Test Dell Latitude E5530 Notebook
Die jüngsten Neuauflagen der Latitudes basieren auf ein “Tri Metal” Design, wobei die Modelle der obersten Liga (E6XXX) nach Militärstandard MIL-STD 810G getestet werden und sowohl über massivere Scharniere als auch über mit einer Magnesiumlegierung verstärkte Ecken verfügen. Für die preisbewussteren Käufer hat Dell die (vergleichbar ausgestattete) E5XXX-Serie im Angebot. Die Redaktion hat vor rund einem Jahr das Latitude E5520 getestet und sich wohlwollend über die "nahezu perfekte" Fertigungsqualität und die "ausgezeichneten" Eingabegeräte geäußert. Der grösste Mangel war unserer Ansicht nach das Fehlen von USB 3.0. Dell hat jetzt als Nachfolger des E5520 das auch mit Ivy-Bridge-Chipsatz erhältliche E5530 ins Rennen geschickt.
Das Testgerät unserer US-Redaktion ist mit einem Doppelkern Intel Core i5-3360M und Intel HD Graphics 4000 ausgestattet. Kostenpunkt des US-Testgerätes: rund 1.100 USD. Ein vergleichbar konfiguriertes Model kommt aktuell im deutschen Dell Online-Shop auf 926 Euro (exkl. MwSt.). Der Einstiegspreis des Latitude E5530 liegt dagegen aktuell bei 569 Euro, ebenso exklusive Versand und Mehrwertsteuer.
Gehäuse
Das Chassis des Dell Latitude E5530 ist nahezu mit dem des E5520 ident. Es ist relativ schwer und robust. Obwohl das E5530 nicht dem vorher erwähnten Militärstandard entspricht und auch nicht über die leicht gummierte Flächen des großen Bruders E6530 verfügt, sehen sich die zwei doch ähnlich - und stabil wirkt der Neue auch. Denn obwohl bei den Materialien nicht immer das hochwertigste verwendet wird, was es auf dem Markt gibt, ist dem E5530 eine der wichtigsten Eigenschaften der Latitude Serie gemein: die beeindruckende Stabilität des Gehäuses. Es sollte kein Zweifel aufkommen, dass dieses Notebook für den harten Alltagseinsatz geeignet ist.
Dell hat wieder auf einen Displaydeckel aus gebürstetem Aluminium zurückgegriffen, der einen hochwertigen und robusten Eindruck macht und sich nur sehr schwer verwinden lässt. Das Bild wird zwar etwas beeinträchtigt, wenn das Display großen Kräften ausgesetzt wird, aber um das LCD zu beschädigen, wäre schon ein ziemlich harter Schlag auf das Panel notwendig. Selbiges sollte übrigens nicht so schwer auszutauschen sein, da sich der Rahmen recht einfach entfernen lässt (Plastikverankerung). Der Displaydeckel sieht gut aus und lässt sich problemlos reinigen, Fingerabdrücke haften nicht so leicht an. Wie üblich prangt ein silbernes Dell Emblem in der Mitte des Deckels - betont auffällig an einem Gerät, dass sich sonst gebührendermaßen in Zurückhaltung übt.
Das praxisorientierte Design zeigt sich auch bei der Base-Unit, wo sich Stabilität und Strapazierfähigkeit fortsetzen. Die Handballenauflage ist sehr steif und lässt sich so gut wie gar nicht eindellen. Die Tastatur ist zwar stabiler als die Einheiten, die normalerweise in Consumer-Geräten verbaut werden, aber sie gibt unter Druck doch etwas nach, speziell auf der rechten Seite neben dem Ziffernblock, wo sich ja auch das optische Laufwerk befindet. Die Ecken des Notebooks sind, obwohl sie dem E6530 sehr ähneln, hinsichtlich Passgenauigkeit nicht ganz einwandfrei. Unser Testsystem hat z. B. eine Ecke, die einen deutlichen Spalt zeigt.
Die Scharniere sind aus Stahl, obwohl man das auf den ersten Blick nicht sehen kann, weil sie sich unter Plastik verstecken. Sie halten das Display sehr straff und es kommt kaum zum Nachwippen. Eine metallene Verriegelung, die sich sehr einfach öffnen lässt, hält das Display im geschlossen Zustand fest.
