Test Medion Erazer X6821 Notebook
Leistungsstarke Spiele-Notebooks sind aufgrund hoher Hardware-Anforderungen relativ teuer. Medion aber zeichnet sich stets durch Geräte aus, die über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügen. Dabei wird nicht gerade an leistungsfähiger Hardware gespart – das Datenblatt kann sich durchaus sehen lassen. Im aktuellen Modell X6821 frischt Medion die Gaming-Reihe „Erazer“ mit aktueller Hardware auf. Im schwarzen und matten Kunststoff-Gehäuse steckt der aktuelle Intel-Quad-Core i7 3610QM der neusten Ivy-Bridge-Architektur, die High-End-Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 670M mit 1,5 GByte dediziertem GDDR5-Speicher, 8 GByte Arbeitsspeicher und zwei 500 GByte Festplatten.
Das matte 15,6-Zoll-Display erlaubt gegenüber den GlareType-Pendants keine Spiegelungen, bietet jedoch nur eine Auflösung von 1366x768 Pixel. Vernachlässigt wird bei vielen Notebooks die Soundqualität der internen Lautsprecher, nicht so beim Medion Erazer X6821: Hier kommt ein zusätzlicher Subwoofer neben den Stereo-Lautsprechern zum Einsatz. Auch andere kleine Details, wie etwa drei USB-3.0-Anschlüsse, vier Audiobuchsen oder Anschlüsse an der Rückseite des Gehäuses fallen zunächst positiv auf. Medion-Notebooks sind nur per Internet-Direktvertrieb zu haben, daher steht aktuell der Preis des Erazer X6821 auf 1149 Euro fest.
Vier Erazer-Notebooks wurden allein letztes Jahr von uns getestet, darunter das X7813, ein Modell mit 17-Zoll-Bildschirm sowie die drei spiegelnden 15-Zöller X6813, X6815 und X6817. Vor kurzem hatten wir auch das aktuelle 17-Zoll-Modell im Test, das Erazer X7817, mit gleicher CPU und GPU wie das hier getestete Modell. Das Medion Erazer x6821 möchten wir sowohl mit Vorgängern als auch mit ähnlichen Gaming-Notebooks anderer Hersteller vergleichen.
Medion hat das Erazer X6821 mit einem soliden Gehäuse ausgestattet. Mit einer Breite von 395 und einer Höhe von 56 Millimetern wirkt das Notebook gegenüber anderen 15-Zöllern jedoch etwas klobig. Im Gehäuse aber finden austauschbarer Prozessor, Grafikkarte, zwei 2,5-Zoll-Festplatten und eine großzügige Kühlung Platz, die bei dieser Leistung auch benötigt wird. Der Displaydeckel ist genauso wie der Handballenbereich im matten Kunststoff mit horizontal gebürstetem Alu-Look gehalten. Spiegelnde Flächen befinden sich nur in den Zwischenräumen der Tastatur und am Displayrahmen. Im Gegensatz zum Erazer X6815, der mit hochglänzendem Kunststoff verkleidet ist, ist das X6821 gefeit gegen unschöne Fingerabdrücke und behält auch nach längerer Nutzung eine saubere Optik.
An der Verarbeitung ist nichts auszusetzen: Keine Macken sind an Kanten oder Übergängen am Gehäuse zu finden. Auch ist beim Tippen kein Durchdrücken der Tastatur bemerkbar. Zwei breite Scharniere halten das Display in jeder Lage stabil, erlauben kein Nachwippen sowie einen Öffnungswinkel von nahezu 180 Grad. Aufgrund der üppigen Ausstattung muss man einen Kompromiss beim Gewicht eingehen: Mit ca. 3,5 kg ist das Notebook in der Schwergewichtsklasse einzuordnen. Für stabilen Halt sorgen auf der Unterseite fünf große Gummifüße.
