Test Viewsonic ViewPad 10s Tablet/MID
Das Viewpad 10S ist in Sachen Größe und Gewicht etwa mit dem Apple Pedant, das iPAD, vergleichbar. Die Bildschirmdiagonale ist beim Viewpad 10S ein Stück größer. Statt 9,7 Zoll besitzt das Gerät von Viewsonic eine Bildschirmdiagonale von 10,1 Zoll. Die Gewichtsunterschiede sind minimal und ist fast identisch. Der größte Unterschied liegt in den Abmessungen der Pads. Das Gerät ist deutlich größer und vor allem dicker. Das iPad misst zum Vergleich nur 8,8 mm, das Viewpad 10S ist fast doppelt so dick. Laut Herstellerangaben sind es „nur“ 14,5 mm, die sich jedoch viel dicker anfühlen.
Das Gehäuse des Viewpad 10S liegt, trotz 768 Gramm, gut in der Hand. Rechts und links vom Bildschirm ist viel Platz für einen sicheren Halt. Die Verarbeitung ist in Ordnung und das Gehäuse des Pads besitzt eine ausreichende Stabilität. Hin und wieder knacken die Ober- und Unterschalen, wenn man das Pad zu stark drückt. Als Material kommt schwarzer Kunststoff zum Einsatz. Trotz Kunststoff lässt sich nichts von hinten auf dem Bildschirm durchdrücken. Die spärlichen Bedienelemente befinden sich alle auf der rechten beziehungsweise auf der Oberseite. Hinsichtlich Materialität und Wertigkeit kann das Viewpad in keiner Weise mit dem Alu-iPad konkurrieren und spielt eher in der Liga des Samsung Galaxy Tabs (7").
Schnittstellen und Ausstattung
Auf der rechten Seite sind alle Erweiterungsanschlüsse zu finden. Diese befinden sich größtenteils unter einer Abdeckung aus Kunststoff. Unter ihr kommt ein USB-Anschluss, ein Kartenleser für micro-SD-Karten und eine HDMI-Schnittstelle zum Vorschein. Das Öffnen der Abdeckung ist jedoch ein Geduldsspiel und eine sehr fummelige Angelegenheit. Die Abdeckung wird durch zwei Magnete gehalten, die sehr gut greifen. Fast schon zu gut, um leicht an die Anschlüsse zu kommen. Selbst mit zwei Händen fiel es uns im Test schwer, die Abdeckung herauszuziehen, ohne dass die Anziehungskraft der Magnete zuschlug. Viel schwieriger wird es, wenn man die eingesteckte microSD-Karte herausziehen will. Hierzu muss man mit einer Hand das Pad halten und gleichzeitig die Abdeckung weg biegen. Die eingesetzte microSD-Karte sitzt fest im Kartenleser und zur Entnahme muss diese leicht hin eingedrückt werden. Erst dann kann man die winzige Karte herausnehmen. Umständlicher geht’s kaum.
Für die Regelung der Lautstärke befinden sich rechts am Pad sind zwei Steuerelemente. Werden diese gedrückt, erscheint auf dem Bildschirm eine Anzeige, die den Zustand der Lautstärke symbolisiert. Auch die 3,5-mm-Buchse für einen Kopfhöreranschluss ist hier zu finden. Neben den seitlichen Elementen besitzt das Viewpad 10s auch auf der Oberseite einiges zum Drücken und Schieben. Hier befindet sich die Taste „Home“, das heißt, nach dem Betätigen dieser Taste und der Desktop des Pads wird angesprungen. Laufende Applikationen werden hierbei nicht beendet, sondern nur in den Hintergrund gestellt. Die zweite Taste veranlasst einen Rückwärtssprung innerhalb der ausgeführten Applikation. Des Weiteren ist ein Schiebeschalter vorhanden, über dem sich die Orientierung des Displays fixieren lässt. Das heißt, ist der Schalter gesetzt, dreht sich der Inhalt des Displays beim Ändern der Lage des Pads nicht mehr, auch wenn es in den Settings anders eingestellt ist.
Auf der Unterseite besitzt das Viewpad 10S einen Anschluss für eine Dockingsstation. Diese wird es optional zu kaufen geben. Eine Suche im Internet führte jedoch noch zu keinem Shop, der diese Dockingstation gelistet hat.
Zubehör und Garantie
Zum Lieferumfang gehören neben dem Pad ein 120 Gramm leichtes Netzteil, das mit verschiedenen Steckeradapter ausgestattet ist. Mit diesen Adaptern ist das Pad fast weltweit einsetzbar. Die einzelnen Stecker lassen sich einfach auswechseln, sodass es in einer Vielzahl von Stromdosen passt. Des Weiteren liegen einige Quickstart-Zettel bei, die jedoch nur die Anschlüsse des Viewpad 10s erklären. Eine ausführliche Bedienanleitung ist auf dem Pad installiert.
