Test HP Pavilion dv6-1211sg Notebook
Brot und Spiele.
HP weiß, was die Leute wollen? Eine gute Grafikkarte, kombiniert mit einem akzeptablen Prozessor in einem mit massig Anschlüssen bestückten Gehäuse. Viel kosten darf das Paket natürlich nicht, höchstens 700 Euro. Beim HP Pavilion dv6-1211eg wird der Sparfuchs unter den Kunden für 660 Euro fündig. Sind ein Pentium T4200 und eine ATI Mobility HD4650 genau das, wonach so viele Notebook-Käufer suchen?
Die Pavilion Laptops von HP richten sich an Privatanwender mit Unterhaltungsanspruch. Die Laptops, egal ob sie nun dv5, dv7 oder dv6 heißen, sind optisch stark an den Mainstream-Geschmack angepasst. Glatte, spiegelnde Oberflächen gehen einher mit in der Lackierung eingebetteten Mustern und Ornamenten. Dies ist das so genannte HP Imprint Finish. Die Pavilion dv6-Serie stellt 15.6-Zöller mit 16:9 WXGA-Anzeige.
Die verfügbaren Konfigurationen innerhalb der Serie können sehr unterschiedlich ausfallen. So hatten wir bereits den HP Pavilion dv6-1199eg mit AMD Turion-Prozessor RM-75 und Mittelklasse GPU ATI Mobility Radeon HD 4530 im Test. Die Konfigurationen reichen also vom potenten dv6-1310eg (VJ691EA) mit Core 2 Duo P7450 und ATI Radeon HD 4530 bis hin zu preisorientierten Multimedia Konfigurationen wie dem dv6-1265sg (VK390EA) mit Athlon 64 X2 QL-65 und ATI Radeon HD 4530.
Das besondere an unserem Testgerät dv6-1211eg ist die Kombination eines günstigen Intel-Pentium-Prozessors mit einer passabel leistungsstarken und daher beliebten ATI HD4650 Grafikkarte mit 1024 MB GDDR3 Videospeicher.
Mit dem HP dv6 kommt ein massives, wuchtiges Gehäuse ins Haus. Die abgerundete Anmutung lässt eine hohe Festigkeit erwarten. Doch der Eindruck täuscht. Das Chassis können wir, mit beiden Händen an den Ecken der Handauflage angefasst, leicht verbiegen. Dafür sitzt die Handballenauflage fest, wir können die Fläche an keiner Stelle eindellen. Beim Deckel setzt sich der wackelige Eindruck fort. Der TFT-Rahmen ist locker aufgesetzt und beim schnellen Schließen knackt etwas im oberen Bereich des Rahmens. Die Oberfläche des Deckels können wir mit leichtem Fingerdruck eindellen. Am schlechtesten ist unser Eindruck jedoch, wenn wir mit beiden Händen die Ecken anfassen und den Deckel verbiegen: Dies ist bereits mit wenig Kraft möglich.
Die Optik ist HP gelungen, auch wenn der Nutzer eine hohe Standfestigkeit gegenüber Hochglanz-Lack haben muss. Das Imprint Finish auf dem Deckel und der Handauflage wirkt stilvoll und das schwarze Sieb-Blech über der Tastatur macht einen wertigen Eindruck. Das Sieb-Blech schließt die Rundung der dv6-Rückseite ab, was in unseren Augen ein sehr stimmiges Detail ist.
Die matt-schwarze Tastatur wirkt fast wie ein Fremdkörper in der Hochglanz-Arbeitsumgebung. Genau dieser Glanz ist in unseren Augen das größte Ärgernis des HP Pavilion dv6. Schon nach wenigen Stunden Benutzung verbleiben schmierige Fingerabdrücke am Display-Rahmen, am Deckel und auf der Handauflage. Selbst das Touchpad ist davor nicht gefeit, HP machte daraus kurzer Hand einen Spiegel...
Bei den Anschlüssen macht HP alles richtig. Wer sich einen Multimedia-Laptop kauft, der sucht möglicherweise nach einem Desktop-Replacement mit voller Anschlussvielfalt. Das dv6 hat neben vier USB-Ports auch FireWire und eSATA. An die FireWire-Schnittstelle (links) können Anwender Camcorder oder Laufwerke anschließen. Speziell für den Videoschnitt ist das ein wichtiges Kriterium. An den eSATA-USB Kombi-Port passen schnelle externe Festplatten dieses Typs. Wer jetzt immer noch nicht zufrieden ist, der kann mittels des ExpressCard54 Erweiterungsschachtes Audio-, TV- oder Controller-Karten nachrüsten. Dies ist nicht bei jedem Notebook selbstverständlich, viele Hersteller lassen ExpressCard54 mittlerweile wohl auch aus Kostengründen einfach weg.
