Test Wortmann Terra 1450 II Ultrabook
Wortmann Laptops gehören zu den Testkandidaten, die extrem selten unter unseren Reviews vertreten sind. Zu Unrecht, hat der deutsche Hersteller doch ein umfassendes Laptop-Angebot im Programm. Das vertreibt er zwar hauptsächlich auf direktem Wege an große und kleine Unternehmen, doch auch Privatkunden können die Terra-Mobile-Laptops über eine Vielzahl von Online-Shops beziehen.
Neben den 17-, 15- und 13,3-Zollern gibt es auch die Ultrabook-Kategorie unter der Firmierung Terra Mobile 1450 II. Wir haben uns für das Einsteiger-Modell mit Intel Core i3 3217U entschieden (1220196). Der flache 14-Zoller ist zirka 300 Euro billiger als die Core-i7-3517U-Version mit 240 GB SSD (1220197).
Wo ordnet sich der 14-Zoller hinsichtlich Preis/Leistung ein? Ist der Core i3 3217U, den wir zum ersten Mal im Test haben, deutlich langsamer als der Allerwelts-Ultrabook-Prozessor i5 3317U? Gibt es sinnvolle Business Features? Erfahren Sie alles zum Terra Mobile 1450 II in unserem ausführlichen Testbericht.
Wortmann liefert ein gutes, weil im Wesentlichen stabiles Chassis, das sich unter den preiswertesten Ultrabooks überhaupt nicht verstecken muss. Der Body besteht aus einer lackierten Magnesiumlegierung und ist im Ganzen verwindungsfest. Im Detail finden wir Schwachstellen im vorderen Bereich der Handauflage. Hier kann die überlappende Oberschale mittig der Verschraubungen geringfügig angehoben werden. Gravierender ist das Nachgeben des oberen Touchpad-Bereiches. Hier federt die Fläche schon bei wenig Druck deutlich ein.
Der Deckel ist sehr flach, besitzt aber trotz seines schmalen Rahmens eine gute Festigkeit, speziell auf der Aluminiumfläche. Die gebürstete Optik lässt das ansonsten nüchterne und farblose Gerät wertig erscheinen. Leider bleiben auf dem Deckel die meisten Fingerabdrücke hängen, wohingegen selbige auf der Handauflage weniger sichtbar sind.
Beim Gewicht liefert das 1450 II mit 1634 Gramm eine normale Vorstellung ab. Andere 14-Zoll-Ultrabooks, wie das Dell Inspiron 14z-5423 (1800 Gramm) oder das Lenovo ThinkPad X1 Carbon (1335 Gramm), sind etwas schwerer oder auch leichter. Tendenziell leichter werden erst die 13,3-Zoller, z. B. Aspire S3 (1400 Gramm), Asus Zenbook UX31 (1300 Gramm) oder Lenovo IdeaPad U300s (1300 Gramm). Das Toshiba Satellite Z930-119 (1089 Gramm) hat bisher noch niemand schlagen können.
Das gefällt: Die Bodenplatte sitzt sehr stramm, wir können die Fläche an keiner Stelle eindellen. Dadurch liegt der 14-Zoller fest und wertig beim Hantieren in der Hand. Ein Lob gibt es auch für die Gelenke, welche stabil mit der Base Unit verbunden sind und den Deckel nicht wippen lassen. Der maximale Öffnungswinkel beträgt zirka 140 Grad, was zum Surfen auf dem Schoß ausreicht.
Alle Ports befinden sich an der rechten oder linken Gehäuseseite. Die Position im hinteren Bereich gefällt und auch die nicht zu enge Aufteilung ist in Ordnung. Neben zwei USB-2.0-Anschlüssen bietet das 1450 II einen USB-3.0-Anschluss für schnelle Peripheriegeräte. Externe Anzeigen können mittels HDMI oder VGA angeschlossen werden. Durch das Weglassen einer Mikrofon-Buchse hat Wortmann Platz eingespart. Das eingebaute Mikrofon hat an gleicher Stelle, nur auf der Oberseite, seinen Platz gefunden.
