Test Toshiba Satellite U920t-100 Ultrabook
Toshiba ist auf dem Ultrabook-Sektor kein Unbekannter mehr. Bei neuen Technologien sind die Tokioter oft vorne dabei. Unter anderem überzeugten schon das Satellite Z930, die Business-Variante Portégé Z930 und deren Vorgänger, sowie das günstige Satellite U940 in dem umkämpften Genre. Nun bedient Toshiba auch den durch das touch-optimierte Betriebssystem Windows 8 erzeugten Trend der Hybrid-Geräte mit Touchscreen. Die Japaner lancieren die brandneue U920t-Serie, die mit drei Ausstattungsvarianten an den Start geht. Unser Testgerät Satellite U920t-100 positioniert sich als das teuerste Modell der Serie, gefolgt vom Satellite U920t-10G mit gleicher CPU und Windows 8 Pro und dem Satellite U920t-109 mit einem Intel i3-3217U Prozessor.
Im noch jungen Ultrabook-Unter-Genre der Convertibles ist die Konkurrenz bereits zahlreich vorhanden. Dell schickt das XPS 12 mit einem drehbaren 12,5-Zoll-Display ins Rennen, Sony setzt mit dem 11,6-Zoll großen Vaio Duo 11 auf eine ähnliche Slider-Mechanik, wie sie Toshiba im Testgerät nutzt. Lenovo verwendet im 13-Zöller IdeaPad Yoga 13 eine Kombination aus Touchscreen und 360-Grad-Scharnieren, Asus verbaut im Taichi 21 gleich zwei 11,6-Zoll-Bildschirme. Andere Hersteller bieten Kombi-Lösungen, also Tablets mit andockbarer Tastatur, die jedoch zum Großteil auf der technisch deutlich schwächeren Intel-Atom-Technologie basieren. Dazu zählen beispielsweise die 11,6-Zöller HP Envy x2 und Samsung ATIV Smart PC oder die beiden 10,1-Zöller Acer Iconia W510P und Iconia W510.
Toshiba hat sich bei dem Satellite U920t für eine Slidermechanik entschieden und verbaut in unserem Testgerät eine stromsparende Intel Core i5-3317U CPU mit integrierter Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte. Ausgestattet ist das Satellite U920t-100 mit einem vollwertigen Windows 8 Betriebssystem, das mit touch-basierten Eingabesystemen hervorragend zusammenarbeitet. Alternativ stehen Touchpad und Tastatur für Eingabebefehle zur Verfügung. Wie uns die Tablet-Notebook-Melange von Toshiba mundet, zeigt der ausführliche Härtetest.
Gehäuse
Das Toshiba Satellite U920t-100 sieht im geschlossenen Zustand aus wie ein etwas dick geratenes, 12,5 Zoll großes Tablet. Die Bauhöhe überragt mit knapp 20 mm den kleineren Konkurrenten Sony Vaio Duo 11 um rund 2 mm, liegt aber knapp unter dem Dell XPS 12 Convertible mit 23 mm. Die Abmessungen nehmen sich nicht viel, alle drei Geräte sind sehr handlich. Dennoch bringt das Toshiba Satellite U920t-100 mit rund 1,5 kg deutlich mehr auf die Waage als das Sony Vaio Duo 11, kann aber auch hier das 12,5-Zoll-Gerät Dell XPS 12 hauchdünn unterbieten. Insgesamt erscheint das geschlossene Satellite U920t-100 nicht zu wuchtig. Die zweifarbige Seitenansicht und die abgeschrägten und abgerundeten Kanten lockern das Hybrid-Tablet optisch auf und lassen es schlanker erscheinen. Schiebt man das Display an der gummierten Unterkante nach oben, erscheint eine schmale Handballenauflage aus geprägtem Kunststoff, die ein kleines Touchpad beherbergt. Darüber offenbart sich eine hintergrundbeleuchtete Notebook-Tastatur in einem anthrazitfarbenen Kunststoffbett. Auf Druck reagiert das Tastaturbett besonders in der Mitte recht nachgiebig, der Displaydeckel ist ebenfalls nur wenig verwindungssteif.
