Test Acer Aspire TimelineU M3-581PTG Ultrabook
2013 soll das Jahr der Touchscreen-Ultrabooks werden – zumindest wenn es nach dem Chip-Riesen Intel oder Herstellern wie Asus und Acer geht. Ziel ist es, damit die schleppenden Absatzzahlen von Windows-8-Geräten anzukurbeln sowie die Benutzerfreundlichkeit der flachen Mobilcomputer zu steigern.
Nachdem wir zuletzt bereits Modelle wie das HP Spectre TouchSmart 15 oder das Toshiba Satellite U920t-100 durch unseren Testparcours getrieben haben, soll heute das Acer Aspire TimelineU M3-581PTG seine Qualitäten unter Beweis stellen. Der knapp 1.000 Euro teure 15-Zöller setzt auf Intels Core i5-3337U, der in Kombination mit 4 GB Arbeitsspeicher und einer großzügigen 256-GB-SSD für eine flotte Anwendungsperformance sorgen soll. Anders als bei vielen Konkurrenten muss der Anwender zudem weder auf ein optisches Laufwerk, noch eine dedizierte Grafikkarte verzichten. Die erst kürzlich vorgestellte GeForce GT 730M von Nvidia ist auch für aktuelle Spiele gut gerüstet, ohne dabei den TDP-Rahmen eines Ultrabooks komplett zu sprengen. Trotz dieser Hardware-Power verspricht Acer eine Akkulaufzeit von stattlichen 8 Stunden.
Klingt nach einem spannenden Gesamtpaket? Finden wir es heraus.
Verglichen mit dem Vorgängermodell hat Acer das Chassis des TimelineU M3 nur geringfügig modifiziert. Noch immer dominieren dunkle Schwarz- und Grautöne die matt-glänzende Optik, was dem Ultrabook zu einem edlen und dezenten Erscheinungsbild verhilft. Erfreulicherweise sind die glatten Oberflächen relativ unempfindlich gegenüber hässlichen Fingerabdrücken, lediglich Staub sollte der Anwender von Zeit zu Zeit entfernen.
Mit einer Dicke von 19,7 Millimetern und 2,3 Kilogramm Gewicht kommt das M3 deutlich wuchtiger daher als Ultrabooks der 13- oder 14-Zoll-Klasse – der Preis für die größere Bilddiagonale. Durch seinen schmalen Displayrahmen (seitlich und oben etwa 15 Millimeter breit) wirkt das TimelineU subjektiv dennoch recht zierlich.
Während Acer bei der M5-Serie durchgängig auf massive Leichtmetalle setzt, muss unser Testkandidat überwiegend mit einfachem Kunststoff vorliebnehmen. Die Stabilität fällt demzufolge insbesondere an typischen Problemstellen, wie über dem DVD-Laufwerk, etwas schlechter aus, liegt aber insgesamt noch immer auf sehr hohem Niveau. Nur beim Displaydeckel kommt eine hochwertige Aluminium-Legierung zum Einsatz, die selbigem eine vorbildliche Verwindungssteifigkeit beschert. Ebenso können wir die straffen Scharniere loben, welche ihren Dienst präzise und mit minimalem Spiel verrichten.
Die prinzipiell gute Verarbeitungsqualität wird bei unserem Testgerät von einem groben Patzer geschmälert: Vorder- und Rückseite des Deckels sind nicht richtig miteinander verbunden, sodass am linken oberen Rand ein mehrere Millimeter langer, scharfkantiger Spalt klafft. Auch wenn wir vielleicht nur ein Montagsmodell erwischt haben: In dieser Preisklasse sollte das eigentlich nicht passieren.
Update vom 9.04 2013: Wir wollten es genau wissen und haben erneut ein Seriengerät auf diesen Mangel hin überprüft. Ergebnis: Es befindet sich kein Spalt an dieser Stelle. Unser erstes Testgerät war wirklich ein "Montagsmodell".