Während viele Notebooks die Schnittstellen lediglich links und rechts am Gehäuse verteilen, hat das Medion Erazer X6821 mittlerweile unüblich auch an der Rückseite einige Anschlüsse. Gerade bei einem Gaming-Notebook, das oft mit externer Hardware bestückt wird, dürfte diese Aufteilung dem Kabelsalat etwas entgegenwirken. Links befinden sich drei USB-3.0-Anschlüsse sowie der obligatorische Kartenleser, der mit einem Dummy bestückt ist. Angenehm fällt auf, dass die USB-Ports nicht unmittelbar nebeneinander sitzen, womit auch etwas breitere USB-Sticks oder –Stecker keine Probleme beim gleichzeitigen Betrieb machen.
An der Rückseite befinden sich neben der Netzbuchse auch HDMI, VGA, eSATA und LAN. Rechts ist die USB-2.0-Buchse zu finden, die etwa für eine Maus oder Gamepads völlig ausreicht. Direkt daneben die vier Audio-Anschlüsse: Neben üblichem Line-Out und Mikrofon stehen auch Line-In und Side-out zur Verfügung und erlauben einen Sound mit bis zu acht Kanälen per Surround-Anlage. Der DVD-Brenner unterstützt neben DVD-RAM auch Dual-Layer-DVDs. Vorne befinden sich keine Anschlüsse, sondern lediglich beleuchtete Öffnungen für die Stereo-Boxen.
Im Displaydeckel befinden sich außerdem eine Webcam mit einer Auflösung von 3,1 Megapixel sowie ein integriertes Mikrofon. Die Webcam lässt sich per Fn-Tastenkürzel zu- bzw. abschalten, und eine kleine rote LED gibt Auskunft über deren Aktivität. Schnappschüsse können mit ihr in einer Auflösung bis zu 2048x1536 Pixel geschossen werden – zur behelfsmäßigen Digitalkamera wird die Webcam dadurch dennoch nicht. Bei Videotelefonie, etwa per Skype, bietet sie aber dennoch ein besseres Bild als das Gros der 1,3-Megapixel-Cams, das in vielen günstigeren Notebooks steckt. Ein Skype-Testanruf verlief ohne merkbare Qualitätseinbußen in Bild und Ton.
Kommunikation
WLAN und Bluetooth bietet das interne Modul Intel Centrino Wireless-N 2230. Es bietet mit 802.11b/g/n aktuelle WLAN-Standards und auch die neuste Bluetooth Version 4.0. Der Unterschied zu älteren Versionen, die noch immer in aktuellen Notebooks Verwendung finden, dürfte dem Privatanwender kaum auffallen. Die wichtigste Neuerung des Standards 4.0 ist Stromsparen per „Bluetooth Low Energy“, was bei einem stromfressenden Gaming-Notebook ohnehin wenig ins Gewicht fallen dürfte und eher für Smartphones gedacht ist. Verglichen mit dem oft verwendeteten Bluetooth 2.1 besteht für kabellose Hardware, wie etwa Maus, Headset, oder eine gelegentliche Datenverbindung zum Handy kein Vorteil.
Zubehör
Neben dem selbstverständlichen Netzteil legt Medion dem Notebook eine Recovery-CD sowie eine gedruckte Bedienungsanleitung bei. Mit 98 Seiten ist das Heft recht umfangreich und erklärt Laien die Verwendung aller Anschlüsse und Funktionen, bietet aber auch zur Wartung einige wichtige Hinweise – etwa zur richtigen Entnahme des Akkus oder Reinigung des Gerätes.
An optionalem Zubehör bietet Medion in seinem Online-Shop zunächst Kosmetik: Design-Folien sind für die Erazer-Reihe für 24,95 Euro zu haben. Unter den separat erhältlichen Akkus war noch keiner für das X6821 dabei, ein Netzteil mit ausreichender Leistung (120 W) kostet 35 Euro.
