Test Dell Inspiron 17R-5737 Notebook
Das Inspiron 17R richtet sich vor allem an preisbewusste Multimedia-Fans. Die Kombination aus stromsparender Dual-Core-CPU und spieletauglicher Grafikkarte deckt einen großen Anwendungsbereich ab und verspricht gute Akkulaufzeiten sowie einen moderaten Energiebedarf.
Derzeit finden sich auf der Dell Homepage drei Modellvarianten, die von 649 bis 849 Euro reichen. Während die GPU, die Festplatte, das optische Laufwerk und der Funkadapter jeweils gleich sind, gibt es bei der restlichen Hardware Unterschiede. So muss der günstigste Familienspross mit einem Core i5-4200U (1,6-2,6 GHz) und einem glänzenden HD+-Bildschirm (1.600 x 900 Pixel) vorliebnehmen.
Wer knapp 70 Euro mehr auf den Tisch legt, erhält zwar keinen besseren Monitor, dafür aber einen stärkeren Prozessor. Der Core i7-4500U taktet unter Last mit 1,8-3,0 GHz, was einem ordentlichen Niveau entspricht.
Unser Test kümmert sich um das 849 Euro teure Spitzenmodell. Dell versucht den Aufpreis nicht nur mit der doppelten Arbeitsspeichermenge (16 vs. 8 GByte DDR3-RAM), sondern auch mit einem entspiegelten Full-HD-Display zu rechtfertigen.
Modell | |||
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Prozessor | Core i5-4200U | Core i7-4500U | Core i7-4500U |
Grafikkarte | Radeon HD 8870M | Radeon HD 8870M | Radeon HD 8870M |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR3 | 8 GB DDR3 | 16 GB DDR3 |
Massenspeicher | 1.000 GB HDD | 1.000 GB HDD | 1.000 GB HDD |
opt. Laufwerk | DVD-Brenner | DVD-Brenner | DVD-Brenner |
Display | 1.600 x 900 Glare | 1.600 x 900 Glare | 1.920 x 1.080 Non-Glare |
Betriebssystem | Windows 8 64 Bit | Windows 8 64 Bit | Windows 8 64 Bit |
Preis | 649 Euro | 719 Euro | 849 Euro |
Gehäuse
Das Chassis hat sich seit der letzten Generation nicht verändert. Lob hagelt es für die schicken Metalloberflächen, welche den Deckel und die Handballenauflage überziehen. Im Preisbereich unter 1.000 Euro ist der Einsatz von Aluminium keine Selbstverständlichkeit.
Um die Kosten nicht allzu sehr in die Höhe zu treiben, wird jedoch nicht das ganze Gehäuse aus dem hochwertigen Material gefertigt. Neben der Unterseite besteht auch die Notebook-Umrandung »nur« aus Kunststoff. Dank der hellen Farbgebung und dem matten Finish hält sich die Verschmutzung in Grenzen. Lediglich das hochglänzende Tastaturbett entwickelt sich zum Hort für Fingerabdrücke und Staubpartikel.
Am Design gibt es ebenfalls wenig zu bemängeln. Das Inspiron 17R bietet einen individuellen und dennoch massentauglichen Stil, der einem Großteil der Kundschaft zusagen dürfte. Eine Ausnahme bildet das Akkuareal, das auf der Oberseite vom Chassis absteht. Die dicke Wölbung zwischen den Scharnieren empfinden wir als »unsexy«. Wenn es um das Thema Stabilität geht, schneidet der 17-Zöller recht gut ab, wobei man sich mit einem nachgebenden Laufwerksbereich arrangieren muss.
Kleinere Mängel konnten wir auch bei der Verarbeitung entdecken. So hatte unser Testgerät mit leicht unsauberen Materialübergängen respektive -abständen, wackeligen Touchpad-Tasten und partiellen Knarzgeräuschen zu kämpfen (kräftiger Druck auf Höhe des DVD-Brenners). Dass an den Ecken des Displayrahmens die Beleuchtung durchscheint, sollte ebenfalls nicht sein. Insgesamt ist die Verarbeitung aber solide und über dem Niveau zahlreicher Konkurrenten. Viele der genannten Schwächen offenbaren sich nur bei intensiver Begutachtung.