Ein CardReader ist natürlich ebenso an Bord wie HDMI- und VGA. Der CardReader unterstützt sogar xD-Picture Cards. An den Docking Port kann der Nutzer die HP XB4 Notebook Medien Dockingstation anschließen (Expansion Cable Connector). Anders als bei vielen anderen Docking-Lösungen wird das Notebook nicht an der Station fixiert, sondern relativ flexibel mit einem Kabel verbunden. Die HP Medien Dockingstation ist universal für alle HP Pavilion Formfaktoren verwendbar. Die Preise beginnen bei 120 Euro. Die Station bringt nicht alle Anschlüsse des dv6 mit, jedoch 6 weitere USB-Ports und einen S/PDIF (Sony/Philips Digital Interface) Port.
Tastatur
Die Tastatur sitzt sehr fest und gibt an fast keiner Stelle auffällig nach. Lediglich auf Höhe der WASD-Buchstaben kann leichter Druck ein Nachgeben erzeugen. Gerade Spielern, die per WASD steuern, dürfte das missfallen. Ein schmaler aber vollständiger Ziffernblock wird jene Nutzer erfreuen, die Zahlenkolonnen im Excel bearbeiten oder sehr oft den Taschenrechner benutzen.
Die Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt, einen ausreichend tiefen Hub aber leider einen schwammigen Anschlag. Das Tippgefühl müssen wir als etwas ungenau und rutschig beschreiben. Das Tastenlayout weicht nicht vom üblichen Standard ab und die wichtigsten Tasten wie Enter, Shift, Space oder Strg sind ausreichend groß. Lediglich die Pfeiltasten fallen sehr klein aus.
Touchpad
Die Maussteuerung auf dem glatten Mauspad funktioniert sehr gut, die Haptik ist aber nicht jedermanns Sache. Weil die silberne Fläche spiegelglatt ist, verbleiben stets schmierige Flächen. Wir haben das Gefühl, ständig in einer fast leeren Nivea-Dose zu wischen...
Die Optik mag Geschmackssache sein, doch funktionell hat HP beim Touchpad wirklich daneben gegriffen. Die Tasten geben ein lautes Klicken von sich, wobei die linke Taste hell und die rechte Taste dumpf klingt. Die Geräuschkulisse der Maustasten ist eher störend als ein angenehmes Feedback.
Beim Display eines Multimedia-Laptops kommt es unter anderem auf zwei wesentliche Punkte an: Auflösung und Kontrast. Die Helligkeit muss nicht auf die Goldwaage gelegt werden, denn Entertainer wie das dv6 und Spiele-Notebooks werden mehrheitlich in Wohnräumen eingesetzt. Das Panel löst mit 1366 x 768 Pixeln (WXGA) in einem für 15.6-Zoller typischen 16:9 Seitenverhältnis auf. Vorteil der breiten Anzeige ist das Fehlen von breiten schwarzen Streifen über und unter Filmen. Der eine oder andere Nutzer wird sich eine höhere Auflösung wünschen, um mehr Übersicht auf die Anzeige zu bringen. Zwei Websites nebeneinander? Das funktioniert auf dem dv6 nicht. Selbst 11.6-Zoller wie das Acer Aspire 1810T sind mit 1366 x 768 Pixeln ausgerüstet. Vor diesem Hintergrund können wir die WXGA-Anzeige des 15.6-Zollers bereits als sehr grob bezeichnen. Nutzer, die sich ohnehin lieber große Schriftarten ansehen, wird das aber nicht stören.
Mit einem Schwarzwert von 0.93 bei maximaler Helligkeit enttäuscht das dv6 die Fans von brillanten Farben und hohen Kontrasten. Der Kontrast liegt rechnerisch bei durchschnittlichen 187:1. Schwarz sieht daher blass aus, die Farben leuchten nicht wirklich und Weiß hat einen dezenten grauen Schleier. Zum Vergleich: Die besten gemessenen Kontraste von Multimedia- und Spiele-Notebooks liegen bei knapp unter 1000:1. Ein solch geringer Kontrast, wie wir ihn beim HP Pavilion dv6-1211sg vorfinden, ist eher typisch für Office-Notebooks oder Netbooks.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 0.93 cd/m²
Kontrast: 178:1 (Schwarzwert: 0.93 cd/m²)
Die Helligkeit einer TFT-Anzeige ist ist für die Anwendung unter Tageslicht wichtig. 150 cd/m² genügen für den Einsatz auf dem Schreibtisch vollends. Wer aber auf die Terrasse will, der braucht mindestens 230 cd/m² und mehr. Das dv6-1211sg erreicht im Durchschnitt lediglich 174 cd/m², ein mäßiger Wert.
