Test Samsung Galaxy Tab 10.1v Tablet/MID
Auf dem Mobile World Congress 2011, der Anfang des Jahres in Barcelona statt fand, wurde das Samsung 10-Zoll-Tablet erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Auf der folgenden CeBIT 2011 in Hannover war Samsung selbst zwar nicht vertreten und auch auf der parallel laufenden Roadshow war ein Sample nicht in Sicht, allerdings hatte der Mobilfunkprovider Vodafone auf der Messe ein Gerät unter der Theke (wir berichteten). Apropos Vodafone: Das Samsung Galaxy Tab 10.1v wird in Deutschland bisher exklusiv über Vodafone mit Hardware-Branding auf der Rückseite des Gerätes vertrieben. Einen SIM-Lock hat das Gerät dabei aber nicht.
Im puncto Hardware wird der aktuelle Einheitsbrei geboten. Neben einem glänzenden 10,1-Zoll-Bildschirm mit einer nativen Auflösung von 1280 x 800 Pixel und 160 DPI werkeln Nvidias Tegra 2 System-on-a-Chip (SoC) auf ARM-Basis und 1 GByte Arbeitsspeicher im Inneren. Für Musik, Filme, Applikationen und sonstige Inhalte stehen ab Werk 16 GByte Speicherkapazität zur Verfügung. Die Qual der Wahl im Bereich UMTS gibt es bei diesem Tablet nicht, da sich kein WiFi-only Modell im Angebot befindet.
Bevor es an die Kosten geht, hier noch ein nettes Feature des Gerätes: Es besitzt eine 8 Megapixel Kamera mit LED-Blitz und Autofokus. Die unverbindliche Preisempfehlung für dieses Gesamtpakets mit 16 GByte liegt bei happigen 660 Euro (UVP). Im aktuellen Preisvergleich ist das Samsung Galaxy Tab 10.1v allerdings schon ab 550 Euro bei unterschiedlichen Händlern erhältlich, womit es sich wieder im Rahmen bewegt und mit Apples iPad 2 mithalten kann. Aber, zahlt sich "Fremdgehen" aus?
In „Metallic Silver“ präsentiert sich das Tablet nach dem Auspacken. Die Farbgebung aus Anthrazit, Silber und Schwarz hinterlässt einen modernen und zugleich schlichten Eindruck, der uns gefällt. Die Haptik macht ebenfalls einen guten Eindruck, der nicht durch den verwendeten Kunststoff getrübt wird. Ein kleines Manko an unserem Sample ist das unterschiedliche Spaltmaß des Rahmens im Bereich der Lautstärke-Wippe. Ein Pluspunkt ist die gummierte und mit einer Textur versehenen Rückseite, die zudem mit zwei Vertiefungen für eine optimale Ergonomie sorgt. Dadurch rutscht das Gerät nicht so leicht aus der Hand. HTCs Flyer Tablet oder das Apple iPad 2 mit Aluminium-Parts wirken hochwertiger, wobei dies grundsätzlich aber eine Geschmacksfrage bleibt.
Mit Abmessungen von rund 24,6 x 17 x 1,1 Zentimetern (B x T x H) und einem Gesamtgewicht von 576 Gramm bewegt sich das Galaxy Tab im Rahmen für ein Gerät mit 10-Zoll-Bildschirm. Das Motorola Xoom oder das iPad 2 sind mit 730 Gramm beziehungsweise 601 Gramm sogar ein wenig schwerer. Im Vergleich zum kleineren HTC Flyer mit 7-Zoll-Bildschirm (430 Gramm) lässt sich das 10.1v nicht in die Hosen- oder Jackentasche verstauen und auch das Halten in einer Hand wird schneller unangenehm. Die Gehäusestabilität lässt keine Wünsche offen. Es lässt sich nur minimal verwinden und ein Knacken oder Knarzen ist nicht wahrzunehmen.