Wartung
Löst man einige Schrauben, lässt sich mit etwas Feingefühl die Abdeckung der Unterseite entfernen. Im Innenleben hat man zunächst Zugriff auf die beiden Festplatten und die beiden Speicherriegel. Schraubt man außerdem die Kühlkörper ab, können diese und der Lüfter entnommen werden, welcher mit Schaumstoff in den Schacht geklemmt ist. Die Grafikkarte und der Prozessor sind gesteckt und somit ebenso theoretisch austauschbar.
Garantie
Medion bietet ab Kaufdatum eine 24-monatige Garantie auf das Gerät. Im Falle eines Defekts muss das Notebook eingeschickt werden, wobei in den allgemeinen Garantiebedingungen darauf hingewiesen wird, dass Medion statt einer Reparatur auch ein generalüberholtes Gerät gleicher Qualität bieten kann. Eine zukaufbare Garantieerweiterung bietet Medion nicht.
Tastatur
Medion nennt die Tastatur „Gaming optimiert“. Gemeint ist damit aber lediglich die rot markierte WASD-Tastengruppe, die jeder Gamer auch blind finden dürfte. Denn ansonsten unterscheidet sich das Keyboard nicht von anderen im Chiclet-Design, welches mit seinen flachen, breiten Tasten nahezu flächendeckend in der heutigen Notebook-Landschaft verbreitet sein dürfte. Gravierende Besonderheiten im Tasten-Layout, etwa gestauchte oder gestreckte Tasten, sind bis auf die oberste Reihe nicht zu finden. Höchstens die Enter-Taste, die nur eine Zeilenreihe hoch ist, kann beim ersten längeren Tippen gewöhnungsbedürftig sein. Ansonsten geht es leicht von den Fingern, da der Tastenhub gleichmäßig und unmittelbar erfolgt. Die Tastatur wirkt sauber verarbeitet – es ist kein Wippen oder Wackeln festzustellen.
Touchpad
Das Touchpad ist etwas eingelassen und mit angerauter Oberfläche versehen. Der Finger gleitet dabei mühelos und erlaubt eine präzise Bedienung des Cursors. Auch die beiden Maustasten wirken solide verarbeitet und werden mit einem dezenten Klicken begleitet. Von den Mängeln des für schlecht befundenen Touchpads im Erazer X6815 konnte hier keiner festgestellt werden – Medion bietet hier einen einwandfreien Mausersatz.
Auch übliche Multitouch-Gesten wie pinch-to-zoom oder Scrollen mit zwei Fingern bzw. mit einem am rechten Rand entlang, unterstützt das Touchpad anstandslos. Es kann zudem per Fn-Umschalttaste deaktiviert werden.
Der Bildschirm des Gaming-Notebooks ist 15,6 Zoll groß und in der matten Variante ein Fortschritt gegenüber den Vorgängern mit spiegelndem Display. Die Auflösung ist mit 1366x768 Pixel im 16:9-Format nicht gerade üppig und stellt gerade mal das Minimum dar, was bei 15-Zoll-Displays an Auflösung geboten wird. Für ein Spiele-Notebook jedenfalls zu wenig. Das Medion Erazer X6815 verfügt über ein spiegelndes Display in selber Größe, bietet aber mit 1920x1080 Pixel eine Full-HD-Auflösung.
Leider passt die Bildqualität nicht zur ansonsten üppigen Ausstattung des Gerätes. Der Kontrast ist mit einem Verhältnis von 144:1 dem eines guten Gaming-Notebooks nicht würdig und entspricht dem der billigsten Notebooks. Auch wurde ein ebenso schlechter Schwarzwert von 1,53 cd/m² gemessen, was eher ein deutliches Grau anstatt ein sattes Schwarz darstellt. Gute Schwarzwerte haben stets eine Null vor dem Komma. Der 17-Zoll große Vorgänger Erazer X6817 hingegen konnte hier noch mit ausgezeichneten Werten punkten, jedoch lag hier die Bildschirm-Helligkeit mit durchschnittlichen 160 cd/m² sogar noch unter dem schon schlechten Wert unseres Erazer X6821 von 216,7 cd/m².
