Test Schenker XMG P505 (Clevo P651SE) Notebook
Passend zum Launch der GeForce-900-Generation hat uns Schenker das brandneue XMG P505 zur Verfügung gestellt. Laut Barebone-Experte Clevo kann das zugrunde liegende Chassis entweder mit einem Core i7-4710HQ (HD Graphics 4600) oder einem Core i7-4770HQ bzw. Core i7-4870HQ (jeweils Iris Pro 5200) bestückt werden. Beim Display gibt es ebenfalls drei Optionen: Statt eines konventionellen FHD-Bildschirms mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten lässt sich auch ein WQHD+- (2.880 x 1.620) oder ein QFHD-Modell (3.840 x 2.160) verbauen.
Hinzu kommen vier Arbeitsspeicherslots, die maximal 32 GByte DDR3-RAM unterstützen. Nicht minder üppig geht es beim Massenspeicher zu. So hat man im 2,5-Zoll-Käfig die Wahl zwischen einer 9,5 Millimeter dicken oder zwei 7 Millimeter hohen Festplatte(n). Absolutes Highlight sind jedoch die M.2-Slots, von denen einer PCIe-Varianten aufnehmen kann (ansonsten SATA). Darüber hinaus können Sie auf der Homepage noch andere Komponenten wie die Tastatur, das Betriebssystem und das Funkmodul anpassen.
Apropos WLAN: Bei unserem nicht finalen Vorseriengerät war aus BIOS-Gründen keine Nutzung des Funkadapters möglich. Die Verarbeitung und die Lüftersteuerung können ebenfalls von der Serienproduktion abweichen. Da sich das Notebook anständig testen ließ, vergeben wir dennoch eine Wertung.
Update 16.01.15: Unter diesem Link finden Sie einen Test zur Variante mit Core i7-4710HQ und GTX 980M.
Gehäuse
Im Gegensatz zum Vorgänger basiert das XMG P505 nicht auf dem P157SM-(A) Barebone, sondern auf dem taufrischen P651SE Gehäuse. Mit einer Höhe von 2,5 Zentimetern wirkt es deutlich flacher als das alte Modell (~4,5 Zentimeter). Auch das Gewicht wurde massiv reduziert. Statt 3,3 Kilogramm sind es jetzt nur noch 2,6 Kilogramm, also knapp 20 % weniger. Aufgrund der kompakten Bauart kann man das P651SE als mobil bezeichnen. Wenn man die Gaming Notebooks anderer Konkurrenten betrachtet (Acer Aspire V 17 Nitro, Aorus X7 v2, Lenovo Y50-70, MSI GS70...), scheinen die Tage der wuchtigen Desktop Replacements langsam, aber sicher gezählt zu sein.
Trotz dem Presample-Status wies unser Testgerät eine recht gute Verarbeitung auf. Einzig der Displayrahmen erweckte nicht unbedingt den Eindruck, als ob er sonderlich fest im Deckel sitzen würde. Generell punktet das XMG P505 mit relativ hochwertigen Materialien. Während das Keyboard und die Tastatureinfassung mit einer feinen Gummierung überzogen sind, bestehen die Handballenauflage, das Cover und die Unterseite aus sandgestrahltem Aluminium. Beim ebenfalls existierenden P650SE Barebone soll die Oberfläche gebürstet sein. Die Stabilität des Testgeräts ging insgesamt in Ordnung, wobei sich der Deckel – wie im Notebook-Segment üblich – sehr stark verwinden lässt. Das restliche Chassis steckt auch kräftigeren Druck prima weg.
Am meisten hat uns die Optik überrascht. So war Clevo in der Vergangenheit eher für biedere (W650SJ, W355SS, P170SM-A...) oder kindlich verspielte (P177SM-A) Designs bekannt. Mit dem P651SE gelingt den Taiwanesen jedoch ein modernes und gleichzeitig dezentes Chassis, dessen Form an den 13-Zoll-Spross W230SS erinnert. Farbe und Material orientieren sich primär am MSI GS60 bzw. Gigabyte P35W v2. Nimmt man alle Aspekte zusammen, hat Clevo ein qualitativ solides 15-Zoll-Notebook kreiert, das es durchaus mit der Konkurrenz aufnehmen kann. Zur Referenz reicht es wegen kleinerer Mängel allerdings nicht. Hier sind weiterhin Asus und Alienware spitze.
Ausstattung
Schnittstellen
Die Menge der Schnittstellen wurde im Vergleich zur letzten Generation etwas reduziert. So entdeckt man beim P651SE Barebone lediglich drei statt vier Audio-Buchsen (Kopfhörer, Mikrofon, S/PDIF). Der integrierte Kartenleser beherrscht indes nur sechs anstelle von neun Formaten. Über den gestrichenen Firewire-Port versucht Clevo mit einem SIM-Kartenslot hinwegzutrösten. Ansonsten enthält das XMG P505 noch vier USB-3.0-Ports (einmal als eSATA-Combo), einen RJ45-Anschluss und ein Kensington Lock. Als Bildausgänge dienen ein HDMI-Port (1.920 x 1.200) und zwei Mini-DisplayPorts (3.840 x 2.160). Ergo: Trotz der Einsparungen kann sich die Anschlussvielfalt sehen lassen.
