Test Acer Aspire S7-191 Ultrabook
Acer kämpft schon seit Anbeginn der Ultrabook-Ära mit einigen, mehr oder weniger erfolgreichen Geräten um Marktanteile. Es war jedoch eine stetige Leistungssteigerung zu beobachten – keine Frage, der Hersteller ist motiviert.
Neben dem 13-Zöller Aspire S7-391 wirft Acer nun den 11-Zöller Aspire S7-191 in den Kampf gegen die exklusive Konkurrenz. Mit einem Marktwert von 1300 bis 1600 Euro (je nach Ausstattungsvariante) und interessanten Features, wie dem bereits erwähnten 11,6 Zoll Full-HD IPS-Touchscreen, aber auch einem Clip-on-Akku, der angedockt die interne Akkukapazität von 28 Wh um weitere 28 Wh erweitert, bietet sich der kleine silberne dem interessierten Käufer an. Der Rest der Konfiguration ist gute Ultrabook-Hausmannskost: Neben Intel's Core i7-3517U der Ivy-Bridge Generation und 4 GB DDR3-RAM gibt's einen 256 GB großen SSD-Massenspeicher. Der lässt ebenfalls freudige Hoffnung aufkommen: es handelt sich hierbei um einen Raid-0-Verbund aus zwei 128 GB SSDs – das Aspire S5 wurde nach ähnlichem Prinzip gebaut und war pfeilschnell!
Doch die Konkurrenz ist gut aufgestellt: Asus hat mit dem Zenbook Prime UX21A ein sehr solides Ultrabook abgeliefert, ebenso ist Apple mit dem Macbook Air seit jeher eine Marktmacht – beide mit guten 11,6-Zoll Displays – das Asus sogar mit einem ähnlichen Full-HD IPS-Panel, wie es in unserem Testgerät steckt. Wer einen Touchscreen im ultramobilen Segment sucht, wird auch beim Asus VivoBook S200-E und beim Dell XPS 12 Convertible oder auch beim großen Bruder, dem Aspire S7-391 fündig werden.
Wie das 13,3-Zoll-Aspire S7 ist auch unsere 11,6 Zoll Variante in durchaus edles Gewand gehüllt. Wird beim großen Bruder noch auf einen Verbund aus Magnesium, Aluminium und Gorilla Glas II aufgebaut, so stützt sich unser Testgerät auf ein Aluminium-Unibody Gehäuse (Acer nennt es zumindest so). Aus einem Guss wirkt das schlanke Ultrabook optisch dennoch nicht, denn die weiße Bodenplatte ist aus Magnesium.
Man merkt dem S7 sofort die hohe Preisklasse an, in der es angesiedelt ist: Sehr sanft fühlen sich die Oberflächen an. Der Deckel überzeugt mit einer gebürsteten Oberfläche im Rhombus-Muster, das Display sitzt hinter dem Touchpanel aus stabilem aber glänzendem Gorilla Glas II, die restlichen Oberflächen sind zwar samtig aber dennoch glatt verarbeitet. Netter Nebeneffekt davon ist, dass diese wesentlich unempfindlicher gegenüber Verschmutzung und Fingerabdrücken sind, als andere.
So filigran das 12,2 Millimeter flache Gehäuse auch mit seinen klaren Linien und seiner minimalistischen Formsprache aussieht, so stabil und verwindungssteif gibt es sich in jeder Lebenslage. Beim Anheben des Notebooks wundert man sich vielleicht anfangs noch, wie leicht es ist (1,08 kg ohne Zusatzakku), später geht die erlebte Mobilität aber irgendwann als selbstverständlich ins Blut des Testers über. Man macht sich keine Gedanken mehr, wie oder wo man es anheben soll - es macht keinen Unterschied! Nichts knarrt oder gibt nach. Man findet sich oft beim Raumwechsel vor der Situation, in der linken Hand das weit aufgeklappte Gerät zu tragen, währenddessen mittels Touchgesten der rechten Hand im Internet gesurft wird, wie sonst am Tablet. Im anderen Zimmer angekommen wird das Aspire S7 wieder auf dem Tisch oder Schoß platziert – so navigiert man wieder mittels Tastatur und Touchpad – also im gewohnten "Notebook-Modus". Dieser Wechsel erfolgt für den Benutzer meist genauso unbewusst wie problemlos. Keine Unstimmigkeit reißt uns aus der jeweiligen Tätigkeit – es funktioniert einfach.
