Test Toshiba Tecra A50-A-12Z Notebook
Die Zielgruppe des Toshiba Tecra A50 ist klar definiert: Mit einem matten Full-HD-Bildschirm, einer ganzen Reihe an Sicherheitsfeatures und SmartCard- sowie ExpressCard-Slot will es das perfekte Notebook für mittlere und größere Unternehmen sein.
Bereits sein Vorgänger, das Tecra R950, brachte dabei ansehnliche Ergebnisse ein, verlor aber schließlich aufgrund mangelnder Kühlung und fehlender Grafikumschaltung einige Punkte. Das A50 soll nun in dessen Fußstapfen treten und eben diese Punkte aufarbeiten – dazu hat Toshiba aber auch Abstriche gemacht. Statt einem Intel Core i7 müssen Käufer nun mit einem Intel Core i5 4300M vorliebnehmen. Im Gegenzug erlaubt NVidia Optimus aber auch die Abschaltung der externen Grafikkarte, der Geforce GT 730M. Ob diese Veränderungen allerdings reichen, um aus dem Tecra A50 das perfekte Arbeitspferd für mittlere und größere Unternehmen zu machen, möchten wir in unserem Test klären.
Auf dem Schreibtisch präsentiert sich das Tecra A50 als schlichtes, aber stabiles Arbeitsgerät: Nicht nur die Handballenauflage, auch das Tastaturbett des 2,6 Kilo schweren Geräts lässt sich nur mit sehr großem Kraftaufwand minimal durchbiegen. Anders sieht es beim Displaydeckel aus: Dieser lässt sich bereits mit normalem Kraftaufwand verwinden.
Auf voller Linie kann die Haptik des Gehäuses überzeugen: Sowohl die Rückseite des Displaydeckels, die Handballenauflage als auch ein rund zwei Zentimeter großer Streifen oberhalb der Tastatur sind gerillt gefertigt. Das fühlt sich nicht nur edel an, sondern dürfte auch einen gewissen, wenn auch minimalen, Kühlungseffekt mit sich bringen.
Auch bei der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln: Alle Kanten sind sauber abgerundet, bei den Spaltmaßen gibt es keine Unterschiede. Damit schafft Toshiba die Grundlage für ein solides Business-Notebook, die auch schon seinem Vorgänger, dem Tecra R950, eine gute Note in unseren Testparcours einbrachte - diese Tradition kann das A50, zumindest im Bereich Gehäuse, soweit fortsetzen.
Als Business-Notebook bietet das Toshiba Tecra A50-A-12Z eine Reihe von Anschlüssen, die bei Consumer-Geräten meist nicht zu finden sind. Dazu gehört nicht nur der DisplayPort-Anschluss, auch ein kombinierter eSATA / USB-2.0-Port lässt sich auf der linken Seite finden.
Vier weitere USB-Anschlüsse, jeweils gleichmäßig auf beide Seiten des Geräts verteilt, bieten ausreichend Platz für externe Peripherie. Die beiden auf der linken Seite befindlichen Anschlüsse unterstützen dabei den aktuellsten Standard 3.0.
Alle klobigeren Anschlüsse wurden ebenfalls auf dieser Seite platziert, um Rechtshändern bei der Nutzung einer externen Maus möglichst viel Platz zur Verfügung zu stellen.
Aufpassen sollten Käufer bei der Nutzung von besonders breiten USB-Sticks: Durch die paarweise Anordnung der Slots kann der jeweils andere Port möglicherweise nicht verwendet werden.
Zur analogen Ausgabe von Videosignalen stellt Toshiba im Übrigen auch einen VGA-Anschluss zur Verfügung, um so auch ältere Monitore und Beamer problemlos nutzen zu können. Bei der Bildqualität dieses Ausgangs stellen wir im Übrigen keine Schwächen fest.
Kommunikation
Toshiba setzt beim Tecra A50 zur kabellosen Kommunikation auf einen Intel Centrino Advanced-N 6235 Chipsatz, dem wir im Test insgesamt gute Ergebnis attestieren können. So ist das Notebook noch an Orten online, an denen andere Geräte längst den WLAN-Empfang verloren haben (Thinkpad Edge E135, IdeaPad A1). Auch der kabelgebundene Empfang bereitet dem A50 keine Probleme, Gigabit-Lan wird dabei unterstützt. Eine integrierte WWAN-Karte besitzt unser Testgerät nicht, auch andere Versionen des Notebooks sind nicht mit einem solchen Funkmodul erhältlich.
