Test Toshiba Portégé R930-13F Subnotebook
GROSSER AUFTRITT IM KLEINEN FORMAT. So titelt Toshiba auf seiner Homepage über seine Portégé-Modelle. Ganz schlank und rank geben sich die Z-Geräte, z. B. das kürzlich getestete Portégé Z930 Ultrabook (1.300 Euro). Weil Business-Kunden nun einmal auch gern Anschlüsse, Standard-Prozessoren und Docking-Stationen haben wollen, bietet der Hersteller auch einen schwergewichtigen 13,3-Zöller der Familie an. Unser R930-13F ist mit Abstand das billigste Modell der Familie. Für den Core i3 2370M nebst 320 GB Festplatte und ohne UMTS/HSDPA sind beim Händler knapp 800 Euro fällig. Kein schlechtes Angebot, denn das nächsthöhere Modell R930-11C startet bei 1.000 Euro. Die teuerste i7/SSD-Version schlägt sogar mit 2.150 Euro zu Buche.
Sofern Performance keine große Rolle spielt, könnten Kunden günstig zu einem Docking fähigen, leichten, Business-13-Zöller kommen. Ob das Portégé R930 tatsächlich mit den edlen EliteBooks, den stabilen Latitudes und den legendären ThinkPads Schritt halten kann? Sie erfahren es in unserem ausführlichen Test.
Die Konkurrenten suchen wir im Umfeld aller geschäftstauglichen 13- und 14-Zöller. Modelle für unter 1.000 Euro gibt es wie Sand am Meer. Höherpreisige Geräte lassen wir für die Übersichtlichkeit (meist) außen vor (EliteBooks entfallen daher).
13-Zoll
- Lenovo Thinkpad Edge E330 (i3 2370M, 558 Euro)
- Fujitsu LifeBook S792 (i5/i7, ab 1.135 Euro)
- Lenovo ThinkPad Edge E335 (AMD E2-1800, 459 Euro)
- Dell Vostro 3360 (i5 3317U, 599 Euro)
14-Zoll
- Acer TravelMate P643-MG (GT 640M, i5 3210M, 899 Euro)
- Lenovo ThinkPad T430u (GT 620M, i5 3317U, 950 Euro)
- Dell Latitude E6430 (i5 3320M, 797 Euro)
- Lenovo ThinkPad L430 (i5 3210M, 659 Euro)
- Dell Latitude E5430 (i5 3360M, 700 Euro)
- HP ProBook 6470b (i5 3320M, ab 800 Euro)
- Lenovo ThinkPad Edge S430 (GT 620M, i5 3210M, 739 Euro
- Dell Vostro 3460 (GT 630M, i5 3210M, 558 Euro)
Gehäuse
Das Subnotebook mit seinen 1,40 Kilogramm ist gegenüber dem 1.47 Kilogramm "leichten" Vorgänger von 2011 noch etwas leichter geworden. Übliche Gewichte für gut ausgerüstete Business-13-Zöller liegen zwischen 1,6 und 1,8 Kilogramm. Überraschend ist dabei: Toshiba setzt dennoch nicht die Laufzeit auf das Spiel, sondern steckt einen 6-Zellen-Akku an (66 Wh).
Faktor für das niedrige Gewicht bei angemessener Stabilität ist das Magnesiumgehäuse. Dessen Flächen werden nach wie vor durch eine Wabenstruktur stabilisiert (Innenseiten). Durch die geringe Materialdicke wird Gewicht eingespart, ohne dass die Stabilität leidet. Soweit die Theorie. Praktisch sind die meisten Flächen resistent gegenüber Druck (Handauflage, Bereiche der Unterseite).
Unter dem DVD-Laufwerk lässt sich die Auflage allerdings deutlich eindellen. Die Fläche des Deckels verzeiht auf Grund des gebürsteten Finish Fingerabdrücke weitestgehend. Die Biegsamkeit des Deckels ist sehr groß, aber konstruktionstechnisch gewollt. Das bildgebende Panel wurde flexibel eingehangen, weshalb keine Farbverwerfungen bei beim Biegen oder beim punktuellen Druck auf die Rückseite zu erkennen sind. Diese Leichtbau-Eigenschaft haben alle Satellite und Portégé Z-/R-Modelle gemein.