Kritik muss das XMG P505 für die suboptimale Verteilung einstecken. Während das P150SM-A respektive P157SM-A dank seiner hecklastigen Anordnung sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet war, hat das P651SE manche Ports sehr weit vorne. Beim Einsatz einer Maus drohen dadurch unschöne Dates mit Kabeln.
Sicherheit
Der Security-Aspekt wird nicht vernachlässigt. Als eines der wenigen High-End-Notebooks bietet das XMG P505 einen Fingerabdruckscanner, der mittig unter dem Touchpad sitzt. Ein TPM-2.0-Chip ist auch an Bord.
Drahtlose Kommunikation
Wie eingangs angesprochen, war es uns nicht möglich, den Funkadapter zu überprüfen. Schenker packte mit dem Wireless-AC 7260 jedenfalls eines der erfolgreichsten Intel Produkte ins Testgerät. Dank ac- und 5,0-GHz-Support garantiert der M.2-Chip eine gute Leistung sowie eine hohe Zukunftssicherheit. Bluetooth-Fans freuen sich zudem über die Unterstützung der 4.0-Version.
Wartung
Obwohl man auf der Unterseite mehr als zehn Schrauben entfernen muss, würden wir die Wartungsmöglichkeiten als gut bezeichnen. Nach der etwas kraftaufwendigen Entnahme des Gehäusebodens kommt der Nutzer nicht nur an das WLAN-Modul und zwei Arbeitsspeicherbänke, sondern auch an den 2,5-Zoll-Käfig und die restlichen M.2-Slots heran. Das Triple-Kühler-System, welches die Abwärme von CPU und GPU getrennt aus dem Notebook befördert, ist ebenfalls erreichbar.
Nicht ganz so toll hat uns der verschraubte Akku gefallen. Dass Prozessor und Grafikchip verlötet sind, wird – trotz der Nachteile bei einem Defekt – immer mehr zum Standard. Beim Vorgänger konnte man beide Komponenten noch wechseln. Immerhin ermöglicht Clevo den Austausch der Keyboards. Unter letzterem wurden die primären RAM-Bänke platziert.
Software
Wer ein sauberes Betriebssystem zu schätzen weiß, ist bei Schenker definitiv an der richtigen Adresse. Wie der rechte Screenshot belegt, warten auf dem Massenspeicher nur knapp 20 Treiber. Kein Vergleich zu großen Herstellern wie Acer, Asus oder MSI, die ihre Notebooks gerne mit Bloatware vollstopfen.
Zubehör
Zum Lieferumfang passt das Adjektiv »bescheiden«. Zwar konnten wir dem Karton ein 590 Gramm schweres Netzteil (16,7 x 8,2 x 2,5 Zentimeter), eine Treiber-DVD und eine Brennsoftware (Nero 12 Essentials) entlocken, das war es dann aber auch. Der Verkaufsversion dürfte zumindest noch ein Handbuch oder ein Quick Start Guide beliegen. Top: Käufer eines Betriebssystems erhalten einen originalen Windows Datenträger.
Garantie
Die Basis-Garantie erstreckt sich über 24 Monate (Pickup- & Return-Service). Gegen einen Aufpreis von 150 bzw. 300 Euro kann die Garantie auf 36 oder 48 Monate erweitert werden.
Eingabegeräte
Tastatur
Als Tastatur dient überraschenderweise nicht das 3-Zonen-Modell des XMG P504, sondern die einfarbige Chiclet-Variante des XMG A504, welche leicht modifiziert wurde (rot markierte WASD-Tasten). Großer Vorteil dieser Version ist die schnelle Eingewöhnung. Während beim P157SM-A Barebone zahlreiche Tasten verschoben und/oder in der Größe beschnitten sind, kann das P651SE mit einem Standard-Layout auftrumpfen. Einzig die normal dimensionierten Richtungspfeile nehmen etwas vom Haupt- respektive Nummernblock weg.
Abgesehen von der F-Reihe sind Buchstaben und Zahlen 15 x 15 Millimeter groß. Ob man die üppigen Zwischenräume mag, hängt ganz vom individuellen Geschmack ab. Qualitativ erweist sich das Keyboard als brauchbar. Zwar klingen die Modelle von anderen Gaming Notebooks weniger klapprig, Druckpunkt und Anschlag dürften jedoch den meisten Ansprüchen gerecht werden. An der zweistufigen Beleuchtung gibt es ebenfalls kaum etwas zu meckern, wobei die Intensität noch einen Tick stärker sein könnte.