Der HP dv6 ist ein Laptop für Stubenhocker. Das merken wir sehr deutlich unter Tageslicht. Die nicht entspiegelte 15.6-Zoll Anzeige erzeugt stark störende Reflexionen. Durch die geringe durchschnittliche Helligkeit kann das Glare-Panel nichts gegen die hellen Sonnenstrahlen ausrichten. Die Anzeige wirkt deshalb, im Einklang mit den geringen Kontrastwerten, dunkel und blass.
Missfallen könnte Nutzern auch das Staubfänger-Problem. Wie auf jeder Bildschirmanzeige lagert sich auch auf dem Glare-TFT Staub ab. Scheint Sonnenlicht auf das Panel, so werden die Staub-Partikel deutlich sichtbar. Der auf Hochglanz getrimmte HP Pavilion dv6 sieht dann alles andere als perfekt aus.
Die horizontalen und vertikalen Blickwinkel illustriert unsere Fotomontage. Wenn die Augen des Betrachters vertikal abweichen (nach oben, unten), dann invertieren die Farben sehr schnell. Bereits ab 15 Grad werden die Farben blasser, bei 30 Grad ist der Effekt dann sehr deutlich. Weicht der Betrachter horizontal ab, so bleibt die Ausleuchtung und die Farbintensität bis zirka 40 Grad stabil. Erst danach werden Teiles des Bildes dunkel und Farben invertieren. Die 15.6-Zoll Anzeige sollte sich damit auch zum Schauen von Filmen zu zweit oder zu dritt eignen.
Der Intel Pentium Dual-Core T4200 (2.00 GHz) ist ein unspektakulärer Prozessor. HP setzt den Doppelkern in das Gehäuse dieser Version des dv6, um einen attraktiven Preispunkt von unter 660 Euro zu erreichen. und dennoch unter Intel Fahne fahren zu können. Angesichts der passabel starken ATI Mobility Radeon HD 4650 Grafikkarte, müssen wir von einer unausgewogenen CPU-GPU Kombination sprechen. Der T4200 besitzt lediglich 1 MB Level 2 Cache. Oft verwendete Core 2 Duo Prozessoren wie T6600 (2 MB) oder P7450 (4 MB) besitzen besitzen mehr L2-Cache und bringen damit auch ein Plus an Performance. Das 45 Nanometer Lithografie-Fertigungsverfahren entspricht dem Stand der Technik.
Unsere synthetischen Prozessor-Benchmarks weisen dem Pentium T4200 eine lediglich akzeptable Leistung zu. Im Multiple-CPU Render-Test des Cinebench R10 erreicht das dv6 lediglich 3.760 Punkte. Mit schnellen Core 2 Duo Prozessoren wie dem P8600 oder P8400 sind mehr als 5000 Punkte in der Regel kein Problem.
Mit dem Programm DPC-Latency Checker haben wir beim HP Pavilion dv6-1211sg die Latenzen des Systems überprüft. Mit Werten von höchstens 1000µs liegt die Verzögerung im unkritischen Bereich und lässt keine Synchronisationsprobleme durch zu hohe Latenzen bei der Verwendung externer Geräte erwarten.
PCMark Vantage Result | 3004 Punkte | |
Hilfe |
Der PC-Mark Vantage geht über die reine Rechenleistung des Prozessors hinaus und gibt Auskunft über die Systemleistung. Dies ist die Kombination von CPU, Grafik, RAM, Festplatte und Chipsatz. Gerade mal 3.004 Punkte ermittelt PC-Mark Vantage, ein eher geringer Wert. Das dv6-System liegt damit auf dem Niveau eines Dell Inspiron 13z oder Asus UL30A-QX050V, Beides sind CULV-Notebooks mit Intel SU7300 und GeForce G 105M bzw. GMA 4500MHD Grafikchips.
