Test Samsung RC510-S01DE Notebook
Zugegeben, Laptops mit Mittelklasse-Hardware und ohne anständige 3D-Leistung gibt es wie Sand am Meer. Angefangen bei den 330 Euro FreeDOS Billigheimern (Asus X52F-EX513D) ist in jeder Preisklasse etwas zu haben. Es wäre jedoch schade, wenn jeder Käufer nur die Konfiguration a la Prozessor, Grafik und Festplatte in die Waagschale der Kaufentscheidung werfen würde. Denn wenn neben Leistung zusätzliche Eigenschaften, wie Emissionen, Verarbeitung und Eingabegeräte hinzugenommen werden, so trennt sich oft die Spreu vom Weizen.
Das Samsung RC510 (NP-RC510-S01DE) gehört zu den Notebooks, die gemessen an CPU, Grafik und Festplatte zu teuer sind. Aber abseits von Core i3-380M, NVIDIA GeForce 315M und 500 GB haben sich einige schlagende Vorteile versteckt. Diese Vorteile für die Büronutzung wollen wir in diesem Testbericht aufzeigen.
Die Konstruktion des Samsung RC510 gibt hier und da Anlass zur Kritik. Im Wesentlichen geht die Bauart aber in Ordnung, wir haben es mit Standard-Verarbeitungsqualität zu tun. Die leicht schimmernden, silbrigen Oberflächen im Innenraum hinterlassen einen wertigen Eindruck. Die Handauflage driftet vom Credo arbeitsplatztauglich ab, denn ihre glatte Fläche sammelt Fingerabdrücke. Diese sind jedoch wegen der Musterung nicht auf den ersten Blick sichtbar. Auf der anderen Seite wertet die erhöhte Handauflage die Optik auf und sorgt für eine steife und sehr breite Ablage der Hände.
Spiegelnde Flächen besitzt das RC510 zwar wenige, jedoch steht die Fläche des Deckels in Sachen Fingerabdruck-Sammler einer Hochglanz-Beschichtung in nichts nach. Auf der leicht metallisch schimmernden und optisch matt wirkenden Fläche entstehen viele Schmierflächen.
Mit seinem 2.521 Gramm plus 251 Gramm Netzteil ist der 15.6-Zoller halbwegs transportabel. Die Steifigkeit kann uns jedoch nicht voll überzeugen. Mit zwei Händen können wir die Base-Unit nur ein klein wenig verwinden. Die Kunststoff-Bodenplatte können wir jedoch rechts und links deutlich eindrücken. Leider ist das DVD-Laufwerk wie oftmals die Schwachstelle der Konstruktion. Hierunter dellt sich die Bodenplatte deutlich ein, wenn Druck darauf lastet.
Die Scharniere halten den Deckel in Position, sie sind aber nicht fest angezogen. Der Hang zum Nachwippen ist aber gering. Gut gefällt die Verschlusskraft des Deckels. Sie sorgt dafür, dass sich ein Deckel ohne Riegel nicht von selbst beim Transport öffnen kann. Wenn dies nicht passiert, so ist das Panel geschützt. Der Deckel kann sich bei einem kopfüber stehenden RC510 nicht von selbst durch sein Gewicht öffnen. Der maximale Aufklappwinkel liegt bei zirka 140 Grad. Zum Aufklappen brauchen wir nur eine Hand.
Unter großen Klappe auf der Unterseite befindet sich die 2.5-Zoll-Festplatte und das DDR3 RAM-Modul (zwei belegte Steckplätze).
Bei den Anschlüssen finden wir auch nicht die Kompetenz des RC510. Die Verbindungen werden bis auf zwei USB 2.0 Anschlüsse alle auf der linken Seite des Gehäuses gebündelt. Neben dem Stromanschluss finden wir dort einen VGA (D-Sub), zwei USB-Ports, einen Ethernet-Anschluss, zwei Audio-Steckplätze und einen HDMI-Port. Der Kartenleser für SD/SDHC/SDXC/MMC befindet sich ebenfalls links.
