Test MSI Wind U135 Netbook
AufWind?
Neben den Eee PCs von Asus zählten die Wind-Modelle zu den Vorreitern des offenbar ungebrochenen Netbook-Trends. Kein Wunder also, dass auch MSI rasch nach dem Erscheinen der neuen PineTrail Plattform von Intel entsprechende Modelle anbietet. Das Wind U135 präsentiert sich dabei als klassisch-schlichtes Netbook zu einem besonders attraktiven Preis. Ab 299 Euro soll das Netbook zu haben sein.
Der MSI Wind U100 ist bzw. war eines der beliebtesten 10-Zoll Netbooks der ersten Stunde. MSI bot das Gerät in mehreren Varianten an, unter anderem als SSD-HDD Hybrid Lösung (Wind U115). Mit dem Intel Update der hauseigenen Netbook Plattform „Pine Trail“ gibt es nunmehr auch für MSI Grund genug, die Netbook Palette aufzufrischen und einige neue Modelle zu bringen. Das Wind U135 ist eines davon, und positioniert sich in erster Linie im günstigen Einstiegsbereich. Ob das Gerät von den neuen, wesentlich energieeffizienteren Komponenten profitieren kann, lesen Sie im folgenden Test.
Große Veränderungen zu seinen Vorgängern blieben beim Gehäuse des Wind U135 aus. Es bleiben die schlichten Formen sowie der Einsatz von Kunststoff. Insgesamt ist das Netbook einen Schritt in Richtung Asus Eee PC gegangen. Das Gehäuse wurde abgesehen von der Bodenschale komplett in Hochglanz-Lack getaucht und die Kunststoffteile im Bereich der Handballenablagen werden fortan schlicht ohne jegliche Struktur ausgeführt. Sehr markant ist auch das offenbar immer stärker in Mode kommende Chiclet-Design der Tastatur.
MSI zeigt online vier verschiedene Farbvariationen. Neben dem schwarzen Design unseres Testgerätes sollen international auch noch ein weißes, ein blaues und ein rotes Outfit angeboten werden.In Deutschland wird allerdings nur die schwarze Variante in den Handel kommen.
So hübsch die spiegelnden Oberflächen auch anzusehen sind, umso mühsamer gestalten sich diese beim täglichen Gebrauch des Gerätes. Zum Problem werden vor allem die unschön anzusehenden Fingerabdrücke die sich rasch an den Oberflächen vermehren. Ein Hantieren mit dem Gerät ohne entsprechende Spuren zu hinterlassen ist nahezu unmöglich. Hinzu kommt die Gefahr von bleibenden Spuren, etwa feinen Kratzern bedingt durch häufiges Ein- und Auspacken des Notebooks.
In Punkto Stabilität lässt das MSI U135 nichts anbrennen. Die Baseunit macht einen sehr soliden Eindruck und gibt sich bei punktueller Druckeinwirkung unbeeindruckt. Auch das Display kann hier überzeugen. Dieses lässt sich nur schwer verwinden, was ein Anheben des Gerätes am Displayrand ohne Probleme zulässt, und auch Bildveränderungen können nur durch unüblich hohen Druck auf den Displaydeckel provoziert werden.
Kritik müssen die beiden Displayscharniere ertragen. Diese lassen sich zwar angenehm leichtgängig verstellen, das Display wippt dabei allerdings stark nach. Außerdem konnten wir noch eine weitere unangenehme Eigenheit beobachten: Öffnet man den Bildschirm etwas weiter als rund 110°, neigt das gesamte Netbook sehr stark dazu nach hinten wegzukippen. Dies ist besonders bei der mobilen Verwendung des Gerätes auf den Oberschenkeln teils sehr nervig.
Ein rascher Blick rund um das Gerät bestätigt: Auch bei den angebotenen Ports hat sich nicht wirklich viel getan. Sowohl hinsichtlich Umfang als auch Positionierung entspricht das MSI Wind U135 etwa dem U115 auf Intel Atom Basis. Zusammengefasst bedeutet dies: Insgesamt drei USB Ports, jeweils links und rechts an den Seitenkanten im vorderen Bereich, ein SD-Cardreader, Mikrofon und Kopfhöreranschluss sowie der LAN und VGA-Port an der rechten Seitenkante. Vorder- als auch Rückseite bleiben frei von Anschlüssen.