Dies hängt auch damit zusammen, dass die zwei winzigen Displayscharniere zweistufig ansprechen. Bis zu einem Öffnungswinkel von etwa 95 ° lässt sich der Deckel sehr leichtgängig hochklappen, dann greift die zweite, festere Stufe. Somit geben ab hier die Scharniere mehr Wiederstand, um so, auch bei Touch-Bedienung, das Display fest in Position halten zu können, was tadellos funktioniert. Voll aufgeklappt bietet das kleine Aspire mit etwa 145 ° maximalem Öffnungswinkel flexible Möglichkeiten für fast jede Arbeitsposition – inklusive Tablet-artiger Bedienung, wie oben beschrieben.
Ganz ohne Kritikpunkt kommt der Flachmann aber nicht davon: Will man den Zusatzakku andocken, so geht das noch relativ rasch von statten, hat man den Dreh einmal raus. Will man diesen aber wieder vom Gerät entfernen, endet das meist in Flüchen gegen die Entwickler – die beiden Fixierungsschrauben lassen sich nämlich oft einfach nicht mehr lösen – nervige Fummelarbeit steht meist bevor!
Knapp bemessen ist durch den flachen Gehäusebau auch der verfügbare Platz für Schnittstellen. Acer begnügt sich beim kleinen Aspire S7-191 damit, nur zwei USB-3.0-Ports und einen Micro-HDMI-Ausgang für die Bildausgabe, sowie einen kombinierten 3,5-mm-Kopfhörer- und Mikrofonausgang (z. B. zum Anbinden von Headsets) zu verbauen. Will man die Fotos einer Kamera importieren, so muss man leider immer ein USB-Kabel mitführen, denn einen herkömmlich großen SD-Card-Reader gibt es nicht mehr. Der wurde, ebenso wie der HDMI-Port durch eine Micro-Variante (nur für winzige Micro-SD-Cards z. B. für Smartphones) ersetzt. Immerhin ist einer der beiden USB-Anschlüsse als Powered-USB ausgeführt – kann also auch bei inaktivem Notebook angesteckte Smartphones aufladen.
Acer muss aufgrund der extrem dünnen Bauhöhe darauf verzichten, einen RJ-45 LAN-Port oder einen VGA-Anschluss direkt an der Seitenwand des Geräts unterzubringen. Stattdessen werden diese beiden per USB-to-LAN- und Micro-HDMI-to-VGA Adapter ausgelagert, was natürlich bei Verwendung eben jener die ohnehin schon knapp bemessenen Anschlussmöglichkeiten drastisch verringert. Positiv anzumerken ist, dass alle Anschlüsse ausreichend weit voneinander entfernt sind, damit diverse Kabel oder Stecker einander nicht in die Quere kommen.
Kommunikation
Der Anschluss übers lokale, kabelgebundene Netzwerk geht über obig beschriebenen USB-to-Ethernet Adapter vonstatten, der allerdings nur Fast-Ethernet zur Verfügung stellt (also nur 100 Mb schnelles, nicht etwa Gigabit-LAN). Natürlich dürfen auch Bluetooth 4.0 und WLAN (b/g/n) für kabellose Verbindungen nicht fehlen. Der dafür zuständige Adapter (Atheros AR5BWB222) lieferte in unserem Testgerät meist durchschnittlich gute Empfangswerte. Wo ein Lenovo Ideapad U410 beispielsweise nur 2 von 5 Strichen WLAN-Empfang signalisierte (20 Meter und 2 Mauern trennten die Geräte jeweils vom WLAN-Router), spendiert unser Testgerät gleich 4. Mit dem tadellosen WLAN-Empfang eines Macbook Pro 15 kann es Acer's leichter Flachmann aber trotzdem nicht immer aufnehmen.
Die eingebaute Webcam liefert 1,3 Megapixel Auflösung und damit meist in der Praxis ein ausgewogenes Bild auf Standardniveau.
