Test Asus VivoBook S200E Subnotebook
Hat das klassische Subnotebook ausgedient? Immer mehr Käufer entscheiden sich stattdessen für den Kauf eines Tablets oder Ultrabooks. Um die abwandernde Kundschaft zurückzugewinnen, braucht es Mut zu Innovationen – den Asus jetzt mit dem VivoBook S200E beweisen möchte.
Der Hersteller folgt dabei einem einfachen Rezept: Per Touchscreen und der neuen Windows-8-Oberfläche soll sich das VivoBook so einfach wie ein Tablet bedienen lassen, ohne dass der Anwender dabei auf die Vorteile eines vollwertigen Notebooks verzichten muss. Einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgt auch Dell mit dem XPS 12, welches mit einem Grundpreis von deutlich über 1000 Euro aber ganz klar im High-End-Segment platziert ist.
Das S200E-CT182H ist dagegen bereits ab rund 550 Euro erhältlich, allerdings auch mit deutlich schwächerer Hardware bestückt: Ein Core i3-3217U, 4 GByte RAM sowie eine 500-GByte-Festplatte spiegeln ebenso wie das einfache WXGA-Display im 11,6-Zoll-Format den Einstiegscharakter des Gerätes wieder. Alternativ dazu wird auch eine nochmals etwas günstigere Variante mit Pentium-ULV-Prozessor und/oder weniger Speicherplatz angeboten.
Erstaunlich: Anders als die meisten Notebooks seiner Preisklasse setzt das VivoBook S200E nicht auf ein einfaches Kunststoffchassis, sondern besteht zu großen Teilen aus hochwertigem, gebürstetem Aluminium. So finden wir das edle Leichtmetall nicht nur an der Rückseite des Displaydeckels, sondern auch auf der gesamten Oberseite der Basiseinheit. Ähnlich wie bei den vielfach teureren Modellen der Zenbook Serie wurde diese aus dem Vollen gefräst. Einzig die Bodenplatte muss mit schwarzem Plastik vorliebnehmen.
All das führt dazu, dass sich die Stabilität des gesamten Gerätes auf einem außerordentlich hohen Niveau bewegt. Das 1,4 Kilogramm schwere und nur 2,2 Zentimeter dicke Notebook widersteht sowohl punktuellem Druck als auch Verwindungsversuchen klaglos – selbst so manches Ultrabook kann da nicht ganz mithalten. Ebensowenig lässt sich die Verarbeitungsqualität kritisieren, welche mit passgenauen Materialübergängen, sorgfältig abgerundeten Kanten und kleinen Spaltmaßen überzeugt.
Beim Display macht sich dagegen leichte Enttäuschung breit: Anders als bei einem Convertible lässt sich dieses nicht flach auf die Tastatur klappen. Der Öffnungswinkel der straffen, aber nicht besonders präzisen Scharniere ist auf etwa 140 Grad beschränkt, sodass man das S200E nur eingeschränkt als Tablet-Ersatz nutzen kann. Weiterhin stört uns der mit 20 bis 23 Millimetern sehr breite Rahmen, der die Abmaße des Notebooks unnötig in die Höhe treibt. Unter Umständen hätte hier auch ein größeres 12-Zoll-Panel Platz gefunden.
Das Anschlussfeld des VivoBooks offenbart keine Überraschungen und entspricht unseren Erwartungen an ein Gerät dieser Preisklasse. Asus hat insgesamt 3 USB-Ports integriert, von denen immerhin einer bereits den modernen 3.0-Standard beherrscht. Ein Speicherkartenleser (SD/SDHC/MMC), Displayausgänge für VGA und HDMI sowie weitere Standardanschlüsse (Headset, LAN, Kensington Lock) vervollständigen die Ausstattung. Wir hätten uns darüber hinaus zumindest noch einen DisplayPort-Ausgang gewünscht, um auch sehr hochauflösende externe Monitore ansteuern zu können.