Ausstattung
Alle üblichen Schnittstellen sind inkludiert, obwohl man FireWire immer öfter vergeblich sucht. Die meisten Benutzer werden FireWire wohl kaum vermissen, weil ja jetzt anstatt der beim Vorgänger vorhandenen USB-2.0- auf zwei USB-3.0-Schnittstellen umgerüstet wurde. Eine davon ist auch eSATA-tauglich; zusätzlich sind noch zwei weitere USB-2.0-Schnittstellen vorhanden.
Die Schnittstellenpositionierung ist ident zur Vorläuferserie E55X. Abgesehen von den paar Schnittstellen hinten und dem Schalter für Wi-Fi vorne sind alle weiteren Anschlüsse glücklicherweise von den Seiten aus zugänglich. Das hat natürlich zur Folge, dass einige davon nahe beieinander liegen, was bei grösseren USB-Sticks Probleme machen könnte - obwohl dafür der hintere, isolierte USB-Anschluss zur Verfügung steht, der auch sperrigen Geräten genug Platz bietet.
Kommunikation
Unser Latitude E5530 Testmodell ist mit einer Dual-Band Intel Centrino Advanced-N 6205 WLAN-Karte ausgestattet, welche sowohl Wi-Fi (bis zu 300 Mbps; 2x2 Antennen) als auch Intel Wireless Display (WiDi) unterstützt. Für Bluetooth muss man sich schon beim Kauf für das Dell Wireless 380 Bluetooth 4.0 LE-Modul entscheiden, da dieses nicht vom Endkunden nachgerüstet werden kann. Beim Kauf kann man das Notebook auch mit einer Gobi 3G PCIe Mini Card (Dell Wireless DW5630) konfigurieren (in den USA für AT&T, Sprint oder T-Mobile); LTE wird allerdings nicht unterstützt.
Sicherheit
Dells Remote BIOS Management und entweder TruManage-Technologie oder Intels vPro Systems Management (iAMT 8.x) gewährleisten unternehmenstaugliche Sicherheit. Intel vPro im Besonderen ist eine Systemmanagement-Lösung, die bei Latitudes und OptiPlex Systemen der nächsten Generation über spezielle Dell Erweiterungen verfügen wird, die dann modernste Features wie Gruppen-BIOS-Updates, BIOS-Verwaltung über Skripte und SCCM-Verwaltung von Batteriezustand, Garantie und Inventur ermöglichen sollen.
Das Latitude E5530 ist mit einem optionalen Fingerabdrucklesegerät erhältlich, das mit Dells Data Protection | Access Software zusammenarbeitet. TPM 1.2 ist auch erhältlich, genauso wie ein Smart-Card-Lesegerät (bei unserem Testsystem nicht inkludiert).
Wartung
Wir haben vorher schon erwähnt, wie einfach sich das LCD Panel im Falle des Falles austauschen lassen würde. Die gleiche benutzerfreundliche Konstruktion lässt sich auch in anderen Bereichen feststellen: Wie beim Vorgänger befindet sich an der Unterseite des E5530 eine große Wartungsklappe, die nahezu alle aufrüstbaren und austauschbaren Komponenten unter sich verbirgt. Der Benutzer hat so einfach Zugriff auf die Festplatte, RAM, das optische Laufwerk, den WLAN- sowie WWAN-Adapter (falls vorhanden), den Kühlkörper/CPU und den Erweiterungsslot (½-Mini-PCIe).
Zubehör
Der Schachtel liegt ein mit 90 Watt durchschnittlich diminsioniertes Netzteil bei. Sowohl Treiber als auch Operating-System-Datenträger können bei der Konfiguration des Notebooks für einen Aufpreis mitbestellt werden.
Für die Latitude Modelle gibt es sehr viel an optionalem Zubehör, von einer Docking Station angefangen bis hin zu einem Slice-Akku. Die zwei bereits erhältlichen Docking Stations (mit denen das Latitude E5530 auch kompatibel ist), erlauben eine problemlose Erweiterung des Systems. Der E-Port Replicator hat 6 USB-Schnittstellen, eSATA, Ethernet, Audio, VGA, DisplayPort, DVI-D und HDMI. Der E-Port Plus hat neben der oben erwähnten Schnittstellen zusätzlich noch einen DisplayPort, DVI-D und HDMI - und sogar noch eine serielle und parallele Schnittstelle nebst zweier PS/2-Anschlüsse für ältere Geräte. Der Slice-Akku wird an denselben Docking Station Port angeschlossen, verfügt über 9 Zellen und hat 97 Wattstunden Kapazität. Laut unserem Laufzeittests (zu denen wir weiter unten kommen) würde das zusammen mit dem Standard-Akku (auch 9 Zellen) wirklich erstaunliche Laufzeiten zur Folge haben.
