Test Packard Bell Easynote TJ75-JO-070GE Notebook
Gaming für Preisbewusste.
Ende 2009 sicherte sich Packard Bells TJ65 einen Platz unter den interessantesten Notebooks. Ursache war ein unverschämt geringer Preis von 580 Euro für spieletaugliche Hardware. Jetzt legt der Hersteller eine aktuelle ATI HD5650 nebst Core i5 nach und erhöht den Preis nur um 100 Euro. Hat die Acer-Tochter in dicke Hardware investiert aber woanders gespart? Wir werden die Vor- und Nachteile des TJ75 ergründen.
Es gibt eine Sache, die immer funktioniert, um als Notebook-Hersteller Marktanteile zu gewinnen: Gute Schlüssel-Hardware zum Schnäppchenpreis. Sobald Prozessor- und Grafikleistung stimmen, können sich die Hersteller über eine starke Nachfrage freuen. Die Mutterfirma Acer versucht für Packard Bell Marktanteile zu generieren und subventioniert die Preise. Heraus kommen Multimedia-Notebooks wie das vorliegende EasyNote TJ75-JO-070GE. Der 15.6-Zoller ist zirka 100 Euro billiger als günstigste Wettbewerber-Angebote wie Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ (i5-430M, HD5650) oder Samsung R580 Aura Hawk (i5-520M, Nvidia GT330M). Was bietet das vermeintliche Schnäppchen dem Spiele affinen Käufer? Alle Details zum Notebook und zur Gaming-Tauglichkeit im ausführlichen Test.
Das Gehäuse des Easynote TJ75 ist schlicht und praktisch. Es eignet sich für die Semesterarbeit ebenso wie zum Zocken oder den Film-Abend. Büro-Fans erhalten eine angenehm matte Oberfläche auf der Arbeitsumgebung. Fingerabdrücke oder gar Schmierflächen sind zumindest dort tabu. Der Akku kann für den dauerhaften Einsatz auf dem Schreibtisch entnommen werden. Er wird nach unten hin abgenommen, so dass auf der Rückseite kein Loch entsteht.
Um dem Multimedia-Anspruch gerecht zu werden, hat Packard Bell aber nicht auf glänzende Flächen verzichtet. Der mit einem grauen Muster unterlegte, glänzende Deckel sammelt fleißig Fingerabdrücke und macht es der schwarz glänzenden Displayrahmung gleich. Die nicht entspiegelte Anzeige passt perfekt in diese Kombination.Jedoch sind auch Schwachstellen zu finden. Die silberne Lackierung auf den Scharnieren scheuert bereits bei unserem Testmodell ab (Siehe Foto).
Insgesamt gibt die Kombination aus glänzenden und sachlich matten Oberflächen und den Farben Schwarz und Silber dem TJ75 eine nüchterne aber immer noch leicht verspielte Optik. Letzteres passt exakt zu dem 15.6-Zoller, wie wir im Spiele-Test feststellen werden.
Der Rahmen ist stabil und vermittelt den Eindruck eines durchschnittlich wertigen Gehäuses. Mit beiden Händen können wir das Chassis nicht verwinden. Die Handballenauflage sitzt wie das Tastenfeld auf sicherem Boden. Allerdings können wir den Deckel ohne viel Kraft deutlich verbiegen. Wir fassen dabei an den Ecken an. Die Fläche des Deckels gibt auf Druck zwar nach, doch auf Grund des großzügigen Volumens erzeugen wir dabei keine Druckstellen auf dem Displaypanel.
Die Scharniere halten den schweren Deckel sicher in Position und neigen nicht zum Nachwippen. Obwohl sie stramm sitzen, benötigt der Nutzer zum Öffnen des Deckels nur eine Hand. Grund ist das hohe Gegengewicht des Chassis. Die Scharniere sitzen fest in ihrer Einfassung. Der maximale Aufklappwinkel ist für den Betrieb auf dem Schoß mehr als ausreichend. Er kann jedoch nicht auf 180 Grad geöffnet werden (zirka 135 Grad).
