Test MSI GT80 Notebook
Wer sich den derzeit potentesten Spross von MSI zulegen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Für das Topmodell, das uns der Hersteller freundlicherweise zugesandt hat, werden 5.000 Euro fällig. Ja, zu diesem Preis lassen sich auch zwei Desktop-PCs aus dem High-End-Bereich (jeweils 1.500 Euro) UND ein flottes Gaming Notebook (~2.000 Euro) erwerben. Als Prestige-Objekt macht das GT80 jedoch einiges her - ob die Kosten nun gerechtfertigt sind oder nicht. Einem Porsche Fahrer wird der Preis nach dem Kauf auch relativ egal sein.
Doch zurück zum Thema: Das von uns getestete GT80-2QES32SR311BW kann mit jeder Menge Technik aufwarten. Da hätten wir einmal den Quad-Core-Prozessor (i7-4980HQ), der mit bis zu 4,0 GHz taktet, was aus Notebook-Sicht ungemein üppig ist. 32 GByte DDR3-RAM sollten für die nächsten Jahre ebenfalls locker reichen. Ganz dick trumpft die Topvariante beim Massenspeicher auf: Vier M.2-SSDs im RAID-0-Modus hat sonst kein Konkurrent (über den Sinn und Unsinn einer solchen Konstellation kann man streiten). Ein Blu-ray-Brenner darf natürlich auch nicht fehlen.
Weiteres Highlight sind die Grafikchips. MSI kombiniert zwei GTX 980Ms zu einem Dual-GPU-Verbund. Abgerundet wird das Paket von einem 18,4-zölligen Full-HD-Display. Wer bei 5.000 Euro ein 3K- oder 4K-Panel erwartet: Ja, diese Kritik ist berechtigt. Allerdings gibt der Markt vermutlich noch kein entsprechendes 18-Zoll-Modell her. Leistung wäre jedenfalls genug vorhanden – zumindest meistens.
Falls Sie nicht ganz so viel Geld auf der hohen Kante haben: Das GT80 existiert auch in schwächer ausgestatteten Versionen mit Core i7-4720HQ, 16 GByte und zwei SSDs. Vom 3.000 Euro teuren GT80-2QE16SR221BW würden wir Ihnen grundsätzlich abraten, da nur eine GTX 980M verbaut ist. Solange man sich kein 18-Zoll-Display wünscht, gibt es deutlich günstigere, leichtere und/oder flachere Alternativen (Alienware 17, Asus G751JY, One K73-5N, MSI GT72 2QE …).
Apropos Alienware: Da Mutterkonzern Dell das AW18 nicht mehr mit frischen GPUs verkauft, bleiben als direkte Konkurrenz nur eine Handvoll Notebooks übrig. Einzig das Aorus X7 Pro (GTX 970M SLI @2.500 Euro) und das Eurocom X8 (GTX 980M SLI @3.200 Euro) können es im Benchmark-Parcours mit dem GT80 aufnehmen.
Gehäuse
Wuchtig, wuchtiger, GT80: Abgesehen vom Alienware 18 (5,5 Kilogramm) und einigen Clevo Barebones mit Desktop-Prozessor ist der 18-Zoll-Titan das bisher schwerste Gaming Notebook, das wir in der Redaktion hatten. 4,9 Kilogramm lassen sich nur mit Mühe transportieren. Allerdings wurde das GT80 von Grund auf als Desktop Replacement konzipiert, so dass man dem Hersteller das Gewicht nicht übermäßig ankreiden darf.
Ebenso verhält es sich mit der Dimensionierung. Zwar benötigen 45,6 x 33,1 x 4,9 Zentimeter ordentlich Platz, jedoch enthält das Gerät auch zwei MXM-Grafikchips. Zum Vergleich: Die 2013er-Version des Alienware 18 war mit 5,8 Zentimeter noch ein ganzes Stück dicker. Wer es kompakter mag, sollte zu einem 17-Zoll-Gerät greifen. Während das Clevo P377SM-A Barebone (Eurocom X8) mit 5,5 Zentimetern nicht dünner ist, kommt das Aorus X7 Pro auf gerade einmal 2,3 Zentimeter, wobei das Kühlsystem entsprechend ge-, um nicht zu sagen überfordert wird.
Qualitativ hinterlässt der 18-Zöller einen guten Eindruck. Neben der Verarbeitung wissen auch die Materialien zu überzeugen. Zwar besteht der Boden – wie bei den meisten Laptops – nur aus Kunststoff, dafür sind der Deckel und der Bereich oberhalb des Keyboards aus Aluminium gefertigt. Beim Thema Design fällt das Urteil durchwachsen aus. Obwohl sich der Hersteller um optische Abwechslung bemüht (Beleuchtung, rote Akzente, Drachengravur, stylishe Formen ...) wirkt das Chassis etwas plump.
Wenn es um die Stabilität geht, schneidet das GT80 – mit Ausnahme des Covers – recht gut ab. Lediglich die obere Metallplatte und die Lüftungsgitter auf der Unterseite geben bei kräftigerem Druck nach. Top: Eine »Einhand-Öffnung« ist problemlos möglich. Allerdings führen Untergrunderschütterungen zum Wippen des Deckels.