Sicherheit
Als Notebook für mittlere und größere Unternehmen bietet das Toshiba Tecra A50 eine ganze Reihe an Sicherheitsfeatures. Dazu gehört nicht nur der Fingerprint-Sensor, der sich unterhalb des Touchpads befindet; das Notebook verfügt ebenfalls über ein TPM-Modul. Auf der linken Seite ist bei unserem Serienmodell (dem Tecra A50-A-12Z) zusätzlich ein SmartCard-Slot vorhanden. Im Werbetext auf der Homepage des japanischen Unternehmens finden sich außerdem Hinweise über eine Kaufoption mit SED (Self Encrypting Device), Bezugsmöglichkeiten oder Preise für einen solchen Massenspeicher gibt Toshiba aber nicht bekannt. Eine genauere Beschreibung der genannten Sicherheitsfunktionen finden Sie unter dem verlinkten Artikel.
Zubehör
Goodies wie etwa externe Mäuse oder Kopfhörer darf man in der Verpackung des A50 nicht erwarten. Stattdessen hält sich Toshiba zurück und inkludiert neben einer Schnellstarthilfe und allgemeinen Sicherheitshinweisen lediglich zwei Installations-DVDs für Windows 8 Professional. Hintergrund: Auf dem Notebook ist standardmäßig Windows 7 installiert, wer zum neuesten Betriebssystem aus Redmond greifen möchte, muss selbst Hand anlegen.
Auf der Unterseite unseres Testgeräts findet sich im Übrigen auch ein Anschluss für eine Dockingstation. Diese ist mit einer UVP von 249 Euro gelistet und unterstützt 6 zusätzliche USB-Anschlüsse, von denen zwei mit dem neuesten 3.0-Standard betrieben werden. Zusätzlich an Bord ist ein HDMI-Anschluss, außerdem besteht Anschlussmöglichkeit für ein LAN-Kabel.
Wartung
Den Zugang zum Innenleben des Tecra A50 erschwert Toshiba nicht. HDD und RAM (einer von zwei Slots belegt) werden bereits nach der Entfernung von zwei Kreuzschlitz-Schrauben preisgegeben, allerdings lässt sich auch die komplette Bodenplatte mit nur wenig mehr Handgriffen abheben. Einer Nachrüstung der genannten Komponenten steht daher nichts im Wege.
Garantie
Käufer des Notebooks müssen sich mit einem Garantiezeitraum von gerade einmal 12 Monaten zufriedengeben. Dabei müssen Kunden das Gerät selbst zu einem Servicepartner Toshibas bringen bzw. einschicken, soweit sie sich nicht auf der Webseite des Hardwareherstellers mit ihrem Gerät registrieren. In diesem Fall gibt es zwar keine Erweiterung des Garantiezeitraums, dafür aber einen Vor-Ort-Abholservice in Deutschland und Österreich. Eine Garantieverlängerung ist selbstverständlich möglich: Eine Erweiterung auf insgesamt 36 Monate gibt es für 74 bzw. 99 Euro, eine Gesamtlaufzeit von 48 Monaten ist für 159 Euro zu haben.
Besonderes (und befristetes) Angebot von Toshiba: Wird das (teilnahmeberechtigte) Gerät ebenfalls innerhalb von 30 Tagen registriert, können Käufer die "Reliability Guarantee" in Anspruch nehmen: Ist das Notebook innerhalb eines Jahres defekt, wird das Gerät nicht nur kostenfrei repariert, Käufer erhalten auch den gesamten Kaufpreis erstattet.
Tastatur
Die Tastatur unseres Testgeräts liefert insgesamt einen guten Eindruck ab: Sie bietet nicht nur einen klaren Druckpunkt, sondern überzeugt auch mit einem erstklassigen Schreibgefühl, das sehr an die ThinkPads von Lenovo erinnert. Als i-Tüpfelchen baut Toshiba in das A50 zudem eine Tastaturbeleuchtung ein, um ein Arbeiten in dunkleren Umgebungen komfortabler zu gestalten.