Kommunikation
Integriertes 3G ist leider kein Thema für die Ultrabook-1450-II-Serie, keines der drei angebotenen Konfigurationen hat ein solches Modul an Bord. Hier müssen Nutzer ihr Smartphone als mobilen HotSpot (WLAN) einrichten oder sich einen UMTS/WLAN-HotSpot-3G zulegen.
Das Kommunikationsangebot entspricht ansonsten dem aktuellen Standard. Neben WLAN nach 802.11b/g/n-Standard ist ein Gigabit-LAN-Adapter an Bord und Bluetooth 3.0+HS wird unterstützt. Die kabelgebundene Internetverbindung ist ganz traditionell auch per RJ-45-Kabel möglich. Via Gigabit-Switch konnten wir unseren zehn Gigabyte großen Testordner in wenigen Minuten übertragen. GB-Ethernet ist auch in Zeiten von Draft-N-Routern oftmals die schnellste Datenübertragung im Netzwerk.
Sicherheit
Wortmann versucht nicht die Positionierung als Business-Gerät. Dieser Versuch würde mangels Smartcard, TPM, Fingerprint und Anti Theft auch fehl schlagen. Ein Boot-Passwort für das System kann im BIOS eingerichtet werden. Im BIOS bestehen für ambitionierte Nutzer zahlreiche Chipsatz- und Geräte-Optionen (Grafik, Speicher, Power Management etc.). Vom Ändern dieser Einstellungen raten wir dem normalen Nutzer aber ab. Für gewöhnlich sind keine Performance- oder Laufzeit-Gewinne mehr erzielbar.
Zubehör
In der hochwertigen Hardcover-Box finden wir neben dem Netzteil mit Euro-Stecker (2-polig) und einem Poliertuch eine LOGI TERRA Wireless Mouse M215 und ein Handbuch Windows 7 Professional plus Recovery Datenträger der 64Bit-Version. Eine Recovery Partition gibt es dennoch (Bootvorgang + Taste F1).
Einen Docking Port besitzt der 14-Zoller nicht, deshalb hat der Hersteller die Terra Mobile USB Dockingstation 730 im Angebot (optional). Für 139 Euro erinnert diese an Toshibas Dynadock Lösung, hat aber weniger Ports. Sie bringt 4x USB 2.0, 1x DVI (+ Adapter auf VGA), 1x LAN 10/100, Audio in/out mit und unterstützt Displayauflösungen bis 2048 x 1152 Pixel.
Wartung
Die Wartung und Erweiterbarkeit sind einfach, auch wenn die Unterseite zuerst anderes vermuten lässt. An selbiger müssen ringsum alle Schrauben gelöst werden. Danach lässt sich die gesamte Bodenplatte abnehmen. Zu Gunsten eines unbeschädigten Testsamples haben wir auf das Öffnen verzichtet. Wortmann konnte uns jedoch ein Foto des Modells mit 500 GB HDD S-ATA + 64 GB SSD S-ATA (1220195) zur Verfügung stellen.
Unter der Bodenplatte befindet sich der 2,5-Zoll-HDD-Schacht (SATA). Hierin steckt aber nicht die Verbatim SSD, in unserem Testgerät ist der Schacht leer und könnte durch eine beliebige SATA-HDD oder SSD aufgerüstet werden. Die Verbatim 128-GB-SSD steckt ohne Gehäuse am zweiten SATA-Port (oben rechts im Bild).
Daneben gibt es eine DDR3-RAM-Bank (max. 1 x 8 GB) und ein gestecktes WLAN-Modul. Der mittig angebrachte, kleine Gehäuselüfter liegt vollständig offen und kann auf diesem Wege gereinigt werden (Druckluft).
Garantie
Wortmann gewährt 24 Monate Garantie inklusive Pick-Up und Return. Die Erweiterung von Garantie und Pickup-Service um jeweils 12 Monate ist möglich. Der Express-Reparaturservice begrenzt die Reparaturzeit im Werk auf maximal 48 Stunden. Dauert es länger, so erhält der Kunde auf Wunsch ein mindestens gleichwertiges Gerät für die Reparaturdauer. Der Express-Reparaturservice gilt für 24 bzw. maximal 36 Monate. Alle Preise auf Anfrage.
