Test Lenovo Ideapad A1 Tablet
Im Hause Lenovo gab es bisher die beiden 10,1 Zoll großen Tablets. Zum einen das Thinkpad Tablet und zum anderen das Ideapad K1. Um die Auswahl für den Kunden zur vergrößern und gegebenenfalls eine Lücke zu schließen, bringt Lenovo jetzt ein neues Tablet auf den Markt.
„Engineered for enjoyment“ heißt es bei der Produktvorstellung des Ideapad A1 von Lenovo. Kommt man bei dem 7 Zoll großen - oder eher kleinen - Display wirklich auf das angepriesene „Vergnügen“, und kann die verwendete Hardware überzeugen? Wie sich das Tablet im Alltag und bei unseren Messungen schlägt, können Sie in gewohnt detaillierter Form, in dem folgenden Test erfahren.
Der erste Kontakt mit dem Gerät vermittelt – für dieses Preissegment – Wertigkeit und Stabilität. Das (wechselbare) Backcover ist aus Kunststoff und in Hochglanzoptik à la Pianolack gehalten. Die Rückseite gibt es in Schwarz, Weiß, Blau und Pink zu kaufen. Der Rand zwischen Backcover und Touch-Oberfläche lässt zuerst Metall vermuten, allerdings wird schnell klar, dass dies täuscht: Der in Silber gehaltene Rand ist ebenfalls aus Kunststoff. Auf dem spiegelnden Display sowie auf dem Backcover erkennt man schon nach kurzer Benutzung eine Vielzahl von Fingerabdrücken. Ein Microfasertuch sollte ständig zu Hand sein, Lenovo legt aber keins zum Lieferumfang hinzu.
Von Lenovo ist man stets gute Qualität gewohnt, allerdings unterschreitet Lenovo erstmals bei einem seiner Tablets die 200-Euro-Marke. Das Ideapad K1 und ebenso das Thinkpad Tablet sind für einen solch niedrigen Betrag leider nicht zu erwerben. Beim Ideapad A1 wird man aber nicht enttäuscht. Die Verwendung von Kunststoff kommt schließlich dem Gewicht von 400 Gramm zu Gute. Das etwas schwerere Blackberry Playbook bringt 430 Gramm auf die Waage und das Motorola Xoom wiegt, wegen der Verwendung eines Metallcovers, sogar 730 Gramm. Das derzeit größte Smartphone, das Samsung Galaxy Note N7000 wiegt, mit seinem 5,3"-Display, hingegen 178 Gramm. Lenovo hat es – trotz jeder Menge Polymer – geschafft, dass Tablet in den Händen wertig wirken zu lassen; bei der Suche nach unterschiedlich großen Spaltmaßen wird man nicht fündig. Es ist zudem äußerst verwindungssteif und resistent gegen Druck.
Das Ideapad A1 wird mit einer spartanischen Anzahl an Anschlüssen geliefert. Etwas enttäuscht ist man im ersten Moment davon, dass Lenovo keinen HDMI-Anschluss verbaut hat. Bei den Leistungstests wird dann aber deutlich, dass sich der Hersteller bewusst dagegen entschieden hat.
An der Unterseite findet sich ein Mini–USB-Anschluss sowie der Micro-SD-Kartenleser, welcher zusätzlich durch eine Schutzklappe geschützt ist. Eine Micro-SD-Karte ist nicht im Lieferumfang enthalten. Der Mini–USB-Port wird genutzt, um das Gerät als Wechseldatenträger einzubinden, ebenso wird darüber der Akku aufgeladen. Die Einbindung als Wechseldatenträger funktioniert unter Windows 7 64bit/32bit problemlos. Eine zusätzliche LED zeigt die Aktivität des Micro–USB-Anschlusses an. Rechts daneben findet man den einzigen Lautsprecher des Gerätes. An der rechten Gehäuseseite ist der Lautstärkeregler in Form einer Wippe, darüber ein Schieberegler zum Verhindern der automatischen Display-Drehung beim horizontalen oder vertikalen Bedienen. An der Oberseite befindet sich der Power-Knopf und eine 3.5-mm-Klinke für ausgehende Audiosignale. Alle Anschlüsse erwecken einen soliden Eindruck, der Druckpunkt der Lautstärkewippe ist sehr angenehm. Negativ fällt das große "Spiel" des USB-Ladekabels im eingesteckten Zustand auf, da der USB-Stecker nicht fest in der Buchse sitzt.