Einen Kritikpunkt unsererseits gibt es dennoch: Die Leertaste unseres Testgeräts ist mit gerade einmal 7 Zentimetern geradezu verkümmert. Zum Vergleich: Im 11,6-zölligen und damit deutlich kleineren ThinkPad Edge E135 ist diese zwei Zentimeter größer. Beim Tippen im Zehn-Finger-System treffen wir die verkümmerte Leertaste des Toshiba Tecra A50 gerade so - ein Verzicht auf die Kontextmenü-Taste wäre hier, zugunsten einer größeren Leertaste, wohl besser gewesen.
Touchpad
Toshiba verbaut bei unserem Testgerät nicht nur ein traditionelles Touchpad, sondern setzt zusätzlich auf einen Trackpoint, der in ähnlicher Form auch in vielen anderen Business-Geräten zu finden ist. Um die Bedienung dieses Eingabegeräts zu erleichtern, wurden die Touchpad-Tasten zwischen das Pad und die Tastatur verlegt.
Die Existenzberechtigung des Trackpoints bestätigt sich auch im Tecra A50: Mit etwas Eingewöhnung ist der Mauszeiger deutlich flinker und schneller an der richtigen Position. Wer sich mit diesem zusätzlichen Eingabegerät nicht anfreunden kann, muss den Kopf aber nicht hängen lassen: Auch das Touchpad selbst überzeugt: Doppelklicks und Multitouch-Gesten werden sicher registriert und übertragen, die glatte Oberfläche erlaubt eine einfache und problemlose Bewegung des Fingers.
Auf Maustasten unterhalb des Touchpads müssen Käufer dennoch nicht verzichten: Die unteren Millimeter des Touchpads sind durch eine leichte, horizontale Gummierung abgehoben und können ebenfalls für Links- und Rechtsklick verwendet werden. Nutzer mit großen Händen können, falls nötig, das Touchpad beim Schreiben schnell und einfach deaktiveren: Toshiba hat im oberen linken Bereich einige Millimeter für einen Touch-Button reserviert, bei Deaktivierung des Pads leuchtet das Symbol auf dem Touchpad selbst auf. Auch der "Toshiba eco mode" lässt sich auf gleiche Weise aktivieren, der Button hierfür befindet sich aber vertikal gespiegelt im oberen rechten Bereich des Pads.
Toshiba setzt bei unserem Testgerät auf ein Display aus dem eigenen Hause, das mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auflöst und eine matte Oberfläche besitzt. Bei der Displaytechnologie sind wir uns insgesamt uneinig: Die Blickwinkel (siehe weiter unten) sind untypisch gut für ein TN-Panel, dennoch bewirbt Toshiba das Display nicht gesondert. Auch die auslesbaren Display-Informationen lassen keine Rückschlüsse auf den Panel-Typ zu.
Als billig lässt sich dieses Panel in jedem Fall nicht bezeichnen: Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 265,1 cd/m² lässt sich nicht nur in Innenräumen gut arbeiten. Auch bei der Arbeit in helleren Umgebungen sind Displayinhalte noch gut erkennbar, solange die Sonne nicht direkt auf das Display einfällt. Durch die matte Oberfläche werden störende Reflexionen zudem vermieden.
Ebenfalls in der Oberklasse spielt auch die Ausleuchtung: Mit 91% fällt diese relativ gleichmäßig aus; Helligkeitsunterschiede sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 266 cd/m²
Kontrast: 900:1 (Schwarzwert: 0.29 cd/m²)
ΔE Color 5.58 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.63 | 0.5-98 Ø5.2
73.48% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
60.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
82.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.63
Ähnlich gute Werte kann das Panel auch bei der Analyse des Schwarzwerts und des Kontrasts erreichen: Mit 0,29 cd/m² werden schwarze Bildschirminhalte auch wirklich schwarz dargestellt. Der Kontrast, aus dem wir den Schwarzwert ermitteln, ist mit einem Wert von 900:1 ebenfalls in der Oberklasse angesiedelt.
