Test Toshiba Satellite L550-207 Notebook
Verkannter Gamer.
Unter den günstigsten Toshiba-Laptops ist selten ein Gamer. Mit der ATI HD5165 macht der Hersteller zum Preis von 670 Euro eine Ausnahme. Der HD4650-Klon schlägt sich sogar bei aktuellen Spielen passabel und braucht dazu nicht mal eine starke CPU.
Alter Wein in neuen Schläuchen? AMD will auf seinen ATI Grafikkarten des Modells HD4650 nicht sitzen bleiben und benennt den Chip einfach in HD5165 um. Dadurch wird die HD4650 zwar nicht DirectX-11 fähig, aber auf der Verpackung wirkt der Grafikkern nagelneu und lässt beim Laien DirectX-11 Kompatibilität vermuten. Aber auch Nvidia ist nicht viel besser und bringt die 3er Serie einfach ohne Directx-11 auf den Markt. Wir wollen diesen Test aber nicht von AMDs und Nvidias Verwirrungstaktiken bei der Namensgebung für Grafikkerne abhängig machen. Im Fokus steht Toshibas L550-207 und seine Tauglichkeit als Multimedia- und Spiele-Laptop.
Optisch versucht Toshiba beim L550 mit breiten Formen und überdeutlichen Rundungen dick aufzutragen. Das Konzept geht auf, denn es entsteht eine Formsprache, die nicht mit jedem x-beliebigen Konkurrenzprodukt verwechselt werden kann. Besonders die versunken sitzenden Lautsprecher-Gitter und die Touchpad-Tasten weisen den Weg zu einem Unterhaltungs-Laptop.
Das wuchtige Gehäuse des Satellite L550-207 wirkt schlicht und praktisch. Aus diesem Grund und natürlich auch wegen der Größe der Tastatur erscheint auch ein Einsatz an der Office-Front praktikabel. Büro-Arbeiter erhalten mit der glänzenden Arbeitsumgebung zwar nicht ideale Bedingungen. Sichtbare Schmierflächen bleiben aber wegen der silbergrauen Farbe und dem Streifen-Finish nicht zurück.
Insgesamt gibt die Kombination aus glänzenden (Handballen) und sachlich matten Oberflächen (Rahmen, Tasten) dem L550-207 eine nüchterne aber leicht verspielte Optik. Letzteres passt zu dem 17.3-Zoller, wie wir im Spiele-Test feststellen werden.
Der Rahmen ist in sich fest und vermittelt einen soliden Eindruck. Mit beiden Händen können wir das Chassis nicht verwinden. Ebenso wenig können wir mit Kraft die Handballenauflage eindellen. Wertigkeit können die hohl klingende Handablage, der Kunststoff-Look des TFT-Rahmens und die nachfedernde Tastatur aber nicht vermitteln. Nicht perfekt ist auch der Deckel. Ohne Kraft können wir diesen deutlich einbiegen. Wir können selbigen auch seitlich verwinden, wenn wir an den Ecken anfassen.
Die Scharniere halten den schweren Klappdeckel sicher in Position. Sie neigen nur leicht zum Nachwippen. Obwohl sie stramm sitzen, benötigt der Nutzer zum Öffnen des Deckels nur eine Hand. Grund ist das hohe Gewicht der Base Unit. Die Scharniere sitzen sicher in ihrer vertieft liegenden Einfassung. Der maximale Aufklappwinkel ist für den Betrieb auf dem Schoß mehr als ausreichend. Die Klappe kann jedoch nicht auf 180 Grad geöffnet werden (zirka 130 Grad).
Die Bodenplatte aus einfachem Kunststoff können wir an keiner Stelle eindellen. Alle Stoßkanten sitzen sauber aneinander und machen einen gut verarbeiteten Eindruck. Die große Öffnung an der Unterseite bietet die Option, Festplatte und Arbeitsspeicher zu tauschen. Zugang zum Mini PCI-Express-Schacht, auf dem die WLAN/Bluetooth Karte sitzt, haben Nutzer nicht ohne weiteres. Hierfür müsste die komplette Bodenplatte abgenommen werden.