Der Umfang entspricht dem Netbook-Standard, dass alle USB-Ports an den Seiten ganz vorne platziert wurden, ist allerding unter Umständen wenig hilfreich. Nicht ganz zufrieden waren wir auch mit dem VGA Port. Maximal unterstützt das MSI Wind U135 eine Auflösung von 1680x1050 Pixel auf externen Monitoren. Getestet mit unserem Dell 2408 Wfp Referenzmonitor lieferte das Netbook bei dieser Auflösung eine nur genügende Bildqualität. Speziell bei Text war eine deutliche Unschärfe zu erkennen, Bilder und Videos gehen noch einigermaßen in Ordnung.
Auch bei den Kommunikationsmodulen erwarten den User mit Wireless LAN 802.11 b/g/draft-n und Bluetooth V2.1+EDR gängige Standards. Für mögliche Videokonferenzen verbaut MSI eine 1.3 Megapixel Webcam. Wie es mit einer möglichen UMTS-Version des Netbooks aussieht, ist noch nicht klar.
Als Betriebssystem setzt MSI Microsofts Windows 7 Starter Edition ein. Die Garantiedauer wird Netbook-übliche 2 Jahre betragen (Pick-up & Return Service). Auf der offiziellen Homepage von MSI werden Packages mit einer eigenen Tasche und einer kabellosen Maus gezeigt. Auch dies soll lt. MSI dem internationalen Markt vorbehalten sein. In Deutschland wird man lediglich das Gerät ohne spezielles Zubehör ordern können.
Tastatur
Wie eingangs bereits angesprochen, verpasst MSI dem Wind U135 eine Tastatur im Chiclet-Design. Durch einen Abstand von rund drei Millimetern zwischen den einzelnen Tasten sollen Tippfehler reduziert werden, was insbesondere bei besonders kompakten Tastaturen durchaus von Vorteil sein kann. Da MSI die zur Verfügung stehende Gehäusebreite von rund 260 Millimetern sehr gut ausnutzt, fällt der Tippkomfort für ein 10-Zoll Gerät ganz passabel aus.
Die Tasten verfügen über einen vergleichsweise kurzen Hub und einen sehr deutlichen Druckpunkt. Zwar gibt die Tasteneinheit unter hohem Druck etwas nach, zu Beeinträchtigungen beim Tippen führt dies aber nicht. Im Gegenteil, die Geräuschkulisse bleibt selbst bei raschem Anschlag stets im unauffälligen Bereich.
Auf Zusatztasten verzichtet das Wind U135 gänzlich. Alle Einstellungen sind in Kombination mit der FN-Taste vorzunehmen.
Touchpad
Ein „wider and more attractive“ Touchpad soll es sein, das MSI eigener Ansicht nach im U135 verbaut. Mit einer Breite von 62 Millimetern ist es auf jeden Fall zu den Breitbildeingaben zu zählen und auch die leicht aufgeraute Oberfläche entspricht unseren Vorstellungen eines benutzerfreundlichen Pads. Da auch hinsichtlich Ansprechverhalten keine Probleme zu beobachten waren, spricht nichts gegen den einen Einsatz des Pads als mobiler Mausersatz. Eine Multitouch-Unterstützung konnten wir ebenso wenig beobachten wie auch horizontale oder vertikale Scrollbereiche.
Als Display verbaut MSI ein 10.1-Zoll WSVGA Panel mit LED Beleuchtung, in unserem Testsample im Detail eine Hannstar HSD100IFW1 Einheit. Die maximal gebotene Auflösung beträgt 1024x600 Pixel. Speziell beim Surfen im Web aber auch bei vielen Office Applikationen muss man ein Abschneiden des dargestellten Bildes am rechten Rand in Kauf nehmen. Umso ärgerlicher, das zumindest bei unserem Testgerät die notwendige Scrollfunktion nicht funktionierte bzw. aktiviert war.