Die Gehäuseseiten offenbaren keine Überraschung und viele Schnittstellen sind nicht an Bord. Neben dem üblichen Kopfhörerausgang, über den sich auch ein passendes Headset ansteuern lässt, findet sich nur ein 30-pin Anschluss über den das Gerät geladen oder ein Adapter angeschlossen werden kann. Das passende Set vom Typ EPL-1PLR für eine USB-Buchse und einen Kartenleser kostet zusammen rund 30 Euro und muss separat erworben werden. Grundsätzlich vermissen wir neben dem integrierten USB-Port vor allem einen Kartenleser für microSD- oder SD-Speichermedien. Das neuere und zugleich schlankere Samsung Galaxy Tab 10.1 mit Android 3.1 (ohne „v“ für Vodafone) kann in diesem Bereich auch nicht punkten.
Kommunikation
Bei den Kommunikationsmöglichkeiten bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Neben WLAN nach 802.11b/g/n wird auch Bluetooth 2.1 +EDR unterstützt. Die Revisionen 3.0 +HS oder 4.0 der Nahfunkübertragung hat Samsung aktuell nicht im Repertoire. Neben diesen beiden Möglichkeiten kann man mit dem Galaxy Tab 10.1v auch unterwegs ins Internet, da ein 3G-UMTS-Modul (HSPA+) integriert ist. Eine nette Funktion in diesem Bezug ist das sogenannte Tethering. Dabei agiert das Tablet als mobiles Modem und ermöglicht anderen Geräten (z.B. Notebooks) den Internetzugriff.
GPS
Dank integriertem GPS-Modul mit GPS-A Unterstützung und digitalem Kompass lässt sich das Tablet auch als großes Navigationsgerät zu Fuß oder im Auto nutzen. Neben der Navigation via Google Maps beziehungsweise dem dazu passenden Navigation-App, das bereits vorinstalliert ist, sind über den Android Market auch professionellere Lösung im Angebot. Darunter beispielsweise der Mobile Navigator von Navigon. Für das App mit Kartenmaterial für D-A-CH sind im Vergleich zur kostenlosen Maps-Navigation rund 50 Euro fällig.
Kamera
Für Schnappschüsse, Videoaufnahmen oder Videotelefonie beherbergt das Galaxy Tab 10.1v zwei Kameraeinheiten. Das Zugpferd ist dabei die 8 Megapixel Webcam an der Gehäuserückseite, die einen Autofokus besitzt und von einem LED-Blitz unterstützt werden kann. Das dazugehörige App bietet ein großes Livebild und zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. So stehen beispielsweise verschiedene Weißabgleiche, Farbeffekte oder Szenen-Modi zur Verfügung. Die Bildqualität der Fotoaufnahmen kann überzeugen, wobei der digitale Zoom schnell die Grenzen aufzeigt. Günstige Digitalkameras für unter 100 Euro mit optischem Zoom sind hier und in der Darstellungsleistung klar im Vorteil. Ein nettes Feature sind die Fokusmodi, wodurch sich beispielsweise Makroaufnahmen erstellen lassen. Auch bei den Videoaufnahmen lässt sich die Kamera nicht lumpen und ermöglicht das Aufzeichnen in 1080p (1920 x 1080 Pixel, Full HD). Je nach Verwendung stehen aber auch niedrigere Auflösungen (720p und ein Format speziell für YouTube) bereit.
Die Frontkamera ist über dem Bildschirm angebracht und für den Betrieb in der Horizontalen gedacht. Mit einer Auflösung von 2 Megapixeln überholt diese Linse die meisten Netbooks und bietet zugleich eine passende Bildqualität. Summa summarum eine gute Kombination, die das neuere Galaxy Tab 10.1, das in diesem Monat auf den Markt kommt, nicht bietet.
Zubehör
Kleine Verpackung, kleiner Lieferumfang. So lässt sich der werksseitige Lieferumfang gut beschreiben. Neben dem Tablet finden sich nur das passende Netzteil mit deutschem Aufsatz, ein USB-Anschlusskabel, ein In-Ear Headset mit verschiedenen Aufsätzen sowie die üblichen Dokumentationen. Bei einem Preis jenseits von 400 Euro hätten wir uns wenigstens eine Hülle oder Tasche für den Transport gewünscht. Die fehlenden Extras bieten neben Samsung auch diverse Dritthersteller und müssen separat und gegen Aufpreis erworben werden.