In Sachen Anschlüsse rüstet Toshiba seinen 17.3-Zoller mit den wichtigsten Verbindungen aus. Trotz des enormen Platzangebotes, fallen jedoch Extras wie FireWire oder Display-Port aus. Wie bei vielen Laptops gilt: rückwärtige Anschlüsse würden für mehr Ordnung auf dem Schreibtisch sorgen. Es gibt dort aber keine, weil die tief liegende Display-Einhängung dies komplett verhindert. Wer sich im geistigen Auge eine massive Verkabelung mit Audio, eSATA und HDMI (Links) vorstellt, der bemerkt einen unschönen Kabelbaum, der links kaum Platz zur Ablage einer Maus (Linkshänder) lässt. Rechtshänder sind klar im Vorteil. Aber auch Sie müssen das Mousepad zur Seite heben, wenn eine DVD in die Lade eingelegt wird.
Links: Ein 3.5mm Kopfhörerausgang, ein Mikrofoneingang, ein Express-Card54-Slot sowie ein HDMI-, ein VGA- und ein Ethernet-Port. Rechts: Lediglich zwei USB-Ports und ein sperriger weil kerzengerade Stromstecker stellen die Anschlüsse an dieser Seite des Chassis. Der früher platzierte Modem-Steckplatz wurde nicht ausgestanzt, zeugt aber immer noch von den Zeiten, als 56K für den Internet-Zugang genügten.
Wer statt Modem-Geschwindigkeit lieber DSL benutzt, der kann dies im Draft-N Standard. Die Funkkarte RTL8191SE 802.11n unterstützt den aktuellen Standard. Auf der kabelgebundenen Seite ist aber nicht High-Speed angesagt. Die Realtek RTL8102E ist lediglich eine Fast Ethernet (10/100MBit) Netzwerkkarte. Der heimische Gigabit-Switch wird also schnell unterfordert. Ebenso nicht vorhanden ist Bluetooth zum Verbinden mit Kleingeräten wie Headsets oder Navigationsgeräten. Angesichts des Preises hat der Hersteller hier sichtlich an der Ausstattung gespart.
Tastatur
Toshiba entschied sich für eine im Layout angenehm große Tastatur. Der Trend zu freistehenden Tasten, dem fast alle anderen Hersteller nachgehen, wird negiert. Die Tasten im klassischen Schokoladen-Design sitzen eng nebeneinander und haben angewinkelte Ränder. Sie sind zudem leicht konkav, das heißt mit einer leichten Wölbung nach innen. Diese verbessert die Positionierung durch die Finger und wird besonders von 10-Finger-Schreibern gern genutzt.
Die Tasten bieten dem Schreiber einen deutlichen Druckpunkt und einen großen Tastenhub. Der Anschlag ist aber schwammig. Hinzu kommt ein Nachfedern des Tastenfeldes im mittleren und vorderen Bereich. Hier sitzt die Tastaturplatte nicht richtig auf und federt ein. Dies sorgt für ein klappriges Feedback beim Schreiben.
Toshiba integriert einen Ziffernblock und nutzt damit die natürliche Größe des 17-Zoll Chassis komplett aus. Der numerische Tastenblock erleichtert die Eingabe von Zahlen. Lobenswert erscheint die deutliche räumliche Trennung der einzelnen Bereiche der Tastatur durch einen weißen bzw. silbernen Steg. So sind die F-Tasten vom Rest der Eingabe abgesetzt und können daher auch blind erfasst werden. Ebenso verhält es sich mit dem Ziffernblock. Ein Steg bildet die Grenze zwischen diesem und der Haupttastatur. Weiterhin denkt der Hersteller an abgesetzte Richtungstasten. Durch den kleinen Zwischenraum hin zur Shift-Taste haben Fehleingaben auch in hektischen Situationen kaum eine Chance.