Die Bodenplatte besteht aus einfachen Kunststoff und lässt sich an keiner Stelle übermäßig eindellen. Die große Öffnung an der Unterseite bietet die Option, Festplatte, Arbeitsspeicher oder WLAN-Modul zu tauschen. Systemoptimierer werden sich über den freien Mini PCI Express-Slot freuen. Hier kann zum Beispiel ein Bluetooth-Modul nachgerüstet werden.
Für das Anschließen von Peripherie bringt das Packard Bell TJ75 lediglich eine begrenzte Menge von Anschlüssen mit. Der Hersteller verzichtet auf mittlerweile gängige Ports wie E-SATA oder FireWire. Immerhin, es gibt einen HDMI-Steckplatz auf der linken Seite des Gehäuses (Anschluss Fernseher).
Seinen externen Monitor oder Flachbildschirm kann der Nutzer an HDMI oder über die analoge VGA-Schnittstelle anschließen. USB-Steckplätze gibt es vier Stück. Die links angebrachten Ports liegen recht dicht beieinander. Breite USB-Sticks oder gebogene Stecker werden sich schnell behindern. Die Position der rechten USB-Ports empfinden wir als sinnvoll. Sie liegen im rückwärtigen Bereich und stören nicht bei der Nutzung des optischen Laufwerks. Leider wird die Rückseite des Laptops für keinen einzigen Steckplatz bestückt. Gerade ein solches Multimedia Notebook wird oft mit einer umfassenden Anschluss-Belegung genutzt werden. So entsteht ein unschöner Kabelbaum auf der linken Seite des Gehäuses.
Tastatur
Packard Bell stellt sich gegen den Trend. Während immer mehr Hersteller freistehende Tasten verbauen, entscheidet man sich für eng zusammen sitzende Tasten. Die Tasten sind in Reihen angeordnet, welche jeweils durch die deutlich abgeschrägte untere Seite jeder einzelnen Taste gekennzeichnet sind. User, die nicht blind Tippen können, werden möglicher Weise bei schlechtem Licht die dünne Tastenbeschriftung verfluchen. Blindschreiber werden die Haltepunkte aber leicht identifizieren.
Die Tasten bieten uns einen angenehm deutlichen Druckpunkt, einen großen Tastenhub und einen festen Anschlag. Die Eingabe sitzt auf der ganzen Fläche sicher auf, hier federt nichts nach. Die großen Tasten und das gelungene Layout lassen Büroarbeiten leicht von der Hand gehen. Positiv fallen uns der Ziffernblock und die durch kleine, leere Rechtecke abgesetzten Richtungstasten auf. Die Pfeiltasten sind zwar relativ klein, aber durch den Freiraum oberhalb sind sie auch blind sehr einfach zu erfassen.
Touchpad
Der Mausersatz wurde in die Handauflage eingearbeitet. Die sensitive Fläche hat dieselbe Haptik, wie die komplette Handauflage. Positiv ist die große Fläche des sensitiven Bereiches. Die Fläche besitzt eine vertikale und eine horizontale Scrollbar. Die vertikale Scrollbar lässt sich zielsicher und angenehm finden, denn sie befindet sich direkt neben der schrägen Kante, die den Übergang zur Handauflage bildet.
Das Multitouch-Pad (Synaptics V7.2) erkennt Zwei-Finger-Gesten. Der Nutzer kann zum Beispiel mit zwei aufgelegten Fingern nach Unten oder Oben rollen. Die Tasten in Form einer langen Leiste haben einen sehr hohen Druckpunkt und machen sich mit einem lauten, dumpfen Klicken bemerkbar. Ihr hartes Feedback bereitet und wenig Freude.
