Test Gigabyte P2542G Notebook
Im Multimedia-Bereich tobt seit Jahren ein harter Konkurrenzkampf zwischen den Notebook-Größen Asus, Dell, Sony, MSI, Acer, HP und Samsung. Da es der Kundschaft hier besonders auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ankommt, sparen die Produzenten gerne an der Qualität und/oder der Hardware: Sei es ein minderwertiger Bildschirm, eine lahme HDD oder ein billiges Gehäuse.
Gigabyte beschreitet mit dem P2542G einen etwas anderen Weg. Knapp 1500 Euro mögen für ein Entertainment-Notebook ungemein viel erscheinen, jedoch wird der hohe Preis durch eine üppige Ausstattung gerechtfertigt – zumindest teilweise. So enthält der 15-Zöller nicht nur ein hochauflösendes Non-Glare-Panel, sondern auch gleich ein passendes Blu-ray-Laufwerk.
Bei der Festplatte geht der Hersteller ebenfalls keine Kompromisse ein: Windows 7 Home Premium 64 Bit werkelt auf einem pfeilschnellen Solid State Drive mit 256 GByte. Ein vierkerniger Ivy Bridge Prozessor (Intel Core i7-3610QM) darf natürlich auch nicht fehlen. Die integrierte High-End-GPU stammt derweil aus der aktuellen Kepler Generation. Nvidias GeForce GTX 660M bietet einen tollen Kompromiss aus Leistung und Energieverbrauch. Abgerundet wird das Paket von acht GByte DDR3-RAM (2x 4096 MByte @ 1600 MHz).
Die eben genannte Hardware-Konstellation gilt dabei nur für das englische Modell. Nach Angaben des Leihstellers soll die deutsche Version eine 128 GByte kleine mSATA-SSD und eine 750 GByte große HDD enthalten.
Das 15-zöllige Gehäuse entspricht weitgehend dem vor einem Jahr getesteten P2532N. Wer den Entertainer in der gelben Variante ordert, muss sich auf eine extrem knallige Optik gefasst machen.
Der hochglänzende Kunststoffdeckel sticht deutlich aus der bieder-grauen Masse hervor. Dank der hellen Farbgebung werden Fingerabdrücke und sonstige Verschmutzungen gut kaschiert. Im »Innenraum« herrschen grundsätzlich dunkle Töne, egal ob man nun ein gelbes oder schwarzes Modell bestellt. Bei der Handballenablage greift Gigabyte auf gebürstetes Aluminium zurück, die Chiclet-Tastatur ist mit einer matten Plastikunterlage eingebettet.
Über die silberne Notebook-Einfassung im Chromlook kann man vortrefflich streiten. Einerseits sorgt die Umrandung für eine edle und individuelle Optik, andererseits nerven in der Praxis die hohe Empfindlichkeit und Spiegelanfälligkeit. Der matte Displayrahmen trötest nur bedingt über dieses Manko hinweg.
Kommen wir zur Stabilität, die sich größtenteils als gelungen erweist. Bei kräftigerem Druck geben lediglich die Mitte der Lautsprecherleiste und der Bereich um die Pfeiltasten spürbar nach. An der Verarbeitung gibt es ebenfalls wenig auszusetzen. Kleinere Unstimmigkeiten entdeckt man nur bei genauerem Hinsehen. Summa summarum macht das Chassis einen recht hochwertigen Eindruck. Qualitativ schneiden die meisten Kontrahenten schlechter ab.
Eine sehr gute Verarbeitungsnote bleibt dem P2542G jedoch verwehrt. Auf der negativen Seite hätten wir zum Beispiel die Serviceklappe, die am Gehäuserand nicht richtig mit dem Boden abschließt. Gigabyte hätte hier noch eine zweite Schraube verwenden sollen. Apropos wackelig: Der lange Akku ist nach außen hin eher mäßig befestigt. Aufgrund der streng eingestellten Scharniere benötigt man zum Aufklappen unbedingt beide Hände (die Baseunit schwingt deutlich mit).
Falls Sie Ihr Notebook häufiger transportieren: Das passable Gewicht (~2.7 Kilogramm) und die moderaten Ausmaße (392x263x38 Millimeter) gewährleisten eine ordentliche Mobilität.