Touchpad
Der Mausersatz (Multitouch-Pad) ist ein Teil der Handauflage. Die sensitive Fläche hat allerding eine andere Haptik. Erreicht wird dies durch eine dünne, leicht matte Beschichtung. Positiv ist die große Fläche des sensitiven Bereiches. Die Fläche besitzt eine vertikale und eine horizontale Scrollbar – auch wenn diese nicht optisch gekennzeichnet sind. Leider lassen sich die Scrollbars relativ schlecht orten, da es keine Touchpad-Kante oder ähnliches zur Orientierung gibt.
Die runden und nach oben gewölbten Tasten haben einen hohen Druckpunkt und machen sich mit einem lauten, dumpfen Klicken bemerkbar. Dieses harte Feedback wird schnell lästig und lässt und nach einer externen Maus suchen. Die Vertiefung, in der die zwei Tasten sitzen, erweist sich nicht als störend.
Das 17.3-Zoll LED TFT löst in 1.600 x 900 Pixeln auf (HD+). Der Kontrast des Panels berechnet sich aus einem schlechten Schwarzwert von 1.32 cd/m² bei nahezu höchster Luminanz. 160:1 sind typisch für Office-Notebooks, Netbooks und leider auch für viele Multimedia-Allrounder. Das nicht entspiegelte Panel kann die geringen Kontraste jedoch optisch etwas aufbessern.
Der geringe Kontrast ist für ein halbwegs spieletaugliches Notebook schon tragisch. Schwarze Flächen sind nicht tiefschwarz. Farben leuchten nicht so stark, wie sie es auf besseren LED-Anzeigen könnten. Käufer mit hohen Ansprüchen an Farbechtheit, bzw. an brillanten Farben, sollten sich nach einer Alternative umsehen. Die könnte zum Beispiel in einem externen Monitor bestehen. Der kleine Farbraum (ICC-Profil) zeigt zudem, dass der L550-207 auch nur eine geringe Anzahl der darstellbaren Farben beherrscht (GAMUT). Dies ist jedoch für Profi-Anwender wichtig, weniger für unterhaltungssuchende Anwender.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 211 cd/m²
Kontrast: 160:1 (Schwarzwert: 1.32 cd/m²)
Die Messung der Luminanz auf der Bildschirmanzeige liefert akzeptable Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt sie bei 210 cd/m². Die Ausleuchtung ist relativ gleichmäßig (83%), obgleich das Samsung-TFT (173KT01-T01) am hellsten Punkt 231 cd/m² und am leuchtschwächsten Punkt nur 192 cd/m² erreicht. Diese Differenz ist mit dem Auge nicht zu erkennen. In Innenräumen benötigen Anwender lediglich eine Luminanz von 150 cd/m². Beim Spielen werden Nutzer die Helligkeit entsprechend stark dimmen.
Das kleine Plus an Helligkeit nutzt dem L550-207 im Einsatz unter Tageslicht allerdings wenig. Dem 16:9 Panel fehlt die Entspiegelung. Eine sehr hohe Luminanz könnte gegen die Reflexionen arbeiten, dazu ist die Helligkeit aber zu schwach. So haben Nutzer bei starkem und vor allem direktem Sonnenlicht kaum Chancen auf ein halbwegs angenehmes weil ergonomisches Arbeiten.
Die vertikalen Blickwinkel des Samsung TFT-Panels sind sehr gering. Die Augen des Betrachters können lediglich bis etwa 20 Grad nach Oben oder Unten abweichen. Danach sind Farben bereits deutlich invertiert. Gleiches gilt auch für seitlich von Oben oder Unten einfallende Blicke. Farben nehmen eine komplett andere Gestalt an (Invertieren) und Schrift wird wegen der Verdunkelung nicht mehr lesbar sein.
Horizontal können die Augen bis zu 45 Grad abweichen, dann erst dunkelt die Anzeige deutlich ab und Farben verfälschen. Im Foto sind die kleinen Blickwinkel des Satellite L550-207 deutlich erkennbar.