Touchpad
Angesichts des eingeschränkten Platzangebots ist das Touchpad sehr groß: 107 x 62 Millimeter übertrumpfen sogar manchen 17-Zoll-Boliden. In Kombination mit der glatten Oberfläche lassen sich auch längere Bildstrecken angenehm zurücklegen. Bei der Präzision und der Gleitfähigkeit reicht es dagegen nur für das obere Mittelfeld. Hier und da sind Erkennung und Rutschverhalten nicht 100 % perfekt.
Erwartungsgemäß wurde der Mausersatz mit einer Multi-Touch-Steuerung versehen. Bereits im Auslieferungszustand kann man Inhalte per 2-Finger-Geste zoomen oder drehen. Ein konventioneller Bildlauf am rechten und unteren Rand ist auch sehr praktisch.
Nicht ganz so zufrieden waren wir mit den dedizierten Maustasten. Grund: Im Vergleich zum harten Tastaturfeedback sind die Buttons recht schwammig und undefiniert. Tipp: Da das Touchpad in den WASD-Bereich hineinragt, sollte es man beim Zocken mit einer externen Maus abschalten (Fn + F1). Ansonsten drohen ungewollte Eingaben. Clevo will im Gerät eine automatische Deaktivierung des Touchpads nach Anschluss einer externen Eingabe integriert haben, was wir bei unserem Gerät nicht weiter getestet haben.
Display
Während 1.920 x 1.080 Pixel bis vor einiger Zeit das Höchste der Gefühle waren, drängen jetzt immer mehr 3K- und 4K-Displays auf den Markt. Barebone-Experte Clevo ist in dieser Disziplin einer der Vorreiter. So konnte bereits das W230SS mit einem QHD+-Panel (3.200 x 1.800) konfiguriert werden. Beim P651SE legt der Hersteller nochmal eine Schippe drauf und verwöhnt Kunden mit maximal 3.840 x 2.160 Pixeln. Dass ein QFHD-Panel ungemein scharf wirkt, müssen wir wohl nicht extra erwähnen.
Viel wichtiger ist das Verhalten in der Praxis. Und genau hier hapert es leider gewaltig: Selbst Windows 8.1 kommt überhaupt nicht mit derart hohen Auflösungen zurecht und stellt, egal welche Systemoptionen man auch vornimmt, Fenster, Schriften und andere Elemente entweder zu groß oder – was sehr häufig passiert – viel zu klein dar (siehe Screenshot). Gleiches gilt für die WQHD+-Variante mit 2.880 x 1.620 Pixeln, wobei die angeführten Probleme dort nicht ganz so krass sind.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 345 cd/m²
Kontrast: 1643:1 (Schwarzwert: 0.21 cd/m²)
ΔE Color 3.02 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.6 | 0.5-98 Ø5.2
59% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
64.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
92.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
64.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.39
Entsprechend würden wir Ihnen derzeit noch von 3K und 4K abraten. Auch deshalb, weil die GPU in Spielen sehr oft überfordert ist. Beispiel gefällig? Wenn man Battlefield 4 mit dem Preset »Ultra« zockt, kommt das XMG P505 beim Einsatz von 1.920 x 1.080 Pixeln (ebenfalls sehr scharf) auf knapp 55 fps. 3.840 x 2.160 Pixel lassen die Bildwiederholrate um etwa 2/3 einbrechen (17 fps).
Rein von den Messwerten macht das QFHD-Panel (Sharp LQ156D1JX01B) eine exzellente Figur. So fällt der Kontrast über 50 % höher als beim WQHD+-Display des MSI GT60 Dominator aus (1.643 vs. 1.067:1). cd/m²). Die Leuchtkraft ist mit 333 zu 276 cd/m² ebenfalls besser.
Wenn es um das Thema Farbdarstellung geht, unterscheiden sich die Notebooks kaum. In der Software CalMan bestechen beide Displays durch eine relativ hohe Genauigkeit. Panels auf TN-Basis schneiden hier meist deutlich schlechter ab. Zwar werden Profis einen minimalen Blaustich erkennen, allerdings sind die Abweichungen nicht gravierend. Viel störender ist nach Ansicht des Autors die mäßige Helligkeitsverteilung. Besonders am oberen Displayrand hatte unser Testgerät mit starken Lichthöfen zu kämpfen. Diese sieht man jedoch nur bei einfarbigen und/oder dunklen Hintergründen.
Als weiteres Manko müssen wir die Verspiegelung nennen. Trotz der erstklassigen Helligkeit reflektiert die Anzeige extrem. Selbst in Innenräumen werden die Augen oft über Gebühr belastet. Je nach Standort sollte man Fenster etc. abdunkeln. Lob verdient das Panel für die üppige Blickwinkelstabilität, die sich an anderen IPS-Modellen orientiert. Vertikal schwächelt das XMG P505 nur von schräg oben.
Hinweis: Dass die Farbraumabdeckung 100 % sRGB beträgt (Angabe von der Schenker Website), können wir nicht bestätigen. Laut unseren Messungen werden 80 % sRGB und 59 % AdobeRGB erzielt, was allerdings immer noch recht gut ist.