Die Unterseite des Hybriden besteht aus griffig gummiertem Kunststoff und liegt damit im Tablet-Modus gut in der Hand. Nutzt man das Gerät als Notebook, gewährleisten rutschfeste Gummifüßchen einen festen Stand auf der Arbeitsunterlage. Gerade im Bereich der Lüftungsschlitze und des SD-Kartenslots ist auch die Unterseite anfällig für Druckeinwirkung. Der Hersteller verspricht auch nach langer Nutzungsdauer eine reibungslose, sichere Funktionsweise für den Schubmechanismus. Eine selbstbewusste Einschätzung, die unser Test bestätigt. Konstruktionsbedingt wird die massive Stabilität eines Unibody-Konzeptes natürlich nicht erreicht. Dennoch ist die filigran wirkende Schiebekonstruktion von Toshiba robust und stabil gefertigt.
So sehr uns die Schubkonstruktion auch überzeugt, die Displayscharniere vermögen dies weniger. Rührt sich bei sanften Taps gegen das Glas-Display nur wenig, so wippt der Displaydeckel beim Öffnen oder bei Erschütterungen stark nach. Gerade unterwegs in Bus, Bahn oder im Flugzeug können diese störende Reflexionen des Umgebungslichtes nach sich ziehen. Diese werden durch die stark spiegelnde Oberfläche des Displays aus kratzfestem Corning Gorilla Glas noch verstärkt.
Abgesehen davon wirkt die Verarbeitung einwandfrei, was gleichmäßige Spaltmaße zusätzlich belegen. Eine Wartung seitens des Users ist zwar möglich, aber von Toshiba nicht unbedingt vorgesehen. Eine Wartungsklappe fehlt, wer an die Komponenten und den Lüfter gelangen möchte, muss zunächst einige unter den Gummifüßchen versteckten Schrauben lösen und die gesamte Unterschale abheben.
Ausstattung
In dieser Disziplin bieten Ultrabooks üblicherweise nur wenig Vielfalt. Fiel das Sony Vaio Duo 11 hier mit vollwertigen Ethernet- und VGA-Ports noch positiv aus dem Rahmen, orientiert sich Toshiba leider an der großen Ultrabook-Masse.
Zweimal USB 3.0, einer mit Sleep-and-charge-Funktionalität, einen Fullsize-HDMI-Port, eine 3,5-mm-Audiobuchse und ein Strom-Anschluss sind vorhanden. Zusätzlich versteckt Toshiba beim Satellite U920t-100 einen SD-Kartenleser, der Speicherkarten mit bis zu 2 TB Speichervolumen akzeptiert, unter einer schmalen Gummiabdeckung. Mehr gibt das Anschluss-Portfolio nicht her. Um im Notebook-Modus Kabelsalat am Schreibtisch zu minimieren, sitzen eine USB-3.0- und die HDMI-Schnittstelle an der hinteren Kante des Gerätes. Der Abstand der beiden Buchsen zueinander hätte allerdings ruhig etwas großzügiger ausfallen dürfen, denn dicke Stecker behindern sich hier gegenseitig.
An der linken Gehäuse-Kante hat Toshiba einige bei Tablets übliche Bedienelemente positioniert. Neben dem Power-Knopf reihen sich eine Lautstärkewippe und eine Sperrtaste für die automatische Displaydrehung aneinander. Der Druckpunkt und der Tastenhub dieser zuverlässig arbeitenden Buttons ist tadellos.
Kommunikation
Toshiba spendiert dem Satellite U920t-100 mit einem WLAN-b/g/n-Modul und Bluetooth 4.0 die wichtigsten kabellosen Kommunikationsvarianten. UMTS oder gar LTE sind nicht verfügbar. Eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle fehlt ebenso. Dafür wurde die Intel Wireless-Display-Technologie zur drahtlosen Bildübertragung an kompatible Endgeräte implementiert. Im Test funktionierten die Funkmodule tadellos, das WLAN-Modul brillierte sogar mit sehr gutem Empfang, auch wenn der Router am entgegengesetzten Ende einer großen Wohnung in etwa 10 m Entfernung stand und das Signal durch 3 Wände musste. Im direkten Vergleich konnte das iPhone 5 oder das MacBook Air 13 hier keine ganz so stabile Verbindung aufbauen.