Der Intel Core i3-330M Prozessor gehört mit 2 x 2.13 GHz zu den schwächsten Arrandale-Prozessoren von Intel. Die TDP liegt dennoch bei hohen 35 Watt. Der L2-Cache hat eine Größe von 3 MB. Der i3-330M besitzt wie der i5-520M eine IGP-Grafikeinheit. Die Intel HD ist allerdings vom OEM-Hersteller deaktiviert worden. Das Bild wird stattdessen von einer dedizierten ATI Mobility Radeon HD5165 (1.024 MB GDDR3) gerendert. Mehr zur GPU im Abschnitt Spieleleistung.
Der Core i3-330M beherscht im Unterschied zu den Core 2 Duo Vorgängern Hyper Threading (HT). HT sorgt bei jedem physischen Kern für einen zusätzlichen virtuellen Kern. Der native Zweikerner kann also mit insgesamt vier Threads rechnen. Zur Seite stehen dem Core i3-330M 4.096 MB DDR3. Diese sitzen auf zwei Modulen und können von dem vorinstallierten 64 Bit Windows 7 voll ausgenutzt werden.
Der Satellite L550-207 mit Core i3-330M (2.13 GHz) ist, allgemein gesprochen, leistungsstärker als viele Prozessoren der Penryn-Vorgängergeneration (Core 2 Duo). Die CPU ist allerdings nicht per se schneller. Bei dieser Aussage wird zwischen Multi-Core und Single-Core Berechnungen unterschieden. Wenn Anwendungen oder Spiele nur einen oder zwei Kerne nutzen (Single Core), dann ist der i3-330M auf Grund seines geringen Taktes von 2.13 GHz im Nachteil. Die Rechengeschwindigkeit liegt lediglich leicht oberhalb eines T6600 (2.20 GHz) oder eines P7450 (2.13 GHz).
Beim Multi-Core Rechnen liegt der i3-330M gleichauf mit den stärksten Zweikernen der Core 2 Duo Generation. T9500 (2.6 GHz) oder P8800 (2.66 GHz) seien hier genannt. Grund für die neuen Kraftreserven: Intels Hyper-Threading (HT). Davon profitieren Multi-Core Applikationen.
PCMark Vantage Result | 4956 Punkte | |
Hilfe |
Der PCMark Vantage ermittelt eine Systemleistung von 4.956 Punkten. Bei diesem Test werden alle Komponenten vom Prozessor über die Festplatte bis zum Arbeitsspeicher beurteilt. Das i3-330M System L550-207 kann dank Hyper Threading eine Performance erreichen, für die man vor Jahren noch ein Alienware M17 (Intel QX9300, HD3870) oder einen Spiele Boliden Cyber System QX18 (T9900, GeForce GTX 280M SLI) benötigte. Die starken Grafikkarten in diesen Boliden, das sei hier gesagt, machen aber nur wenig Eindruck auf den Test der Anwendungsleistung. Hier zählt ein schneller Prozessor (Multi-Core), eine fixe Festplatte und ein schneller Arbeitsspeicher.
Verglichen mit der aktuellen Konkurrenz muss das Satellite L550 jedoch Federn lassen. Ein Samsung R580-JS03DE (i5-520M) ist mit 6.026 Punkten deutlich schneller, ebenso ein Sony Vaio VPC-F11Z1/E (i7-720QM) mit 5.844 Punkten.
3DMark 2001SE Standard | 21089 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13252 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6125 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2789 Punkte | |
Hilfe |
Die 500 GB fassende Festplatte stammt von Toshiba (MK5055GSX) und dreht mit 5.400 U/Min. Ihre Geschwindigkeit ist mittelmäßig und beileibe nicht überragend. Wir messen mit HD-Tune 56.4 MB pro Sekunde. Die besten Notebook-HDDs in 2.5-Zoll schaffen bis über 75 MB pro Sekunde im sequentiellen Lesen.
Die Toshiba Festplatte ist im Betrieb nur durch ein leichtes Grundrauschen zu hören – allerdings nur, wenn wir das Ohr auf die Handballenauflage legen. Die Schreib- und Leseköpfe klackern bei der Arbeit sehr leise, werden aber durch den fast konstant laufenden Lüfter stets überdeckt.
