Test Samsung NP-N220-JA03DE Netbook
Leisetreter.
Samsungs 10-Zoller auf Pine Trail Basis entpuppt sich als rundum solides Netbook. Wir können zwar nicht die angekündigte grüne Farbe entdecken, aber Ergonomie, Akkulaufzeit und Eingabegeräte ziehen schnell die Aufmerksamkeit auf sich. Überraschend: Trotz quasi nicht vorhandener Lüftergeräusche bleiben die Oberflächen des DuraCase-Gehäuses sehr kühl. Kompromisslos gutes Netbook mit aktueller Technik gesucht? Hier ist es.
Samsung hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem interessanten und sicher auch verkaufsstarken Hersteller von Mini-Notebooks gemausert. Bereits der NC10 Winchester als erstes Netbook der Südkoreaner fand viele Anhänger und Käufer. Die Gründe waren eine wertige Verarbeitung des Gehäuses sowie ein hoher Mobilitätsfaktor dank guter Laufzeit und entspiegeltem Panel.
Der Nachfolge-10-Zoller wandelte mit N110 nicht nur die Namensgebung. Das matte Displaypanel verschwand und viele Netbook-Freunde wandten sich enttäuscht ab. Die Nachfolger N130 und N140, die zur IFA 2009 auf den Markt kamen, zogen kurz die Aufmerksamkeit auf sich, doch ein Dauerinteresse des Publikums blieb aus. Die Verarbeitung war wie gehabt sehr gut aber Optik und Laufzeit waren auf ganzer Strecke durchschnittlich. Auch das entspiegelte Display war inzwischen kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Viele Mini-Hersteller boten ein solches im Weihnachtsgeschäft 2009 an.
Jetzt betreten die Südkoreaner mit dem Pine Trail Netbook Samsung N220 Maroh den heftig umkämpften Netbook-Markt. Wir testen das Modell NP-N220-JA03DE, welches in den Artikelbeschreibungen eine grün-schwarze Farbkombination ankündigt. Während des Tests wird schnell klar: Samsung hat an diesem Netbook ganze Arbeit geleistet und kann problemlos an der Erfolg des NC10 Winchester anknüpfen.
Die Worte dezente Eleganz beschreiben das Gehäuse des N220 Maroh am besten. Die matte Arbeitsumgebung schimmert mit einem leichtern Glimmer-Effekt. Die Flächen berühren sich angenehm stumpf und hinterlassen keine Fingerabdrücke.
Letztere finden wir dafür umso mehr auf dem Hochglanz-Deckel. Hier haben die Kunststoff-Experten von Samsung einen dreidimensionalen Effekt eingearbeitet. Dieser ist jedoch nur bei genauer Betrachtung erkennbar. Eine transparente, dicke Schicht bedeckt eine noppenbesetzte, leicht grünliche Fläche. Das silberne Samsung-Logo liegt auf der obersten Schicht und schwebt optisch über dem kristallgrünen Untergrund.
Ein konstantes Merkmal der höherwertigen Samsung-Minis ist der die Arbeitsumgebung und den Deckel umrahmende Chrom-Streifen. Dieser sorgt für einen Hauch von Eleganz, ohne es gleich mit Spiegel-Flächen zu übertreiben.
Der Hersteller spricht von einem stabilen Dura-Case Gehäuse und nimmt dabei den Mund nicht zu voll. Mit zwei Händen angefasst können wir das Chassis kaum verbiegen. Beim Deckel fällt das naturgemäß etwas leichter, doch auch dieser ist ungewöhnlich steif. Die glänzende Fläche des Deckels kann nur mit Kraft eingedellt werden. In gleicher Art und Weise geht es weiter auf der Unterseite des N220. Nur die schraffierten Flächen der Arbeitsspeicher-Klappe und der Lufteinzugsöffnung daneben können wir eindellen. Das Gehäuse bleibt selbst dann stabil, wenn wir den 6-Zellen-Akku entnehmen.