Tastatur
Wortmann stattet sein Ultrabook mit freistehenden Tasten aus, die in einer kleinen Vertiefung liegen. Die Tasten haben einen weichen, leisen Anschlag. Ihre glatte Oberfläche empfinden wir als angenehm, sie hinterlässt keine Schmierfinger. Der große Abstand der Tasten erlaubt zielsicheres und schnelles Tippen. Noch besser hätte dies mit konischen Tasten geklappt (Innen-Wölbung jeder Taste). Das Schreib-Feedback ist mitunter etwas kurzatmig. Der Grund ist der knappe bis mittlere Tastenhub. Das Layout ist gelungen: Die Richtungstasten sind nicht verkleinert, die Bildtasten sowie Entfernen und Pos1/Ende befinden sich sinnvollerweise ganz rechts.
Touchpad
Das Finger-Sensing-Pad (Sentelic V9.2.9.7) ist ein seltenes Exemplar, aber auch keines, das uns von Seiten der Hard- oder Software überzeugt. Es gibt eine vertikale Scrollbar, aber keine horizontale. Das Rollen und Zoomen mit zwei aufgelegten Fingern sind die einzigen Multi-Touch-Gesten, die wir dem Sensing-Pad entlocken konnten. Der Treiber bietet kein Einstellungs-Tool, wie wir es von Elan oder Synaptics kennen. Ein Treiber-Update nützte nichts, danach funktionierte Multi-Touch gar nicht mehr.
Die Pad-Fläche aus Kunststoff dellt je nach Position mehr oder weniger stark ein. Die Haptik erinnert an Oberflächen, die schon nach einigen Wochen der Benutzung abgewetzt und speckig aussehen. Die matten Tasten haben einen sehr knappen Hub. Ihr helles Klicken stört, schnelles Anklicken wird damit mühsam.
Die matte 14-Zoll-HD-Anzeige in 1.366 x 768 Pixeln (16:9 Format) ist die einzige Option unter den drei 1450 II Modellen. Anspruchsvolle Nutzer schauen deshalb in Richtung Asus, dessen UX32VD als 13.3-Zoller ein Full HD IPS Panel mitbringt (1920 x 1080). Dafür sind jedoch auch 1100 bis 1200 Euro fällig, unser Terra Mobile 1450 II kostet schlappe 700 Euro.
Die LED-Hintergrundbeleuchtung vermessen wir mit dem Gossen Mavo Monitor. Mit einer maximalen Luminanz von nur 158 cd/m² bewegt sich das TN-Panel sogar noch unterhalb des Niveaus günstiger 08/15-Consumer-Notebooks. Die Ausleuchtung der Fläche (89 %) ist gleichmäßig genug, um Fleckenbildung zu verhindern.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 158 cd/m²
Kontrast: 198:1 (Schwarzwert: 0.8 cd/m²)41.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.76% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Sattes Schwarz und kräftige Farben sind ein No Go für das Terra Mobile 1450 II. Die Kontraste sind sehr niedrig. 198:1 - das steht für blasse, matte Farben. Das Gegenteil wäre für den Outdoor-Einsatz zwar nicht zwingend, aber vorteilhaft. Fotos und Filme sind auf der blassen Anzeige keine Freude.
Der darstellbare Farbraum gilt als Kriterium, wenn professionelle Bildbearbeiter ihre Laptops auswählen. Schon aus Performance-Gründen und wegen der niedrigen Auflösung wird die Wahl nicht auf ein 1450 II fallen. Der Farbraum sei daher nur der Vollständigkeit halber genannt. Die ICC-Profile zeigen im Vergleich, dass selbst teurere Ultrabooks, wie das extrem leichte Toshiba Satellite Z930-119, ein ähnlich schlechtes Panel besitzen (Bild 3). Es gibt jedoch positive Ausnahmen, wie das Samsung 900X4B mit beinaher sRGB-Abdeckung (Bild 2).
