Test-Update MSI GE70-i789W7H Notebook
Mit der GE70 Serie erweitert MSI sein Portfolio an 17 Zoll Gaming-Notebooks. Neben Intels Ivy Bridge kommt auch eine aktuelle Grafikkarte aus dem Hause Nvidia zum Einsatz. In Verbindung mit dem Quad Core Prozessor und den 8 GB DDR3 Arbeitsspeicher, sollte das Notebook jeder Aufgabe gewachsen sein. Wie für Gaming-Notebooks üblich, setzt man auf ein extravagantes Gehäuse. Das große 17 Zoll Display bietet nicht nur für Spiele und Filme ausreichend Platz, sondern eignet sich dank matter Oberfläche auch zum Arbeiten an der frischen Luft. Um den Gaming-Aspekt des Notebooks noch weiter zu untermalen, hat MSI die Tastatur von Steelseries entwickeln lassen, die sich auf Gaming-Headsets, Mäuse und Tastaturen spezialisiert haben.
Bei unserem Testmuster handelt es sich um das GE70-i789W7H mit Intel Core i7-3610QM Prozessor, Nvidia GeForce GT 650 Grafikkarte, 8 GB Arbeitsspeicher und einer 750 GB großen Festplatte.
Parallel im Test befand sich auch das MSI GE70 noch mit einem etwas kleineren i5-Prozessor. Dadurch sinkt der Kaufpreis auf rund 900 Euro. Den Testbericht zur i5-Version gibt es hier. Details zum baugleichen Gehäuse, Ausstattung und Eingabegeräten entnehmen sie bitte auch diesem Test.
Bei Gaming Notebooks gehören Full-HD (1920x1080 Pixel) mittlerweile zum guten Ton, ebenso wie die LED Hintergrundbeleuchtung. Das 17 Zoll Display des MSI GE70 liefert aber noch ein weiteres Feature, was viele Nutzer dankend annehmen werden, es wird nämlich mit einem entspiegelten, also matten, Display ausgeliefert. Im Vergleich zu einem Glare-Type Displaywirken die Farben zwar nicht ganz so kräftig, dafür entfallen aber die lästigen Reflexionen und Spiegelungen auf dem Display.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 265 cd/m²
Kontrast: 679:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
Was sich auf dem Papier gut anhört, konnte auch im Test überzeugen. Mit durchschnittlich 258.2 cd/m2 liefert das MSI GE70 Gaming-Notebook einen sehr ordentlichen Helligkeitswert. Die Ausleuchtung von 87 Prozent ist ebenfalls gut ausgefallen. Sehr erfreulich ist der niedrige Schwarzwert, hier kommt das Display gerade einmal auf 0.39 cd/m2. Somit sind in Spielen und Filmen schwarze Flächen auch wirklich Schwarz und nicht grau. Davon profitiert auch der Kontrast. 679:1 ist ein erfreulich hoher Wert. Das bereits getestete GE70 integriert das selbe Panel, was durch vergleichbare Messungen bestätigt wird.
Bei der Farbwiedergabe schneidet das GE70 nicht ganz so gut ab, aber immer noch passabel. Der sRGB Farbraum wird fast komplett abgedeckt, der Adboe RGB Farbraum jedoch nicht.
Leider hat das hiesige Wetter die Nutzung des Notebooks im Freien unterbunden. Mit dem matten Display, dem hohen Kontrast und der guten Helligkeit sehen wir aber kein Problem, das MSI GE70 auch an der frischen Luft zu nutzen. Man sollte nur dafür sorgen, dass eine Steckdose in greifbarer Nähe ist. Bilder vom Outdoor-Betrieb finden Sie im Test der i5-Variante.
In Sachen Blickwinkelstabilität sind wir mit dem GE70 sehr zufrieden. Schon allein durch das matte Display profitiert die Lesbarkeit des Displayinhalts ungemein, da störende Reflexionen ausbleiben. Zudem kann man noch aus sehr großzügigen Winkeln auf das Display schauen, ohne dass der Inhalt verfälscht wird. Hier kann man das GE70 nur loben.