Weitere Kritik muss sich das Notebook für die Lüfterabwärme anhören. Da die Kühlung auch zur Seite bläst, erwärmt sich die Maushand bei längeren Gaming Sessions spürbar. Die Position des Keyboards wird auch nicht jedem Käufer zusagen. Aus Platzgründen (Stichwort Kühlsystem) sitzt die mechanische Tastatur ganz vorne. Da dem Notebook eine Handballenauflage beigefügt ist, und man sich nach einer gewissen Zeit an die Position gewöhnt, sehen wir diesen Punkt jedoch nicht allzu kritisch. Zumal die Tastatur recht niedrig ansetzt.
Ausstattung
Schnittstellen
An Schnittstellen mangelt es dem GT80 definitiv nicht. Zwar fehlen ein eSATA- und Thunderbolt-Port, wie sie beispielsweise das Clevo P370SM-A (Schenker XMG P724) bietet, fünf USB-3.0-Ports und drei Bildausgänge (HDMI v1.4 + 2x Mini-DisplayPort v1.2) sind jedoch auch nicht von schlechten Eltern. Im Gegensatz zu den meisten Notebooks lassen sich bis zu vier Monitore gleichzeitig verwenden (Laptop-Anzeige + 3 externe Displays). Die restlichen Anschlüsse gehören zum Pflichtprogramm. Ein RJ45-Port, ein Kartenleser und eine Öffnung für Kensington Locks sind im Gaming-Bereich Standard. Externe Sound-Anlagen können per 3,5-mm-Klinke oder optisch via S/PDIF angesteuert werden. Zur Bild- und Audio-Kommunikation dienen zwei Mikrofone und eine Full-HD-Webcam.
Mit der Verteilung der Schnittstellen waren wir nicht ganz glücklich. Während Rechtshänder keine Schwierigkeiten beim Mauseinsatz haben sollten, sind die Ports auf der linken Seite etwas ungünstig angeordnet (mögliche Kollisionen mit Kabeln). Den Gigabit-Anschluss, den Stromeingang und die Monitorausgänge hat MSI auf der Rückseite untergebracht.
Kommunikation
Als Funkmodul kommt der Killer 1525 Adapter von Qualcomm Atheros zum Einsatz. Das für Gamer optimierte Produkt besticht nicht nur durch eine umfangreiche Software (Killer Network Manager), sondern auch durch einen recht guten Empfang. Selbst wenn mehrere Wände dazwischen sind, bleiben bei einer Router-Distanz von 10-15 Metern noch 3 Verbindungsbalken übrig. Neben WLAN 802.11 a/b/g/n/ac unterstützt das GT80 auch Bluetooth 4.1.
Wartung
Obwohl der 18-Zöller keine Service-Klappe enthält, sind die Wartungsmöglichkeiten hervorragend. Nachdem man die Unterseite von knapp 10 Schrauben befreit hat, lässt sich der komplette Boden herausdrücken. Dadurch gelangt der Nutzer an das Kühlsystem (zwei Lüfter und diverse Heatpipes kümmern sich um die Abwärme von CPU und GPU), den Akku und die Hälfte der Arbeitsspeicherbänke. Die restliche Hardware entdeckt man hinter der oberen Metallplatte, welche nur mit zwei Schrauben fixiert ist und komfortabel zur Seite geschoben werden kann. Hier tummeln sich das optische Laufwerk, vier M.2-Slots, zwei RAM-Bänke und ein 2,5-Zoll-Schacht für konventionelle Festplatten.
Software
Bei der Software übertreibt es MSI nicht allzu stark. CyberLinks PowerDVD 10 und eine Trial-Version von Norton Internet Security bzw. MS Office 365 werden manche Käufer durchaus zu schätzen wissen. Ansonsten sind hauptsächlich Treiber und Hersteller-Tools vorinstalliert. Im Dragon Gaming Center wurden zum Beispiel mehrere Überwachungsfunktionen (Auslastung, Temperatur, Netzwerkspeed …) und Features vereint. Per Shift-Mode (Fn + F7) lässt sich das Gerät an verschiedene Szenarien anpassen (Green, Comfort & Sport), was in der Praxis jedoch kaum Auswirkungen hat.
Zubehör
Richtig üppig geht es beim Lieferumfang zu. So verpasst MSI dem Topmodell nicht nur zwei Treiber-DVDs und zahlreiche Infohefte (Garantie, Quick Start Guide, Recovery-Anleitung ...), sondern auch ein Mauspad, eine Maus, einen Schlüsselanhänger und die bereits erwähnte Handballenablage (Stoff). Als krönender Abschluss entpuppen sich die goldenen WASD-Tasten aus Metall. Unterbringen lässt sich das ganze Zubehör im mitgelieferten Rucksack.
