Test Schenker C404 Notebook
Anfang dieses Monats war es soweit: Das von vielen Lesern sehnlich erwartete Gigabyte P34G v2 musste sich unserem Testparcour stellen und schnitt gut ab, gab allerdings auch an einigen Stellen Grund zur Kritik. Wenngleich dies dem Status eines Vorserienmodells geschuldet war, ist es nun jedoch wieder an der Zeit, den flachen Alu-Schönling durch unsere Benchmarks und Messungen zu scheuchen: das Schenker XMG C404 in unserem Test-Update.
Der Leipziger Notebook-Anbieter Schenker Technologies hat durch eine Exklusiv-Partnerschaft mit dem taiwanesischen Elektronikproduzenten Gigabyte als einziger Reseller dessen 14-Zoll-Gaming-Notebook P34G v2 unter einem eigenen Label im Angebot. Auf den klangvollen Namen "XMG C404" hört die 21 mm flache Flunder, die abseits des XMG Logos absolut identisch mit dem Original ist.
Ein paar kleine Unterschiede zu unserem P34G-v2-Testmodell gibt es hinsichtlich der Ausstattung: So wartet das C404 mit einem größeren Akku auf (61,25 Wh vs. 47,73 Wh) sowie dem Haswell Refresh (i7 4710HQ statt 4700HQ) auf. Als Festspeicher kommen in unserem C404 eine mSATA SSD von Crucial (128 GB) + Seagate Momentus HDD mit 500 GB Speicherkapazität zum Einsatz. Um flüchtige Daten kümmert sich der 8 GB (2x4 GB) große Crucial RAM, und die Grafikberechnungen übernimmt natürlich auch hier die Nvidia GeForce GTX 860M (Maxwell).
Für die Kategorien "Ausstattung" und "Eingabegeräte" verweisen wir auf unserer vorherigen Test des baugleichen Bruders und widmen uns daher direkt einem der größten Kritikpunkte des P34G v2, dem Gehäuse.
Gehäuse
Von "Unregelmäßigkeiten", "Knackgeräuschen" und "überstehenden Kanten" war auf Seiten meines Redakteurskollegen im Hinblick auf die mängelbehaftete Verarbeitungsqualität des P34G v2 die Rede. Wie eingangs erwähnt, war dies vermutlich dem Vorserienstatus unseres Testmodells bzw. einem "Montagsgerät" geschuldet, zufrieden sein konnten wir mit der Gehäusequalität freilich dennoch nicht.
Doch die wichtige Frage: Wie schneidet das C404 ab? Kurze Antwort: besser. Lange Antwort: Unser Testgerät muss sich in puncto Verarbeitung nicht dieselbe Kritik anhören wie das Vorserienmodell. Zwar lassen sich auch beim Schenker XMG C404 im Detail kleinere unregelmäßige Spaltmaße (Tastaturwanne, Touchpad) erkennen, von wirklichen Verarbeitungsmängeln oder gar Ausrutschern können wir aber keineswegs sprechen.
Integral betrachtet vermittelt das von Gigabyte produzierte Gaming Notebook einen soliden und wertigen Eindruck. Dieser wird mittels dem silbernen Alugehäuse und den Farbakzenten in Form des anthrazitfarbenen Displaydeckels sowie der schwarzen Tastatur auch optisch bestätigt. Apropos Tastatur: Ein Durchdrücken ("Flexing") lässt sich nur bei deutlichem Druck feststellen, beim Schreiben ist dies hingegen kein Problem. Nähere Informationen zu den Eingabegeräten lesen Sie im Test des P34G v2.
Die Stabilität geht für das flache Chassis durchwegs in Ordnung. Ähnliches können wir über den recht dünnen Displaydeckel vermelden, der ebenfalls hinsichtlich Verwindungssteifheit das Prädikat "gut" einfährt und von straffen Scharnieren an Ort und Stelle gehalten wird, die dennoch ein einhändiges Öffnen des Klapprechners ermöglichen. Besorgte Leser können also aufatmen: Für 1417 Euro erhalten Käufer ein solides und gut - wenn auch nicht herausragend - verarbeitetes Notebook, das nach unserem Dafürhalten dem Preis angemessen ist.