Die Platzierung der Steckplätze ist angemessen. Es gibt zwar wie so oft keine Anschlüsse auf der Rückseite (obwohl das Display nicht tief ein gehangen ist), aber immerhin befinden sich die zwei rechten USB 2.0 Ports ganz hinten. Die sperrigen Kabel für VGA, Strom (kerzengerader Stecker) und Ethernet auf der linken Seite können mit wenig Platzverlust auf dem Tisch nach hinten abgeführt werden.
Kommunikation
Neben WLAN-Draft-N (Atheros AR9285) steckt als weitere Funktechnologie Bluetooth 3.0+HDR im RC510. Der Realtek PCIe GBE Family Controller kann mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit im Heimnetzwerk Daten übertragen.
Zubehör
Bei den meisten Laptops liegen heutzutage keine Recovery-Datenträger mehr bei, speziell nicht bei eher günstigen Consumer-Notebooks. Samsung scheint wieder eine andere Strategie zu fahren, denn unserem Testgerät liegt eine Recovery-DVD für Windows 7 Home Premium (64Bit) bei. Wer die komplette Werks-Auslieferung sichern will, der kann mit der Samsung Recovery Solution entsprechende Datenträger natürlich auch selbst brennen.
Zu den Notebook-Tools von Samsung gehören EasyMigration (Datenumzug), PhoneShare (Sharing der Internet-Verbind mit dem Mobiltelefon), Easy File Share (Dateizugriff auf anderen PC), Easy Network Manager (WLAN Standorte) oder das Update Plus (Treiber Updates). Uns gefällt der Battery Life Extender. Diese setzt die maximale Akkuladung auf 80 Prozent, was die Lebenszeit des Akkus verlängert. Über die Funktionstaste+F8 startet der Easy Speed-Up Manager (Fn+F8). Dieser entschlackt die Registry-Datenbank.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate (inkl. Vor-Ort). Garantie-Plus nennt sich die kostenpflichtige Erweiterung der Standardgarantie. Für ungefähr 50 Euro gibt es einen 3 jährigen Vor-Ort-Abholservice (ab Kaufdatum).
Tastatur
Die freistehenden Tasten liegen wie Tabletten auf einer ebenen Fläche. Dieser Art Isolation Keyboard hat sich inzwischen bei vielen Laptops verbreitet. Die Tasten liegen vertieft in einem matt, grauen Gitter, das von der Tastatur-Umgebung gestellt wird. Eingedrückte Tasten liegen mit der Fläche fast gleichauf, was die Reinigung erlaubt. Schreiber werden die erhöhte Handauflage zu schätzen wissen. Sie ist zwar durch das Hochglanz-Finish rutschig, dafür aber so so groß, dass auch große Hände nicht abgleiten können.
Die Tasten des Ziffernblockes sind etwas schmaler gestaltet als die Übrigen. Bei der Bedienung des Taschenrechners ist das aber kein Problem. Wichtiger ist das Standard-Layout des Ziffernfeldes mit Komma und Enter rechts unten.
Der Hersteller hat sich scheinbar vormals geäußerte Kritik an den Richtungstasten zu Herzen genommen. Selbige sind zwar immer noch zwischen Shift-Taste und Ziffernblock eingequetscht. Die Tasten wurden jedoch weiß umrandet und sind unserer Meinung etwas rutschfester als die anderen. Beides soll die Bedienung der eingeengten Richtungstasten erleichtern, was unserer Meinung nach auch tendenziell gelingt.
Auf den Tasten können wir ohne Eingewöhnung relativ zielsicher und schwungvoll schreiben. Der Tastenhub ist mittel und der Anschlag fest (aber nicht hart). Die Fläche liegt fest auf. Selbst über dem optischen Laufwerk federt die Tastatur nicht ein. Der Druckpunkt der Tasten könnte eindeutiger sein. Insgesamt tippt es sich gut aber leicht unpräzise.
Touchpad
Das Multitouch-Mousepad (Synaptics 7.5) mit der sehr großen Fläche ist bis in die Ecken berührungsempfindlich und besitzt zwei nicht optisch gekennzeichnete Scrollbars (vertikal & horizontal). Wer die komplette Fläche des Pads zur Steuerung des Cursors haben möchte, der kann die fixen Scrollbars deaktivieren. Die Fläche ist matt aber von der Konsistenz eher rutschig. Sie bietet uns dennoch einen angenehmen Rollwiderstand. Mehr-Finger-Gesten, wie Drehen, Rollen oder Zoom werden zügig umgesetzt.