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 220 cd/m²
Kontrast: 144:1 (Schwarzwert: 1.53 cd/m²)
Eine gewisse Außentauglichkeit wird zunächst aufgrund des matten Displays vermutet, die mäßige Bildschirm-Helligkeit aber trübt diese Eigenschaft. Wer im Freien auf dem Notebook zocken möchte, hat auf eine gute Ausleuchtung ab ca. 250 cd/m² zu achten. Im selben Preissegment haben wir das Gaming-Notebook MSI GE70-i789W7H getestet, welches ein besseres Display aufweisen kann.
Auch die mäßige Farbraumabdeckung überrascht nicht. Im Vergleich mit dem sRGB-Farbraum ist sie zwar besser als die vieler billiger Notebooks, aber dennoch mit deutlichen Lücken behaftet. Dementsprechend deckt das Display auch den AdobeRGB-Farbraum kaum ab. Dieses Detail dürfte jedoch Gamer und Privatanwender kaum stören – allerhöchstens professionelle Grafiker.
Schließlich bestätigt die Blickwinkelstabilität den gerade noch mittelmäßigen Eindruck des Bildschirms. Entlang der Vertikalen bricht das Bild ziemlich schnell ein, während es auf der Horizontalen etwas stabiler bleibt, bei recht schrägem Winkel ab ca. 45 Grad aber auch verfälscht wird. Auch hier blickt man am besten stets senkrecht auf den Bildschirm.
Die Hardware-Ausstattung kann sich durchaus sehen lassen. Mit dem Intel Core i7-3610QM bietet Medion einen aktuellen Quad-Core-Prozessor, auch die Grafikkarte, eine Nvidia GeForce GTX 670M mit 1,5 GByte dediziertem Speicher, rangiert in der höchsten Leistungsklasse. Zwei 500 GByte Festplatten bieten insgesamt 1 Terabyte Speicherplatz für lokale Installationen von Spielen, die eine nicht unwesentliche Anzahl an GBytes belegen. Zwei Speicherriegel mit je 4 GByte bieten insgesamt 8 GByte Arbeitsspeicher. Somit stellt auch dieses Merkmal nicht das Nadelöhr der Gesamtleistung dar. Auch ohne Benchmarks ist mit dieser Ausstattung gewiss, dass aktuelle Spiele auf dem Medion Erazer X6821 flüssig laufen werden.
Prozessor
Der Intel Core i7-3610M ist ein oft verbauter Einstiegsprozessor der Notebook-Oberklasse und basiert auf Intels neuer Ivy-Bridge-Architektur mit 22-Nanometer-Fertigung. Die Basistaktrate des Prozessors beläuft sich auf 2,3 GHz, der im Leerlauf auf 1,2 GHz gedrosselt wird und im Turbo-Modus bei einem Kern auf bis zu 3,3 GHz übertaktet werden kann. Dank Hyperthreading stehen pro Kern zwei Threads zur Verfügung, wobei die CPU bis zu acht Threads bearbeiten kann. Im Vergleich mit einer CPU gleichen Taktes aus der Sandy-Bridge-Generation ist der aktuelle i7-Quadcore um ca. 5 Prozent effektiver.
Im Chip steckt zudem die Intel HD Graphics 4000. Mit der Technologie “Nvidia Optimus“ wird sowohl die integrierte Intel-Grafik als auch die dedizierte Nvidia-Grafikkarte genutzt, welche hier noch gesondert vorgestellt wird. Der Vorteil ist ein effizienterer Umgang mit benötigter Energie. Für einfache Desktop-Anwendungen langt die genügsame Intel-Grafik. Im Videoschnitt oder bei aktuellen 3D-Spielen kommt die leistungsfähigere Geforce GTX 670M zum Einsatz.