Schnittstellen
Die Anschlussausstattung bewegt sich auf einem durchschnittlichen Niveau. Einen ExpressCard-Einschub sucht man ebenso vergebens wie einen FireWire-Port.
Während Vorder- und Rückseite keine Schnittstellen aufweisen, ist die linke Seite mit dem Stromeingang, einem VGA-Port und einer eSATA/USB-2.0-Combo bestückt. Die rechte Seite enthält im hinteren Bereich ein Kensington Lock, einen RJ-45 Gigabit-Lan-Port und einen HDMI-Ausgang. Die beiden USB-3.0-Ports und Audio-Buchsen (Kopfhörer + Mikrofon) sind für unseren Geschmack etwas weit vorne platziert. Beim Einsatz einer Maus können hier unschöne Kollisionen auftreten. Mittig wird die rechte Seite noch von einem Kartenleser ergänzt (SD, MMC, MS, MS Pro).
Suboptimal: Wie beim Vorgänger liegen die Anschlüsse extrem weit innen. Ohne genaue Kenntnis der Port-Verteilung muss man den Kopf oft deutlich neigen.
Drahtlose Kommunikation
Das Funkmodul Marke Intel (Centrino Wireless-N 2230) unterstützt Wlan b/g/n und Bluetooth 4.0. Per Wireless Display können Daten komfortabel auf einen Fernseher oder externen Bildschirm übertragen werden. Der Hersteller gibt eine Übertragungsrate von maximal 300 Mbit/s an.
Wartung
Die Wartungsmöglichkeiten hinterlassen eher gemischte Gefühle. Positiv: Das WLAN-Modul, die Festplatte und die beiden Arbeitsspeicherbänke sind problemlos zugänglich. Negativ: Der GPU-Lüfter ist im Gegensatz zum CPU-Lüfter nicht direkt erreichbar. Wegen der verlöteten GeForce GTX 660M sah Gigabyte wohl keinen Grund. Sympathiepunkte hagelt es derweil für den eingebauten mSATA-Steckplatz.
Software
Gigabyte zählt glücklicherweise nicht zu den Herstellern, die ihre Geräte in Software »ertränken«. Zwar offenbart die Windows Deinstallationsroutine knapp 40 Einträge (rechtes Bild), bei den meisten handelt es sich aber lediglich um Treiber und hardwarebezogene Programme. Wenig überraschend kann das P2542G mit der Starter-Edition von Office 2010 und den Live Essentials 2011 auftrumpfen.
Zubehör
Der Lieferumfang ist nicht von schlechten Eltern: Gigabyte verpasst dem Notebook unter anderem ein Reinigungstuch, eine Garantiekarte, eine Utility-DVD und ein mehrsprachiges Handbuch. Dazu gesellen sich zwei Datenträger, die CyberLinks Power2Go und PowerDVD 10 (Blu-ray-fähig) enthalten. Den Abschluss bilden ein breiter 6-Zellen-Akku und ein 150-Watt-Netzteil. Die 650 Gramm schwere Stromversorgung pfiff bei unserem Testgerät leider.
Garantie
Laut Notebook-Sticker gilt die Garantie 24 Monate. Zubehörteile (Akku usw.) werden nur im ersten Jahr ausgetauscht.
Tastatur
Bei den Eingabegeräten liefert der Hersteller einen guten Job ab. Wie bereits erwähnt, verfügt das P2542G über eine Chiclet-Tastatur, also ein Modell mit freistehenden Tasten. Der schmalen F-Reihe hat Gigabyte zahlreiche Sonderfunktionen spendiert, die man erwartungsgemäß per Fn-Button aktiviert.
Während die Tasten des Hauptblocks ganze 15 Millimeter breit sind, muss sich der vierspaltige Nummernblock mit 12 Millimetern begnügen. Tippgeräusch, Hub und Tippgefühl würden wir als ordentlich bezeichnen, wobei der Anschlag noch etwas knackiger sein könnte. Das Layout der englischen Variante orientiert sich größtenteils am Standard (die rechte Pfeiltaste ragt in den Nummernblock hinein). Über der Tastatur warten zwei praktische Lautstärkeregler, welche den Multimedia-Alltag erleichtern.