Das nicht entspiegelte Samsung-Panel (Typ LTN121W1-L03) löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Die Pixel kommen dem Seitenverhältnis 16:9 sehr nahe. Das LED-Panel hat seine maßgebliche Schwachstelle im geringen Kontrast von 141:1 und im kleinen Farbraum (GAMUT). Letzteres bedeutet, dass es viele Farben gibt, welche mit der Palette des Panels nicht dargestellt werden können. Panels mit 80 oder 100 Prozent GAMUT sind jedoch nur im Profi-Bereich (Bildbearbeitung) ein kaufentscheidendes Argument.
Der geringe Kontrast ist für ein Gaming-Notebook schon tragischer. Schwarze Flächen sind nicht tiefschwarz, wie sie sein müssten. Farben leuchten nicht so stark, wie sie es auf besseren Bildschirmanzeigen könnten. Das nicht entspiegelte Glare-Type Display bessert die optische Wirkung jedoch wieder etwas auf. Käufer mit hohen Ansprüchen an Farbechtheit, oder einfach gesagt brillanten Farben, sollten sich nach einer Alternative umsehen. Die könnte zum Beispiel in einem externen Monitor bestehen.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 212 cd/m²
Kontrast: 141:1 (Schwarzwert: 1.5 cd/m²)
Die Messung der Helligkeit liefert brauchbare Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei 204 cd/m². Die Ausleuchtung ist sehr gleichmäßig. In Innenräumen benötigen Nutzer höchstens eine Luminanz von 150 cd/m², dafür ist der TJ75 ideal. Draußen wird es aber schwieriger.
Wer mit dem Easynote ins Freie geht, der stößt auf starke Widerstände. Dem 15.6-Zoll Panel fehlt eine Entspiegelung. Eine hohe Luminanz könnte gegen die Reflexionen arbeiten, eine solche liegt aber nicht vor. So haben Nutzer bei starkem und vor allem direktem Sonnenlicht kaum eine Chance auf eine gute Sicht.
Bei Multimedia-Notebooks gehören gute Blickwinkel in den Anforderungskatalog. Der Grund: Beim Spielen oder DVD-Schauen versammeln sich schon einmal mehrere Zuschauer vor der Anzeige. Die vertikalen Blickwinkel sind gering. Die Augen des Betrachters können lediglich bis auf 20 Grad abweichen, dann sind Farben bereits deutlich invertiert. Horizontal können unsere Augen bis zu 45 Grad abweichen, dann dunkelt die Anzeige deutlich ab und Farben verfälschen. Im Dunkelkammer-Foto sind die kleinen Blickwinkel des Easynote TJ75 deutlich erkennbar.
Packard Bell bestückt seinen TJ75 mit einem Core i5-430M. Die 32nm CPU besitzt zwei physische Kerne mit je 2.26 GHz. Das ist der Standard-Takt. Der reale Takt im Betrieb geht bis auf 2.53 GHz hoch. Die dynamische Übertaktung wird Intel Turbo-Boost genannt. Dabei werden einzelne Kerne des Prozessors automatisch übertaktet. Wie hoch Takt ist, das bestimmt die jeweilige Anwendung.
Eine weitere Eigenschaft des Prozessors kommt Multi-Core-Anwendungen zu Gute: Hyper-Threading. Durch diese Funktion werden die beiden physischen Kerne durch zwei virtuelle ergänzt. Anwendungen können also auf bis zu vier Kerne zugreifen. Weiterhin sind 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher verbaut. Diese Menge sitzt auf zwei Elpida-RAM-Modulen.
Als GPU kommt eine ATI Radeon HD5650 mit 1.024 MB GDDR3 Speicher zum Einsatz. Der GPU-Kern taktet mit 550 MHz, der Speicher mit 800 MHz.
Das Zusammenspiel von CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte prüft der PCMark Vantage. Sein abschließendes Gesamtergebnis von 5.835 Punkten erstaunt uns. Das deutlich teurere Sony Vaio F11Z1/E (720QM, GT330M) erreichte dieselbe Wertung (5.844 PCMarks). Das Alienware M15x (720QM, GTX260M) hat auch nicht deutlich mehr Punkte. Und ein Acer Aspire 8940G-724G50Bn (720QM, GTS250M) ist klar geschlagen.