Asus hat alle Schnittstellen gut erreichbar an den Seiten des Gehäuses platziert, die meisten davon links. Dank ausreichend großer Abstände muss der Nutzer nicht befürchten, dass ein besonders breiter Stecker gleich mehrere Anschlüsse blockiert.
Kommunikation
Mangels integriertem Bluetooth oder WWAN muss sich der Nutzer mit der LAN- sowie WLAN-Verbindung des VivoBooks begnügen. Kabelgebundene Netzwerke sind dabei auf maximal 100 MBit/s beschränkt, da der von Qualcomm/Atheros stammende Controller nur den langsamen Fast-Ethernet-Standard unterstützt.
Auch beim WLAN-Adapter desselben Herstellers handelt es sich um ein Einstiegsmodell. Der AR9485 beherrscht lediglich das (oftmals überfüllte) 2,4-GHz-Band und Funknetze nach IEEE 802.11b/g/n, in denen er eine Bruttodatenrate von bis zu 150 MBit/s (1x1 Single Stream) erreicht. Über eine mangelhafte Verbindungsstabilität oder Reichweitenprobleme konnten wir uns im Test dennoch nicht beklagen.
Für Videochats steht eine unter der Glasscheibe des Displayrahmens versteckte 0,9-Megapixel-Webcam (1.280 x 720 Pixel) zur Verfügung. Rauschverhalten und Schärfe der Darstellung können, ebenso wie die Tonqualität des zugehörigen Mikrofons, insgesamt als zufriedenstellend bezeichnet werden.
Zubehör
Außer dem geradezu winzigen Steckernetzteil mit rund 33 Watt Ausgangsleistung, einigen Broschüren sowie einem Reinigungstuch hat Asus dem Notebook kein weiteres Zubehör beigelegt.
Auch das Betriebssystem, Windows 8 in der 64-Bit-Version, wirkt relativ aufgeräumt. Neben verschiedenen Hersteller-Tools, die beispielsweise Treiber-Updates erleichtern sollen, hat Asus noch sinnvolle Extras wie Adobes PDF Reader oder den Virenschutz McAfee Internet Security vorinstalliert. Bei letzterem handelt es sich allerdings nur um eine Testversion, welche sich in unregelmäßigen Abständen mit Aktivierungsaufforderungen zu Wort meldet.
Wartung
Auf der Unterseite des Notebooks sind insgesamt neun Schrauben erkennbar, welche die Bodenplatte fixieren. Nachdem diese entfernt wurden, kann die Abdeckung mit etwas Kraftaufwand vorsichtig herausgeklippt werden. Ein wenig handwerkliches Geschick sollte man dabei aber mitbringen, um nicht versehentlich eine der zierlichen Kunststoffnasen abzubrechen.
Ohnehin sind die Aufrüstungsmöglichkeiten des S200E stark begrenzt: Durch den fest verlöteten Speicher ist eine Bestückung mit mehr als 4 GByte RAM unmöglich. Die 2,5-Zoll-Festplatte lässt sich dagegen problemlos austauschen, allerdings nur gegen spezielle Low-Profile-Modelle mit 7 Millimetern Bauhöhe. Wer gerne ein schnelleres WLAN-Modul verbauen möchte, sollte beachten, dass nur eine einzige Antenne integriert wurde.
Garantie
Wie bei günstigen Notebooks mittlerweile fast schon üblich, gibt der Hersteller auf das VivoBook S200E nur magere 12 Monate Garantie. Erfreulicherweise sind zusätzliche Service-Pakete bei Asus traditionell recht preiswert, weshalb wir eine Verlängerung in jedem Fall anraten würden. Bei verschiedenen Online-Händlern werden Garantieerweiterungen auf insgesamt 2 Jahre (Pick-Up & Return) bereits ab etwa 28 Euro angeboten.