Der Außengebrauch des 14-Zollers bereitet keine Freude. Bei Bewölkung geht die Helligkeit des Desktops noch in Ordnung, zumindest wenn wir frontal darauf schauen. Die durchschnittliche Leuchtdichte von nur 151 cd/m² ist für helles Umgebungslicht ansonsten ungenügend. Die matte TFT-Oberfläche erfüllt die Anforderung eines reflexionsfreien Arbeitsplatzes.
Für den effizienten und vor allem augenschonenden Einsatz in der Sonne ist das HD Panel aber viel zu leuchtschwach. Um hellere Panels zu finden, müssen wir uns nicht auf das teure Zenbook UX32VD (355 cd/m²) beschränken, auch ein "normales" Samsung 530U3C-A01DE (306 cd/m²) oder ein günstiges Lenovo IdeaPad U310 (175 cd/m²) leuchten heller. Letzteres ist, zugegeben, in dieser Hinsicht ein schwacher Vergleich.
Farbveränderungen und grobe Verfälschungen des Referenzbildes treten schnell (vertikal) oder gemächlich auf (horizontal). Damit sind die Blickwinkel, also die Betrachtungswinkel der Anzeige, bereits stark eingeschränkt. Negative Folge: Zu dritt kann das Betrachten von Filmen oder Fotos zur Quälerei werden (Geisterbilder und verschwommene Konturen). Als Kino-Maschine ist das Terra Mobile 1450 aber nicht der passende Kandidat.
Die "gute" Nachricht: Der Hersteller muss sich für die schlechten Blickwinkel des Panels in dieser Preisklasse nichts vorwerfen lassen. Ob Ultrabook oder Laptop, für unter 1000 Euro gibt es nie bessere Blickwinkel. Erst teure Geräte, wie MacBook Air 13 Mid 2012, oder Asus Zenbook Prime UX31A Ultrabook zeigen, dass ein Panel mit IPS-Technik viel besser aussehen kann.
Der Intel Core i3 3217U ist ein selten eingesetzter Low-Voltage-Prozessor für Subnotebooks und Ultrabooks. Seine zwei Kerne takten mit 1.80 GHz, besitzen aber nicht wie der oft verwendete Intel Core i5 3317U (2x 1.70 GHz ULV) einen Turbo Boost. Hyper Threading, das heißt das Rechnen auf zwei zusätzlichen, virtuellen Kernen, das beherrscht der i3 3217U.
Wer einen Turbo-Prozessor sein Eigen nennen möchte oder muss, für den hält Wortmann die Varianten i5 3317U (800 Euro) und i7 3517U (1000 Euro) bereit. Einher mit dem schnelleren Prozessor wird die 128 GB SSD (Verbatim) des Testgerätes in Variante i5 durch 500 GB HDD + 64 GB SSD ersetzt. Die teure i7-Version enthält eine 240-GB-SSD.
Prozessor
Der Core i3 in der günstigsten Ausstattungsversion lässt eine geringere Performance als mit i5 oder i7 vermuten. Wie hoch fallen diese Differenzen aus? Wir prüfen den Leistungsunterschied zum Ivy-Bridge-i5/i7 mit den Cinebench Tests.
Der R11.5 CPU Multi 64 Bit Test (1,81 Punkte) fällt 33 % schlechter aus als mit i5 3317U. Diese Ivy-Bridge-CPU arbeitet bspw. in den Ultrabooks Aspire V5-571G (2,38) oder Zenbook Prime UX31A (2,38). Mit Throttling-Problem kann der i5 aber auch bis zu 13 % unter dem Core i3 liegen. Solche "schwachen" i5-Leistungen lieferten bspw. das Fujitsu LifeBook UH572, das Lenovo IdeaPad U310 oder das Samsung 530U3C-A01DE. Der i7 3517U (~2,8 Punkte) hängt den i3 aber locker ab (+54 %).
Der Cinebench R11.5 Single Test (0,75 Punkte) rechnet auf nur einem Kern. Da nützen auch die 1,8 GHz wenig, denn mit Turbo Boost sind i5 (+40 %) und i7 (+60 %) schneller. Letzteren Prozessor, der auch bei Wortmann geordert werden kann, arbeitete im Dell XPS 14-L421X oder auch in der Vorserie des Asus UX31A.