Display
Wenig überraschend kommt im Schenker C404 das gleiche Display zum Einsatz wie im baugleichen Gigabyte P34G v2. Dementsprechend ähnlich zum vorherigen Test fällt auch unsere Bewertung des eingesetzten Bildschirms aus. Doch der Reihe nach: Das halbmatte Full-HD Panel vom Typ B140HAN01.1 vom taiwanesischen Displayhersteller AU Optronics löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf und setzt auf die Technologie AHVA, die das Pendant zu LGs patentierter IPS Technik darstellt und für weite Blickwinkel auf den Bildschirm sorgt. An das leicht körnige Finish des AUO Displays gewöhnt man sich schnell. Den Tester störte dies nicht, die Bildschärfe wird davon nicht beeinträchtigt.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 258 cd/m²
Kontrast: 1032:1 (Schwarzwert: 0.25 cd/m²)
ΔE Color 4.03 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.19 | 0.5-98 Ø5.2
58% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
64.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
90.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.72
Wie schon beim P34G v2 müssen wir daher auch beim C404 die nur mittelmäßige Leuchtkraft des Panels feststellen (die minimale Differenz zum P34G v2 liegt an Produktionsschwankungen des Panels), die für Innenräume allerdings gut ausreicht, während wir uns für die Outdoor-Nutzung doch eine etwas höhere Luminanz wünschen würden. Wenig bis nichts zu mäkeln gibt es dagegen bei Kontrast und Schwarzwert, die mit 1032:1 respektive 0,25 cd/m2 hervorragend ausfallen und dem Bildschirm auch subjektiv eine tiefe Schwarz- und insgesamt kontrastreiche Darstellung verleihen - teilweise wirkt das Bild fast schon ein wenig übersättigt. Die Abdeckung der Farbräume sRGB und Adobe RGB ist indes mit 79 % respektive 58 % auf dem ebenfalls erwarteten guten, aber nicht hervorragenden Niveau angesiedelt. Kleiner Wermutstropfen: Ein paar Lichthöfe, die allerdings nur bei annähernd schwarzem Bildschirminhalt sichtbar sind, bei "normaler" Nutzung allerdings kaum auffallen.
Den Außengebrauch schultert das 1,8 kg leichte Notebook gut, ohne dabei jedoch zu glänzen (im wahrsten Sinne des Wortes). Denn die matte Beschichtung vermindert störende Reflexionen, wie wir sie von glossy Displays kennen. Da die Beschichtung des AUO Panels allerdings eher halbmatt gehalten ist, können jedoch besonders bei dunklen Inhalten auf dem Screen und hoher Umgebungshelligkeit dennoch leichte Spiegelungen auftreten, die die Lesbarkeit ein wenig erschweren. Dies trifft aber nur bei recht dunklen Bildschirminhalten und auch in geringem Maße zu, sodass der Outdoor-Nutzung trotzdem nichts im Wege steht. Die Luminanz tut ihr Übriges für eine gute Ablesbarkeit im Schatten; Sonne im Rücken sollte man dagegen meiden.
Die Blickwinkel stellen dagegen überhaupt keine Einschränkung dar. Wie schon beim P34G v2 bemerkt, führen lediglich Betrachtungswinkel von schräg oben oder unten zu einer geringen Abweichung der Darstellung. Ansonsten, wie man es dreht und wendet: Die Darstellung des AUO B140HAN01.1 überzeugt auf der horizontalen wie vertikalen Blickwinkelachse.