Ausstattung
Schnittstellen
Abgesehen von den vier USB-Ports (2x USB 3.0) ist die Anschlussmenge recht bescheiden. eSATA- oder Firewire-Ports sucht man ebenso vergeblich wie einen DisplayPort bzw. VGA-Ausgang. Stattdessen wird nur Standardkost in Form eines HDMI-Ports und eines Kensington Locks geboten. Positiv sticht der im Frontbereich integrierte Kartenleser hervor, der laut Hersteller mit acht Formaten umgehen kann (siehe Datenblatt rechts).
Kritik muss sich der Netzwerk-Anschluss anhören: Fast-Ethernet ist inzwischen doch reichlich antiquiert. 2014 sollte man einen Gigabit-Port erwarten dürfen. Dass Dell eine kombinierte Audio-Buchse verwendet, kommt der Beurteilung ebenfalls nicht zugute.
Apropos suboptimal: Die für Rechtshänder gedachte Schnittstellenanordnung wird Nutzer, die auf der linken Seite eine Maus einsetzen möchten, eher abschrecken. Bei vielen angesteckten Kabeln leidet die Bewegungsfreiheit deutlich.
Drahtlose Kommunikation
Der Funkadapter hört auf die Bezeichnung Dell Wireless 1705. Neben den üblichen WLAN-Standards 802.11 b/g/n wird auch Bluetooth 4.0 unterstützt. Die Reichweite war im Test ordentlich, ohne Topleistungen zu erbringen. Über eine Distanz von knapp 15 Metern hatte das Notebook durch mehrere Wände noch 1-3 Verbindungsbalken vorzuweisen. Die Mehrzahl der Kontrahenten schlägt sich bei einem derartigen Szenario ähnlich.
Wartung
Das Inspiron 17R lässt sich nur bedingt warten. Wer die Bodenklappe von ihren zwei Schrauben befreit, gelangt lediglich an den 2,5-Zoll-Schacht und die beiden Arbeitsspeicherbänke. Lüfter, Grafikkarte, Prozessor und Funkmodul sind nicht ohne Weiteres erreichbar.
Software
Bei der Programminstallation wahrt Dell eine gute Balance aus Umfang und überflüssiger Bloatware. Wenn man einmal die Amazon App ignoriert, können fast alle Bestandteile als sinnvoll gelten. Da hätten wir zum Beispiel eine Trial Version von Microsofts Office 365 und McAfees Internet Security. Die Windows Essentials 2012 und eine Media Suite von CyberLink sind ebenfalls mit an Bord.
Hinzu kommen diverse Hersteller-Tools wie das optionsreiche »My Dell« oder ein Backup- und Recovery-Programm, das zur Sicherung und Wiederherstellung des Systems dient. Wer die ganzen Tools nicht benötigt, sollte sie mit Blick auf den Massenspeicher deinstallieren. Kurz nach dem Bootvorgang reagiert das Notebook eher lahm.
Zubehör
Der Lieferumfang ist nicht gerade üppig. Wie die meisten Firmen beschränkt sich Dell auf einen Quick Start Guide und ein paar Infohefte (Garantieinformationen, Sicherheitshinweise...). Recovery- oder Treiber-DVDs werden nicht mitgeliefert.
Garantie
Der Internetshop Notebooksbillger.de, von dem unser Testgerät stammt, gibt als Garantie 24 Monate an. Wer das Inspiron 17R direkt auf der Hersteller-Website ordert, kann den einjährigen Abhol- und Reparaturservice (»Begrenzter Support«) durch einen 12 bis 48 monatigen Vor-Ort-Service (»Premium Support«) austauschen. Das entsprechende Upgrade kostet zwischen 69 und 249 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Die mattschwarze Chiclet-Tastatur können wir als gelungen bezeichnen. Dell hat sich für 14 x 14 Millimeter große Tasten entschieden, die mit knapp vier Millimeter breiten Zwischenräumen versehen sind (lediglich die Pfeiltasten und die F-Reihe hätte man höher gestalten können). Im Zusammenspiel mit den abgerundeten Ecken und dem guten Layout kommt es nur selten zu Fehleingaben.
Das Tippverhalten lässt ebenfalls kaum zu wünschen übrig, obwohl sich der dedizierte Nummernblock aufgrund der geringeren Stabilität etwas weich anfühlt. Der Tastenhub ist mittel bis kurz, Druckpunkt und Anschlag werden den meisten Ansprüchen gerecht. Auf der positiven Seite wäre noch das angenehme Tippgeräusch zu nennen. Im Vergleich zu anderen Keyboards hört sich die Eingabe recht leise an.