Beim Thema Schnittstellen geht Acer mit dem TimelineU M3 einen ganz eigenen Weg: Während wir bei vielen Notebooks eine ungünstige Positionierung an den Seiten des Gehäuses (und damit auch im Arbeitsbereich des Anwenders) kritisieren, hat der Hersteller hier gleich alle Anschlüsse auf die Rückseite verbannt – mit weitreichenden Folgen: Selbst wenn nur ein USB-Stick oder das Headset angesteckt werden soll, muss man zunächst umständlich einen freien Port ertasten. Zumindest einer der drei USB-Anschlüsse (davon 1x USB 3.0) sowie die Audio- und Netzteilbuchse sollten an einer etwas besser erreichbaren Stelle positioniert werden. Lob gibt es dagegen für den rückseitigen HDMI- und Gbit-LAN-Anschluss sowie den Speicherkartenleser (SD/MMC) links vorne am Gerät.
Kommunikation
Der verbaute Funkadapter stammt von Qualcomm, ehemals Atheros, und hört auf die Bezeichnung AR5BWB222. Dieses Einstiegsmodell unterstützt leider nur die IEEE-Standards 802.11b/g/n und somit keine Netzwerke im weniger störanfälligen 5-GHz-Band. Weiterhin muss sich der Anwender mit Bruttodatenraten von maximal 150 MBit/s begnügen, da der Adapter nur im Single-Stream-Betrieb arbeitet (1x1). Von diesen Einschränkungen einmal abgesehen, hinterließ der WLAN-Empfang bezüglich Verbindungsstabilität und Reichweite einen recht guten Eindruck. Darüber hinaus kann das TimelineU zudem mit Bluetooth in der aktuellen Version 4.0 + HS punkten.
Eine integrierte 1,3-Megapixel-Webcam dient zur Aufnahme von Fotos und Videos, die mit ihrer sehr dürftigen Bildqualität aber nur wenig Freude bereiten. Selbst im Vergleich zu den ebenfalls meist schwachen Leistungen der Konkurrenz fällt die stark rauschende und detailarme Darstellung sichtbar ab. Deutlich brauchbarer ist hingegen das klare und gut verständliche Mikrofon, was ein zusätzliches Headset in vielen Fällen überflüssig macht.
Zubehör
In der Verpackung des Notebooks finden wir neben einem 65-Watt-Netzteil auch noch das übliche Broschüren-Paket sowie ein praktisches Staubtuch – bei einem Touchscreen ist selbiges auch dringend notwendig. Besonderes Highlight ist aber der ebenfalls beigelegte M-Disc-Rohling: Dieser Datenträger kann mit dem internen Brenner beschrieben und im Anschluss von jedem DVD-Laufwerk gelesen werden – und soll laut Hersteller satte 1.000 Jahre halten.
Das vorinstallierte Windows 8 ist mit einer ganzen Reihe von mehr oder weniger sinnvollen Apps und Programmen bestückt, die eine saubere Neuinstallation des gesamten Systems ratsam machen. Zum überwiegenden Teil handelt es sich ohnehin um kostenlose Demo-Versionen oder Mini-Spiele wie "Cut the Rope", die wohl vor allem zum Ausprobieren des Touchscreens gedacht sind.
Wartung
Im Gegensatz zu vielen Ultrabook-Konkurrenten besitzt das Aspire M3 eine dem Anwender zugängliche Wartungsklappe. Wurde diese mittels Schraubendreher geöffnet, können WLAN-Modul, mSATA-Laufwerk oder der Arbeitsspeicher (1 Slot) mit wenigen Handgriffen getauscht werden. Weiterhin steht ein freier 2,5-Zoll-Schacht zur Verfügung, der zum Beispiel für den Einbau einer zusätzlichen Festplatte verwendet werden kann.
Garantie
Wie die meisten anderen Hersteller gewährt auch Acer eine 2-jährige Herstellergarantie mit Vor-Ort-Service; hiervon ausgenommen sind lediglich einige preiswerte Einstiegsmodelle. Diverse Onlineshops bieten darüber hinaus verschiedene Garantieerweiterungen an, die beispielsweise für 90 Euro eine Verlängerung auf insgesamt 3 Jahre ermöglichen.