Die Stabilität des Magnesium-Kunststoff-Verbundes ist angesichts des niedrigen Gewichts gut. Speziell die Base-Unit kann mit zwei Händen nicht verbogen werden. Die beiden silbernen Scharnierabdeckungen sind wackelig aufgeklickt. Darunter sitzt ein schmächtiges aber straffes Gelenk, das die Anzeige kaum Nachwippen lässt.
Die Magnesium-Oberfläche ist leicht gebürstet. Deckel und Handauflage haben die haptischen Eigenschaften von gebürstetem Aluminium (helles, hartes Klopfgeräusch). Die Flächen sind allesamt matt aber nur bedingt griffig.
Aufrüster und Tuner haben beim R930 lediglich Zugriff auf die Festplatte und die zwei RAM-Slots. Einer davon ist nicht belegt. Der Speichercontroller kann mit insgesamt 16 GB umgehen.
Ausstattung
Das optische Laufwerk ist im Business-Umfeld meistens Pflicht, weshalb bei den 13-Zoll-Konkurrenten nur die günstigeren Geräte darauf verzichten (TP Edge E335, Vostro 3360). Die 14-Zöller sind bis auf das T430u Ultrabook damit ausgerüstet. Das DVD-Laufwerk nimmt potenziellen Anschlüssen den Platz weg, zumal die Rückseite keine Ports besitzt. Erfinderisch platziert der Hersteller den Kartenleser über dem optischen Laufwerk und den ExpressCard54-Slot halb darunter. Dies erzeugt eine unförmige rechte Seite.
Links befindet sich der heute seltene eSATA-Port. Vor USB 3.0 waren externe Festplatten per eSATA der Benchmark in Sachen Geschwindigkeit. Nach wie vor tummeln sich viele eSATA-Festplatten in den Büros oder Haushalten, welche an USB 3.0 mit einem Adapter betrieben werden müssten. Der im Business-Umfeld beliebte DisplayPort ist leider nicht mit von der Partie, dafür aber VGA und konsumerorientiert HDMI.
Der Docking-Port auf der Unterseite verbreitet das Flair eines echten Business-Arbeitsgerätes. Der Port Replikator PA3838E-1PRP (Marktpreis zirka 180 Euro) passt an unseren R930 als auch an den Vorgänger R830 (2011). Er schafft zusätzliche sechs USB-Ports (davon 2 x USB 3.0) und einen seriellen Anschluss.
Kommunikation
Neben Gigabit Ethernet und Draft-N-WLAN von Intel ist nur noch Bluetooth 4.0 an Bord des Portégé. Bei den höherpreisigen Schwestern ist das anders, ein Breitbandmodem gehört zur Standardausrüstung der teuren R930er. Das Centrino Wireless-N 2230 ist ein Mittelklasse WLAN mit Unterstützung des 5-GHz-Bandes (2x2, Dual Stream). Der Sendeleistung hilft das jedoch nicht auf die Sprünge, auf 40 Meter Entfernung verliert das R930 das Signal des Routers. Ein schlechter Wert, wie ihn auch der Consumer IdeaPad U510 hatte (ebenfalls Wireless-N 2230). Bei drei und zehn Metern Entfernung (Obergeschoß) liegt die Empfangsleistung bei 5 bzw. 3 Balken. Außerhalb des Gebäudes sinkt sie auf einen Balken (15 m), um nach wenigen weiteren Schritten das Signal gänzlich zu verlieren. Die Sendeleistung des Routers (Fritz!Box 7270) ist übrigens auf 50 % reduziert.