Zubehör
Im schlanken Karton befinden sich neben dem Gerät selbst nur das 259 g leichte Netzteil sowie eine Kurzanleitung. Weiteres Zubehör kann im freien Handel oder bei Toshiba direkt geordert werden. Drei Zubehör-Lösungen bewirbt Toshiba prominent im Inneren des Kartons: Zunächst das Dynadock U3.0, eine universelle Docking Station mit integrierter Dual-Screen-HD-Grafikkarte (maximale Auflösung 2.048 x 1.152 Pixel) und diversen Anschlüssen wie USB 3.0, DVI-I, HDMI oder Gigabit-LAN, das ab 179 Euro erhältlich ist. Außerdem das Stor.e Slim, eine externe 2,5-Zoll-HDD mit 250 GB Speicherplatz und USB 3.0. Als Drittes prangt ein Bild des External Supermulti Drive in dem Karton, einem tragbaren DVD-Brenner für 59 Euro.
Wartung
Eine selbsttätige Wartung macht Toshiba dem Nutzer nicht gerade leicht. Die Unterschale kann erst dann abgenommen werden, wenn man mehr als 10 Gummifüßchen abnimmt und die darunter liegenden Schrauben löst. Eine einfache Wartungsmöglichkeit besteht also nicht. Upgrades sind nur im Bereich des Arbeitsspeichers möglich. Der verbaute 4-GB-Riegel kann über einen freien Slot auf maximal 8.192 MB RAM aufgerüstet werden.
Garantie
Toshiba gewährt auf das Satellite U920t-100 eine Bring-In Herstellergarantie von 24 Monaten. Darin enthalten sind ein Vor-Ort-Abholservice. Optional kann die Garantielaufzeit auf 3 oder sogar 4 Jahre verlängert werden, was mit 64 respektive 109 Euro zusätzlich zu Buche schlägt. Diese und weitere Optionen sind auf der Toshiba-Webseite einsehbar.
Lautsprecher
Die im Toshiba Satellite U920t-100 verbauten Realtek-Lautsprecher vom Typ ALC2802-CG sitzen an der vorderen Kante der Base-Unit und strahlen nach unten ab. Durch die Reflexion des Klangs von der Tischplatte klingt der Sound etwas voller. Ohne diesen konstruktiven Boost gerät der Klang allerdings quäkend, das wird vor allem im Tablet-Betrieb deutlich. Die Lautstärke reicht aus für ordentliche Hintergrundbeschallung. Zu laut sollte man diese allerdings nicht einstellen, da sonst die kleinen Schallwandler zum Übersteuern neigen. Ein vorinstallierter "SRS Premium Sound 3D" Equalizer bietet zwar einige Anpassungsmöglichkeiten, generell lässt das Klangbild trotzdem Mitten und Bässe vermissen, die überbetonten Höhen klingen etwas spitz.
Die Tonwiedergabe über die 3,5-mm-Klinkenbuchse kann dagegen - ein hochwertiges Wiedergabegerät vorausgesetzt - eher überzeugen. Eine hohe Maximal-Lautstärke steht hier einem hörbaren Grundrauschen gegenüber. Letzteres fällt aber nicht auf, sobald etwas wiedergegeben wird.
Kameras
Toshiba stattet das Satellite U920t mit zwei Kameralinsen aus. Displayseitig arbeitet eine 1,0-Megapixel-Webcam, die zwar den Umgebungslichtsensor mitnutzt, jedoch trotzdem nur stark verrauschte, unscharfe Bilder mit überzogenen Farben produziert und nur für Videochats wie Skype geeignet ist. Die Hauptkamera kann mit 3,1- Megapixel-Auflösung und einem Autofokus aufwarten. Spärliche Kameraeinstellungen wie eine Kontrast- oder Helligkeitserhöhung machen aus dem Convertible auch keine überdimensionale Schnappschusskamera. In Innenräumen ist sie auf sehr gute Ausleuchtung angewiesen, um einigermaßen annehmbare Bilder schießen zu können. Draußen verhindert der stark spiegelnde Touchscreen jegliche Foto-Ambitionen. Generell leiden Fotos an hohem Rauschen, Unschärfe und leicht verfälschten Farben.