Garantie
Samsung gewährt ab Werk eine Garantielaufzeit von 24 Monaten auf das Tablet und liegt damit im guten Durchschnitt für ein Consumer-Gerät.
Tastatur
Die Bedienung des Tablets erfolgt ausschließlich über den Touchscreen und die virtuelle QWERTZ-Tastatur, deren Erscheinungsverhalten in den Systemeinstellungen verändert werden kann. Ab Werk erscheint diese automatisch, wenn sie benötigt wird. Mit einer Tastengröße von 15 x 13 Millimetern im horizontalen Betrieb, beziehungsweise 9 x 10 Millimetern bei vertikaler Nutzung ist die Tastatur ausreichend groß dimensioniert und man gewöhnt sich schnell an das Eingabegerät. Eine geteilte Tastatur, wie sie Microsoft bei Windows 8 vorstellte, würde die Ergonomie insgesamt aber noch steigern. Im Android Market stehen dafür aber bereits einige Erweiterungen parat. Ein Blick in diesem Bereich lohnt sich, unseres Erachtens nach.
Bedienelemente
Mit Android 3.0 verschwinden auch die Knöpfe unter dem Bildschirm und es bleiben nur der Powerbutton sowie eine Wippe für die Lautstärkeregulierung als haptische Komponenten erhalten. Die eigentlichen Bedienelemente für das Betriebssystem sind in der unteren Statusleiste untergebracht und ermöglichen das Springen zu einer höheren Ebene (Bspw.: Vom Programm zum Homescreen) sowie einen Schritt zurückzugehen. Das dritte Icon im Trio öffnet eine Multitasking-Sidebar, die ein schnelles Wechseln zwischen geöffneten Anwendungen ermöglicht. Weitere haptische oder virtuelle Knöpfe entfallen durch das angepasste Betriebssystem.
Sensorik
Diverse Sensoren gehören zum guten Ton von Tablets. Beispielsweise ein Kreiselinstrument (Gyroskop), das Bewegungen in drei Richtungen erkennt und damit auch das automatische Drehen des Bildes oder die Steuerung von Spielen ermöglicht. Das Umschalten von der horizontalen zur vertikalen Nutzung funktioniert recht flink, wobei eine minimale Wartezeit entsteht. In Spielen reagiert das Gyroskop ohne Verzögerung. Zu den weiteren Sensoren gehören unter anderem auch ein digitaler Kompass sowie ein Helligkeitssensor. Dieser befindet sich versteckt neben der Frontkamera und ermöglicht die automatische Regulierung der Bildschirmhelligkeit je nach Umgebungssituation.
Für die Bildwiedergabe setzt Samsung auf eine 10,1-Zoll-Anzeige mit einer Diagonale von 25,6 Zentimetern und hochglänzendem Vorsatz. Mit einer nativen Auflösung von 1280 x 800 Pixel im 16:10 Format bewegt sich das Tablet im üblichen Durchschnitt. Ähnlich dem Apple iPad 2 setzt auch Samsung auf ein IPS-Panel. Diese Technik macht sich vor allem bei der Blickwinkelstabilität bemerkbar, die wir im weiteren Verlauf thematisieren. Der Anschluss einer externen Anzeige ist aufgrund einer fehlenden Schnittstelle nicht direkt möglich und ein passender Adapter für den 30-pin Connector an der Geräteunterseite ist das Mittel der Wahl.
Für die Beleuchtung sind moderne LEDs verantwortlich, deren Leistung wir mit dem Tool Gossen Mavo-Monitor unter die Lupe nehmen. Mit einer maximalen Luminanz von 314 cd/m² und einem vergleichbaren Durschnitt kann sich das von Samsung gewählte Panel durchaus sehen lassen. Ein weiterer Pluspunkt sind die geringen Helligkeitsschwankungen und der damit gute Ausleuchtungswert von 92 Prozent.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 300 cd/m²
Kontrast: 805:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
Die weiteren Messungen bestätigen das bis dato positive Bild der Anzeige. Der Schwarzwert ist mit 0.39 cd/m² gering und der Kontrast ist überzeugend. Zusammen mit einer guten Bildschärfe und angenehmen Farben ideale Voraussetzungen für die Wiedergabe von Filmen oder Spielen. Auf die Bewertung des darstellbaren Farbraums müssen wir aufgrund des Betriebssystems verzichten. Angesichts der Kosten für das Tablet ist es wahrscheinlich aber nur bedingt für die Bildkontrolle eines Fotografen geeignet, genau könnte dies aber nur das ICC-Profil aufzeigen.