3DMark 2001SE Standard | 19803 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 18299 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 10565 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5569 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2262 Punkte | |
Hilfe |
Als Grafikkern enthält das dv6-1211sg die ATI Mobility Radeon HD 4650 mit 1024 MB GDDR3 Speicher. Die HD4650 hat ein hervorragendes Preis/Leistungs-Verhältnis und konnte sich bereits in vielen Spiele-Notebooks gegenüber Nvidia-GPUs beweisen. Gepaart mit einem starken Intel P9700- oder P8600-Prozessor konnte sie zum Beispiel im mySN mySN MG6 bzw. Dell Studio XPS 16 gute 6.713 3DMarks06 erreichen.
Dies weckt bei vielen Gaming-Interessierten Käufern Hoffnungen. Für nicht einmal 700 Euro eine ATI HD 4650, das klingt verlockend. Interessenten sollten sich aber über die Leistungsminderung durch den schwachen Intel Pentium Dual Core T4200 bewusst sein. Das Testgerät dv6-1211sg erreicht lediglich 5.569 3DMarks06. Ein untypisches Ergebnis für eine HD4650 mit GDDR3. Das sind über 1.100 Punkte weniger als etwa in Kombination mit starken Core 2 Duo CPUs.
Call of Duty 4 - Modern Warfare | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | high, 4xAA | 36 fps | |
1024x768 | med, 0xAA | 65 fps | |
800x600 | low, 0xAA | 95 fps |
Racedriver: GRID | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | , 2xXMSAAAA | 32.8 fps | |
1024x768 | , 0xAA | 38.5 fps | |
800x600 | , 0xAA, 0xAF | 66.5 fps |
Anno 1404 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | very high, 0AA, 4AF | 15.8 fps | |
1024x768 | low, 0AA, 0AF | 63.4 fps |
F.E.A.R. 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | high, all on, 4xAA, biliniarAF | 43.3 fps | |
1024x768 | medium, all on, 2xAA, biliniarAF | 61.5 fps | |
800x600 | minimum, all off, 0xAA, biliniarAF | 71.7 fps |
Crysis - GPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | High | 26.6 fps | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 33 fps | |
1024x768 | Low, 0xAA, 0xAF | 41 fps |
Der 3DMark 2006 ist ein synthetischer Benchmark mit beschränkter Aussagekraft für Spiele. Wir haben daher eine Reihe von Spielen ausprobiert. Den recht anspruchslosen Shooter Call of Duty 4 - Modern Warfare sollte eine HD4650 problemlos mit etwa 50 FPS abarbeiten können (1280x1024, High, 4xAA). Laptops wie das Toshiba Satellite A500-15H (52 FPS) oder das Asus M60VP (51 FPS) konnten das bereits unter Beweis stellen. Ernüchterung macht sich aber für das dv6-1211sg breit: 36 FPS. Damit ist Call of Duty flüssig spielbar, jedoch liegt die Performance auf dem Niveau einer eigentlich unterlegenen GeForce GT 130M.
Race Driver Grid macht sich nichts aus dem schwachen Pentium-Prozessor. Bei 1280x1024 Pixeln (High, 2xXMSAA) läuft das Rennspiel flüssig mit 33 FPS. Ein Core 2 Duo P8700 kann vergleichsweise nicht viel mehr Frames herausholen: 34 FPS. Gleiches gilt für den Horror-Shooter FEAR2. Unser Testgerät kann eine hohe Auflösung (1280x1024, High, 4xAA) mit 43 FPS flüssig darstellen. Selbst mit einem starken T9800 Prozessor, wie im mySN mySN MG6, werden es nur 47 FPS.
Das Aufbau-Spiel Anno 1404 benötigt für eine hohe Auflösung (1280x1024) und hohe Details (very high) eine starke Grafikkarte. Selbst ein Asus M60VP mit Intel P8700 erreichte hier nur 19 FPS. Der HP Pavilion dv6-1211sg bricht mit dem Pentium T4200 auf 16 FPS ein. In einer niedrigen Auflösung (1024x768) und mit niedrigen Details (low) ist Anno 1404 jedoch mit guten 63 FPS spielbar.
Die Western Digital Festplatte vom Typ WD5000BEVT-60ZAT1 hat eine Bruttokapazität von 500 GByte. Der Datenträger liest mit 60 MB/s (Durchschnitt) akzeptabel schnell, was einen guten Beitrag zur gefühlten Anwendungsgeschwindigkeit beiträgt. Letztlich ist die Western Digital HDD jedoch nur eine Durchschnitts-Festplatte mit 5.400 RPM.