Kamera
Die beiden Kameras des Ideapad A1 sind heutzutage keine Highlights mehr. Die Frontkamera wird jedoch von vielen anderen Herstellern an deren Tablets ebenfalls mit nur 0,3 Megapixeln ausgestattet. So beispielsweise beim Sony Tablet S oder Tablet P und auch beim iPad 2. Die Hauptkamera löst mit 3 Megapixel auf, allerdings besitzt diese Kamera keinen Blitz.
Den Testbildern zufolge bestraft die Hauptkamera (Rückseite) mäßige Umgebungshelligkeit mit einem hohen Bildrauschen. Bei Tageslicht sind die geschossenen Bilder den Megapixeln und dem Gesamtpreis des Geräts entsprechend in Ordnung. Falls keine kompakte Digitalkamera oder sogar eine DSLR zur Hand ist, ist die Hauptkamera des Ideapad A1 für gelegentliche Schnappschüsse zu gebrauchen.
Kommunikation
Als Kommunikationsfeatures kommen 802.11 b/g/n WIFI, Bluetooth und GPS. In keiner Austattungsvariante wird derzeit ein UMTS-Modul verbaut. Bei dem Test können keine Verbindungsabbrüche festgestellt werden, ebenso ließ es sich schnell mit dem Heimnetz verbinden. Der Lieferumfang fällt nicht gerade üppig aus.
Zubehör
Beigelegt wird ein Netzstecker (230-V-Anschluss auf USB), das USB-Lade- und Datenkabel und eine kurze Bedienungsanleitung sowie eine Garantiekarte.
Garantie
Lenovo bietet eine Garantie von 12 Monaten an, wobei eine Garantieerweiterung vom Hersteller nicht vorgesehen ist.
Neben der Standardtastatur von Android hat Lenovo noch eine weitere Tastatur vorinstalliert. Diese ist ebenso in dem App–Paket „GO Launcher“ im Android Market zu finden. Der Homescreen wurde angepasst und ist vom Inhalt mit dem des Ideapad K1 zu vergleichen, allerdings läuft auf dem Ideapad A1 Android 2.3.4. Das Tippen gestaltet sich auf dem Ideapad A1 als angenehm, sowohl im Hochkant- als auch im Quermodus. Durch die kleine Bauform von 7 Zoll erreicht man alle Tasten sehr gut. Im Vergleich mit einem 10,1-Zoll-Riesen wie beispielsweise dem Samsung Galaxy Tab 10.1 lässt sich angenehmer mit der Tastatur umgehen, da alle Touch-Tasten enger beieinander liegen. Das Display reagiert ausreichend schnell für fingerfertige Schnellschreiber. Bei der Bedienung im Menü und dem "Wischen" zwischen den Home-Bildschirmen bemerkt man jedoch Ruckler und Verzögerungen.
Der Bewegungssensor reagiert – in Bezug auf die Hardware – angemessen und wechselt ca. nach einer Sekunde vom Hochkant- in der Quermodus und umgekehrt. Der Lichtsensor regelt die Displayhelligkeit gut und agil.
Ein Kritikpunkt sind die Menütasten für „Home“, „Einstellungen“ und „Zurück“. Die Beleuchtung dieser Tasten erfolgt lediglich für die Dauer von zwei Sekunden nach einer Berührung. Danach schaltet sie sich aus. Bei einer schlechten Umgebungsbeleuchtung ist es sehr mühsam, die korrekte Taste zu treffen, bis man nach längerer Benutzung ein Gefühl dafür entwickelt hat, wo die gewünschte Taste sitzt. Sofern man die Tasten trifft, sprechen diese gut an. Der kapazitive Touchscreen reagiert präzise und lässt sich angenehm bedienen.
Das 16:10 große HD-Display lässt sich mit maximal zwei Fingern im Multitouch-Modus bedienen und löst mit 1024 x 600 Pixel (WSVGA) auf. Zum Vergleich: ein 10,1-Zoll-Tablet hat in der Regel 1280 x 800 Pixel. Die maximale Display-Helligkeit ist für den Indoorbetrieb ausreichend. Alle Inhalte können gut erkannt werden.