Lob gebührt dem Hersteller außerdem für die sogenannte Smart-Taste. Im Windows Betrieb wird dadurch der Smart Manager geöffnet, der diverse Einstellungsmöglichkeiten und Komfortfunktionen bereithält (z. B. USB-Charge). Bei deaktiviertem Notebook führt die Smart-Taste hingegen in ein spezielles Boot-Menü, wo man nicht nur das BIOS, sondern auch die System-Recovery erreicht. Mit einer Beleuchtung hätte die Tastatur eine noch bessere Wertung ergattert.
Touchpad
Das 92 x 53 Millimeter große Touchpad hört auf den Namen Synaptics LuxPad V7.4. Wegen der genoppten Struktur ist die Oberfläche absolut Geschmackssache. Einerseits überzeugen die hohe Präzision und das tolle Feedback, andererseits stören die mäßigen Gleiteigenschaften und das unangenehme Hautgefühl. Bei den unterstützten Gesten (Zoomen, Scrollen & Drehen) gibt es fast nichts zu bemängeln, die Mehrfingereingabe wird meist tadellos erkannt. Wer einen traditionellen Bildlauf im Randbereich bevorzugt, muss diesen erst per Treiber freischalten.
Manch einer dürfte sich besonders über die Tatsache freuen, dass Gigabyte das Touchpad ungewöhnlich weit rechts implementiert. Eine Deaktivierung in Spielen ist somit keine Pflicht. Nachbessern könnte der Hersteller dagegen bei den Maustasten. Je nach Druckpunkt erfordert die durchgängige Leiste ziemlich viel Kraft.
Damit der integrierte Blu-ray-Brenner richtig zur Geltung kommt, setzt Gigabyte auf ein hochwertiges Full-HD-Panel. 1920 x 1080 Pixel sorgen nicht nur für eine knackscharfe Darstellung von Spielen und Filmen, sondern helfen auch im Arbeitsalltag. Wer häufig zwei nebeneinander geöffnete Fenster benötigt (z. B. Schreibprogramm und Webbrowser), wird eine entsprechend hohe Auflösung sehr zu schätzen wissen. Ein Seitenverhältnis von 16:9 dürfte im Jahr 2012 niemanden überraschen. Gleiches gilt für die LED-Hintergrundbeleuchtung.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 341 cd/m²
Kontrast: 522:1 (Schwarzwert: 0.74 cd/m²)62.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
88.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Obwohl die Paneltypen auf dem Papier fast identisch sind (LG Philips LP156WF1), weichen die Displayeigenschaften des P2542G deutlich vom alten Modell ab. Größter Unterschied ist die Leuchtkraft, die sich von ordentlichen 240 cd/m² auf exzellente 355 cd/m² gesteigert hat. Egal wie hell die Zimmerbeleuchtung auch sein mag: Man kann den 15-Zöller stets problemlos verwenden. Angesichts des etwas bescheidenen Schwarzwertes (maximal 0.74 cd/m²) sollte man die Luminanz in der Praxis sogar herunter regeln. Zum Vergleich: Das P2532N kam hier auf bessere 0.46 cd/m².
Gemeinsamkeiten bestehen dagegen beim Kontrast: 522:1 (neues Modell) und 565:1 (Vorgänger) sind jeweils überdurchschnittlich Trotz der matten Oberfläche erscheinen die Farben ungemein kräftig. Ob Videos, Spiele oder Bilder: Dank der satten Darstellung bereitet das TN-Panel eine Menge Freude. Die gute sRGB-Abdeckung unterstreicht das positive Urteil.
Für den Außeneinsatz ist das P2542G hervorragend geeignet. Die erstklassige Leuchtkraft und die entspiegelte Oberfläche garantieren eine hohe Outdoor-Tauglichkeit. Selbst bei stärkerem Sonnenschein werden die Augen nicht übermäßig belastet. Hinweis: Im Akku-Betrieb bricht die Displayhelligkeit leicht ein (Panelmitte: 341 statt 386 cd/m²).