Leistung
Prozessor
Die unterstützten Prozessoren weichen nicht nur hinsichtlich der Taktraten, sondern auch beim Grafikchip voneinander ab. Während der Core i7-4710HQ (2,5-3,5 GHz) mit der bekannten HD Graphics 4600 ausgestattet ist, werkelt im 4770HQ (2,2-3,4 GHz) respektive 4870HQ (2,5-3,7 GHz) die deutlich kräftigere Iris Pro 5200.
Ansonsten gleichen sich viele Spezifikationen. 6 MByte L3-Cache und 47 Watt TDP sind typisch für die Quad-Core-CPUs aus Intels Haswell Generation (22 nm). Per Hyper-Threading können die Vierkerner sogar acht Threads parallel bearbeiten. Damit der Stromverbrauch im Leerlauf-Betrieb und bei simplen Tätigkeiten nicht allzu hoch wird, nutzt das XMG P505 die Optimus Technologie von Nvidia. Diese aktiviert die GeForce GPU nur dann, wenn die Leistung auch wirklich nötig ist.
Turbo Boost
Als kleinere Schwachstelle offenbarte sich die Turbo-Boost-Funktion. Zwar erreicht der Core i7-4870HQ unter Last durchaus 3,5-3,7 GHz, hin und wieder fällt der Takt jedoch kurzfristig auf 2,5-3,0 GHz, was man aber kaum an den Benchmark-Ergebnissen sieht. Clevo Barebones taten sich in der Vergangenheit schon öfter schwer, den Turbo komplett auszureizen (wir erinnern uns an das P177SM-A). Für Käufer stellt sich dann natürlich die Frage, ob der Aufpreis zu den teureren Modellen gerechtfertigt ist. Unsere Empfehlung lautet Core i7-4710HQ.
Leistung CPU
Die schwankende Übertaktung macht sich nur in Single-Core-Tests leicht bemerkbar. Trotz dem identischen Maximaltakt rechnete der Core i7-4870HQ beim Cinebench R15 etwas langsamer als der Core i7-4810MQ des XMG P724 (142 vs. 145 Punkte). Der 200 MHz flottere Core i7-4910MQ schafft ca. 8 % mehr, wohingegen der Core i7-4710MQ über 15 % zurückliegt (119 Punkte @Medion Erazer X7831). Im Multi-Core-Test setzt sich das XMG P505 knapp an die Spitze. 709 Punkte wurden weder vom Schenker XMG P704 (697 Punkte @i7-4910MQ) noch vom XMG P724 (680 Punkte @i7-4810MQ) erreicht. Der Core i7-4710MQ ordnet sich derweil rund 9 % hinter dem i7-4870HQ ein.
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4870HQ | |
Core i7-4910MQ | |
Core i7-4810MQ | |
Core i7-4710MQ | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4870HQ | |
Core i7-4910MQ | |
Core i7-4810MQ | |
Core i7-4710MQ |
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4870HQ | |
Core i7-4910MQ | |
Core i7-4810MQ | |
Core i7-4710MQ | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4870HQ | |
Core i7-4910MQ | |
Core i7-4810MQ | |
Core i7-4710MQ |
Grafikkarte
Mit der GeForce GTX 980M und GTX 970M zieht die Maxwell Architektur nun auch im oberen High-End-Bereich ein. Trotz dem ähnlichen Stromverbrauch und dem konstanten Herstellungsprozess (28 nm) konnte die Leistung im Vergleich zur 800er-Generation massiv gesteigert werden.
Angefangen bei der GTX 970M, die mit 1.280 Shader-Einheiten und einem Kerntakt von 924 MHz an den Start geht. Bei der GeForce GTX 870M waren es zwar 1.344 CUDA Cores und 941 MHz Basistakt, aufgrund diverser Verbesserungen rechnet der neue Chip dennoch eine ganze Ecke flotter. Am Speicher hat Nvidia nahezu keine Anpassungen vorgenommen. Je nach Notebook greift die GTX 970M auf 3 oder 6 GByte GDDR5-VRAM zurück (Interface: 192 Bit).
Wer es auf maximale Performance abgesehen hat, gönnt sich am besten gleich die GTX 980M, die mit einem 4-8 GByte großen Videospeicher versehen ist (256-Bit-Interface). Auch hier fällt der Abstand zum Vorgänger üppig aus. Obwohl Nvidia erneut auf 1.536 Rechenwerke setzt und den Kerntakt »nur« um knapp 10 % erhöht (1.038 vs. 954 MHz), sprintet die GTX 980M teils über 50 % an der GTX 880M vorbei. Diese Aussage beruht auf unseren Benchmarks zum MSI GT72, das wir in Kürze einem Test-Update unterziehen werden.
Große Fortschritte soll Nvidia auch bei der Technik Battery Boost gemacht haben, welche die Akkulaufzeit im Spielebetrieb optimiert. Ebenfalls wichtig für Gamer: Mittels GPU Boost wird der Kerntakt unter Last um ein paar Prozent angehoben. Im Falle der GTX 970M sind dadurch bis zu 1.038 MHz drin. Top: Als Treiber gibt Nvidia den Notebook-Herstellern die recht aktuelle ForceWare 344.00 an die Hand.
