Test MSI GS70-2QE16SR51 Notebook
Flach soll es sein, leise, kühl und natürlich schnell. So stellen sich viele Leute das perfekte Gaming Notebook vor. Dank effizienteren Prozessoren und Grafikchips ist man dieser eierlegenden Wollmilchsau schon ein ganzes Stück näher gekommen. Zwar bieten dicke Brocken wie das Alienware 17 oder das MSI GT72 immer noch mehr Leistung, aber unterwegs kann man aktuelle Titel auch sehr gut mit schlanken Gamern wie dem Acer Aspire V17 Nitro oder dem Medion Erazer X7613 zocken.
Das MSI GS70-2QE16SR51 oder GS70 2QE Stealth Pro ist ein Update des gelungenen MSI GS70-2PEi71611, das wir vor etwa einem halben Jahr getestet haben. Ein schnellerer Prozessor und die neue Grafikkartengeneration von Nvidia sollen das Gaming Laptop leistungsfähiger machen. Außerdem gibt es neue Gehäusefarben wie Silber und Rot, die sich von der Masse abheben.
Wir vergleichen das frische MSI GS70 mit Acer Aspire V17 Nitro, Medion Erazer X7613, Aorus X7 Pro, Gigabyte P27G v2 und Nexoc G728II. Vom Gaming-Primus Asus fehlt derzeit noch ein vergleichbar schlanker Konkurrent.
Gehäuse
Wer ein früheres GS70 schon in der Hand hatte, dem wird das Chassis der Neuauflage gleich vertraut sein: MSI nimmt nur minimale Änderungen vor. Das ist aber keineswegs schlecht, denn das Gehäuse hat uns mit seiner recht schlichten Formgebung und den hochwertigen Aluminiummaterialien durchaus überzeugt. Vor allem, dass die Oberflächen matt und unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken sind, gefiel und gefällt uns gut. Unser Testgerät ist komplett in Silber gehalten, Rot und klassisches Schwarz sind als Gehäusefarben ebenfalls verfügbar.
Allein die Druckempfindlichkeit und die geringe Verwindungssteifheit waren zu bemängeln, daran hat sich auch bei unserem aktuellen Testgerät nichts verändert: Auf dem Bildschirm lassen sich durch Verwinden des Deckels Bildfehler erzeugen, und wenn man auf den Handballenauflage drückt, gibt das Gehäuse spürbar nach und knarzt.
Insgesamt ist der Qualitätseindruck ordentlich, zumal das Displayscharnier den Deckel sicher in Position hält und nur ein kurzes Nachwippen erlaubt. Ein kleines Unterscheidungsmerkmal zum Vorgänger ist die vergrößerte Lüftungsöffnung im Bildschirmscharnier, die wohl den leistungsfähigeren Komponenten geschuldet ist.
Ausstattung
Schnittstellen
Was für das Chassis gilt, gilt auch für die Schnittstellen: Es hat sich nichts getan. Auch hier gab es aber wenig zu verbessern. Die exzellente Ausstattung mit Bildschirmanschlüssen aus HDMI und zwei Mini-DisplayPorts ermöglicht es, gleich drei externe Monitore anzuschließen. Vier USB-3.0-Anschlüsse sollten ebenfalls in den meisten Situationen ausreichen. Die Positionierung von je zwei USB-Ports an der vorderen rechten und linken Seite ist allerdings für den Anschluss einer Maus nicht optimal.
Da die untere Bildschirmkante über die Rückseite kippt, gibt es dort keine Anschlüsse, ebenso wenig an der Vorderseite, hier finden sich dafür sieben Status-LEDs.
Kommunikation
Sowohl das LAN-Modul als auch der Funk-Adapter stammen von Qualcomm Atheros. Kabelgebundene Netzwerke lassen sich über das "Killer e2200" genannte Modul mit Gigabit-Geschwindigkeit aufbauen. Bei den drahtlosen Netzwerken werden alle aktuellen Standards bis hin zu 802.11ac unterstützt, womit (je nach Router) Geschwindigkeiten von über 800 MBit pro Sekunde möglich sind.