Die WebCam löst 1.280 x 1.024 Bildpunkten auf. Während der Aufnahme zeigt eine blaue LED neben der Kamera den Betrieb an. Die Bildqualität, gerade bei schwachem Licht, ist nicht überragend aber für Skype-Videokonferenzen ausreichend. Die Bildwiederholfrequenz ist niedrig, Bewegungen werden stotternd aufgezeichnet. Bei guten Lichtverhältnissen (Tageslicht) überrascht die Webcam durch wenig Rauschen und angemessen scharfe Konturen.
Sicherheit
Ein Fingerabdruckleser (zwischen Maustasten), ein Kensington Schloss und eine spritzwassergeschützte Tastatur sind an Bord vertreten. Weitere Funktionen agieren im Verborgenen: Execute Disable Bit (XD-Bit), BIOS mit Computrace Unterstützung, Intel Anti-Theft, TPM (Trusted Plattform Module) und Festplattenschutz mit 3D-Sensor. Die meisten Sicherheitsfunktionen sind über das Toshiba Assist-Tool einstellbar. Hier kann zum Beispiel die Boot-Authentifizierung eingestellt werden. Auf der anderen Seite ermöglicht HWSetup Detaileinstellungen für Geräte oder Prozessor (z. B. LAN-Port oder DVD-Laufwerk deaktivieren).
Zubehör
Recovery-Medien für Windows 7 Professional (64 Bit) müssen mittels Recovery Media Creator selbst erstellt werden. Darüber hinaus existiert der Auslieferungsstatus auf einer versteckten Festplattenpartition. Mitgeliefert werden ein kleines Handbuch sowie eine Kurzanleitung. Zur vorinstallierten Software gehören neben diversen Toshiba Tools (z. B. Kühlleistungs-Diagnosetool etc.) auch Programme wie Nero 11 (Multimedia Suite Essential). Zu dieser Suite gehören Brenner, Backup-Tools und Wiederherstellungsprogramme, aber kein Videoplayer für DVDs.
Garantie
Die Garantiedauer beträgt ab Werk 24 Monate (Vor-Ort Abholservice in Deutschland und Österreich. Dafür muss das Gerät allerdings via TEMPRO-Tool (Garantie, Support, Service, Hilfe) angemeldet werden. Das geht ganz schnell vonstatten, denn TEMPRO kennt Modell, Teile- und Seriennummer. Verlängerungen für drei oder vier Jahre kosten 64 bzw. 109 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tasten bleiben (fast) unverändert die des Vorgängers Portégé R830. Sie sind freistehend und haben einen festen Anschlag. Die Oberfläche ist glatt, aber immer noch angenehm bedienbar. Bei feuchten Händen kann es jedoch schnell zu einem unangenehmen Rutscheffekt kommen (Schmierfinger). Die Tasten bedienen sich auf Grund des großen Tastenabstands zielsicher, obwohl sie keine konische Wölbung besitzen.
Den knappen Tastenhub des R830 hat Toshiba unserer Meinung nach abstellen können. Für eine Subnotebook-Eingabe haben die Tasten jetzt einen vergleichsweise langen Hubweg. Leider bleibt es bei dem undeutlichen Druckpunkt, worunter das Feedback beim Schreiben leidet. Business-Eingaben bei ThinkPad Edge E330 oder Vostro 3360 vermeiden eine solche Schwachstelle. Das Layout sehen wir als gelungen an, die Richtungstasten sind abgesetzt, die Bild-Tasten sowie Entfernen und Pos1/Ende befinden sich sinnvollerweise ganz rechts.
Touchpad
Das Multitouch-Touchpad (Synaptics V7.5) ist ziemlich groß (9,8 cm Diagonale), matt und besitzt horizontale und vertikale Scrollbars, die optisch nicht gekennzeichnet sind. Die glänzenden Tasten bedienen sich leider sehr unbefriedigend. Schuld sind der äußerst knappe Hub, sowie die hochglänzende, chromartige Oberfläche. Nutzer haben ständig den Eindruck, sie wischen in einer leeren Butterdose herum.