Leistung GPU
Wer bei der GeForce-900-Generation nur mit einem kleinen Performance-Schub gerechnet hat, wird schnell eines Besseren belehrt. Nehmen wir zum Beispiel den Fire Strike Test des 3DMark 13. Mit einem GPU-Score von 7.268 Punkten reiht sich die GTX 970M genau 20 % vor der GTX 880M (6.044 Punkte @Gigabyte P25X v2) und sogar 55 % vor der GTX 870M ein (4.701 Punkte @MSI GT60 Dominator). Auch der Hauptkonkurrent aus dem Hause AMD hat es gegen die Neuzugänge schwer. So kommt die Radeon R9 M290X auf einen 27 % niedrigeren Score (5.294 Punkte @One K56-4N).
Im Unigine Heaven 3.0 Benchmark, den wir jeweils mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten und normaler Tessellation durchführen, schlägt sich die GTX 970M ebenfalls wacker. 93 fps liegen 14 % über dem Niveau der GTX 880M (~82 fps). GeForce GTX 870M und Radeon R9 M290X sind knapp 30 % schwächer (62-64 fps).
Insgesamt hat Nvidia einen extrem potenten High-End-Spross kreiert, der mit der 800er-Reihe den Boden aufwischt. Es zeichnet sich jedoch ab, das entsprechende Notebooks recht teuer sein werden. Desktop-PCs bieten immer noch ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Unigine Heaven 3.0 - 1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (333.11) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (333.11) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
3DMark 11 - 1280x720 Performance Combined (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (333.11) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (333.11) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
3DMark Vantage P Result | 28845 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 9770 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 71464 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 20457 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 6429 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Eine der schwierigsten Entscheidungen wartet beim Massenspeicher. Neben dutzenden Solid State Drives bietet Schenker auch mehrere HDDs an. Unser Testgerät enthielt eine Kombination aus M.2-SSD und 2,5-Zoll-HDD, was einerseits für einen flotten Windows Betrieb und andererseits für ordentlich Speicherplatz sorgt.
Dank der PCIe-x4-Schnittstelle ist die Samsung XP941 einer klassischen SATA-III-SSD (maximal 600 MB/Sek) meilenweit voraus. So kommt die 256-GByte-Version im AS SSD Benchmark auf eine sequentielle Leserate von 1.127 MB/Sek und eine sequentielle Schreibleistung von 713 MB/Sek. Für derart hohe Werte musste man bisher zwei oder drei SSDs im RAID-0-Modus laufen lassen (siehe z. B. das Gigabyte P25X v2 oder das MSI GT72). Die Zugriffszeit der Samsung XP941 fällt mit 0,052-0,099 ms eher durchschnittlich aus. 4K-Dateien werden auch nicht schneller als bei der Konkurrenz übertragen.
Dazu kam bei unserem Testgerät die 1.000 GByte große HGST Travelstar 7K1000 (7.200 rpm), welche momentan im Konfigurator fehlt. Schade, denn die Performance bewegt sich mit knapp 130 MB/Sek auf einem – zumindest für HDDs – sehr guten Maximallevel.
Anmerkung: Die Solid State Drives in den M.2-Slots müssen den 2280-Standard erfüllen (=lange Version).
System Performance
Bei der Systemleistung spielt das XMG P505 auch ganz vorne mit: Über 6.332 Punkte haben im PCMark 7 bisher nur wenige Notebooks geschafft. Mit diesem Score macht es sich der 15-Zöller zwischen dem Schenker XMG P704 (6.220 Punkte @i7-4910MQ, GTX 880M, 480-GByte-SSD) und dem One K56-4N (6.408 Punkte @i7-4700MQ, R9 M290X, 500-GByte-SSD) bequem.
PCMark 7 Score | 6332 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3669 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 5084 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3659 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Grün, soweit das Auge reicht. Und damit meinen wir nicht Nvidias Dominanz im Notebook-Sektor, sondern die untere Gaming-Tabelle. Dank seiner hervorragenden Leistung packt die GTX 970M nahezu jedes Spiel mit maximalen Details und mehrfacher Kantenglättung. Nur bei extrem anspruchsvollen Titeln wie Crysis 3 oder Watch Dogs lassen sich ein paar Ruckler beobachten. Im Ultra-Setting (1.920 x 1.080) wurden alle getesteten Spiele mit mehr als 30 fps wiedergeben.
Für ein Notebook sind die Frameraten extrem hoch, was auch der Abstand zur GTX 870M verdeutlicht: +39 % heißt es am Ende zugunsten der GTX 970M. Der Vorsprung zur Radeon R9 M290X ist mit 45 % noch etwas größer. Selbst das bisherige Topmodell, die Geforce GTX 880M, muss sich knapp 10 % geschlagen geben. Zwar wurden letztere GPUs oft mit einem betagten Treiber getestet, am Ranking dürfte dieser Umstand jedoch nichts ändern.