Im Akkubetrieb muss der Nutzer nicht auf die CPU-Leistung verzichten. Der R11.5-Multi-Test endet ident auf 0,75 Punkte. Das Ergebnis war leider nicht eine bessere, sondern eine schlechtere Laufzeit: 370 Minuten im WLAN-Test. Hier sollten Nutzer die Pre-Sets am besten belassen.
Kurz: Der Core i5 scheint die beste Alternative zum i3 zu sein. Sofern kein Throttling vorliegt, ist der Performance-Unterschied zum i3 größer als der zwischen i7 und i5.
System Performance
PCMark Vantage und PCMark 7 messen die Anwendungsleistung als Ganzes. Das Ergebnis liegt bei 3.628 bzw. 2.625 Punkten. Ultrabooks mit i5 3317U schafften in diesen Tests je nach Schnelligkeit der SSD/HDD 61 % (Lenovo IdeaPad U310, HDD) bis 229 % (HP Envy Spectre XT 13-2000eg, Samsung SSD 128 GB) mehr Punkte. Damit bewegt sich das Terra Mobile zwischen Pentium Modellen wie dem Low-Cost-Laptop HP 630-LH384EA. Der PCMark 7 Score bestätigt das schlechte Ergebnis, unser Testgerät befindet sich im Umfeld HDD bestückter Ultrabooks wie Acer Aspire S3-391-53314G52add.
Warum das 1450 II trotz SSD eine solche niedrige Systemwertung bekommt, das erkennen wir deutlich am HDD-Score (5.177, PCMark Vantage) bzw. am Storage Score (2.861, PCMark 7). Andere SSD-Ultrabooks fahren bei Letzterem bis zu 83 % (Asus Zenbook Prime UX31A, ADATA XM11 SSD) oder zumindest 47 % mehr Punkte ein (Lenovo IdeaPad U410-MAH6MGE, HDD + SSD Cache). Weshalb die Verbatim SSD solch schlechte Performance abliefert, der klären wir unter Massenspeicher.
PCMark Vantage Result | 3628 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2625 Punkte | |
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Massenspeicher
Die Ergebnisse der HDD-Benchmarks sehen auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus: 186 bis 258 MB/s im sequentiellen Lesen sind zwar nicht Top-Durchsätze (Toshiba Satellite Z930-119: 274 bis 507 MB/s), sie liegen aber deutlich über 5400-/7200-RPM-Festplatten (65-95 MB/s).
Den Unterschied zu einer schnellen SSD erkennen wir an den äußerst niedrigen Write-Werten von zirka 110 MB/s (sequential) oder 7,7-21 MB/s (4K). Eine schnelle SSD, wie im Z930, legt hier 384 bzw. 44 bis 47 MB/s hin. Hinzu kommt eine dreimal so lange Zugriffszeit von 0,6 ms (Z930: 0,2 ms).
Der Phison PS3105-S5-I Controller der verbauten Verbatim BlackBox 47478 (SATA 3 GB/s) kann es offensichtlich nicht mit den Sandforce (meist bei ADATA) oder Samsung Controllern (830 Series, SATA 6 GB/s) aufnehmen. Schade, denn eine nach Marktpreis nur zirka 15 Euro teurere Samsung SSD 830 mit 128 GB hätte den 14-Zoller deutlich performanter werden lassen. Praktisch steht es dem Nutzer natürlich frei, sich ein Performance-Modell einzubauen.
Die erlebte Anwendungsperformance ist trotz der Kritik keine schlechte. Die parallele Installation von Programmen, das Kopieren großer Datei-Ordner während der Arbeit oder der System-Kaltstart gehen angemessen zügig voran. Den ultimativen SSD-Kick, im Vergleich zur konventionellen HDD, darf der Käufer aber nicht erwarten.