Dies lässt zu Recht die Hoffnung auf ein potentes System für wenig Geld aufkommen. Woher kommen aber die zusätzlichen Punkte? Das in Sachen CPU & GPU baugleiche Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ erreicht 5.386 PCMarks. Die um 100 MHz geringere GPU Clock des Vaio kann der Grund wohl kaum sein, das wirkt sich eher auf die Spieleleistung aus. Definitiv ein Grund ist die langsamer lesende Festplatte des Vaio-Konkurrenzmodells (56.1 versus 67.1 MB pro Sekunde Sequential Read).
PCMark Vantage Result | 5835 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 27514 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13449 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6674 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3188 Punkte | |
Hilfe |
Die ATI Mobility Radeon HD 5650 ist die Spitze der aktuellen ATI-Mittelklasse, was Spiele-Tests und Benchmarks bestätigen. Der 3DMark2006 schließt mit 6.674 Punkten ab. Dies sind auf den ersten Blick nur ein paar Punkte mehr, als ein Samsung R780 Hawk mit Nvidia GT 330M erreichte. Die Spiele-Benchmarks werden aber zeigen, dass ATI die Nvidia Mittelklasse-GPU hinter sich lassen kann.
Hinweis: Zu Schwankungen in der Spiele-Performance unter Notebooks mit HD5650 kann es durch unterschiedliche Taktungen von Kern und Speicher kommen. Sony entschied sich für einen um 100 MHz geringeren GPU Clock und einen um 10 MHz geringeren Speicher Takt (Vaio VPC-EB1S1E/BJ).
CoD Modern Warfare 2 (2009)
Mit Infinity Wards vieldiskutiertem Shooter kann der TJ75-Nutzer viel Spaß haben. Die niedrigen Einstellungen haben wir gleich übersprungen. In 1.024 x 768 Pixeln rennt das Game in mittleren Einstellungen (2xAA) mit 58 FPS. Dies lässt viel Luft für die native HD-Ready Auflösung 1.366 x 768. Jetzt sind es, trotz Erhöhung der Details auf Hoch (4xAA), immer noch stolze 52 FPS. Hier zeigt sich, dass bei gleichem Prozessor der um 100 MHz höhere Kern-Takt beachtliche Auswirkungen haben kann. Die HD5650 im Vaio EB1S1E/BJ erreicht nur 34 FPS (Hoch). Die relativ geringen Anforderungen von Modern Warfare sind jedoch bekannt, weshalb wir auf die nächsten Spiele gespannt sind.
Anno 1404 (2009)
Das mächtige Aufbau-Spiel und die HD 5650, das passt richtig gut zusammen. Wir haben die Einstellungsschraube auf WXGA und Very High gedreht. Siehe da: 30 spielbare FPS. Hätte der Prozessor noch mehr Kerne, wie zum Beispiel ein i7-720QM, so wären hier nochmal zehn FPS mehr möglich (Deviltech Fire DTX). Aber was will der geneigt Zocker mehr. Die 1.280 x 1.024 Bildpunkte im Test machen ein Umschalten auf die nativen 1.366 x 768 Pixel problemlos möglich.
World in Conflict (2007)
Das Echtzeit Spektakel profitiert von Mehrkern-Prozessoren und somit auch von Hyper-Threading. Mit den zwei zusätzlichen virtuellen Cores (i5-430M) beschleunigt das Packard Bell TJ75 in hohen Details (DirectX-10 Effekte) auf spielbare 33 FPS. Die Messung erfolgte in 1.024 x 768 Pixeln. Wir wollten natürlich wissen, ob das auch in der nativen Auflösung geht. Hier sind es immerhin noch 28 FPS (1.024 x 768, Medium, 56 FPS).