Bei den technischen Messungen könnte das Display insgesamt einen positiven Eindruck hinterlassen. So bot das Panel eine gute maximale Helligkeit im Bereich von 182 bis 217 cd/m² bei einer Ausleuchtung von ebenso passablen 84%.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 214 cd/m²
Kontrast: 892:1 (Schwarzwert: 0.24 cd/m²)
Erstklassig schneidet das eingesetzte Bildwiedergabegerät hinsichtlich des maximal möglichen Kontrastes ab. Mit einem besonders niedrigen Schwarzwert von nur 0.24 cd/m² erreicht das Panel ein maximal mögliches Verhältnis von 892:1 im zentralen Displaybereich – Besser geht es kaum. Subjektiv einen guten Eindruck macht der Bildschirm auch bei der Wiedergabe von Bildern. Diese erstrahlen in kräftigen Farben am Display.
Ein Punkt an dem wir erfahrungsgemäß bei nahezu jedem mobilen Consumer Gerät anecken, ist das eingesetzte Glare-Type Display. Während sich die Reflexionen im Innenbereich aufgrund der guten Helligkeit noch in Grenzen halten, werden diese bei Verwendung des Netbooks im Freien schnell zur Qual. Es empfiehlt sich auf die Position zur Sonne zu achten und gegebenen Falles ein schattiges Plätzchen aufzusuchen.
Die gebotenen Blickwinkel fallen für ein Netbook überraschend großzügig aus. Während das Bild bei horizontaler Abweichung von der optimalen lotrechten Betrachtungsposition nahezu unverändert bleibt („nur“ Spiegelungen beeinträchtigen die Darstellung), darf man sich auch im vertikalen Bereich ungewöhnlich großer stabiler Sichtbereiche erfreuen. Dies reduziert das notwendige Nachjustieren des Displayneigungswinkels auf ein Minimum.
Beim ersten Test der neuen Intel Plattform mit dem klingenden Namen „Pine Trail“ beim Asus Eee PC 1005p, galt es natürlich die große Frage zu beantworten, inwiefern die neue Technologie auch einen Leistungsvorteil für die kommende Netbook Generation mit sich bringt. Leider konnten diverse Hoffnungen auf eine Performancesteigerung nicht erfüllt werden. Vorteile gibt es allerdings im Bereich Energieverbrauch, wobei sich die Pinetrail-Plattform im Vergleich zur alten „Diamondville“ deutlich sparsamer präsentierte.
Die neue Intel Atom N450 CPU mit 1.66 Ghz beherbergt nunmehr auch den Grafikchip mit der Bezeichnung GMA 3150 und den Speichercontroller. Unter anderen durch diese Maßnahme konnte Intel den Energiebedarf des Chipsatzes deutlich senken was anhand der jeweiligen TDP-Kennzahlen (Thermal Design Power) von 2W für den neuen Intel NM10 Chipsatz und satte 22W für den älteren Intel 945GC Chipsatz gut zu erkennen ist. Im Gegenzug stieg die TDP des Atom N450 Chips auf 5.5W im Vergleich zu 2.5W der N280 CPU. Insgesamt bleibt aber dennoch ein immenser Einsparungsvorteil.
Im direkten SuperPi-Benchmarkvergleich schneidet das Asus 1005p minimal besser ab. In den jeweiligen Durchläufen ist der Eee jeweils um ein paar Sekunden schneller, was allerdings bei der gespürten Performance der beiden Notebooks nicht wirklich nachvollzogen werden kann. Verantwortlich für den minimalen Vorteil des 1005p ist die von Asus integrierte Übertaktungsfunktion (+50 MHz) die beim MSI-Pendant fehlt.
Ähnlich sieht es beim 3D-Benchmarktest 3D Mark 2001 aus. Mit 2769 Punkten (640x480 Pixel) bleibt das MSI U135 knapp hinter dem Asus 1005p zurück. Im Vergleich zur alten GMA 950 Grafiklösung sind wie genauere Tests anhand des Eee PCs gezeigt haben, nicht mit einer Leistungssteigerung zu rechnen.
Demzufolge lässt sich das Anwendungsgebiet des MSI Wind U135 ident mit jenem der bisherigen Netbook Plattform umschreiben: Einfache Office Anwendungen, Internet und Mail. Je nach Anforderungen sind dabei teils längere Wartezeiten als bei durchschnittlichen Dual-Core Office Notebooks in Kauf zu nehmen, was insbesondere bei der Bearbeitung mehrerer Anwendungen gleichzeitig der Fall ist. Sofern die Betrachtung von hoch auflösendem Videomaterial von besonderem Interesse ist, sind Ion-Plattformen vorzuziehen, da die integrierte Geforce 9400M G Grafikkarte die Atom CPU hierbei wesentlich unterstützen kann.