Als GPU werkelt eine ATI Radeon HD5165 mit 1.024 MB GDDR3 Speicher im 17-Zoll Gehäuse. Der GPU-Kern taktet mit 600, der Speicher mit 800 MHz. Die Nomenklatur könnte auf den ersten Blick dazu verleiten, wegen der 51XX an eine schwache Einsteiger Grafik der 5er Serie zu denken. Aber weit gefehlt. Die HD5165 ist eine umbenannte HD4650, welche die DirectX-10.1 Kompatibilität erbt. Dafür ist die Taktung leicht erhöht worden. Eine HD4650 taktet üblicherweise im GPU-Kern mit 550 MHz. Es gibt jedoch auch (seltene) 600 MHz Versionen.
Kurz gesagt: Die verbaute HD5165 sollte nahezu identisch performen, wie eine 600/800 MHz schnell taktende HD4650 (GDDR3). Diese war relativ selten, weil Barebone Hersteller oft für die 550 MHz und den langsamen DDR2-Speicher optierten. Siehe Acer Aspire 5940G Notebook oder Asus M60VP.
Unstrittig ist, dass Nutzer des Toshiba L550-207 nicht in den Genuss von DirectX-11 Effekten kommen werden. Dies wird angesichts des attraktiven Preises von unter 700 Euro aber zu verkraften sein. Spannend bleiben nunmehr zwei Fragen: Wie ist die Performance der HD5165 im Vergleich mit der beliebten HD5650 (DirectX-11)? Wird der schwächste Intel Arrandale Prozessor i3-330M zum Flaschenhals?
Den ersten Anhaltspunkt liefert der 3DMark Vantage. Diesen Benchmark führen wir einheitlich in der Auflösung 1.280 x 1.024 aus (externer Bildschirm). Das Satellite L550-207 erreicht 2.789 Punkte (Gesamtwertung). Notebooks mit einer HD5650 können je nach Prozessor bis zu 3.450 Punkte erreichen. Letzteres ist beim Deviltech Fire DTX (720QM) der Fall. Je schwächer der Prozessor ist, umso geringer ist die Differenz der HD5650 Vergleichsgeräte mit dem vorliegenden L550-207. Stehen sich gleiche Prozessoren gegenüber (330M), wie mit dem Acer Aspire 8942G-334G64Mn, liegt der Vorsprung nur bei 3.150 Punkten (13 Prozent). Aber erst wenn eine niedrig taktende HD5650 ins Spiel kommt (Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ, 430M, GPU 550Mhz), so unterliegt der DirectX-11 fähige HD4650-Nachfolger.
Der 3DMark2006 weist der HD5650 bei gleicher CPU (330M, Acer Aspire 8942G-334G64Mn) 415 Punkte mehr zu. Das Testsystem erreicht 6.125 Punkte. Eine Antwort auf die Frage, ob die HD5165 ähnlich zum Spielen taugt wie eine HD5650, geben uns die Spieletests.
Battlefield: Bad Company
Bad Company 2 geht hart mit mobiler Hardware um. Dennoch setzt sich das Satellite L550 auf eine Stufe mit Dells Studio 1749 (520M) und überflügelt den Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ (430M, 550 MHz GPU Kern). 44 FPS sind in der mittleren Einstellung des Shooters möglich (1.280x800, Medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF). Die Auflösung von 1.366x768 konnten wir wegen der nativen 1.600x900 nicht setzen. Der Aufwand zur Berechnung der Pixel erscheint jedoch ähnlich. Wer auf hohe Einstellungen geht, der kann immer noch auf 29 FPS zählen (1.280x800, High, HBAO on, 1xAA, 4xAF).