Grafikkarte
Die HD 4000 hat sich in unserem bisherigen Tests als passabler Spielefreund beweisen können. Dies galt auch für die Low-Voltage-Prozessoren der Ultrabooks, welche auf niedrigem Niveau ähnliche 3D-Ergebnisse zeigten, wie in Standard-Laptop-CPUs (Ivy Bridge). Siehe: Test Intel HD Graphics 4000 oder das Datenblatt der HD Graphics 4000.
Im Turbo-Modus taktet die HD 4000 gemäß Norm herauf (1.000 MHz) und im Idle wieder herunter (350 MHz). CPU lastige Benchmarks zeigen eine verminderte Leistung gegenüber einer HD 4000 im Core i5 3317U (Standard-Ultrabook-CPU). Ein 3DMark 06 endet auf 3.561 Punkte. HP Envy Spectre XT 13-2000eg (+37 %) oder Asus UX32VD (+36 %) sind mit dem i5 schneller unterwegs. Ob Computerspiele, die mehr oder weniger stark die CPU beanspruchen, einen ähnlichen Nachteil erfahren, das klären wir im folgenden Absatz.
Reine GPU-Tests, wie der Cinebench R11.5 OpenGL Test (11,11 Punkte), werfen 25 bis 35 % weniger Punkte ab als bei den i5-3317U-Modellen. Ein i7 3517U schafft 48 % mehr Punkte.
3DMark 06 Standard Score | 3561 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Reale Games verhalten sich manchmal anders, als es die synthetischen Benchmarks vorgeben. Bei Fifa 12 und Risen erleben wir keinen Leistungseinbruch im Vergleich zu 3317U. Für Battlefield 3 fehlen uns die Vergleichswerte. Anno 2070 läuft in der Medium-Einstellung aber 25 % langsamer mit unserem Core i3, wobei Medium mit der HD 4000 so oder so nicht flüssig spielbar ist (-20-40 % in Low Details).
Kurz: Die Spieleleistung rangiert auf einem derart geringen Niveau, dass es in der Praxis keine Rolle spielt, ob die HD 4000 im i3 hier und da etwas langsamer rechnet als im Core-i5-Gegenstück. Der limitierende Faktor sind der Prozessor wie die interne GPU gleichermaßen. Die volle Leistung steht übrigens auch im Akkubetrieb zur Verfügung. Anno 2070 in Medium bleibt bei 17 FPS.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 39.5 | 26.1 | 13.7 | |
Fifa 12 (2011) | 62 | 39.8 | ||
Battlefield 3 (2011) | 11.8 | 9.3 | ||
Anno 2070 (2011) | 31.9 | 16.7 |
Risen - 1024x768 all on/med AF:2x (nach Ergebnis sortieren) | |
Wortmann Terra 1450 II | |
Lenovo ThinkPad Edge E420s NWD2QPB | |
Samsung 900X4C-A04DE | |
Acer TravelMate P643-MG-53214G75Mikk |
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke zeigt sich der 14-Zoller im Betrieb mit wenig Last oder im Leerlauf angenehm, bleibt aber stets hörbar. Der Lüfter schaltet sich äußerst selten ab. Im Leerlauf und bei geringer Last rotiert er mit 34 dB(A) konstant auf niedrigster Stufe. Wortmann hat in diesem Last-Bereich auf eine adaptive Steuerung verzichtet und lässt die Kühlung lieber konstant rotieren.
Wenn wir dem 1450 II Höchstleistung abverlangen, so steigt die Lautstärke auf bis zu 45 dB(A) (@3DMark2006/Games oder Stresstest CPU+GPU). Ob Stresstest oder Spiele, macht für den Lärmpegel keinen Unterschied.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 34 / 34 dB(A) |
Last |
| 45 / 45 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf bleibt das Terra Ultrabook 1450 II auf Tastatur und Handauflage kühl. Auffallend: Oben und unten herrscht mehr oder weniger konstant überall dieselbe Temperatur vor. Das sind in beiden Bereichen knapp 30 Grad Celsius. Im Bürobetrieb mit wenig Last und viel Leerlauf erhöhen sich die Temperaturen nur um wenige Grad. Der Einsatz auf dem Schoß ist also kein Problem.