Leistung
Wie vermutlich unseren meisten Lesern geläufig, ist der Notebook Reseller Schenker für die freie Konfigurierbarkeit seiner angebotenen Laptops bekannt. "Frei konfigurierbar" beschränkt sich im Falle des von Gigabyte produzierten C404 hardwareseitig jedoch vorrangig auf auch von Kundenseite wechselbare Komponenten wie Festspeicher, RAM oder evtl. noch WLAN-Karte. Sowohl Grafikeinheit (Nvidia GeForce GTX 860M) als auch Prozessor (Intel Core i7 4710HQ) sind dagegen nicht konfigurierbar, sondern auf dem Mainboard verlötet. In unserem Testsample werkeln neben der in Stein gemeißelten CPU-&-GPU-Kombination eine 128 GB Crucial M550 mSATA SSD + eine Seagate Momentus ST500 sowie 8 GB Crucial DDR3 RAM im Dual-Channel-Modus.
Prozessor
Haswell Refresh! Klingt schon mal gut, oder? Doch Schall und Rauch beiseite, denn so nennt Intel quasi seine Frischzellenkur, wenn der Computerriese im CPU Portfolio mit keinen neuen Produkten aufwarten kann. So ist auch das aktuelle Haswell Refresh in Form des Intel Core i7 4710HQ lediglich eine um 100 MHz höher getaktete Version des bekannten Brot-und-Butter-Modells 4700HQ. Die thermische Verlustleistung (TDP) gibt Intel auch hier mit 47 Watt an.
Heißt aber auch: Der demnach mit 2,5 statt 2,4 GHz (Standardtakt) respektive bis auf 3,5 anstelle von 3,4 GHz (TurboBoost) taktende Quadcore-Prozessor ist nach wie vor als überaus potentes Einstiegsmodell allen Aufgaben mehr als gewachsen. Wie am Kürzel "HQ" (im Gegensatz zum wechselbaren Namensvetter 4710MQ) zu erkennen und eingangs erwähnt, ist die CPU auf dem Mainboard verlötet und bietet somit keine Aufrüstbarkeit, wie wir sie z. B. von den Clevo Modellen (XMG A bzw. P-Serie) kennen. Dies ist aber auch gar nicht nötig, denn wie unsere Cinebench Messungen zeigen, könnten hier die größeren CPU-Brüder nur überschaubar mehr Geschwindigkeit in die Waagschale werfen.
So verwundert es auch nicht, dass ebenso die Unterschiede zum 4700HQ in unserem Vorserienmodell des P34G v2 marginal ausfallen. Abgesehen von Messungenauigkeiten bewegen sich die Ergebnisse gar direkt auf demselben Niveau. Im Akkubetrieb (Energieprofil "Höchstleistung") müssen wir leider auf den TurboBoost verzichten, der Prozessor arbeitet aber immerhin konstant mit seinem Standardtakt von 2,5 GHz (Single- und Multicore).
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER C404 | |
Gigabyte P34G v2 | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER C404 | |
Gigabyte P34G v2 | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
OpenGL 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER C404 | |
Gigabyte P34G v2 | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 |
System Performance
Die Systemperformance des Schenker XMG C404 kann erwartungsgemäß voll überzeugen. Die schnelle mSATA SSD M550 von Crucial mit 128 GB Speicherkapazität dient als Systemdatenträger und ermöglicht nicht nur sekundenschnelle Programmstarts, sondern auch sehr flotte Bootzeiten (Kaltstart: 13 Sekunden, Shutdown in unter 10 Sekunden). Die zeitgemäße Bestückung des Notebooks mit 8 GB Arbeitsspeicher (2x 4 GB) unterstützt die gute Systemleistung, die unseren Messungen mittels PC Mark 7 und PC Mark 8 nach das Gigabyte P34G v2 mit der Liteonit LMT-128M6M, dem i7 4700HQ sowie ebenfalls 8 GB RAM sogar knapp überholt.