Die Blickwinkelstabilität lässt ebenfalls wenig Raum für Kritik. Wie man es von anständigen TN-Panels kennt, werden horizontale Abweichungen prima toleriert. Einem gediegenen Filmabend mit mehreren Kumpels steht somit nichts im Wege. Vertikal offenbart das Panel hingegen leichte Defizite. Wer den Bildschirm nach vorne oder hinten neigt, sieht sich bald mit Helligkeitsänderungen konfrontiert – ein übliches Notebook-Manko. Insgesamt liegt die Displayqualität jedoch auf einem ausgesprochen hohen Niveau.
Prozessor
Als Prozessor dient mit dem Core i7-3610QM ein äußerst beliebtes High-End-Modell. Der 2.3-3.3 GHz flotte Quad Core basiert auf Intels Ivy Bridge Generation (Nachfolger von Sandy Bridge) und wird im modernen 22-nm-Verfahren hergestellt.
Eines der wichtigsten Features ist die sogenannte Hyper Threading Technologie: Durch die Simulation von vier virtuellen Kernen kann die CPU acht Threads parallel bearbeiten. Turbo Boost repräsentiert dagegen eine dynamische Übertaktung.
Seine hohe Leistung verdankt der Core i7-3610QM nicht zuletzt den 1.4 Milliarden Transistoren und dem sechs MByte großen L3-Cache. 45 Watt TPD sind mit Blick auf die gebotene Power vertretbar. Ansonsten bringt Ivy Bridge noch eine Unterstützung für PCI-Express 3.0 und schnellen 1600er-Speicher mit.
Grafikumschaltung
Der in der CPU integrierte Grafikchip HD Graphics 4000 ermöglicht Gigabyte den Einsatz von Nvidias Optimus Technologie. Je nach Belastung wechselt das Notebook automatisch zwischen den beiden Grafikeinheiten. Während sich die Intel GPU um anspruchslose Programme kümmert, schuftet bei rechenintensiven Anwendungen die GTX 660M. Ohne GeForce verhält sich das P2542G natürlich deutlich sparsamer.
Optimus ist inzwischen sehr ausgereift und punktet unter anderem mit einer Update-Funktion und individuellen Profilen. Ebenfalls nett: Per Rechtsklick lassen sich .exe-Dateien direkt mit der gewünschten GPU starten. Die meisten Spiele werden jedoch auch ohne manuellen Eingriff korrekt erkannt. Tipp: Wer in der Nvidia-Systemsteuerung unter »Desktop« die letzte Option anklickt, erhält im Infobereich der Tastkleiste eine Anzeige zur GPU-Aktivität.
Leistung CPU
Dass Intel mit dem Core i7-3610QM einen potenten Vierkerner kreiert hat, wird vor allem bei CPU-lastigen Benchmarks deutlich. 6.18 Punkte im Cinebench R11.5 sind beinahe doppelt so viel, wie der zweikernige und 2.9-3.6 GHz schnelle Bruder Core i5-3520M schafft (3.36 Punkte @ Lenovo ThinkPad T530 2429-5XG). Andere Multimedia-Notebooks, die ebenfalls über einen Core i7-3610QM verfügen, pendeln sich derweil auf vergleichbare Resultate ein. So erzielen beispielsweise auch das Asus N56VZ-S4044V, das Samsung 550P7C-S02DE und das Acer Aspire V3-771G knapp 6.2 Punkte.
Grafikkarte
Die GeForce GTX 660M markiert den Einstieg in die Welt der Oberklasse-Grafikkarten. Wie das aktuelle Topmodell GeForce GTX 680M gehört die DirectX-11-GPU zu Nvidias Kepler-Generation, die auf 28 nm kleine Strukturen zurückgreift.
Der GK107-Chip (Codename N13E-GE) ist mit 384 Shadereinheiten bestückt, was exakt dem Level der GeForce GT 650M entspricht. Dank höherer Taktraten (Kern @ 835 MHz, Speicher @ 1250 MHz) kann sich die GTX 660M allerdings spürbar distanzieren. 2048 MByte GDDR5-VRAM mögen auf den ersten Blick großzügig erscheinen, jedoch beträgt die Speicheranbindung nur 128 Bit. Die noch auf Nvidias alter Fermi-Architektur basierenden Geschwister GTX 670M und GTX 675M sind mit 192 respektive 256 Bit angebunden.