Eingabegeräte
Tastatur & Touchpad
Die Tastatur des Toshiba Satellite U920t-100 ist in der Isolation-Bauweise ausgeführt. Da der Schiebemechanismus bereits ein Viertel vom auf der Base-Unit vorhanden Platz schluckt, müssen sich Tasten und Touchpad den Rest teilen. Daraus resultieren ein mit 85 x 45 mm recht kleines, fummelig zu bedienendes Touchpad mit integrierten Mausersatztasten sowie ein etwas gedrängtes Tastenfeld. Die Tasten weisen eine angenehm weiche Oberfläche auf und fallen mit 13 mm Höhe und 15 mm Breite etwas kleiner aus als bei Notebooks üblich. Mit circa 3 mm Abstand sind sie weit genug voneinander entfernt, um ein zielsicheres Tippen zu ermöglichen. Das Tastenfeld nutzt gerade soviel von der vorhandenen Breite aus, sodass man das Gerät noch anheben kann, ohne eine versehentliche Eingabe zu tätigen.
Das Konzept sieht aber eher die intuitiv funktionierende Kombination aus Tastatur und Touchscreen vor, daher fällt das multi-touchfähige Touchpad mit schwammigem Druckpunkt weniger stark ins Gewicht. Man hätte sich hier vielleicht an Sonys Herangehensweise beim Vaio Duo 11 anlehnen und auf das Touchpad verzichten können, was etwas durchdachter wirkt. Etwas schwerer wiegt da schon, dass sich das Tastaturbett in der Mitte bei härterem Tastenanschlag durchbiegt und somit die Präzision und das Feedback für den Nutzer schmälert. Für ausgewiesene Vielschreiber ist Toshibas Konzept also weniger gut geeignet, auch wenn die Tastatur relativ geräuscharm arbeitet. Erfreulicherweise spendiert Toshiba dem Satellite U920t-100 eine Hintergrundbeleuchtung, die bei Tastenbedienung automatisch anspringt, nach etwa 13 Sekunden selbsttätig wieder erlischt und so den Akku schont. Per Fn-Tastenkombination kann man die Beleuchtung auch gezielt an- und ausschalten.
Touchscreen
Die intuitive Bedienung von Windows 8 auf einem Convertible erfordert einen Touchscreen, der Eingaben präzise und zuverlässig umsetzt. Diese Voraussetzung erfüllt das Toshiba Satellite U920t-100 mit Bravour. Zielgenau gelingen die Auswahl von Schaltflächen sowie schnelle Bewegungen mit den Fingern. Der tablet-typische Lagesensor arbeitet zwar relativ flott und im Tablet-Modus auch erfreulich exakt. Im Notebook-Modus aber treten ähnliche Probleme auf wie beim Sony Vaio Duo 11. Wurde das Bild vorher hochkant gedreht, scheint der Sensor manchmal beim Zurückdrehen in die horizontale Position zu haken. Jetzt hilft auch kein Wackeln des Gerätes oder weiteres Drehen, nur durch das Einklappen des Displays in den Tablet-Modus "rastet" der Sensor wieder ein und das Bild wird adäquat gedreht.
Display
Toshiba baut in das Satellite U920t-100 ein kapazitives, 12,5 Zoll großes "HD TFT Hochhelligkeits-Touch-Display" mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einem 16:9-Seitenverhältnis ein. Die Auflösung beträgt 1.366 x 768 Pixel bei einer Pixeldichte von 125,4 PPI. Geschützt wird das Panel durch eine kratzfeste Oberfläche aus Corning Gorilla Glas. Dadurch spiegelt die Oberfläche gerade im Außeneinsatz und bei Lichteinfall stark. Dieses Manko nehmen nahezu alle Hersteller in Kauf, denn die meisten Konkurrenten setzen hier auf eine spiegelnde Glasoberfläche. Positiver Nebeneffekt ist der verstärkt brillante Bildeindruck mit leuchtenden Farben. Das HD-ready-Panel ist die einzige Wahlmöglichkeit beim Toshiba Satellite U920t, eine etwas höhere Auflösung hätte dem 12,5-Zöller schon gut zu Gesicht gestanden.
Die maximale Helligkeit von 284 cd/m² messen wir mit dem X-rite i1 Pro 2 Sensor in der Mitte des Displays. Die durchschnittliche Helligkeit liegt bei 262,8 cd/m². Gerade zum oberen Rand lässt die mit 85 Prozent annehmbare Ausleuchtung nach - 242 cd/m² entsprechen einer Schwankung von knapp 15 Prozent. Im Akkubetrieb sinkt die maximale Luminanz auf enttäuschende 126 cd/m².