Das Klick-Geräusch ist sehr leise. Deutlich bessere Touchpads finden Kunden beim ThinkPad Edge E330 / E335 (Dual Pointing, Touchpad + Point-Stick) oder Vostro 3360. Die Edge-Modelle haben bereits ein ClickPad ohne separate Maustasten.
Display
Das matte 13,3-Zoll-Panel ist nicht besser als das, was die Konkurrenz in 13- und 14-Zoll meistens unter 1.000 Euro auffährt. Die Qualitäten entsprechen, bis auf die hohe Leuchtstärke (Luminanz), denen eines günstigen Consumer-Panels. Ob die HD-Auflösung mit 1.366 x 768 Bildpunkten dem Premium-Segment entspricht, das kann bezweifelt werden. Auch die höherpreisigen R930er müssen mit diesem und keiner Display-Option auskommen.
Unter den Konkurrenten identifizieren wir das ThinkPad L430, welches für unter 800 Euro mit WXGA++ (1.600 x 900) zum Kunden kommt. Die Helligkeit ist ähnlich hoch, aber der Kontrast genauso unterirdisch. Das HP ProBook 6470b bringt ab 800 Euro ebenfalls WXGA++ ins Haus (diese Panel-Variante hatten wir noch nicht im Test). Beim Dell Latitude E5430 müssen für die höhere Auflösung über 1.200 Euro bezahlt werden (sehr gute Luminanz), beim Latitude E6430 sind es gar 1.500 Euro.
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Ausleuchtung: 69 %
Helligkeit Akku: 190 cd/m²
Kontrast: 165:1 (Schwarzwert: 1.74 cd/m²)37.76% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.71% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Anspruchsvolle Eigenschaften, wie Farbverbindlichkeit und Abdeckung des sRGB-Farbraums, verpasst das R930-Panel. sRGB und AdobeRGB werden deutlich verfehlt (Bild 1 und 2). Doch selbst Premium-Ultrabooks der Business-Oberklasse machen das oft nicht besser, wie der Vergleich mit dem HP EliteBook Folio 9470m zeigt (Bild 3). Die Ultrabook-Schwester Portege Z930 hat offenbar dasselbe matte Panel (jeweils Type Unknown), der Farbraum schein ident zu sein (Bild 4).
Ein breites Spektrum darstellbarer Farben ist für die professionelle Bildbearbeitung interessant, jedoch kaum für mobile Business-User. Diese hätten eher Freude an einem hohen Kontrast. Der würde Farben leuchten und Konturen schärfer wirken lassen. Dies ist beim R930 und seinen Konkurrenten (13 und 14-Zoll) aber nicht der Fall (165:1). Selbst die Eingangs genannten WXGA++ Laptops kommen allesamt mit einem ähnlich niedrigen Kontrast daher. Beim Latitude E6430 können wir das hochauflösende Panel nicht einschätzen, da wir die HD-Version im Test hatten.
Die unteren sechs Screens zeigen die CalMAN-Farbanalyse mit dem i1 Pro 2 Fotospektrometer, jeweils vor und nach der Kalibrierung. Vermessen im werkseitig voreingestellten Farbprofil wird eine deutliche Schwäche bei der Darstellung von Grautönen erkennbar. Insbesondere mittlere Töne zeigen ein DeltaE(2000) von 20 (Durchschnitt 17,86). Nach der Kalibrierung minimiert sich DeltaE auf 5,67 (Durchschnitt, siehe Bild 4). Auffällig: mit 9.097 K ist der Weißpunkt deutlich in den Blaubereich verschoben. Die Kalibrierung drängt den Blaustich zurück (Farben werden merklich wärmer) und setzt den Weißpunkt auf 7.038 K.