Im Messlabor wird das Lenovo Ideapad A1 mittels Präzisionsmessgerät und Leuchtdichtemessgerät Gossen Mavo Monitor genauer unter die Lupe genommen. Mit unserer 9-Zonen-Leuchtdichtemessung ermitteln wir bei maximaler Helligkeitsstufe des Devices einen Maximalwert von 208 cd/m² in der Bildmitte. Als Schwarzwert messen wir maximal 0,32 cd/m². Der Kontrast unseres Touch-Displays bildet sich mit 650:1 ab und schlägt somit beispielsweise das Prestigio Multipad PMP5080B, welches einen Kontrast von 421:1 liefert. Die durchschnittliche Helligkeit liegt beim Multipad PMP5080B bei 174,5 cd/m² und einer Ausleuchtung von 75 %. Hier kann das Ideapad A1 zwar punkten (185,6 cd/m²), aber im Vergleich zu höherpreisigen Tablets mit mindestens 350 cd/m² ( z. B. Sony Tablet P) hat es keine Chance. Auch deshalb fällt die Display-Wertung ziemlich niedrig aus (64%).
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 208 cd/m²
Kontrast: 650:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
Vom Kontrast des Testgeräts sind wir überrascht und zugleich zufrieden. In dieser Preis-Leistungs-Klasse braucht sich das Tablet vor seinen Kontrahenten nicht zu verstecken. Die maximale und durchschnittliche Display-Helligkeit kann und sollte aber selbstverständlich nicht mit Displays aus höheren Preissegmenten verglichen werden. Beispielsweise liefert das Blackberry Playbook eine maximale Display-Helligkeit von 500 cd/m² und eine durchschnittliche Helligkeit von 491,3 cd/m². Davon kann man bei aktuellen Tablets um 200 Euro aber nur träumen.
Wie jedoch bei vielen aktuellen Tablets gibt es größere Probleme mit der Lesbarkeit der Inhalte unter Sonneneinstrahlung, nicht nur weil das Display spiegelnd (glossy) ist. Aufgrund der Display-Helligkeit wird der Outdoor-Einsatz erschwert. Es erfordert ein wenig Konzentration, um die Inhalte lesen zu können, und man muss immer wieder mit dem Blickwinkel „spielen“, damit alles sichtbar und lesbar wird.
Die Blinkwinkel aus seitlicher Sicht (links und rechts) sind gut zu erkennen, die Farben verblassen allerdings leicht. Bei einer Neigung um 45° nach oben oder unten werden die Inhalte schlecht erkennbar; zudem verblassen die Farben sehr deutlich. Da das Lenovo Ideapad A1 kein IPS Panel verbaut hat (iPad 2, Samsung Galaxy Tab 10.1, Motorola Xoom) sind die Farbqualität und die Erkennbarkeit der Inhalte deutlich von den jeweiligen Blickwinkeln abhängig, wie auch im folgenden Bild zu erkennen ist.
Der ARM Cortex-A8 (1,0 GHz) Single-Core-Prozessor verrichtet seine Arbeit in Verbindung mit 512MB LP DDR Arbeitsspeicher und NVIDIA Grafikchip. Diesen Prozessor findet man derzeit häufig in Tablets wie beispielsweise dem Archos 101 Internet Tablet, dem Archos 70 Internet Tablet und auch vielen anderen Smartphones. Von dieser Hardwarekombination sollte man allerdings keine allzu großen Wunder erwarten. Der Arbeitsspeicher ist gering gehalten und kommt bei diversen Anwendungen an seine Grenzen.
Beim normalen Gebrauch lässt sich auch hier der eine oder andere Kritikpunkt feststellen. Beispielsweise genehmigt sich das Ideapad A1 im Sleep–Modus ab der Betätigung des Power-Knopfes eine Gedenksekunde, bis sich die erste Aktivität auf dem Display abzeichnet. Beim Scrollen im Menü, ebenso beim Wechsel der Home–Bildschirme sind Ruckler zu sehen, und manche Apps werden mit leichter Verzögerung gestartet.
Möglicherweise werden solche Verzögerungen mit kommenden Updates behoben, lassen wir Lenovo ein wenig Zeit, um uns zu überraschen.