Zubehör
Im edlen Karton entfalten sich nach einigen Schnellstart-Anweisungen nach und nach auch einige kleinere Abteilungen. Eine, in der das Ultrabook Platz findet, darunter den Clip-on-Zusatzakku, darüber darf man ein edles Ledersleeve (anthrazit) auspacken in welches das S7 leider nur ohne Zusatzakku passt, wiederum darunter eine weiße Bluetooth-Maus und die beiden oben beschriebenen Adapter. Das Netzteil findet in einer separaten Abteilung im äußeren Schachtelrand Platz.
Wartung
Es halten zwar nur 8 kleine Torx-Schrauben die weiße Magnesium-Bodenplatte am Alu-Unibody fest, allerdings ist die Oberkante festgeclipst. Das ist eigentlich Standardprozedere, allerdings muss hier höllisch aufgepasst werden, um beim Lösen der Clips keine Abdrücke an den weichen Alukanten zu hinterlassen. Der Tester beließ es also schließlich bei einem Blick ins Innenleben durch einen Spalt. Spätestens jetzt war klar: Es macht keinen Sinn, das Notebook aufzuschrauben – im Innenraum ließe sich ohnehin nichts tauschen oder erweitern. Daher unsere Empfehlung: Alu und Nerven schonen!
Garantie
Acer garantiert 24 Monate lang für die korrekte Funktionsweise des Geräts. Diese Collect & Return Garantie sorgt dafür, dass defekte Geräte im Falle des Falles vor Ort beim Kunden abgeholt werden. Diese Garantie darf um 89 Euro um ein weiteres Jahr oder um 179 Euro um gleich zwei weitere Jahre verlängert werden.
Tastatur
Steht das Aspire S7 geöffnet vor uns auf dem Tisch, offenbart sich das durch und durch homogene, silberne Design des Arbeitsbereiches. Auch die Chiclet-Tastatur macht keine Ausnahme und präsentiert sich mit samtig sanfter, aber dennoch glatt wirkender Oberfläche.
Die Tasten an sich fühlen sich genauso toll an, wie der etwas angeraute, mattierte Bereich des Tastenbetts und der Handballenauflage. Beide sind aus dem gleichen Stück Alu gefertigt, so merkt man nur durch eine leichte Absenkung, wo das Tastenbett beginnt und die Handballenauflage endet.
Vom guten Tippgefühl, das sich einstellt, ist der Tester trotz des Bauart bedingten, geringen Tastenhubs (oder vielleicht gerade deshalb?) nach kurzer Zeit überzeugt. Klar, in Kombination mit einem nicht zu harten und dennoch definierten Druckpunkt stellt sich hier schnell und kräfteschonend ein fehlerfreies und schnelles Tippen ein.
Gewöhnungsbedürftig ist allerdings anfangs das Layout. Die oberste Tastenreihe für Spezial- wie Funktionstasten wurde auf die Zahlenreihe übertragen. Die zugehörigen Funktionen müssen mittels Fn-Taste aufgerufen werden, die Enf-Taste hat die AltGr-Taste von ihrem angestammten Platz vertrieben, was vor allem bei E-Mail Adressen nerven kann. Sie kann allerdings durch die Kombination von Strg- und Alt-Taste aufgerufen werden. Die Taste für Potenzen und Grade (^, °) wurde rechts neben die verschmälerte Capslock-Taste umgesiedelt.
Hier ist also vor allem für Tastenkombinationen Einstellungszeit vorprogrammiert. Den eigentlichen Tippfluss hat das seltsame Layout allerdings nie gestört.
Touchpad
Nicht sehr hoch, dafür umso breiter ist das kleine Touchpad geraten. Es handelt sich hierbei um ein multitouchfähiges Glastrackpad, das als gesamtes Konstrukt auf einer Klickwippe aufgehängt ist, wie man es mittlerweile aus fast allen Ultrabook-Konkurrenten kennt. Bedienung und Präzision sind hier auf dem hohem Niveau von Apple Notebooks angelangt, auch die Multitouch-Gesten erinnern stark an genannte Geräte (z. B. horizontales und vertikales, stufenloses Zwei-Finger-Scrolling). Auch die Oberfläche ist gut verarbeitet - das Touchpad lässt sich sehr schön mit den Fingern übergleiten. Gut gelöst!