Geräuschemissionen
Angesichts des wuchtigen Gehäuses und der moderaten Komponenten gingen wir von einer eher geringen Geräuschkulisse aus. Im Idle-Zustand, wenn Prozessor und Grafikkarte wenig bis gar nichts zu tun haben, rauscht die Kühlung beständig mit 35.4 dB(A). Darunter fällt der Pegel nicht. Das HP Pavilion dv6-1211sg ist damit gemessen an seinen Komponenten zu laut. Selbst ein Alienware M17x mit QX9300 und GeForce GTX 280M SLI Grafik läuft im Idle-Modus bei gleichem Pegel.
Unter Last in Form eines kombinierten Stress-Tests für CPU und GPU erreicht das dv6 bis zu 50.3 dB(A). Im Durchschnitt messen wir 43.7 dB(A). Immerhin bleibt der Lüfter mit seinen Drehzahlen konstant. Kein Auf- und Abtouren oder unentschlossenes Wechseln zwischen Drehzahlstufen. Das Schwestermodell HP Pavilion dv6-1199eg auf Basis des AMD Prozessors Turion RM-75 und mit schwächerer GPU Radeon HD 4530 war allerdings beim Nichtstun noch lauter: 38 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.7 / 35.4 / 35.4 dB(A) |
HDD |
| 35.4 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / dB(A) |
Last |
| 43.7 / 50.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während des Stress-Tests erhitzte sich der linke, obere Bereich der Tastatur auf bis zu 44 Grad. Einzelne Bereiche der Unterseite erhitzten sich auf bis zu 52 Grad. Damit ist die Nutzung auf dem Schoß nicht zu empfehlen. Zudem würde möglicherweise eine Lufteinzugsöffnung versperrt werden, was zur einer Abschaltung des Systems zufolge Überhitzung führen könnte.
Ein Stress-Test gehört jedoch nicht zum normalen Anwendungs-Szenario des Laptops. Wenn HPs 15-Zoller wenig zu tun hat (Idle), so sinkt die Temperatur der Hot-Spots um ganze 13 Grad Celsius. Auf der Bodenplatte kühlt sich die vormals wärmste Stelle sogar um 16 Grad ab. Zum Surfen auf dem Schoß kann das HP Pavilion dv6 nun bedenkenlos genutzt werden.
Auf der Handballenauflage bleiben die Temperaturen, egal ob unter Last oder nicht, jederzeit akzeptabel bis angenehm. Der wärmste Punkte ist hierbei leider das Touchpad. Unter Belastung des Systems, beispielsweise durch ein Computerspiel, steigt die Temperatur hier auf bis zu 37.4 Grad. Die schmierige Oberfläche des Pads ist jetzt besonders störend. Ohne Last zeigt das Thermometer immer noch 33 Grad Celsius an.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-8.6 °C).
Um das Durchhaltevermögen der Prozessorkerne und des Kühlsystems unter Beweis zu stellen, haben wir einen Last-Test mit Prime95 und Furmark durchgeführt. Für einen Zeitraum von 10 Stunden stresste der Prime95 den Prozessor und Furmark die Grafikkarte. Die Kühlung drehte während dieser 10 Stunden auf höchsten Umdrehungen (Lautstärke 50,3 dB(A)). Während des Stress Tests kam zu keinem Absturz, das System lief stabil. Der Kern der ATI HD 4650 erreichte maximal eine Temperatur von 93 Grad Celsius (Idle 56 Grad). Der Pentium Prozessor mit einem TDP von 35 Watt lag konsequent auf 83 Grad (Idle 61 Grad).
Lautsprecher
Im Zug zu Zweit einen Film anschauen, ohne die anderen Fahrgäste zu belästigen? Mit dem dv6 ist das möglich, denn Film-Freunde können zwei Kopfhörer gleichzeitig anschließen. Die Audio-Steckplätze hierfür sind an der Frontseite angebracht. Ein Rädchen zur Regelung der Lautstärke besitzt das dv6 nicht, dafür aber einen leuchtenden Soft-Touch-Regler unterhalb der Tastatur. Wer ein sofortiges Verstummen seines dv6 wünscht, der kann auf eine Mute-Taste zurückgreifen.
Der HP dv6-1211eg besitzt zwei Stereo-Lautsprecher, welche über der Tastatur, links und rechts der Scharniere, integriert sind. Das Klangbild hält nicht das, was der Altec Lansing Schriftzug versprechen will. Der Klang ist mittenlastig, Bässe können unsere Ohren gar nicht vernehmen. Da helfen auch keine Einstellungen der IDT High Definition Lautsprecher über die Systemsteuerung. Dort findet der Nutzer wie in so vielen Notebooks eine Audioerweiterung, die Bassverstärkung, Virtual Surround, Raumkorrektur und Lautstärkeausgleich versprechen. Doch so sehr sich die Tester auch mühen, ein für ein Multimedia-Notebook guter Sound ist aus dem HP dv6-1211eg nicht heraus zu holen.