PCMark 7 Score | 5981 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3671 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Für die Speicherung sämtlicher Daten kümmern sich in unserem Testgerät sowohl die Seagate Momentus Festplatte mit 5400 U/min) mit 500 GB sowie als Systemdatenträger eine überaus flotte Crucial M550 SSD im mSATA-Format mit 128 GB Speicherkapazität. Sowohl der Crystaldiskmark als auch das AS SSD Benchmark Tool bescheinigen der Systemplatte eine sehr hohe Anwendungsleistung.
Grafikkarte
Wie schon im P34G v2 kommt selbstverständlich auch im C404 die Nvidia GeForce GTX 860M zum Einsatz. Die Notebook-GPU, die zu den ersten auf der neuen Maxwell Architektur basierenden Grafikchips gehört, reiht sich in die untere Highend-Riege der mobilen Grafikbeschleuniger ein, die von den beiden Kepler Modellen GTX 870M respektive GTX 880M angeführt wird.
Dank der erhöhten Energieeffizienz reichen dem der 860M zugrunde liegenden Maxwell Chip GM107, der wie die Kepler Modelle noch in 28 nm produziert wird, 640 Recheneinheiten sowie eine deutlich geringere TDP, um auf dem Leistungsniveau des letztjährigen mittleren Highend-Modells GTX 770M zu operieren. Während Analysetools wie GPU-Z die Kerntaktrate mit max. 1.020 MHz (GPU Boost) auslesen, läuft der auf dem Mainboard verlötete Grafkchip hingegen konstant mit 1.097 MHz unter Last (Stresstest ausgenommen, dazu später mehr). Wie üblich sorgt Nvidias Umschalttechnik Optimus dafür, dass unter geringer Rechenlast zugunsten des Stromverbrauchs die dedizierte GPU deaktiviert wird und der Prozessorgrafikeinheit Intel HD Graphics 4600 die Zügel in die Hand gegeben werden.
3DMark 11 Performance | 5252 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 14671 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3752 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 | |
1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER C404 | |
Gigabyte P34G | |
Gigabyte P34G v2 | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
SCHENKER C404 | |
Gigabyte P34G | |
Gigabyte P34G v2 | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 |
Gaming Performance
Auf in den natürlichen Lebensraum der GTX 860M: das Gaming. Auch im Schenker XMG C404 kann die Bilderschleuder bestätigen, was schon unsere vorigen Tests mit dem Nvidia Chip bewiesen haben: Die Einstiegs-Highend-GPU profiliert sich als potenter Partner für aktuelle und anspruchsvolle Spiele. Die native Full-HD-Auflösung sowie hohe bis maximale Details sind bei den meisten Spielen möglich. Erst wenn denn die absoluten Hardware-Fresser wie ein Crysis 3 oder Hitman Absolution auf das C404 losgelassen werden, tut der Bildwiederholrate eine Reduzierung der Auflösung von 1 bis 2 Qualitätsstufen gut. Auch für Besitzer dieser Games ist die 860M aber eine gute Wahl, sehen diese Titel doch auch in mittleren bis hohen Details noch wunderbar aus.
min. | mittel | hoch | max. | |
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The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 84.5 | 49.6 | ||
Anno 2070 (2011) | 195.9 | 136.8 | 93.3 | 46.1 |
Diablo III (2012) | 307.6 | 224.1 | 191.9 | 115.4 |
Dishonored (2012) | 128.8 | 128.2 | 128.5 | 103.6 |
Hitman: Absolution (2012) | 78.1 | 73.1 | 55.8 | 25.3 |
Tomb Raider (2013) | 309.1 | 165 | 101.8 | 46.3 |
BioShock Infinite (2013) | 185 | 122.6 | 117.2 | 44.1 |
Fifa 14 (2013) | 312.1 | 233.4 | 208.7 | 201.6 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen lassen sich letztlich ebenso direkt von unserem Vorgängertest übernehmen. Einen Unterschied im Kühlungs- respektive Lüftersystem können wir nicht feststellen. Im Idle wäre dies jedoch auch nicht notwendig, hält sich das Notebook in diesem Szenario doch sehr zurück und verfällt die meiste Zeit sogar in die Lautlosigkeit. Ab und an schaltet sich der Lüfter ein, was aus dem lautlosen Zustand natürlich deutlich hörbar, in der ersten Lüfterstufe aber dennoch sehr dezent ist. Seltener wird allerdings auch mal Stufe 2 erreicht, die dann schon deutlich wahrnehmbar ist. Für den Bibliotheksbesuch empfiehlt sich demnach der Lüftermodus "Stealth", der die CPU-Geschwindigkeit auf 1,2 GHz drosselt.