Die Garantiezeiten sind unterschiedlich. In D-A-CH gibt Viewsonic eine Garantie von 2 Jahren.
ViewPad 7 „Try for Free“
Zurzeit wirbt Viewsonic mit einem speziellen Angebot für alle, die gerne mal ein 7-Zoll-Pad ausprobieren wollen: Verbraucher können in der Aktionen „Try for Free“ das ViewPad 7 innerhalb von 4 Wochen nach Kauf kostenlos zurücksenden. Die Kosten für die Rücksendung und Verpackung wird mit maximal 10 Euro vergütet. Die Kampagne läuft vom 11. April bis 15. Mai 2011.
Der Tablet-PC ViewPad 7 ist mit dem Betriebssystem Android 2.2, Bluetooth, WLAN und GPS ausgestattet. Zusätzlich ist ein Sim-Kartenslot vorhanden. Hiermit lässt sich das Pad auch zum Telefonieren nutzen.
Eingabegeräte / Bedienung
Bedient wird das Viewpad 10s fast ausschließlich über den berührungsempfindlichen Touchscreen. Ein Teil des Displays wird für verschiedene Statusanzeigen genutzt. Neben der aktuellen Uhrzeit, Zustand des Funknetzes wird auch der Ladezustand des Akkus angezeigt. Ebenfalls sind hier zwei Icons für „Home“ und „Zurück“ untergebracht. Diese beiden Funktionen sind auch als „echte Tasten“ am Gehäuse vorzufinden. Jedoch ist die Handhabung dieser Tasten, wegen der Anordnung, nicht so einfach. Die Tasten liegen - wenn das Viewpad 10s quer benutzt wird - rechts oben am Gerät. Wird das Pad beidhändig gehalten, muss zum Betätigen der Home- beziehungsweise der Zurück-Taste die rechte Hand umgesetzt werden. Eine Zurück-Taste vorne am Display, die einfach mit dem Daumen zu bedient wäre, besitzt das Viewpad 10s nicht.
Die Settings vom PAD sind gut strukturiert aufgebaut und in mehreren Sprachen einstellbar. Hier hält sich Viewsonic an die Standard-Settings vom Android-Betriebssystem. Die Begriffe sind leicht verständlich, sodass auch ungeübte Anwender sich schnell zurechtfinden. Für den kabellosen Internetzugang über WLAN muss dieses erst konfiguriert werden. WLAN-Zugänge, die sich in Reichweite des Gerätes befinden, werden namentlich aufgelistet und können benutzt werden. Vorausgesetzt ist natürlich, dass man den passenden Sicherheitsschlüssel für diesen Zugang besitzt. Freie Hotspot-Zugänge wie zum Beispiel in Cafés, Hotels oder am Flughafen werden auch gefunden und per Info-Hinweis eingeblendet. Durch die fehlende 3G-Unterstützung ist, nach dem Verlassen des Sendebereichs des WLANs, keine Internetnutzung mehr möglich. Das gilt natürlich auch für das Abrufen oder Schreiben von E-Mails.
Ist eine Texteingabe notwendig, wird auf dem Screen eine virtuelle QWERTZ-Tastatur eingeblendet. Diese wird auch beim Schreiben von E-Mails genutzt. Das kapazitive Display reagiert hier sehr schnell. Alternative lässt sich auch eine externe USB-Tastatur anschließen.
Wie alle Pads besitzt auch das Viewpad 10s ein verspiegeltes Display. Im Büro oder zu Hause fällt dies schon auf, wenn die Deckenlampe im Display sich widerspiegelt. Schlimmer wird es im Outdoor-Bereich. Sonnen- beziehungsweise Eigenspiegelungen sind unvermeidbar. Das Pad kann als Spiegelersatz gut genutzt werden, um festzustellen, ob die Frisur noch sitzt. Im Biergarten erspart es den Gang zur Damentoilette.
Die Hintergrundbeleuchtung kann in den Settings in mehreren Helligkeitsstufen eingestellt werden. Schneller geht es mit dem Widgets für Energiesteuerung, das standardmäßig zum Android-Betriebssystem gehört. Platziert man das Widgets auf dem Desktop, lässt sich die Helligkeit in drei Stufen direkt anwählen. Dieses Widgets biete noch mehr Funktionen: WLAN und Bluetooth lassen sich hiermit schnell De- oder aktivieren.