Bei den Features ist die Grafikkarte über jeden Zweifel erhaben. Neben dem Video-Decoder und dem Audio-Controller (Bild- und Tonausgabe per HDMI) wäre an dieser Stelle die PhysX Technologie zu nennen, die in einigen Spielen erweiterte Physikeffekte ermöglicht.
Leistung GPU
Unser Benchmark-Parcours bescheinigt der GTX 660M eine relativ gute Leistung. Mit 33.4 fps zieht das P2542G im Unigine Heaven 2.1 Benchmark minimal am ähnlich ausgestatteten Asus G55VW-S1073V vorbei (32.4 fps @ 1280 x 1024). Gegen die 1344 Rechenwerke der GTX 680M hat die Grafikkarte leider keine Chance. 74.2 fps (Schenker XMG P702 PRO) zeigen der GTX 660M eindrücklich, wo im Notebook-Segment momentan der Hammer hängt.
Beim 3DMark 11 (1280 x 720) schlägt sich das P2542G ebenfalls wacker. An einen GPU-Score von 2414 Punkten kann die GT 650M nicht wirklich heranreichen (2130 Punkte @ Alienware M14x R2). Die teurere GTX 670M rechnet unterdessen knapp 10 % schneller (2688 Punkte @ Medion Erazer X6821 MD98054).
3DMark 03 Standard | 41898 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 23651 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 16085 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 11356 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2648 Punkte | |
Hilfe |
Turbo
Den Turbo-Modus von Grafikkarte und Prozessor haben wir selbstverständlich auch getestet. Angefangen bei der GTX 660M, die unter Last nicht mit ihren normalen 835 MHz, sondern mit ihren maximalen 950 MHz läuft (+14 %). Die alte GeForce 500 Reihe bot noch keine derartige Technik.
Intels Core i7-3610QM kommt ebenfalls über seinen Grundtakt hinaus. Statt 2.3 GHz sind es im Cinebench R10 rund 3.2 GHz (Single-Core-Rendering) bzw. 3.1 GHz (Multi-Core-Rendering). Trotz der enormen Temperaturentwicklung (siehe Kapitel Emissionen) übertaktet sich die CPU auch unter Volllast stark: 3.0 GHz verdienen Respekt.
Massenspeicher
Eine bessere Wahl hätte Gigabyte beim Solid State Drive kaum treffen können: Die 256 GByte große Lite-On LAT-256M3S stellt so manchen SATA-III-Konkurrenten in den Schatten. Eine sequentielle Leserate von 500 MB/Sek ist ebenso überragend wie eine eine sequentielle Schreibrate von 350 MB/Sek. Nur wenige SSDs wie die Samsung 830 oder die OZC Vertex 4 erzielen noch höhere Ergebnisse.
Auch bei kleinen Dateien gibt sich das Lite-On-Modell keine Blöße. Die niedrigen Zugriffszeiten (0.12 ms @ Lesen, 0.08 ms @ Schreiben) sind das Tüpfelchen auf dem i. Theoretisch könnte man zusätzlich einen winzigen mSATA-Kollegen wie die kürzlich getestete Crucial m4 unterbringen.
Dank der SSD arbeitet Windows jedenfalls extrem flott und reaktionsschnell. Bootdauer und Ladezeiten sind teils wesentlich kürzer als mit einer klassischen HDD. Starkes Multitasking bereitet dem Notebook überhaupt keine Probleme. Neben Gigabyte greift auch Asus manchmal zur LAT-256M3S (G75VW-T1040V & U44SG).
Leistung System
Die intelligente Komponentenzusammenstellung äußert sich gerade bei den Systembenchmarks. Nehmen wir einmal den PCMark 7: Von über 4664 Punkte kann ein durchschnittliches Entertainment-Notebook nur träumen. Viele High-End-Geräte müssen sich ebenfalls warm anziehen. Unsere Testkonfiguration des Alienware M17x R4 kam trotz stärkerer Grafikkarte auf fast identische 4665 Punkte.
Gleiches Bild im PCMark Vantage: Mit 19985 Punkten macht es sich der 15-Zöller vor den meisten Konkurrenten bequem. Dem 17-zölligen One K73-2O (selbe GPU und CPU) waren beispielsweise »nur« 19196 Punkte vergönnt. Man sollte jedoch erwähnen, dass der Gesamtscore der PCMarks primär von der Festplatte abhängt.