Ein Netzteil ist selbstverständlich auch dabei. Um die Muskulatur der Käufer zu stärken, wiegt das 330-Watt-Modell über 1,2 Kilogramm (~20 x 10 x 4 cm). Schade: Der Akku ist nicht direkt zugänglich, sondern im Notebook verschraubt.
Garantie
MSI gewährt auf das Produkt eine 24-monatige Garantie.
Eingabegeräte
Tastatur
Mithin das größte Alleinstellungsmerkmal des GT80 ist die mechanische Tastatur. Wie bei anderen MSI Notebooks (GT72, GS70, …) stammt das Modell von SteelSeries. Für die Schalter (MX Brown) zeichnet sich hingegen Cherry verantwortlich. Dank dem knackigen Feedback wirken Eingaben äußerst präzise. Nach der Nutzung eines mechanischen Keyboards fühlen sich Standard-Tastaturen plötzlich sehr schwammig und undefiniert an. In Kombination mit der üppigen Tastenhöhe (langer Hub) ergibt sich der Eindruck einer vollwertigen Tastatur. So steht das Tippverhalten einem Desktop-Pendant wie der Func KB-460 (Empfehlung des Autors) in nichts nach.
Allerdings müssen sich Neulinge an die Tippgeräusch gewöhnen, da mechanische Keyboards sehr laut sind. Vor allem breite Tasten wie Shift und Backspace hören sich beim MSI GT80 recht billig an. Die überraschend helle und in drei Stufen regelbare Beleuchtung tröstet jedoch über dieses Manko hinweg. Ob man sich mit dem Layout anfreundet, steht auf einem anderen Zettel. MSI typisch sitzen nicht alle Tasten dort, wo man sie erwartet (z. B. Windows & <>|). Ein einzeiliges Enter ist für deutsche Nutzer auch ungewohnt.
Insgesamt bereitet die Eingabe jedoch viel Spaß. An einem »Sehr Gut« scheitert das Keyboard nur knapp. Hauptgründe sind die Positionierung, das Layout und das Tippgeräusch. Wir hoffen jedenfalls, dass es in Zukunft mehr Notebooks mit mechanischen Tastaturen gibt. Die Stärken überwiegen definitiv die Schwächen.
Touchpad
Da sich die Tastatur in der vorderen Hälfte des Notebooks befindet, musste MSI das Touchpad nach rechts verschieben. Genauer gesagt handelt es sich um eine Kombination aus Ziffernblock und Mausersatz. Mithilfe des Num Locks wird zwischen beiden Optionen durchgeschaltet. Aufgrund der Beleuchtung wirkt der Ziffernblock sehr futuristisch und erinnert an Sci-Fi-Serien wie Star Trek. Ob man mit der Bedienung zurechtkommt, hängt vom jeweiligen Nutzer ab. An das Feedback eines echten Ziffernblocks kann die Touch-Fläche natürlich nicht heranreichen.
Als Mausersatz schlägt sich das Touchpad wacker. Über die geringe Breite (6 Zentimeter) haben wir uns im Test kaum geärgert. Das erfreulich glatte Finish schont die zarten Gamer-Hände. Lob gibt es auch für die Präzision und die dedizierten Tasten. Dass der Mausersatz multitouchfähig ist und mehrere Gesten beherrscht, dürfte keine Überraschung sein.
Display
Für die Bildwiedergabe ist ein FHD-Panel aus dem Hause Samsung zuständig. MSI spricht auf seiner Homepage von einem Wide-View-Modell. Nach unseren Informationen basiert das XJY7J_184HL auf der Super-PLS-Technik. Super PLS ist wiederum eine Abart von IPS und soll noch höhere Blickwinkel bieten.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 341 cd/m²
Kontrast: 1003:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 5.15 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.34 | 0.5-98 Ø5.2
53% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
60.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
82.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.35
In der Praxis konnten wir zwar keinen großen Unterschied feststellen, qualitativ gibt es jedoch fast nichts zu meckern. Sowohl die Helligkeit (~305 cd/m²) als auch der Kontrast (~1.000:1) werden dem High-End-Anspruch gerecht. Der Schwarzwert ist im Vergleich zu anderen IPS-Panels ebenfalls gut. 0,34 cd/m² lassen dunkle Hintergründe nicht allzu gräulich erscheinen. Beim Farbraum reicht es nur für das Mittelfeld: 72 % sRGB und 53 % AdobeRGB hauen uns nicht vom Hocker.