Garantie
Dell stattet die E5530 Latitude Serie mit einer 1-jährigen Garantie aus. Die Oberklasse E6XXX-Serie hat dagegen 3 Jahre Basisgarantie. Natürlich lässt sich selbige auch erweitern - das Angebot reicht (in den USA) von einer "Accidental Damage Protection" bis zum ProSupport mit Software-Support und Vor-Ort-Hardware-Support. Das Angebot für Deutschland fällt ähnlich aus. 5 Jahre Vor-Ort-Service kosten aktuell 214 Euro Aufpreis (exkl. MwSt) zur einjährigen Basisgarantie.
Eingabegeräte
Tastatur
Der Anschlag ist konstant gut, der Auslösedruck sehr gering, der Hub ist sehr befriedigend und das Feedback ausgezeichnet. Das Tippen geht dadurch äußerst mühelos vonstatten. Die Tastatur ist auch relativ leise und die Beleuchtung (über vier Stufen einstellbar) ist ziemlich gleichmäßig. Ein separater Ziffernblock sitzt rechts neben den vier (normal großen) Pfeiltasten, die genauso einfach zu bedienen sind.
Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass diese Beschreibung der Tastatur nicht für alle Modelle zutreffend ist. Zwischen der beleuchteten Tastatur und der Standard-Tastatur der US Latitudes gibt es nämlich Unterschiede: Die normale Tastatur ist haptisch nicht ganz so überzeugend, da die Tasten über härtere (und nicht gummierte) Oberflächen verfügen und auch wesentlich mehr beim Anschlag klackern.
Touchpad
Die Oberfläche des Touchpads von Alps erlaubt ein nahezu reibungsloses Gleiten der Fingerspitzen, die Mausersatztasten, welche leicht gummiert sind, fügen sich gut in die Umgebung ein und lassen sich leise und akkurat klicken. Multitouch-Gesten funktionieren so wie erwartet und lassen sich einfach über die ausgezeichnete Software konfigurieren. Für diejenigen, die sich für den Trackpoint begeistern können: den gibt es nur für die Tastatur mit Beleuchtung, aber dann komplett mit den drei zusätzlichen Mausersatztasten.
Display
Das 15,6 Zoll große Display des Latitude E5530 ist entweder als Standard-HD (1366 x 768) oder als Full-HD (1920 x 1080) erhältlich. Beide Displays haben eine WLED-Hintergrundbeleuchtung und sind matt ausgeführt, was nach Ansicht der Redaktion insbesondere bei Office-Geräten zu bevorzugen ist. Das hochauflösende 1080p-Display ist wahrscheinlich das spannendere Panel, aber unser Testgerät ist mit dem Standard-HD-Display mit 1366 x 768 Bildpunkten ausgerüstet. Auch das Panel mit der niedrigen Auflösung ist jedoch für den Office-Werkalltag bestens geeignet. Die Farben sind ausreichend kräftig und der Text scharf.
Die Durchschnittshelligkeit von 210 cd/m² ist für das Arbeiten im Inneren gut geeignet. Die meisten Benutzer werden wahrscheinlich eine Helligkeitsstufe von 11 oder darüber (15 gesamt) auswählen, um komfortables Arbeiten zu ermöglichen. Die Ausleuchtung geht mit 91 Prozent auch in Ordnung (die Abweichung ist nicht gross genug, um im Alltagsgebrauch eine Rolle zu spielen). Das E5530 fährt einen schwachen Kontrastwert von nur 150:1 ein - nicht ungewöhnlich niedrig für ein Office-Notebook, aber sicherlich nicht herausragend. Die Ursache ist ein relativ hoher Schwarzwert von 1,47 cd/m².
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 220 cd/m²
Kontrast: 150:1 (Schwarzwert: 1.47 cd/m²)51.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
68.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Display deckt mindestens 81 Prozent des sRGB-Farbraums ab, was für ein TN-Panel gar nicht mal so schlecht ist. In diesem Bereich zeigt sich das E5530 in einem besseren Licht als die Mehrzahl der Mitstreiter in dieser Klasse. Diese Abdeckung ist für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend - nur professionelle User, die mit Grafik- oder Bildbearbeitungssoftware arbeiten, wollen wahrscheinlich mehr.