Mit 73,48% fällt die Abdeckung des sRGB-Farbraums eher durchschnittlich aus, wobei die Abdeckung im grün-gelben Bereich den Vergleichsfarbraum insgesamt übersteigt. Dementsprechend erreicht das Panel auch beim Vergleich mit dem AdobeRGB-Farbraum einen Wert von 53,94%. Die Abdeckung des Farbraums ist allerdings nur für professionelle Grafikbearbeiter von Relevanz – diese sollten zu einem anderen Gerät greifen.
Ohne eine Kalibrierung des Displays liegt die Farbabweichung mit einem durchschnittlichen DeltaE-Wert von 5,58 im durchschnittlichen bis guten Bereich. Ausreisser gibt es dabei vor allem bei den rot-gelb-orangenen Farben, wobei hier eine Abweichung von bis zu 10,59 (DeltaE) erreicht wird. Die Graustufen verhalten sich, mit einer Abweichung von 5,63, analog.
Durch eine Kalibrierung des Displays lassen sich diese Werte aber signifikant drücken: Während bei den Graustufen so eine durchschnittliche Abweichung von 0,72 erreicht werden kann, sinkt auch der DeltaE-Wert im farbigen Bereich auf 0,61 ab. Auf diesem Weg werden Farben insgesamt sehr detailgetreu wiedergegeben.
Die Blickwinkel des Toshiba Tecra A50 fallen zwar nicht so gut wie bei manch anderem Notebook mit IPS-Panel aus, können sich aber dennoch sehen lassen: Erst ab einer Blickwinkelabweichung von etwa 45° verdunkelt sich das Bild etwas - von Farbinvertierungen bleibt der Nutzer aber in jeder Betrachtungsposition verschont.
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Toshiba Tecra R950, hat sich der maximale Displayöffnungswinkel leider verschlechtert: Ab einem Winkel von etwa 105° lässt sich der Deckel nicht mehr weiter nach hinten kippen.
Käufer, die auch mit einem matten Display in HD-Auflösung auskommen, sollten einen Blick auf andere Ausführungen (z.B. A50-A-13C, A50-A-12P) des Tecras werfen – bei knappen Budgets ließe sich so noch der ein oder andere Euro sparen.
Unser Testgerät will sich als Business-Notebook für mittlere und größere Unternehmen etablieren. Mit einem matten Bildschirm, guten Eingabegeräten und einer überzeugenden Verarbeitung macht es erste Schritte in die richtige Richtung. Letztlich zählt aber auch die Hardware-Ausstattung eines Business-Notebook. Die angesprochenen Unternehmen dürften dabei vor allem auf zwei Faktoren Wert legen: Zum einen eine ruckel- und größtenteils verzögerungsfreie Arbeitsplattform, zum anderen aber auch eine angemessene Performance.
Prozessor
Das von uns getestete Notebook ist dabei weder ein ultramobiles Arbeitsgerät noch ein Hochleistungsrechner. Im Toshiba Tecra A50 kommt ein Intel Core i5 4300M zum Einsatz, der über zwei Kerne verfügt und standardmäßig mit 2,6 GHz taktet. Bei dem Prozessor handelt es sich so weder um eine Low-Voltage-CPU, noch um einen Quad-Core-Prozessor. Anwender, die auf besonders lange Akkulaufzeiten und Mobilität aus sind, dürften so oder so zu anderen Notebooks greifen – aber auch Nutzer mit hohen Anforderungen an die Rechenleistung sollten sich nach Geräten mit Quad-Core-Prozessoren bzw. Dual-Core-Prozessoren mit höherer Taktung umsehen.
Seinen Einsatzzweck verfehlt der Prozessor dennoch nicht: Flüssiges Arbeiten ist mit unserem Notebook kein Problem, auch die Ausführung mehrerer Programme zur selben Zeit bereitet keine Schwierigkeiten. Typische Businessanwendungen wie etwa die Prozessmodellierung dürften auch bei größeren Projekten und Dateien ohne weitere Probleme möglich sein.