Tastatur
Dank des breiten 15-Zoll-Gehäuses konnte der Hersteller eine großzügige Chiclet-Tastatur samt integriertem Ziffernblock verbauen. Die in grauen Kunststoff eingefassten, knapp 15 x 15 Millimeter großen Tasten besitzen eine angenehm griffige Oberfläche, jedoch keine Hintergrundbeleuchtung. Einige kleinere Layout-Besonderheiten, unter anderem die sehr klein geratene linke Umschalttaste, erfordern eine gewisse Eingewöhnungszeit; davon abgesehen entspricht das Design jedoch dem gängigen Standard.
Auch wenn wir einen noch etwas knackigeren Druckpunkt sowie einen längeren Hubweg begrüßen würden, weiß das Schreibgefühl insgesamt zu gefallen. Keine der Tasten klappert, wackelt oder verkantet, wie man es von manchem Billig-Fabrikat vielleicht gewohnt ist. Zusammen mit der hohen Stabilität und sauberen Verarbeitung erkämpft sich das TimelineU damit eine gute Gesamtnote.
Touchpad
Demgegenüber fällt die Qualität des Touchpads leider etwas ab. Während die großzügigen Abmaße (10,5 x 7,8 Zentimeter) sowie die guten Gleiteigenschaften positiv hervorstechen, irritiert das vom Hersteller Elan stammende Pad mit seinem verzögerten Ansprechverhalten. Stets wirkt der Mauszeiger wie von einem Gummiband gezogen, was zielgenaues Navigieren nicht gerade erleichtert. Technisch ist das Eingabegerät auf dem neuesten Stand: Es werden alle gängigen Multitouch-Gesten mit zwei bis vier Fingern unterstützt, die sich zudem frei nach dem persönlichen Geschmack konfiguriert lassen.
Dem aktuellen Trend folgend hat Acer die Maustasten direkt in die Eingabefläche integriert. Anscheinend wurde das Touchpad bei unserem Testmodell etwas unsauber eingebaut: Während die linke Taste nach etwa einem Millimeter auslöst, besitzt der rechte Button praktisch keinerlei Hubweg. Beide Tasten erfordern überdies einen ungewöhnlich hohen Kraftaufwand – mit einer externen Maus ist der Anwender eindeutig besser beraten.
Update vom 9.04 2013: Wir haben erneut ein Seriengerät auf diesen Mangel hin überprüft. Ergebnis: Das schief eingebaute Touchpad gehört in die Serienproduktion, wir finden es erneut vor.
Touchscreen
Als dritte Eingabemethode steht ein kapazitiver Touchscreen zur Verfügung, der bis zu 10 Touchpunkte gleichzeitig erkennen und verarbeiten kann. Über den Sinn oder Unsinn, ein Windows-Notebook per Fingerdruck zu bedienen, haben wir uns bereits in früheren Tests geäußert – dies muss der potentielle Kunde selbst entscheiden. In jedem Fall gilt, dass alle Eingaben prompt und mit guter Genauigkeit umgesetzt werden. Einmal mehr zahlen sich hier die straffen Displayscharniere aus, welche jegliches Mitwippen auf ein Minimum reduzieren.
Wenngleich der Touchscreen ein nettes Extra darstellt, ist die Bildqualität des Displays die zweifellos wichtigere Eigenschaft. Bedauerlicherweise hat sich Acer für eine preiswerte WXGA-Anzeige mit gerade einmal 1.366 x 768 Bildpunkten entschieden – kaum mehr, als ein gutes Smartphone zu bieten hat. Bezogen auf die Bilddiagonale von 15,6 Zoll, resultiert daraus eine Pixeldichte von 100 dpi. Dies entlastet zwar die Grafikkarte, schränkt aber die Arbeitsfläche auf dem Desktop ein und erscheint einem 1.000 Euro teuren Ultrabook nicht so recht angemessen.