Modern Warfare 2
Richtig Spaß macht auch Infinity Wards Shooter mit dem Toshiba L550-207. Die niedrigen Einstellungen können wir überspringen. In 1.024 x 768 Pixeln läuft das Game in mittleren Einstellungen (2xAA, Details Medium) mit 41 FPS. Dies lässt etwas Luft zum Erhöhen auf 1.280 x 800 Pixel. Jetzt sind es, trotz Erhöhung der Details auf Hoch (4xAA), immerhin noch 29 FPS. Allerdings ruckelt das Game hierbei ab und an in actionreichen Sequenzen. Das Dell Studio 1749 zeigt, dass ein stärkerer i5-520M lediglich vier Frames mehr einbringt. Erst eine GeForce GTS 250M (49 FPS) oder eine GeForce GTX 285M (61 FPS) bringen Modern Warfare 2 in den ultimativen Gaming-Himmel. Die Radeon HD4650 liegt, es wundert kaum, mit 35 FPS gleichauf (Dell Studio 1747, 720QM).
Risen
Das Fantasy-Abenteuer Risen ist in hohen Einstellungen (1.280 x 800 Pixel, Details High, 4xAF) mit 23 FPS nicht mehr wirklich flüssig spielbar. Ein Zurückstufen auf 1.024 x 768 Pixel und mittlere Details (2xAF) bringt auch nur einen moderaten Zugewinn auf 33 FPS. Da es sich hierbei nicht um einen Shooter handelt, actionreiche Sequenzen also selten sind, kann Risen auf dem Toshiba L550 als spielbar gelten. Mit einem schnelleren Prozessor und einer Radeon HD5650 wären Spieler auch nicht besser dran: 37 bzw. 35 FPS in mittlerer Einstellung (Deviltech Fire DTX / Packard Bell Easynote TJ75-JO-070GE).
Crysis
Den Klassiker testen wir konsequent in 1.024 x 768 Pixeln mit dem integrierten CPU- und GPU-Benchmark. Mittelklasse Grafikarten haben sehr oft Schwierigkeiten mit dem Shooter von 2007. Das Toshiba L550-207 macht mit 23 (CPU) und 29 (GPU) FPS hingegen eine gute Figur (Details High). Wer das Spiel kennt, der weiß natürlich, dass dies in actionreichen Szenen immer wieder zu Hängern führt. Wer jetzt die Details auf Medium zurücksetzt, der kann das Gameplay mit 44 (CPU) und 53 FPS (GPU) superflüssig genießen. Dabei könnte man sogar an eine Erhöhung der Auflösung auf angenehmere 1.280x800 denken.
Ein Blick auf Konkurrenzsysteme lässt die Radeon HD5165 in einem sehr positiven Licht erscheinen. Trotz des schwachen i3-330M Prozessors stellt sich das Toshiba L550 mit identischen 29 FPS (GPU Benchmark, High) neben ein Deviltech Fire DTX mit Core i7-720QM. Ein Acer Aspire 8942G-334G64Mn (i3-330M) ist mit 27 FPS sogar abgeschlagen. Die HD4650 liegt mit 26 bis 28 FPS leicht abgeschlagen zurück, wobei die Systeme in der Regel jedoch mit einem wenig Multicore optimierten Core 2 Duo Prozessor ausgerüstet waren. Zum Beispiel Samsung R522, Toshiba Satellite A500-15H oder HP Pavilion dv6-1211sg.
FarCry 2
Der Benchmark des Action-Shooters läuft in 1.024 x 768 Pixeln in hohen Details (DirectX-10 Effekte) mit 44 FPS flüssig. Hier liegt die HD5165 gleichauf mit ihren Kollegen Radeon HD5650. Erst mit einer Mobility Radeon HD 4850 sind höhere Framerates von 50 FPS möglich. Die obige Framerate macht es möglich, das Spiel mit den nativen 1.600 x 900 Pixeln flüssig zu spielen (32 FPS).