Einen Vergleich mit anderen Geräten mit gleicher CPU lassen wir an dieser Stelle aus. Grund: Der Prozessor, der seinen Takt per TurboBoost auf 3,3 bzw. 3,2 Gigaherz erhöhen kann (Dual- / Single-Core-Betrieb) war bislang nur in einem von uns getesteten Notebook verbaut. Das Schenker XMG A503 hat in den Testdurchläufen mit dem Tool Cinebench dabei meist um etwa 10 Prozent die Nase vorn. Zur besseren Beurteilung der Leistung im Vergleich zu Quad-Core-Prozessoren ziehen wir zudem noch ein Gerät mit i7-4700MQ hinzu, das Toshiba Satellite L70-A-10T (GT 740M). Die Anschaffung eines Geräts mit Vierkernprozessor kann sich, wie in der Tabelle unten sichtbar, durchaus lohnen. Im Akkubetrieb reduziert sich die CPU-Leistung unseres Testgeräts übrigens nicht (Cinebench R11.5 Multi 64 Bit: 3,12 vs 3,13 Punkte).
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
SCHENKER XMG A503 | |
Toshiba Satellite L70-A-10T | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
SCHENKER XMG A503 | |
Toshiba Satellite L70-A-10T |
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
SCHENKER XMG A503 | |
Toshiba Satellite L70-A-10T | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
SCHENKER XMG A503 | |
Toshiba Satellite L70-A-10T |
System Performance
Zur Beurteilung der Systemperformance setzen wir die Tools PCMark Vantage und PCMark 8 ein. Die Benchmarks beider Tools fallen dabei leider enttäuschend aus: Im Gesamtscore von PCMark Vantage erreicht unser Testgerät 6.221 Punkte und liegt so 30% hinter seinem Vorgänger. Ähnlich sieht das Ergebnis im Productivity- und Communications-Subscore aus; hier ist der Vorgänger um 10 bzw. 20% besser (5.135 vs. 5.538 bzw. 9.261 vs. 11.148 Punkte).
Noch schlechter fällt das Ergebnis in PCMark 8 aus: Gerade einmal 2.015 Punkte bringen das Notebook auf Platz 74 von 79 aller getesteten Geräte. Etwas rosiger sieht der Work-Subscore aus: 2.641 Punkte und Platz 53 von 78 sind immerhin eine leichte Verbesserung, dennoch: Selbst Notebooks mit Low-Voltage-CPU, Onboard-Grafikkarte und normaler Festplatte liegen vor unserem Testgerät, wie etwa das HP ProBook 430-G1 (2.585 Punkte, Intel Core i5 4200U, Intel HD Graphics 4400). Ein möglicher Grund für diese schlechten Resultate könnte die Singlechannel-Anbindung des Arbeitsspeichers sein (lediglich ein von zwei Slots belegt).
PCMark Vantage Result | 6221 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2015 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4077 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Liegt das schlechte Abschneiden des Notebooks in der Festplatte begründet? Wir müssen anfangs verneinen: Die 500 Gigabyte große Hitachi Travelstar Z7K500 fährt in HDTune eine durchschnittliche Transferrate von 114 Megabyte pro Sekunde ein, auch der minimalste Datendurchsatz liegt mit 74 Megabyte pro Sekunde sehr hoch. Damit überholt die HDD manche SSD, nur wenige Notebooks mit Festplatten können bessere Werte einstreichen – bei einer ebenso guten Zugriffszeit von 16,9 Millisekunden.
Diese guten Ergebnisse stimmen auch mit unseren Messungen in CrystalDiskMark überein. Mit dem genannten Tool lassen sich auch die Transferraten bei kleineren Datenmengen (512k- und 32k-Test) testen, hier erreicht unser Gerät aber recht schlechte Werte. Während die Festplatte im 512k-Write Test noch eine durchschnittliche Transferrate (41,97 MB/s) erreicht, fällt der Wert beim lesenden Zugriff auf 27,82 MB/s ab, wodurch die Festplatte auf Platz 482 bzw. 802 (von etwa 900) landet.
Noch extremer wird es im 4K-Test: Mit 0,361 bzw. 0,691 Megabyte pro Sekunde (Read / Write) landet die Festplatte im letzten Fünftel unserer Rangliste. Dieses Ergebnis könnte auch eine Mitschuld am schlechten Abschneiden in PCMark Vantage bzw. 8 tragen, andere Geräte mit gleicher Festplatte erreichen im HDD-Subscore des erstgenannten Tools bis zu 5.431 Punkte, unser Gerät bleibt hier mit 3.880 Punkten auf der Strecke.