Ebenfalls nur mittelmäßig schneidet die Anzeige in puncto Helligkeit ab. Selbst in der Maximaleinstellung konnten wir nur gut 203 cd/m² ermitteln, die sich gleichmäßig über die gesamte Bildfläche verteilen. Für den Betrieb in Innenräumen mag das TimelineU damit ausreichend gerüstet sein, allerdings wären etwas größere Reserven wünschenswert – zum Beispiel im Außeneinsatz, doch dazu später mehr.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 162 cd/m²
Kontrast: 495:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)40.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.48% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Auch bei der Auswahl des Display-Panels wurde gespart: Statt eines hochwertigen IPS-Modells kommt ein TN-Panel vom Hersteller AUO (B156XTN03) zum Einsatz. Kontrast (495:1) und Schwarzwert (0,42 cd/m²) sind für ein Display dieses Typs recht ordentlich, können aber nicht mit den besten Exemplaren auf dem Markt konkurrieren. Zum Vergleich: HPs Spectre XT TouchSmart 15 (rund 1.400 Euro, FullHD, IPS) erreicht ein Kontrastverhältnis von mehr als 800:1.
Acers Ultrabook richtet sich primär an Privatkunden, weshalb eine exakte Farbwiedergabe nicht zu den wichtigsten Punkten im Pflichtenheft zählte. Das Display zeigt starke Farbabweichungen (Delta E 13,8) mit einem deutlichen Blaustich. Hinzu kommt ein relativ kleiner Farbraum, der weder sRGB noch AdobeRGB vollständig abdeckt. Die meisten Anwender dürften davon aber wenig merken, für die Bearbeitung der privaten Urlaubsbilder ist das TimelineU M3 allemal geeignet.
Gerade ein mobiles Ultrabook wird häufig transportiert und soll auch unter freiem Himmel uneingeschränkt nutzbar sein. Bei unserem Testkandidaten ist dies leider nur sehr eingeschränkt möglich: Die Kombination aus verspiegelter Displayoberfläche und geringer Leuchtdichte (im Akkubetrieb nur 162 cd/m²) erschwert das Ablesen des Bildinhaltes ungemein und zwingt den Nutzer, im Schatten zu bleiben.
Wie bei jedem TN-Panel sollte man das Display des M3 aus möglichst senkrechtem Blickwinkel betrachten, um einen unverfälschten Bildeindruck zu erhalten. Bereits kleine Abweichungen nach oben oder unten führen zu Farbveränderungen und einer starken Kontrastabnahme. In horizontaler Richtung ist der Bewegungsspielraum etwas größer, sodass sich auch zwei Personen gleichzeitig vor dem Display aufhalten können.
Wenige Monate vor der Vorstellung des Ivy-Bridge-Nachfolgers Haswell hat Intel seine Produktpalette noch einmal aufpoliert und mehrere neue Modelle veröffentlicht – oftmals auch "speed bumps" genannt. Dazu zählt unter anderem der Core i5-3337U, der den älteren i5-3317U ablöst. Die Unterschiede beschränken sich auf je 100 MHz höhere Basis- und Turbo-Taktraten, womit sich nunmehr ein Taktspielraum von 1,8 bis 2,7 GHz ergibt. Alle weiteren Features wie die Unterstützung der Hyper-Threading-Technik oder der 3 MB große L3-Cache blieben dagegen unangetastet, ebenso die ULV-typische TDP von 17 Watt.
Auf der GPU-Seite stehen sich die im Prozessor integrierte HD Graphics 4000 (350 bis 1.100 MHz) sowie eine dedizierte GeForce GT 730M gegenüber. Je nach Anwendung wählt Nvidias Optimus dabei den optimalen Grafikprozessor aus: Einfache 2D-Programme nutzen die sparsame Intel-GPU, aufwändige 3D-Spiele werden von der GT 730M berechnet. Die Umschaltung geschieht unterbrechungsfrei und in den meisten Fällen auch vollautomatisch.
Acer bietet das M3-581PTG in zwei verschiedenen Ausstattungen an. Das Einstiegsmodell für 800 Euro vertraut auf eine klassische 500-GB-Festplatte, wohingegen unser Testmodell mit einer 256 GB großen SSD aufwartet. Aufpreis: 200 Euro. Hinzu kommen 4 GB DDR3-1333, von denen 2 GB fest auf dem Board verlötet sind.