Die Empfangsqualität ist ordentlich: In zehn Metern Entfernung zum Router zeigt das Windows Symbol noch vier von fünf Striche an, und der Seitenaufbau geht schnell vonstatten. Entfernt man sich noch einmal zwei Meter und bringt eine weitere Wand zwischen Notebook und Router, so sinkt die Anzeige auf drei Striche, und der Seitenaufbau wird etwas langsamer. Alles in allem ist die Geschwindigkeit aber immer noch ordentlich.
Zubehör
Wer möchte, bekommt beim MSI GS70 ein umfangreiches Zubehörpaket, genannt "Elite Pack" mitgeliefert: Dazu gehören eine Gaming-Maus, ein Headset von SteelSeries und ein stabiler Rucksack, in den neben dem Notebook auch noch allerhand Zubehör passt.
Wartung
Wie schon beim Vorgänger lässt sich die Unterseite abnehmen, allerdings erst, nachdem man sage und schreibe 19 Schrauben gelöst und ein Garantiesiegel gebrochen hat. Man erhält nun Zugriff auf den Akku, die Festplatte und die SSDs sowie die beiden Lüfter und das WLAN-Modul. Wer Arbeitsspeicher austauschen will, der muss noch weiter vordringen und ziemlich viele Kabel, Schrauben und Komponenten entfernen.
Im Inneren des Notebooks sollte man vorsichtig vorgehen, um keine Komponenten zu beschädigen. Solange aber beispielsweise die Festplatte fachgerecht ausgetauscht wird, ist die Garantie laut MSI auch bei gebrochenem Siegel weiterhin intakt.
Garantie
24 Monate Garantie übernimmt MSI für seine Laptops. Auf Wunsch kann man über ein Formular das Notebook sogar bei sich zuhause abholen lassen, dorthin wird auch das reparierte Gerät wieder geschickt. Eine Garantieverlängerung um ein Jahr bietet MSI an, sie lässt sich aber nur über Fachhändler beziehen.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur stammt auch beim GS70-2QE16SR51 von SteelSeries und bietet das von anderen MSI Notebooks bekannte und gewöhnungsbedürftige Layout: So ist die Enter-Taste nur halbhoch, und selten verwendete Tasten wie "^" oder "#" sind dafür sehr groß geraten. Auch die eigentlichen Buchstaben wirken etwas schmal, und die Richtungspfeile sind nicht vom Rest abgesetzt. Sonder-Buttons für Lautstärkeregelung oder Helligkeit sind nur über eine Fn-Kombination erreichbar, Multimediatasten fehlen komplett.
Dafür ist der Anschlag recht angenehm, und man kann nach einer gewissen Eingewöhnungsphase auch zuverlässig und schnell mit dem Keyboard schreiben. Ein Tipp: Über das Konfigurationsprogramm lassen sich einzelne Tasten mit Makros belegen. So dürfen Sie die "#" Taste beispielsweise auch mit dem "Enter"-Befehl belegen und so die Eingabe-Funktion wieder vergrößern.
Die Keyboard-Beleuchtung lässt sich umfangreich konfigurieren und in drei Zonen farblich anpassen. Außerdem kann sie die Farbe regelmäßig wechseln, blinken oder pulsieren. Die Helligkeit ist in mehreren Stufen einstell- oder komplett abschaltbar.
Touchpad
Als Touchpad dient ein Clickpad ohne separate Tasten. Für Links- oder Rechtsklick werden die unteren Seiten des Pads einfach abgesenkt. Das ist deutlich weniger präzise als bei separaten Tasten, aber ein Touchpad als Steuerung in Spielen kommt für die meisten Gamer wohl ohnehin nicht in Frage. Für den Notfall kann das Clickpad schon herhalten, zumal es groß und die Oberfläche angenehm gleitfreudig ist.