Die Überprüfung der Latenzen des Systems zeigte hin und wieder Ausschläge in den möglicherweise kritischen Bereich. Dadurch könnte es etwa beim Anschluss externer Geräte (Soundkarte) zu Synchronisationsproblemen kommen. Meist sind einzelne Treiber (z.B. WLAN) daran schuld, welche durch Deaktivierung oder ein Update allerdings gefixed werden können.
3DMark 2001SE Standard | 2446 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 692 Punkte | |
Hilfe |
In unserem Testgerät kam ein Massenspeicher von Fujitsu (MJA2250BH G2) zum Einsatz, der mit einer Bruttokapazität von 250GB aufwartet und mit einer Geschwindigkeit von 5400 U/min rotiert. Die 2.5-Zoll HDD zeigte im HDTune Test gute Übertragungsraten und mit 18.7 Millisekunden eine durchschnittliche Zugriffszeit. Lediglich die CPU Nutzung viel mit 8.1% etwas hoch aus.
Geräuschemissionen
Grundsätzlich würde die Entwicklung bei den Hardwarekomponenten (deutlich niedrigere TDP) auch auf eine geringere Lautstärke schließen lassen, fällt doch die potentielle Abwärme deutlich geringer aus. Das MSI Wind U135 kann dies offenbar leider nicht gut umsetzen, ist doch auch ohne Last ein ständiges Laufen des Lüfters zu beobachten und vor allem zu hören. Mit 34.5 dB(A) drängt sich dieser zwar nicht auf, ist aber trotzdem ständig präsent und könnte vor allem in sehr leiser Umgebung auf die Dauer unangenehm werden.
Verblüffend dabei ist vor allem, dass der Abluftstrom nur mäßig temperiert ist, und vermutlich auch eine wesentlich geringere Drehzahl des Lüfters eine ausreichende Kühlung gewährleisten würde. Das Asus 1005p Netbook kann dies deutlich besser und bleibt mit knapp über 30 dB(A) im Idle Betrieb leise.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.1 / 34.5 / 35.2 dB(A) |
HDD |
| 34.9 dB(A) |
Last |
| 39.2 / 41.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Würden jetzt auch noch auffällige Erwärmungen der Gehäuseoberfläche festzustellen sein, wäre wohl irgendwas im Schlimmen mit dem Testgerät. Die beobachteten praktisch kaum vorhandenen Erwärmungen der einzelnen Messbereiche unter der 30°C Marke passen allerdings gut ins Bild des ständig präsenten Lüfters.
Insgesamt würde es unserer Meinung nach aber durchaus Sinn machen, die Lautstärke zu Lasten einiger Grad mehr an Gehäusetemperatur entsprechend zu senken. Änderungen an der Lüftersteuerung sind erfahrungsgemäß mittels eines einfachen Treiberupdates umzusetzen und damit bis zum Verkaufsstart bzw. auch danach möglich. Es bleibt abzuwarten ob MSI hier noch nachbessert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 29.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+0.5 °C).
Lautsprecher
Zwei kleine Quäker verbaut MSI an der Unterseite der Baseunit im linken und rechten vorderen Eck. Unser Fazit diesbezüglich fällt sehr dürftig aus. Die maximale Lautstärke ist beschränkt, der Klang dabei alles andere als hörenswert. Selbst bei reduzierter Lautstärke sind die Höhen viel zu dominant und ein Soundgenuss stellt sich bei keinen Einstellungen ein.
Wesentlich besser, wenn auch in Punkto Klang genau umgekehrt (subjektiv viel zu dumpf) gestaltet sich die Ausgabe des Audiosignals über die Kopfhörer Buchse. Schließt man entsprechende externe Boxen an (aktiv), so sollte zumindest ein vertretbarer Musikgenuss im Bereich des Möglichen liegen.
Mit einem Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 49Wh versucht das Wind U135 auch hinsichtlich Mobilität zu punkten. MSI selbst spricht von einer Laufzeit von bis zu 7.5 Stunden. Im BatteryEater Readers Test, stellvertretend für die maximale Laufzeit beim Lesen eines Dokumentes (Energiesparmodus, min. Displayhelligkeit, WLAN aus), schaffte das Wind U135 mit 420 Minuten bzw. 7 Stunden beinahe den vom Hersteller angegebenen Höchstwert.