Generell lief das System sehr fehlerfrei. Nur bei diesen drei Titeln gab es Probleme:
- Dota 2 stürzte nach dem Laden unserer Benchmark-Sequenz reproduzierbar ab.
- GRID: Autosport und Wolfenstein: The New Order funktionierten nicht im Vollbild-Modus.
Ryse: Son of Rome - 1920x1080 Very High Texture Res. + High Graphics Quality (Motion Blur & Temporal AA On, Rest Off/Disabled) AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) | |
Radeon R9 M290X (mixed driver) |
Alien: Isolation - 1920x1080 Ultra, On, Shadow Map 2048, HDAO AA:2x SM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) | |
Radeon R9 M290X (mixed driver) |
Middle-earth: Shadow of Mordor - 1920x1080 Ultra Preset (HD Package) (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) | |
Radeon R9 M290X (mixed driver) |
Fifa 15 - 1920x1080 High Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) | |
Radeon R9 M290X (mixed driver) |
Sims 4 - 1920x1080 Ultra Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) | |
Radeon R9 M290X (mixed driver) |
Risen 3: Titan Lords - 1920x1080 Ultra/High, On AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) | |
Radeon R9 M290X (mixed driver) |
GRID: Autosport - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) | |
Radeon R9 M290X (mixed driver) |
Watch Dogs - 1920x1080 Ultra Overall Quality, Ultra Textures AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) |
Wolfenstein: The New Order - 1920x1080 Ultra Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (mixed driver) | |
GeForce GTX 870M (mixed driver) |
Thief - 1920x1080 Very High Preset AA:FXAA & High SS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Call of Duty: Ghosts - 1920x1080 Extra / High / HBAO+ / No dynamic fur AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Battlefield 4 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Saints Row IV - 1920x1080 Ultra Preset AA:8x MS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Metro: Last Light - 1920x1080 Very High (DX11) AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
BioShock Infinite - 1920x1080 Ultra Preset, DX11 (DDOF) (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Tomb Raider - 1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Crysis 3 - 1920x1080 Very High Preset AA:2xSM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Far Cry 3 - 1920x1080 DX11 Ultra Preset (HDAO, Enhanced Alpha To Coverage) AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Hitman: Absolution - 1920x1080 Ultra Preset AA:4xMS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) | |
Radeon R9 M290X (13.151.0.0) |
Guild Wars 2 - 1920x1080 All Maximum / On AA:FX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 970M (344.00) | |
GeForce GTX 880M (332.35) | |
GeForce GTX 870M (332.35) |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Guild Wars 2 (2012) | 161.2 | 91.8 | 52 | |
Hitman: Absolution (2012) | 114.4 | 110.9 | 89.8 | 41.2 |
Far Cry 3 (2012) | 110.6 | 92.9 | 80.6 | 40.4 |
Crysis 3 (2013) | 163.2 | 120 | 85.1 | 33.4 |
Tomb Raider (2013) | 416.1 | 295.4 | 187.1 | 80.3 |
BioShock Infinite (2013) | 185.7 | 150.2 | 142.5 | 72.5 |
Metro: Last Light (2013) | 147.5 | 144 | 100.3 | 53.3 |
Saints Row IV (2013) | 87.9 | 98.2 | 84.1 | 58.8 |
Battlefield 4 (2013) | 199.7 | 184.6 | 134.1 | 54.8 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 153.4 | 133.2 | 84.4 | 51.5 |
Thief (2014) | 124 | 105.1 | 89.3 | 47.9 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 60 | 60 | 60 | 51.7 |
Watch Dogs (2014) | 105.4 | 90.4 | 49.4 | 34.4 |
GRID: Autosport (2014) | 332 | 188.4 | 138 | 82.3 |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 35.1 | 35.3 | 39.5 | 53.3 |
Sims 4 (2014) | 191.5 | 141.2 | 100.6 | 93.8 |
Fifa 15 (2014) | 250.5 | 237.1 | 217.8 | |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 172 | 126.8 | 68.6 | 51.2 |
Alien: Isolation (2014) | 224.4 | 204.9 | 107.9 | 75.7 |
Ryse: Son of Rome (2014) | 63.5 | 63.2 | 44.5 | 41.3 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Wenn man bedenkt, dass das Chassis nur 25 Millimeter dick ist (29 mm @GTX 980M), relativiert sich die hohe Geräuschkulisse etwas. Zwar arbeiten die Lüfter im 3D-Betrieb mit deutlich hörbaren 47 dB (3DMark06) bis hin zu maximal 50,6 dB(A) im Stresstest, andere Slim-Gamer wie das Gigabyte P35W v2 werden allerdings noch lauter (~54 dB). Auch das MSI GS60 verliert im 3DMark 06 bzw. Stresstest gegen das P651SE Barebone.