Verbessern ließe sich das Ergebnis durch Austausch der Festplatte mit einer SSD (Solid-State-Drive). Durch das wartungsfreundliche Gehäuse gelingt dieses Vorhaben innerhalb von 15 Minuten, allerdings müssen Betriebssystem und Software neu installiert werden. Einen weiteren freien SATA- bzw. mSATA-Slot konnten wir nicht finden.
Grafikkarte
Einer der Hauptunterschiede im Vergleich zum Vorgänger, dem Tecra R950, ist die dedizierte Grafikkarte des Hardware-Herstellers NVidia. Während es beim R950 nicht möglich war, die dedizierte Grafikkarte zu deaktiveren und somit Strom zu sparen, kann das Tecra A50 auf die integrierte Intel HD Graphics 4600 zurückgreifen. Sinnvoll ist dies insbesondere bei Office- und prozessorlastigen Arbeiten, da die Akkulaufzeit auf diesem Weg deutlich erhöht werden kann. Zusätzlich können Käufer so auf diverse Techniken wie etwa NVidia CUDA zurückgreifen, außerdem sind bis zu 3 zusätzliche Displays anschließbar.
Die dedizierte GeForce GT 730M kommt bei grafikintensiven Anwendungen und natürlich auch bei Spielen zum Einsatz. Bisher getestet haben wir diese Karte in zwei Notebooks des Hardwareherstellers Acer, dem Aspire V3-571G sowie dem Timeline Ultra M3-581PT. In ausnahmslos allen Grafikbenchmarks landet unser Testgerät dabei, mit Ausnahme der Physikbenchmarks, auf dem hintersten Platz. Ein Grund für die im Schnitt etwa 25% besseren Ergebnisse könnte der 1.024 Megabyte große Arbeitsspeicher der Grafikkarte sein - dieser fällt etwa beim Acer Aspire V3-571G doppelt so groß aus.
3DMark Vantage P Result | 5681 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 43182 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5222 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 934 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 394 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die GeForce GT 730M wappnet das Tecra A50 für gelegentliches 3D-Gaming: Das Rennspiel F1 2013 läuft mit 66 Bildern pro Sekunde auch in hohen Einstellungen noch flüssig, ruckelt aber im Ultra-Setting gelegentlich und erreicht so nur noch bedingt spielbare 27 Frames.
Wer den in der Moskauer U-Bahn angesiedelten Shooter "Metro: Last Light" genießen möchte, sollte sich nicht über niedrigste Einstellungen hinweg wagen: Bereits mit mittleren Settings und 21 Bildern pro Sekunde ist das Spiel nicht mehr spielbar, in niedrigsten Einstellungen erreicht das Notebook immerhin noch einen Wert von 28,1 Frames. An Full-HD und maximale Einstellungen ist gar nicht erst zu denken: Mit 6,6 fps mutiert das Spiel zur Diashow.
Insgesamt gesehen sind die meisten Games auf dem Toshiba Tecra A50 spielbar, wenngleich sowohl Auflösung als auch Details reduziert werden müssen. Das gilt im Übrigen auch für "Tomb Raider": Unter mittleren Einstellungen erlebt Lara Croft ihre Abenteuer noch mit 41,2 Bildern pro Sekunde, mit hohen Settings reduziert sich die Bildwiederholungsrate auf 22,8 Frames. Mit der integrierten Intel HD Graphics 4400 wären nur ältere Spiele mit geringen Anforderungen spielbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 41.2 | 22.8 | 10.3 | |
Metro: Last Light (2013) | 28.1 | 21 | 12.6 | 6.6 |
F1 2013 (2013) | 72 | 66 | 27 |
Geräuschemissionen
Mit einer Lautstärke von 29,7 db(A) im Idlebetrieb drehen die Lüfter unseres Testgeräts nicht nur recht langsam, sondern bleiben auch akustisch fast unbemerkt. Ein Grund hierfür ist die Festplatte, deren Geräuschkulisse die des Lüfters leicht übersteigt.
