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Test Nvidia GeForce GTX 960M

High-End oder Mittelklasse? Während die GeForce GTX 980M und die GeForce GTX 970M auf einer komplett anderen Architektur als ihre Vorgänger basieren, wurde bei der GTX 960M nur dezent Hand angelegt. Ob die Performance trotzdem überzeugt, klärt unser Testbericht.

Knapp 11 Monate, nachdem wir die GTX 860M durch unseren Benchmark-Parcours gescheucht haben (Link), präsentiert Nvidia den Nachfolger. Die GTX 960M siedelt sich von der Leistung und den Spezifikationen genau zwischen der Mittelklasse und dem High-End-Bereich an, der für Core-Gamer am attraktivsten ist. Dank der Unterstützung von Schenker Technologies war es uns schon im Vorfeld möglich, ein entsprechendes Notebook zu begutachten.

Testsystem

Mit dem XMG A505 ergänzt die deutsche Computer-Firma ihre Produktpalette um einen weiteren Gaming-Spross. Im Gegensatz zum XMG P505 und XMG U505, die mit verschiedenen Grafikchips angeboten werden, ist man beim XMG A505 auf die GTX 960M beschränkt. Das zugrunde liegende N150SD Chassis stammt vom Barebone-Experten Clevo und kommt mit 2,5 Kilogramm und einer Dicke von 2,9 Zentimetern nicht allzu wuchtig daher.

Schenker XMG A505 (Clevo N150SD)
Schenker XMG A505 (Clevo N150SD)
Schenker XMG A505 (Clevo N150SD)
Schenker XMG A505 (Clevo N150SD)

Als Prozessor dient dem XMG A505 ein Vierkern-Modell aus dem Hause Intel. Der 2,6-3,6 GHz flotte Core i7-4720HQ basiert zwar nicht auf der brandneuen Broadwell Architektur, für Spiele ist die CPU jedoch stark genug. Ärgerlicherweise konnte der Core i7-4720HQ bei unserem Presample die Übertaktungsfunktion Turbo Boost nur zum Teil ausschöpfen. In Programmen mit Multi-Core-Last reduzierte sich der Takt auf den Grundwert. Da die meisten Games grafiklimitiert sind, äußert sich der inaktive Turbo allerdings kaum – zumindest bei hohen bis maximalen Settings. Mit voller Übertaktung dürfte das Gerät – wenn überhaupt – nur ein paar Prozent besser abschneiden.

Systeminfo CPUZ CPU
Systeminfo CPUZ Cache
Systeminfo CPUZ Mainboard
Systeminfo CPUZ Memory
Systeminfo CPUZ SPD
Systeminfo HWiNFO
Systeminfo GPUZ (HD 4600)
Systeminfo GPUZ (GTX 960M)
Systeminfo Nvidia
Single-Core Rendering
Multi-Core Rendering
CPU- & GPU-Belastung

Ansonsten trumpfte die Testkonfiguration mit 16 GByte DDR3-RAM (2x 8 GByte im Dual-Channel) und zwei Massenspeichern auf. Während die 64-Bit-Edition von Windows 8.1 auf einer 256-GByte-SSD installiert war (Micron M600), wurden die Benchmarks mit einer 1,75 TByte großen HDD durchgeführt (Samsung Spinpoint M9T). Wer diese Komponenten auf der Schenker Homepage auswählt und ein LTE-Modul addiert, landet bei knapp 1.800 Euro. In der Basisausstattung (kein OS, 4 GByte RAM, 500-GByte-HDD) kostet das XMG A505 »nur« 1.199 Euro. Als GPU-Treiber nutzten wir die ForceWare 345.05.