Im Idle-Betrieb muss sich der 15-Zoll-Spross ebenfalls nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Ein Durchschnittswert von 34 dB(A) ist für ein High-End-Gerät ordentlich. Unter idealen Bedingungen (keine Last) reduziert sich die Lautstärke sogar auf 30,2 dB(A), was kaum noch wahrnehmbar ist. Jedoch neigen die Lüfter schon bei kleinen Aktionen zum Auftouren. So springt die Kühlung zwischenzeitlich auf 38 dB(A), was manche Nutzer stören wird. Neuere BIOS-Versionen könnten dieses Manko beheben oder zumindest abmildern.
SCHENKER XMG P505 | Gigabyte P25X v2 | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | Gigabyte P35W v2 | |
---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | -4% | -1% | -4% | |
Idle min * | 30.2 | 29.6 2% | 32.4 -7% | 30.8 -2% |
Idle avg * | 34.4 | 32.6 5% | 34.2 1% | 32.4 6% |
Idle max * | 38.2 | 38.8 -2% | 36.6 4% | 40 -5% |
Last avg * | 46.6 | 54 -16% | 47.4 -2% | 53.6 -15% |
Last max * | 50.6 | 54.4 -8% | 51.4 -2% | 53.8 -6% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.2 / 34.4 / 38.2 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
Last |
| 46.6 / 50.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Mithin der größte Kritikpunkt am XMG P505 ist die enorme Temperaturentwicklung. Maximal 51 °C auf der Oberseite und bis zu 76 °C auf der Unterseite wecken Erinnerungen an das MSI GS60, das sich im Stresstest mit ähnlichen Werten konfrontiert sah. Längere Spiele-Sessions oder Gaming-Einsätze auf dem Schoß können sich dadurch als unangenehm erweisen.
Immerhin wird die Handballenauflage beim XMG P505 nicht ganz so warm. Statt 36 °C erreichte das MSI GS60 an der Front bis zu 42 °C. Im Idle-Betrieb bleiben die Notebooks wesentlich kühler. Nach zwei Stunden Leerlauf gab unser Messgerät ca. 31 °C aus.
Bei der Hardware ergibt sich ein zwiespältiges Bild: Zwar konnten wir die GeForce GTX 970M nur auf maximal 74 °C treiben, der Core i7-4870HQ kratzte nach 60 Minuten Volllast mit den Tools Furmark und Prime jedoch an der 100-°C-Marke – und das trotz massivem Throttlings (800 MHz). Wie uns die Erfahrung gelehrt hat, erhitzen sich die Intel-Quad-Cores allgemein sehr stark. Wer jetzt Drosselungen im Gaming-Bereich befürchtet: Ein 40-Minuten-Test mit Crysis 3 wurde ohne Takteinbrüche absolviert.
SCHENKER XMG P505 | Gigabyte P25X v2 | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | Gigabyte P35W v2 | |
---|---|---|---|---|
Hitze | 8% | -1% | -22% | |
Last oben max * | 50.7 | 53 -5% | 50.5 -0% | 61.2 -21% |
Last unten max * | 75.8 | 56.5 25% | 78 -3% | 63.9 16% |
Idle oben max * | 36.5 | 30.5 16% | 31.7 13% | 46.8 -28% |
Idle unten max * | 32.7 | 34.2 -5% | 36.5 -12% | 50.3 -54% |
* ... kleinere Werte sind besser
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 75.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.9 °C).
Lautsprecher
Obwohl der Sound nicht an die Qualität von dickeren Zeitgenossen wie dem MSI GT60 heranreicht, sind die Onkyo Speaker kein Reinfall. Angesichts der flachen Gehäusekonstruktion holt Clevo recht viel aus dem System heraus. Zwar mangelt es teilweise an der Präzision, der Dynamik und dem Volumen, für ein Notebook ist Vorstellung jedoch brauchbar. Wenn Schenker die Sound Blaster Software installiert hätte (X-Fi MB3), könnte man dem XMG P505 sogar einen guten Klang attestieren. Bass und Maximalpegel sind nicht von schlechten Eltern. Beim stationären Betrieb würden wir auf Dauer trotzdem eine externe Anlage nutzen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Ein nicht zu unterschätzender Nachteil des QFHD-Panels ist der happige Strombedarf: Mit 19,9-32,6 Watt genehmigt sich die Testkonfiguration mehr Energie als die meisten Optimus Notebooks. Zum Vergleich: Beim Gigabyte P25X v2, das von einem Core i7-4810MQ und einer GeForce GTX 880M angetrieben wird (FHD-Panel), waren es im Test nur 10,3-28,9 Watt. Ähnlich sieht es mit dem 15-Zoll-Bruder P35W v2 aus (14,3-23,7 Watt). Auch die 3K-Editions des MSI GT60 (15,0-31,0 Watt) und MSI GS60 (10,5-23,3 Watt) verbraten weniger Strom.