Touchscreen
Eine ausführliche Beschreibung finden Sie im Testbericht des diesbezüglich identen Schwestermodells. Beachten Sie allerdings, dass in unserem 11,6 Zoll Testgerät der maximale Öffnungswinkel mit 145 ° geringer ausfällt, als im größeren 13,3 Zoll Aspire S7 (über 180 °). Somit fällt auch eine komplette Flachstellung des Displays weg, die interessante Möglichkeiten bietet (für Gruppenspiele am Tisch etc...).
Hier bietet Acer uns ein durchaus hochwertiges 11,6-Zoll-Panel an, welches sich mit seiner farbenfrohen und blickwinkelstabilen IPS-Technologie und der Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (1080p) deutlich von der Masse an Ultrabooks abhebt. Aber auch das Asus Zenbook Prime UX21A, Dells XPS 12 Convertible und das Asus Taichi 21 bieten am Papier in etwa die gleichen Daten an. Sonstige Vorzeige-Ultrabooks, wie das Macbook Air 11 bieten hier nur Standardauflösung (1.366 x 768) und die billigere TN-Technologie an, kosten aber auch teils deutlich weniger.
Qualität hat also ihren Preis – aber überzeugt sie im glänzenden Display unseres Testgeräts?
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 187 cd/m²
Kontrast: 777:1 (Schwarzwert: 0.516 cd/m²)60.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
83.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
62.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die gemessenen Daten überzeugen uns vorerst von der Qualität des eingesetzten IPS-Panels. Eine, im Schnitt maximale Helligkeit von etwa 385 cd/m² sowie der solide Schwarzwert von etwa 0,5 cd/m² und der knackige Kontrast von bis zu 814:1 (variiert je nach gemessener Umgebungshelligkeit der Belichtungssensoren, daher auch im Test 777:1) begeistern uns neben der hohen Pixeldichte (179 ppi) auch subjektiv von der tollen und scharfen Darstellungsqualität.
Bei der Luminanz der Hintergrundbeleuchtung sind das zwar tolle Helligkeitswerte, allerdings werden diese nur am Stromnetz hängend erreicht. Im Akkumodus leuchtet das Display zur Zeit des Hardwaretests mit maximal 187 cd/m² für Außeneinsätze eindeutig zu dunkel – Spiegelungen nerven zusätzlich in hellen Umgebungen. Schade, hier wird die sonst gute Mobilität doch stark eingeschränkt –hoffentlich liefert Acer bald neue Treiber nach, die uns auch unterwegs außentaugliche Helligkeitswerte bescheren!
Der ermittelte Farbraum braucht allerdings keinen Vergleich mit der Konkurrenz zu scheuen. Der sRGB Farbraum wird fast gänzlich abgedeckt, damit erreicht das Acer mit dem IPS-Panel (Typ: CMN 1126) den fast identen, guten Farbraum des Asus Zenbook Prime UX21A (Typ: CMN 1124). Kein Wunder, denn die Modellnummern lassen auf eine ähnliche Bauweise schließen. Andere Konkurrenten, sowie das größere Schwestermodell bieten hier etwas weniger (siehe Screenshots unten).
Die Blickwinkelstabilität ist über jeden Zweifel erhaben – sowohl horizontal als auch vertikal merkt man erst bei Winkeländerungen von ca. 80 ° leichte Farbveränderungen – sehr gut! Überzeugen Sie sich hiervon am besten selbst! (Bild oben)
Unser Testgerät kommt in der Konfigurationsvariante um 1500 Euro mit einem flotten, energiesparendem Core i7-3517U (2x 1,9 GHz, Turbo bis 3 GHz) inklusive integriertem Grafikbeschleuniger (Intel HD Graphics 4000), und 256 GB SSD-Massenspeicher. Letzterer ist sicherlich eine Spezialität unseres kleinen Aspire S7, denn es handelt sich hierbei um einen pfeilschnellen Raid-0-Verbund zweier 128 GB SSDs von Lite-On, der subjektiv während des Tests diverse Ladezeiten extrem gering hielt und sicherlich auch bei den Benchmarks eine gute (System-) Performance bescheren wird. Der DDR3-Hauptspeicher ist mit 4 GB in Standardkapazität vorhanden.
