Test HTC Flyer 7-Zoll WiFi+3G Tablet/MID
Das schlanke kleine HTC Flyer wirkt optisch beinahe wie ein Apple-Produkt. Silber, weiß und schwarz sind die Grundfarben am Gerät. In puncto Betriebssystem hat HTC sein Produkt noch nicht mit dem aktuellen Android 3.0 Honeycomb ausgestattet. Stattdessen läuft Gingerbread auf dem Tablet. Der taiwanische Hersteller setzt im Moment also noch auf Android 2.3.3, jedoch mit einer angepassten HTC-Sense-Oberfläche. Ein Update auf Android 3 soll demnächst für das HTC Flyer verfügbar sein.
HTC geht auch in Sachen Prozessor eigene Wege. War in den meisten der bisherigen Testgeräte bei Notebookcheck ein Tegra 2-Prozessor von nVidia verbaut, so greift HTC beim Flyer zu einem Qualcomm Snapdragon MSM8255. Diese CPU läuft mit einer maximalen Taktfrequenz von 1,5 GHz. Die CPU ist auch für die Grafikausgabe des Tablets verantwortlich.
Wie es sich für ein 7-Zoll-Tablet gehört, sind die Abmessungen auch beim HTC Flyer recht handlich. Mit 12,9 x 195 x 125 mm (Höhe x Breite x Tiefe) passt das Gerät in jede Jacken- oder Hosentasche. Bei der letztgenannten Variante sollte man aber aufpassen, dass man sich nicht versehentlich drauf setzt, denn so stabil ist das Gehäuse auch wieder nicht. Das HTC Flyer besteht aus einem Aluminium Unibody-Gehäuse, welches aus einem Block gefräst wurde. Das Chassis setzt sich aus drei Elementen zusammen: dem 7 Zoll großen Display (17,78 cm Bilddiagonale) auf der Vorderseite, zwei Kunststoffelemente und das aus Aluminium gefertigte Unibody-Gehäuse.
Das Gerät wiegt rund 430 Gramm und wird auch nach längerem Halten nicht schwerer. Vom Gewicht her ist das HTC Flyer damit etwas schwerer als das Ziio von Creative, aber rund 25 Gramm leichter als das Streak-7 von Dell. Beim Vergleich der Abmessungen gewinnt das HTC Flyer. Die Verarbeitung des Gehäuses ist nicht so toll, nahezu überall an den Materialübergängen knackt es, auch wenn man nur leicht drauf drückt.
Bei den Schnittstellen und äußeren Bedienelementen hat HTC dem Flyer nicht viel mit in die Wiege gelegt. Eine seitlich angebrachte USB-Buchse, einen Kopfhöreranschluss und zwei Tasten für die Regelung der Lautstärke sind zunächst sichtbar.
Über die USB-Schnittstelle wird zum einen der interne Akku geladen, zum anderen dient Buchse dem Flyer als Schnittstelle für den Datenaustausch. Das beiliegende USB-Datenkabel kann auch als Ladekabel am PC oder Notebook eingesetzt werden.
Die Erkennung als Datenlaufwerk erfolgt unter Windows 7 oder Vista ohne Probleme. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt jedoch weit unter den mit USB 2.0 erhofften Transferraten, aber es könnte schlimmer sein. Das Übertragen von Daten, Bildern und Videos verlief im Test schneller als beim Xoom von Motorola. Dennoch zieht sich der Datentransfer insbesondere bei großen Datenmengen sehr in die Länge. Größere Videodateien sollten am besten mit einer microSD-Karte via externem Kartenleser ausgetauscht werden.
Unter der rückseitigen Kunststoffabdeckung - dort wo auch die Digicam angebracht ist - befinden sich die Einschübe für die microSD-Speicherkarte sowie für eine SIM-Karte für den mobilen Internetzugang. Das Entfernen der Abdeckung ist ein wenig tricky. Die Anleitung hierfür sagt nicht viel aus, also muss man herumprobieren bis es klappt, man will ja sein HTC nicht gleich schrotten. Hat man mal den Trick raus, geht das Öffnen relativ leicht. Das Schließen ist einfacher. Der untere Bereich auf der Rückseite lässt sich nicht ablösen und gibt somit keine weiteren Schnittstellen frei.