Unter Last ändert sich das Verhalten dann sehr deutlich: Die maximal erreichten 50 dB stellen einen sehr deutlichen Pegel dar, der Spieler ohne Headset unter Umständen stören könnte. Der Tester empfand diesen Schalldruckpegel als gerade noch akzeptabel, aber recht präsent. Für Headset-Nutzer dürfte dies kaum bis kein Problem darstellen.
Übrigens: Alle unsere Messungen beziehen sich auf den Lüftermodus "Auto" (SmartManager). Diese Einstellung kann man getrost auch für den Last-Betrieb aktiviert lassen, denn der "Turbo"-Modus macht viel Lärm um nichts: Die permanent auf Maximal-Drehzahl laufenden Lüfter erreichen einen leicht, aber merkbar höheren Schalldruckpegel als die höchste Stufe des "Auto"-Modus (ca. ~52-53 dB), der die Toleranzgrenze so manchen Nutzers sprengen dürfte und in Bezug auf die Hardware-Temperaturen lediglich enttäuschende 1-2 °C Verbesserung erbringt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 30 / 38.8 dB(A) |
HDD |
| 30 dB(A) |
Last |
| 49.6 / 50 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen des Schenker XMG C404 liegen uns ein wenig quer im Magen. Zwar erreichte auch das P34G v2 durchaus hohe Werte, die letztlich auch bei einem Gerät dieser Größenordnung und Komponentenausstattung nicht vermeidbar sind, aber nichtsdestotrotz empfinden wir die Temperaturen, v. a. hinsichtlich der Hardware-Komponenten als zu hoch.
So erbrachten mehrere Durchläufe des Unigine Valley Benchmarks GPU-Temperaturen von bis zu 88 - 89 °C, die CPU selbst kratzt ebenfalls gerne an der 90-°C-Marke. Wenngleich diese Werte noch in den Herstellerspezifikationen liegen, bleibt festzustellen, dass für deutlich wärmere Umgebungstemperaturen (Sommer) kaum noch Reserven ("thermal headroom") bleiben. Außerdem sehen wir diese Temperaturen auch für die Langlebigkeit der Komponenten zumindest als unvorteilhaft an.
In unserem Stresstest äußerte sich diese Problematik des Weiteren, in dem sich die GPU ebenfalls dauerhaft auf 90 °C einpendelte; die CPU positionierte sich auf 90 - 91 °C, obgleich letztere ein starkes Throttling aufwies! Auch die Grafikkarte konnte im Stresstest nicht ihren Maximaltakt von 1.097 MHz halten, sondern pendelte sich auf 950 - 1.000 MHz ein, was hingegen ein normales Verhalten darstellt.
Da die Temperatur- und Throttling-Probleme in diesem Fall evtl. einem nicht optimal arbeitenden Kühlsystem, nicht optimal aufgetragener Wärmeleitpaste o. ä. geschuldet sein können, haben wir diesbezüglich bereits Rücksprache mit Schenker gehalten und werden diese Testkategorie zur Verifizierung in Kürze mittels eines Ersatzgeräts einem kurzen Update unterziehen!