Im CPU-Benchmark Cinebench kann der Intel-Prozessor in etwa mit dem Intel Core i7-2670QM mithalten, ein High-End-Prozessor aus der Sandy-Bridge-Generation. Mit gleicher GeForce-Grafik kommt er etwa noch im MSI One M73 zum Einsatz. Hier liegt der ältere 2670QM im Ergebnis der Cinebench-Version R10 nur leicht drüber, in der Punktzahl von R11.5 minimal darunter. Erwartungsgemäß schlägt das Medion Erazer X6821 seine Medion-Vorgänger aus dem letzten Jahr, das X6817 und das X7813, welche beide ebenfalls über einen 2670M verfügen, jedoch über eine etwas schwächere Grafik.
System Performance
Die gesamte Systemleistung wurde mit PCMark Vantage und PCMark 7 bewertet. Auch hier haben wir zunächst eine etwas bessere Punktzahl als die der eben genannten Vorgänger der Erazer-Serie erwartet. Das Ergebnis ist aber im Vergleich enttäuschend: Mit 9449 Punkten bei PCMark Vantage kommt das Erazer X6821 nur auf einen Wert, der mehr als ein Drittel niedriger ist als die Punktzahl der Vorgänger. Ein Grund hierfür ist sicherlich das Solid State Drive, welches in zahlreichen Erazer-Testsamples verbaut wurde – im X6821 kommen lediglich zwei Festplatten zum Einsatz.
PCMark Vantage Result | 9449 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2741 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie eben schon erwähnt, stecken im Medion Erazer X6821 zwei gleiche Festplatten des Modells Seagate Momentus mit je 500 Gbyte und 7200 Umdrehungen pro Minute. Warum hier nicht zumindest ein wesentlich schnelleres Solid State Drive verwendet wird, kann nur mit einem möglichst niedrigen angestrebten Preispunkt erklärt werden. Zumal als Massenspeicher ohnehin eine zweite Festplatte dient, könnte man hier mit einer kleinen und leistbaren SSD als Systemspeicher einen spürbaren Performanceschub erwirken.
Dennoch bieten die beiden Festplatten passable Transferraten: Mit durchschnittlichen 84 MByte pro Sekunde liefert die Seagate Momentus ein gutes Mittelklasse-Ergebnis.
Grafikkarte
Die Nvidia GeForce GTX 670M liefert eine Grafikleistung, die auch aktuellen Spielen gewachsen ist. Die High-End-Grafikkarte der GTX 600M-Serie unterstützt natürlich DirectX 11 und basiert ebenso wie der Vorgänger, die GeForce GTX 570M, auf dem GF114-Kern der Fermi-Architektur. Bei diesem aktuellen Modell wurden aber lediglich die Taktung erhöht und einige Shader-ALUs freigeschaltet. Daher dürfte die aktuelle GeForce GTX 670M gegenüber der 570M keinen allzu großen Leistungssprung gemacht haben. Die Grafikkarte kann mit maximal 3072 MByte Speicher ausgestattet werden – unser Modell verfügt über 1536 MByte GDDR5 VRAM.
3DMark 06 Standard Score | 20148 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 12480 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2971 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Aufgrund der recht niedrigen Höchstauflösung des Bildschirms von 1366 x 768 Pixel konnten wir keine Benchmarks mit maximalen Details durchführen, da sie meist eine Full-HD-Auflösung erfordern. Weitere Benchmarks zur GTX 670M finden Sie in unserem umfangreichen Spielevergleich.
Als ältestes Spiel wurde Starcraft 2 aus dem Jahr 2010 getestet. Hier zeichnete sich ein erwartetes Bild ab: Selbst mit hohen Grafikdetails und nativer Auflösung lief das Strategiespiel mit 80 fps stets flüssig. Auch etwas heftigere Kämpfe machen dem Notebook keine Probleme.
In der Grafik etwas anspruchsvoller ist das Autorennspiel Dirt 3, obgleich es nicht zu den leistungsintensivsten Spielen gehört. Hier lieferte der spielinterne Benchmark stets Ergebnisse über 100 fps, womit hier eine uneingeschränkte und flüssige Spieleleistung attestiert werden kann. Selbst mit nativer Auflösung und höchsten Grafikdetails ist das Spiel mit ca. 50 fps noch immer gut spielbar.