Das Gerät ist für den Ausseneinsatz grundsätzlich geeignet, obwohl direktes Sonnenlicht selbst bei maximaler Displayhelligkeit tunlichst zu vermeiden ist. Dann ist nämlich der matte Bildschirm überfordert und fast nichts mehr zu erkennen. Im Schatten steht dem Betrieb allerdings nichts im Wege. Sowohl Helligkeit als auch der Typ des Panels (matt oder glänzend) kommen beim Ausseneinsatz ins Spiel, obwohl natürlich auch der Kontrastwert nicht zu vernachlässigen ist.
Obwohl der Bildschirm sich soweit öffnen lässt, bis er nahezu parallel mit der Base Unit ist, hat das nicht sehr viel Sinn, wenn die Blickwinkel engeschränkt sind. Wenn man von der idealen Mittellinie entweder nach oben oder unten abweicht, verfälschen und invertierten die Farben sehr schnell. In der horizontalen Ebene ist es allerdings viel besser, und es ist möglich, den Bildschirminhalt auch sehr weit von der Seite aus zu lesen, obgleich die Farb- und die Helligkeitsverzerrungen bei um die 45 Grad wesentlich zunehmen.
Leistung
Das Latitude E5530 wurde von Dell 2012 zusammen mit seinen Kollegen einer Auffrischungskur unterzogen. Anfänglich waren sowohl die Core-Prozessoren der dritten Generation als auch die der zweiten (Sandy Bridge) - zu einem reduzierten Preis - erhältlich. Die Auswahl reichte von Intel Core Celeron Bxxx CPUs über Sandy Bridge (zweite Generation) Core i3-2350M bis zum 2.9 GHz Core i7-3520M.
Unser Testgerät ist mit dem 2.8 GHz Core i5-3360M ausgestattet, der nur geringfügig langsamer ist als sein Vorgänger, der i7-3250M. Zum Zeitpunkt des Testes waren die Celeron CPUs bei der Systemkonfiguration nicht mehr auswählbar. Der nun am unteren Ende angesiedelte Sandy-Bridge-Prozessor hilft allerdings, den Preis niedrig zu halten, ohne dass man zuviel Performance aufgeben muss.
Der Core i5-3360M Prozessor unsterstützt, wie auch der Rest seiner Mittelklasse-Brüder sowohl Turbo Boost als auch HyperThreading und kann auf 3.500 MHz/3.300 MHz übertakten wenn nötig (Single-/Multi-Core-Operation). Er verfügt über einen TDP von 35 W und wird über den 22-nm-Prozess mit 3D-Transistoren hergestellt.
Wie auch beim Rest der Ivy-Bridge-Serie ist die Intel HD Graphics 4000 GPU eingebaut, die ja über wesentlich mehr Grafik-Power verfügt als der Vorgänger HD 3000. Die ersten Tests zeigen einen Sprung von zirka 30-40 Prozent gegenüber der HD 3000 - die Leistung liegt hiermit teilweise auf dem gleichen Niveau wie die mancher Rivalen mit dedizierter Einsteiger-Grafikkarte. Solange keine wirklich hohe Grafikleistung notwendig ist, ist der Verbrauch sehr gering. Erst wenn mehr von der GPU verlangt wird, fährt Turbo Boost die Taktrate von 350 MHz auf bis zu 1200 MHz hoch. Detailinformationen zur Intel HD Graphics 4000 finden Sie hier.
Unser Testsystem ist mit zwei Samsung DDR3-1600-RAM-Modulen zu je 2 GB ausgestattet (also 4 GB). Da das Latitude E5530 SODIMMs bis 8 GB unterstützt, ist es kein Problem, den Speicher auf insgesamt 16 GB zu erweitern.
Als wir den DPC Latency Checker laufen ließen, mussten wir sehr große Latenzzeiten (> 4000 µs) im 30-Sekunden-Intervall feststellen, die aber weg waren, sobald Bluetooth ausgeschaltet war. Normalerweise verdächtigen wir in solchen Fällen Wi-Fi - aber hier war kein Einfluss merkbar.