Mit dem mittleren Hub der Tasten und deren Leichtgängigkeit ist zügiges Klicken möglich. Allerdings ist das helle Klick-Geräusch deutlich hörbar und stört auf Dauer.
Samsung setzt dasselbe, matte WXGA-Panel ein, wie im teureren RF510. Die Anzeige mit ihren 1.366 x 768 Pixeln (Typ: Samsung LTN154X3_L01) wurde deutlich entspiegelt. Reflexionen haben deshalb keine Chance. Das ist ideal für den Büro- und ggf. auch für den Sonnen-Einsatz.
Der Kontrast fällt mit 122:1 allerdings extrem gering aus. Dies ist zwar beklagenswert, aber typisch für Office-Laptops und Multimedia Geräte der untereren und mittleren Preisklassen. Die Farbdarstellung ist folglich nicht besonders überzeugend. Das Samsung-Panel zeigt schwarze Farben nicht in tiefschwarz, sondern mit einem leichten grauem Einschlag.
Profi-Anwender interessieren sich für die Farbraumabdeckung, denn selbiger ist für die professionelle Bildbearbeitung wichtig. Auch hier gibt es keinen Lichtblick, wir replizieren lediglich die schwache Abdeckung desselben Panels im Schwestermodell RF510. Der Farbraum ist von der Referenz Adobe RGB 1998 (t) weit entfernt, gleiches bei sRGB (t). Deshalb fällt auch der Vergleich mit dem guten Panel des Vaio Z13B7E negativ aus.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 219 cd/m²
Kontrast: 122:1 (Schwarzwert: 1.79 cd/m²)55.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
75.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Panel verteilt die Helligkeit relativ gleichmäßig über die Fläche (89%). Die Abweichungen der LED-Hintergrundbeleuchtung sind demnach gering (Homogenität). Minimum und Maximum liegen lediglich 25 cd/m² auseinander. Insgesamt ist die Luminanz mit durchschnittlich 209 cd/m² brauchbar aber nicht besonders gut.
Auf Grund der nur brauchbaren Helligkeit, kann es in der Sonne, wie unsere Fotos zeigen, schnell zu ungünstigen Verdunkelungen kommen. Die reflexionsfreie Anzeige des Samsung RC510 ist zwar prinzipiell für den Außengebrauch geeignet – Schatten oder eine Anpassung des Blickwinkels ist aber weiterhin notwendig.
Das RC510 hat knappe Blickwinkel, so wie die meisten unserer Testnotebooks. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), dann erscheinen Geisterbilder ab 20 Grad. Nach rechts und links (horizontal) können wir bis zu 45 Grad von der Mitte abweichen. Darüber hinaus invertieren die Farben stark. Blickwinkelstabile Panels sind jedoch Mangelware. Käufer, die weniger als 600 Euro für ein Notebook ausgeben wollen wie in diesem Fall, werden wohl kein einziges Notebook mit besseren Blickwinkeln finden.
Bei der Motorisierung setzt Samsung auf den schnellsten Core i3 Prozessor, den i3-380M. Der Zweikerner mit besitzt 3 MB L3-Cache (Intel Smart Cache) und einen Takt von 2.53 GHz. Der Unterschied zu Core i5/i7 ist der fehlende Turbo-Boost. Diese Funktion ließe die Kerne je nach Anforderung dynamisch übertakten. Immerhin ist Hyper-Threading (HT) an Bord. Daher wird jeder physische Kern durch einen virtuellen Core ergänzt . Der i3 kann also auf vier Threads rechnen.
Zur Seite stehen dem i3-380M die üblichen 4.096 MB DDR3 RAM. Der Controller für selbigen sitzt ebenso auf dem CPU-Chip wie eine Intel HD. Hinzu kommt eine dedizierte Nvidia 315M, welche per Nvidia Optimus zu Gunsten der Intel HD abgeschaltet wird. Dieser Vorgang passiert vollautomatisch und erfordert kein Eingreifen des Nutzers.