Tastatur
Eine schwarze Chiclet-Tastatur fügt sich nahtlos in das Aluminium-Chassis des S200E ein, was den bereits zuvor gelobten, überaus hohen Qualitätseindruck des Notebooks unterstreicht. Die massive Metallplatte sorgt überdies für eine ausgezeichnete Stabilität, sodass auch bei besonders energischem Druck auf die 15 x 15 Millimeter großen Tasten kaum ein Durchbiegen erkennbar ist. Mit Ausnahme der etwas klein geratenen Pfeiltasten entspricht das Layout dem üblichen Standard, was eine kurze Eingewöhnungsphase ermöglicht.
Auch wenn der Anschlag noch ein wenig fester und der Hubweg etwas länger ausfallen könnte, überzeugt uns das Eingabegerät dennoch mit seinem direkten Feedback und hohem Schreibkomfort. Typische Probleme günstiger Einstiegsgeräte wie störendes Klappern oder verkantende Tasten sind dem VivoBook fremd. Die meisten Anwender sollten damit auf eine zusätzliche externe Tastatur verzichten können.
Touchpad
Das 6 x 10,5 Zentimeter große Touchpad erinnert nicht nur optisch an das des edlen Zenbook UX51VZ, sondern hat von diesem auch seine hervorragenden Eigenschaften geerbt. Dazu zählt unter anderem der minimale Reibungswiderstand der samtig-glatten Oberfläche sowie die überdurchschnittlich hohe Präzision. Verschiedene Multitouch-Gesten wie Pinch-Zoom oder das Scrollen mit zwei Fingern werden zuverlässig und verzögerungsfrei umgesetzt.
Anstelle mittels dedizierter Tasten erfolgen Mausklicks durch einen Druck auf die entsprechende Ecke der Eingabefläche, was auch mit dem Begriff "Clickpad" bezeichnet wird. Dank eines knackigen Druckpunktes und der erneut nahezu makellosen Verarbeitung hat sich das S200E auch hier eine hohe Wertung verdient.
Touchscreen
Zugegebenermaßen: Wir hatten bereits im Vorfeld so unsere Zweifel, welchen Nutzen ein Touchscreen bei einem normalen Notebook haben soll. Das diese Bedenken nicht unberechtigt waren, zeigt sich in der Praxis. Auch wenn die Bedienung per Finger durchaus Freude bereitet – insbesondere in Verbindung mit der neuen Kacheloberfläche von Windows 8 –, ermöglichen klassische Eingabegeräte wie Maus und Tastatur einfach eine höhere Produktivität. Anders als bei einem Convertible oder Tablet stehen diese ohnehin dauerhaft zur Verfügung, was das Touch-Feature für uns zu einem netten, aber eigentlich überflüssigen Gimmick abwertet. Diese Einschätzung ist natürlich auch etwas subjektiv und kann von Anwender zu Anwender differieren.
An der technischen Umsetzung gibt es dagegen wenig zu meckern. Der Touchscreen (Multi-Touch-fähig) arbeitet direkt und präzise, und auch das Mitwippen des Displays hält sich dank der festen Gelenke in Grenzen.
Mit 11,6 Zoll ist das Display des VivoBooks nur unwesentlich kleiner als beim Dell XPS 12, verfügt aber über eine weitaus niedrigere Pixeldichte (176 zu 135 dpi). Statt der FullHD-Auflösung gibt es nur dürftige 1.366 x 768 Bildpunkte (WXGA), was für deutlich weniger Arbeitsfläche auf dem Desktop und eine nicht ganz so gestochen scharfe Darstellung sorgt.
Auch in puncto Helligkeit muss das S200E zurückstecken. Mehr als rund 197 cd/m² schafft das LED-Backlight selbst in seiner Maximaleinstellung nicht, was bereits in hell erleuchteten Innenräumen etwas zu wenig sein kann. Hinzu kommt eine nicht besonders gleichmäßige Ausleuchtung, die in der Praxis allerdings kaum negativ auffällt.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 164 cd/m²
Kontrast: 332:1 (Schwarzwert: 0.65 cd/m²)40.15% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
57.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.76% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Als preisgünstiges Einstiegsgerät muss unser Testkandidat auf ein hochwertiges IPS-Display verzichten und stattdessen mit einem einfachen TN-Panel (AUO B116XW03) vorliebnehmen. Dieses kann weder mit einem besonders satten Schwarzwert (0,65 cd/m²) noch hohem Kontrast (332:1) punkten, schlägt sich aber etwas besser als viele vergleichbar teure Konkurrenzmodelle.