Prozessor
Wenn man den synthetischen CPU Benchmarks Glauben schenken kann, ist der i5-3360M zumindest gleich schnell (oder sogar schneller) als der Top-End Dual-Core i7 Sandy Bridge Vorgänger-Prozessor. Im Single- und Multi-Threaded Cinebench R10/R11.5 ist der neue CPU bis 5 Prozent schneller als der Core i7-2640M der zweiten Generation und sogar bis 9 Prozent schneller als der Core i7-2620M - ziemlich beeindruckend, wie wir meinen. Andere Tools wie wPrime 2.0x bestätigen den Eindruck - der i5-3360M ist 4 Prozent schneller als der i7-2640M. Im 3DMark 06 CPU hält sich die Performance der zwei Prozessoren ziemlich die Waage - aber dass der i5 mit der Leistung der schnellsten Dual-Core-CPU der vorherigen Generation gleichzieht, ist ja auch nicht schlecht. Der Office-Alltag sollte für den neuen Prozessor jedenfalls kein Problem darstellen, und auch CPU-intensivere Programme (z. B. Photo- und Videobearbeitung) sollten problemlos möglich sein.
Im Vergleich mit der Konkurenz schlägt sich das Latitude E5530 auch sehr gut. Konfigurationsmässig ist es dem Lenovo ThinkPad L530 (vor kurzem getestet) am ähnlichsten, welches die gleiche CPU und eine ähnliche Ausstattung hat. Das E5530 schlägt das ThinkPad L530 in allen Cinebench Tests (manchmal deutlich) - ausser dem Cinebench R10 Rendering Single CPU 64-bit Test. Ein Vergleich: im Cinebench R10 OpenGL 64-bit erzielte das L530 5278 Punkte, das E5530 hingegen 5674. Ein ähnliches Resultat zeigt der Cinebench R11.5 OpenGL 64-bit Test: 13,79 fps für das L530 und 17,59 fps für das E5530. Es ist natürlich möglich, dass Unterschiede im Grafik-Treiber die Ursache sind, aber trotzdem sind die Resultate des E5530 bemerkenswert.
Die synthetischen GPU-Benchmarks sind auch sehr interessant, obwohl vielleicht nicht ganz so überzeugend. Die integrierte HD Graphics 4000 punktet immer höher als die HD 3000 - aber ein Teil der Zulage könnte wohl auch den Treibern zugeschrieben werden, die laufend verbessert werden. Es ist somit schwer zu sagen, wieviel besser die neue GPU in allen Bereichen ist. Unsere Resultate zeigen aber, dass die im i5-3360 integrierte GPU fast immer schneller ist und damit die besten Ergebnisse, die wir für die HD3000 in unserer Datenbank haben, überflügelt. Somit wird ein Upgrade von Sandy Bridge auf Ivy Bridge immer auch die Grafiksleistung verbessern. Gemäß der bisherigen Benchmarks müsste die Leistung der 4000er nahe an die einer Radeon HD 6470M oder GeForce 520M heran kommen.
Wir haben ein paar der oben erwähnten Benchmarks noch einmal im Batteriebetrieb ausgeführt - die Resultate haben sich nicht verändert.
System Performance
Wir haben das Latitude E5530 sowohl mit PCMark 7 als auch PCMark Vantage getestet, um die Leistung beurteilen zu können. Obwohl in diesen Tests Systeme mit SSDs wesentlich besser abschneiden, kann man das Ergebnis mit den von anderen, auch mit normalen Festplatten ausgerüsteten Notebooks vergleichen. Das E5530 überzeugt hier ebenso: 3002 und 8699 Punkte in PCMark 7 bzw. Vantage. In der Reihung plaziert sich unser Testgerät damit noch vor dem Lenovo IdeaPad U410-MAH6MGE (2724 und 8678 Punkte) - und dieses Gerät ist mit einer SSD ausgestattet.
Obwohl diese Resultate sehr gut sind, könnte man natürlich die Performance weiter mit dem Einbau einer SSD steigern. SSDs haben Vorteile, die über die wesentlich höhere Geschwindigkeit beim Lesen/Schreiben hinausgehen, weil sie z. B. kleine, nicht-sequentielle Blöcke (4K-Grösse) wesentlich schneller abarbeiten können als eine konventionelle Festplatte, die den Schreib-/Lesekopf von einer Stelle der Magnetscheibe zur anderen jagen muss. Subjektiv (Start- und Ladezeiten) erscheint ein mit einer SSD aufgerüstetes Notebook wesentlich schneller, als es über ein CPU- oder RAM-Upgrade (auf über 4 GB) möglich wäre.