Testkonfiguration

Schenker XMG A505 (Clevo N150SD)

Mainboard

Intel HM87 Chipsatz

Prozessor

Intel Core i7-4720HQ

Arbeitsspeicher

2x 8 GByte SO-DIMM DDR3-RAM (1.600 MHz)

Grafikkarte

Nvidia GeForce GTX 960M (ForceWare 345.05)

Massenspeicher OS

Micron M600 MTFDDAV256MBF (256 GByte SSD)

Massenspeicher Daten

Samsung Spinpoint M9T ST1750LM000 (1,75 TByte HDD)

Betriebssystem

Windows 8.1 64 Bit

Technik

Technisch ist die GTX 960M eher unspektakulär, da bereits der Vorgänger zur Maxwell Familie gehörte. Zwar gab es die GTX 860M auch in einer Kepler Variante mit MXM-Technik und 80 % mehr Shader-Einheiten, aufgrund der geringeren Leistung wurde sie jedoch kaum eingesetzt. Wenn man die wichtigsten Attribute betrachtet, ähneln sich die GTX 960M und die Maxwell Version der GTX 860M stark. So basieren beide GPUs auf dem GM107-Chip und können auf jeweils 640 Unified Shader und einen 2.048-4.096 MByte großen GDDR5-Speicher zurückgreifen, der per 128 Bit angebunden ist.

Kleinere Unterschiede offenbaren sich beim Kerntakt: Statt 1.029-1.097 MHz verpasst Nvidia der GTX 960M 1.097-1.202 MHz, was umgerechnet ein Plus von 7-10 % ergibt. Laut dem Tool GPU-Z sind auch die Pixelfüllrate, die Texturfüllrate und die Anzahl der TMUs höher, wobei es sich hier um einen Auslese-Fehler handeln kann. Doch Detailverbesserungen hin oder her: In der Praxis nehmen sich die Grafikkarten kaum etwas, wie auch unsere Benchmarks belegen.

Im Vergleich zu den Topmodellen sind die Hardware-Specs deutlich schwächer. Mit 1.536 CUDA Cores bietet die GTX 980M mehr als doppelt so viele Shader. Vier bis acht GByte GDDR5-VRAM (256-Bit-Interface) repräsentieren auch mehr Zukunftssicherheit. Die GTX 970M ist angesichts von 1.280 Shadern und drei bis sechs GByte VRAM (192-Bit-Interface) ebenfalls besser für neue Spiele geeignet.

Insgesamt orientiert sich die GTX 960M vornehmlich an der GTX 965M, welche bei manchen Titeln gleichsam unter dem schmalen Speicherinterface (128 Bit) leidet und sogar etwas niedriger taktet (924-950 MHz). Dank der höheren Shader-Anzahl  (GM204-Chip mit 1.024 CUDA Cores) kann sich die GTX 965M trotzdem absetzen.

Grafikkarte

GeForce GTX 860M Kepler GeForce GTX 860M Maxwell GeForce GTX 960M GeForce GTX 965M GeForce GTX 970M GeForce GTX 980M

Herstellungsprozess

28 nm 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm

Chip

GK104 GM107 GM107 GM204 GM204 GM204

Architektur

Kepler Maxwell Maxwell Maxwell Maxwell Maxwell

CUDA Cores

1.152 640 640 1.024 1.280 1.536

Kerntakt Basis

797 MHz 1.029 MHz 1.097 MHz 924 MHz 924 MHz 1.038 MHz

Kerntakt Turbo

915 MHz 1.097 MHz 1.202 MHz 950 MHz 1.038 MHz 1.127 MHz

Speichertakt

2.500 MHz 2.500 MHz 2.500 MHz 2.500 MHz 2.500 MHz 2.500 MHz

maximaler VRAM

4.096 MByte 4.096 MByte 4.096 MByte 4.096 MByte 6.144 MByte 8.192 MByte

Speichertyp

GDDR5 GDDR5 GDDR5 GDDR5 GDDR5 GDDR5

Speicherinterface

128 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 192 Bit 256 Bit

Synthetische Benchmarks

Die Resultate der synthetischen Grafik-Benchmarks fallen wenig überraschend aus, angefangen beim Sky-Diver-Test des aktuellen 3DMark: Mit einem GPU-Score von 14.178 Punkten ordnet sich die GTX 960M 54 % hinter der GTX 980M (30.797 Punkte @MSI GT72 2QE) und genau 40 % hinter der GTX 970M (23.619 Punkte @Alienware 15) ein. Die GeForce GTX 965M ist in diesem Fall 21 % schneller (17.096 Punkte @Schenker XMG P705).