Über die blau markierte Fn-Taste sind – wie man es von der Konkurrenz kennt – jede Menge Komfortfunktionen nutzbar: Dazu gehören eine Multimedia-Steuerung, eine Display- bzw. Lautstärkeregelung und eine (De-)Aktivierungsmöglichkeit für den Sound, den WLAN-Adapter und das Touchpad.
Touchpad
Touchpad ist auch das Stichwort für unsere nächste Kategorie. Der parallel zur Leertaste angebrachte Mausersatz verfügt über eine Größe von 100 x 57 Millimetern. Um dem Nutzer ein ordentliches Feedback zu garantieren, hat Dell die Oberfläche leicht angeraut, was sich zwar negativ auf die Gleiteigenschaften auswirkt, jedoch Vorteile für die Rückmeldung bringt.
Per vorinstallierter Software lässt sich das Touchpad an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Besonderes Augenmerk verdient das Menü »Zeigebewegungen«, hinter dem sich dutzende Gesten verbergen (es werden bis zu vier Berührungen umgesetzt). Während das Blättern und Zoomen mit zwei Fingern schon im Auslieferungszustand möglich ist, muss die Drehfunktion erst aktiviert werden.
Bei der Gestenerkennung arbeitet das Touchpad meist zuverlässig. Der Präzision können wir ebenfalls ein gutes Zeugnis ausstellen. Nachbessern sollte Dell bei den Maustasten, die – wie bereits angedeutet – zur Seite hin wegkippen und dadurch den Qualitätseindruck in Mitleidenschaft ziehen.
Display
Das matte Full-HD-Display ist eines der größten Kaufargumente. Dell verbaut mit dem CMN N173HGE respektive CMN1720 ein – für TN-Verhältnisse – hochwertiges Panel, das vom Namen und den Werten sehr stark an das extrem beliebte Chi Mei N173HGE-L11 erinnert (siehe z. B. das MSI GS70 Stealth).
Eine Helligkeit von 324 cd/m² blieb für das HD+-Modell des Vorgängers ebenso tabu wie ein Kontrast von mehr als 850:1. Respekt gebührt auch dem Schwarzwert, der sich bei knapp 0,4 cd/m² ansiedelt. Zwar müsste das Panel für ein richtig knackiges Schwarz unter 0,2 cd/m² schaffen, im Konkurrenzvergleich sind 0,4 cd/m² aber gut. Ordinäre 08/15-Panels wie das JXWY4 173WD1 (Inspiron 17R-5721) erreichen meist deutlich über 0,5 cd/m², was zu einer arg gräulichen Darstellung führt.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 333 cd/m²
Kontrast: 854:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
ΔE Color 10.51 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.63 | 0.5-98 Ø5.2
58% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
62.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
61.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.73
Nicht ganz so toll kommt das Display bei der Farbwiedergabe weg. Eine sRGB-Abdeckung von 84 % und eine AdobeRGB-Abdeckung von 58 % sind keineswegs schlecht, jedoch patzt das Panel – wie im Notebook-Segment üblich – bei den Graustufen, dem Gamma-Wert, der Farbtreue und dem Sättigungsgrad (CalMan-Screenshots).
Wer hier auf eine hohe Genauigkeit angewiesen ist, sollte zu einem anderen Gerät greifen. Aus Sicht eines Otto-Normalverbrauchers, der primär Videos und Computerspiele konsumiert, macht das Bild eine gute Figur. An den notebooktypischen Blaustich dürften sich die meisten Käufer gewöhnen.
Da die Helligkeit im Akku-Betrieb nicht einbricht, eignet sich das Inspiron 17R ideal für den Außeneinsatz. Wie unsere Fotos belegen, ist das Notebook auch unter freiem Himmel nutzbar. Spiegelnde Displays mit niedriger Leuchtkraft geraten hier oft in Schwierigkeiten.
Die Blickwinkel können ebenfalls überzeugen. Während kostengünstige TN-Vertreter schon horizontal schwächeln, sind beim Inspiron 17R auch die vertikalen Blickwinkel halbwegs ordentlich (zumindest von schräg oben). An das Niveau eines IPS-Panels reicht die Anzeige jedoch nicht heran.