Für professionelle Grafiker oder Fotografen ist das S200E zwar nicht konzipiert, doch wollen wir trotzdem einen kurzen Blick auf die Farbdarstellung der Anzeige werfen. Den sRGB-Standard kann das Display nur zu 57 Prozent abdecken, sodass für Programme wie Photoshop besser auf einen hochwertigen, externen Monitor zurückgegriffen werden sollte.
Niedrige Leuchtdichte (Akku: 164 cd/m²), verspiegelte Displayoberfläche: Die Voraussetzungen für einen Außeneinsatz des VivoBooks sind denkbar schlecht. Störende Reflexionen sind ein allgegenwärtiger Begleiter und erschweren die Lesbarkeit des Bildinhaltes. Leider zählen matte Touchscreens zur absoluten Ausnahme, doch hätte Asus zumindest eine erheblich kräftigere Hintergrundbeleuchtung mit mindestens 250 cd/m² verbauen können.
Technologisch bedingt sind die Blickwinkel eines jeden TN-Panels mehr oder weniger stark eingeschränkt. Nur bei absolut senkrechter Betrachtung werden Farben und Kontraste unverfälscht wiedergegeben. Besonders stark ist dabei die Abhängigkeit von der vertikalen Position, wo bereits kleinste Abweichungen sichtbare Veränderungen nach sich ziehen. Die meisten Tablets und einige High-End-Notebooks setzen deshalb auf blickwinkelstabilere IPS-Displays.
Während der optional angebotene Pentium 987 noch auf der letztjährigen Sandy-Bridge-Architektur basiert, steckt in unserem Testmodell mit dem Core i3-3217U bereits ein aktueller Ivy-Bridge-Chip. Dieser 1,8 GHz schnelle Dual-Core-Prozessor wird in einem hochmodernen 22-Nanometer-Prozess gefertigt und ist als ULV-Modell mit einer TDP von nur 17 Watt spezifiziert. Wie alle Ableger der Core-i3-Serie muss auch der 3217U auf einen zusätzlichen Turbo Boost verzichten, unterstützt aber immerhin Hyper-Threading. Weitere Einzelheiten sind wie immer in unserer CPU-Datenbank zu finden.
Das Vivobook verzichtet auf eine dedizierte Grafikkarte und vertraut auf die im Prozessor integrierte DirectX-11-fähige Intel HD Graphics 4000. Je nach Belastung taktet diese ihre 16 Execution Units mit 350 bis 1050 MHz und erreicht damit die Leistungswerte eines einfachen Low-End-Beschleunigers.
Prozessor und Grafikkarte greifen über einen gemeinsamen Controller auf den 4 GByte großen Arbeitsspeicher zu. Leider hat Asus den RAM nur per Single-Channel-Interface angebunden und zudem ein vergleichsweise langsames DDR3-1333-Modul (667 MHz) verbaut, was die Bandbreite gleich doppelt schmälert. Als Speichermedium für Betriebssystem und Anwendungen steht eine 500-GByte-Festplatte zur Verfügung.
Prozessor
Während Intel mit Einführung der Ivy-Bridge-Generation den meisten Modellen nur minimale Takt-Updates spendiert hat, zählt der Core i3-3217U zu den heimlichen Stars der dritten "Core"-Generation. Gegenüber seinem Quasi-Vorgänger, dem i3-2367M, packt der neue 3217U gleich 400 MHz Mehrtakt obendrauf. In Verbindung mit der leicht verbesserten Pro-MHz-Leistung verspricht dies eine respektablen Performanceanstieg von mehr als 30 Prozent.