Deus Ex Human Revolution ist ein Story-Shooter aus dem letzten Jahr, der wahlweise mit DirectX 10 und DirectX 11 gespielt werden kann. Ein guter Fps-Wert ist gerade bei Ego-Shootern für ein ungetrübtes Spielvergnügen wichtig. Mit dem Erazer X6821 bestehen jedoch keine Bedenken: Hohe Details bei nativer Auflösung ergaben 59 fps.
Battlefield 3, der taktische Ego-Shooter aus dem Herbst vergangenen Jahres, bietet eine zeitgemäße Grafik und fordert auch aktuelle potente Hardware. In üblicher Bildschirmauflösung von 1366x768 Pixel ist der bekannte Shooter selbst mit hohen Grafikdetails bei ca. 49 fps durchaus spielbar. Erhöht man die Details auf die maximale Stufe „Ultra“, erlangt man hier bei derselben Spielsequenz noch immer passable 32 fps. Wählt man automatische Detaileinstellungen, stellt sich das Spiel bei den meisten Grafikdetails auf mittlere und bei einigen auf höchste Stufe. Damit sind noch immer gute 60 fps möglich.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 257 | 107 | 80 | |
Dirt 3 (2011) | 182 | 119 | 104 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 197 | 59 | ||
Battlefield 3 (2011) | 87 | 60 | 49 |
Geräuschemissionen
Wo gehobelt wird, fallen Späne: In höchster Leistungsklasse ist eine aufwendige Kühlung vonnöten. Daher kommt in Gaming-Notebooks wie dem Erazer X6821 ein größerer Lüfter als beispielsweise in Office-Geräten zum Einsatz, was sich in den Geräuschemissionen widerspiegelt. Unter voller Last haben wir daher unüberhörbare 46 Dezibel gemessen, die der Lüfter unter höchster Drehzahl von sich gibt. Bei einfachem Surfen oder Desktop-Anwendungen geben Lüfter und Festplatten eine Lautstärke um die 34 dB von sich, was kein störendes Niveau bedeutet und es sich dabei auch konzentriert arbeiten lässt. Dieses Intervall an gemessenen Lautstärkewerten entspricht in etwa dem anderer Gaming-Notebooks.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34 / 34.4 / 38.6 dB(A) |
HDD |
| 34.1 dB(A) |
DVD |
| 37.3 / dB(A) |
Last |
| 42.5 / 46.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Schon die bei uns im Labor gemessenen Werte sind ein Indiz für ein funktionierendes Kühlsystem im Erazer X6821. Ist der Rechner keiner größeren Last ausgesetzt, bleibt er mit Werten unter 30 °C angenehm kühl. Aber auch unter Last wird das Gerät nicht übermäßig warm – lediglich hinten links wird die Unterseite an der Position des Lüfters bis ca. 40 °C spürbar warm. Spielen mit dem Notebook auf dem Schoß könnte daher unangenehm werden. Was jedoch viel wichtiger ist: Die Handballenauflagen bleiben trotz Last durchgehend kühl. Der aktuelle „große Bruder“ des X6821, der 17-Zöller X7817 mit gleicher CPU und GPU, liefert hier deutlich höhere Temperaturwerte.
Stresstest
Im Stresstest wird das Notebook mittels FurMark und Prime95 unter Last gesetzt, um hier das CPU-Verhalten und die Temperaturentwicklung zu beobachten. Erreichen die vier Kerne des Prozessors eine Temperatur von ca. 90 °C, setzt das CPU-Throttling ein und die Taktrate wird auf 1,2 GHz gesenkt, sodass sich die CPU-Temperatur um die 75 °C einpendelt und der Lüfter mit höchster Drehzahl läuft. Mit absinkender Temperatur springt der Takt für einige Sekunden auf 4 x 3,1 GHz hoch. Ein anschließender Benchmark mit 3DMark 7 lieferte keinen nennenswerten Unterschied zu jenem im kalten Zustand. Zu einem temperaturbedingten Throtteln sollte es im alltäglichen Gebrauch damit nicht kommen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 24.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+3.9 °C).