Wer mag, kann auch Multitouch-Gesten verwenden: Zoomen oder Scrollen mit zwei Fingern auf dem Touchpad funktionieren recht zuverlässig.
Display
Gerade Gamern ist bei ihrem Notebook ein mattes Display wichtig. Das weiß MSI schon lange und bietet (abgesehen von 3K- und 4K-Varianten) keine spiegelnden Displays mehr an. Allerdings herrschen im 17-Zoll-Segment immer noch TN-LED-Panels vor, die blickwinkelstabileren und meist auch farbtreueren IPS-Displays sucht man oft vergeblich. So auch beim aktuellen MSI GS70: Das TN-Panel stammt von Chi Mei und löst nativ mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf.
Die Helligkeit ist im Vergleich zum MSI GS70-2PEi71611 deutlich gefallen, der Durchschnitt liegt nur noch bei 251 cd/m², das sind über 50 cd/m² weniger. Dafür wirkt die Ausleuchtung mit 84 % etwas gleichmäßiger.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 251 cd/m²
Kontrast: 896:1 (Schwarzwert: 0.28 cd/m²)
ΔE Color 11.19 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.57 | 0.5-98 Ø5.2
55% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
62.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
61.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.38
Der Schwarzwert ist auch einen Tick besser, weil niedriger: 0,28 cd/m² hell leuchten schwarze Flächen nur noch. Insgesamt kann das Kontrastverhältnis zwar nicht an den Vorgänger heranreichen, ist aber immer noch in Ordnung: 896:1 errechnet unser System. Farben wirken etwas flau auf dem Bildschirm, selbst die knallige Kacheloberfläche von Windows 8.1 wirkt nicht so bunt wie auf anderen Monitoren.
Mit einem Spektralfotometer und der Software CalMan überprüfen wir unsere Beobachtungen. Tatsächlich sieht man auf den ersten Blick, dass das unkalibrierte Display wilde Ausschläge in allen Kurven und Diagrammen der Testsoftware erzeugt. Bei genauerem Hinsehen nimmt man einen extremen Blaustich in beinahe alle Farbtönen wahr. Wer sich auf die Farben seines Monitors verlassen können muss, der ist hier also falsch.
Im kalibrierten Zustand bekommt man ein deutlich weniger blaustichiges Bild. Auch Sättigung und Farbgenauigkeit sind näher am Referenzwert des Farbraums sRGB. Allerdings verschwindet der bläuliche Schimmer in weißen Flächen und hellen Farben nicht ganz, und die Farben weichen für professionelle Zwecke immer noch zu stark ab.
Ein 17-Zoll-Notebook ist nicht unbedingt der klassische Reisebegleiter, aber dank der schlanken Silhouette und dem relativ geringen Gewicht könnte man das GS70 ja auch mal unterwegs oder auf dem Balkon einsetzen. Dann hilft die matte Anzeige; allerdings muss man sich mit der geringen Helligkeit herumärgern, durch die an hellen Tagen kaum etwas vom Bildschirminhalt zu erkennen ist. Im Schatten und in Innenräumen hat man damit dagegen wenig Probleme.
Das Chi Mei N173HGE-L11 zeigt ein etwas besseres Blickwinkel-Profil als es normalerweise bei TN-Panels üblich ist: Die Farben verfälschen zwar von schräg oben und unten, allerdings tritt dieser Effekt erst relativ spät auf. Nach links und rechts sind die Blickwinkel nahezu perfekt.
Leistung
In Sachen Leistung hat MSI das GS70 ordentlich aufgerüstet: Ein schnellerer Vierkern-Prozessor von Intel und die GeForce GTX 970M kommen zum Einsatz ebenso wie ein RAID-Verbund aus zwei 256 GByte großen SSDs.