PCMark Vantage Result | 8720 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3002 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
In unserem Testmodell befindet sich eine Hitachi Travelstar Z7K320 mit 320 GB und 7.200 U/min Spindelgeschwindigkeit. Dieses Modell hat eine einzelne Magnetscheibe und ist nur 7 mm anstatt der üblichen 9,5 mm hoch, was den Einbau auch dann erlaubt, wenn wenig Platz ist. In diesem Fall ist ja genügend Platz vorhanden, aber schaden tut eine dünnere Festplatte auch nicht.
Die Hitachi Z7K320 ist schneller als die meisten Platten mit 5.400 U/min, aber doch um einiges langsamer als andere 7.200er. Für die neuere 500 GB Travelstar Z7K500 haben wir eine durchschnittliche Übertragungsrate von 98,6 MB/s gemessen - verglichen mit den 78,7 MB/s für die Z7K320 (unseren Testbericht des Lenovos L530 finden Sie hier). Das bedeutet, dass die Z7K320 über 20 Prozent langsamer ist. Die Zugriffsgeschwindigkeit ist mit 18,6 ms auch nicht überragend schnell. Insgesamt ist die Leistung im gleichen Rahmen wie bei vielen anderen Festplattenkonkurrenten auch. Unsere (sich ständig erweiternde) Benchmarkliste verschiedener Festplatten finden Sie hier.
Das Latitude E5530 ist auch mit einem "Dell Fast Response Free Fall Sensor" ausgerüstet, der im Mainboard mit eingebaut ist, wodurch keine speziell geschützte Festplatte benötigt werden würde.
3DMark 03 Standard | 14264 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 10231 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5641 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3662 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 692 Punkte | |
Hilfe |
Grafikleistung
Die im Ivy-Bridge-Chipset integrierte Intel HD Graphics 4000 ist laut der Benchmarks schon fast dazu in der Lage, die diskreten Einsteiger-Grafikkarten abzulösen. Natürlich ist diese Karte nicht zum Spielen gedacht, aber man kann sicher Games, die niedrigere Anforderungen stellen, auf niedriger Qualitätsstufe mit durchaus akzeptablen Framerates spielen.
Wir waren ziemlich angenehm überrascht, als wir ein paar Spiele ausprobiert haben. Vor zirka 3 Monaten haben wir verschiedene Grafikadapter mit dem Game Diablo III unter die Lupe genommen und die Resultate aufgezeichnet. Es kann sein, dass verschiedene neue Treiber und Patches die Leistung der Intel HD Graphics 4000 und den Umgang mit den "Demons of Hell" verbessert haben - aber wir haben uns trotzdem höllisch über die 29 fps (mit Anti-Aliasing und hoher Qualität) gefreut.
Zusätzlich haben wir noch zwei weitere Spiele ausprobiert: Batman: Arkham City und Portal 2. Beide laufen bei mittleren Einstellungen ziemlich gut - Batman: Arkham City hatte durchschnittliche Framerates von 35 bis 40 (bei 1366 x 768, 0xAA, mittlere Einstellungen). Die Framerates von Portal 2 waren weniger konsistent, wir erreichten aber doch meist um die 40 Frames (bei 1366 x 768, mittlere Einstellungen).
Unter dem Strich können wir nur feststellen, dass das Latitude E5530 auch die Office-User, die hie und da einmal auch etwas spielen wollen, positiv überraschen wird (solange nicht Crysis 2 oder Battlefield 3 auf dem Programm steht).
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Diablo III (2012) | 62 | 36 | 29 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im normalen Alltagsgebrauch ist der Lüfter mit 33,4 dB eher im Hintergrund. Beim Surfen und anderen Tätigkeiten, die nicht viel Leistung benötigen, ändert sich da auch nicht viel. Selbst beim Abspielen einer DVD ist das System noch kaum hörbar (37,3 dB). Unter Last sieht es aber ganz anders aus: Die Geräuschentwicklung schwillt auf 39 dB an. Ergänzend muss man sagen, dass die Geräuschkulisse aufgrund des eher tiefen Tons nicht wirklich unangenehm ist, und man das System schon anständig belasten muss, um dieses in kritische Sphären zu hieven.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.3 / 33.4 / 33.5 dB(A) |
DVD |
| 37.3 / 32.5 dB(A) |
Last |
| 39.3 / 49.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ein Vorteil des aktiven Lüfters ist, dass das Notebook selbst unter hoher Belastung meist ziemlich kühl läuft. Nach einem Stresstest mit Furmark und Prime95 (belastet sowohl CPU als auch GPU) über eine Stunde, war die Durchschnittstemperatur auf der Unterseite nur 36,5 °C - das ist selbst für auf dem Schoss noch kein Problem.