Weil der Frame Buffer der Intel-GPU für die Bildausgabe benutzt wird, auch wenn die Nvidia 315M aktiv ist, kommt es nicht wie bei den ATI-Hybrid-GPUs zum Black-Screen (Bildschirmflackern) während des Umschaltens. Nutzen der Hybrid-Grafik: Verlängerung der Akkubetriebszeit, weniger Abwärme und geringerer Energiebedarf.
Wie schnell rechnet der Core i3-350M (2.53GHz) im Vergleich zum oftmals verwendeten i5-460M (2.5GHz) oder auch dem starken i5-480M (2.7GHz)? Beim Rechnen mit vier Threads im Cinebench R11.5 64Bit sind die Core-i5-Schwestern nur 3 bzw. 4% schneller. Dies liegt an der relativ ähnlichen Basis-Taktung.
Mangels Turbo-Boost gerät der hoch taktende Core i3 beim rechnen auf einem Kern jedoch stark ins Hintertreffen. Der Cinebench R10 Single (64bit) Test wird auf einem 460M 10% schneller berechnet. Für den 480M fehlt diese Messung.
PCMark Vantage Result | 5128 Punkte | |
Hilfe |
Wie stellt sich die Anwendungsperformance im Vergleich zu Multimedia- oder Office-Laptops mit Core i5 und Grafikkarte dar? Der PCMark Vantage ermittelt 5.128 Punkte. Dieser Score liegt auf dem typischen Level von i3-Systemen, 460M-Laptops fahren aber deutlich mehr ein: Gepaart mit einer identisch schwachen Geforce 310M erreicht ein Samsung QX310-S02DE 5.660 Punkte. Mit einer schnelleren GPU können es es auch 5.855 Punkte werden (Sony Vaio VPC-Z13B7E). Pauschal betrachtet sind 460M-Notebooks, sofern sie ebenfalls für eine 5.400 RPM HDD verfügen und nicht über eine SSD, zirka 10% schneller.
3DMark 2001SE Standard | 14749 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 10163 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7073 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3247 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1104 Punkte | |
Hilfe |
Teilhaber der PCMark Vantage Bewertung ist die 500 GB Festplatte von Western Digital. Der PCMark Vantage HDD-Score liegt bei 3.341 Punkten (durchschnittlich für 5.200 rpm). Der Datendurchsatz beim Lesen, ermittelt von HD-Tune, liegt bei 63 MB/s (HD-Tune). Die Burst Rate ist mit 85 MB/s brauchbar aber nicht brillant. Letztere gibt den Durchsatz an, mit dem im HDD Cache bereitgehaltene Daten ausgelesen werden können. Der Crystal Disk Mark 3.0 ermittelt ebenfalls nur durchschnittliche Lese-Raten von 78 MB/s (anderen Routine als HD-Tune).
Die Nvidia GeForce 315M kann auf 1.024 MB DDR3 Speicher zugreifen und wird von Nvidia als Einsteiger-GPU platziert. Der Speicher taktet mit 790 MHz, der Kern mit 606 MHz. Die GPU hilft dem Prozessor bei der HD-Dekodierung (H.264, MPEG-2, MPEG-4 ASP - DivX oder xVID). Andere Anwendungen können sich die Stream Prozessoren zu Nutze machen, z. B. für Video Kodierung (CUDA, DirectX Compute und OpenCL Support).
Die 315M beherrscht DirectX-10.1 aber kein PhysX. Der 3DMark06 ermittelt schwache 3.247 Punkte. Exakt denselben Wert erreichten Testsysteme mit der Geforce 310M. Die in den neuen Sandy Bridge CPUs integrierte Intel HD Graphics 3000 ist nur 3% langsamer (3.162 3DMarks06). Die negative Beurteilung des Gameplays deckt sich mit der Nvidia GeForce 310M, weshalb wir auf das Datenblatt dieser GPU verweisen und an dieser Stelle nur drei Stichproben mit der Geforce 315M machen.
FarCry 2
Schon das ältere FarCry 2 kann nur in den niedrigsten Einstellungen und Auflösungen gespielt werden. Die inzwischen überholte Geforce GT 330M (Mittelklasse) ist durchschnittlich 66% schneller. Ähnlich schwach ist die Radeon HD 5470.