Zum Vergleich mit der GTX 860M möchten wir den GPU-Score des Fire-Strike-Szenarios heranziehen: 4.418 Punkte entsprechen einem Plus von 12 % auf den Maxwell Vorgänger (3.936 Punkte @Schenker XMG A504) und einem Plus von 39 % auf die Kepler-GTX-860M (3.174 Punkte @Schenker W504), welche allerdings mit einem älteren Treiber getestet wurden.

Im Unigine Heaven 3.0 Benchmark sind die Abstände ähnlich, wobei die Kepler Architektur etwas aufholen kann. Mit einer Bildwiederholrate von 56,3 fps macht es sich die GTX 960M zwischen der Maxwell-GTX-860M (49,5 fps) und der GTX 965M (66,3 fps) bequem. Den Spitzenreitern wird das neue Modell nicht ansatzweise gefährlich. +63 % heißt es zugunsten der GTX 970M (91,6 fps) und +111 % zugunsten der GTX 980M (119 fps).

3DMark
1920x1080 Fire Strike Score (nach Ergebnis sortieren)
GeForce GTX 960M (345.05)
Schenker XMG A505
4071 Points
GeForce GTX 860M Kepler (332.35)
Schenker W504
2880 Points -29%
GeForce GTX 860M Maxwell (332.60)
Schenker XMG A504
3676 Points -10%
GeForce GTX 965M (344.54)
Schenker XMG P705
4810 Points +18%
GeForce GTX 970M (344.73)
Alienware 15
6508 Points +60%
GeForce GTX 980M (344.00)
MSI GT72 2QE
8364 Points +105%
1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren)
GeForce GTX 960M (345.05)
Schenker XMG A505
4418 Points
GeForce GTX 860M Kepler (332.35)
Schenker W504
3174 Points -28%
GeForce GTX 860M Maxwell (332.60)
Schenker XMG A504
3936 Points -11%
GeForce GTX 965M (344.54)
Schenker XMG P705
5394 Points +22%
GeForce GTX 970M (344.73)
Alienware 15
7440 Points +68%
GeForce GTX 980M (344.00)
MSI GT72 2QE
9809 Points +122%
1280x720 Sky Diver Score (nach Ergebnis sortieren)
GeForce GTX 960M (345.05)
Schenker XMG A505
12472 Points
GeForce GTX 965M (344.54)
Schenker XMG P705
15139 Points +21%
GeForce GTX 970M (344.73)
Alienware 15
18030 Points +45%
GeForce GTX 980M (344.00)
MSI GT72 2QE
21576 Points +73%
1280x720 Sky Diver Graphics (nach Ergebnis sortieren)
GeForce GTX 960M (345.05)
Schenker XMG A505
14178 Points
GeForce GTX 965M (344.54)
Schenker XMG P705
17096 Points +21%
GeForce GTX 970M (344.73)
Alienware 15
23619 Points +67%
GeForce GTX 980M (344.00)
MSI GT72 2QE
30797 Points +117%

Gaming Performance

Bei PC-Spielen unterscheidet sich die Performance auch gewaltig. Wenn man alle getesteten Titel zusammennimmt, wird die GTX 960M im Ultra-Setting (1.920 x 1.080, maximale Details, Kantenglättung) über 60 % von der GTX 970M und über 100 % von der GTX 980M abgehängt. Die GeForce GTX 965M liegt derweil nur 15 % vorne (GTX 860M: -8 % @Maxwell, -17 % @Kepler).

Dass 2 GByte VRAM nicht mehr prickelnd sind, zeigt sich unter anderem bei  Shadow of Mordor, Assassin's Creed Unity und Watch Dogs. Letztere werden von der Kepler-GTX-860M (4 GB VRAM) etwas flüssiger dargestellt. In Wolfenstein: The New Order ist die höchste Stufe generell erst ab 3 GByte möglich.

Apropos höchste Stufe: Wie erwartet reicht die Leistung der GTX 960M nicht immer für volle Details. Neben Hitman Absolution, Thief und Ryse: Son of Rome ruckelten auch Crysis 3 und Dragon Age: Inquisition im Ultra-Test merklich. Für das Preset High und 1.600 x 900 Bildpunkte ist die GTX 960M jedoch kräftig genug. Bei anspruchsloseren Titeln wie F1 2014, Tomb Raider, Fifa 15, Dota 2, GRID Autosport und Sims 4 müssen Spieler keine Kompromisse eingehen (>50 fps @Ultra).