PCMark Vantage Result | 19985 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4664 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Da wir die Gaming Performance der GeForce GTX 660M schon beim One K73-2O und Asus G55VW-S1073V näher unter die Lupe genommen haben, installierten wir auf dem P2542G lediglich drei neue Spiele. Aktuelle PC-Vertreter wie Max Payne 3, Ghost Recon: Future Soldier oder The Secret World lassen sich zwar durchaus in einer guten Optik genießen, für 1920 x 1080 Bildpunkte und maximale Details fehlen der GTX 660M jedoch oft die Reserven.
Bei anspruchsvollen Spielen sollte man dem Notebook nicht mehr als hohe Details und 1600 x 900 Pixel zumuten (das Display unterstützt diverse 16:9-Auflösungen). Gelegenheitsspieler werden mit der GTX 660M trotzdem glücklich. Verschiedene Notebook-Grafikkarten können Sie übrigens komfortabel in unserer Liste vergleichen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Max Payne 3 (2012) | 62.8 | 56.9 | 24.3 | 18.9 |
Ghost Recon: Future Soldier (2012) | 58.3 | 24.6 | 13.3 | |
The Secret World (2012) | 75.4 | 58 | 41.2 | 15.8 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen sind typisch für ein Notebook mit High-End-Grafikkarte. Wenn man einmal vom temporären Auftouren der beiden Gehäuselüfter absieht, ist das P2542G im Idle-Betrieb nur leicht hörbar (~30-32 dB aus 15 cm Abstand). Bei einfachen Tätigkeiten wie Internet oder Video hält sich Kühlung ebenfalls zurück.
Wird das Notebook stärker ausgelastet, zum Beispiel mit einem 3D-Programm, erhöht sich der Geräuschpegel dagegen massiv. Im 3DMark 06 schwankte die Lautstärke zwischen 39 und 43 dB, wobei unser Messgerät zwischenzeitlich bis zu 46 dB ausgab. Folge: In ruhigeren Spielpassagen macht sich der 15-Zöller deutlich bemerkbar. Kopfhörernutzer und Freunde des Action-Genres werden die Lüftung jedoch kaum wahrnehmen.
Noch ein kurzer Satz zum Blu-ray-Brenner, der beim Öffnen etwas über den Untergrund schleift: Während Dateizugriffe von einem störenden Rauschen begleitet werden, lassen sich DVD-Filme angenehm konsumieren.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 31.8 / 35.4 dB(A) |
HDD |
| 30.2 dB(A) |
DVD |
| 37.3 / dB(A) |
Last |
| 42.7 / 48.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die hohe Temperaturentwicklung ist eine der größten Schwachstellen des P2542G. Wie unser Schaubild zeigt, erwärmt sich das Notebook bereits im Idle-Betrieb ordentlich. Nach einer zweistündigen Leerlaufphase konnten wir durchschnittlich 36 °C messen (Umgebung: 27 °C).
Unter Volllast steigen die Werte erheblich. Unser Stresstest mit den Tools Furmark und Prime förderte im Schnitt 47 °C (Oberseite) respektive 42 °C (Boden) zutage. Mit 28 °C war allerdings die Umgebungstemperatur relativ hoch. Die meisten Konkurrenten bleiben dennoch spürbar kühler.
Bei der Hardware sieht die Situation kaum besser aus. Eine CPU-Temperatur von maximal 100 °C ist nicht gerade optimal. Doch Entwarnung: Im normalen (Spiele-)Alltag wird der Core i7-3610QM nur selten derart stark belastet. Die Grafikkarte verweilt generell in akzeptablen Regionen. Laut CPUID Hardware Monitor klettert die GTX 660M auf höchstens 83 °C.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 35.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 47.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-18.6 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität geht für Notebook-Verhältnisse durchaus in Ordnung. Gigabyte nutzt vier Lautsprecher, von denen zwei über der Tastatur und zwei auf dem Gehäuseboden sitzen. Hinzu kommt ein kleiner Subwoofer, der sich ebenfalls auf der Unterseite verbirgt.