Die Konkurrenz bietet hier meist nur einzelne Solid State Drives an, die damit in den Schreibe- und Lesegeschwindigkeiten etwas unterlegen sein sollten. Wer einen Touchscreen im portablen, aber günstigeren Gerät möchte, wird mit dem viel langsameren Core i3-3217U (2x 1,8 GHz) im Asus Vivobook-S200E Vorlieb nehmen müssen, das Dell XPS 12 Convertible Testgerät war zwar mit dem schnelleren Core i7-3667U (2x 2 GHz, Turbo bis 3,2 GHz) ausgestattet, wird jedoch, so wie die meisten restlichen genannten Konkurrenten maximal auf demselben Prozessor aufbauen, der unser Testgerät befeuert.
Die Ausgangslage für unseren Vergleichstest ist also bekannt. Sehen wir uns an, ob der edle Flachmann den hohen Erwartungen gerecht wird.
Prozessor
Der Core i7-3517U, der unserem Acer Aspire S7 inne wohnt, ist eigentlich unter den teureren Ultrabooks mittlerweile Ivy-Bridge Standardkost. Das sagen wir nicht etwa mit einem Naserümpfen sondern mit einem durchaus positiven Unterton – dieser stromsparende ULV-Prozessor aus dem Hause Intel ist der zweitschnellste seiner Gattung (bei einer TPD von nur 17 W)! Er bietet neben 2x 1,9 GHz Standardtakt mit verschiedenen Technologien, wie Hyperthreading (jeder Prozessorkern kann zwei Prozess-Stränge gleichzeitig verarbeiten) und einem Turbo Boost bis zu 3,0 GHz alles, was das ultraportable Herz an Leistung verlangen könnte (genauere Infos hier). Somit darf man mit unserem Testgerät – bis auf anspruchsvolle Games – jedes Einsatzszenario, bis hin zum HD-Videoschnitt ausüben.
Im Cinebench R11.5 messen wir die Leistungsfähigkeit des Prozessors bei Berechnungsaufgaben sowie die Funktionalität des Turbo-Boosts. Das Aspire S7-191 schlägt sich hier durchaus wacker.
Liegt es bei Mehrkernbelastung (multi-Ergebnis) noch teils etwas hinter der gleich ausgestatteten Konkurrenz (inkl. großem Schwestermodell) zurück, so fällt vor allem bei Einzelkernbelastung (single-Ergebnis) ein kleiner Leistungsvorsrpung der Aspire S7-Ultrabooks auf. Hier arbeitet der Turbo-Boost effizienter und weicht fast nie von der maximalen Frequenz (knapp unter 3 GHz) ab. Der Rückstand auf das, sonst gleichschnelle Schwestermodell im Multithread-Segment lässt darauf schließen, dass bei Auslastung beider Prozessorkerne unser kleineres Aspire S7 etwas wärmer wird als das große Schwestermodell, das folglich länger ohne Pause auf der maximalen Turbo-Frequenz auskommt. Alles in allem sind wir jedoch mit der Prozessorleistung sehr zufrieden.
System Performance
Wir ließen unser Testgerät auch den PCMark 7 durchlaufen. Bei der Systemperformance trägt neben dem Prozessor vor allem der Massenspeicher zum dort ermittelten Ergebnis bei. Aus diesem kann man auf die gesamte Anwendungsleistung des Testgeräts im Alltag schließen, da hier Aufgaben wie Bildbearbeitung, Dokumentbearbeitung, Internet-Surfen, Videodarstellung und auch eine 3D-Beschleunigungs-Sequenz simuliert und getestet werden.
Wie das große Schwestermodell kann auch das kleine Aspire S7 in Sachen Systemperformance überzeugen. Im Gesamtergebnis des PCMark 7 schneidet es etwas schlechter ab, als die eben erwähnte 13,3 Zoll-Variante und das Asus Taichi (unser Aspire liegt hier vor allem in der Produktivitätswertung zurück).