Bei dem MSI GE70 handelt es sich ganz klar um ein vollwertiges Gaming Notebook und das merkt man dann auch an der Hardwareausstattung. Als Prozessor kommt ein aktueller Quad-Core Prozessor aus Intels Ivy Bridge Familie zum Einsatz, nämlich der Intel Core i7-3610QM mit 2.3 GHz. Um die Grafikausgabe kümmert sich die Nvidia GeForce GT 650M mit 2 GB Speicher. Die 8 GB Arbeitsspeicher sollten ebenfalls mit allen Situationen fertig werden, und wem das nicht ausreicht, kann immer noch auf 32 GB Arbeitsspeicher erweitern. Das GE70 richtet sich eindeutig an Gamer die mit ihrem Computer gerne mobil sein wollen, ohne dabei auf Leistung verzichten zu wollen.
Prozessor
Beim Prozessor des GE70 handelt es sich, wie bereits erwähnt, um den Intel Core i7-3610QM Quad-Core Prozessor. Dieser stammt aus Intels neuster Chipgeneration Ivy Bridge und löst damit die beliebten Sandy Bridge Prozessoren ab. Die Evolution schreitet voran und mit dem Fortschritt werden die aktuellen Prozessoren in einem noch kleineren Fertigungsverfahren hergestellt als die Vorgängermodelle (ehemals 32 nm, jetzt 22 nm). Dazu kommt, dass die neuen Prozessoren bei gleicher Taktrate um 5-20 Prozent schneller rechnen sollen als ihre Vorgänger.
Die in der neuen Prozessorgeneration integrierte Grafikkarte Intel HD Graphics 4000 ist sogar bis zu 40 Prozent schneller als der Vorgänger Intel HD Graphics 3000 (zum Test). Der Prozessor i7-3610QM selbst besitzt vier Kerne die mit 2.3 GHz takten. Dank Hyperthreading werden aus den vier reellen Kernen 8 virtuelle Kerne, die dann bis zu 8 Threads parallel verarbeiten können. Besonders bei Anwendungen die auf diesen Anwendungsfall optimiert wurden bringt das große Geschwindigkeitsvorteile. Bei Spielen spielt Hyperthreading meist aber nur eine untergeordnete Rolle. Interessanter ist da schon Intels Turbo Boost Technologie, die den Prozessor automatisch übertaktet. So kann ein einzelner Kern bis zu 3.3 GHz erreichen, sollte die Leistung einmal benötigt werden.
Um die Performance des Prozessors beurteilen zu können, nutzen wir das Programm CineBench R10 in der 64 Bit Version. Beim ersten Test des CineBench R10 Benchmarks, dem Cinebench R10 Rend. Single (64bit), wird nur die Performance eines einzelnen Prozessorkerns überprüft. Hier erreicht das MSI GE70 5577.0 Punkte. Damit liegt es nahezu gleichauf mit anderen Notebooks die den gleichen Prozessor nutzen. So erreicht das Alienware M17x (3610QM, HD7970M) eine Punktzahl von 5584.0 Punkten. Das deutlich teurere MSI GT70 (3610QM, GTX 670M) erreicht hier eine Punktzahl von 5616.0 Punkten. Knapp hinter dem MSI GE70 liegt beispielsweise das Schenker XMG P701 PRO (2760QM, HD 6990M) mit Sandy Bridge Prozessor und 5471.0 erreichten Punkten.
Beim Cinebench R10 Rend. Multi (64bit) Benchmark erreicht das GE70 21339.0 Punkte. Auch hier liegen das MSI GT70 (3610QM, GTX 670M) und das Alienware M17x (3610QM, HD 7970M) wieder leicht vorne (MSI GT70 21361.0 / Alienware M17x 21452.0 Punkte). Insgesamt positioniert sich das MSI GE70 sehr gut in unserer Benchmarktabelle und kann stets einen der oberen Ränge für sich behaupten.