Prozessor
Entsprechend der nur minimal gesteigerten Taktraten kann sich der Core i5-3337U nur unwesentlich von seinem Vorgänger i5-3317U absetzen. Im Cinebench R11.5 ermittelten wir einen Score von 2,49 Punkten, ein Zuwachs von etwa 4 Prozent. Ähnlich klein sind die Unterschiede im älteren Cinebench R10 (64 Bit), den das TimelineU mit 4.651 respektive 9.546 Punkten (Single/Multi) abschloss. Dennoch sollte man den kleinen Dual-Core keineswegs unterschätzen: Selbst die mit 35 Watt spezifizierte Mittelklasse-CPU i5-3210M ist nur rund 15 bis 20 Prozent schneller; AMDs Topmodell A10-4600M fällt sogar deutlich zurück. Abgesehen von einigen besonders anspruchsvollen Programmen – hier wären zum Beispiel HD-Videoschnitt oder 3D-Renderer zu nennen – ist der Core i5-3337U für nahezu alle modernen Anwendungen geeignet.
Massenspeicher
Obwohl das TimelineU auch einen freien 2,5-Zoll-Schacht bietet, hat der Hersteller eine kompakte mSATA-SSD von Toshiba verbaut. Das Modell THNSNS256GMCP wird nicht im freien Handel angeboten und setzt vermutlich auf einen Controller von Sandforce. Wir tippen auf den SF-2281 in Verbindung mit 24-Nanometer-NAND (ebenfalls von Toshiba) – da die meisten Notebook-Hersteller aber auf verschiedene Zulieferer zurückgreifen, kann es hier unter Umständen Abweichungen geben.
In jedem Fall punktet die SSD mit ihrer Performance: Mit sequentiellen Transferraten von 512 MB/s beim Lesen und 359 MB/s beim Schreiben (AS SSD) bewegt sich der Datenträger im absoluten Spitzenfeld und schlägt auch die beliebte Samsung PM830. Bei kleinen 4K-Dateien liegt mal das eine, mal das andere Laufwerk vorne, wobei die Toshiba-SSD vor allem beim Schreiben ihre Stärken zeigt (4K-64: 269 MB/s).
System Performance
Dank seiner flotten SSD und dem leistungsstarken Core-i5-Prozessor kann das Ultrabook auch im PCMark 7 glänzen. Der Score von 4.791 Punkten liegt auf Augenhöhe mit Konkurrenten wie dem Acer Aspire S7 (4.824 Punkte), HP TouchSmart 15 (4.414 Punkte) oder Lenovo IdeaPad Yoga 13 (4.396 Punkte). Kein Wunder: Bei CPU und Datenträger, den Haupteinflussfaktoren im PCMark, gibt es zwischen all diesen Modellen nur marginale Differenzen.
Im Alltag profitiert das TimelineU M3 vor allem von seinem schnellen Flashspeicher, der für kurze Ladezeiten und ein direktes Ansprechverhalten sorgt. Windows 8 startet in weniger als 12 Sekunden und ist praktisch direkt im Anschluss betriebsbereit.
PCMark 7 Score | 4791 Punkte | |
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Grafikkarte
Die erst zu Jahresbeginn vorgestellte Nvidia GeForce GT 730M kennen wir bereits aus dem Acer Aspire V3-571G. Obwohl die Bezeichnung eine neue GPU-Generation suggeriert, verbirgt sich dahinter schlicht der bekannte Kepler-Chip GK107 – ebenfalls zu finden bei der GeForce GT 640M oder 650M. Mit 725 MHz taktet die 28-Nanometer-GPU (384 Shader-Einheiten) nur leicht höher als die GT 645M, kann sich per Turbo-Boost aber bis auf 895 MHz hochtakten. Als Resultat dessen ist die 730M kaum langsamer als die DDR3-Version der GT 650M (950 MHz Turbo). Bestückt wurde die Karte mit einem 1 GB großen Speicher (900 MHz, 128 Bit DDR3); üblicher sind eigentlich 2 GB VRAM, was in dieser Leistungsklasse aber keinen besonderen Unterschied macht.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Stolze 2.135 Punkte im 3DMark 11 machen das TimelineU M3 zu einem der schnellsten Ultrabooks überhaupt. Auch die Scores im neuen 3DMark 2013 (Fire Strike: 1.168 Punkte) versprechen eine ausgezeichnete Spieletauglichkeit.