Die gute Beleuchtung des Bildschirms ist ein Vorteil im Außengebrauch, wobei die hochglänzende Oberfläche ein starker Gegenspieler ist. Bei maximaler Helligkeit und indirekter Lichtquelle sind Spiegelungen zu erkennen, aber das Gerät lässt sich noch einigermaßen nutzen. Direkte Sonnenstrahlung ist aber auch bei diesem Gerät die Achillessehne und der Inhalt wird unlesbar. Eine mögliche Lösung sind matte Displayschutzfolien, die separat erhältlich sind.
Die Blickwinkelstabilität kann sich dank der Verwendung eines IPS-Panels sehen lassen. Die Wiedergabe in der Horizontalen und Vertikalen bleibt selbst in flachen Winkeln stabil und wird nur durch eine leichte Minderung der Helligkeit in der Maximalen getrübt. Ein Invertieren oder Aufblenden des Referenzbildes konnten wir nicht feststellen.
Im Inneren des Samsung Galaxy Tab 10.1.v arbeitet der beliebte Nvidia Tegra 2 (Tegra 250) System-on-a-Chip (SoC) auf Basis eines ARM-Prozessors. Die Kraft von 1 GHz verteilt sich bei dieser Lösung auf zwei Kerne (Dual-Core), der 1 MByte L2-Cache zur Seite steht. Da es sich um ein sogenanntes SoC handelt, sind die wichtigsten Hardwarekomponenten, wie Prozessor, Grafik, GSM- und UMTS-Modul sowie Chipsatz, in einem Baustein untergebracht. Viele Tablets anderer Hersteller, die mit Android 3.0 ausgeliefert werden, kommen ebenfalls mit der Lösung von Nvidia. Beispiele dafür sind das Motorola Xoom, das Dell Streak 7“ oder das Acer Iconia Tab A500 Tablet/MID, die wir bereits ausführlich getestet haben.
Mit dem im Android Market erhältlichen Tool CPU Spy haben wir uns das Taktverhalten des Prozessors genauer angeschaut. Neben der maximalen Leistung von 1000 MHz reguliert das System die Taktfrequenz je nach Beanspruchung. Im alltäglichen Betrieb waren 608 MHz und 216 MHz häufig aktiv, wodurch Strom gespart und die Akkulaufzeiten verlängert werden. Zu den weiteren Kernkomponenten des Systems gehören ein 16 GByte interner SSD-Speicher und ein 1024 MByte DDR2-Arbeitsspeicher.
Bei den Benchmarks bestätigt sich die gute Leistung des Tegra 2 SoC im Zusammenspiel mit Google Android 3.0. Im BrowserMark sichert sich unser Sample mit 93.250 Punkten in der Gesamtwertung die Spitzenposition in der Vergleichsgrafik. Vergleichbare Konfiguration folgen in relativ kurzem Abstand. Nach dem Acer Iconia Tab A500 wird der Unterschied aber größer. Die Differenz zum Asus Eee Pad Transformer TF101 beträgt in diesem Test rund 17,9 % (76.540 Punkte). Im Google V8 Benchmark bestätigt sich das Bild und die Tablets/MIDs mit Nvidia Tegra 2 liegen nahezu gleichauf. Das Fujitsu Stylisitic Q550 mit Windows 7 OS sichert sich in diesem Test einen deutlichen Sieg und die Differenz zum 10.1v liegt bei 63,1 % (591 Punkte).