MSI GT80 | Eurocom X8 | Aorus X7 Pro | Schenker P724 | Alienware 18 | |
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Display | 7% | 9% | 1% | 4% | |
Display P3 Coverage | 60.7 | 65.3 8% | 67.9 12% | 60.4 0% | 62.7 3% |
sRGB Coverage | 82.8 | 88.5 7% | 88.7 7% | 83.7 1% | 85.9 4% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 60.6 | 64.9 7% | 64.9 7% | 61.3 1% | 62.9 4% |
Bildschirm | -43% | -1% | -21% | 0% | |
Helligkeit Bildmitte | 341 | 267.9 -21% | 318 -7% | 350 3% | 342 0% |
Brightness | 305 | 254 -17% | 283 -7% | 325 7% | 315 3% |
Brightness Distribution | 77 | 78 1% | 82 6% | 84 9% | 87 13% |
Schwarzwert * | 0.34 | 0.62 -82% | 0.54 -59% | 0.37 -9% | 0.38 -12% |
Kontrast | 1003 | 432 -57% | 589 -41% | 946 -6% | 900 -10% |
Delta E Colorchecker * | 5.15 | 10.39 -102% | 3.79 26% | 10.69 -108% | 5.85 -14% |
Delta E Graustufen * | 6.34 | 10.96 -73% | 2.35 63% | 10.95 -73% | 5.6 12% |
Gamma | 2.35 94% | 2.51 88% | 2.37 93% | 2.69 82% | 2.04 108% |
CCT | 6895 94% | 13449 48% | 6775 96% | 13524 48% | 6645 98% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 53 | 57 8% | 58 9% | 56 6% | 59 11% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -18% /
-29% | 4% /
1% | -10% /
-15% | 2% /
1% |
* ... kleinere Werte sind besser
In den erweiterten Displaytests (CalMan) hat das GT80 mehr Erfolg. Wenn man die Graustufen ausklammert, arbeitet das Panel recht genau. Wie unsere Screenshots zeigen, lässt sich die Farbtreue durch eine Kalibrierung noch deutlich verbessern. Optimierungsbedarf besteht vor allem bei der Ausleuchtung: So kam unser Panel nur auf 77 %. Subjektiv konnten wir jedoch keine störenden Lichthöfe beobachten.
Allerdings hatte das Testgerät mit einem anderen Bug zu kämpfen. Nach einer gewissen Inaktivität »brannte« sich der Desktop-Hintergrund temporär in das Display ein. Wir verzichten jedoch auf eine Abwertung, da es ohne Zweitgerät nicht möglich war, das Phänomen zu verifizieren.
Update 26.02.15: MSI konnte inzwischen die Ursache herausfinden. Angeblich soll ein neuer Grafik-/Inf-Treiber helfen. Dieser wird in den nächsten Tagen veröffentlicht.
Mit den TN-Panels der SLI-Konkurrenz (AU Optronics B173HW01 V5 @Aorus X7 Pro, Chi Mei N173HGE-L11 @Eurocom X8) macht das Samsung trotzdem kurzen Prozess. Im Alienware 18 war vor zwei Jahren übrigens das gleiche Display verbaut, dort jedoch mit einer Glanzbeschichtung. Beim GT80 reflektiert die Anzeige kaum. Mit den Blickwinkeln dürften die meisten Käufer zufrieden sein. Im vertikalen Bereich ist der Vorsprung zu TN-Panels besonders groß.
Leistung
Prozessor
Als Prozessor kommt bei den teureren GT80-Varianten der Core i7-4980HQ zum Einsatz. Das Quad-Core-Modell aus Intels Haswell Generation entsteht wie seine Brüder im 22-nm-Verfahren. Mit 2,8-4,0 GHz taktet er unter Last knapp 10 % höher als der Core i7-4720HQ (2,6-3,6 GHz). Größte Abweichung ist der verbaute Grafikchip. Statt einer HD Graphics 4600 verrichtet im Core i7-4980HQ die deutlich stärkere Iris Pro 5200 ihren Dienst.
Per GPU-Button kann man zwischen der Grafikeinheit der CPU und den beiden GeForce Karten wechseln. Im Gegensatz zur Optimus Technik erfordert die Umschaltung jedoch einen manuellen Neustart, was etwas unkomfortabel ist und nur von wenigen Käufern genutzt werden dürfte. Entsprechend haben wir alle Tests im Nvidia Modus mit aktiver Tastaturbeleuchtung, jedoch ohne Cooler Boost (erhöht die Lüfterdrehzahl zugunsten der Temperaturen) durchgeführt.
Dank Hyper-Threading bearbeitet der Prozessor bis zu acht Threads parallel. Als L3-Cache sind wie beim Core i7-4720HQ 6 MByte an Bord. Schade: Die HQ-Modelle lassen sich nicht austauschen.
Turbo Boost
Die theoretisch möglichen Taktraten des Core i7-4980HQ (4,0 GHz @1 Kern, 3,9 GHz @2 Kerne, 3,8 GHz @4 Kerne) reizt das GT80 komplett aus. Sowohl bei reiner CPU-Last (Cinebench) als auch bei GPU-Last (Unigine Heaven) kam das Notebook auf 3,8-4,0 GHz. Wie sich der Takt unter Volllast verhält, lesen Sie im Kapitel »Temperatur«.