Je nach Helligkeitseinstellung liegt der Gamma-Wert zwischen 1,8 bei 10 Prozent Helligkeit und der Zielvorgabe 2,2 bei maximaler Helligkeit. Die Kalibrierung verschiebt das auf 1,9. Die Sättigung fällt zu schwach aus. Weit außerhalb des DeltaE von 5 bewegen sich Blau, Grün und Rot. Die Blaustichigkeit ist ein Nachteil vieler Displays, die mit White-LEDs ausgestattet sind. Sichtbar werden Abweichungen für das menschliche Auge ab einem DeltaE von 3 und mehr. Mit der Kalibrierung verbessert sich die Sättigung deutlich, aber der Blaustich bleibt bestehen.
Einziger Vorteil des R930-Panels: Die hohe Helligkeit, die auch im Akkubetrieb konstant bleibt. Die Ausleuchtung ist mit 69 % sehr schlecht. Auf homogenen Flächen wird eine Fleckenbildung auf Grund schlecht beleuchteter Bereiche mit dem Auge erkennbar (weißes LED Hintergrundlicht). Unsere Fotos unter Tageslicht entstanden zum Nachteil des R930 mit gedrosselter Helligkeit bei zirka 125 cd/m². Je nach Energieprofil senkt sich die Helligkeit auf 125 bis 190 cd/m². Einen Umgebungslichtsensor hat der 13,3-Zöller nicht.
Die horizontalen Blickwinkel sind nur bis ungefähr 45 Grad stabil. Von Oben oder Unten (vertikal) sind die Aussichten düster: Farben invertieren bereits ab 10 Grad stark, Schrift ist bis etwa 35 Grad ausreichend gut ablesbar. Zur Veranschaulichung stellen wir die Blickwinkel in folgendem Bild dar. Um solche negativen Effekte zu vermeiden, müssen Kunden ein Gerät mit IPS- oder PLS-Panel (Samsung) wählen. Keines der genannten 13- und 14-Zoll Konkurrenten hat jedoch ein solches.
Toshibas 13,3-Zöller ist mit einem Intel Core i3 2370M (2 x 2.4 GHz) ausgerüstet. Die 2-Kern-CPU beherrscht kein Turbo Boost, aber immerhin Hyperthreading. Die integrierte Intel HD 3000 Grafiklösung und der DDR3-Speicherkontroller ergänzen das Paket. Der Core i3 aus der Sandy-Bridge-Generation von 2010 gehört inzwischen zum alten Eisen. Die neuen Ivy-Bridge-Prozessoren haben diese Generation seit Mitte 2012 abgelöst. Die höherpreisigen R930er basieren alle auf Ivy Bridge, das heißt im einzelnen auf Core i5 3210M oder i7 3520M. Jetzt dämmert uns langsam, warum Toshiba einen mit Abstand günstigen Preis für unser Testgerät ansetzt (775 Euro). Dieser i3 werkelt in Geräten ab 500 bis 700 Euro, z. B. dem ThinkPad L430 (Variante).
Wie üblich sind 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher an Bord, wobei nur einer der beiden verfügbaren Sockel besetzt ist (1 x 4.096 MB Riegel). Als Festplatte kommt eine 320 GB Toshiba MK3261GSYN mit 7200U/Min zum Einsatz.
Prozessor
Der Sandy Bridge i3-Prozessor hat mit 2.4 GHz einen relativ hohen Takt. Welcher Leistungsabstand zur Core-i5-Alternative 3210M besteht? Letzterer wird relativ oft bei den Konkurrenten verwendet. TravelMate P643-MG, ThinkPad L430, ThinkPad Edge S430 und Vostro 3460 liegen damit unisono 25 % vor unserem R930. Beachtenswert: Low-Voltage-Alternativen, wie das günstige Dell Vostro 3360 mit i5 3317U, liegen bei der Multi-Core-Rechenleistung gleichauf.
Höher fällt die Differenz bei der GPU-Rechenleistung aus, hier ist die alte HD 3000 ganz klar ein Klotz am Bein. Das ThinkPad L430 ist 45 % schneller (HD 4000). Mit dedizierten Grafiklösungen (TravelMate P643-MG, Vostro 3460, ThinkPad T430u) sind Mehrleistungen von bis zu 291 % möglich. Hier setzt Acer eine für die Office-Klasse spitzenmäßige Grafikleistung ein (GT 640M).