Die Scharniere bewegen sich leicht und sitzen fest in ihrer Verankerung. Nutzer benötigen beide Hände zum Öffnen, um den anfänglichen Widerstand, der den Deckel am Chassis hält, zu überwinden. Der maximale Aufklappwinkel ist gerade ausreichend, um auch in der S-Bahn angenehm auf die Anzeige blicken zu können. Der Schwerpunkt liegt dabei beim Chassis, es kommt nicht zu einem vornüber-Kippen des Minis.
Bei den Anschlüssen werden wir mit Netbook-Schonkost konfrontiert. Die neue Intel Pine Trail Plattform bietet den OEM-Herstellern zwar viele Optionen, aber nicht per se mehr Anschlussmöglichkeiten. Auf der linken Seite, in Nachbarschaft zum Stromstecker, finden wir den Ethernet-Port. Die gleiche Seite endet frontseitig mit einem USB-Steckplatz, sowie dem Kopfhörer- und Mikrofon-Anschluss. Die USB-Anschlüsse besitzen eine Ladefunktion, die per Software aktiviert werden kann. Hier können Nutzer zum Beispiel ihren MP3 Player laden.
Die rechte Seite des Gehäuses gibt einen VGA-Anschluss und zwei USB-Ports her. Zur Diebstahlsicherung kann der Nutzer seinen N220 per Kensington-Kabel an einen Tisch ketten. Fast übersehen hätten wir den CardReader an der unteren Frontseite des N220. Ein kleiner Plastik Dummy besetzt den Heimathafen für Speicherkarten von Digitalkameras. Das beigelegte Softcase besitzt eine leichte Polsterung gegen Stöße und Kratzer. Vor Bruch beim Herunterfallen schützt es aber nicht.
HyperSpace ist nicht nur die Bezeichnung für virtuelle Welten, sondern auch der Name von Samsungs Instant-On Betriebssystem. Damit kann der Nutzer ohne lange Boot-Zeiten und ohne den Leistungshunger eines Windows OS, Surfen, Chatten oder Online-Video Clips Schauen.
Für den Start der Linux basierten Betriebssystems gibt es am N220 Maroh keinen Hardware-Schalter. Nutzer setzen im HyperSpace Control Center die Boot-Option auf Instant-On. Fortan wird zuerst HyperSpace gestartet. Hieraus gibt es dann die Option, ins Windows OS zu wechseln. Das Mini-OS bietet eine beschränkte Auswahl an Inhaltsoptionen, wie Google-Email, Aktienbeobachtung oder einen Bildbetrachter. Das Instant-OS soll für eine längere Akkulaufzeit sorgen. Es greift zwar auf die Festplatte zu und lässt den Intel Atom N450 rechnen, aber die Hintergrundanwendungen des Windows Betriebssystems entfallen.
Linux basierende Instant Betriebssysteme gibt es bereits seit zwei Jahren. So haben Asus Notebooks beispielsweise das Express Gate. So richtig in Mode kommen wollte diese Art des Zweit-OS aber nicht. Warum sollte der Nutzer auch von seinem gewohnten Windows in ein abgespecktes Surf-Betriebssystem wechseln. Auch bei HyperSpace stellt sich diese Frage. Nutzer haben keinen Zugriff auf ihre Dateien. Immerhin, ein Novum dürfte das Umschalten mit einem Klick zwischen Windows 7 und HyperSpace sein. Das Flash OS ist keine Samsung-Entwicklung, sondern ist an das Phoenix-BIOS gekoppelt.
Kurz zur Anwendung von HyperSpace. Die WLAN-Verbindung ist im Windows-Stil schnell eingerichtet. Nach dem Wechsel in den Web-Browser sehen wir uns leider mit koreanischen Tastatureingaben konfrontiert. Wir können uns aber in die englische Sprachoption retten. Schlechte Karten haben Nutzer mit einem USB-Surf-Stick. Die Treiber und die Einwahlsoftware solcher UMTS-Sticks existieren fast ausschließlich für Windows.