Fazit
Während der 3DMark Vantage der ATI HD5650 bis zu 20 Prozent (13 Prozent bei gleicher CPU) mehr Leistung zugesteht als einer HD5165, zeigen sich echte 3D-Spiele freundlicher. Die Radeon HD5165 im Toshiba Satellite L550-207 setzt sich trotz des schwachen Arrandale Prozessors (i3-330M) auf eine Leistungsebene mit der HD5650 (Bad Company, Modern Warfare 2, FarCry 2) oder ist sogar geringfügig besser (Crysis GPU Benchmark). Lediglich in Spielen, die vom Turbo Boost der Core i5 oder i7 CPUs profitieren (Risen), schneidet die HD5165 zählbar schlechter ab. Abseits der Frame-Erbsenzählerei lässt sich sagen: Das Satellite L550-207 eignet sich in mittleren Details und Auflösungen für aktuelle Games.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 28.65 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 44.24 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 71.7 fps |
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 34 fps | |
1024x768 | all on/med vsync off, normal textures, 2xAA | 41 fps |
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 22.88 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 33.09 fps |
Far Cry 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high DX10, 0xAA | 43.94 fps |
Far Cry 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high DX10, 0xAA | 43.94 fps |
Geräuschemissionen
Ambitionierte Multimedia-Laptops können auch mal ein bisschen lauter werden. Beim Zocken oder bei Prozessorlast dreht das Kühlsystem auf bis zu 36 dB(A) auf. Das Geräusch bleibt dabei auf einem nahezu konstanten Niveau. Erst durch den Stresstest, bestehend aus Furmark & Prime95, veranlassen wir den Lüfter zu vollen Touren: 42.6 dB(A). Hierbei dreht die Kühlung nahezu konstant. Sie schwankt lediglich um 1 dB(A). Eine Differenz, die kaum mehr hörbar ist.
Wenn das Satellite L550 einmal nicht zum Spielen benutzt wird, so verhält es sich angemessen ruhig. Wenn keine Last für Prozessor und Grafik anliegt, dann schwankt der Lüfter zwischen geringster Aktivität (30.6 dB(A)) und geringer Aktivität (33.5 dB(A)). Hierbei geht alle 2 bis 3 Minuten der Lüfter für 30 Sekunden an und kühlt die Heatpipe herunter. Empfindliche Naturen könnten das als störend ansehen. Angesichts der noch in 55nm gefertigten dedizierten Grafikkarte ist dies aber akzeptabel.
Wenn der Computer durch das Surfen im Web oder das sporadische Öffnen von Programmen leicht gefordert wird, so erhöht sich obige Frequenz bis zu einem Status, in dem die Kühlung gar nicht mehr auf die niedrigste Stufe zurückgeht.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 33.1 / 33.5 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 36.2 / 42.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Abwärme verhält sich das Toshiba-Testmodell positiv. Selbst die Spitzen der Abwärme auf den Oberflächen (Stresstest) liegen bei höchstens 41 Grad Celsius. Das erscheint als sehr viel, aber diese hohen Temperaturen messen wir lediglich mittig an der Unterseite des Gerätes. Die Handballenauflage des Notebooks erwärmt sich zwar deutlich (Stress), wird aber mit maximal 36 Grad (mittig) nicht unangenehm warm. Richtig warm, aber immer noch akzeptabel, wird das Netzteil bei anliegender hoher Wirkleistung von 77.6 Watt. Wir messen auf seiner Oberfläche 58 Grad.
Im Idle liegt die durchschnittliche Temperatur der Unterseite bei nur 27.5 Grad. Die Handauflage bleibt mit 26 bis 29 Grad fast noch kühl. Der Stresstest über Nacht hatte auf die Stabilität des Satellite L550-207 keinen Einfluss. Es kam zu keinem Absturz, während die Kühlung auf vollen Touren arbeitete. Der direkt im Anschluss ausgeführte 3DMark06 erreichte in etwa dieselben Werte wie im normalen Test: 6.110 3DMarks (1.280 x 1.024).
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-7.5 °C).
Lautsprecher
Die über der Tastatur angebrachten Stereo-Lautsprecher liefern ein nicht befriedigendes weil höhenlastiges Klangbild. Bässe fehlen auf der ganzen Breite, es gibt keinen Subwoofer. Der Sound lädt dauerhaft nicht zum Anhören der Lieblings-Combo ein. Die Soundverbesserungen in der Systemsteuerung zeigen keine Wirkung. Die Lautstärke ist für einen 17-Zoller ausreichend und es kommt nicht zu Verzerrungen oder Kratzern bei maximalem Pegel.