Hier schneiden die direkten Konkurrenten erheblich besser ab. Das gleichgroße FullHD-Display des Dell XPS 12 weist 176 PPI auf, leuchtet im Schnitt 342,3 cd/m² hell und kulminiert bei 355 cd/m². Sonys Vaio Duo 11 erreicht mit seinem 11,6-Zoll-FullHD-Display 189 PPI und grandiose 417 cd/m² Maximal-Luminanz, im Schnitt sind es immer noch sehr gute 382,4 cd/m². Im Akkubetrieb verliert zwar auch das Sony Vaio Duo 11 deutlich an Leuchtkraft, die 182 cd/m² liegen aber immer noch gut über der Akku-Luminanz des Toshiba-Testgerätes.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 126 cd/m²
Kontrast: 789:1 (Schwarzwert: 0.36 cd/m²)44.86% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
64.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.39% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Bilddarstellung weiß dennoch mit einem satten Schwarzwert von 0,36 cd/m² und einem ausgezeichneten Kontrast von 788:1 zu gefallen. Das Display zeigt Bildinhalte kontrastreich und mit leuchtenden Farben. Auch dunkle Bildinhalte versumpfen nicht, Details werden gut durchgezeichnet. Trotz der geringen Displaydiagonale können Filme und Spiele auf dem Display begeistern.
Der darstellbare Farbraum entspricht nur zu etwa 45 Prozent dem AdobeRGB Referenzfarbraum. Im Vergleich zu sRGB deckt das Toshiba Satellite U920t-100 knapp 66 Prozent des Referenzfarbraumes ab. Damit ist das Testgerät für professionelle Grafiker und Bildbearbeitung eher nicht geeignet. Zieht man die Konkurrenz zum Vergleich heran, so schneidet das Display des Satellite U920t-100 geringfügig besser ab als das Dell XPS 12, muss sich aber dem Sony Vaio Duo 11 knapp geschlagen geben.
Im Zusammenspiel mit der glänzenden Oberfläche des Displays reicht die geringe Leuchtdichte von 126 cd/m² im Akkubetrieb nicht aus, um die stark auftretenden Spiegelungen zu überstrahlen. Schon in Innenräumen wirkt das Bild zu dunkel, im Freien muss sich das Display aber geschlagen geben und ist kaum ablesbar. Unter direktem Sonnenlicht ist nichts mehr zu erkennen.
Das Display bietet eine relativ hohe Blickwinkelstabilität. Ab etwa 30° Abweichung von der idealen Blickposition nimmt langsam die Luminanz ab. Farbinvertierungen treten jedoch nicht auf. Im Praxiseinsatz bedeutet das, dass sowohl im Notebook- als auch im Tablet-Modus stets eine sehr gute Darstellungsqualität gewährleistet ist, selbst wenn man das U920t-100 nicht optimal hält.
Leistung
Das Toshiba Satellite U920t-100 wird angetrieben von einem ULV-Prozessor (Ultra Low Voltage) Intel Core i5-3317U mit zwei Kernen und einer TDP (Thermal Design Power = Thermische Verlustleistung) von 17 Watt, der mit 1,7 GHz taktet. Der integrierte Turbo Boost beschleunigt den Grundtakt bei Bedarf auf bis zu 2,6 GHz. Alternativ ist das Satellite U920t auch mit einem schwächeren Intel Core i3-3217U zu haben, die restliche Ausstattung gleicht sich vollständig.
Für die grafische Darstellung ist eine in die CPU integrierte Intel HD Graphics 4000 verantwortlich. Eine dedizierte Grafikkarte wird für keine Modell-Variante angeboten. Unser Testgerät ist mit einem 4 GB großen DDR3-Arbeitsspeicher mit 1.600 MHz bestückt. Ein RAM-Slot ist frei, laut Toshiba kann das U920t auf maximal 8 GB RAM aufgerüstet werden. Als Massenspeicher fungiert bei allen drei Modellen eine Solid State Disk mit 128 GB Speicherkapazität von Samsung (Typ MZMPC128HBFU).
Prozessor
Aufgrund seiner stromsparenden Eigenschaften und der geringeren Abwärme eignen sich ULV-Prozessoren besonders für Ultrabooks, da hier wenig Platz für große Akkus oder ein ausuferndes Kühlsystem zur Verfügung steht. Der im Testgerät eingebaute Doppelkerner Intel Core i5-3317U besitzt dennoch ordentliche Leistungsreserven. Detaillierte Informationen zur CPU stellen wir hier bereit.