Leistung
Prozessor
Beim Core i7-4500U handelt es sich um ein energieeffizientes ULV-Modell, das im Gegensatz zu anderen Dual-Cores wie dem Core i5-4300M mit einer TDP von 15 statt 37 Watt spezifiziert ist. Der L3-Cache wurde mit vier zu drei MByte dagegen etwas höher angesetzt. Als Mitglied der Haswell Generation basiert der Chip auf 22 nm kleinen Strukturen.
Zwar fällt der Grundtakt mit 1,8 GHz eher dürftig aus, dank der Turbo Boost Funktion kann sich der Core i7-4500U jedoch auf bis zu 3,0 GHz übertakten. Hyper-Threading erlaubt es dem Prozessor sogar, vier Threads parallel zu bewerkstelligen. Die eingebaute Grafikeinheit nennt Intel HD Graphics 4400. Wegen des schwächeren Taktes (200-1.110 MHz) bleibt die Leistung hinter dem Grafikchip der »normalen« Dual-Cores zurück. Je nach Programm rechnet die HD Graphics 4600 deutlich schneller.
Doch Performance hin oder her: Viel wichtiger ist, dass Dell dem Inspiron 17R die Enduro Technik von AMD verpasst hat. Diese wechselt automatisch zwischen der integrierten und der dedizierten Grafikeinheit, was für ein besseres Energiemanagement und höhere Akkulaufzeiten sorgt.
Bei einer aktuellen Treiberdatenbank sollten auch neue Spiele und 3D-Anwendungen richtig erkannt und von der HD 8870M übernommen werden. Leider funktioniert AMDs Grafikumschaltung weiterhin nicht ganz so gut wie das Pendant aus dem Hause Nvidia (Optimus Technologie) – es hapert an Zuverlässigkeit und Feedback. Per Catalyst Control Center kann man .exe-Dateien immerhin der gewünschten GPU zuordnen oder gleich das globale Profil ändern.
Turbo Boost
Die Turbo-Boost-Technik entpuppt sich als Achillesferse des Inspiron 17R. Wenn nur der Prozessor belastet wird, ist die Welt noch in Ordnung: 2,5-2,9 GHz bei Single-Core-Benchmarks und 2,5-2,7 GHz bei Multi-Core-Benchmarks liegen zwar unter den Fähigkeiten des Core i7-4500U, sind jedoch durchaus brauchbar (wobei der Takt kurzfristig auf rund 2,0 GHz einbricht).
Problematisch wird es erst bei gleichzeitiger GPU-Last. In diesem Fall deaktiviert sich der Turbo nach einer Weile komplett. 1,8 GHz können bei manchen Programmen zu Limitierungen führen, wie auch unsere Spiele-Tests zeigen. Um Gamer nicht zu verschrecken, muss Dell hier unbedingt Hand anlegen.
Leistung CPU
Bei reinen CPU-Benchmarks arbeitet der Turbo Boost zufriedenstellend. Im brandneuen Cinebench R15 kann das Inspiron 17R einen Single-Core-Wert von 118 Punkten vorweisen. Dieses Ergebnis bewegt sich nur minimal unter dem Level des 2,5-3,1 GHz flotten Core i5-4200M (122 Punkte @Lenovo IdeaPad Z710). Der vierkernige und mit 2,2-3,2 GHz taktende Core i7-4702MQ rechnet ebenfalls kaum schneller (125 Punkte @HP Envy 17-j110eg). Gegen den schwächeren ULV-Bruder Core i5-4200U (99 Punkte @Toshiba Satellite M50-A-11L) gewinnt der 22-nm-Chip indes locker.
Beim Multi-Core-Test treten deutlich größere Abweichungen zutage. Mit 257 Punkten reiht sich der Core i7-4500U knapp 15 % hinter dem Core i5-4200M (301 Punkte) und 55 % hinter dem Core i7-4702MQ (575 Punkte) ein. Das Schlusslicht bildet der Core i5-4200U mit rund 200 Punkten.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4500U | |
Core i5-4200U | |
Core i5-4200M | |
Core i7-4702MQ | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4500U | |
Core i5-4200U | |
Core i5-4200M | |
Core i7-4702MQ |
Grafikkarte
Die Radeon HD 8870M markiert bei AMD den Übergang zwischen der Mittelklasse und dem High-End-Bereich. Angesichts der Shader-Einheiten könnte man von einer halbierten Radeon HD 8970M sprechen.