Etwas störend erleben wir die 60-Tage-Testversionen von FailSafe und AnyPC. FailSafe ist eine Ortungssoftware für den Fall des Diebstahls oder des verlorenen Netbooks. Einmal eingerichtet zerstört sich das N220 aber nicht selbst, wie in einem James Bond Film, sondern löscht oder verschlüsselt sensible Daten. Dies geschieht dann, wenn der unbefugte Nutzer mit dem Gerät zum ersten Mal online geht. Für den sicherheitsbedachten Nutzer ist FailSafe sicher eine lohnende Option, doch alle anderen sind von der ständigen Nachfragerei der Software genervt. AnyPC verhält sich ruhiger. Das kostenpflichtige Tool erlaubt den Fernzugriff auf ein Notebook, sofern dieses eine Online-Verbindung hat.
Die VGA-Webcam mit dem schönen Namen Digital Livecam liefert auch unter guten Lichtverhältnissen keine lebensnahen Fotos. Das Rauschen des in 640 x 480 Pixeln aufgenommenen Testbildes ist sehr stark. Die Farben wirken blass und verfälscht. Videos können lediglich in 320 x 240 Pixel (QVGA) aufgenommen werden. Für die damit entstehenden Videoclips oder Videochat-Sessions gelten dieselben negativen Merkmale wie für die Aufnahme von Fotos: Rauschen und verfälschte Farben.
Tastatur
Bereits beim ersten Samsung Netbook NC10 war die Tastatur eines des Highlights. Auch diesmal gilt dies für die Eingabe. Die Tasten besitzen einen deutlichen Hub, einen klaren Druckpunkt und einen festen Anschlag. Die gesamte Fläche der Eingabe gibt an keiner Stelle nach. Die Tasten haben einen großen Abstand zueinander und selbst die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind sehr gut zu erfühlen. Perfektionisten werden sich allenfalls an der geringen Fläche der Tasten stören. Diese ist jedoch bei einem Netbook fast unvermeidbar.
Touchpad
Das Multitouch-Pad von Synaptics bietet wie üblich viele Einstellungen zur Personalisierung. Wer zum Beispiel durch das Blättern mit zwei Fingern irritiert wird, der schaltet es einfach ab. Wer von Mehrfinger-Gesten nicht genug bekommen kann, der aktiviert den Drei-Finger-Flick. Damit kann der Nutzer in Fotos blättern oder den Webbrowser vor- bzw. zurück bewegen. Die Fläche des bin die Ränder sensitiven Pads ist angenehm matt. Es besitzt nicht markierte horizontale und vertikale Scroll-Leisten. Die Pad-Tasten bieten einen ausreichenden Hub und klicken leise.
Samsung verbaut seit dem N140 bzw. N130 wieder entspiegelte Displaypanels. Die native Auflösung von 1.024 x 600 Bildpunkten der 10.1-Zoll WSVGA-Anzeige ist Netbook-Standard. Die geringen Kontraste sind es leider auch. 251:1 messen wir bei der durchschnittlichen Helligkeit von 226.6 cd/m². Wer sich an der geringen WSVGA-Auflösung von 1.024 x 600 Pixeln stört, der kann die Bildschirmauflösung auf 1.152 x 864 Pixel zwingen. Das so entstehende, verzerrte Bild sieht nicht hübsch aus, aber immerhin passt jetzt eine komplette notebookcheck-Startseite auf die Anzeige.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 243 cd/m²
Kontrast: 270:1 (Schwarzwert: 0.9 cd/m²)
Die Helligkeit der Displayanzeige braucht sich mit erreichten 242.7 cd/m² nicht verstecken. Der Durchschnitt auf gesamter Fläche liegt immer noch bei 226.6 cd/m², obwohl die Luminanz in der oberen linken Ecke auf bis zu 194.9 cd/m sinkt.