Call of Juarez (2006)
In dem DirectX-10 Benchmark schließt die HD5650 beinahe auf Frameraten auf, die bisher von Performance-GPUs gehalten werden. 25 Bilder, das reicht fast an die 27 Bilder einer GeForce GTX 260M & 720QM Kombination heran (Alienware M15x).
Crysis (2007)
Mittelklasse Grafikarten scheiterten bisher fast immer an dem Shooter von 2007. Das Packard Bell TJ75 macht mit 23 (CPU) und 27 (GPU) FPS keine Ausnahme (1.024 x 768, High). Wer sich mit mittleren Details zufrieden gibt, der kann das Gameplay aber durchaus in der HD-Ready-Auflösung ausprobieren. Bei XGA & Medium sind 47 (CPU) & 52 FPS (GPU) möglich.
Risen (2009)
Das Fantasy-Abenteuer Risen bewältigt die HD 5650 in mittleren Einstellungen. Bei 1.024 x 768 Bildpunkten kommt auf Grund der prachtvollen Grafik Spielspaß auf (35 FPS). Wer mehr will und hohe Details in der nativen HD-Ready Auflösung ansetzt, der wird mit knapp 25 FPS bestraft. Je nach Ansicht kann das spielbar sein – oder auch nicht. In jedem Fall kann die ATI HD5650 die Nvidia GT330M deutlich hinter sich lassen (Nvidia: Einstellung Hoch 20 FPS).
Left4Dead (2007)
In 1.024 x 768 und der Detailstufe Hoch rennen die vier Überlebenden um ihr Leben und der Shooter mit 59 FPS. Das lässt viel Luft nach oben und 1.366 x 768 Pixel sind ebenfalls flüssig spielbar.
FarCry2 (2008)
Der Benchmark des Action-Spiels läuft in 1.024 x 768 Pixeln in hohen Details (DirectX-10 Effekte) mit 44 FPS flüssig. FarCry2 profitiert von der HD 5650. Ein MSI GT628 mit Core 2 Duo P8600 und GeForce 9800M GS bietet mit 49 FPS auch nicht viel mehr. Spielern steht offen, das Spiel in HD-Ready zu starten. Die obige Framerate sollte das ermöglichen.
Need for Speed SHIFT (2009)
Ein bisschen stressig wird es für die ATI HD5650 mit dem neusten NFS-Titel. In den Einstellungen High (1.366 x 768) steuern wir unseren Rennboliden mit 29 FPS. Profi-Zocker werden das für ein schnelles Spiel als unspielbar ansehen. Gelegenheitsfahrer können sich aber an ein paar Parcours erfreuen.
Fazit
Viele aktuelle Titel können in hohen Details und der nativen Auflösung (1.366 x 768) relativ flüssig gespielt werden. Gegenüber einer GT330M kann sich die HD5650 in den getesteten Spielen positiv absetzen (Crysis, FarCry 2, Risen, World in Conflict, Anno 1404). Angesichts des Preises von zirka 700 Euro erscheint das Packard Bell EasyNote TJ75-JO-070GE als eines der empfehlenswertesten Multimedia Notebooks für Spiele-Interessierte. Echte Spiele Power am Laptop stellt sich jedoch erst ab einer Radeon HD 5850 oder einer GeForce GTX 260M ein. Diese GPUs sind jedoch beachtlich teurer.
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 52.2 fps | |
1024x768 | all on/med vsync off, normal textures, 2xAA | 57.7 fps |
Anno 1404 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | very high, 0AA, 4AF | 30 fps | |
1024x768 | low, 0AA, 0AF | 92.4 fps |
World in Conflict - Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | High, 2xAA, 2xAF | 33 fps | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 58 fps |
Call of Juarez Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high, 4AA | 25 fps |
Crysis - CPU Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | High, 0xAA, 0xAF | 23 fps | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 47.2 fps |
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 24.6 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 35 fps |
Far Cry 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high DX10, 0xAA | 43.9 fps | |
640x480 | low DX9, 0xAA | 78.9 fps |
Need for Speed Shift | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAA, triliniarAF | 29.4 fps |
Geräuschemissionen
Multimedia- oder gar Spiele-Notebooks dürfen auch mal ein bisschen lauter sein. Beim Zocken oder bei Prozessorlast dreht das Kühlsystem auf bis zu 35.7 dB(A) auf. Das Geräusch bleibt dabei auf einem konstanten Niveau. Erst durch einen Stresstest (Furmark & Prime95) veranlassen wir den Lüfter, auf volle Touren zu gehen: 39.8 dB(A). Auch hierbei dreht die Kühlung erfreulicherweise konstant.