Unsere obligatorische Leistungsanalyse haben wir mit verschiedenen synthetischen Benchmark-Programmen durchgeführt. Die Leistungsausbeute liegt beim Satellite U920t-100 im erwarteten Bereich. Gleich ausgestattete Geräte wie das Asus Zenbook Prime UX31A oder das Sony Vaio Duo 11 erreichen nahezu identische Testwerte. Im Cinebench R11.5 beispielsweise ist der CPU-Multi-64Bit-Wert mit 2,39 Punkten auf Höhe des Sony Vaio Duo 11 mit 2,35 Zählern. Auch die 1,06 Punkte beim Cinebench R11.5 Single Test liegen iauf dem Level aller Ultrabooks mit der gleichen CPU. Ob das Toshiba Satellite U920t-100 mit einer externen Stromversorgung oder im Akkubetrieb läuft, macht hierbei keinerlei Unterschied. Der Turbo-Modus wird jederzeit voll ausgenutzt, auch ein Drosseln der Basis-Taktrate tritt nicht auf.
System Performance
Auch beim Toshiba Satellite U920t-100 scheint der PCMark Vantage in Verbindung mit dem Betriebssystem Windows 8 noch Probleme zu haben, denn der Test läuft auch bei mehrmaligen Durchgängen nicht ohne Komplikationen ab, sodass verlässliche Testergebnisse nicht ermittelt werden können. Der PCMark 7 Benchmark scheint keine Kompatibilitätsprobleme aufzuweisen und läuft fehlerlos durch. Auch hier kann das Testsample mit der gleich ausgestatteten Konkurrenz wie dem Sony Vaio Duo 11 in etwa Schritt halten. Das Gesamtergebnis beweist mit 4.443 Punkten, dass die Systemperformance auf dem erwartet hohen Leistungsstand mitspielen kann. Für die guten Testergebnisse ist zu einem großen Teil auch der schnelle Flashspeicher verantwortlich. Im Alltagsbetrieb kann die hohe Anwendungsgeschwindigkeit begeistern.
PCMark 7 Score | 4443 Punkte | |
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Massenspeicher
Im Satellite U920t-100 verwendet Toshiba eine per SATA (6 GB/s) angebundene Samsung SSD vom Typ MZMPC128HBFU mit 128 GB Kapazität. Bei einem frischen System stehen in etwa 123 GB an Netto-Speicherplatz zur freien Verfügung. Der Samsung Flashspeicher wartet mit bauart-typisch hohen Performancewerten auf. Der SSD-Benchmark AS SSD attestiert dem Testgerät eine sequentielle Lesegeschwindigkeit von rund 480 MB/s, beim Schreiben werden über 250 MB/s erreicht. Die SSD-typisch kurze Zugriffszeit kann ebenso überzeugen.
Bei den 4k-Werten zeigt AS SSD, dass sowohl das Testgerät als auch das Sony Vaio Duo 11 nahezu gleich abschneiden (4K Lesen: 17,39 MB/s vs. 17,91 MB/s, 4K Schreiben: 37,88MB/s vs. 37,61 MB/s). Das Dell XPS 12 arbeitet hier rund 2 MB/s langsamer.
Im CrystalDiskMark 3.0 Benchmark zeichnet sich jedoch ein differenzierteres Bild. Kann das U920t-100 bei den sequentiellen Lese- und Schreib-Geschwindigkeiten das Sony Vaio Duo 11 und das Dell XPS 12 noch knapp abhängen, wird es bei den 4K-Tests wieder eingeholt. Insgesamt ist die Performance hier in etwa auf demselben Niveau. Genauere Vergleichswerte und weitere Informationen zu SSDs sind in unserer ausführlichen Benchmarktabelle zu finden.