Mit dem Linpack Benchmark ergeben sich folgende Werte im Single Thread Run: Das Ideapad A1 schließt den Test mit 16.912 MFLOPS und einer benötigten Zeit von 4,96 Sekunden ab, wohingegen das Motorola Xoom mit 28.515 MFLOPS und einer Zeit von 2,94 Sekunden klar in Führung geht. Das 10,1 Zoll große Motorola Xoom Tablet arbeitet mit einem NVIDIA Tegra 2 Prozessor und einem Prozessorkerntakt von 1 GHz. Bei dem Quadrant Benchmark (Standard Edition) punktet das Lenovo Ideapad A1 mit 1372 Gesamtpunkten. Das leistungsstärkere Motorola Xoom ist ebenfalls um Längen besser und erreicht eine Punktzahl von 2107. Das Smartphone Google Nexus One erzielt bei diesem Test 1300 Gesamtpunkte und schneidet fast genauso ab wie unser Testprobant. Das Google Nexus One ist mit einem Qualcomm QSD8250 Chipsatz und einem ARM Cortex A8 1-GHz-Prozessor ausgestattet. Wie das Testgerät verfügt das Nexus One über 512 MB Arbeitsspeicher.
Bei Smartbench 2011 kommt das Ideapad A1 auf einen Productivity Index von 735 und einen Games Index von 1686. Das Motorola Xoom erreicht bei dem Productivity Index 2794 Punkte und bei dem Games Index 1576 Punkte. Als Vergleich wurde noch das Samsung Galaxy S2 hinzugezogen. Dieses arbeitet mit einem Exynos 4210 Chipsatz und verfügt über einen Dualcore ARM Cortex A9 Prozessor mit einem Takt von 1,2 GHz bei 1024 MB Arbeitsspeicher. Der Productivity Index des Galaxy S2 liegt bei 3862 und der Games Index bei 2244 Punkten.
Bei unserem letzten Benchmark, dem Vellamo Score, erzielt unser Testgerät 420 Punkte. Als Vergleichswerte kommt das Motorola Xoom auf eine Punktzahl von 785. Ein weiterer Vergleichswert stellt das Samsung Galaxy Tab 10.1 mit 900 Punkten auf. Das Galaxy Tab 10.1 ist, wie das Xoom Tablet, mit einem NVIDIA Tegra 2 Chip ausgestattet und besitzt einen Prozessortakt von 1 GHz bei 1024 MB Arbeitsspeicher.
Bei allen durchgeführten Tests und dem Vergleich der Geräte ist zu berücksichtigen, dass das Ideapad und das Google Nexus One die schwächste Hardwareausstattung besitzen. Der Punkteunterschied wird jedoch beim Vellamo Score und beim Smartbench 2011 sehr deutlich und zeigt, dass die 10-Zoll-Tablets und ihre verwendete Hardware in einer gänzlich anderen Liga spielen.
Videos und Spiele
Nach manueller Installation des Flash Players über den Android Market wurde getestet, wie gut sich HD-Videos auf Youtube wiedergeben lassen. Browser hierfür war der werksseitig installierte Android Browser. Als Video wurde der HD–Trailer von Transformers III abgespielt.
Bei der Wiedergabe in 1080p kommt es zu extrem starken Ruckeln. Es ist nicht möglich, den Trailer anzusehen. Bei der Qualitätsauswahl von 720p kann der Trailer weitestgehend flüssig wiedergegeben werden. Voraussetzung hierfür ist eine adäquate Internetverbindung.
Wie im Bereich „Anschlüsse“ schon angekündigt, wird die nicht ausreichende Grafikleistung zur Wiedergabe von HD-Filmen ein Grund sein, weshalb Lenovo keinen HDMI-Ausgang spendiert hat.
Ebenso ist die Wiedergabe eines HD-Films der Skalierung von 720p von der SD-Karte nicht ruckelfrei möglich. Höher aufgelöste Filme (1080p) passen aufgrund ihrer maximalen Dateigröße nicht auf die FAT32 formatierte SD-Karte. Der Kartenleser kommt auch nur mit dem FAT32 Dateisystem zurecht.
Spiele stehen dem Ideapad A1 in gleichem Maße zur Verfügung wie anderen Android Tablets, welche auf den Android Market zurückgreifen. Getestet haben wir beispielsweise „Angry Birds“ und konnten keinerlei Probleme feststellen.
Geräuschemissionen
Da keine mechanisch funktionierenden Elektronikbauteile verarbeitet wurden, arbeitet das Lenovo Ideapad A1 geräuschlos.