Auf der anderen Seite kann sich das TJ75 auch vollkommen leise verhalten. Beim Surfen oder E-Mails Schreiben läuft der Lüfter in geringster Drehzahlstufe (30.7 dB(A)).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 30.7 / 30.7 dB(A) |
HDD |
| 30.6 dB(A) |
DVD |
| 34.9 / dB(A) |
Last |
| 35.7 / 39.8 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Manche spieletauglichen Notebooks haben den Ruf, tragbare Heizlüfter zu sein. Beim Packard Bell TJ75 ist das nicht der Fall. Im Stresstest erfassen wir auf der Arbeitsumgebung höchstens 37 Grad Celsius (mittig auf der Tastatur). Die wichtige Handballenauflage bleibt jedoch mit 28 bis 32 Grad in einem angenehmen Rahmen.
Der Unterseite ist die stressige Situation aber deutlich anzumerken. Auf Höhe des Luftauslasses messen wir Schoß-untaugliche 43 Grad. Nutzer sollten beim Spielen darauf achten, dass die Luftansaugöffnung frei bleibt. Der flauschige Teppich oder die Bettdecke ist daher für den anspruchsvollen Einsatz tabu.
Während eines Idle-Szenarios (Surfen, Textverarbeitung) liegt die durchschnittliche Temperatur der Unterseite bei 24 Grad. Die Bereiche der Handauflage bleiben mit 22 bis 27 Grad kühl.
Der Stresstest von 12 Stunden hatte auf die Stabilität des Easynote TJ75 keinen negativen Einfluss. Es kam zu keinem Absturz, während die Kühlung auf vollen Touren arbeitete. Der direkt im Anschluss ausgeführte 3DMark06 erreichte fast dieselben Werte wie im normalen Test: 3.672 3DMarks (1.280 x 1.024).
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3.5 °C).
Lautsprecher
Hohe Erwartungen an einen Multimedia-Laptop erfüllt das Packard Bell TJ75 im Akustik-Ressort nicht. Es gibt keinen Subwoofer und der Sound betont die Mitten. Zu Gute halten müssen wir dem TJ75 sein klares Klangbild. Die Soundoptionen bringen keine hörbaren Verbesserungen. Auch unter maximalem Lautstärkepegel erleben wir keine Überforderung der kleinen Membranen der Stereo Lautsprecher. Diese befinden sich über der Tastatur. Die Lautstärke ist insgesamt für einen multimedialen 15-Zoller gering. Positiv fällt uns die gute Empfindlichkeit der Touch-sensitiven Lautstärke-Regler auf.
Zum Spielen oder für den Musik Genuss empfehlen wir externe Boxen am 3.5 mm Soundausgang. Wir testen mit zwei Yamaha Boxen (YST-M20SDP). Der vom Notebook anliegende Pegel ist relativ stark. Die externen Boxen können also ordentlich aufgedreht werden. Selbst bei geringen Ausgangspegeln kommt es nicht zu einem Rauschen der externen Lautsprecher.
Mit seinem 48 Wattstunden Akku erzielt das Packard Bell Easynote TJ75 insgesamt brauchbare aber keine hohen Laufzeiten. Bei einer durchgehenden Internet-Surf-Session mit aktiviertem WLAN sind 2:26 Stunden (146 Minuten) möglich. Wer nicht deutlich über CPU und GPU-Idle geht (zum Beispiel beim Tippen in Word), der kann auch auf bis zu 3:52 Stunden gelangen. Diese Laufzeit ist aber unrealistisch, da bei niedrigster Helligkeit und deaktiviertem WLAN ermittelt (Maximale Laufzeit).