UPDATE 28.08.2014:
Wie versprochen haben wir uns ein C404 Austauschgerät organisiert, um Taktverhalten (CPU) sowie die Hardware-Temperaturen unter Last erneut nachzumessen. Unser Stresstest förderte dabei jedoch ein recht ähnliches Bild zutage: Stetig schwankende Taktraten im Bereich von etwa 900 MHz bis 1.300 MHz stellen in diesem Volllast-Szenario eine signifikante Reduzierung der Taktraten (Throttling) des i7 4710HQ dar. Wie schon beim vorherigen Testgerät bezieht sich dies allerdings nur auf den Stresstest. Messungen mittels Cinebench entlockten der Quadcore-CPU hingegen die bekannte und erwartete Geschwindigkeit.
Die GTX 860M dagegen kann, wenn auch nur minimal, Boden gut machen: So generiert die GPU marginal bessere respektive niedrigere Temperaturen (maximal 88 °C vs. 91 °C) im Stresstest und auch im Unigine Valley Benchmark sowie in einem exemplarischen Spieletest (3x hintereinander unsere Skyrim-Benchmarksequenz) konnten wir mit max. 85 °C (Valley) respektive 80 °C ebenfalls geringfügig bessere Temperaturwerte beobachten. Die CPU liegt übrigens auch in diesen beiden Szenarios bei noch akzeptabel hohen 92 °C.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 60.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.7 °C).
Lautsprecher
An dieser Stelle verweisen wir auf den Testbericht des Gigabyte P34G v2.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
In Bezug auf die Energieaufnahme genehmigt sich das Schenker XMG C404 durch die Bank signifikant mehr des elektrischen Saftes. So messen wir im Idle-Betrieb im Minimum 13 Watt, was bereits dem Durchschnittswert des baugleichen Konkurrenten entspricht und immerhin ca. 50 % über den gemessenen 8,8 Watt des P34G v2 liegt. Maximal verbraucht das XMG Modell etwas mehr als 26 Watt gegenüber dem erneut etwas sparsameren Bruder mit 21 Watt.
Im Last-Zustand ändert sich dies kaum: Während die maximale Energiemenge, die das Gerät aus der Steckdose zu saugen imstande ist, sich mit jeweils 141 Watt gleicht, so liegt der Durchschnittswert des XMG C404 abermals ein deutliches Stück über dem P34G v2 (97,7 Watt vs. 83,8 Watt)
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 13.2 / 19.2 / 26.6 Watt |
Last |
97.7 / 141.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Gespannt waren wir auf den neuen 61,25-Wh-Akku, den Gigabyte in der aktuellen Charge des P34G v2 und bereits seit Beginn in allen Modellen des Schenker XMG C404 verbaut. Umso überraschter waren wir jedoch bei den Ergebnissen.
Wenngleich ein Wert von 4 Stunden und knapp 10 Minuten für unseren WLAN-Test bei auf 150 cd/m2 gedimmtem Display ein ordentliches Ergebnis darstellt, so wird dieses dennoch von den viereinhalb Stunden des 47-Wh-Akkus des P34G v2 übertroffen. Ähnlich sieht das Bild im Idle-Batterietest aus: Hier kommt das P34G v2 auf herausragende 7 Stunden und 46 Minuten, das XMG C404 dürstet nach knapp fünfeinhalb Stunden nach einer Steckdose. Ein Blick auf den Stromverbrauch zeigt jedoch auch, dass unser Testgerät sich durch die Bank teils erheblich höhere Verbrauchswerte genehmigt als unser P34G v2-Testsample, was sich in ebenso signifikanten Differenzen in den Batterielaufzeiten äußert und vermutlich mitunter aus (noch) nicht ganz optimalen Energiespareinstellungen im Bios resultiert.