An einer Stelle des Notebooks (in der Mitte auf der rechten Unterseite, unter dem Prozessor und dem Kühlgerippe) erreicht die Temperatur allerdings 45 °C. Das heisst, dass das Notebook nicht überall kühl bleibt. Diese Erwärmung setzt sich auf der Oberseite links von der Tastatur fort und erreicht dort 44 °C - schon etwas unangenehm, wenn die Hände dort aufliegen. Die Gegend um das Touchpad ist mit 39 °C an der Grenze. Im Grossen und Ganzen ist das immer noch besser als das Latitude E5520, welches im Durchschnitt auf der Unterseite drei Grad wärmer war (39,6 °C). Im Bereich der Tastatur und des Touchpads hatten wir 45 °C gemessen.
Die Temperaturen ohne Last sind sogar etwas höher als beim E5520, aber das ist eigentlich eher nebensächlich, weil unter 30 °C durchaus okay sind. Im praxisnahen Office-Betrieb ist man in der Regel mit einem kühlen System konfrontiert.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-11.3 °C).
Throttling
Maximale Auslastung simulieren wir mit Prime95 und Furmark, was sowohl CPU als auch GPU gehörig stresst. Wir lassen die Tests eine Weile laufen, um auch das Kühlsystem zu testen und um zu sehen, ob Throttling unter Last auftritt.
Obwohl der i5-3360M nicht immer die maximale Turbo-Boost-Frequenz während des Stresstests eingehalten hat, waren es doch fast immer das Maximum von 3.300 MHz pro Kern. Die Leistung der GPU zeigte hingegen Einbrüche unter das (Turbo-Boost-) Frequenzmaximum von 1.200 MHz - oft waren es um die 1.000 MHz und einmal bis 350 MHz herunter (nur für einen Sekundenbruchteil).
Ob das wirklich im Alltagsgebrauch merkbar auffällt, ist eine andere Frage. Um das zu testen, haben wir 3DMark06 direkt im Anschluss an den Stresstest für CPU und GPU laufen lassen. Das Resultat, 5.638 Punkte, ist fast gleich wie zuvor (5.641 Punkte). Das heißt also, dass die Einbrüche von CPU- und GPU-Frequenz unter maximal möglicher Last nicht wirklich einen Einfluss auf die Leistung haben.
Lautsprecher
Wie eigentlich zu erwarten, war das Soundsystem des Latitude E5530 wohl nicht Priorität beim Entwurf. Der Sound ist etwas flach und es fehlt eindeutig im Bereich der niedrigeren Frequenzen. Die maximale Lautstärke ist durchaus ausreichend (speziell wenn der Laptop auf einer harten Oberfläche sitzt, was den nach unten feuernden Lautsprechern zu Gute kommt) und Verzerrungen halten sich in Grenzen - für einen Spielfilm reicht's allemal. Die zwei Lautsprecher sitzten vorne an der Unterseite des Notebooks - ähnlich wie bei fast allen Latitudes der letzten Jahre.
Office-Notebooks sind nicht wirklich zur Unterhaltung gedacht - und damit halten sich die Multimedia-Features in Grenzen.
Akkulaufzeit
Etwas, was den Office-User wirklich interessiert, ist die Akkulaufzeit. Dazu führen wir (wie bei jedem Test-Notebook) vier verschiedene Tests aus und verwenden dazu u. a. das Tool Battery Eater Pro.
Unser Testsystem wurde mit einem 9-zelligen 97-Wh-Lithium-Ion-Akku (der hinten übersteht) ausgeliefert. Andere Optionen sind ein 6-zelliger (60 Wh) und ein 4-zelliger (40 Wh) Akku, aber auch ein 9-zelliger (97 Wh) "Extended-Slice-Akku", der sich an der Unterseite über den Docking Station Port anschliessen lässt, ist erhältlich.