Auch unter voller Last wird die Kühlung des Notebooks alles andere als ohrenbetäubend laut. Stattdessen können wir, zumindest manchmal, eine Art sinusförmigen Verlauf wahrnehmen: Mit einer "Frequenz" von etwa 2-4 Minuten variiert die Lautstärke zwischen 37,4 und 33,5 db(A), wobei letzteres eher dem Normalfall entspricht.
An sich ist das ein gutes Ergebnis – wäre da nicht ein hohes Fiepen, dessen Ursprung wir nicht lokalisieren konnten. Das Geräusch nervt dabei fast durchgängig, wird nur kurzzeitig unterbrochen und tritt erst nach rund einer Stunde Nutzung auf – dennoch ein "No-Go" für konzentriertes Arbeiten in ruhiger Atmosphäre. Aus diesem Grund kommt es auch zu einer Abwertung des Notebooks: Ohne das Fiepgeräusche käme die Teilwertung im Bereich Geräuschemissionen auf 94%, gesamt würde das Notebook 86% erreichen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.7 / 29.7 / 29.7 dB(A) |
HDD |
| 29.7 dB(A) |
DVD |
| 32.5 / dB(A) |
Last |
| 33.5 / 37.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Mit einer Durchschnittstemperatur von etwa 32 Grad bleibt das Tecra A50 im Idlebetrieb relativ kühl. Einzig im hinteren mittigen Bereich, auf der Unterseite der Base-Unit, werden etwas wärmere 37,9 Grad Celsius erreicht.
Anders sieht diese Situation nach unserem Stresstest aus, bei dem wir alle Leistungsreserven des Notebooks voll ausschöpfen: Ebenfalls auf der Unterseite, dieses Mal aber im Bereich der Lüfter, werden heiße 59,3 Grad Celsius erreicht. Die Lüftungsgitter selbst erreichen Temperaturen von bis zu 67,1 Grad. Mit maximal 45,5 und durchschnittlich 35 Grad bleibt die Oberseite aber zu großen Teilen von diesen Temperaturen unberührt – auch im Stresstest ist keine extreme Erwärmung der Tastatur feststellbar.
Schuld für die hohen Temperaturen im hinteren linken Bereich der Unterseite ist im Übrigen die Lüfterarchitektur des Notebooks: So wird die heiße Abluft nicht nur zur Seite geblasen, sondern auch auf die Notebookunterlage direkt abgeführt. Im normalen Lastbetrieb lässt sich unser Testgerät auch auf den Oberschenkeln ohne weitere Probleme nutzen.
Im positiven Sinn fällt das Ergebnis unseres Throttling-Tests aus: Nur sehr vereinzelt und für Sekundenbruchteile reduziert sich der Takt eines einzelnen Kerns von 2,6 GHz auf 800 MHz. Das Notebook hat seine Abwärme daher unter Kontrolle und drosselt seine Leistung temperaturbedingt nicht, reizt seine Kühlreserven aber fast aus.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 59.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-6.6 °C).
Lautsprecher
Wie bei einem Großteil der Business-Notebooks sind die in unserem Testgerät verbauten Lautsprecher eher von durchschnittlicher Klanggüte. Töne werden relativ matt wiedergegeben, auch die maximale Lautstärke ist begrenzt. Im Gegenzug kommt es immerhin nicht zu Klirren oder Übersteuerungen.
Energieaufnahme
Das Toshiba Tecra A50 präsentiert sich vergleichsweise stromsparend: Mit einem Verbrauch von gerade einmal 5 Watt unter niedrigster Helligkeit ohne Last und 10,7 Watt bei aktivierter dedizierter Grafik und WLAN, aber weiterhin ohne Rechenaufgaben, fährt unser Testgerät insgesamt gute Werte ein. Mangels Notebook mit gleicher Hardware vergleichen wir hierbei mit dem Acer Aspire V3-571G, das ebenfalls mit einer GT 730M und einem Intel Core i5, allerdings der Vorgängergeneration, ausgestattet ist. Dieses Notebook genehmigt sich 8,6 bzw. 13,0 Watt und liegt im Klassendurchschnitt.