Turbo-Boost funktionierte meist so wie vorgesehen und hat den Prozessortakt auf bis zu 3.3 GHz angehoben, wobei 3.2 GHz eher die Regel gewesen ist und 3.3 GHz nur in Ausnahmefällen erreicht wurden.
Natürlich ist bei der Prozessorleistung gerade der Vergleich zum getesteten GE70 mit i5 Prozessor interessant. Im Cinebench R10 Rend. Single (64bit) liegt die i5-Version bei 5183.0 Punkten und im Cinebench R10 Rend. Multi (64bit) Benchmark bei 10924.0 Punkten. Während die beiden Notebooks im Single Benchmark noch relativ nah beieinander liegen, ist die i7 Version im Multi-Benchmark fast doppelt so schnell wie die i5-Version.
System Performance
Zur Beurteilung der Systemleistung ziehen wir die beiden Benchmarks PCMark Vantage und PCMark 7 heran. Im PCMark Vantage erzielt das MSI GE70 eine Punktzahl von 9350.0 Punkten. Etwas besser abgeschnitten hat das Alienware M17x R3 (2820QM, GTX 580M) mit 9453.0 Punkten. Etwas unterhalb vom MSI GE70 liegt das HP Envy 17 3D (Early 2012) (2670QM, HD 7690M XT) mit 8963.0 Punkten. Das teuere GT70 Notebook erreicht hier 15075.0 Punkte und ist damit rund 60 Prozent schneller als das GE70.
Beim PCMark 7 Benchmark ist die Verteilung nahezu identisch. Das Alienware M17x R3 (2820QM, GTX 580M) liegt mit 2969.0 Punkten wieder etwas über dem GE70 und das HP Envy 17 3D (Early 2012) (2670QM, HD 7690M XT) mit 2570.0 Punkten etwas unter dem GE70. Das GT70 ist hier noch rund 50 Prozent schneller.
Im Vergleich zur i5-Version (PCMark Vantage: 7038 Punkte und PCMark 7: 2023 Punkte). Hat die i7-Version die Nase wieder vorn, der Abstand ist aber nicht übermäßig groß.
PCMark Vantage Result | 9350 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2745 Punkte | |
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Massenspeicher
Bei der Festplatte handelt es sich um ein 750 GB (Netto) fassendes Modell von Hitachi. Mit 7.200 U/min drehen sich die Magnetplatten schneller als bei den meisten anderen Notebooks (5.400 U/min). Davon profitieren in der Regel besonders die Zugriffzeiten der Festplatte. Die Zugriffszeit von 16.8 Millisekunden kann sich durchaus sehen lassen, viele Modelle mit 5.400 U/min liegen bei zirka 19-20 Millisekunden. Auch bei der durchschnittlichen Transferrate erzielt das Laufwerk ordentliche Werte. Mit einem SSD Laufwerk kann die Festplatte aber bei weitem nicht mithalten.
Grafikkarte
Das MSI GE70 ist mit zwei unterschiedlichen Grafiklösungen ausgestattet. Zum einen gibt es die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4000 Grafik. Hierbei handelt es sich um die Prozessorgrafikkarte der Ivy Bride CPUs. Im Vergleich zur alten Intel HD Graphics 3000 Grafik der Sandy Bride Prozessoren, verfügt die HD Graphics 4000 über einen eigenen Cache und überarbeitete DirectX 11 taugliche Shader. In unserem Testbericht zu Intel HD Graphics 4000 gibt es weitere Informationen zum Abschneiden der neuen Grafik. Gelegenheitsspieler könnten mit der HD Graphics 4000 Grafik durchaus zufrieden sein. Da das MSI GE70 aber ein Gaming-Notebook ist, besitzt es noch eine weitere deutlich leistungsfähigere Grafikkarte, nämlich die GeForce GT 650M.