Leistung CPU
Die Prozessor-Werte fallen äußerst respektabel aus. Mit 151 Punkten beim Single-CPU-Test und 699 Punkten beim Multi-CPU-Test (Cinebench R15) orientiert sich die Leistung etwa am Niveau des deutlich teureren Core i7-4940MX (3,1-4,0 GHz), der im Eurocom X8 157 bzw. 708 Punkte erreichte. Vom Core i7-4870HQ (2,5-3,7 GHz) des Aorus X7 Pro kann sich der Core i7-4980HQ 6-13 % absetzen. Einem Core i7-4720HQ sind hier nicht ganz so viele Punkte vergönnt. So brachte es das MSI GS70 nur auf einen Score von 140 (Single-CPU) respektive 639 (Multi-CPU). Für 3D-Anwendungen wie Spiele reicht im Normalfall der günstigere Prozessor. Mehr Zukunftssicherheit bietet natürlich der Core i7-4980HQ.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Eurocom X8 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 | |
Alienware 18 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Eurocom X8 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 | |
Alienware 18 |
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Eurocom X8 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Eurocom X8 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 |
Grafikkarte
Um eine Top-Performance zu garantieren, hat sich MSI für die derzeit stärkste Notebook-GPU entschieden. Nvidias GeForce GTX 980M basiert auf der Maxwell Architektur (28 nm) und rechnet knapp 30 % flotter als ihr Kepler Vorgänger GTX 880M. Der Vorsprung zum Maxwell Bruder GeForce GTX 970M war in den bisherigen Tests nicht ganz so groß (~20 %).
Technisch kann die GTX 980M mit 1.536 Unified Shadern und einem Kerntakt von 1.038-1.127 MHz auftrumpfen. Besonders schön ist die Tatsache, dass MSI eine Version mit 8 GByte GDDR5-Speicher verwendet. Andere GTX-980M-Notebooks enthalten nur 4 GByte (z. B. das Schenker XMG P505). Das Speicher-Interface beträgt jeweils 256 Bit. Die GeForce GTX 970M muss sich mit 3-6 GByte VRAM und einem 192-Bit-Interface arrangieren (924-1.038 MHz Takt).
Das Testmodell verfügt gleich über zwei GTX 980Ms, welche im SLI-Modus laufen. Auf dem Papier sind dadurch bis zu 100 % mehr Frames möglich. Allerdings kommt es bei Dual-GPU-Notebooks oft zu einer heftigen Geräuschentwicklung, da doppelt so viele Chips gekühlt werden müssen. Der Strombedarf fällt meist auch happig aus.
Ein weiteres Problem sind die sogenannten Mikroruckler. Der starke Auftritt der GTX 980M verhindert jedoch unschöne Aussetzer. Allerdings kann es bei neueren Spielen passieren, dass dem Treiber ein passendes Dual-GPU-Profil fehlt, wodurch die zweite GTX 980M komplett brachliegt. Im Test mit der recht aktuellen ForceWare 344.75 waren nur Ryse: Son of Rome und Call of Duty: Advanced Warfare betroffen.
Leistung GPU
Zur Ermittlung der Grafikpower nutzen wir unter anderem das Fire-Strike-Szenario des 3DMark 13. Mit einem GPU-Score von 19.121 Punkten macht es sich das Titan 4 % über dem Level des SLI-Kontrahenten Eurocom X8 bequem (18.400 Punkte @GTX 980M SLI). An der GTX-970M-Combo des Aorus X7 Pro sprintet der 18-Zöller knapp 30 % vorbei (14.873 Punkte). Wie das MSI GT72 2QE belegt, wäre das Notebook mit einer GTX 980M nur halb so flott (9.809 Punkte). Der Abstand zum Desktop-Pendant GTX 980 beläuft sich auf rund 50 % (12.590 Punkte).
Im Unigine Heaven 3.0 Benchmark schrumpfen die Zahlen etwas. Beim Einsatz von 1.920 x 1.080 Pixeln und normaler Tessellation erreicht das GT80 210 fps. Das ergibt ein Plus von 76 % auf die Single-GTX-980M und ein Plus von 40 % auf die Desktop-GTX-980 (+25 % vs. GTX 970M SLI).
3DMark 11 Performance | 17081 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 155449 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 27977 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 13703 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 | |
1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC | |
1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
3DMark | |
1920x1080 Fire Strike Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC | |
1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Unigine Heaven 3.0 - 1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Massenspeicher
MSI ist in den letzten Jahren schon häufig durch aggressives Marketing aufgefallen. Neues Feature hier, tolle Funktion da: Der Hersteller neigt gerne zur Übertreibung. Als Beispiel möchten wir das SSD-RAID anführen.
Trotz der überragenden Werte im sequentiellen Bereich (1.529 MB/Sek beim Lesen und 1.142 MB/Sek beim Schreiben) sind die vier M.2-Modelle subjektiv kaum flotter als eine Single-SSD. Grund ist die mittelprächtige Leistung bei kleinen Dateien. 21 bzw. 64 MB/Sek im 4K-Test des AS SSD Benchmarks deuten nicht unbedingt auf ein RAID hin. Mit einem einzelnen Solid State Drive wäre das Ergebnis ähnlich. Manche Konkurrenten wie die Samsung PM851 (Alienware 13) schaffen sogar bessere Werte.