Samsung macht es richtig und verbaut ein entspiegeltes Display. Dies erlaubt ein reflexionsarmes Surfen unter Sonnenlicht. Bei praller Sonneneinstrahlung, wie in unserem Foto, stößt das 10.1-Zoll Panel trotz guter Helligkeit an seine Grenzen.
Die Blickwinkel des Samsung N220 Minis sind in der Horizontalen gut. Bis zirka 60 Grad bleibt Schrift lesbar und Farben sind kaum verfälscht. Vertikal können die Augen des Betrachters bis 20 Grad abweichen, dann dunkelt das Bild ab. Bei 45 Grad vertikaler Abweichung, also zum Beispiel beim Blick von Oben, erleben wir massiv invertierte Farben.
Das Pine Trail Netbook Samsung N220 Maroh basiert auf einem Intel Atom N450 Prozessor (1.66 GHz) mit integrierter GMA 3150 Grafik ohne eigenen Speicher. Der Prozessor hat, wie sein Atom N270 bzw. N280 Vorgänger, einen kleinen L2 Cache von 512 KB. Der FSB liegt bei 667 MHz. Die Leistungsdaten haben sich im Vergleich zur Atom-Vorgängergeneration nur unwesentlich verbessert. Intels Hyper-Threading-Technik stellt Anwendungen einen zweiten, virtuellen Kern zur Verfügung. Dadurch kann der Einkern-Prozessor trotz der schwachen Rechenleistung mit einem Multitasking OS wie Windows 7 oder XP umgehen.
Zur Seite stehen dem Prozessor 1.024 MB Hauptspeicher sowie eine 250 GB Festplatte aus dem Hause Seagate. Der DDR2-SODIMM-Speicher kann schnell zu einem Engpass werden. Wenn das Instant-On Betriebssystem HyperSpace 128 bis 512 MB belegt und sich die GMA3150 bis zu 256 MB davon nehmen darf, dann bleibt für Programme wenig übrig. HyperSpace belegt diesen einstellbaren Platz im Arbeitsspeicher natürlich nur bei Aktivität.
Eine Grafikleistung ist wie schon bei Netbooks der ersten Generation mit GMA 950 bzw. GMA500 so gut wie nicht existent. Die DirectX-9 GPU GMA3150 ist im Prozessor integriert und leistet in 3D Benchmarks genau so wenig wie ihre Vorgänger. Der 3DMark2006 endet zum Beispiel mit 140 Punkten. Zum Vergleich: Spiele Einsteiger Notebooks mit vglw. schwachen Grafikkarten erreichen 5.000 bis 6.500 Punkte im 3DMark2006. Schwach ist auch die HD-Unterstützung der GPU. Es gibt nämlich keine. Die Folge: Auch das N220 erbt das Manko der bisherigen, alten Netbook-Generation. 720p und 1080p kodierte Videos können nicht ruckelfrei abgespielt werden.
Unsere synthetischen Prozessor-Benchmarks bescheinigen dem Intel Atom N450 Prozessor mit seinen 1.66 GHz eine leicht erhöhte Netbook-Leistung. Anwender werden jedoch nicht wahrnehmen, ob der Prozessor 3.719 oder 3.900 Sekunden (N270) zum Berechnen des WPrime-CPU-Tests benötigt.
Wichtiger ist in diesem Fall die erlebte Anwendungsperformance unter Windows 7 und die ist nicht besonders gut. Selbst im Höchstleistungsmodus öffnen sich Ordner, Dateien oder neue Programme mit merklicher Zeitverzögerung. Deutliche Verzögerungen erleben wir, sobald Programme gleichzeitig ablaufen. Musik abspielen, gleichzeitig einen Browser mit fünf Tabs offen haben und in Thunderbird E-Mails schreiben? Dieses Szenario funktioniert nur mit deutlichen Verzögerungen. Ein richtiges Notebook-Feeling will bei uns nicht aufkommen. Ob sich Nutzer mit der geringen Performance des Systems anfreunden, können liegt letztlich in der Natur eines Netbooks. Mobil surfen und E-Mails abrufen, das geht jederzeit klar. Ein Notebook-Ersatz ist der Samsung N220 Maroh aber nicht.