3DMark 06 Standard Score | 11418 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 7607 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2135 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 58274 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5938 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1168 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 445 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Und in der Tat: Alle von uns getesteten Titel sind in der nativen Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln uneingeschränkt flüssig spielbar. Unterschiede gibt es jedoch bei den möglichen Detaileinstellungen: Während im relativ anspruchslosen Diablo 3 oder Dishonored selbst maximale Settings und aktivierte Kantenglättung in Bildraten von über 60 FPS resultieren, sollte man in Spielen wie Battlefield 3 besser auf die mittlere Voreinstellung zurückschalten. Eine noch stärkere Absenkung der Bildqualität ist in den wenigsten Fällen erforderlich, einzig der frisch veröffentlichte Grafikknaller Crysis 3 läuft im Medium-Setting nicht immer ganz perfekt. Insgesamt bestätigt sich damit unsere zuvor getroffene Einschätzung, wonach sich die GT 730M knapp unterhalb der GT 650M einordnet.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 60.9 | 43.3 | 35.6 | |
Anno 2070 (2011) | 133.2 | 63.7 | 37.9 | |
Diablo III (2012) | 130 | 102.2 | 89.1 | |
Dishonored (2012) | 75.8 | 73.9 | 68.5 | |
Dead Space 3 (2013) | 169.7 | 79.7 | 62 | |
Crysis 3 (2013) | 44.3 | 28 | 19.6 |
Geräuschemissionen
Auch im Leerlauf ist der Lüfter des Ultrabooks dauerhaft aktiv und säuselt mit konstanten 31,7 bis 31,9 dB(A) vor sich hin. Wirklich störend ist dieser Lärmpegel zwar nicht, in sehr leisen Umgebungen aber durchaus wahrnehmbar. Noch etwas lauter wird es beim Surfen (gelegentliches Hochdrehen auf 34,8 dB(A)) oder dem Abspielen einer DVD (36 dB(A)). Immerhin entfallen dank der SSD störende Zugriffsgeräusche auf die Festplatte.
Unter Last fordert insbesondere die leistungsstarke Grafikkarte ihren Tribut und treibt die Lüfterlautstärke auf 41,2 bis 41,4 dB(A). Gemessen an der Hardware-Power des Gerätes ist das durchaus akzeptabel und nicht viel lauter als die meisten Ultrabooks ohne zusätzliche GPU. Zu Vergleich sei hier das HP Spectre XT TouchSmart 15 genannt, welches im Test auf 35,2 bis 44,2 dB(A) kam.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 31.9 / 34.8 dB(A) |
DVD |
| 36 / dB(A) |
Last |
| 41.2 / 41.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ohne Belastung erreichen die Oberflächentemperaturen kaum die 30 Grad-Marke, was für ein vorbildliches Energiemanagement des TimelineU spricht. Daran ändert sich bei normalen Alltagsaufgaben nur wenig, sodass ein Betrieb auf den Oberschenkeln ohne Einschränkungen möglich ist.
Etwas weniger erfreulich präsentiert sich die Situation unter Volllast. Insbesondere im rechten oberen Bereich – hier befindet sich der Luftauslass – staut sich die Wärme und führt zu Temperaturen von bis zu 57 °C. Die Handballenauflage sowie der für Spieler interessante Tastaturbereich um "WASD" bleiben dagegen relativ kühl – speziell im Sommer ein wichtiger Pluspunkt.
Wie viele seiner Kontrahenten bleibt auch Acers Ultrabook nicht von Throttling verschont. In unserem Stresstest klettert die CPU-Temperatur bis auf 95 °C, was in einem Taktabfall auf 1,3 GHz mündet. Im Anschluss kühlen die Kerne wieder etwas ab, springen auf 2,5 GHz und der Kreislauf wiederholt sich. Allerdings: Ein derartiges Verhalten konnten wir nur mit den synthetischen Auslastungs-Tools Prime95 und FurMark provozieren; in realen Anwendungen und Spielen ist kein Throttling zu beobachten. Der Grafikchip hält generell konstant seinen Maximaltakt von 895 MHz und wird maximal 81 °C warm.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 49.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 57.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1 °C).