Unter Last zeigt sich beim Schenker ein anderes Problem: Während das XMG P505 im 3DMark 06 104-121 Watt benötigte, wurde das Netzteil im Stresstest etwas zu viel beansprucht. Vor dem CPU-Throttling sprach unser Messgerät von 203 Watt. Selbst bei einem Top-Wirkungsgrad ist die Energieversorgung unterdimensioniert. Dafür spricht auch die maximale Temperatur des Netzteils: 60 Minuten Volllast führten zu knapp 70 °C. Zudem konnten wir schon bei reiner GPU-Beanspruchung einen Verbrauch von 150 Watt ermitteln (Furmark ohne Prime). MSI hat der GT72 Reihe nicht umsonst 230 Watt spendiert, nachdem das GT70 Netzteil herbe Kritik einstecken musste. Bei einem GTX-970M-Notebook sollten es in unseren Augen mindestens 180-200 Watt sein.
Update 23.10.14.: Wie uns Schenker mitgeteilt hat, wird das XMG P505 ab jetzt mit einem 180-Watt-Netzteil ausgeliefert.
SCHENKER XMG P505 | Gigabyte P25X v2 | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | Gigabyte P35W v2 | |
---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 15% | 24% | 18% | |
Idle min * | 19.9 | 10.3 48% | 10.5 47% | 14.3 28% |
Idle avg * | 24 | 17.2 28% | 16.9 30% | 19 21% |
Idle max * | 32.6 | 28.9 11% | 23.3 29% | 23.7 27% |
Last avg * | 110.6 | 134.1 -21% | 113.4 -3% | 111.5 -1% |
Last max * | 203 | 186.7 8% | 168.5 17% | 176.1 13% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.3 / 1.3 Watt |
Idle | 19.9 / 24 / 32.6 Watt |
Last |
110.6 / 203 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der deftige Idle-Verbrauch äußert sich vor allem im Akku-Modus. Maximal drei Stunden sind ziemlich schwach, gerade im Hinblick auf das Gigabyte P25X v2 (bis zu 14 Stunden!). Okay, dessen Chassis ist knapp einen Zentimeter dicker, aber auch das Gigabyte P35W v2 bietet höhere Laufzeiten. Kein Wunder, muss das XMG P505 doch mit einem 60-Wh-Akku vorliebnehmen. In den Gigabytes stecken deutlich potentere 76-86 Wh. Es wirkt eher so, als ob das MSI GS60 (52 Wh) Pate gestanden hätte. Für das nächste Modell würden wir uns jedenfalls einen stärkeren Akku wünschen. Beim Einsatz des FHD-Panels könnten die Laufzeiten merklich besser sein.
Schade: Im Akku-Betrieb erreicht die CPU nur 1,5 GHz (GTX 970M @683/405 MHz).
SCHENKER XMG P505 | Gigabyte P25X v2 | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | Gigabyte P35W v2 | |
---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 214% | 14% | 94% | |
Idle | 174 | 831 378% | 307 76% | 385 121% |
H.264 | 140 | 163 16% | ||
Last | 71 | 106 49% | 36 -49% | 118 66% |
Fazit
Das Fazit zum XMG P505 richtet sich primär danach, wie viel Wert man auf ein flaches Chassis legt. Falls Sie häufig unterwegs sind, dabei aber nicht auf eine Topleistung verzichten möchten, ist das P651SE Barebone eine gute Wahl. Zwar muss sich der Gaming-Spross in manchen Kategorien hinter der Konkurrenz einreihen (Stichwort Akkulaufzeit), das hochwertige Metallgehäuse punktet aber mit diversen Vorzügen. Sei es nun das niedrige Gewicht (~2,6 Kilogramm) oder die moderne Optik. Auch bei den Eingabegeräten und der Konnektivität macht Barebone-Hersteller Clevo viel richtig.
Über Sinn und Unsinn eines QFHD-Panels kann man dagegen streiten. Ja, die Bildqualität des Sharp LQ156D1JX01B ist brillant (kräftige Farben, hohe Blickwinkel, üppiger Kontrast ...). Trotzdem fahren Sie mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten derzeit noch besser. Weder die Leistung des Grafikchips noch das Betriebssystem sind 4K gewachsen. Wenn man mit Auflösungen im FHD-Bereich zockt, ist die Situation wesentlich entspannter. Nvidia hat bei der GeForce 900 exzellente Arbeit geleistet. Dass die GTX 970M an der GTX 880M vorbeirauscht, war im Vorfeld nicht unbedingt abzusehen. Jedoch muss die Kühlung entsprechend ackern, um die Technik vor dem Hitzetod zu bewahren. Neben der Lautstärke fällt auch die Temperatur hoch aus – zumindest im Gaming-Betrieb.
Die grundsätzlich gute Wartbarkeit wird indes vom verschraubten Akku und der verlöteten CPU bzw. GPU getrübt. Bei einem Defekt muss zwangsläufig ein neues Mainboard her, was sich mit dem gestiegenen Umweltbewusstsein beißt. Ärgerlich auch, dass dem Notebook kein adäquates Netzteil zur Seite gestellt wurde: 150 Watt sind für die Testkonfiguration nicht ideal. Dennoch gehört das XMG P505 zur Oberklasse. Kaum ein Slim-Gamer schaffte bisher 85 %.