Mit 53.376 MFLOPS im Linpack Pro sichert sich das Testgerät eine weitere Spitzenposition und überholt das kleine HTC Flyer 7“. Auffällig ist ein starker Abfall des Motorola Xoom, das nur 34.514 Punkte erreicht (- 35,3 %). Der Quadrant und Smartbench 2011 bestätigen das bisher positive Bild der Hardware. Im SunSpider JavaScript Benchmark wird dies nochmals bestätigt. Neben den kleinen Abständen zu vergleichbaren Konfigurationen möchten wir uns noch dem Unterschied zum Samsung Galaxy Tab 7“ widmen. Mit einem Ergebnis von 8,234 Sekunden bewegt sich das Tablet mit Tegra 2 am Ende unseres Vergleich und die Differenz zum Galaxy Tab 10.1v liegt bei 74,9 % (2,07 Sekunden).
Entertainment
Gaming: Mit dem Erscheinen von Android 3.0 und dem Nvidia Tegra 2 SoC geht es auch im Bereich Gaming bergauf. Im Android Market finden sich bisher zahlreiche 2D und 3D Games aus unterschiedlichen Genres. Die dort erhältliche App „Tegra Zone“ vereint Spiele für Nvidia Tegra Geräte in einem anschaulichen Portal. Die Auswahl ist mittlerweile auch recht umfangreich, wobei im Market selbst eine Unterteilung für Smartphones und Tablets fehlt. Einige Anwendungen beziehungsweise Games sind daher nicht angepasst und werden hochgerechnet oder füllen nur einen Teil des Displays aus. Apple bietet diese Unterteilung im App Store bereits an. Im puncto Leistung gibt es keine Probleme, da die Spiele für das Android Betriebssystem angepasst sind.
Videowiedergabe: Die Wiedergabe von hochauflösendem Material ist bei stromsparender Hardware meist ein leidiges Thema. Das Gerät selbst kann dank 8 Megapixel Webcam in 1080p (1920 x 1080 Pixel, Full HD) aufzeichnen und diese lokalen Dateien auch wiedergeben. Dementsprechend werden auch lokale Videos mit geringerer Auflösung flüssig wiedergegeben. Ein Nachteil ist die fehlende Unterstützung von bekannten Formaten. Im Test konnten .avi- und .mkv-Dateien nicht gestartet werden. Bei Audiodateien wird beispielsweise .wma nicht unterstützt.
Im Vergleich zu den Geräten von Apple unterstützen Android-basierte Geräte die Wiedergabe von Flash-Material im Browser. Die Wiedergabe bis zu einer Auflösung von 720p (1280 x 720 Pixel) läuft flüssig, wobei 1080p nicht bedient werden kann und das Video sichtbar ruckelt. Damit ist das Samsung Galaxy Tab 10.1v aber keine Ausnahme und liegt im Rahmen. Abhilfe in diesem Bereich soll die nächste Generation von Nvidia bringen, die auf den Namen Nvidia Tegra 3 alias Kal-El. Einen Leistungsausblick zeigt die Technikdemo Glowball.
Geräuschemissionen
Da sich im Gerät kein Lüfter befindet, arbeitet es völlig lautlos. Dies entspricht durchgehend 27 dB(A) Umgebungslärmpegel auf unserem Messgerät.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 27 / 27 / 27 dB(A) |
Last |
| 27 / 27 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung ist bei einem Tablet/MID ein wichtiges Kriterium, da es vorwiegend mit den Händen gehalten wird und im Vergleich zu einem Notebook nur zeitweise auf dem Tisch liegt. Bei einer Raumtemperatur konnten wir bei unserem Sample eine Maximaltemperatur von 29,8 Grad Celsius an der Rückseite festhalten. In diesem Bereich ist subjektiv eine Erwärmung zu spüren, wobei die Hände sich im Regelfall nicht in dieser Ecke befinden. Insgesamt aber ein gutes Bild, das subjektiv von kühl bis lauwarm reicht.