Allerdings wird, wie unten zu erkennen ist, ein insgesamt dennoch gutes Gesamtergebnis abgeliefert – der Flachmann kann mit dem Zenbook UX21A einen der kompakten Hauptkonkurrenten um 15 % abhängen, das ebenfalls flotte Macbook Air 11 sogar um 19 %.
PCMark 7 Score | 4824 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die gute Systemleistung wird also, wie beschrieben, auch durch den Massenspeicher ermöglicht. Beim Aspire S7-191 reden wir hier genauer von zwei, im Raid-0-Verbund zusammengeschlossenen, jeweils 128 GB großen SSDs des Herstellers Lite-On. Das daraus resultierende, 256 GB fassende Gespann sollte, wie im Schwestermodell, auch hier für Höchstleistungen garantieren.
Und tatsächlich: Auch wenn das kleine Aspire oft leicht hinterm genannten Schwestermodell zurückliegt – der AS-SSD Benchmark verifiziert bei unserem Massenspeicher eine Top-Leistung. Die "Schwachstelle", falls man sie so schimpfen darf, ist hierbei die ermittelte 4K-Lesegeschwindigkeit von etwa 17 MB/s – welche im realen Einsatz beispielsweise die Geschwindigkeit von Programm- oder Betriebssystemstarts repräsentiert. Sieht man sich allerdings unten die Konkurrenz an, oder blickt man über den Tellerrand zu herkömmlichen Magnetfestplatten (meist unter 1 MB/s 4K-Lesegeschwindigkeit) wird auch dieser Wert wieder relativiert.
In den restlichen Testsegmenten werden von unserem Massenspeicher allerdings Top-Ten-Werte erzielt – das SSD-Gespann ist extrem leistungsfähig, was auch die CrystalDiskMark-Ergebnisse zeigen (für Interessierte: Screenshot links).
Erwähnenswert ist auch die höhere Ausfallwahrscheinlichkeit bei einem RAID-0-Verbund.
Grafikkarte
Intels HD Graphics 4000 ist im Aluflachmann für die Grafikberechnungen zuständig und wohnt dem Prozessor inne - verbraucht dadurch weniger Energie als dedizierte Grafikkarten, liefert aber auch spürbar schlechtere Leistungen ab. Für Einsatzzwecke, die anfordernde Games in hohen Details ausschließen, ist man aber mittlerweile mit solchen Onboardlösungen sehr gut beraten. Denn alle Multimediainhalte werden flüssig dargestellt – bis hin zu Youtube-HD Videos (auch im Energiespar-Plan).
Beim 3DMark Vantage gibt es keine Überraschungen: Das Aspire liegt genau im Durchschnitt aller Notebooks mit gleicher Ausstattung. Unter den 11-Zoll Konkurrenten hingegen, kann einzig das Zenbook-UX21A 11 Prozentpunkte mehr erlangen als unser Flachmann.
3DMark 06 Standard Score | 4651 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2887 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 604 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die meisten Spiele dürfen zwar gezockt werden – solange sie nicht zu hardwarehungrig sind (wie z. B. Battlefield 3). Meistens sind allerdings nur niedrige Einstellungen flüssig spielbar.
Die Aspire S7-Reihe macht hier keine Ausnahme, auch wenn sie von den oft angeführten Konkurrenten meist am schnellsten das Geschehen rendert. Beispielsweise darf Anno 2070 in mittleren Einstellungen (Auflösung: 1.366 x 768) auf unserem Testgerät mit etwa 20 Bildern pro Sekunde noch halbwegs flüssig gespielt werden, wo das Asus Taichi 21 mit gleichem Rechenwerk (Core i7-3517U / HD Graphics 4000) nur ruckelige 13 bewältigt – das 13-Zoll-Schwestermodell schafft dank etwas besserer Kühlung mit ebenfalls identer Hardware aber 22.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 43.2 | 20.3 | 12.1 | 6.4 |
Mass Effect 3 (2012) | 27.4 | 20.1 | 12.3 | |
Fifa 13 (2012) | 100.4 | 67.2 | 39.1 |
Geräuschemissionen
Unser Testgerät hat ein ähnliches Kühlsystem verbaut wie die 13-Zoll-Variante (allerdings etwas geringer dimensioniert). Das wurde im zugehörigen Artikel bereits ausführlich beschrieben.