Prozessor
Der Intel Core i7-4720HQ taktet mit 2,6 GHz, kann im Turbo-Modus aber bis zu 3,6 GHz erreichen, wenn nur ein Kern aktiv ist (Turbo-Stufen: 4 Kerne @3,4 GHz, 2 Kerne @3,5 GHz). Der Prozessor beherrscht Hyperthreading, berechnet also mit seinen vier Kernen bis zu acht Aufgaben gleichzeitig. In optimierten Anwendungen bringt das einen deutlichen Leistungsschub.
Gegenüber dem Intel Core i7-4700HQ ist der Leistungsunterschied im Cinebench R11.5 deutlich sichtbar: 12 % Vorsprung holt unser Testgerät im Multi-CPU-Benchmark heraus. Dieser dürfte aber kaum spürbar sein: Beide Prozessoren reichen üblicherweise für alle Tätigkeiten und erledigen sie sehr flott. Wenn man aber beispielsweise ein selbst geschnittenes Video rendert, würde das auf unserem Testgerät vermutlich über 10 % schneller gehen als beim Vorgänger. Gegenüber dem Intel Core i7-4710HQ, der beispielsweise im Medion Erazer X7613 und Acer Aspire V17 Nitro steckt, ist laut Benchmarks kein Leistungsplus vorhanden.
System Performance
Sowohl das MSI GS70-2QE16SR51 als auch die Vergleichs-Notebooks sind sehr flotte Systeme, die klug zusammengestellt wurden. Unser aktuelles Testgerät kann sich allerdings leicht von der Konkurrenz absetzen, was sicherlich an der Kombination aus schnellerem Prozessor, leistungsfähigerer Grafikkarte und SSD-RAID liegt. Je nach Szenario beträgt der Unterschied in den Systembenchmarks bis zu 24 %.
PCMark 7 Score | 5968 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3969 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4836 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4463 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GS70-2QE16SR51 | |
MSI GS70-2PEi71611 | |
Medion Erazer X7613-MD98795 | |
Acer Aspire V 17 Nitro (VN7-791G-759Q) | |
Nexoc G728II | |
Gigabyte P27G v2 |
Massenspeicher
MSI schließt im vorliegenden Modell zwei SSDs von Toshiba zum einem RAID-0-Verbund zusammen. Da Daten gleichzeitig auf zwei Laufwerken geschrieben oder gelesen werden können, erhöht sich die Performance. Der Vorteil wird im AS-SSD-Benchmark deutlich: Das MSI GS70-2QE16SR51 kann sequentielle Daten doppelt so schnell von seinem SSD-Verbund lesen wie der Vorgänger mit Single-SSD. Außerdem verbaut MSI eine TeraByte-HDD mit 7.200 Umdrehungen pro Minute, die für mehr Platz sorgt und als Speicher für Musik, Filme und Bilder ausreichend schnell ist.
Grafikkarte
Als dedizierte Grafikkarte und damit als Herzstück des Notebooks kommt eine GeForce GTX 970M zum Einsatz. Der Grafikchip greift auf 3 GByte schnellen GDDR5-Videospeicher zurück und taktet unter Last mit 924-1.038 MHz (je nach Turbo). Gegenüber der alten GTX 870M zeigt sich in den 3D-Marks ein deutlicher Leistungsvorsprung. Die GTX 970M gehört zu den aktuell schnellsten mobilen Grafikkarten und sollte für die meisten Games auch in maximalen Details zum flüssigen Spielen reichen.
Im Prozessor ist außerdem eine HD Graphics 4600 verbaut, die für Büroaufgaben und Filme absolut genügt. Sie wird per Optimus Technolgie aktiviert, sobald nicht viel Leistung benötigt wird. Da die GeForce GTX 970M dann ausgeschaltet ist, lässt sich viel Energie sparen. MSI veranschaulicht sogar, welche Grafikkarte gerade aktiv ist: Der Power-Button unter dem Display ändert seine Farbe, wobei Weiß für den Prozessorchip und Orange für die dedizierte GPU steht.