Der Akkubetrieb spielt für die Anforderung von Leistung keine Rolle, alle Cinebench-R11.5-Ergebnisse waren ident mit dem Netzbetrieb. Wir haben während der CPU-Benchmarks den gleichbleibenden Takt von 2,4 GHz konstatiert (kein Turbo im i3). Die HD 3000 scheint von Toshiba gedrosselt worden zu sein, der Takt während Last steigt nie über 650 MHz. Laut Nomenklatur sollte die GPU einen Turbo mit bis zu 1.350 MHz besitzen.
System Performance
Der PCMark Vantage ermittelt einen Gesamtscore von 5.506 Punkten. Das hinkt der Konkurrenz 20 bis 45 % hinterher, wobei die Notebooks noch nicht einmal mit einer schnellen SSD ausgerüstet sein müssen. Kommt eine solche ins Spiel, wie beim Lifebook S792 (+183 %), dann sieht unser R930 kein Land mehr. Beim HDD-Score des PCMark Vantage liegt das Leistungsplus im Einzelfall höchstens bei 36 %, mehrheitlich nur bei +4 bis +8 %. Was sich für das R930 als Nachteil aufsummiert, das ist einerseits die Rechenleistung und andererseits die ohnehin schwache und dann auch noch niedrig taktende HD 3000. Der PCMark 7 stoppte immer wieder den Durchlauf, weshalb wir kein Ergebnis anbieten können.
PCMark Vantage Result | 5506 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die 320 GByte Festplatte des Herstellers Hitachi arbeitet recht flott, obwohl es sich um eine rotierende HDD handelt (7200 rpm). Sie liest mit 79 MByte/s im Sequential Read (HD Tune). Der Crystal Disk Mark als zweiter Test weist 89 MByte/s aus (andere Test-Routine als HD-Tune). Der HDD Score des PCMark Vantage geht mit 3.859 Punkten (Sub-Score) in die Spur. Das ist deutlich weniger als SSDs in unseren Testgeräten erreichen konnten (14.000 bis 20.000 Punkte, z. B. XMG A501). Damit beim mobilen Betrieb nichts passiert, dafür sorgt ein 3D-Sensor. Der parkt die Lese-/Schreibköpfe bei Erschütterungen.
Grafikkarte
Der 3DMark2006, zur Bewertung der Spiele-Tauglichkeit, endet auf Grund von Single-Channel-Speicher und Takt-Drosselung der HD 3000 mit lediglich 2.477 Punkten. Das liegt zirka 30 % unterhalb vergleichbarer HD-3000-Systeme mit Core i3 (ThinkPad Edge E330, ProBook 4340s). Spielen ist mit der HD 3000 gar nicht möglich. Selbst weniger anspruchsvolle Games wie Fifa 13 laufen nur in mittleren Details füssig. Wenn es ein Office-Notebook mit Spiele-Power sein soll, dann bietet Acers TravelMate P643-MG (+327 %) mit Geforce GT 640M den besten Kompromiss. Danach folgt das Vostro 3460 (+263 %) mit GT 630M.
3DMark 06 Standard Score | 2477 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 72 | 14 | 7 | |
Diablo III (2012) | 27 | 15 | 13 | |
Fifa 13 (2012) | 62 | 36 | 17 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Ohne hohe Belastung, etwa beim Surfen im Web oder der Arbeit in Outlook, bewegt sich die Lautstärke ziemlich konstant bei 33 dB(A). Was wir da hören und messen ist aber nicht der Lüfter, sondern das penetrante Surren der 7200 RPM Festplatte. Eine lautlose SSD würde dem R930 folglich sehr gut zu Gesicht stehen. Der Lüfter schaltet sich aber niemals komplett ab.
Bei konstanter Höchstlast für den Prozessor und die integrierte HD 3000 lärmt der Lüfter dann aber doch lauter als die HDD. Wir messen bis zu 43,6 dB(A), ganz gleich ob mittlere Last durch einen 3DMark06 oder einen Stresstest aus Prime95 (CPU) und Furmark (GPU).