Falls man die 1.000 GByte ausschöpft, steht noch ein konventioneller Massenspeicher von HGST zur Verfügung. Das Terabyte-Produkt Travelstar 7K1000 beherrscht 7.200 U/Min und erreicht im CrystalDiskMark über 140 MB/Sek (sequentiell). Nimmt man die SSDs und die HDD zusammen, ergeben sich zwei Terabyte Speicherplatz.
Leistung System
Die Systemleistung orientiert sich an den restlichen SLI-Notebooks im Vergleichsfeld. Mit 6.624 Punkten liegt das GT80 im PCMark 7 zwischen dem Aorus X7 Pro (6.141 Punkte) und der Testkonfiguration des Eurocom X8 (6.931 Punkte).
PCMark 7 Score | 6624 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 5027 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 6107 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5313 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Eurocom X8 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 | |
Alienware 18 |
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 | |
Creative Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 | |
Aorus X7 Pro | |
Schenker P724 |
Gaming Performance
Um es kurz zu machen: Der SLI-Verbund kann jedes aktuelle Game in maximalen Details flüssig darstellen. Selbst anspruchsvolle Titel wie Crysis 3, Battlefield 4 und Metro: Last Light packt das GT80 mit über 50 fps. Von Grafikfehlern oder sonstigen Bugs blieb das Notebook größtenteils verschont. Lediglich Assassin's Creed Unity (flackernde Wasserpfützen) und Watch Dogs (zu helle Beleuchtung) sorgten für Ärger.
Wenn man die Spiele mit fps-Begrenzung herausrechnet (The Crew, Dota 2 & Wolfenstein: The New Order), ist das Dual-GPU-System knapp 40 % flotter als eine Single-GTX-980M und 20 % schneller als ein Desktop-PC mit GTX 980. Die GeForce GTX 970M verliert in der SLI-Variante auch knapp 20 %.
Dragon Age: Inquisition - 1920x1080 Ultra Graphics Quality AA:2x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Far Cry 4 - 1920x1080 Ultra Graphics Quality AA:SM (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
Desktop-PC |
Assassin's Creed Unity - 1920x1080 Ultra High Graphics Quality AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
Desktop-PC |
Call of Duty: Advanced Warfare - 1920x1080 Extra / On (Cache Shadow Maps Off), 2x Supersampling AA:2x SM (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Civilization: Beyond Earth - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
F1 2014 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
The Evil Within - 1920x1080 High / Enabled AA:SM (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Ryse: Son of Rome - 1920x1080 Very High Texture Res. + High Graphics Quality (Motion Blur & Temporal AA On, Rest Off/Disabled) AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Alien: Isolation - 1920x1080 Ultra, On, Shadow Map 2048, HDAO AA:2x SM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Middle-earth: Shadow of Mordor - 1920x1080 Ultra Preset (HD Package) (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Fifa 15 - 1920x1080 High Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Sims 4 - 1920x1080 Ultra Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
GRID: Autosport - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Watch Dogs - 1920x1080 Ultra Overall Quality, Ultra Textures AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Thief - 1920x1080 Very High Preset AA:FXAA & High SS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Battlefield 4 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Saints Row IV - 1920x1080 Ultra Preset AA:8x MS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Metro: Last Light - 1920x1080 Very High (DX11) AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
BioShock Infinite - 1920x1080 Ultra Preset, DX11 (DDOF) (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Tomb Raider - 1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Eurocom X8 | |
Desktop-PC |
Crysis 3 - 1920x1080 Very High Preset AA:2xSM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
Hitman: Absolution - 1920x1080 Ultra Preset AA:4xMS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT80 2QE | |
MSI GT72 2QE | |
Aorus X7 Pro | |
Desktop-PC |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Hitman: Absolution (2012) | 123.8 | 118.6 | 108.6 | 97 |
Crysis 3 (2013) | 163.4 | 150.1 | 123.7 | 72.3 |
Tomb Raider (2013) | 589 | 570 | 458.2 | 200.8 |
BioShock Infinite (2013) | 278.3 | 251.8 | 231.3 | 149.3 |
Metro: Last Light (2013) | 153.4 | 148.7 | 134.7 | 98.9 |
Dota 2 (2013) | 119.8 | 119.8 | 119.8 | |