Bei Last (Klick auf max. Last) erhöhen sich die Temperaturen deutlich, vor allem in den Hot-Spots über und unter dem Luftauslass. Selbiger befindet sich mittig der Rückseite. Diese hohe Abwärme taugt nicht mehr für den Betrieb auf dem Schoß. Unser Stresstest ist allerdings eine Extremsituation und wir haben bei einer relativ hohen, sommerlichen Zimmertemperatur von 25 Grad gemessen. Ziel dieser Extremsituation ist es, die Wirksamkeit des Kühlsystems zu prüfen.
Den mehrstündigen Stresstest für CPU und HD 4000 führte das 1450 II nicht nur ohne Absturz, sondern auch ohne CPU-Throttling durch. Mangels Turbo-Boost-Feature der CPU ist ein solches Heruntertakten (unter Standardtakt von 1.8 GHz) bei konstanter Last zwar selten, aber bei einem ungünstig angelegten Kühlsystem dennoch möglich. Dieser Fall tritt bei unserem Core i3 aber nicht ein. Die mit Vorsicht zu genießende CPU-Temperatur-Angabe von HWinfo zeigt maximal 91 Grad am Prozessor an.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 52.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-8.3 °C).
Lautsprecher
Die zwei Lautsprecher (stereo) befinden sich frontseitig auf der Unterseite des Ultrabooks. Sie erzeugen ein Klangbild mit dem Fokus auf Mitten; Tiefen gibt es keine. Für eine Präsentation ist dies akzeptabel, wobei die Lautstärke relativ gering ausfällt. Externe Lautsprecher sind dann geboten, wenn es lauter sein oder wenn die akustische Qualität nicht mehr in den Ohren schmerzen soll. Die Speaker sind per 3,5-Klinke ansteckbar, ein Mikrofon aber nicht. Dies wird wahrscheinlich kaum einem Nutzer auffallen, da fast nur noch USB-Webcams mit internem Mikrofon eingesetzt werden. Letzteres ist wegen der sehr schlechten Qualität der eingebauten Webcam unsere Empfehlung. Es gibt aber ein internes Mikrofon (rechts neben der Tastatur).
Energieaufnahme
Als Ultrabook ist ein Subnotebook per se ein Energiesparer, weil es auf höchste Laufzeiten getrimmt ist. Dies stimmt natürlich, doch auch innerhalb der Ultrabooks gibt es Unterschiede bei der Leistungsaufnahme. Wortmann setzt auf eine recht niedrige Akkukapazität von 43 Wattstunden, weshalb ein sehr niedriger Energieverbrauch benötigt wird, um lange Laufzeiten zu erzielen.
Wir stellen fest: Das Low Voltage Core-i3-System des 14-Zollers benötigt im Leerlauf mehr Energie als andere 14-Zoll-Ultrabooks (alle mit Core i5 3317U). Der Core i3 bzw. das ganze Gerät fällt als Verschwender auf. Wir erfassen im Idle 10.4 Watt (minimal). Das Panel mit maximaler Helligkeit und der Betriebsmodus "Höchstleistung" können die Idle-Energieaufnahme auf bis zu 14 Watt anheben (CPU/GPU-Idle). Die Konkurrenz bleibt, trotz helleren Display-Panels, bei letzterem Messwert fast immer unter 10 Watt: Fujitsu LifeBook U772 (4,4-8,7; 37,5), Toshiba Satellite U840W (4,9-10,4; 43,3), Acer Aspire TimelineUltra M5-481TG-73514G25Mass (6,4-9,8; 60,6 mit dedizierter GPU), Dell Inspiron 14z-5423 (7,4-9,8; 37,4), Lenovo IdeaPad U410-MAH6MGE (7,7-13,6; 43).
Im CPU+GPU-Stresstest steigt die Energieaufnahme auf 42 Watt. Ist allein der Prozessor-Stresstest aktiv (Prime95 Multi), so benötigt das Terra Mobile 29 Watt. Die genannte Konkurrenz benötigt im Stresstest meistens weniger Energie (dritter Wert in Klammer). Schlechte Vorgaben für die Laufzeiten?