Kommunikation
Für die Kommunikation mit der Außenwelt verfügt das HTC Flyer über Wireless-LAN (WiFi) nach dem Standard IEEE 802.11 b/g/n und Bluetooth 3.0. In den Modellen mit WiFi + 3G lässt sich für den mobilen Internet-Zugang eine SIM-Karte einsetzen. Hierbei werden GSM, 3G und HSPA in den Frequenzbereichen 850, 900, 1800 und 1900 unterstützt. Über eine Schnellstarttaste lassen sich alle Verbindungsarten mit nur einer Taste beenden und versetzen das Flyer in den Flugmodus.
Mittels HTC-Software lässt sich auch die PC-Internetverbindung am Flyer mitbenutzen. Die Datenübertragung erfolgt dann über das USB-Kabel. Das HTC-Tablet lässt sich auch als Modem oder als Access Point freigeben (Tethering). So können andere Computer oder Tablets die 3G-Internet-Verbindung des Flyer mitnutzen.
GPS
Im Flyer ist auch ein GPS-Empfänger eingebaut, der das Tablet als Navigations-Gerät nutzbar macht. Die GPS-Daten sind unter anderem mit Google-Map oder der vorinstallierten Navigationssoftware nutzbar. Das Kartenmaterial muss im letzten Fall jedoch vor dem ersten Einsatz heruntergeladen werden. Wie bei einem „echten“ Navigationsgerät ist die Ansagestimme wählbar. Mehrere Sprachen lassen sich auf dem HTC Flyer installieren - jeweils mit weiblicher oder männlicher Stimme.
Kamera
Auch im HTC Flyer arbeiten zwei Kameras. Die Webcam, die mittig über dem Display steckt, hat eine Auflösung von 1,3 MPixel und ist hauptsächlich fürs Chatten gedacht. Auf der Rückseite ist eine 5-MPixel-Kamera mit digitalem Zoom vorzufinden. Einen Blitz besitzt die Digicam nicht.
Bedient wird die Digicam über das 7-Zoll-Display, wobei mehr als 90 % des Displays dem Benutzer als Bildvorschaufenster dienen. Die Bilder lassen sich in verschiedenen Qualitätsstufen abspeichern, zwischen klein (640 x 368) und 5 Megapixel (2592 x 1520). Die Videoqualität lässt sich zwischen 720P und MMS (176 x 144) wählen. Hierbei werden die Videoclips im 3GP-Format gespeichert. Eine Minute in höchster Auflösung entspricht etwa 60 MByte.
Die beiden Testbilder zeigen das gleiche Motiv, einmal mit und einmal ohne digitalen Zoom. Beim zweiten Bild wurde der Zoomfaktor auf 3.8-fach eingestellt. Für einen direkten Vergleich sehen Sie das gleiche Bild noch mit einer Canon Powershot Kamera aufgenommen.
Zubehör
An Zubehör liegt dem Flyer nichts Spektakuläres bei. Zum einen das Ladegerät und zum anderen ein USB-Verbindungskabel. Auch ein weniges Gedrucktes findet man im Karton. Ein ausführliches Handbuch ist auf dem Gerät im Speicher als PDF-Datei zu finden. Zudem gibt es einen Kopfhörer und einen „Magic Stick“. Dieser digitale Stift ist eine neue HTC-Innovation, da man mit dem Stift direkt auf dem Display zeichnen, malen, schreiben und Bilder retuschieren kann.
Garantie
Die Garantiezeit gibt HTC mit 24 Monaten an. Diese kann jedoch in den einzelnen Ländern, je nach den gesetzlichen Vorschriften, abweichen.
Tastatur
Die Bedienung des HTC Flyer erfolgt in den meisten Fällen über den 7 Zoll großen Bildschirm. Per Touch werden die Applikationen gestartet und gesteuert. Zur Texteingabe wird eine virtuelle QWERTZ-Tastatur auf dem Bildschirm eingeblendet. Diese Tastatur beinhaltet jedoch keine deutschen Umlaute und unterstützt in Auslieferzustand keine SWIPE-Eingabe, wie unser Testgerät von Dell.