UPDATE 28.08.2014:
Auf zur zweiten Baustelle, der Akkulaufzeit. Nachdem diese in unserem Test etwas enttäuschte, orderten wir sowohl eine abweichende Konfiguration hinsichtlich Massenspeicher (Samsung SSD 840 Evo 250 GB SATA III) als auch bzgl. des WLAN-Adapters (Intel Wireless-N 7260 anstelle Centrino Wireless-N 135), um etwaige diesbezogene Auswirkungen zu berücksichtigen.
Ein Blick auf die sehr geringen Ergebnis-Differenzen (Update-Akkulaufzeiten siehe unteres Diagramm) zeigt jedoch, dass auch unser Austauschgerät trotz abweichender Konfiguration mit keiner wesentlich höheren Ausdauer aufwarten kann. So wird die Steigerung im Idle mit 05:31 h zu 05:26 h wohl nur Benchmark-Enthusiasten zufrieden stellen. Ähnlich sieht die Sachlage auch bei der ebenfalls mittels des Tools "BatteryEater" gemessenen Mindestlaufzeit unter Last aus: Die erreichten 01:36 h stellen eine vernachlässigbare Verbesserung dar.
Eine kleine Steigerung konnten wir bei unserem WLAN-Test erkennen, der jedoch auch nur eine 1/4 Stunde mehr Surf-Spaß zutage förderte. Diesen praxisnahen Test sollte man allerdings mit etwas Abstand betrachten, da unser skriptgesteuerter Webseiten-Mix durch die Aktualität der Seiten nie eine genauest direkte Vergleichbarkeit gewährleisten kann.
Fazit
In unserem vorigen Testbericht zum baugleichen Gigabyte P34G v2 kritisierten wir die mangelhafte Verarbeitung, die dem flachen Gaming Notebook eine bessere Wertung verwehrte. Dies können wir unserem erneuten Testexemplar diesmal jedoch nicht vorwerfen. Bis auf ein paar kleinere Unsauberkeiten im Detail hinterlässt das Gehäuse des Schenker XMG C404 einen soliden und guten Eindruck. Das erstklassige AHVA Panel überzeugt durch sehr große Blickwinkel, eine matte und damit reflexionsarme Beschichtung und einen erstklassigen Kontrast/Schwarzwert. Leider trübt ein leichtes "Backlight bleeding" das Gesamtbild etwas, es fällt allerdings nur bei dunklen Inhalten und eher geringfügig auf.
Von den Leistungsdaten braucht sich der 21 mm flache 14-Zoll-Gamer hingegen nicht zu verstecken. Welche Leistung in so ein flaches Chassis passt, zeigen die GTX 860M sowie der Intel Core i7 4710HQ, die zusammen auch anspruchsvolle Spiele ordentlich befeuern. Die schnelle Crucial M550 mSATA SSD sorgt zudem für sekundenschnelle Programmstarts und Boot-Zeiten.
Kritisch dagegen beäugen wir die (Hardware-)Temperaturen, v. a. seitens CPU und GPU, die für unseren Geschmack zu hoch sind und im Stresstest zudem zu starkem Throttling führen (CPU). Gleichzeitig erreichen die beiden Lüfter unter Last einen sehr präsenten Pegel, der so manch einen Nutzer ohne Headset stören könnte. Unter geringer Last bleibt das Notebook dagegen weitestgehend ruhig, teilweise gar lautlos.
Rundherum schnürt Schenker respektive Gigabyte allerdings mit dem XMG C404 ein attraktives Paket, das wir Interessenten, die aufgrund der Verarbeitungsmängel bei unserem vorigen Testbericht des P34G v2 noch gezögert haben, guten Gewissens empfehlen können. Käufer, die auf die Konfigurationsmöglichkeit hinsichtlich Massenspeicher, RAM oder WLAN-Karte nicht verzichten möchten, können das Gerät ab 1.269 Euro bei Schenker erwerben; Nutzer, die sich mit der von Gigabyte direkt angebotenen Ausstattung hingegen identifizieren können, würden wir aus preislicher Sicht eher direkt zum Kauf des Gigabyte P34G v2 raten.