Saints Row IV (2013) | 72 | 96 | 95.3 | 93.9 |
Battlefield 4 (2013) | 199.3 | 199 | 197.9 | 124.8 |
Thief (2014) | 138.9 | 133.5 | 131.3 | 103.6 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 60 | 60 | 60 | 59.4 |
Watch Dogs (2014) | 108 | 92.9 | 72.5 | 52.4 |
GRID: Autosport (2014) | 429.8 | 230.7 | 200.6 | 146.7 |
Sims 4 (2014) | 188.4 | 171.2 | 135 | 127.2 |
Fifa 15 (2014) | 453.2 | 334.3 | 265.1 | |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 187.4 | 176.5 | 148 | 116.4 |
Alien: Isolation (2014) | 292.4 | 270.4 | 192.3 | 140.1 |
Ryse: Son of Rome (2014) | 63.4 | 63.3 | 63.2 | 62.5 |
The Evil Within (2014) | 156.3 | 137.4 | 88.1 | |
F1 2014 (2014) | 118 | 118 | 118 | 118 |
Civilization: Beyond Earth (2014) | 175.2 | 172.5 | 154.6 | 141.9 |
Call of Duty: Advanced Warfare (2014) | 238.1 | 144.4 | 115.5 | 62.2 |
Assassin's Creed Unity (2014) | 104.1 | 95.9 | 74.8 | 55.2 |
Far Cry 4 (2014) | 148.4 | 143.5 | 124.9 | 113.3 |
Dragon Age: Inquisition (2014) | 207.9 | 190.9 | 121.6 | 86.5 |
The Crew (2014) | 60 | 60 | 60 | 60 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Dass Gaming Notebooks nicht gerade leise sind, dürfte bekannt sein, jedoch stellt das GT80 einen Negativrekord auf: Beinahe 60 dB konnten wir dem 18-Zöller im Stresstest mit den Tools Furmark und Prime entlocken. Zwar ist diese Auslastung recht praxisfern, beim Zocken rauschen die Lüfter allerdings auch kräftig. Im 3DMark 06 schwankte der Geräuschpegel zwischen 42 dB und störend lauten 53 dB, wobei durchschnittlich 48 dB erreicht wurden. Während das Eurocom X8 mit knapp 46 dB einen Tick ruhiger agiert, sind es beim Magermodel Aorus X7 Pro um die 52 dB. Für geräuschempfindliche Nutzer ist das MSI GT80 jedenfalls keine Option.
Da hilft auch die akzeptable Vorstellung im Idle-Betrieb wenig. Bei simplen Tätigkeiten (Browser, Videos, Office ...) rotieren die Lüfter mit 34-37 dB, was einem leicht wahrnehmbaren Pegel entspricht. Dass die Kühlung nie komplett aus ist, werfen wir dem GT80 nicht vor. Prima: Trotz der dynamischen Steuerung touren die Lüfter im Idle-Betrieb nur selten unnötig auf. Bei den Clevo Barebones hüpft die Drehzahl oft stärker hin und her.
MSI GT80 | Eurocom X8 | Aorus X7 Pro | Schenker P724 | Alienware 18 | |
---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | -6% | 2% | -11% | 13% | |
Idle min * | 34.2 | 40.5 -18% | 29.5 14% | 40 -17% | 29.6 13% |
Idle avg * | 36.2 | 41.4 -14% | 32.1 11% | 40.4 -12% | 31.3 14% |
Idle max * | 37.8 | 41.6 -10% | 41 -8% | 48.4 -28% | 34.2 10% |
Last avg * | 47.6 | 45.6 4% | 52.3 -10% | 50.2 -5% | 39.6 17% |
Last max * | 59.8 | 55 8% | 57.9 3% | 55.4 7% | 53.2 11% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.2 / 36.2 / 37.8 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / dB(A) |
Last |
| 47.6 / 59.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Chassis-Temperaturen geben kaum Grund zur Beanstandung: Durchschnittlich 27 °C im Idle-Modus und 34 respektive 42 °C im Stresstest (oben/unten) sind für ein Gaming Notebook der Performance-Klasse recht wenig. Einzig der Lüfterbereich kann im 3D-Betrieb sehr heiß werden. Nach einer Stunde Volllast erwärmte sich das hintere Drittel des Gehäusebodens auf bis zu 63 °C.
Um die Hardware ist es auch nicht zum Besten bestellt. So beendete der Core i7-4980HQ den Stresstest mit 90-95 °C – und das trotz verringerter Taktraten (unter 2,8 GHz). Bei den Nvidia GPUs, welche 68 bzw. 85 °C erreichten, kam es ebenfalls zum Throttling. Doch keine Angst: In normalen 3D-Anwendungen fällt der Takt nicht unter den Basiswert (siehe dritten Screenshot im Kapitel Turbo Boost).
MSI GT80 | Eurocom X8 | Aorus X7 Pro | Schenker P724 | Alienware 18 | |
---|---|---|---|---|---|
Hitze | 9% | -34% | 8% | 2% | |
Last oben max * | 43.8 | 44 -0% | 61.2 -40% | 42 4% | 40.9 7% |
Last unten max * | 63 | 41.6 34% | 59.1 6% | 42.8 32% | 39.7 37% |
Idle oben max * | 29.6 | 30 -1% | 43.9 -48% | 30.4 -3% | 34.4 -16% |
Idle unten max * | 30.4 | 29.8 2% | 46.8 -54% | 30.8 -1% | 36.7 -21% |
* ... kleinere Werte sind besser
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 63 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 24.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+4 °C).
Lautsprecher
Dank der Unterstützung von Dynaudio hat sich MSI einen Ruf als Sound-Experte erarbeitet. Vor allem das GT72 punktet mit einem tollen Klang. Erfreulicherweise tritt das GT80 in dieselben Fußstapfen. Bei aktivierter Sound-Blaster-Cinema-Technik kommen Audio-Dateien anständig zur Geltung.