Evolve - 1920x1080 Very High Graphics Quality AA:1TX SM (nach Ergebnis sortieren)
GeForce GTX 960M (345.05)
Schenker XMG A505
31.8 fps
GeForce GTX 860M Kepler (mixed)
Schenker W504
27.6 (24min) fps -13%
GeForce GTX 970M (mixed)
Schenker W504
51.4 (41min) fps +62%
GeForce GTX 980M (mixed)
Schenker W504
61.9 (44min) fps +95%
min.mittelhochmax.
Hitman: Absolution (2012) 75.3 71.3 57.7 26.4
Crysis 3 (2013) 113.2 81.1 54.9 20.6
Tomb Raider (2013) 260.7 181.9 114.7 50.8
BioShock Infinite (2013) 162.6 128.6 118.3 46.8
Metro: Last Light (2013) 98.6 91.4 59.9 31.9
Dota 2 (2013) 117.5 105.1 83.1
Saints Row IV (2013) 88.1 77.1 57.6 36.3
Battlefield 4 (2013) 141.8 114 81.8 33
Thief (2014) 75.9 64.9 55.2 28
Wolfenstein: The New Order (2014) 60 60 48.6
Watch Dogs (2014) 63.7 54.6 29.9 15.4
GRID: Autosport (2014) 194.6 106.8 83.6 51.9
Sims 4 (2014) 191.2 112.2 73.3 64.6
Fifa 15 (2014) 201.7 187.3 136
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) 131 81 42.7 27.9
Alien: Isolation (2014) 155.3 122.7 66.4 46.6
Ryse: Son of Rome (2014) 62.5 57.6 29.4 27.4
The Evil Within (2014) 92.3 68.2 41.3
F1 2014 (2014) 119 108 94 79
Civilization: Beyond Earth (2014) 100.6 67.3 46.1 39.8
Call of Duty: Advanced Warfare (2014) 127.7 81.6 53.6 30.4
Assassin's Creed Unity (2014) 50.8 39.7 26.4 11.9
Far Cry 4 (2014) 84.3 74.2 38.1 30.8
Dragon Age: Inquisition (2014) 70.5 59.9 33.5 22.5
The Crew (2014) 59.9 59.8 51.7 33.2
Evolve (2015) 37.8 36.4 35.1 31.8

Fazit

Die GeForce GTX 960M ist vor allem für preisbewusste Gamer interessant, die beim Kauf eines neuen Notebooks nicht mehr als 1.500 Euro investieren möchten. Wer kein Problem damit hat, im Bedarfsfall die Settings herunterzuschrauben und nicht jeden Titel mit aktiver Kantenglättung genießen muss, dürfte mit der GTX 960M glücklich werden.

Im Hinblick auf kommende Generationen bietet der Maxwell Chip nur begrenzt Power. Das knappe Speicherinterface und 2 GByte VRAM könnten in Zukunft häufig limitieren. Anhand der GTX 965M erkennt man diese Schwäche bereits jetzt. Falls Sie sich nach 1-2 Jahren sowieso ein frisches Notebook gönnen oder – wie bereits erwähnt – nicht ganz so anspruchsvoll sind, was Settings und Auflösung betrifft, ist die GTX 960M jedoch ein gute Wahl.

Kritik muss sich Nvidia insbesondere für den Preis anhören. Sowohl die GTX 980M als auch die GTX 965M bzw. GTX 960M erscheinen uns etwas zu teuer. Rein vom Preis-Leistungs-Verhältnis würden wir passionierten Gamern die GTX 970M empfehlen, da sie knapp 45 % stärker als die GTX 965M ist, allerdings nur 100 Euro mehr kostet (Upgrade @P/W/U-Reihe).

Grafikkarte

Gesamtleistung (Ultra-Setting)

GeForce GTX 980M

+104 %

GeForce GTX 970M

+64 %

GeForce GTX 965M

+15 %

GeForce GTX 960M

Basis

GeForce GTX 860M Maxwell

-8 %

GeForce GTX 860M Kepler

-17 %

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Autor: Sebastian Jentsch, 12.03.2015 (Update:  4.11.2024)