Obwohl der Klang noch etwas Präzision vertragen hätte, macht das 4.1-System eine anständige Figur. Die vorinstallierte THX-Software verleiht dem Entertainer einen Hauch mehr Volumen und Dynamik. Der passable Bass und die gute Maximallautstärke sind weitere Pluspunkte. In die oberste Soundliga (Dell XPS 15, Asus N56V) kann das P2542G aber nicht eindringen. Schade: Externen Raumklang gibt es nur via HDMI.
Energieaufnahme
Die geringe Energieaufnahme im Idle-Betrieb lässt sich zum einen mit der Optimus Technologie und zum anderen mit den ausgefeilten Stromsparmechanismen der Komponenten erklären. 11-18 Watt sind für ein spieletaugliches Notebook recht wenig. Mit aktiver GeForce Grafikkarte schießt der Verbrauch deutlich nach oben. 97 Watt im 3DMark 06 ähneln dem von der Leistung ebenbürtigen Asus G55VW-S1073V. 143 Watt im Stresstest belegen, dass Gigabyte das Netzteil nicht unterdimensioniert hat.
Aus / Standby | 0.8 / 1.1 Watt |
Idle | 10.9 / 17.4 / 17.8 Watt |
Last |
97.4 / 143 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit hängt sehr stark von der Grafikkarte und der Displayhelligkeit ab. Wenn man das Notebook mit der niedrigsten Helligkeitsstufe vor sich hin laufen lässt, sind bei deaktivierter Nvidia GPU theoretisch über 6.5 Stunden möglich.
Praxisnäher ist da schon unser Wlan-Test, den wir jeweils mit einer Leuchtkraft von etwa 150 cd/m² durchführen. Mehr als vier Stunden schafft hier kaum ein Kontrahent. Beim Abspielen einer DVD schlägt sich der 15-Zöller weniger toll: 2.5 Stunden reichen nicht für alle Kinofilme (maximale Luminanz). Rechnerisch anspruchsvolle Programme leeren den Akku besonders schnell. Der Classic Test von Battery Eater wurde bereits nach 73 Minuten beendet.
Das alte P2532N wies insgesamt etwas schlechtere Laufzeiten auf. Für das Nachfolgemodell würden wir uns trotzdem einen potenteren Akku wünschen. 61 Wh sind ordentlich, aber keineswegs beeindruckend. Zum Vergleich: Das Samsung Chronos 700Z7C bietet 78 Wh.
Nach dem überraschend gelungenen P2532N präsentiert Gigabyte die nächste Evolutionsstufe seiner hauseigenen Entertainment-Plattform. Die üppige Ausstattung des 15.6-zölligen P2542G spricht dabei gleich mehrere Käufergruppen an.
Auf der einen Seite hätten wir die Fraktion der Gamer. Mit der GeForce GTX 660M erhält der Kunde zwar kein absolutes Luxus-Modell, das jedes Spiel locker in maximalen Details packt. Bei einer leicht reduzierten Auflösung kann man jedoch oft hohe Grafikdetails einstellen. Wer eine exzellente Anwendungsleistung benötigt, ist beim P2542G ebenfalls richtig. Der vierkernige Ivy-Bridge-Prozessor (Core i7-3610QM) und das 256 GByte große Solid State Drive (Lite-On LAT-256M3S) bilden ein extrem flottes Duo.
Mit dem entspiegelten Full-HD-Panel waren wir auch sehr zufrieden. Die knackige Farbwiedergabe und die hohe Leuchtkraft lassen über kleinere Mängel wie die ungünstige Anschlussanordnung, die raue Touchpad-Oberfläche und die schlecht befestigte Serviceabdeckung hinwegsehen. Der integrierte Blu-ray-Brenner stellt für Filmfreaks die ideale Ergänzung dar. Nutzer, die keine Lust mehr auf ein langweiliges 08/15-Design haben, dürften hingegen an der bunten Optik Gefallen finden. Soundqualität, Energiebedarf, Akkulaufzeit und Eingabegeräte bewegen sich im oberen Mittelfeld.
Wertungspunkte büßt der Allrounder speziell für die hohe Temperatur- und Geräuschentwicklung unter Last ein. Zumal das P2542G nicht gerade billig ist: Knapp 1500 Euro wirken etwas überteuert. Eine vergleichbare Performance und Ausstattung bekommt man inzwischen ab rund 1000 Euro (siehe z. B. das One K73-2O).