Im Vergleich zu einem 08/15-System wirkt der Sound deutlich kräftiger, klarer und ausgewogener, was nicht zuletzt am Subwoofer liegt. Der hohe Maximalpegel, welche auch größere Räume adäquat beschallt, ist ein weiterer Pluspunkt. Einziges Manko: Wenn man es mit der Lautstärke übertreibt, neigen manche Inhalte zum Ausfransen. Summa summarum zeigen unsere Daumen jedoch ganz klar nach oben.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Dual-GPU-Modus benötigt das GT80 schon bei Nichtbeanspruchung viel Energie. 34-49 Watt liegen deutlich über dem Verbrauch eines GTX-980M-Notebooks mit Nvidias Optimus Technik. Das Gigabyte P35X v3 schluckt zum Beispiel nur die Hälfte (16-26 Watt). Der SLI-Kontrahent Aorus X7 Pro ist wegen der schwächeren Grafikchips auch sparsamer (29-41 Watt). Unter Last macht sich die zweite GTX 980M ebenfalls bemerkbar. 140-329 Watt werden vom Gigabyte P35X v3 locker unterboten (108-181 Watt). Beim Aorus X7 Pro gab unser Messgerät 132-276 Watt aus, was einer Ersparnis von 6-16 % gleichkommt.
MSI GT80 | Eurocom X8 | Aorus X7 Pro | Schenker P724 | Alienware 18 | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 14% | -3% | 3% | ||
Idle min * | 34.3 | 29 15% | 36.8 -7% | 28.8 16% | |
Idle avg * | 41.9 | 34.8 17% | 42.3 -1% | 39 7% | |
Idle max * | 49.3 | 40.6 18% | 47.3 4% | 48.8 1% | |
Last avg * | 140.2 | 132 6% | 154.6 -10% | 155.5 -11% | |
Last max * | 328.6 | 276 16% | 326 1% | 321.6 2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 34.3 / 41.9 / 49.3 Watt |
Last |
140.2 / 328.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wer nicht in den Intel Modus wechselt, wird mit recht mageren Laufzeiten abgespeist. Beim Classic Test des Battery Eaters, der eine hohe Belastung simuliert, verabschiedete sich das Notebook nach 48 Minuten. 2,5 Stunden Internetsurfen und 2 Stunden Filmwiedergabe sind ebenfalls dürftig. Mehr lässt sich im Dual-GPU-Betrieb kaum herausholen. Den Reader's Test von Battery Eater packte das GT80 nur drei Stunden.
Ergo: Wenn man den 18-Zöller ohne Netzteil nutzen möchte, sollte der Grafikchip des Prozessors laufen. Rechenintensive Games sind dann allerdings tabu.
MSI GT80 | Eurocom X8 | Aorus X7 Pro | Schenker P724 | Alienware 18 | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -7% | 36% | 46% | 13% | |
Idle | 191 | 148 -23% | 178 -7% | 161 -16% | 203 6% |
H.264 | 130 | ||||
WLAN (alt) | 146 | 88 -40% | 146 0% | ||
Last | 48 | 68 42% | 86 79% | 100 108% | 64 33% |
Fazit
Obwohl das GT80 eines der stärksten Gaming Notebooks ist, das wir jemals im Test hatten, reicht es nach Abschluss aller Messungen nur für ein »Gut«. Neben dem stattlichen Gewicht (über 4,5 Kilogramm) wäre auf der negativen Seite die Geräuschentwicklung zu nennen. In manchen Spielen sind die Lüfter doch arg präsent.
Ansonsten ergattert der 18-Zoll-Koloss hauptsächlich Wertungen im 80er- und 90er-Bereich. Sei es nun für den überdurchschnittlichen Klang, das Super PLS Panel oder die vielen Anschlüsse. Bei den Eingabegeräten leistet der Hersteller auch ganze Arbeit. Die beleuchtete Tastatur auf mechanischer Basis und das Dual-Mode-Touchpad sind definitiv ein Hingucker und könnten passionierte Gamer zum Kauf animieren.
Und für letztere Gruppe ist der High-End-Spross schließlich gedacht. Trotz diverser Mankos (Energieverbrauch, Hitzeentwicklung …) haben SLI-Notebooks ihre Daseinsberechtigung. Die beiden GTX-980M-Karten müssen sich nicht hinter einem Desktop-PC verstecken – im Gegenteil. So werden auch Luxus-Chips wie die GTX 980 überholt.
Eingebettet ist die ganze Technik in einem wartungsfreundlichen Chassis, das – abgesehen von der verlöteten CPU – kaum Wünsche offen lässt. Fünf Massenspeicher, vier RAM-Slots, austauschbare GPUs: Man entdeckt (fast) keine Kompromisse. Das betrifft leider auch den Preis: 3.000-5.000 Euro wird kaum jemand ausgeben können oder wollen. Falls Sie ein günstigeres SLI-Notebook suchen: Das Aorus X7 Pro (82 %) und das Clevo P377SM-A (85 %) sind preislich attraktiver.