Mit einer maximalen Helligkeit von 230 cd/m² liegt das Tablet in etwa auf dem Niveau aktueller Notebooks. In Innenräumen reicht die Helligkeit aus, unter freiem Himmel wird es schon etwas problematischer. Nicht "glänzen" kann das Viewpad in Punkto Kontrast, wo es mit 133:1 unterdurchschnittlich abschneidet. Schwarz wirkt damit eher verwaschen grau, wie etwa auch auf nachfolgenden Bild zu erkennen.
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Ausleuchtung: 83 %
Kontrast: 133:1 (Schwarzwert: 1.65 cd/m²)
Das Display reagiert auf die Fingereingaben unmittelbar. Teilweise so schnell, dass beim Schreiben Doppler entstehen können. Auch in Spielen, wie zum Beispiel beim Android-Klassiker "Angry Birds" werden Aktionen ausgelöst, die (in diesem Moment) nicht vorgesehen sind. Die typischen zwei Fingerbewegungen (zoomen / verkleinern) so wie man es vom iPAD her kennt, sind möglich.
Während der Wiedergabe von Videos spürt man schnell die 768 Gramm. Eine Aufstellfunktion gehört beim Viewpad 10s nicht zur Ausstattung. Negativ beim Viewpad 10S fällt vor allem die Oberfläche auf, die jeden Fingerabdruck magisch anzieht. Eine Packung Wischtücher sollte immer in Reichweite des Pads liegen, denn das Display verzeiht nichts. Auch der schwarze Kunststoff des Gehäuse vergisst keine Berührung. Ideal fürs BKA, wenn das Pad irgendwann mal in einer Straftat verwickelt wird.
Hardwareausstattung
Als Prozessor kommt beim Viewpad 10s eine ARM Cortex A9 von nVidia zum Einsatz. Der Tegra 250 ist als Dual-Core konzipiert und wird mit 1 GHz angetrieben. Als Arbeitsspeicher besitzt das Tablet 512 MByte SD-RAM DDR2-Speicher, der mit 667 MHz getaktet ist. Eine Erweiterungsmöglichkeit auf mehr Arbeitsspeicher ist nicht vorgesehen. Das kapazitive 16 : 9 Display unterstützt Eingaben per Multitouch. Der hintergrundbeleuchtete Bildschirm hat eine Auflösung von 1024 x 600 Bildpunkten und unterstützt 16.7 Mio. Farben. Über dem Display - wenn man es quer hält - befindet sich eine Webcam mit 1.3 Megapixel.
Für die kabellose Anbindung besitzt das Viewpad 10S WLAN nach 802.11b/g Standard und Bluetooth 2.1 + mit EDR-Technology. Mit dem seitlichen USB-Port lassen sich externe Festplatten, USB-Sticks oder Eingabegeräte wie Tastatur oder Maus direkt am Viewpad 10S nutzen. Über den HDMI-Port kann das Pad auch beispielsweise als Videoplayer am „großen“ TFT genutzt werden. Der interne Festspeicher vom 512 MByte, lässt sich über eine microSD-Karte erweitern. Unterstützt werden SDHC-Karten, das heißt, der Speicher lässt sich gut erweitern und preiswert. SDHC-Karten haben derzeit eine maximale Kapazität vom 32 GByte und kosten rund 30 Euro.
Anwendungen: Surfen, Multimedia und E-Mail-Client
Das große Display eignet sich prädestiniert zum Surfen und für die Wiedergabe von Filmen. Im Quermodus, der eine Auflösung von 1024 x 600 Pixel besitzt, werden Internetseiten in der Breite gut dargestellt. Mit dem Finger ist ein schnelles Scrollen möglich. Für das Änderung der Settings des Pads ist der Pivot-Modus (600 x 1024 Bildpunkte) besser geeignet. Der Bildschirminhalt des Viewpad 10s dreht sich je nach Lage des Pads automatisch mit. Wird diese Funktion nicht gewünscht, kann die automatische Drehfunktion per Settings oder per Schiebeschalter deaktiviert werden. Das ist vor allem beim Betrachten von Videos oder beim Spielen sehr praktisch. Innerhalb von Games, die den Neige- und Beschleunigungssensor nutzen, wäre das automatische Umschalten des Bildschirmes fatal.