Lautsprecher
Mit zwei Lautsprechern und einem Subwoofer steckt im X6821 – wie auch in den Vorgängermodellen – ein echtes 2.1-Audio-System. Im Vergleich zu vielen Office-Notebooks, die oft einen Klang bieten, der gerade einmal etwas lauter als ein Telefonhörer ist, liefert die Erazer-Serie einen guten Sound, der sich hören lassen kann. Ein (günstigeres) Paar an Aktivboxen ist damit überflüssig.
Softwareseitig bietet das Dolby Home Theater v4 feinere Einstellungsmöglichkeiten mit einem Equalizer, womit der Klang manuell oder mit vorhandenen Profilen an unterschiedliche Szenarien, wie Film, Musik oder Spiele, angepasst werden kann. Nicht nur mit dem sauberen Klang, klar wiedergegebenen Höhen, Mitten und Tiefen kann das Notebook punkten, auch die Lautstärke liegt über dem Üblichen. Daher kann das Notebook ein Zimmer problemlos beschallen.
Energieaufnahme
Ein leistungsstarkes Notebook ist in der Regel auch relativ stromhungrig. Dem begegnet Medion mit einem dicken Lithium-Ion-Akku mit 9 Zellen, der über eine Kapazität von ca. 86 Wattstunden verfügt. Günstige Geräte haben oft nur einen Akku mit halber Kapazität. Außerdem sorgt Nvidias Optimus-Technologie für eine automatische Umschaltung zwischen den beiden Grafikchips. Für einfache Anwendungen langt der in der CPU integrierte und genügsamere Intel-Grafik HD Graphics 4000. Bei 3D-Spielen kommt die starke Nvidia GeForce GTX 670M zum Einsatz. Das erklärt unter anderem die stark variierende Stromaufnahme (und auch Akkulaufzeit), die circa zwischen 21,7 Watt und 119,1 Watt liegt.
Die maximale Leistungsaufnahme des „großen Bruders“ Erazer X7817 liegt mit 160 Watt durchaus höher. Ursache hierfür ist unter anderem das fehlende CPU-Throttling, welches dort die volle Taktrate auch im Stresstest unter Volllast erlaubt. Der riesige Backstein von Netzteil liefert einen Output von maximal 180,5 Watt und kommt daher mit der maximalen Stromaufnahme des X6821 bei Weitem zurecht.
Aus / Standby | 0.6 / 0.3 Watt |
Idle | 21.7 / 24.4 / 25 Watt |
Last |
104.1 / 119.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Nvidia Optimus, angepasster CPU-Takt und der großzügig dimensionierte Akku sind auch die Gründe für eine stark variierende Akkulaufzeit. Der maximale Betrieb ohne Netzteil wird mittels Reader-Test des Tools Battery Eater gemessen. Hier wird das Lesen eines Dokuments simuliert, indem ein Text durchgescrollt wird. Das WLAN-Modul ist dabei aus und die Bildschirm-Helligkeit auf niedrigster Stufe. Das Medion Erazer X6821 kommt dabei auf die respektable Laufzeit von 8 Stunden und 48 Minuten.
Auch beim Surfen per WLAN hält das Notebook vergleichsweise lange durch: 5 Stunden und 19 Minuten sind für ein Gaming-Notebook eine gute Laufzeit. Die Bildschirm-Helligkeit war auf zwei Stufen unter Maximum auf ca. 140 cd/m² gedimmt. Mit gleicher Helligkeit aber wiederum deaktiviertem WLAN lief am Notebook ein Film von DVD, und es kam auf eine Laufzeit von 5 Stunden und 3 Minuten. Unter Last sinkt die Akkulaufzeit rapide auf nur 1 Stunde und 21 Minuten.