Insgesamt geht das Verhalten der Kühlung in Ordnung, das Grundrauschen der schnell drehenden HDD störte uns aber bereits nach kurzer Zeit. Unserem i3-System bescheinigt das Toshiba Kühlleistungs-Diagnosetool ein "Gut" (Test mit 20 Minuten Last).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.8 / 32.8 / 32.8 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / dB(A) |
Last |
| 43.7 / 43.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Erwärmung gibt es wenig zu mäkeln, Handballenauflage und Tastatur bleiben jederzeit in einem erträglichen Bereich von unter 45 Grad Celsius. Im Leerlauf- und Office-Betrieb werden die meisten Bereiche lediglich handwarm (zirka 30 Grad). Die Unterseite wird dann punktuell höchstens 36 Grad warm.
Die Spitzen der Abwärme während eines Stresstests liegen mit 49 Grad (oben/unten) deutlich höher. Dies ist für ein leichtes Gehäuse nicht verwunderlich. Es kann sich bei Last sehr schnell aufheizen (Masse fehlt) und schnell wieder abkühlen. Die Handauflage bleibt jederzeit lauwarm, hier messen wir höchstens 32 Grad. HWinfo weist am Prozessor während des mehrstündigen Stresstests höchstens 81 Grad aus (Taktung konstant @2,4 GHz).
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-9.4 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich links und rechts oberhalb der Tastatur. Ihr Klang ist höhenlastig, bassarm und dünn. Für die Musikwiedergabe ist die Verwendung externer Lautsprecher oder Kopfhörer anzuraten. Fast schon selten ist die Trennung von Mikrofon- und Kopfhörer-Buchse. Viele Notebooks setzen auf einen kombinierten Port, weshalb vorhandene Lautsprecher/Mikrofone dann mit einem Y-Adapter betrieben werden müssen.
Energiemanagement
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme zeigt eine große Spanne zwischen Leerlauf und hoher Last (CPU+IGP). Das ist typisch für die Intel-Core-Prozessoren der vergangen Jahre. Auch ohne Turbo-Boost kann der Core i3 sehr sparsam sein, selbst wenn er noch der 32 nm Generation angehört (2010). Der Idle-Strombedarf des Portégé liegt zwischen 6,5 Watt (Energiesparen, geringste Helligkeit) und 10,6 Watt (Höchstleistung, höchste Helligkeit). Ein 3DMark2006 (HD 3000 + CPU) benötigt 45 Watt. Im Stresstest agieren Core i3 und Grafikkarte zusammen. Wir messen dann 50 Watt. Das kleine 65 Watt Netzteil (337 Gramm mit Kabel) ist passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 6.5 / 9.6 / 10.6 Watt |
Last |
45.6 / 50.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Die Laufzeit von 7:21 Stunden entschädigt für den schlechten Lautsprecherklang und die zu laute Festplatte. Beachtlich: Der 66 Wh Akku ist kein Power-Akku höchster Kapazität. Diese Zeit erreicht der WLAN-Test, in welchem wir bei reduzierter Helligkeit ein Skript Websites aufrufen lassen. Video-Inhalte fallen auch darunter. Zu Gunsten des R930 mussten wir 117 cd/m² (3 Stufen dimmen) Helligkeit einstellen. Unser eigenen Vorgabe von 150 cd/m² kam dies am nächsten. 2 Stufen führten zu 186 cd/m² (Mitte), was ein zu großer Nachteil für das R930 gewesen wäre. Nachteil: Die Ladezeit des Akkumulators fiel mit 4:30 Stunden sehr hoch aus.