3DMark 11 Performance | 9206 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 118713 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 20633 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 6603 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die 3D-Leistung der GeForce GTX 970M kann durchaus überzeugen, selbst bei aktuellen Titeln ist es oft möglich, sie in vollen Details und der nativen Display-Auflösung zu genießen. Allein das extrem anspruchsvolle "Assassin's Creed Unity" fällt beim Ultra-Setting unter 30 Frames. Etwas anspruchslosere Titel wie "Mittelerde: Mordors Schatten" laufen selbst in ultrahohen Einstellungen mit über 50 Bildern pro Sekunde. Für ein flaches High-End-Notebook ist das eine respektable Vorstellung, Gaming mit vollen Details wird (mit leichten Abstrichen) wirklich portabel.
Erfreulich ist auch, dass die Grafikkarte bei einer Partie "Dragon Age: Inquisition" keine Probleme hatte, durchgehend den maximalen Boost-Takt von 1.038 MHz zur Verfügung zu stellen. Durch die erhöhte Energieeffizienz der GeForce GTX 970M scheint das Kühlsystem des MSI GS70 zumindest für den normalen Spielebetrieb gerade noch ausreichend zu sein: Ein Drosseln wie beim MSI GS70-2PEi71611 ist nicht zu beobachten. Nervig allerdings: Bei "Dragon Age: Inquisition" gab es Probleme mit der Vollbilddarstellung, die sich auch durch ein Treiberupdate nicht beheben ließen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 406 | 293 | 185 | 80 |
Thief (2014) | 81 | 74 | 68 | 39 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 60 | 60 | 60 | 50 |
Sims 4 (2014) | 185 | 150 | 97 | 89 |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 170 | 124 | 70 | 53 |
Alien: Isolation (2014) | 222 | 199 | 94 | 63 |
F1 2014 (2014) | 110 | 107 | 100 | 95 |
Assassin's Creed Unity (2014) | 63 | 54 | 31 | 26 |
Far Cry 4 (2014) | 98 | 94 | 62 | 52 |
Dragon Age: Inquisition (2014) | 132 | 85 | 48 | 33 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die gute Nachricht: Von den Speichermedien des MSI GS70-2QE16SR51 wird man nichts mitbekommen. Der RAID-Verbund aus bis zu vier SSDs macht ohnehin keine Geräusche, und auch die verbaute Festplatte arbeitet mit 31,6 dB(A) recht leise.
Jedoch liegt es an den permanent rauschenden Lüftern, dass die HDD eher in den Hintergrund tritt: Im Idealfall verhält sich das Notebook mit 29,6 dB(A) zwar flüsterleise, allerdings erhöht das Lüftergespann selbst bei einfachen Aufgaben seine Drehzahl oft kurzzeitig und wird dann recht laut. Das ist besonders bei Videos störend, könnte durch ein Firmware-Update aber recht einfach behoben werden. Die maximale Idle-Lautstärke ist mit 39,4 dB(A) deutlich höher als beim Vorgänger.
Unter Last hat das aktuelle GS70 zwar den größeren Spielraum beim Lüftergeräusch und kann mit minimal 47,2 dB(A) etwas leiser als der Vorgänger sein, in der Spitze ist es mit 55,8 dB(A) jedoch auch sehr laut. Im normalen Spielebetrieb sind es höchstens 50 dB(A). Die Kühlung agiert dabei sehr dynamisch, verändert ihre Drehzahl also laufend. Das Lüftergeräusch an sich ist leider etwas hochfrequent und dadurch sehr gut hörbar und nicht so angenehm wie das tiefere Rauschen eines MSI GT72, das insgesamt auch wesentlich leiser zu Werke geht.
Wer ein ruhiges Spiele-Notebook sucht, ist mit den flachen Gamern derzeit ohnehin noch falsch beraten, wobei das MSI GS70-2QE16SR51 auch innerhalb des Konkurrenzfelds recht laut ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 34.4 / 39.4 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
Last |
| 47.2 / 55.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die höhere Leistung gegenüber dem Vorgänger macht sich nicht nur beim Betriebsgeräusch, sondern auch bei der Temperaturentwicklung bemerkbar: Schon im Idle-Modus wird der hintere Chassis-Bereich spürbar warm, das MSI GS70-2PEi71611 zeigte hier keine Erwärmung.