Mit diesen Laufzeiten übertrumpft das Medion Erazer X6821 nicht nur den „großen Bruder“, sondern auch sämtliche von uns getesteten Vorgängermodelle, die lediglich auf eine maximale Laufzeit von circa 5 Stunden kommen.
Wie eingangs schon erwähnt, ist schon an den Hardware-Specs ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis abzusehen. Allein mit einem aktuellen Quad-Core, dem Intel Core i7 3610QM, und einer aktuellen High-End-Grafikkarte, der Nvidia GeForce GTX 670M, bietet Medion das Erazer X6821 zu einem fairen Preis von 1149 Euro im Internet-Direktvertrieb. Drei USB-3.0-Schnittstellen, aktuelles Bluetooth 4.0, eine mit 3,1 Megapixel hochauflösende Webcam und vier Audio-Buchsen sind noch lange nicht selbstverständlich und runden den guten Gesamteindruck des Notebooks ab.
Während im letzten Jahr in den Modellen der Erazer-Serie noch spiegelnde Displays verbaut wurden, kommt hier endlich ein mattes Pendant zum Einsatz. Im Labor entpuppte sich der Bildschirm jedoch als Billigheimer: Durchschnittliche 216 cd/m² an Bildschirm-Helligkeit, ein mickriger Kontrast von 144:1 und ein zu hoher Schwarzwert von 1,53 cd/m² sind keine Werte, bei denen man ins Schwärmen kommt. Spielen in heller Umgebung macht damit keinen Spaß. Wer einige Hundert Euro nach oben hin Luft hat, greift hier lieber zum 17-Zöller Erazer X7817 von Medion, der mit gleicher CPU und GPU, aber besserem Bildschirm ausgestattet ist.
Solid State Drives sind mittlerweile durchaus bezahlbar und heben die Performance im Vergleich zur herkömmlichen Festplatte spürbar. In einem ansonsten gut ausgestatteten Notebook kann daher das Fehlen eines SSD ebenso als Minuspunkt gewertet werden – erst recht, wenn das Gehäuse ohnehin über zwei Festplattenschächte verfügt. Die zwei Festplatten mit je 500 GByte bieten zwar ordentlich Speicherplatz, der Performance-Schub hätte einige Gigabytes weniger aber locker wettgemacht, zumal Speicherplatz mit externen Medien ohnehin recht leicht zu erweitern ist. Der eben erwähnte 17-Zöller und sogar viele Vorgänger verfügen bereits über eine SSD-HD-Kombination. Beim X6821 lag wohl vor allem ein besonders niedriger Einstiegspreis im Sinne der Produktmanager.
Mit dem Subwoofer-Soundsystem entdeckten wir am Notebook einen Glanzpunkt. Guter Sound ist bei Notebooks nicht selbstverständlich und wird bei vielen Geräten vernachlässigt. Dabei ist ein klarer und voller Klang nicht nur bei Spielen, sondern auch für die Wiedergabe von Musik und Videos ein wichtiger Faktor. Mit dem Dolby Home Theater v4 steht eine Fülle individueller Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung, die bei vielen Notebooks ganz und gar fehlt.
Eine weitere Überraschung ist die gute Akkulaufzeit, die deutlich höher liegt als bei gleich ausgestatteten Notebooks. Mehr als fünf Stunden mobil Surfen können sich sehen lassen. Grafikumschaltung und eine CPU der effizienten Ivy-Bridge-Architektur machen es möglich.
Das Erazer X6821 wird dem guten ersten Eindruck insgesamt gerecht und liefert auch einen ebenso guten zweiten. Wen die genannten Makel nicht stören, bekommt für einen guten Preis ein Gaming-Notebook mit aktueller Hardware-Ausstattung.
Mögliche Konkurrenten im ähnlichen Preisbereich wären das MSI GT60 ebenso mit GTX 670M GPU oder das One M73-2N.