Das andere Extrem, sprich die minimal zu erwartende Akkulaufzeit unter Last (max. Displayhelligkeit, Profil Höchstleistung, WLAN+BT ein) wird wie gewohnt mit dem BatteryEater Classic Test ausgelotet. Hier erreicht unser Testgerät mit 213 Minuten eine ebenso zufriedenstellende Akkulaufzeit.
Im praxisnahen WLAN Test bei maximaler Displayhelligkeit und aktiviertem Energiesparprofil könnten wir eine Laufzeit von rund 350 Minuten beobachten.
Vergleicht man die erreichten Ergebnisse mit jenen des Asus Eee 1005p, wird eine in allen Bereichen deutlich niedrigere Laufzeit auffällig, und das bei annähernd gleicher Akkukapazität (1005p: 48Wh). Die Ursache kann damit nur beim Stromverbrauch selbst zu finden sein.
Bei niedrigsten möglichen Energieoptionen kommt das MSI Wind U135 auf minimal 6.3W. Mit 4.6W liegt hier das Asus deutlich niedriger. Dies gilt auch für den Idle Betrieb bei maximaler Displayhelligkeit, bei dem das MSI Wind U135 maximal 9.5W konsumiert und das Asus 1005p abermals mit 6.6W um rund 30% weniger Energie benötigt. Eine mögliche Ursache ist hier sicher das Display, welches beim MSI Wind mit über 200 cd/m² deutlich heller leuchtet als jenes im Asus bei nur etwas über 100 cd/m².
Der Unterschied von rund 30% zieht sich weiter bis hin zur maximalen Energieaufnahme unter Last, wo das Verhältnis 16.7 zu 12W ebenso pro Asus spricht.
Der von MSI zitierte "Turbo Battery Mode" konnte nicht nachvollzogen werden. Zwar findet man bei den Funktionstasten ein entsprechendes Icon, dessen Aktivierung brachte aber weder ein optisches Feedback noch feststellbare Auswirkungen auf die Hardware, etwa die Taktung der CPU.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 6.3 / 8.6 / 9.5 Watt |
Last |
14 / 16.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
"The best design offers ultimate ease and joy." – das soll der MSI Chief Industrial Designer in Zusammenhang mit dem Wind U135 verlautbart haben. Nun, das einfache Handling des Netbooks können wir grundsätzlich bestätigen, mit der Freude am Design ist das aber so eine Sache. Die hohe Neigung zur Verschmutzung unseres schwarzen Testsystems trübt unserer Meinung nach sehr rasch das anfängliche Hochgefühl. Hinzu kommt auch das Glare Type Display, das zwar grundsäzlich respektabel Messdaten zeigt, bei ungünstigen Lichtverhältniss allerdings das Nachsehen zu Displays mit matter Oberfläche hat.
Dem entgegen zu halten ist die gute Stabilität des Gehäuses als auch die sehr angenehm zu bedienende Tastatur.
In Punkto Anschlussvielfalt bekommt man die gewohnte Wind-Kost aufgetischt, die nach wie vor der Positionierung im Netbook-Einstiegssegment entspricht. Dies gilt trotz nagelneuer Intel Hardware auch für die Leistung des Gerätes. Die Intel N450 CPU positioniert sich zusammen mit dem GMA 3150 Grafikchip auf demselben Niveau wie ihr Vorgänger (N280/GMA950), bietet allerdings den Vorteil eines wesentlich geringeren Energiebedarfs.
Das Wind U135 schafft im Akkutest bis zu 7 Stunden. Das ist an sich ein brauchbarer Wert, bleibt aber dennoch sehr deutlich hinter jenem des ident ausgestatteten Asus Eee 1005p zurück. Für empfindliche Ohren könnte auch die Geräuschkulisse des Netbooks, allen voran der ständig präsente Lüfter ein Thema sein. Über den Erfolg des Wind U135 wird vermutlich nicht unwesentlich der Preis mitentscheiden, der ersten Informationen zufolge unter 300 Euro angesetzt werden soll. Mit dem Asus Eee 1005p ist allerdings bereits ein ernstzunehmender Konkurrent im Handel, dessen Straßenpreis auf ähnlichem Niveau beginnt.