Far Cry 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high DX10, 0xAA | 20.33 fps | |
640x480 | low DX9, 0xAA | 58.4 fps |
Risen
Das Fantasy-Rollenspiel ist zwar schon über ein Jahr alt, bringt Laptop-Hardware aber ins Schwitzen. Mit den meisten Mittelklasse-Notebooks ist die Einstellung Mittel (1.366x768) gerade noch spielbar. So schafft eine HD 5650 rund 33 fps. Unser Testsystem fällt in dieser Einstellung auf 15 fps zurück. An hohe Einstellungen ist nicht zu denken.
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 15.6 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 33.6 fps |
StarCraft 2
In der mittleren Einstellung (1.360 x 768) ist das Game bereits nur noch unter Duldung von Rucklern spielbar (28 fps). Moderne HD 6550M Notebooks schaffen im gleichen Setting bereits 44 fps.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | medium | 28.4 fps | |
1024x768 | low | 73 fps |
Spiele Fazit
Selten ist ein Fazit so eindeutig: Finger weg von der Geforce 315M, wenn regelmäßiges Spielen mehr oder minder aktueller Games auf dem Stundenplan steht. Dafür sollte im Falle eines preiswerten Laptops mindestens eine ATI HD 5650 bzw. Radeon HD 6550M zur Verfügung stehen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Far Cry 2 (2008) | 58.4 | 20.33 | ||
Risen (2009) | 33.6 | 15.6 | ||
StarCraft 2 (2010) | 73 | 28.4 |
Geräuschemissionen
Samsung hat schon eine Art Historie von durchweg leisen und meist kühlen Laptops. Was Testgeräte wie R580, R780, P580, N150, R530 und N220 begonnen haben setzt auch das RC510 fort. Es bleibt jederzeit kühl und - abgesehen vom Stresstest - stets leise.
Office-Nutzern wird der Silent-Mode (Fn+F8) gefallen. Dieser lässt den Lüfter während einfacher Büroarbeiten wie Word, Excel, Mail oder Web-Browsing komplett verstummen. Selbst kurze Last-Phasen des Prozessors ändern daran nichts. Erst eine dauerhafte Prozessor-Last startet den Kühler auch im Silent-Mode. Das Geräusch ist dann mit nur 33 dB(A) aber immer noch leise.
Vollkommen lautlos wird der 15.6-Zoller im Silent-Mode jedoch nicht. Was immer bleibt, ist das Grundrauschen der rotierenden Festplatte von 31 dB(A). Der Silent-Fan erkauft sich seine Ruhe jedoch durch eine gedrosselte Leistung des Prozessors. Die Taktung des Core i3-Prozessors wird auf 1.06 GHz limitiert (bei vier Thread Belastung).
Die Limitierung passiert natürlich auch im Stresstest, wenn Prime95 alle vier Threads auslastet. Während der Lüfter vorher mit 38.6 dB(A) schon sehr deutlich zu hören war (Modus Normal / Speed), geht er jetzt auf 32.3 dB(A) zurück und das dauerhaft.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31 / 31.3 dB(A) |
HDD |
| 31 dB(A) |
DVD |
| 35.7 / dB(A) |
Last |
| 32.7 / 39.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Egal ob Silent-Mode oder nicht, beim Surfen im Web, E-Mails oder anderen einfachsten Aufgaben wird das Chassis noch nicht einmal handwarm (Idle-Grafik im Silent-Mode gemesen). Während dauerhafter maximaler Belastung ändern sich die Temperaturen nur in wenigen Punkten. Nach einem zweistündigen Stresstest für GPU und CPU (Furmark und Prime95) ist der Temperatur-Durchschnitt auf der Oberseite gerade mal um 2 Grad gestiegen. Die Sensoren des Systems melden im Stress eine CPU-Maximaltemperatur von 85 Grad. Alles in allem hat das RC510 eine exzellente Wärmehaushaltung.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+2.9 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher können den anspruchslosen Bürofreund überzeugen, aber wohl kaum den HiFi-Fan. Letzterer wird zu externen Lautsprechern oder Kopfhörern greifen, denn der Sound ist mittenlastig. Der Klang wird durch die SRS-Soundverbesserungen geringfügig aufgewertet (ausgewogener / räumlicher). Die Lautstärke ist für einen 15.6-Zoller angemessen. Bei Maximalpegel bleiben die kleinen Lautsprecher unverzerrt.