Musikdateien lassen sich über den vorinstallierten Player problemlos abspielen. Vorgefertigte Playlisten werden vom Audioplayer ebenfalls unterstützt. Über den ID3-Tag der Sounddateien werden automatisch die Interpreten, Alben und Titel ausgelesen. Je nach Sortierungswunsch erstellt der Player dann die passende Anzeigeliste. Einen eigenen Videoplayer sucht man auf dem Viewpad 10s vergebens. Das Abspielen erfolgt entweder über den iFileManager oder über eine Videoplayer-App, die man zu genüge in den verschiedenen Android-Stores findet. Viele Video-Player sind auch direkt vom App-Center aus installierbar. Teilweise sogar kostenlos.
Das Viewpad 10s unterstützt alle derzeitigen Videocodes und -Formate bis 1080P Auflösung. Über die HDMI-Schnittstelle kann das Viewpad 10s auch als Videozuspieler für einen größeren Bildschirm dienen.
Der integrierte E-Mail-Client unterstützt E-Mail-Konten vom Typ POP3, IMAP oder Exchange. Auch mehrere unterschiedliche Kontotypen lassen sich auf dem Viewpad 10s gleichzeitig nutzen. Der E-Mail-Client erfüllt alle Grundfunktionen. Andere E-Mail-Clients wie zum Beispiel der „K9“ lassen sich auch installieren und nutzen. Zum Abrufen der E-Mails ist jedoch immer ein WLAN-Zugang notwendig. Alternativ lassen sich auch Smartphone als Zugangspunkt nutzen. Das ist jedoch Modell abhängig und wird oft von den Telefonprovider nicht gerne gesehen.
Eigenarten
Das Viewpad 10s basiert auf dem Betriebssystem Android 2.2 und ist so zu fast allen Apps kompatibel. Im Auslieferzustand sind schon einige Programme vorinstalliert, sodass man gleich loslegen kann. Zu finden ist ein E-Mail-Client, ein Kalender und Uhr sowie ein Taschenrechner. Über das Icon des App-Centers nimmt das Viewpad 10s Kontakt mit dem AppStore von Androit-Pit auf. Hierzu ist ein WLAN-Zugang zwingend notwendig.
Beim Testen des Viewpads vielen uns anfänglich einige Eigenheiten des Pads auf. Programme, die nach dem Installieren ohne Probleme liefen, stürzen im Laufe der Zeit immer öfters ab. Je mehr Apps auf dem Pad installiert und aufgerufen wurden, desto inkompatibler das Viewpad 10S. Anfänglich dachten wir, das muss ein Virus sein. Jedoch zeigen verschiedene Virenscanner, dass das Pad Virenfrei ist. Um den Fehler zu finden, wurde das Viewpad 10s öfters in den Werkzustand zurückgesetzt. Dabei wurden jedoch alle Daten, Apps und Einstellungen gelöscht. Frisch installierte Apps liefen danach wieder ohne Murren und Abstürze.
Erst im Laufe der verschiedenen Test fanden wir den Übeltäter: Es ist das Pad selbst, welches sich bei den Applikationen Probleme bereitet. Programme oder Spiele, die über die Home-Taste verlassen wurden, werden nicht aus dem Speicher entladen. Je mehr Apps nach und nach gestartet wurden, desto weniger Speicher stand zur Verfügung. Zwar sind Android-Apps relativ klein, aber auch 512 MByte Flash-Speicher ist irgendwann mal voll. Abhilfe schaffte der Task-Manager vom Betriebssystem. Hiermit lassen sich einzelne oder alle laufenden Task beenden. Dieser Umweg ist zwar nicht schön, aber es zeigte seine Wirkung.
Apps die, ohne Nutzung des Taskmanagers nicht mehr laufen wollten, liefen mit einem bereinigten Speicher problemlos.
Emissionen
Das Gerät arbeitet komplett lüfterlos und ist somit vollkommen geräuschlos. Kein störender Lüfter oder eine ratternde Festplatte wurde in das Pad eingebaut. Die Verlustleistung von CPU, Grafik oder Akku ist kaum wahrnehmbar. Lediglich beim Laden des Akkus wurde auf der Rückseite eine „Hitzequelle“ lokalisiert. Aber das ist beim Laden eines Akkus üblich. Während des Einsatzes bliebt das Gerät jedoch immer handwarmen Temperaturbereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Sound
Für die Soundausgabe besitzt das Viewpad 10s zwei eingebaute Lautsprecher mit je 1.5 Watt. Diese befinden sich auf der Rückseite und geben einen guten Klang von sich. Die Lautstärke lässt sich über zwei Lautstärkeregler steuern. Über die seitliche 3.5mm-Audiobuchse kann auch ein Kopfhörer angeschlossen werden.