Mehr Komfort bieten alternative Add-ons zur Tastatur, die man sich – teils kostenlos – aus dem Android Market laden kann. Das Erstellen von E-Mails, Anlegen von Notizen oder die URL-Eingabe im Browser funktionieren recht gut. Ein Delay zwischen Bildschirmberührung und Ausführung ist nicht wahrzunehmen. Die Aktionen werden unmittelbar ausgeführt.
Bedienelemente
Am Gerät selbst befinden sich verschiedene Tasten, mit denen man zum einen das HTC Tablet einschalten kann und zum anderen die Lautstärke reguliert. Diese Elemente befinden sich oben links am Gerät. Clever gelöst hat HTC die drei Bedienelemente für Home, Zurück und Optionen. Diese sind gleich zweimal vorhanden und je nach Lage des Tablets nutzbar.
Im Quer-Zustand befinden sich die drei Elemente unten am Bildschirm und sind hintergrundbeleuchtet. Wird das Gerät in den Hochkant-Modus gedreht „wandern“ die Bedienelemente mit und sind jetzt unten am Tablet vorzufinden. Die anderen drei Elemente, die sich jetzt seitlich neben dem Display befinden, werden in dieser Lage deaktiviert, ebenso deren Hintergrundbeleuchtung.
Sensorik
Im HTC Flyer stecken gleich sieben Sensoren, die je nach Applikation genutzt werden können. Der Bewegungssensor reagiert etwa auf die Lage des Tablets und ermittelt alle drei Achsen. Besonders innerhalb von Spielen werden diese Zustände genutzt. Auch bei anderen Applikationen, wie zum Beispiel einer Wasserwaage, lassen sich die Sensoren nutzen.
Über die Webcam wird das Lichtverhältnis ermittelt. Mit diesem Sensor ist es möglich, die Helligkeit des Displays automatisch anzupassen. Weitere Sensoren dienen zum Ermitteln des Erd-Magnetfelds (Kompass), der Lokalisierung, oder des Zustandes des Akkus (Ladezustand, Temperatur). Über das Mikrofon lässt sich auch der Sound-Level ermitteln.
Magic Stick
Als weiteres Eingabegerät liegt dem Flyer ein digitaler Stift bei. Hiermit lassen sich Notizen schreiben, Bilder malen oder Texte farblich unterlegen. Das Zeichnen mit dem Stift gestaltet sich sehr flüssig, und über die Menüs lassen sich auch viele Arten von Pinseln, Farben und Mustern nutzen. Der Stift und seine „malerischen Funktionen“ lassen sich in fast jeder Applikation verwenden.
Eigene Bilder lassen sich ähnlich wie bei der Spiele-Konsole von Nintendo nachbearbeiten, verfremden oder mit Kommentaren versehen. Auch innerhalb von Web-Seiten, Menüs oder E-Mails lassen sich per Stift Notizen erstellen. Innerhalb von Textelementen kann der Stift auch als Marker genutzt werden.
Das LC-Display hat eine Bilddiagonale von 7 Zoll (17,78 cm) und eine Auflösung von 1024 x 600. Der Touchscreen kann 16,7 Millionen Farben darstellen, bei einer Pixeldichte von 170 DPI.
Über das kapazitive Display lässt sich der HTF Flyer bedienen, Spiele spielen oder e-Mails schreiben. Der Bildschirm unterstützt auch Multitouch-Eingaben, wie drehen, vergrößern oder verkleinern von Webseiten oder Bildern mit den bekannten Gesten.
Der Bildschirminhalt passt sich der Lage des Gerätes an und dreht sich vom Quer-Format in den Hochkant-Modus, wenn man das HTC Flyer dreht. Das Mitdrehen des Bildschirms lässt sich in den Einstellungen auch deaktivieren.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 348 cd/m²
Kontrast: 791:1 (Schwarzwert: 0.44 cd/m²)
Die dargestellten Farben am Flyer wirken subjektiv sehr kräftig. Unsere Messungen ergaben einen maximalen Helligkeitswert von 352 cd/m². Die Helligkeit fällt zur oberen linken Ecke hin aber deutlich ab. Die Ausleuchtung liegt bei 87 %. Der Durchschnitt lag bei diesem Display bei guten 327.6 cd/m².