Lautsprecher
An der Vorderseite des Notebooks hat Acer zwei Stereolautsprecher integriert, die mit einer beachtlichen Maximallautstärke aufwarten können. Musik und Filme werden überdurchschnittlich klar und räumlich wiedergegeben, nur der Bassbereich fehlt nahezu komplett. Daran ändern auch die verschiedenen Equalizer-Einstellungen wenig, von denen uns das Preset "Musik" am besten gefallen hat.
Externe Lautsprecher können sowohl digital per HDMI als auch über den klassischen Klinke-Ausgang angesteuert werden. Letzterer bietet zwar eine gute Signalqualität, für sehr hochohmige HiFi-Kopfhörer aber etwas zu wenig Ausgangsleistung.
Energieaufnahme
Dank Optimus-Unterstützung zeigt sich das TimelineU im Leerlauf von seiner besten Seite: 6,0 bis 7,7 Watt sind ähnlich wenig wie bei den meisten anderen Ultrabooks.
Dies ändert sich, sobald die GeForce GT 730M ihre Arbeit aufnimmt. 56,5 Watt im 3DMark 06 und bis zu 67,4 Watt im Stresstest (schwankend) übertreffen die GPU-lose Konkurrenz um etwa 25 bis 30 Watt – exakt die Leistungsaufnahme der dedizierten Grafikkarte. Das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil ist dem möglichen Maximalverbrauch nur knapp gewachsen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.7 Watt |
Idle | 6 / 7.7 / 7.7 Watt |
Last |
56.5 / 67.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der fest verbaute Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 54 Wh soll laut Acer Laufzeiten von bis zu 8 Stunden erlauben. Dies dürfte nicht zu hoch gegriffen sein: Obwohl sich der Battery Eater Readers Test (minimale Helligkeit, Energiesparmodus, WLAN aus) partout nicht dazu überreden ließ, die sparsamere Intel-GPU zu verwenden, konnten wir gute 7 Stunden und 35 Minuten ermitteln.
Wer mit angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²) per WLAN im Internet surft, kann mit einer Laufzeit von 6 Stunden und 17 Minuten rechnen. In diesem besonders praxisnahen Test übertrifft das M3 viele andere Ultrabooks, die meist nur etwa 4 bis 5 Stunden erreichen.
Obwohl Acer im Akkubetrieb weder CPU noch Grafikkarte einbremst, hält unser Testkandidat im Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, Höchstleistung, WLAN an) stolze 2 Stunden und 16 Minuten abseits der Steckdose durch. Fordernde 3D-Spiele können die Reserven des Akkus aber auch deutlich schneller erschöpfen.
Vielseitig, aber mit Schwächen im Detail – so könnte man das Acer Aspire TimelineU M3-581PTG mit wenigen Worten zusammenfassen. Von der leistungsstarken GeForce-GPU beflügelt, meistert das Ultrabook selbst aktuelle Spiele ohne Schwierigkeiten. Auch der Core-i5-Prozessor und die schnelle SSD tragen ihren Teil zur guten Gesamtperformance des Gerätes bei. Das dadurch Leistungsaufnahme sowie Lärm- und Wärmeemissionen messbar ansteigen, lässt sich leider nicht ganz vermeiden.
Wirkliche Kritikpunkte offenbart das Notebook jedoch an anderer Stelle. So ist das verspiegelte Display im Außeneinsatz nur schwer ablesbar, während das angepriesene Touch-Feature die Frage aufwirft: Braucht man das wirklich? Vielleicht hätte der Hersteller besser daran getan, ein normales, dafür aber hochwertiges Display mit mattem IPS-Panel zu verbauen. Dies muss letztlich jeder potentielle Käufer für sich selbst entscheiden.
Wer ein ausdauerndes Ultrabook mit Touchscreen, optischem Laufwerk und schneller Grafikkarte sucht, hat derzeit ohnehin kaum Alternativen zur Auswahl.