Das derzeitige Topmodell auf Basis der GCN-Architektur (wird bald durch die R9 M290X ersetzt) verfügt über 1.280 statt 640 Rechenwerke. Weitere Einschränkungen muss die HD 8870M beim Kerntakt (725 vs. 850 MHz), dem Speicherinterface (128 vs. 256 Bit) und der Speichergröße (2.048 vs. 4.096 MByte) hinnehmen. Im Gegenzug ist das DirectX-11-Modell kleiner, sparsamer und einfacher zu kühlen.
Mithilfe von PowerTune, das an die Turbo Boost Technik der Intel Chips angelehnt ist, wird der Kerntakt im 3D-Betrieb auf maximal 775 MHz angehoben. Unsere Messungen bestätigen dieses Feature (wobei der Wert zwischen 725, 755 und 775 MHz schwankt). Dass sich die Leistung an der alten GeForce GTX 660M orientiert, wissen wir seit dem Erscheinen des Samsung 770Z7E.
Als Treiber war auf dem Testgerät die Version 12.100.14.7000 installiert (Angabe des Tools GPU-Z). Da es in einigen Spielen zu Problemen kam (siehe Kapitel »Gaming Performance«) würden wir Ihnen ein Update empfehlen.
Leistung GPU
Während die CPU-Scores der Grafikbenchmarks teils deutlich vom inaktiven Turbo beeinträchtigt sind, merkt man bei den GPU-Scores keine signifikanten Nachteile.
Nehmen wir zum Beispiel die 2013er-Ausgabe des 3DMark: Dank 2.127 Punkten, welche das Inspiron 17R im Fire Strike Test erreicht, sprintet das AMD Modell mühelos an der GeForce GT 740M vorbei, die nur auf einen halb so hohen Wert kommt (1.141 Punkte @Toshiba Satellite M50-A-11L). Das Ergebnis entspricht eher dem Schnitt aus einer GT 750M mit GDDR5-VRAM (1.877 Punkte @Dell Inspiron 15-7537) und einer GTX 760M (2.271 Punkte @MSI GE40).
Beim Unigine Heaven 3.0 Benchmark (1.920 x 1.080, Tessellation normal) verschieben sich die Abstände leicht. Mit einem Endresultat von 25,4 fps performt die HD 8870M zwar erneut über dem Niveau der GT 740M (14,4 fps @HP Envy 15-j011sg) und der GT 750M DDR3 (22,3 fps @One K56-3F), der GTX 760M wird sie jedoch nicht gefährlich (34,1 fps @Gigabyte P34G).
Insgesamt können wir dem Inspiron 17R ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Radeon HD 8870M | |
GeForce GT 740M | |
GeForce GT 750M GDDR5 | |
GeForce GTX 760M |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
Radeon HD 8870M | |
GeForce GT 740M | |
GeForce GT 750M GDDR5 | |
GeForce GTX 760M |
3DMark Vantage P Result | 8968 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2842 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 35536 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6393 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1906 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Trotz dem üppigen Platzangebot enthält das Gerät nur einen 2,5-Zoll-Schacht. In diesen packt Dell eine 1.000 GByte große HDD von Western Digital. Die WDC Scorpio Blue WD10JPVX-75JC3T0 gehört zu den schnellsten 5.400er-Modellen überhaupt. Einer sequentiellen Lese- und Schreibrate von über 110 MB/Sek sind selbst manche 7.200er-Vertreter nicht gewachsen.
Im Windows Alltag zeigen sich dennoch bald die Einschränkungen der Magnettechnik. Wegen der niedrigen Geschwindigkeit bei kleinen Dateien dauern viele Aktionen merklich länger als mit einem modernen Solid State Drive.
Wer über das nötige Kleingeld verfügt, sollte die HDD in Rente schicken und ein passendes 2,5-Zoll-Modell einbauen. Ob und wie der Umzug des Betriebssystems gelingt, ist eine andere Frage. Dell hätte jedenfalls gut daran getan, einen mSATA-Slot zu integrieren oder wenigstens eine SSD als Upgrade-Option anzubieten.
System Performance
Der Verzicht auf ein Solid State Drive äußert sich auch bei den Systemtests. 3.222 Punkte im PCMark 7 verwehren dem Inspiron 17R den Zutritt zum High-End-Gebiet. Für ein preislich attraktives Multimedia-Notebook ist die Vorstellung jedoch ausreichend. Ähnlich teure Konkurrenten wie das HP Envy 15-j011sg (3.218 Punkte) oder das HP ProBook 470 G0 (3.254 Punkte) schaffen vergleichbare Werte.