Der DVD-Test endete nach 2:07 Minuten (127 Minuten). Für die nächste Session ist der 4.400 mAh Akku bereits wieder nach einer guten Stunde bereit. So lange braucht der Akku zum Wiederaufladen.
Der Idle-Strombedarf liegt bei lediglich 14.2 Watt. Dies ist ein sehr geringer Verbrauch für ein leistungsstarkes Multimedia System wie das TJ75. Ähnlich dimensionierte Core i5 15-Zoller wie das Toshiba Qosmio F60-10H (i5-430M) oder das Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ liegen auf demselben oder einem sehr ähnlichen Niveau (Vaio EB 16.8 Watt). Realistisch gesehen liegt der Strombedarf beim Nichtstun bei durchschnittlich 17.4 Watt. Dann nämlich ist das WLAN Modul aktiv und die Helligkeit der Displayanzeige auf maximaler Stufe.
Wenn die Grafikkarte aktiv ist, so steigt die Wirkleistung deutlich auf 45.7 Watt (3DMark06). Den maximal möglichen Strombedarf ermitteln wir im Stresstest mit Prime95 und Furmark. Unser Multimeter misst 74 Watt. Das 90 Watt Netzteil ist vor dem Hintergrund des maximal möglichen Verbrauchs mehr als ausreichend dimensioniert. Dennoch wird es im Höchstlast-Betrieb bis zu 55.6 Grad warm.
Aus / Standby | 0.7 / 0.9 Watt |
Idle | 14.2 / 17 / 17.4 Watt |
Last |
45.7 / 74 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der Packard Bell Easynote TJ75-SX059V mit Core i5-430M (2.26 GHz) überraschte uns mit einer für die 700 Euro Preisklasse exorbitanten Leistung (PCMark Vantage). Damit steht ein leistungsstarkes Multimedia-Notebook in den Verkaufsregalen, das sich trotz des Kampfpreises nicht vor anderen 15-Zollern a la Sony Vaio EB verstecken muss.
Speziell die Spieleleistung dürfte vielen potentiellen Käufern gefallen. Die mit 550 MHz (Kern) und 800 MHz (GDDR3) taktende ATI Mobility Radeon HD5650 erweist sich als die stärkste GPU der ATI-Mittelklasse (5er Serie). Die Radeon HD 5650 kann aktuelle 3D-Spiele darstellen, teilweise sogar in hohen Details und der nativen HD-Ready Auflösung.
Aber auch auf der Seite der Verarbeitung kann das Easynote TJ75-SX059V Punkte einsammeln. Das Gehäuse ist – abgesehen vom Deckel – sehr steif und die matten Flächen sprechen Antiglare-Fans und Office-Nutzer an. Die Tasten haben ein sehr gutes Feedback und das Multitouch-Pad ist sehr groß. Hinzu kommen bürotaugliche Temperaturen und Lautstärkeemissionen.
Angesichts der übereifrigen Pro-Argumente sollten potentielle Käufer aber auch die Nachteile in Betracht ziehen. Die Akkulaufzeiten sind eher bescheiden. Höchstens zweieinhalb Stunden beim Surfen mit WLAN. Die kontrastschwache und blickwinkelinstabile Displayanzeige muss mit keinem Wort gelobt werden. Sie ist Standard günstiger Office- und Multimedia-Notebooks. Die Anschlüsse fallen ohne eSATA und ExpressCard in die Beschreibung spartanisch.
Für 700 Euro ist der 15.6-Zoller Packard Bell Easynote TJ75 aktuell ein sehr gutes Angebot. Wer für wenig Geld auf der einen Seite angemessen Zocken will und auf der anderen Seite seine Semesterarbeit damit schreibt, der sollte sich das TJ75 näher ansehen.