Für einige Anwender wichtig sind die Latenzen, d.h. Zeitverzögerungen, unter Windows. Sind diese zu hoch, kann es beim Anschluss von externen Geräten zu Problemen kommen (z.B. Soundknacken bei externen Soundkarten oder kurzen Unterbrechungen in Real-Time-Audio). In dieser Disziplin schlägt sich das N220 nicht vorbildlich: Die Latenzen blieben laut des Tools DPC Latency Checker ab und an nicht im unbedenklichen Bereich unter 500µs. Ursächlich hierfür sind in der Regel fehlerhafte Treiber von internen Geräten wie WLAN-Adapter, Soundkarte oder USB Host Controller.
Die Seagate Festplatte (Typ ST9250315AS) mit einer Bruttokapazität von 250 GByte erreicht im HD-Tune einen guten Datendurchsatz. 64.1 MB/s liegen im Sequential-Read-Test auf der Höhe der Zeit aktueller 2.5-Zoll Notebook-Festplatten. Die HDD ist auch bei starker Aktivität des Lese- und Schreibkopfes fast nicht hörbar.
Geräuschemissionen
Eines der Highlights des Samsung N220 Maroh Netbooks ist die geringe Geräuschkulisse. Über Stunden ist ein Geräusch quasi nicht vorhanden, es sei denn, Nutzer lassen den N450-Prozessor konstant rechnen. Der Lüfter ist also fast immer aus, auch im Betrieb an der Steckdose. Wenn die aktive Kühlung dann einmal angeht, so ist ihr Geräusch nur minimal hörbar. Es gibt nur eine Drehzahl-Stufe: An und Aus. Das N220 bescherte dem Tester eine schwierige Messung der Lautstärke, denn das leise Säuseln des Lüfters lag fast auf dem Grundpegel des Raumes. Wir konnten höchstens 29.9 dB(A) erfassen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.4 / 29.4 / 29.4 dB(A) |
HDD |
| 29.6 dB(A) |
Last |
| 29.9 / 29.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme bleibt während dessen auf dem Boden. Die höchste Temperatur, die wir am Gehäuse messen, liegt bei 36.3 Grad Celsius. Dafür haben wir das Netbook jedoch zwei Stunden unter Prozessor-Last setzen müssen. Die Durchschnittstemperatur auf der Arbeitsumgebung liegt während dieses Stress-Tests bei lediglich 30.8 Grad Celsius. Die Temperatur am Prozessor erreichte in den Tests höchstens 81 Grad Celsius. Damit die 80 Grad überschritten werden, mussten wir das N220 aber bereits auf eine Decke stellen, welche die Lüftungsschlitze auf der Bodenplatte abdeckte.
Wer mit dem Samsung N220 Maroh surft, E-Mails abruft oder Video-Clips schaut, der darf sich an angenehmen Temperaturen zwischen 21 und 25 Grad erfreuen. Dies gilt auch für die Bodenplatte.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-2.9 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher des N220 befinden sich unter der Handauflage und beschallen die Tischplatte. Das Klangbild ist höhenlastig. Anspruchsvolle Ohren werden sich wegen des wenig ausgewogenen Klanges schnell Kopfhörer suchen. Die SRS-Soundverbesserungen machen die Qualität nur noch schlimmer und sollten vom Nutzer deaktiviert werden. Bei hoher Lautstärke klirren die kleinen Membranen, speziell bei heftigen Rock-Sounds. Der 3.5 Millimeter Soundausgang liefert einen sauberen Ausgangspegel. Wer mit dem Mini Musik hören will, für den sind externe Lautsprecher die beste Wahl.