Das VivoBook S200E verfehlt diese Marke teils deutlich. Warum? Trotz der geringen Leistungsaufnahme des ULV-Chips hat das Notebook mit Throttling zu kämpfen. Da dies auch bei einem zweiten Testmuster mit Pentium-987-CPU zu beobachten war, gehen wir derzeit nicht von einem Einzelfall aus.
Im Cinebench R11.5 fällt der Takt des i3-3217U bereits nach kurzer Zeit auf etwa 1,5 GHz ab, was in einem Score von nur 1,64 Punkten resultiert. Auch viele weitere Benchmarks, die beide Prozessorkerne auslasten, zeigen eine messbar reduzierte Performance. Single-Thread-Tests wie SuperPi sind davon hingegen praktisch nicht betroffen. Unsere detaillierte Analyse zu den Ursachen dieses Problems folgt weiter unten im Abschnitt "Temperatur".
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus VivoBook S200E-CT182H | |
Wortmann Terra 1450 II | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus VivoBook S200E-CT182H | |
Wortmann Terra 1450 II |
Massenspeicher
Das flache Gehäuse erfordert den Einsatz einer speziellen Festplatte mit nur 7 Millimetern Bauhöhe. Asus hat eine Seagate Momentus Thin (ST500LT012) mit 500 GByte Kapazität ausgewählt, deren Platter mit gemächlichen 5.400 U/min arbeitet.
Dank seiner hohen Datendichte bietet das Laufwerk dennoch recht gute sequentielle Übertragungsraten. Im HD-Tune-Benchmark konnten wir eine durchschnittliche Lesegeschwindigkeit von knapp 92 MB/s ermitteln, womit sich der Datenträger im oberen Mittelfeld herkömmlicher Festplatten platziert. Die Zugriffszeit von 19 Millisekunden könnte dagegen noch etwas kürzer ausfallen, doch wäre eine wirklich signifikante Verbesserung nur mit einer SSD möglich.
System Performance
Leicht gebremst vom CPU-Throttling verschenkt das VivoBook auch im System-Benchmark PCMark 7 einen Teil seines Potentials und erzielt nur 2.081 Punkte. Da die PCMark-Serie aber nicht nur von der Prozessorleistung, sondern auch der Geschwindigkeit des Datenträgers stark beeinflusst wird, sollte der große Rückstand auf einige Ultrabooks nicht überbewertet werden. Wer selbst eine schnelle SSD nachrüstet, kann die Performance des kleinen Subnotebooks noch einmal kräftig verbessern.
Da das S200E mit seinem Touchscreen auch eine Alternative zu Tablets darstellen kann, haben wir noch einige Browserbenchmarks unter der neuen Windows-8-Oberfläche (ehemals Metro-UI genannt) durchgeführt. Mit dem Dell XPS 12 und dessen schnellem i7-Prozessor kann sich das VivoBook natürlich nicht messen, doch übertrumpft es ARM-Konkurrenten wie das iPad 4 spielend. Besonders groß ist der Vorsprung dabei im SunSpider Javascript Test, wo das S200E – auch dank des flotten Internet Explorer 10 – etwa um Faktor 4 in Führung geht.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus VivoBook S200E-CT182H | |
Apple iPad 4 | |
Dell XPS 12 |
* ... kleinere Werte sind besser
PCMark 7 Score | 2081 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Während man die leichte Drosselung der CPU noch als unwesentlich und im Alltag kaum spürbar abtun kann, bleibt die Intel HD Graphics 4000 drastisch hinter der von ihr gewohnten Leistungsfähigkeit zurück. Gerade einmal 293 Punkte im 3DMark 11 und 830 Punkte im 3DMark Vantage (jeweils Performance Preset) liegen um 50 bis 70 Prozent unter den eigentlich zu erwartenden Werten. Die Ursache ist auch hier ähnlich: Der mögliche GPU-Maximaltakt von 1.050 MHz wird nicht einmal annähernd erreicht. Im Ergebnis fällt die Grafikleistung sogar noch weit hinter den Vorgänger HD Graphics 3000 zurück.