Temperatur
Bei längerem Gebrauch fällt auf, dass im rechten unteren Bereich die Tablet-Rückseite wärmer wird als andere Stellen. Dies lässt vermuten, dass sich in dieser Region der Prozessor befindet. Die Temperatur zeigte sich allerdings nicht in einem bedenklichen oder unangenehmen Bereich. Unter Last und auf der Rückseite des Gerätes lässt sich mittels unserer Testapparatur eine durchschnittliche Temperatur von 24,8 °C ermitteln.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 26.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Generell lassen sich zum Klang von Lautsprechern immer sehr viele subjektive Eindrücke wiedergeben, so ist es auch bei dem Ideapad A1. In erster Linie ist zu erwähnen, dass das Ideapad A1 nur über einen Lautsprecher verfügt, also auch nur Mono-Sound zur Verfügung stellt. Der Klang wirkt blass, und die Höhen klingen übersteuert. Für die Lautsprechergröße und das Preissegment ist das Ergebnis in Ordnung, aber um Musik zu hören oder einen Film zu schauen, sollte man zu Zubehörkopfhörern greifen.
Für die Messung der Energieaufnahme nutzen wir ein Voltmeter am Stromadapter des Ideapad. Der Akku war für alle Messungen vollgeladen (kann nicht dem Gehäuse entnommen werden). Im Leerlauf benötigt der 7-Zoller nur 1.4 bis 3.8 Watt. Die Last-Energieaufnahme von 4,3 Watt korrespondiert mit anderen 7-Zollern: Acer Iconia Tab A100 (4.8 W), Prestigio Multipad PMP5080B (4 W).
Relevant für die Praxis ist der vergleichsweise niedrige Standby-Verbrauch von 0.6 Watt. Geräte wie das Dell Streak 7" ziehen in diesem Fall 0.8 W aus der Dose (Messung) bzw. aus dem Akkumulator.
Aus / Standby | 0.8 / 0.6 Watt |
Idle | 1.4 / 3 / 3.8 Watt |
Last |
/ 4.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 // VC 960 |
Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit bis zu sieben Stunden beim Surfen im Internet an. Im Modus der niedrigsten Display-Helligkeit, bei eingeschaltetem Display und bei ausgeschalteten Kommunikationsanschlüssen (WLAN, Bluetooth) erreicht das Device eine maximale Laufzeit von 12 Stunden und 24 Minuten. Für den anschließenden Ladezyklus von 0 % bis auf volle Kapazität (Anschluss an Steckdose) braucht das Ideapad A1 03:15 Stunden. Mittels der App „Stability Test“ wird eine maximale CPU- und GPU-Auslastung simuliert. Dieser Test stellt den Extremeinsatz dar. Ebenso wurden dazu die Kommunikationsschnittstellen aktiviert. Die Display-Helligkeit bleibt weiter auf der höchsten Stufe, und das Display ist dauerhaft eingeschaltet. Bei diesem Test erreichen wir eine Betriebsdauer von 3 Stunden und 35 Minuten, bis sich das Gerät selbstständig ausschaltet. Bei einem mittleren Einsatz verschiedener Anwendungen wie beispielsweise 60 Minuten spielen, 30 Minuten Videomaterial anschauen, 2 Stunden surfen kommen wir auf eine Betriebsdauer von 5 Stunden und 8 Minuten. Dieses letzte Szenario stellt den realsten Nutzungsfall dar.
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass Lenovo mit dem Ideapad A1 ein solide verarbeitetes Gerät anbietet. Zum Surfen im Internet, kleine Videos (kein FullHD-Material) anschauen und gelegentlich Spiele spielen reicht das Gerät aus und erfüllt seinen Zweck. Das Tablet kommt ohne HDMI-Anschluss, da es eine saubere Wiedergabe solcher Inhalte nicht gewährleisten kann. Im täglichen, normalen Betrieb lassen sich kleine Ruckler bemerken. Das Display hat eine gute durchschnittliche Helligkeit für die Benutzung in geschlossenen Räumen und auch weitestgehend eine angenehme Haptik. Für 199 Euro kann man keine High–End-Hardware erwarten; das Ideapad A1 setzt auf gute „Lenovo Verarbeitung“ und ein ordentliches Display.
Wir können hoffen, dass Lenovo ein Update bereitstellt, damit die eine oder andere Schwachstelle bereinigt wird, und sich beispielsweise das Scrollen im Menü oder auf dem Homescreen angenehmer gestalten lässt. Die Konkurrenz auf dem Tablet-Markt ist groß, und in Übersee gibt es aktuell schon einen großen Kontrahenten zu kaufen: das Amazon Kindle Fire. Wie sich dieses stark diskutierte Tablet im täglichen Gebrauch schlägt, werdet Ihr bald in einem Test unserer US–Kollegen lesen können.