Lautsprecher
Für die Wiedergabe von Tonmaterial ist an der rechten und linken Seite jeweils ein Stereo-Lautsprecher angebracht. Entgegen der Erwartung ist das Klangbild noch als akzeptabel zu bezeichnen. Die hohen Töne werden klar wiedergegeben und auch die maximale Lautstärke ist angenehm gewählt. Die tiefen Töne sind zwar nur ansatzweise präsent, aber zusammen mit einem minimalen Bass wirkt die Wiedergabe nicht zu höhenlastig. Eine bessere Qualität ermöglichen hochwertigere Lautsprecher, Kopfhörer oder ein Headset, die über die 3,5mm-Stereo-Klinke angesprochen werden können. Die Übertragung des Ports ist einwandfrei.
Kleiner, schneller und stromsparender präsentieren sich aktuelle Recheneinheiten von mobilen Geräten. Das Nvidia Tegra 2 SoC bildet dabei keine Ausnahme und ist mit einer geringen Verlustleistung (TDP) von nur 1 Watt spezifiziert. Daraus ergibt sich bei unserer Messung ein Idle-Verbrauch von maximal 6,7 Watt und eine Spitze von 8,2 Watt unter Last. Damit bewegt sich das Tablet im Rahmen für ein aktuelles Tablet/MID und verbraucht im Schnitt weniger als ein Netbook.
Aus / Standby | 0.15 / 0.6 Watt |
Idle | 3.3 / 5.9 / 6.7 Watt |
Last |
/ 8.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Die Verbrauchswerte gepaart mit einem Lithium-Polymer-Akku mit 6 Zellen und einer Kapazität von 6860 mAh sind gute Voraussetzungen für lange Akkulaufzeiten abseits einer Steckdose. Bei minimaler Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Mobiltechnologien (Flugmodus) erreicht das Galaxy Tab 10.1v ein überzeugendes Ergebnis von 13 Stunden und 5 Minuten. In diesem Zustand ist aber auch der CPU-Takt heruntergefahren und das Tablet eignet sich nur bedingt zum Arbeiten. Ein guter Mittelweg ist die Messung „Surfen über WLAN“, bei der eine gute Bildschirmhelligkeit und das WLAN-Modul aktiviert sind. Mit einer Laufzeit von 9 Stunden und 35 Minuten ein immer noch überzeugendes Ergebnis, mit dem es sich gut Arbeiten, Surfen, Lesen oder Filme sehen lässt. Nutzt man das Tablet als Gaming-Maschine bei maximaler Bildschirmhelligkeit und aktviertem WLAN sinkt die mögliche Laufzeit weiter. Nach 5 Stunden und 16 Minuten ist in diesem Last-Szenario die Spitze erreicht und eine Stromquelle wird benötigt. Ein vollständiger Ladevorgang des Energiespeichers beansprucht mit über fünf Stunden einiges an Geduld.
Das Samsung Galaxy Tab 10.1v hinterlässt bei uns einen vorwiegend positiven Eindruck, der nur durch wenige Minuspunkte getrübt wird. Pluspunkte sind das moderne Gehäuse, der haptisch angenehme Kunststoff, die Funk- und Sensorenausstattung sowie die Leistung der Nvidia Tegra 2 (250) System-on-a-Chip Lösung. Gegenspieler ist der praktisch nicht vorhandene Schnittstellenumfang, der Lieferumfang auf Sparniveau und die hochglänzende Bildschirmoberfläche der 10,1-Zoll-Anzeige, die ansonsten aber überzeugt.
Schade ist die Tatsache, dass Samsung auf eine angepasste Benutzeroberfläche verzichtet und diese unter dem Namen „Touchwiz“ nur für das eigene Gerät Galaxy Tab 10.1 ohne „v“ anbietet. Neben diesem Punkt muss man auch mit dem Vodafone-Logo an der Geräterückseite vorlieb nehmen, da es sich um eine Variante für diesen Provider handelt. Ein weiterer Minuspunkt ist unserer Meinung nach die fehlende Unterstützung für Formate wie AVI oder den MKV-Container.
Ansonsten bleiben noch die Emissionen und Laufzeiten als positiv zu erwähnen. Momentan ist das Samsung Galaxy Tab 10.1v (ohne SIM-Lock) für rund 550 Euro erhältlich und bekommt damit flachere Konkurrenz aus eigenem Haus, wobei nur unser Testgerät die 8 Megapixel Webcam bietet.