Damit erbt auch das kleine Aspire S7 neben den fast andauernd laufenden Doppellüftern des großen Modells auch deren Lautstärke und Verhalten. Sie werden während normaler Tätigkeit meist als ruhig empfunden, sind allerdings so hochfrequent, wie bei den meisten anderen Ultrabooks. Unter langer Vollauslastung im Stresstest ist das Kühlsystem allerdings als vergleichsweise laut einzustufen (46 dB).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.7 / 29.7 / 30.5 dB(A) |
Last |
| 43.2 / 46.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen gingen beim normalen Einsatz (Surfen, Office, etc.) im Schnitt nie merklich über die 30 °C Marke (sowohl an der Oberseite als auch Unterseite). In Kombination mit den intelligent positionierten Lüftungsschlitzen und dem Öffnugnswinkel von ca. 145 ° ergeben sich so fast alle (un-)möglichen Arbeitspositionen – auch im Schoßbetrieb macht das Ultrabook hier eine sehr gute Figur.
Lastet man das Notebook lange und voll aus (wie wir in unserem – zugegeben hier etwas realitätsfremden Stresstest), so erhitzt sich lediglich der zentrale, obere Bereich der Basis stark (im Schnitt auf 47,6 °C), der allerdings weniger stört, da hier weder Knie noch Finger aufliegen (zwischen dem Tastaturbett und Displayscharnier ist ein Abstand von etwa 3 cm – darunter liegt das Kühlsystem). Diese Bauweise wirkt trotz der anfallenden Temperaturen durchdacht – auch Throttling war nicht zu beobachten (also das Absenken des CPU-Takts bei Vollauslastung). Die Geschwindigkeit blieb, wie beim großen Schwestermodell konstant auf 2 x 1,9 GHz Standardtakt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-3.2 °C).
Lautsprecher
Auch die Dolby Home Theater zertifizierten Stereo-Lautsprecher wurden vom großen Schwestermodell übernommen. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie im zugehörigen Testbericht.
Energieaufnahme
Mit 6,2 bis genau 10 Watt braucht das Aspire im Leerlauf etwas mehr Energie, als der Schnitt verlgeichbar kleiner 11,6-Zoll Ultrabooks. Das Zenbook Prime UX21A ist hier als Spitzenreiter mit 4,6 bis 9,6 Watt Stromaufnahme sehr sparsam unterwegs.
Mit nur 33 Watt Stromverbrauch unter Vollast zählt unser Testgerät allerdings zu den Spitzenreitern im Energiesparen. Hier nehmen sich allerdings die exklusiven Konkurrenten nicht viel.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 6.2 / 8.6 / 10 Watt |
Last |
28.6 / 33.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Acers Idee, einfach mal Teile des Akkumulators an die Frischluft zu bringen, ist sicherlich eine interessante. Nur durch diese Auslagerung von 4 Energiezellen (28 Wh) konnte das Gehäuse so klein und flach gehalten werden, ohne Abstriche bei der verbauten Hardware oder Kühlleistung verbuchen zu müssen. Im Ultrabook an sich schlummert ebenfalls ein 28 Wh Akku – fix verbaut. Kombiniert mit dem Zusatzakku kann man also auf insgesamt 56 Wh Kapazität zurückgreifen.
Mit angestecktem Akku ergeben sich dann durchaus vergleichbare Werte zur 11-Zoll Konkurrenz. Bei Vollauslastung mit maximaler Helligkeit und aktiviertem WLAN hält hier der Akku 1h 49 min im Batteryeater Classic Benchmark durch. Bei geringer Belastung, im Batteryeater Readers Benchmark bei maximalen Energiespar-Einstellungen (deaktivierter Drahtloskommunikation, minimaler Helligkeit) sind es gar 11 h 4 min. Surft man mit einer Display-Helligkeit nahe der 150 cd/m² per WLAN im Internet, so muss man nach 4 h 7 min Laufzeit wieder an die Steckdose. Das alles sind durchschnittliche Werte für kompakte Ultrabooks, allerdings sind deren Akkus meist etwa 10 Wh geringer bemessen. Wirklich sparsam geht das Gerät also nicht mit den gebotenen Ressourcen um.