Der Schwarzwert wurde mit 0,44 Candela pro Quadratmeter gemessen. Im zentralen Displaybereich ergab die Messung damit ein Kontrastverhältnis von maximal 791:1.
Außeneinsatz
Das hochglänzende Display des HTC Flyer zeigt im Außeneinsatz viel vom Umfeld. Neben den bekannten Eigenspiegelungen sind direkte Sonnenstrahlen tödlich für den Bildschirminhalt. Vor allem bei der Betrachtung von Videos oder auch nur das einfache Lesen von E-Mails werden zu einer Tortur. Außerdem leiden der Kontrast und die Farben. Diese verblassen schneller als im Indoor-Einsatz. Ein schattiges Plätzchen, zum Beispiel im Biergarten, hilft nur bedingt.
Betrachtungswinkel
Der Inhalt des SLCD-Displays am Flyer ist aus fast jedem Betrachtungswinkel gut erkennbar. Im Standardtestwinkel von rund 45 Grad war dem Bild nichts anzuhaben. Alle Details und alle Farben sind in diesem Winkel gut erkennbar - auch wenn das Tablet weiter nach hinten oder nach vorne geneigt wird. Alle Bild-Inhalte sind noch bei 85 Grad gut lesbar. Erst wenn sich die Spiegelungen auf dem Display vermehren, ist der Inhalt nicht mehr erkennbar. Das Bild jedoch invertiert oder hellt nicht auf.
Im HTC Flyer arbeitet eine ARM v7 CPU vom Typ Qualcomm Snapdragon MSM8255 mit einer maximalen Taktfrequenz von 1,5 GHz. Der Snapdragon-Chip ist auch für die Grafikausgabe des Tablets verantwortlich.
Der Qualcomm Snapdragon MSM8255 ist eine sogenannte „System-on-one-Chip-Lösung“. Das heißt, dass die wichtigsten Hardware-Komponenten eines Computers auf einem einzigen Chip vereinigt sind. In dieser One-Chip-Lösung sind ein Single-Core-Prozessor, ein Grafikchip sowie die Module für GSM und UMTS enthalten. Bisher wurde der Qualcomm Snapdragon MSM8255 gerne in aktuellen Smartphones eingesetzt.
Den Systemtakt des Prozessorkerns gibt der Hersteller mit 1,5 GHz an. Wie bereits bei anderen Tablets von uns erkannt, arbeitet auch der Qualcomm Snapdragon MSM8255 je nach Anforderung mit einem geringeren Takt. Das heißt, die Taktfrequenz orientiert sich autonom an den Anforderungen der aktiven Programme. Wird nur wenig Rechenleistung benötigt, taktet der Prozessor auf bis zu 266 MHz herunter. Bei grafikintensiven Applikationen wird der Takt angehoben und erreicht mit 1500 MHz sein Maximum. Dem Qualcomm-Prozessor steht 1 GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Benchmark-Interpretation
Bei den durchgeführten Benchmarks liegt das HTC Flyer fast auf dem Niveau der 10-Zoll-Tablets die wir in den letzten Wochen testen durften. Im Browsermark überholte der HTC Flyer deutlich die 7-Zoll-Geräte von Dell oder Creative. Ganz an die Werte des Asus Eee Tab Transformer kam das HTC Gerät aber nicht heran.
Mit Google V8 verdoppelte das Flyer die Werte, die wir beim Samsung Galaxy Tab, Creative Ziio oder Dell Streak 7" messen konnten. Das HTC-Gerät liegt in diesem Benchmark fast auf dem Level der 10-Zoll-Pendants von Asus, Acer und Motorola. Beim Linpack Pro Test ließ das Tablet von HTC alle Testkandidaten weit hinter sich und setzte mit fast 50.000 MFlops eine neue Bestmarke.
Auch im Programm Quandrant (Standard) zeigte sich das HTC von seiner besten Seite. Mit 1985 Punkten setzte es sich auch hier an die Spitze. Mit Smartbench 2011 schwächelte das Gerät ein wenig und landete mit 2047 (Productivity) beziehungsweise 1338 Punkten (Game Index) nur auf dem vorletzten Platz. Im Testdurchlauf bei Sunspider-Benchmark lag das Testgerät von HTC wieder unter den besseren Tablets, deutlich vor allen 7-Zoll-, knapp hinter den getesteten 10-Zoll-Geräten.