Es ist nicht das erste Mal, dass uns ein Notebook der Latitude Serie mit langen Laufzeiten beeindruckt hat. Zuerst haben wir Minimalgebrauch über den Reader’s Test simuliert. WiFi ist dabei ausgeschaltet; Standby, Schlafmodus, Bildschirm- und Festplatten-Timeouts sind deaktiviert. Mit dem Profil "Energiesparmodus" und dem Bildschirm auf der geringsten Helligkeitsstufe wird dabei eine ausgezeichnete Laufzeit von 11 Stunden und 7 Minuten erreicht. Natürlich kann man da den Computer nur zum Lesen und zu nichts anderem verwenden.
Um die Laufzeit unter Last anzuheben, haben wir alles wieder eingeschalten (WiFi, Bluetooth), den Bildschirm maximal hell gestellt und das Höchstleistungsprofil ausgewählt. Über den Battery Eater’s Classic Test erreichten wir dabei 2 Stunden und 41 Minuten.
Die zwei Tests, die am interessantesten sind, sind der praxisnahe WLAN-Surf-Test und der DVD-Spielfilm-Test. Beim ersten verwenden wir das Profile "Ausbalanciert" und stellen den Bildschirm auf 150 cd/m² (Stufe 11 von 15) ein. Dann lassen wir ein Skript laufen, dass das Surfen verschiedener Seiten simuliert (Artikel, Flash Videos, etc.). Das Notebook hielt erstaunliche 8 Stunden und 9 Minuten durch, bevor es wieder an die Steckdose musste. Das reicht annähernd für einen ganzen Arbeitstag.
Für den DVD-Test nehmen wir die oben genannten Einstellungen her und lassen eine Video-DVD laufen. Es dauerte 7 Stunden und 21 Minuten, bevor der Akku leer war - lange genug, um sich einen Spielfilm mehrere Male ansehen zu können.
Fazit
Bei unserem Test des Latitude E5520 haben wir uns wohlwollend über die ausgezeichnete Tastatur und das gute Touchpad, das ausreichend helle und matte Display und das solide Design geäußert. Wir hatten nichts wirklich zu beanstanden - die größten Mankos waren unserer Ansicht nach das Fehlen von USB 3.0 und der hohe Lärmpegel. Wurden die Mängel nun behoben und kann das neue Latitude E5530 auf dem Erfolg des Vorgängers aufbauen?
Alles in allem ist das Latitude E5530 ein Business-Notebook, das in nahezu allen Bereichen, die wirklich zählen, punkten kann. Die Anschlussausstattung überzeugt mit zwei USB-3.0-Anschlüsssen und Kompatiblität mit Dells bestehenden Docking Stations und zahlreichem Zubehör. Die beleuchtete Tastatur und das Touchpad sind überzeugend und werden von einem brauchbaren, wenngleich nicht perfekten Display unterstützt. Und die Arbeitsleistung - selbst mit dem Mittleklasse Core i5-3360M - ist auf zumindest gleichem Niveau wie der schnellste Sandy-Bridge-Prozessor. Die mit der Intel HD Graphics 4000 integrierte Grafiklösung ist mittlerweile so gut, dass das Spielen von Mittleklasse-Games auf mittlerer oder niedriger Einstellung ohne Stottern bei vernünftigen Framerates möglich ist.
Nachtteile gibt es auch ein paar - wennschon nicht von gravierender Natur. Die Qualität der Konstruktion und die Auswahl der Materialien können mit den teureren Latitude Modellen der Serie E6XXX nicht mithalten. Gummierte Oberflächen und Magnesium müssen teils Kunststoff weichen. Aber das Display hat immer noch einen Aluminiumdeckel und im Großen und Ganzen ist das Notebook sehr stabil gebaut. Der Lüfter ist stets hörbar. Das Latitude erwärmt sich aber auch weniger.
Das Angebot an Office-Notebooks ist vielfältig und von qualifizierten Mitstreitern wie Lenovos ThinkPad T530 und Samsungs Series 6 geprägt. Und da ist auch noch das High-End Latitude E6530 aus eigenem Hause. Aber wenn der Preis eine Rolle spielt und die Mehrleistung der Ivy-Bridge-Generation trotzdem erwünscht wird, kann das Latitude E5530 viele gesetzten Kriterien erfüllen und sollte auf die Liste der in Frage kommenden Notebooks gesetzt werden.