PCMark 7 Score | 3222 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie sich der Gaming-Tabelle entnehmen lässt, gerät die HD 8870M bei neueren Titeln recht schnell an ihre Grenzen. Eine Mischung aus 1.920 x 1.080 Bildpunkten, (sehr) hohen Details und aktiver Kantenglättung führt meist zu einer unspielbaren Bildwiederholrate.
Beim Einsatz von 1.600 x 900 oder 1.366 x 768 Pixeln fühlt sich die Grafikkarte deutlich wohler, wobei man es auch hier nicht mit dem Antialiasing und der Detailstufe übertreiben darf. Im Extremfall, wenn der geringe CPU-Takt an der Leistung nagt, werden sogar nur minimale Einstellungen ordentlich wiedergegeben (hat jemand Assassin's Creed IV gesagt?). Anspruchslose Titel wie Fifa 14 bringen den DirectX-11-Chip dagegen nicht in Bedrängnis.
Summa summarum werden nur Gelegenheitsspieler mit dem Inspiron 17R glücklich.
Battlefield 4 - 1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Radeon HD 8870M | Core i7-4500U | |
GeForce GT 740M | Core i5-4200M | |
GeForce GT 750M GDDR5 | Core i7-4702HQ | |
GeForce GTX 760M | Core i7-4702MQ |
Bei unseren Tests sind ein paar Ungereimtheiten aufgetreten, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:
- F1 2013 verweigerte nach dem ersten Start den Dienst (das Programm lief angeblich im Hintergrund, wurde aber nicht korrekt geöffnet). Dieser Bug ist bei AMD Grafikkarten keine Seltenheit.
- Call of Duty: Ghosts harmonierte überhaupt nicht gut mit dem Inspiron 17R. Unabhängig von den Einstellungen brach die Framerate regelmäßig auf knapp 0 fps ein. Neben dem GPU-Treiber könnte die relativ schlechte PC/AMD-Optimierung schuld sein.
- Der fehlende Turbo des Core i7-4500U beeinflusst die Geschwindigkeit in prozessorlastigen Spielen teils massiv, was Erinnerungen an das MSI GX60/GX70 weckt.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Fifa 14 (2013) | 202.4 | 150.6 | 136.5 | 116.8 |
Battlefield 4 (2013) | 46.7 | 39.1 | 35.3 | 15.1 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 31.1 | 24.6 | 19.4 | 11.6 |
Need for Speed: Rivals (2013) | 27.3 | 26.9 | 25.6 | 19.9 |
Assassin´s Creed IV: Black Flag (2013) | 25.3 | 23.6 | 19.1 | 10.7 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Für zahlreiche Anwender ist die Geräuschentwicklung von besonders großer Bedeutung - kein Wunder, will man beim Schreiben, Internetsurfen oder Spielen doch möglichst viel Ruhe haben. Das Inspiron 17R präsentiert sich in dieser Kategorie zwiegespalten.
Während das Notebook bei anspruchslosen Aufgaben relativ leise arbeitet, kommt es bei stärkerer Last zu einer deutlich hörbaren Geräuschkulisse. Im 3DMark 06, der uns als Grundlage für den 3D-Betrieb dient, rauschte der Lüfter nach einer Aufwärmphase mit präsenten 44 dB(A). Für ein Multimedia-Notebook, welches »nur« von einem ULV-Prozessor angetrieben wird, ist dieser Wert recht hoch. Zu allem Überfluss machte der Lüfter stellenweise durch ein nerviges Surren auf sich aufmerksam. Dass im Stresstest etwas geringere 43 dB(A) ermittelt wurden, liegt an der Drosselung der Hardware, mit der wir uns gleich näher beschäftigen.
Im Idle-Betrieb gibt es kaum Grund zur Beanstandung. Wenn der 17-Zöller gar nichts zu tun hat, deaktiviert sich der Lüfter komplett und man hört nur ein dezentes Rauschen der Festplatte, die bei Zugriffen leicht auftourt (32-33 dB).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.5 / 32 / 32.6 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 43.8 / 43.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die enorme Temperaturentwicklung ist ebenfalls ein Indiz dafür, dass die Kühlung grenzwertig dimensioniert wurde. Zwar erwärmt sich das Notebook im Leerlauf-Betrieb nur auf moderate 26-31 °C, unter Last werden die Gehäuseoberflächen aber sehr heiß. Eine Maximaltemperatur von 51 °C (Lüfterareal) könnte auch von einem waschechten High-End-Notebook stammen. Bis zu 42 °C im linken Bereich der Handballenauflage sind auch nicht ideal.