Für Sound-Genießer wird der Anschluss externer Lautsprecher oder der Kopfhörer über ein 3.5 Millimeter Klinkenkabel obligatorisch. Der vom Notebook anliegende Pegel kann nach Belieben nach oben gesetzt werden. Auch bei einem geringen Ausgangspegel kommt es in den externen Boxen nicht zu einem Rauschen.
Mit dem 44 Wattstunden Akku erzielt das Toshiba Satellite L550-207 keine hohen Laufzeiten. Die Internet-Surf-Session mit aktiviertem WLAN endet nach 2:16 Stunden (136 Minuten). Wir haben während dieses Tests einen Steam-Download durchgeführt und im Anschluss anspruchslose Websites aufgerufen.
Wie lange reicht es für einen Film von DVD? Der DVD-Test endete nach 1:56 Stunden (116 Minuten). Für die nächste Session ist der Akku erst wieder nach knapp zwei Stunden bereit. 1:48 Stunden, so lange braucht der Akku zum Wiederaufladen nach kompletter Entladung.
Die maximale Laufzeit im Idle liegt bei 3:37 Stunden (217 Minuten). Diese Laufzeit ist natürlich unrealistisch, da hier bei niedrigster Helligkeit, GPU/CPU-Idle und deaktiviertem WLAN gemessen wurde.
Toshibas 17.3-Zoller entpuppt sich als vergleichsweise energiedurstig. Sofern alle möglichen Energiesparoptionen ausgeschöpft sind, liegt der Idle-Strombedarf bei 22.4 Watt. Das Asus N71JV, auch ein 17-Zoller, geht sparsamer mit Energie um. Es benötigt im Minimalzustand lediglich 12.1 Watt. Auch ein Samsung R780-JS03DE (17-Zoll) mit stärkerem i5-520M Prozessor und Nvidia Geforce GT 330M benötigt nur 14.2 Watt.
Unter Belastung steigt die Wirkleistung (immer ohne Akkuladung) auf 55 bzw. sogar auf 77.6 Watt. Ersteres haben wir bei einem 3DMark2006 gemessen, was der Energieaufnahme während eines 3DSpiels entsprechen dürfte. Die 77.6 Watt sind für den normalen Betrieb unrealistisch, da bei 100 Prozent Last an Grafik und Prozessor (Prime95 & Furmark) gemessen.
Aus / Standby | 0.4 / 0.9 Watt |
Idle | 22.4 / 25.8 / 28.2 Watt |
Last |
55.2 / 77.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der Toshiba Satellite L550-207 mit Core i3-330M (2.13 GHz) überrascht uns mit einer guten Spiele-Leistung für den verlangten Preis. Das dürfte vielen potentiellen Käufern gefallen. Die mit 600/800MHz (Kern, Speicher) taktende ATI Mobility Radeon HD5165 erweist sich als ebenbürtig mit der aktuellen Variante HD5650. Einziges Manko des HD4650-Klons ist die DirectX-11 Inkompatibilität. Die Radeon HD5165 kann aktuelle Spiele darstellen, zumindest in mittleren Details und einer XGA- oder HD-Ready ähnlichen Auflösung.
Die Akkulaufzeiten sind aber bescheiden. Höchstens zwei Stunden beim Surfen mit WLAN. Die kontrastschwache und blickwinkelinstabile Displayanzeige ist Standard günstiger Office- und Multimedia-Notebooks. Die Anschlüsse fallen mit eSATA und ExpressCard54 allerdings relativ üppig aus.
Für 670 Euro ist der 17.3-Zoller Toshiba Satellite L550-207 ein sehr gutes Angebot. Es dürfte schwer fallen, einen in Sachen Grafikleistung vergleichbar starken 17.3-Zoller für dasselbe oder gar weniger Geld zu finden.