Beim Vorgänger war es im 3D-Betrieb eigentlich nicht mehr möglich, das Notebook auf dem Schoß zu betreiben oder in der Hand zu halten, da die hintere Hälfte richtig heiß wurde. Beim Nachfolger wurde dieses Problem durch die potentere Grafikeinheit noch einmal verschärft: Bis zu 68,6 Grad messen wir an der Unterseite im Volllastbetrieb, das ist mehr, als die meisten Heizkörper auf voller Stufe erreichen. An der Oberseite sind die Temperaturen zwar geringer, sehr warm wird das Areal über der Tastatur aber dennoch.
Im Stresstest setzen wir sowohl GPU als auch CPU unter Volllast und schauen, ob das Kühlsystem leistungsfähig genug ist. Ergebnis: Weder Grafikkarte noch Prozessor können ihren vollen Takt erreichen, außerdem leert sich der Akku auch bei eingestecktem Netzteil. Am schlimmsten trifft die Temperaturentwicklung den Prozessor: 98 Grad Celsius ermitteln wir als Spitzenwert. Auf Dauer können solch hohe Temperaturen die Lebensdauer der Hardware verkürzen. Die GTX 970M bleibt beim Zocken auch nach längerer Beanspruchung noch leistungsfähig: Ein 3DMark06 direkt nach dem Stresstest erbrachte beinahe dieselbe Punktzahl wie im ersten Durchgang.
Über das sogenannte "Shift"-System, das MSI als Software einbaut, lässt sich die Temperatur allerdings begrenzen, indem die Turbo-Funktion von CPU und GPU limitiert wird. Das geht in drei Stufen, natürlich verliert man dadurch Leistung.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 56.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 68.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-13.6 °C).
Lautsprecher
Wie schon beim letzten GS70 sind wir auch bei unserem jetzigen Testgerät nicht wirklich mit den Lautsprechern zufrieden. Während die Dynaudio Speaker im GT72 zum Besten gehören, was derzeit in Notebooks verbaut ist, können sie bei den schmaleren Notebooks nicht überzeugen. Zwar optimiert auch hier die "Sound Blaster Cinema 2"-Technik von Creative den Klang, was eine tatsächliche Verbesserung bringt. Allerdings fehlt es eben an den Grundlagen: genug Raum für den Subwoofer, um Bässe wuchtig zu reproduzieren oder ausreichende Detailfülle der Lautsprecher, damit der Sound nicht zum Brei verkommt. Beides ist offenbar nicht vorhanden, und dementsprechend mittelmäßig hört sich der Klang an.
Positive Aspekte gibt es auch, beispielsweise die maximale Lautstärke, die sehr hoch ist, und die klare Stimmwiedergabe. Insgesamt werden audiophile Naturen trotzdem zu externen Lautsprechern greifen müssen. Wer anspruchsloser ist, der kann sich mit den Speakern jedoch eventuell abfinden.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Das Netzteil ist mit 150 Watt identisch zum Vorgänger und das, obwohl Prozessor und Grafikkarte leistungsfähiger geworden sind. Glücklicherweise schafft die GeForce GTX 970M einen deutlichen Effizienzsprung, so dass 150 Watt gerade noch ausreichen. Dass sich allerdings der Akku unter Volllast entlädt, ist ein Anzeichen dafür, dass das Netzteil an den Grenzen seiner Belastungsfähigkeit arbeitet.
Den Standby-Verbrauch des MSI GS70-2PEi71611 konnte der Hersteller etwas reduzieren: 0,2 Watt beim aktuellen Modell sind in Ordnung. Der grundlegende Idle-Verbrauch ist dafür gestiegen, mindestens 15,7 Watt zog das Testgerät aus der Steckdose, der Vorgänger kam noch mit 6,2 Watt aus. Zwar gibt es diverse Profile, durch die man mit "FN + F5" schalten kann, diese ändern den Verbrauch aber nur minimal.