Akkulaufzeit
Im Viewpad 10s steckt ein Batteriepack auf Li-Lon-Basis, das eine Ladekapazität von 3300 mah besitzt. Dieses soll - laut Herstellerangaben - bis zu 7 Stunden durchhalten. Wird das Pad nur als Musikplayer verwendet, sollen es sogar an die 16 Stunden sein. Da hört sich gut an und wir wollten das genauer wissen.
Um die Akkulaufzeit zu ermitteln, wurde das Pad zunächst mehrere Stunden geladen. Den Ladezustand des Akkus zeigt das Viewpad mit einer kleinen Grafik an. Nach Erreichen der 100 Prozent Ladung wurde im ersten Durchgang WLAN zugeschaltet. Das Helligkeit des Display wurde auf das Maximum gesetzt. Über den Webbrowser nahmen wir Kontakt mit einem Videoportal auf. Testprogramme für die Akkulaufzeit von Tablet-PCs mit Android, so wie sie es bei Notebooks gibt, liegen uns noch keine vor. Eine Stoppuhr wurde nicht gebraucht, denn das Android-Betriebssystem merkt sich, wie lange es läuft. Ein 90 minütiges Video wurde gestartet. Dieses wurde über WLAN und dem Internetzugang gestreamt und belastete CPU, Grafik und WLAN gleichzeitig. Als Zweites Tools musste ein Antiviren-Programm das Pad auf Virenbefall überprüfen. Dieser Vorgang wurde bis zur Akku-Wahrung wiederholt. Nach 4 Stunden und 44 Minuten meldete sich das Pad mit einer Warnung, dass das Akku fast entleert sei. Ein guter Zeitpunkt um die minimal zu erwartende Laufzeit des Pads festzuhalten.
Ohne WLAN hielt das Viewpad 10s knapp 45 Minuten länger durch. Bei geringerer Helligkeit kann die Akkulaufzeit nochmals erhöht werden. Die Einstellung ohne WLAN mit Helligkeitsstufe 1 brachte eine Akkulaufzeit von 6 Stunden und 25 Minuten.
Die Akkus im Viewsonic Pad benötigten für eine 100-prozentige Aufladung extrem lange. Nach dem einzelnen Tests musste das Viewpad jeweils gute 5 Stunden an die Stromquelle, um wieder ganz geladen zu sein. Das heißt 5 Stunden Pad-Benutzung, 5 Stunden Ladezeit. Während des Ladens ist das Pad natürlich auch nutzbar.
Das Testen des Viewpad 10S von Viewsonic brachte neben viel Spaß auch einigen Frust mit sich. Das manuelle Löschen von Apps aus dem Speicher per Taskmanager ist auf die Dauer nervig. Aber dieses Problem hat nicht nur das Pad von Viewsonic, sondern auch viele andere Android-Pads. 512 MByte Arbeitsspeicher sind schnell aufgebraucht. Vergleichbar ist das in etwa mit einem aktuellen Windows-PC, der mit Windows bei 512 MByte Arbeitsspeicher laufen muss. Auch weniger gut gelungen ist die Anordnung der „Home-Taste“ und die magnetische Abdeckungen der seitlichen Buchsen.
Sieht man von den kleinen Macken ab, ist das Pad ein idealer Reisebegleiter, Videoplayer oder Internet-Client. Durch das Fehlen der 3G-Unterstützung benötigt man jedoch immer einen WLAN-Zugang, um E-Mails oder Infos aus den sozialen Netzwerken abzurufen.
Der kapazitive Touchscreen reagiert extrem schnell auf Berührungen, manchmal jedoch zu schnell. Die Bilddarstellung als auch der Betrachtungswinkel sind akzeptabel. Der Bildschirm ist verspiegelt, was hin und wieder mehr von der Umwelt wiedergibt, als vom eigentlichen Bildschirminhalt.
Das Viewpad S10 ist durch die USB-Schnittstelle, die HDMI-Buchse und den microSD-Kartenleser sehr kontaktfreudig. Statt einer Mini-USB-Buchse, wie es bei vielen Modellen üblich ist, besitzt das Gerät eine USB-2.0-Schnittstelle vom Typ A, so wie man es von Notebooks oder PCs her kennt. Hier lassen sich USB-Sticks oder externe Festplatten mit in das System einbinden. Das Betriebssystem Android 2.2 erkannte verschiedene externe USB-Festplatten, USB-Sticks oder Tastaturen auf Anhieb.
Mit einen Straßenpreis von 299 Euro ist das Viewpad 10s von Viewsonic ein preiswertes Einstiegsmodell. Das Pad mit 10,1-Zoll Bildschirmdiagonale fällt überall auf. In der Bahn, im Biergarten und selbst bei Kollegen. Es muss nicht immer Apple sein...
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