Grafikkarte
Im Toshiba Satellite U920t-100 arbeitet eine in die CPU integrierte Grafiklösung in Form einer Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte. Die bleibt aufgrund des Single Channel Arbeitsspeichers etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das zeigt auch der 3DMark 06 Benchmark-Test mit nur 3.898 Punkten. Da man einen zweiten RAM-Riegel einsetzen kann, kann die Performance damit selbst erhöht werden. Im 3DMark 11 erreicht das Testgerät 575 Punkte, im 3DMark Vantage sind es 2.623 Punkte. Damit liegt das U920t-100 in etwa gleichauf mit Ultrabooks wie dem Asus Zenbook Prime UX31A, das Sony Vaio Duo 11 rangiert hier knapp darüber. Nach dem Stresstest und im Akkubetrieb ist im Übrigen die volle Leistung des Toshiba Satellite U920t-100 abrufbar.
3DMark 06 Standard Score | 3898 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2623 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 575 Punkte | |
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Gaming Performance
Naturgemäß ist das Satellite U920t-100 kein ausgewiesenes Gaming-Notebook, für ein nicht zu anspruchsvolles Spiel zwischendurch ist die verbaute Intel HD Graphics 4000 aber durchaus geeignet. Wir haben unseren Game-Check stellvertretend mit den Spielen Anno 2070, FIFA 13 sowie Diablo 3 durchgeführt. Bis auf das nicht hardware-hungrige FIFA 13 (33,9 FPS auf hoher Einstellung) müssen bei allen getesteten Games die Auflösung und die Detailstufe verringert werden, um ein flüssiges Spielerlebnis mit Frameraten jenseits von 30 FPS gewährleisten zu können. Dann steht einer gepflegten Gaming-Session allerdings nichts im Wege.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 36.7 | 18.1 | 11.8 | 5.8 |
Diablo III (2012) | 42.4 | 24.6 | 21.6 | 13.2 |
Fifa 13 (2012) | 108.1 | 55 | 33.9 | 18 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Der kleine Lüfter des Toshiba Satellite U920t-100 hält sich im Idle angenehm zurück, denn er ist gar nicht erst aktiv. Daraus resultieren Lautstärken von 29,5 bis 32,1 dB(A). Sobald das Gerät allerdings unter Last steht, dreht auch der Lüfter hoch. Dann wird das Convertible im Schnitt 36,5 dB(A) laut. Maximal werden 44,7 dB(A) erreicht, was zwar per se noch nicht als störend empfunden wird, im Testgerät macht sich aber der Lüfter zusätzlich mit einer hochfrequenten Geräuschcharakteristik unangenehm bemerkbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 29.5 / 32.1 dB(A) |
Last |
| 36.5 / 44.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Toshiba hat beim Satellite U920t-100 ein durchdachtes Kühlkonzept genutzt und sichert damit durchweg niedrige Temperaturen. Im Idle-Betrieb untermauern das Oberflächen-Temperaturen von 27,4 bis 28,1 °C im Schnitt. Maximal werden nur 30,7 °C erreicht. Unter Volllast erwärmt sich das Satellite U920t-100 punktuell auf 47,1 °C, gemessen am Abluftauslass. Die Durchschnittstemperaturen bewegen sich aber nur bei 29,3 °C an der Oberseite und 34 °C an der Unterseite. Angesichts der guten Anwendungsleistung ist das ein beachtlich kühles Temperaturverhalten. Subjektiv betrachtet erhitzen sich die Geräte-Oberflächen nie auf ein unangenehmes Level, vor allem die neuralgischen Punkte wie die Handballenauflage oder auch die griffrelevanten, seitlichen Ränder der Unterseite.