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus VivoBook S200E-CT182H | |
Acer Aspire One 756 NU.SH0EG.007 | |
Dell Vostro 2520 |
3DMark 06 Standard Score | 1605 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 830 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 293 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Für besonders hardwarefordernde 3D-Spiele verheißen all diese Probleme nichts Gutes. Und in der Tat: Selbst bei minimierten Detaileinstellungen wird keiner der von uns getesteten Titel flüssig dargestellt. In Anno 2070 und Battlefield 3 beobachteten wir eine auf 800 MHz reduzierte CPU-Frequenz, während der Grafikchip mit mageren 300 MHz taktete. Zusammengefasst: In diesem Zustand ist das das VivoBook, egal ob mit Pentium oder Core-i3-Prozessor, für Spiele definitiv ungeeignet.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 4.5 | |||
Anno 2070 (2011) | 19.5 | 8.5 | ||
Diablo III (2012) | 14.2 | |||
Dishonored (2012) | 9.5 |
Geräuschemissionen
Obwohl der Lüfter auch ohne Belastung dauerhaft aktiv ist, zählt das S200E zu den leiseren Notebooks auf dem Markt. Bei einfachen Office-Arbeiten oder im Leerlauf pendelt sich der Lärmpegel bei etwa 32 dB(A) ein, womit das Gerät in den meisten Umgebungen kaum mehr wahrgenommen wird.
Unter Last, simuliert mit dem 3DMark 06, steigt die Geräuschkulisse leicht an und erreicht nun knapp 37 dB(A). Im Vergleich mit anderen Subnotebooks steht das VivoBook damit hervorragend da und schont das Gehör des Anwenders. Die Frequenzcharakteristik des Lüfterrauschens ist subjektiv sehr angenehm und gleichmäßig.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 32.4 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.1 dB(A) |
Last |
| 36.5 / 36.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bevor wir genauer auf das beschriebene Throttling eingehen, wollen wir zunächst einen Blick auf die Gehäusetemperaturen werfen. Im normalen Alltagsbetrieb sind diese erfreulich niedrig und überschreiten kaum die 30-Grad-Marke. Ein Betrieb auf den Oberschenkeln ist somit ohne Einschränkungen möglich.
Werden Prozessor und Grafikkarte maximal beansprucht, steigt die Erwärmung rings um den Luftauslass an der Unterseite drastisch an. Abgesehen davon bleiben die Oberflächentemperaturen jedoch im Rahmen und unterbieten die meisten Konkurrenten.
Das eigentliche Problem versteckt sich im Gehäuseinneren. In unserem Stresstest mit Prime95 und FurMark überschreitet der Core i3 bereits nach wenigen Sekunden einen Wert von 80 Grad Celsius, was gleichbedeutend mit dem Beginn des Throttlings ist. Nach etwas mehr als einstündiger Laufzeit gipfeln die Temperaturen sogar bei fast 100 Grad Celsius – und das, obwohl Prozessor und Grafikchip mit 800 beziehungsweise 300 MHz bereits extrem niedrig takten. Unser zweites Testmodell mit einem Pentium 987 zeigte exakt das gleiche Verhalten, sodass wir ein schlicht unterdimensioniertes Kühlsystem als Ursache vermuten. Sofern Asus nicht per BIOS-Update das Drehzahlniveau des Lüfters anheben kann, dürfte sich das Problem in der warmen Jahreszeit noch intensivieren.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-0.8 °C).
Lautsprecher
Auf der Unterseite des Notebooks sind zwei Stereolautsprecher verborgen, welche eine durchaus akzeptable Soundqualität bieten. Hohe und mittlere Töne werden auch bei Maximallautstärke detailliert und ausgewogen wiedergegeben, nur im Bassbereich schwächeln die kleinen Treiber merklich. Wie so oft würden wir audiophilen Nutzern darum den Anschluss von Kopfhörern oder der heimischen HiFi-Anlage nahelegen, was sowohl per Klinke als auch HDMI möglich ist.