Kritisch beobachten wir vor allem die Hitzeentwicklung der Komponenten. Trotz eines temporären CPU-Throttlings auf 800 MHz und eines GPU-Throttlings auf 575 MHz erreichen der Core i7-4500U und die Radeon HD 8870M unter Volllast über 90 °C. Mit einer potenteren Kühlung wäre die Situation wohl entspannter. In der jetzigen Fassung sind die Emissionen leider nicht optimal.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-13.8 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität bemüht sich redlich, über dieses Manko hinwegzutrösten. Dell integriert auf der Vorderseite zwei Stereo-Lautsprecher, die nicht nur mit einer guten Maximallautstärke, sondern auch einer mit einer tollen Software auftrumpfen. Wichtigstes Element ist die MaxxAudio 4 Technik, deren Lautsprecherverbesserung den Klang tunt. Die verschiedenen Szenarien, welche bei Bedarf gewechselt werden können (Filme, Musik, Sprache, Gaming etc.), wirken sich deutlich auf die Soundwiedergabe aus.
Die Abwesenheit eines Subwoofers wird dem Inpiron 17R nur bedingt zum Verhängnis, da bereits die Speaker einen brauchbaren Bass liefern. Nimmt man alle Punkte zusammen, darf die Soundqualität als überdurchschnittlich gelten. Die Mehrheit der Konkurrenz hört sich schlechter an. Für ein Referenzniveau reicht es jedoch nicht. Wenig überraschend klingt das 2.0 System blechern.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der sparsame ULV-Prozessor gewährleistet nicht nur hohe Akkulaufzeiten, sondern auch einen moderaten Stromverbrauch. 4,6-17,6 Watt im Idle-Betrieb tendieren zum flachen 17-Zoll-Bruder Inspiron 7737, das mit einem Core i7-4500U und einer GeForce GT 750M auf Kundenfang geht.
Im 3D-Betrieb sind die Werte ebenfalls ähnlich. So konnten wir bei der ersten Szene des 3DMark 06 knapp 64 Watt messen (62 Watt @Inspiron 7737). Wenn unter Volllast die CPU-Drosselung eintritt, verringert sich der unten angegebene Maximalverbrauch von 88 auf etwa 70-75 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 4.6 / 13 / 17.6 Watt |
Last |
64.4 / 88.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Obwohl die Akkukapazität mit 65 Wh keine Preise gewinnt, kommt der 17-Zöller erstaunlich gut ohne Netzteil zurecht. Ein minimaler Wert von 120 Minuten (hohe Last, 100 % Leuchtkraft) ist ebenso respektabel wie ein maximaler Wert von knapp neun Stunden (geringe Last, niedrigste Helligkeitsstufe).
Beim drahtlosen Internetsurfen mit etwa 50 % Luminanz ist man ebenfalls recht lange mobil: 5,5 Stunden bleiben für die meisten Kontrahenten ein Wunschtraum. Gleiches gilt für eine rund 3,5-stündige DVD-Wiedergabe. Multimedia-Notebooks, die kein ULV-Modell, sondern einen Standard-Prozessor enthalten, müssen sich mit weniger abfinden (siehe z. B. das Asus N750JV).
Fazit
Die Wahl eines Prozessors mit 15 Watt TDP ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite begeistern die Energiewerte und die Akkulaufzeit. Auf der anderen Seite enttäuscht es doch sehr, dass der Dual-Core nicht immer mit seinem vollen Takt läuft.
Ein Grund dürfte das zweitklassige Kühlsystem sein. Wie wir im Laufe des Artikels demonstriert haben, kommt der Allrounder unter Last merklich ins Schwitzen. Nachholbedarf besteht auch bei der Anschlussausstattung respektive -verteilung und den Wartungsmöglichkeiten. Manch ein Nutzer würde sicher gern den Lüfter reinigen.
Ansonsten liefert Dell einen guten Job ab. Das edle (wenn auch etwas schwere) 17-Zoll-Chassis punktet mit einem leuchtstarken und kontrastreichen Display sowie einer geringeren Schmutzanfälligkeit. Beim Keyboard und dem Touchpad erlaubt sich Dell auch keine größeren Ausrutscher.
Zum Preis von 850 Euro können wir Ihnen das Testgerät durchaus ans Herz legen.