Bei voller Last zeigt sich das System dann relativ genügsam und benötigt nur knapp 9 Watt mehr als der deutlich langsamere Vorgänger: 166,9 Watt sind der Maximalwert.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 15.7 / 21.7 / 26.3 Watt |
Last |
108.7 / 166.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auch die Akkulaufzeiten spiegeln die Hardware-Veränderungen wieder: Die Idle-Laufzeit ist durch den höheren Minimalverbrauch viel geringer, der praxisnahe WLAN-Test fällt recht ähnlich aus, und bei hoher Last hält der Akku ungefähr eine Stunde und damit 33 % kürzer durch.
Mit den anderern Vergleichsgeräten kann das MSI GS70-2QE16SR51 auch nicht mithalten, besonders das Acer Aspire V17 Nitro schafft deutlich mehr als unser Testgerät.
MSI GS70-2QE16SR51 GeForce GTX 970M, 4720HQ, Toshiba HG6 THNSNJ256GMCU | MSI GS70-2PEi71611 GeForce GTX 870M, 4700HQ, Toshiba HG6 THNSNJ128GMCU | Medion Erazer X7613-MD98795 GeForce GTX 860M, 4710HQ, SanDisk X110 SD6SF1M128G | Acer Aspire V 17 Nitro (VN7-791G-759Q) GeForce GTX 860M, 4710HQ, Kingston RBU-SNS8100S3128GD | Nexoc G728II GeForce GTX 860M, 4700MQ, Mushkin Atlas mSATA MKNSSDAT240GB | Gigabyte P27G v2 GeForce GTX 860M, 4710MQ, Liteonit LMT-128M6M | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 33% | 24% | 52% | 30% | 34% | |
Idle | 308 | 432 40% | 473 54% | 522 69% | 295 -4% | 287 -7% |
WLAN (alt) | 211 | 235 11% | 246 17% | 220 4% | 220 4% | 244 16% |
Last | 61 | 90 48% | 62 2% | 111 82% | 116 90% | 117 92% |
Fazit
Beim Vorgänger lautete die Teaser-Einleitung schon "So heiß wie ein Vulkan". Danach wäre man mit dem neuen MSI GS70-2QE16SR51 noch weiter ins Erdinnere vorgedrungen: Die Temperaturen sind nochmals gestiegen, ebenso wie die Geräuschkulisse beim Zocken. Außerdem bleiben Kritikpunkte wie die mäßigen Lautsprecher und das seltsame Tastatur-Layout.
Flaches High-End ist also weiterhin ein Kompromiss, oder? Nicht unbedingt: Acer hat mit dem Aspire V17 dieses Jahr bewiesen, dass Gaming im kompakten Format möglich ist, auch wenn das Nitro nicht ganz dünn wie das MSI GS70 erscheint.
Wer auf Teufel komm raus ein relativ leichtes und flaches 17-Zoll-Notebook mit vernünftigem Metallgehäuse und ordentlicher Spieleleistung sucht, darf das aktuelle MSI GS70 in Betracht ziehen, zumal die GeForce GTX 970M viele aktuelle Games auch in (ultra)hohen Details noch flüssig darstellen kann. Im normalen Spieleeinsatz ist keine Drosselung zu beobachten, unter absoluter Volllast allerdings schon, auch werden die Temperaturen hier sehr hoch. Das Kühlsystem wirkt immer noch etwas unterdimensioniert.
Wer sich mit den Eigenheiten des MSI GS70 arrangieren kann, der bekommt ein Gaming Notebook, das vor allem durch hohe Leistung im schlanken Outfit besticht. Wem Power nicht ganz so wichtig ist, der findet bei der Konkurrenz überzeugendere Angebote.