Externe Lautsprecher oder Kopfhörer werden über den 3.5 Millimeter Klinke-Ausgang auf der linken Seite angeschlossen. Der vom Notebook anliegende Pegel erscheint uns rauschfrei (Hörtest – keine Messung).
Die relativ schwache Kapazität des Akkus von 4.400 mAh (48 Wh) lässt keine starken Laufzeiten vermuten. Solche hat das RC510 auch nicht, aber die Ergebnisse sind akzeptabel. Drei Stunden (181 Minuten) sind beim Surfen im Internet (WLAN-Test) auf der Uhr. Die maximale Laufzeit (Leerlauf) des RC510 liegt bei 276 Minuten. Diese 4:36 Stunden sind aber unrealistisch. WLAN war deaktiviert, die Helligkeit war auf niedrigste Stufe gesetzt und der Prozessor war ohne Beschäftigung.
117 Minuten vergehen für eine vollständige Ladung des Akkus. Danach können wir einen DVD-Film einlegen und unseren Film starten. Herr der Ringe endet nach 150 Minuten, ausreichend für einen langen Film. Unter CPU-Last schrumpft die Laufzeit auf 67 Minuten (BatteryEater Classic-Test).
Das RC510 gibt sich genügsam. Einen unverschämt hohen Energieverbrauch hätten wir auf Grund von Nvidia Optimus (Abschaltung der Geforce 315M) aber auch nicht erwartet. Wenn im Leerlauf alle Sparoptionen aktiv sind (inkl. Silent-Mode, Luminanz auf niedrigster Stufe), dann liegt der Strombedarf bei 9.8 Watt. Realistisch sind durchschnittlich 12.8 Watt im Idle (Profil Ausgeglichen, Normal-Mode). Der Strombedarf ohne Ladung des Akkus wird im gemächlichen Office-Betrieb zwischen 20 und 30 Watt liegen.
Bei maximaler Belastung durch einen Stresstest zeigt das Multimeter eine Wirkleistung von 71.5 Watt an. Dadurch scheint das kleine 60 Watt Netzteil (251 Gramm) überfordert, es wird jedoch nur 43 Grad warm. 71 Watt sind aber ein selten hoher Verbrauch. Während eines 3DMarks06 klettert die Leistungsaufnahme auf gerade mal 47.6 Watt an. Wenn nur die CPU unter Höchstlast steht, so zieht der 15.6-Zoller auch nur 58 Watt aus der Dose. Wenn in diesem Fall der Silent Mode aktiviert wird, so sinkt die Wirkleistung auf 47 Watt (CPU @1.064 MHz).
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 9.8 / 12.8 / 19.1 Watt |
Last |
47.6 / 71.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Das Samsung RC510 (NP-RC510-S01DE) gehört zu der Sorte unauffälliger Laptops, die ohne Gaming-Grafik, Vierkern-Prozessor und blitzschnellen SSD-Speicher auf Käufersuche gehen. Die unspektakulären Komponenten von Core i3-380M (2.66GHz) über NVIDIA GeForce 315M bis zur 5400U/Min Festplatte sind es dann auch, die den 15.6-Zoller ein Sehr Gut in Sachen Performance verwehren.
Dennoch hat der 15.6-Zoller beachtenswerte Vorteile, die sich vor allem in der heimischen Büronutzung bezahlt machen. Das Gehäuse bleibt in jedem Betriebszustand kühl, ganz gleich ob unter Belastung oder im Leerlauf. Der Samsung Silent-Mode spielt abermals seine besten Karten und sorgt jederzeit auf Wunsch für Ruhe vor dem Lüfter.
Vorteil Nummer zwei sind das große und gut bedienbare Touchpad und die mit einem guten Feedback gerüstete Tastatur. Letztere ist aber nicht Business-perfekt, der Druckpunkt könnte deutlicher sein und die Pfeiltasten sitzen beengt.
Wer auch für den Büroeinsatz Wert auf eine schicke Optik legt und sich mit wenigen Anschlüssen und dem punktuell biegsamen Gehäuse zufrieden gibt, der findet im Samsung RC510-S01DE den passenden 15.6-Zoll Begleiter.