Will man den kleinen silbernen allerdings in sein anthrazitfarbenes Ledersleeve verfrachten, um ihn so zu transportieren, muss der Zusatzakku abmontiert werden. Will man den nicht extra mittransportieren, so verringert sich die Akkukapazität auf nunmehr 28 Wh. Ohne Clip-on-Akku sind dann beispielsweise nur mehr 2 h 30 min im standardisierten WLAN-Surfing-Test drin. Das wirkt nicht so berauschend für ein Ultrabook als Gesamtbild, denn auch die Konkurrenz ist flach und schafft ohne Zusatzakku ähnliche Laufzeiten wie das Aspire mit selbigem.
Was macht ein Ultrabook aus? Ist es ein flaches, stabiles und möglichst kleines Gehäuse, ausreichende Akkulaufzeit, Performance oder vielleicht sogar ein Touchscreen mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten? Acer will mit dem Aspire S7-191 alles vereinen, nur muss man diese Masse an Features erst mal auf 12,2 mm Bauhöhe und ein 11,6-Zoll-Gehäuse komprimieren.
Dabei werden oft interessante Ideen angewandt: Die Auslagerung der halben Akkukapazität auf einen – im Bedarfsfall – andockbaren Zusatzakku bringt Flexibilität und eine angenehme Schrägstellung fürs Tippen. Ganz können wir uns allerdings mit der Umsetzung trotzdem nicht anfreunden: Konkurrenten, die ähnliche Laufzeiten stemmen (oder sogar etwas längere – siehe Asus Zenbook Prime UX21A) sind zwar den einen oder anderen Millimeter dicker, verpacken aber die gesamte Akkulaufzeit ins mitgelieferte Sleeve. Ebenfalls fällt hier die fummelige Montagearbeit des Zusatzakkus weg, die so manch zarte Seele bald in die Weißglut treiben dürfte.
Auch das Display hinterlässt gemischte Gefühle. Technisch ist hier ein sehr gutes, scharfes, farb- und kontrastreiches Full-HD-Panel mit IPS-Technologie auf dem Stand der Technik verbaut worden, das allerdings nur dort die perfekten Helligkeitswerte (etwa 400 cd/m²) abrufen kann, wo wir sie eigentlich nicht brauchen: Nämlich nur an der Steckdose. Ist man unterwegs, muss man sich mit nur knapp 190 cd/m² begnügen, die wohl draußen in den meisten Lichtsituationen nicht mit den Display-Spiegelungen fertig werden.
Der Touchscreen macht, was er soll – gefällt uns aber im 13,3 Zoll Aspire S7 besser, da er sich weiter aufklappen und somit plan auf den Tisch legen lässt, wenn es z. B. ein Gruppenspiel erfordert.
Klar – wir meckern hier auf hohem Niveau, denn das Aspire S7 macht so vieles so gut: das makellose, stabile und leichte Alu-Unibody Gehäuse, die höchst überzeugende Anwendungsleistung und das Kühlsystem, welches mit seinen Doppellüftern diese Geschwindigkeiten stets lückenlos und ohne Einbremsungen ermöglicht und im Alltag (bis auf den Spieleeinsatz) meist relativ ruhig bleibt.
Verzichtet man auf einen Touchscreen, bekommt man beim oben angeführten Zenbook, aber auch beim etwas langsameren, aber immer noch tollen Macbook Air 11 kompromisslosere Ultrabooks geliefert, die weniger Unstimmigkeiten und Fragen aufwerfen – und das um 100 - 300 Euro günstiger! Will man einfach ein günstiges, portables Notebook mit Touchscreen, bekommt man das Asus Vivobook S200E bereits um etwa 550 Euro Kampfpreis, muss dann aber mit etwas schwächerer Leistung leben.
Wer die eierlegende Woll-Milch-Sau im 11,6-Zoll Ultraboksektor erwerben will, muss hie und da mit Abstrichen rechnen. Das zeigen im gleichen Preissegment nicht nur unser Testgerät, sondern auch die – in der rechten Spalte angeführten –Konkurrenten.