Der realen Akkulaufzeit kommt unser Test beim WLAN-Surfen sehr nahe. Nach 6:37 Stunden ist der Akku leer, denn wir haben ab und an YouTube besucht sind über News-Seiten gehuscht. Das LED-Panel lief während dieses Tests auf mittlerer Stufe, also etwas über 120 cd/m².
Bei unseren Tests der Akkulaufzeit ist eine Probe der Laufzeit während des DVD-Schauens üblich. Der Film endete nach knapp 5:49 Stunden (349 Minuten) abrupt. Die DVD wurde von einem USB-DVD Laufwerk mit eigener Stromversorgung abgespielt. Der Atom N450 musste lediglich das Bildsignal dekodieren.
Wenn die maximal möglichen Energiesparmaßnahmen ergriffen werden, dann erreicht das N220-Testgerät 8:43 Stunden. In diesen 523 Minuten war der PC eingeschalten aber mit deaktiviertem WLAN und niedrigster Helligkeit inaktiv. Die realistische Laufzeit, mit der potentielle Käufer rechnen können, wird bei zirka 6:30 Stunden liegen.
Das Samsung N220 Maroh wurde mit dem TCO-Label zertifiziert. Ein entsprechender Hinweis liegt dem Serienmodell bei. Zu den Anforderungen für dieses Label gehört ein sehr geringer Stromverbrauch im Standby und im ausgeschalteten Zustand. In der Tat misst unser Multimeter nur 0.2 Watt (Standby) bzw. 0.1 Watt (Aus). Der geringe Strombedarf im Idle-Zustand von 6.2 Watt ist ein Indiz auf die bestätigt gute Akkulaufzeit. Wer den N220 fordert und Festplatte wie CPU arbeiten lässt, der kann den Energiebedarf auf bis zu 14,6 Watt anheben. Bei den Messungen zum Stromverbrauch war der Akku nicht eingelegt. Ist das der Fall, so benötigt allein die Akkuladung 33,8 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 6.2 / 9 / 11 Watt |
Last |
13 / 14 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der Samsung N220 Maroh in der hier getesteten Version NP-N220-JA03DE holt sich fast alle Punkte, die sich ein Netbook dieser Tage in dieser Preisklasse holen kann. Besonders erwähnenswert sind das stabile Gehäuse, die guten Eingabegeräte und die geringe Geräuschkulisse des 10-Zollers. Über Stunden meldet sich kein Lüfter zu Wort. Und wenn er es macht, dann so leise, dass sogar die rotierende 250 GB Festplatte mehr Lärm entwickelt. Doch von „Laut“ oder gar „Lärm“ kann gar keine Rede sein. Das N220 Maroh ist fast so leise wie ein Lüfter-loser Mini.
Die Oberflächen bleiben dennoch sehr kühl. Die höchste Temperatur unter Last übersteigt nicht 37 Grad. Nutzer werden sich also weder die Hände verbrennen, noch am Strand durch störende Reflexionen genervt. Die entspiegelte WSVGA-Anzeige ist überdurchschnittlich hell und hat akzeptable Blickwinkel.
Das Samsung N220 Maroh gibt es ab zirka 340 Euro in den Shops. Damit ist es zirka 70 Euro teurer als neue Pine Trail Netbooks von Asus. Ein Eee PC 1005P kostet aktuell 270 Euro. Doch das N220 bietet mit seinem stabilen Gehäuse und den quasi nicht existenten Geräuschen einen Mehrwert für das Geld. Bei der Akkulaufzeit unterscheiden sich die Netbooks nicht.
Käufer, die ein kompromisslos gutes Netbook mit aktueller Technik suchen, sollten den Samsung N220 trotz des höheren Preises ins Auge fassen. Das Einzige, was Kaufinteressenten nicht erwarten dürfen, ist die Geschwindigkeit eines Core 2 Duo Notebooks. Auch ION basierte Netbooks können in Performance Teilbereichen deutlich mehr leisten. Das N220 ist und bleibt ein Netbook für den mobilen Web-Besuch und das Checken von E-Mails.