Die Analyse des Stresstests, also der vollständigen Auslastung des Systems (CPU und GPU) mittels der Benchmark-Programme Prime95 und Furmark, ergibt auch bei einer Dauer von über einer Stunde keinerlei Drosselung der Systemleistung. Der Prozessor wird maximal 80 °C heiß und unterschreitet seinen Grundtakt von 1,7 GHz nicht. Die Grafikkarte erhitzt sich ebenfalls nur auf maximal 74 °C und behält den Kerntakt von 1.050 MHz und den Memory-Takt von 800 MHz konstant bei. Dieses Ergebnis bestätigt ein weiterer Durchlauf des 3DMark 06 direkt nach dem Stresstest, denn die Ergebnisse liegen hierbei gleichauf mit dem Test davor.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-1 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Auch beim Stromverbrauch zeigt sich das Toshiba Satellite U920t-100 genügsam, den stromsparenden Komponenten sei Dank. Der Idle-Verbrauch schwankt zwischen 5,3 und 9,3 Watt. Im Last-Betrieb saugt das Testgerät maximal 31,7 Watt aus der Steckdose, im Mittel sind es hier etwa 28 Watt. Das kompakte 40-Watt-Netzteil ist also mehr als ausreichend dimensioniert. Der Standby-Verbrauch beläuft sich auf klassenübliche 0,2 Watt. Im Vergleich zu vergleichbar ausgestatteten Geräten wie dem Asus Zenbook Prime UX31A bewegen sich die Verbrauchswerte im erwarteten Rahmen. Der direkte Konkurrent Sony Vaio Duo 11 verbraucht sogar teils deutlich mehr, kann dies jedoch durch ein wesentlich helleres Display entschuldigen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 5.3 / 8 / 9.3 Watt |
Last |
28.2 / 31.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Aufgrund des niedrigen Stromverbrauchs kann das Toshiba Satellite U920t-100 mit guten Akkulaufzeiten glänzen. Den Readers Test, den wir mit dem Benchmark-Tool BatteryEater bei minimaler Helligkeit, ausgeschalteten Kommunikationsmodulen und aktiviertem Energiesparprofil durchführen, beendet das Testgerät nach 6 Stunden und 22 Minuten. Damit übertrifft das U920t-100 den von Toshiba angegebenen Höchstwert von bis zu 4 Stunden deutlich. Die minimale Akkulaufzeit von 1 Stunde und 28 Minuten ermitteln wir unter Last mit dem BatteryEater Classic Test bei maximaler Displayhelligkeit und aktiven Funkmodulen im Energieprofil Höchstleistung.
Einen praxisnäheren Wert von 3 Stunden und 10 Minuten ermitteln wir mit unserem WLAN-Test, bei dem ein Browser-Skript einen Mix aus verschiedenen Webseiten ansurft (Energieprofil Ausbalanciert). Bei der Filmwiedergabe-Dauerschleife im Energiesparprofil mit maximaler Helligkeit fällt nach 2 Stunden und 47 Minuten der letzte Vorhang. Ein bis zwei Spielfilme unterwegs sind also kein Problem für den 38 Wh starken Akku (3.400 mAh).
Im Vergleich zum Sony Vaio Duo 11 schneidet das Toshiba Sateliite U920t-100 wie erwartet etwas schlechter ab, was aber an dem etwas stärkeren 37-Wh-Akku (4.960 mAh) des Sony liegt. Das Dell XPS 12 leistet aufgrund eines wesentlich potenteren Akkus deutlich mehr. Insgesamt bewegt sich die Mehrheit der Ultrabooks und Convertibles mit vergleichbarer Ausstattung, wie beispielsweise das Lenovo IdeaPad Yoga, auf sehr ähnlichem Niveau wie das Testgerät.
Fazit
Toshiba hätte mit dem Sateliite U920t-100 ein Covertible für alle Lebenslagen abliefern können, das der Konkurrenz das Fürchten lehrt. Dafür sprächen die gute Anwendungsleistung, das sehr gute Wärmemanagement oder auch der präzise zu bedienende Touch-Screen. Die Akkulaufzeiten und die Anschlussausstattung wären ebenfalls klassenüblich in Ordnung. Positiv hervorzuheben sind auch die saubere, stabile Verarbeitung und der zuverlässige Schiebemechanismus.
Leider ist das nicht ganz gelungen, denn einige essentielle Dinge hat Toshiba mehr als stiefmütterlich behandelt. Da wäre zum einen das glänzende Display, das mit einer viel zu dunklen Luminanz von 126 cd/m² im Akkubetrieb die Mobilität unnötig stark einschränkt. Dabei kann es mit gutem Schwarzwert und knackigem Kontrast sowie einer hohen Blickwinkelstabilität punkten. Zum anderen verursachen die zu weichen Scharniere ein lästiges Nachwippen bei Erschütterungen, was störende Reflexionen nach sich zieht. Negativ fallen zudem das kleine Touchpad und die gewöhnungsbedürftige Tastatur auf.
Können wir also eine Kaufempfehlung aussprechen? Jein. Wer mit den angesprochenen Defiziten leben kann, der bekommt für einen Straßenpreis von rund 1.100 Euro eine vielseitig einsetzbare Mischung aus Notebook und Tablet, die hauptsächlich am dunklen Display leidet.