Aus / Standby | 2.5 / 3.9 Watt |
Idle | 10.4 / 12.9 / 14.3 Watt |
Last |
38.2 / 41.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Intels geforderte Ultrabook-Laufzeit von mindestens fünf Stunden kann das 1450 II erfüllen. Im praxisnahen WLAN-Test (Skript ruft Websites auf, teilweise mit Video) ermitteln wir eine Laufzeit von 6:10 Stunden. Die Helligkeit während des Tests war auf zirka 150 cd/m² gesetzt (eine Stufe dimmen). Mit dieser Laufzeit steht der 14-Zoller gut da: Fujitsu LifeBook U772 (5:17 Stunden), Toshiba Satellite U840W (5:40), Acer Aspire TimelineUltra M5-481TG (6:04), Dell Inspiron 14z-5423 (5:13), Lenovo IdeaPad U410-MAH6MGE (5:16).
Für das Aufladen des integrierten Akkus braucht das Terra Ultrabook sieben Stunden (mehrfach wiederholte Messung, Gerät eingeschalten, Idle). Ein solch lange Ladezeit, die sogar länger ist als die WLAN-Laufzeit, hat sich bisher kaum ein Notebook erlaubt. Übliche Ladezeiten liegen bei zwei (schnell) bis drei Stunden (langsam). Bleibt zu hoffen, dass der Akku bei dieser langen Zeit mit geringem Strom geladen wird, was die Lebenszeit deutlich erhöhen kann und die Erwärmung stark reduziert.
Das Wortmann Terra Mobile 1450 II hat uns in Summe nicht überzeugt. Technisch ist die Verbindung eines Core-i3-Low-Voltage-Prozessors mit einer vglw. langsamen Verbatim 128-GB-SSD (Ladenpreis zirka 80 Euro) in Ordnung und erledigt alle Jobs angemessen zügig. Performance-Geeks sollten aber zu einem Ultrabook mit schneller Samsung 830 oder ADATA SSD inklusive Core i5 3317U greifen.
Beim matten aber leuchtschwachen TN-Panel werden gemächliche Office-Tipper und leistungshungrige Tekkis einer Meinung sein: 151 cd/m² Luminanz ist für den Einsatz in der Sonne vollkommen untauglich. Hier verfehlt Wortmann eines der wichtigsten Kriterien eines ultramobilen Notebooks.
Im Büro geht diese niedrige Helligkeit in Ordnung, doch dazu bräuchten Stubenhocker keine Laufzeit von über sechs Stunden. Die kann der Nutzer aber nur nutzen, wenn er eine Ladezeit von sieben Stunden erdulden kann.
Hinzu kommt, dass dem Terra 1450 II jegliche speziellen Business-Features, wie Fingerabdruck-Leser, Docking-Port oder TPM-Modul, fehlen. Selbst die Eingabegeräte bedienen sich nicht so gut wie die einer günstigeren Lenovo L-Serie. Die Tastatur mit ihrem deutlichen Druckpunkt und dem leisen Anschlag funktioniert dabei noch am besten. Der knappe Hub des teilweise hakeligen Touchpads bereitet jedoch keine Freude.
Preislich rangiert das Terra Mobile 1450 II in der Testausstattung mit Core i3 bei knapp 700 Euro und ist damit ein sehr günstiges Ultrabook-Angebot. Billiger sind nur noch Lenovos IdeaPad S400 (Core i5 3317U, MAY4PGE, ab 500 Euro, Free DOS Version) oder das S300 (3317U, MA124GE, ab 600 Euro) zu haben. Diese Ultrabooks besitzen aber keine SSD, da müsste mindestens die Hybrid-Lösung IdeaPad U310 (3317U, MAG6PGE, 320 GB + 32 GB SSD Cache, knapp 700 Euro) gewählt werden.
Auch das preislich auf gleichem Level liegende Dell Vostro 3360 (3317U, 3360-7049S, 500 GB + 32 GB SSD) unterstreicht, dass der Griff zum Core i3 monetär kaum Sinn ergibt. Das Terra Mobile 1450 II mit i5 gibt es ab 757 Euro (500 GB + 64 GB SSD)