Unter Last verlangen dedizierte Grafik und CPU dem Netzteil maximal 63,7 Watt ab. Auch dieser Wert ist tendenziell im niedrigeren Bereich angesiedelt, das Aspire V3-571G genehmigt sich immerhin 75,4 Watt. Das für einen Stromverbrauch von 90 Watt konzipierte Netzteil reicht damit voll und ganz für unser Testgerät aus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 5 / 9.5 / 10.7 Watt |
Last |
44.1 / 63.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten unseres Testgeräts sind insgesamt durchschnittlich, haben sich aber im Vergleich zum Vorgänger deutlich gebessert. Während die Kapazität des Akkus mit 66 Wattstunden nicht verändert wurde, profitiert das Tecra A50 von der Abschaltung der dedizierten Grafikkarte. Im Reader-Test von Battery Eater erreicht das Notebook so eine Laufzeit von 8 Stunden und 19 Minuten, der Vorgänger musste nach 5 Stunden und 25 Minuten an die Steckdose. Bei diesem Test wird das Notebook mit ausgeschalteten Funkverbindungen und niedrigster Helligkeit betrieben.
Aussagekräftiger für die Nutzung im täglichen Leben ist unser WLAN-Test, bei dem alle 40 Sekunden neue Internetinhalte im Browser angezeigt werden. Der Akku hält hier immerhin 5 Stunden und 30 Minuten durch, der Vorgänger machte bereits eineinhalb Stunden früher schlapp.
Bei Beschäftigung unseres Testnotebooks verringert sich selbstverständlich auch die Akkulaufzeit. Im BatteryEater Classic-Test werden GPU und CPU gleichermaßen ausgelastet, die Funkverbindungen sind aktiv und neben der maximalen Displayhelligkeit ist zusätzlich das Energieprofil "Höchstleistung" aktiviert. Auch hier kann das Notebook den Vorgänger (01:22h) mit einer Laufzeit von zwei Stunden und sechs Minuten übertreffen.
Diese Laufzeiten sollten für den Business-Betrieb insgesamt ausreichen. Wer zugunsten des Gewichts auf einen Akkumulator mit kleinerer Kapazität setzen möchte, kann diesen bei Bedarf auf der Toshiba-Webseite beziehen. Zur Wahl steht dabei ein Modell mit 60 bzw. 44 Wattstunden, die mit 169 bzw. 144 Euro gelistet sind. Durch einen Ersatzakku ließe sich die Laufzeit übrigens auch erhöhen.
Für einen Ladenpreis von rund 1.300 Euro wirft Toshiba eines der ersten Business-Notebooks mit Haswell-Prozessor auf den Markt und will mit mehr als nur der verbauten Hardware punkten. Das muss das Gerät im Übrigen auch: Die Anwendungsleistung ist vergleichsweise unterdurchschnittlich, sollte aber dennoch für etwas komplexere Business-Anwendungen ausreichen. Im Vergleich zum Vorgänger, dem Tecra R950, ist vor allem die dedizierte NVidia-Grafikkarte mit Optimus-Technologie ein Schritt nach vorn: Mit einer Akkulaufzeit im WLAN-Betrieb von 5 Stunden und 30 Minuten lässt sich entspannt arbeiten.
Weitere Pluspunkte für das Arbeitspferd sind die Eingabegeräte sowie das Display. Bis auf die etwas kleine Leertaste gibt es weder bei der Tastatur noch beim Display Beanstandungen. Gleichzeitig bringt das Tecra A50 nativ einen SmartCard-Reader und ExpressCard-Slot mit sich.
Trotzdem ist das Notebook nichts für Menschen mit guten Ohren: Nach einiger Zeit im Betrieb emittiert das Gerät ein hohes, fiepiges Geräusch. Wer so oder so keine hohen Frequenz mehr wahrnimmt, dürfte damit keine Probleme haben – alle anderen dürfen sich von einer ruhigen Arbeitsatmosphäre verabschieden.
Vor einem vorschnellen Kauf raten wir deshalb ab, zumal die ersten Haswell-Geräte der Konkurrenz gerade erst auf den Markt gebracht werden. Während das ThinkPad T540p bereits erhältlich ist, hat HP sein ProBook 650 gerade erst angekündigt. Potenzielle Käufer sollten aus den oben genannten Gründen auch diese Notebooks in ihre Kaufüberlegungen einbeziehen – möglicherweise auch, um einem vorzeitigen Tinitus zu entgehen.