Fazit
Toshiba hat mit der Portégé R930-Serie eine alltagstaugliche Ergänzung zum Ultrabook Portégé Z930 im Programm. Zielgruppe sind Nutzer, die von den spartanischen Anschlüssen eines Ultrabooks im generellen und des Z930 im Speziellen nicht viel halten. Die Frage, ob Z-Modell oder R-Modell, ist keine des Preises, der grobmotorische, weil bulliger wirkende R930 ist mitnichten ein günstiges Sparmodell.
Unser Testgerät ist mit 775 Euro eine kleine Rarität und Ausnahmeerscheinung. Mit Intel Core i3 2370M und ohne UMTS/HSDPA ist das Modell Portégé R930-13F (PT330E-038004GR) selten im Verkauf. Typischer sind die Core-i5-Varianten mit 3G-Modem, welche ausnahmslos mindestens 1.000 Euro kosten. Weil sich Eingabegeräte, Base-Unit, Anzeige und optischer Look natürlich nicht ändern, stand die Frage nach dem günstigen Einstieg in die hochpreisige Business-Liga. Die Portégé-Geräte sind für Toshiba schließlich das, was bei Dell die Latitudes und bei HP die EliteBooks sind.
Insgesamt sind wir vom handlichen und leichten 13,3-Zöller-R930 enttäuscht. Er glänzt bei der Akkulaufzeit (7:21 Stunden) und hat eine angenehme Tastatur. Wir fragen uns aber, wieso der Hersteller immer wieder (Z830, Z930, R830, R840; R850; jeweils Satellite und Tecra) dasselbe Touchpad mit den schmierigen, fast hublosen Tasten verbaut. Bei HP und Dell gibt es in der Preislage bewegliche, gummierte Tasten mit einem schön großen Hub. Selbst ein günstiges ThinkPad Edge E130/E135 in der Studenten-Preisklasse (300-400 Euro) hat einen deutlich feedbackstärkeren Mausersatz.
Punkt zwei der Kritik sind die instabile und billig wirkende Verarbeitung der Scharniere und deren Abdeckung. Den biegsamen, dünnen Deckel können wir noch als Zugeständnis an Gewicht und Bauhöhe verbuchen. Die Base-Unit ist ebenfalls kein Vorbild in Sachen Stabilität, der Bereich am optischen Laufwerk dellt beim Anheben und Hantieren deutlich ein.
Punkt drei ist das matte, helle aber bei Kontrast und Blickwinkeln sehr schlechte TN-Display. Ein IPS-Panel, zumindest in den höheren Preislagen, würde jeder Kunde gutheißen und nicht mehr missen wollen.
Die Stärken des Portégé R930-13F liegen im geringen Gewicht (1,4 Kilogramm), der guten Konnektivität (ExpressCard54, Docking-Port), der langen Laufzeiten und der guten Standard-Leistung. Dies alles erhalten die Kunden bei den alternativen 13-Zöllern nicht immer. Speziell das Gewicht ist dort stets deutlich höher, bei meistens kürzeren Laufzeiten. Folgende 13,3-Zöller sehen wir auf Grund besserer Eingabegeräte und einer in Summe höheren Stabilität als passende Arbeitsalternativen an.
- Lenovo Thinkpad Edge E330 (i3 2370M, 558 Euro)
- Fujitsu LifeBook S792 (i5/i7, ab 1.135 Euro)
Bei den 14-Zöllern gibt es eine Reihe von preislich sehr interessanten Alternativen. Für 700 bis 900 Euro gibt es in jedem Fall einen Core i5. Im Falle des TravelMate P643-MG ist sogar eine starke GT 640M verbaut. Alle diese 14-Zöller haben einen Docking-Port! Eine Schwäche haben jedoch alle Alternativen (13-/14-Zoll): Ein farb- und blickwinkelschwaches Display.
- Acer TravelMate P643-MG (GT 640M, i5 3210M, 899 Euro)
- Dell Latitude E6430 (i5 3320M, 797 Euro)
- Lenovo ThinkPad L430 (i5 3210M, 659 Euro)
- Dell Latitude E5430 (i5 3360M, 700 Euro)
- HP ProBook 6470b (i5 3320M, ab 800 Euro)