Energieaufnahme
Mit einer Leistungsaufnahme von nur 5,6 bis 8,6 Watt im Leerlauf zählt das S200E zu den sparsamsten Geräten seiner Klasse. Dies spricht für ein besonders sorgfältig konfiguriertes System und die Effizienz der Ivy-Bridge-Plattform.
Der erstaunlich niedrige Volllastverbrauch von knapp über 20 Watt sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt; das starke Throttling und die dementsprechend unterdurchschnittliche Performance verbietet jeglichen Vergleich mit Konkurrenz. Das Netzteil können wir als Ursache übrigens ausschließen – mit 33 Watt Ausgangsleistung bietet dieses noch ausreichende Reserven.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 5.6 / 8.3 / 8.6 Watt |
Last |
17.3 / 20.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Asus hat sich für einen fest im Gehäuse integrierten Lithium-Ionen-Akku entschieden, der eine Kapazität von 38 Wattstunden besitzt. Laut Hersteller soll das Notebook damit bis zu 5 Stunden abseits der Steckdose durchhalten, was wir mit unseren Messungen bestätigen können.
Nach genau 5 Stunden und 17 Minuten sind die Reserven des Energiespeichers im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) erschöpft. Dieser Wert entspricht zugleich der maximal möglichen Laufzeit und wird in der Praxis meist deutlich verfehlt.
Unter realistischen Bedingungen, dass heißt mit angepasster Displayhelligkeit (~150 cd/m²) und aktiviertem WLAN, kann der Anwender knapp 4 Stunden im Internet surfen und Videos schauen. Vergleichbare Subnotebooks wie das Acer Aspire One 756 bewegen sich in diesem Szenario in etwa auf Augenhöhe.
Ebenso wie die Leistungsaufnahme ist auch die Akkulaufzeit unter Last nur bedingt aussagekräftig. Würde der Prozessor im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) seine volle Performance liefern, dürfte das VivoBook wohl kaum mehr als eineinhalb Stunden erreichen.
Das Asus VivoBook S200E startete durchaus vielsprechend in unseren Testparcours: Ein überraschend hochwertiges Gehäuse, ansprechende Ausstattung, gute Eingabegeräte – all dies sind Qualitäten, die man bei einem Kaufpreis von nur etwa 550 Euro nicht unbedingt vermuten würde.
Zu den besonderen Reizen des S200E zählt darüber hinaus der präzise Touchscreen, mit dem sich das Subnotebook von vielen anderen Kontrahenten abhebt. Ob man diesen wirklich benötigt, steht dagegen auf einem anderen Blatt; auch wenn Windows 8 für Fingereingaben bestens vorbereitet ist, überwiegt bei uns doch der Eindruck, dass eine Bedienung per Maus und Tastatur schlicht effektiver ist. In einem matten und helleren Display oder einem größeren Akku wären die dabei eingesparten Mittel womöglich besser investiert gewesen.
Während dies eine recht subjektive Einschätzung ist, gibt es bei einem anderen Punkt wenig zu diskutieren: Trotz sparsamer ULV-CPU ist die Kühlung des Notebooks eklatant unterdimensioniert. Selbst einige gewöhnliche Anwendungen lassen den Prozessor nach wenigen Sekunden throtteln, was die Performance je nach Situation merklich mindert. Bei gleichzeitiger Belastung von Prozessor und Grafikkarte, zum Beispiel in Spielen, muss sogar mit Einbrüchen von weit über 50 Prozent gerechnet werden.
Noch hoffen wir, dass Asus dieses Problem per BIOS-Update zumindest lindern kann. Im derzeitigen Zustand empfiehlt sich das VivoBook somit nur für Nutzer, die Wert auf das Touch Feature legen und keine besonders anspruchsvollen (3D-) Anwendungen einsetzen.