Immerhin klappt es mit der Lautstärke. Bei höchstem Pegel, welcher einen mittelgroßen Raum beschallen kann, verzerren die kleinen Membrane nicht. Gute Ergebnisse liefert uns das HP dv6-1211eg über externe Lautsprecher. Selbst wenn wir nur einen niedrigen Pegel an den 3.5 Millimeter Kopfhörerausgang anlegen, so bleibt die Soundausgabe nach vielfacher Verstärkung durch die externen Boxen rauschfrei. Die Funktionen der Audioerweiterung, wie Bassverstärkung oder Virtual Surround, bemerken wir abermals so gut wie gar nicht. Wir testen mit zwei aktiven Yamaha Boxen (YST-M20SDP).
Der realen Akkulaufzeit kommt unser Test beim WLAN-Surfen sehr nahe. Nach 90 Minuten ist der Akku leer, denn wir haben YouTube besucht, Dateien heruntergeladen und sind über News-Seiten gehuscht. Das LED-Panel lief während dieses Tests auf unterster Stufe, also mit um die 100 cd/m². Diese 1,5 Stunden Laufzeit sind auch für einen Entertainer zu wenig. Das Asus K50AB mit AMD Athlon QL-64 und Mobility Radeon HD 4570 erreichte in diesem Szenario 124 Minuten, der HP Pavilion dv6-1199eg (AMD Turion RM-75 und HD 4530 ) sogar 130 Minuten.
Aus / Standby | 0.3 / 0.6 Watt |
Idle | 19.1 / 24 / 26.4 Watt |
Last |
59.2 / 82.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Die Laufzeit ist gering, der Stromverbrauch daher zwangsläufig hoch? Nun, unter Last hat das HP dv6-1211sg eine durchschnittliche Wirkleistung von 59 Watt. Dies liegt auf dem Niveau vergleichbarer 15.6-Zoller mit Mobility Radeon HD 4650 Grafik wie dem Toshiba Satellite A500-15H oder dem MSI EX625 (P8600, HD 4670).
Beim Nichtstun gönnt sich das dv6 lediglich 24 Watt (Office) aus der Steckdose. Angesichts von Ultra Low Voltage Notebooks, wie dem Asus UL30A-QX050V, welche im gleichen Zustand mit ganzen 7 Watt auskommen scheint das ein hoher Verbrauch. Vergleichbare Multimedia-Modelle liegen aber auf gleichem oder sogar auf höherem Niveau. So zum Beispiel das Asus M50V mit T9400 und GeForce 9650M GT Grafik.
Das 15.6-Zoll Notebook HP Pavilion dv6-1211sg richtet sich mit einem Preis von aktuell um die 660 Euro an preissensible Kunden, die auf eine gute ATI-Grafikkarte nicht verzichteten wollen. Jedoch degradiert sich das dv6 mit dem schwachen Pentium T4200-Prozessor zu einer reinen Entertainment Maschine. Das ist ein Widerspruch, denn speziell die Anschlussvielfalt würde auch für für den Einsatz zur Bearbeitung von Audio- oder Video-Material sprechen.
Viele Interessenten erhoffen sich einen Spiele tauglichen Laptop für wenig Geld. Diese Hoffnung wird nur bedingt erfüllt, denn einige Spiele quittieren dem langsamen Pentium Prozessor mit seinen 2.0 GHz eine niedrigere Frame-Rate als die HD4650 erwarten lässt. Angesichts des geringen Preises halten wir diese Einschränkung jedoch für akzeptabel.
Beim Touchpad greift HP daneben. In dem silbern glänzenden Pad können wir uns selbst erkennen, denn es handelt sich um eine Spiegeloberfläche. Dies zieht schmierige Fingerabdrücke nach sich, in welchen Nutzer ständig herum-wischen müssen. Das muss bei einer Eingabe wirklich nicht sein.
Der schärfste Kontrahent dieser Tage ist das Packard Bell Easynote TJ65 mit Pentium T4300 (2.13 GHz) und GeForce G240M. Diesen 15.6-Zoller gibt es bereits ab 580 Euro, sollte sich aber hinsichtlich Leistung auf ähnlichem Niveau befinden.