Entertainment
Tablet als Spieleconsole?
Das 7-Zoll-HTC Flyer erscheint vor allem unterwegs als idealer Reisebegleiter für die Wiedergabe von Musik, Bildern und Videos. Auch als Spielekonsole wäre das Gerät gut geeignet. Mit dem Zugang zum Android Market erhält man eine Vielzahl von Apps und Spielen für das Android 2.3.3. Betriebssystem.
Wie wir schon bei anderen Tablets festgestellt haben, laufen nicht alle Spiele im Vollbildmodus. Das liegt vor allem daran, dass einige Spiele für Smartphones konzipiert sind und es noch fast keine Games gibt, die speziell für Tablets und deren höhere Auflösung entwickelt wurden. Daher ist es eine Art Glücksspiel, ob der ganze Bildschirm innerhalb des Spieles genutzt wird oder nicht. Der Spielecheck zeigt, dass selbst neueste Spiele nicht zwangsweise bildschirmfüllend sind. Auch der Zusatz "HD" ist kein Garant dafür, dass der Screen in voller Höhe und Breite genutzt wird.
Spielecheck
Multimedia - Videowiedergabe
Mit eigenem Videomaterial sieht es auch nicht so rosig aus. Laut Herstellerangaben unterstützt das HTC Flyer die bekanntesten Videoformate (3GP, AVI, WMV und Xvid), jedoch nur in SD-Auflösung. Da hilft nur das Herunterladen eines passenden Players. Unsere Testvideos wurden, bis auf die MOV-Datei, erkannt und liefen alle ruckelfrei. Mit dem App zPlayer V1.8a liefen selbst FullHD-Filme (H-264 / MKV) fast ruckelfrei. Stellenweise fror das Bild aber für mehrere Sekunden ein, wobei der Ton weiter lief.
Watch
Mit dem Online-Videodienst „Watch“, der auf dem Flyer vorinstalliert ist, hat man über das Tablet (natürlich nur mit einer guten Internetanbindung) einen direkten Zugang zu einer Vielzahl von Trailern und Blockbustern. Die angebotenen Filme kann man sich ausleihen oder gleich kaufen. In der Online-Videothek liegen vor allem Klassiker, die man alle schon mehrmals im TV gesehen hat. Aber auch neueste Filme wie zum Beispiel „The Social Network“ werden hier angeboten.
Das Ausleihen kostet in den meisten Fällen 3,99 Euro. Werden die Filme gekauft, muss man tief in die Tasche greifen: „Spiderman 2“ kostet dann rund 9 Euro, „The Social Network“ 13 Euro. Klassiker wie „The Warriors“ kosten ebenfalls 9 Euro, „Top Gun“ und „Der Pate“ jeweils 12 Euro. Der Kauf einer DVD wäre in den meisten Fällen billiger.
Geräuschemissionen
Da sich im Gerät kein Lüfter befindet, arbeitet es völlig lautlos.
Temperatur
Über die Rückseite, die zum größten Teil aus Aluminium gefertigt ist, wird die Verlustleistung der integrierten Chips abgeleitet. Selbst im Idle-Modus fällt die Erwärmung gut spürbar aus. Unter Last wird das Flyer nochmals etwas wärmer. Auf der gesamten Rückseite steigt die messbare Temperatur dann über 30 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 31.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Für die Soundausgabe sind im Flyer zwei Lautsprecher eingebaut. Diese sind auf der Rückseite im unteren Bereich vorzufinden. In gemäßigter Lautstärke klingt der Sound recht passabel. Je lauter er aufgedreht wird, desto blecherner klingt die Ausgabe allerdings.
Über den Kopfhörerausgang klingt der Sound in jeder Lautstärkeeinstellung gleich gut. Geregelt wird die Lautstärke entweder direkt am HTC Flyer mit den beiden Reglern oder innerhalb der Einstellungen im Betriebssystem.
Die Schlüsselfrage bei jedem mobilen Device ist: Wie lange hält der Akku durch? Auch beim HTC Flyer wollten wir natürlich sehen, was Sache ist. Im Idle-Modus, das heißt ohne WLAN / Bluetooth und mit minimaler Helligkeit des Displays hielt der Lithium-Ionen-Akku 638 Minuten, also fast 11 Stunden durch.
Im Readerstest (minimale Helligkeit, wechseln einer Textseite per WiFi) machte der Akku aber schon nach 5 Stunden und 11 Minuten schlapp. Im WLAN-Test (praxisnahes Surfen bei angepasster Displayhelligkeit) musste das HTC Flyer nach 383 Minuten zurück an die Ladestation. Noch schneller geht es bergab, wenn man das Flyer als Spiele-Konsole einsetzt. Unter Last war nach knapp 4 Stunden (präzise: 3,48 Stunden) der Akku leer und das Flyer schaltete sich ab. Als Videoplayer, mit angepasster Displayhelligkeit, hielt der Akku 488 Minuten durch. Der Filmabend, der schon Nachmittags beginnen kann, ist somit gesichert.
Ein leerer Akku braucht knapp 3 Stunden, bis er wieder zu 100 Prozent geladen ist.
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch während des Ladens ist minimal und wurde unter Last mit 5,3 Watt gemessen. Im Vergleich mit anderen Tablets liegt das HTC Flyer im Mittelfeld.
Aus / Standby | 0.5 / 0.7 Watt |
Idle | 3 / 4.1 / 4.3 Watt |
Last |
4.5 / 5.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Das HTC Flyer wirkt zunächst wie ein zu groß geratenes Smartphone. Durch die bekannte HTC-Sense-Oberfläche fanden wir uns in den Menüs schnell zurecht. Enttäuschung machte sich jedoch breit, als wir uns die Verarbeitung und den Verkaufspreis genauer angesehen haben. Der VK-Preis von 667 Euro soll wohl ein Witz sein - das zumindest war der erste Gedanke. Knapp 700 Euro für ein 7-Zoll-Tablet? Das muss wohl ein Druckfehler sein, jedoch ergab eine Preisrecherche keine günstigeren aktuellen Angebote. Was hat das HTC Flyer, was andere nicht für deutlich weniger Geld auch anbieten?
Das Gerät bietet tatsächlich vieles, was andere 7- oder 10-Zoll-Tablets nicht haben. So zum Beispiel den Magic Stick, der wie beim Nintendo DS als Zeichengerät verwendet werden kann. Die Navigationssoftware scheint im Kaufpreis inbegriffen zu sein, denn jegliches Kartenmaterial lässt sich herunterladen und installieren, ohne dass auf eine zeitliche Begrenzung hingewiesen wird.
Mit „Watch“ wird das Tablet zum mobilen Videoplayer und man kann sich Filme in der Online-Videothek ausleihen oder kaufen. Die Preise in der Videothek sind jedoch sehr übertrieben. Das Ausleihen kostet um die 3 bis 4 Euro, der Kauf eines Titels zwischen 6,99 und 13 Euro.
Die Anbindung ans Internet erfolgt entweder per WiFi, UMTS (3G) oder über die USB-Schnittstelle. Zur letztgenannten Variante muss auf dem PC eine entsprechende Software installiert sein.
Im Gerät stecken noch weitere Neuheiten: Das Flyer kann Videos per Wifi zu einem externen Video-Player übertragen, die 3G-Internet-Verbindung lässt sich für andere PCs / Notebooks freigeben. Hier arbeitet das Flyer dann als Access Point (Tethering). Auch als PC-Modem lässt sich das Tablet so benutzen.
Der Funktionsumfang ist in der Tat gewaltig beim HTC Flyer, so wie es der Preis von 667 Euro vermuten lässt. Das Gerät ist mit seinen Abmessungen von 12,9 x 195 x 125 mm bei 430 Gramm Gewicht recht handlich. Die Farbbrillanz des Displays ist hervorragend und auch die Betrachtungswinkel lassen nichts zu wünschen übrig. Vergleichbar ist die Qualität des Flyer mit dem Motorola Xoom Tablet. Unser Wunsch wäre lediglich, dass das Tablet schnell (deutlich) günstiger wird.