Bei dieser dedizierten Grafikkarte handelt es sich um eine DirectX 11.1 Mittelklasse-Grafikkarte von Nvidia. Die Grafikkarte gibt es in unterschiedlichen Ausführungen mit DDR3 und GDDR5 Speicher, letzter kommt hier im GE70 zum Einsatz. Die Performance der GT 650M liegt dank der höheren Taktraten deutlich über der GT 640M und auf Niveau des alten High-End-Modells GTX 560M. Damit lassen sich aktuelle Spiele meist mit hohen Details flüssig darstellen lassen, wenn auch nicht immer in Full-HD Auflösung.
Das System schaltet automatisch zwischen den beiden Grafikkarten hin und her, je nachdem welche Grafikkarte gerade benötigt wird bzw. sofern 3D Performance gefordert wird. So wird die GeForce Grafikkarte nur dann genutzt wenn sie wirklich benötigt wird, was viel Energie spart. Um das Umschalten der Grafikkarten kümmert sich Nvidias Optimus.
Im 3D Mark11 Benchmark erzielt das MSI GE70 2317.0 Punkte und ist deutlich höher in unserer Benchmarktabelle angesiedelt als noch beim 3D Mark 06 Benchmark. Hier überholt es sogar die GTX 560M im Asus G74SX-3DE (2630QM, GTX 560M) mit seinen 2040.0 Punkten. Im 3D Mark 11 liegt die GT 650M Grafikkarte eher auf dem Niveau der GTX 570M, Beispiel: Deviltech Fragbook (2630QM, GTX 570M) 2351.0 Punkte.
Auch im Grafikvergleich hat die hier getestete i7-Version wieder einen leichten Punktevorsprung vor der i5-Version. Diese erreicht im 3D Mark 06 12557 Punkte und im 3D Mark 11 1982 Punkte. Da beide Notebooks das gleiche Grafikkartenmodell nutzen, fällt der Unterschied auch hier nicht sehr groß aus.
3DMark 05 Standard | 22782 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 14408 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 10116 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2317 Punkte | |
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Gaming Performance
Erfreulicherweise ist das GE70 mit jedem Spiel fertig geworden, das wir ihm vorgesetzt haben. Mit hohen Detailstufen und Auflösungen lief auch alles flüssig, nur wenn es dann an die Maxima ging gerieten doch einige Spiele ins Stocken. Auch beim Vergleich mit dem doppelt so teuren GT70 zieht das Notebook den Kürzeren, hier macht sich die bessere Grafik (GTX 670M) des GT70 dann doch bemerkbar. Weitere Benchmarkwerte zu getesteten Spielen gibt es in unserem großen Vergleich mobiler Grafikkarten.
Bei der Gaming-Performance sollte man sich durch den Quadcore-Prozessor im Vergleich zu i5-Dualcore-Variante auch keine großen Sprünge erwarten, insbesondere bei hohen Auflösungen und Detailstufen. Hier ist nach wie vor die GPU der limitierende Faktor. Lediglich in Multicore-optimierten Spielen bei niedrigeren Grafikanforderungen ist ein Vorteil für die i7-3610QM CPU zu spüren.
min. | mittel | hoch | max. | |
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CoD Modern Warfare 2 (2009) | 63 | |||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 78 | 29 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 43 | 24 | ||
Anno 2070 (2011) | 52 | 18 | ||
Alan Wake (2012) | 37 | 19 |
Geräuschemissionen
Das MSI GE70 ist kein Leisetreter. Das ist aber auch nicht verwunderlich, da die verbaute Hardware ja auch gekühlt werden will. Das merkt man bereits im Idle-Modus. Hier erreicht das Notebook bereits einen Geräuschpegel von 34.6 dB(A) – 37.2 d(BA). Immer deutlich wahrnehmbar ist dabei die mit 7.200 U/min drehende Festplatte. Mit ihren 35.1 dB(A) ist sie deutlich wahrnehmbar, die 5400er-Platte im getesteten i5-Modell ist hier im Vorteil.
Unter Last steigt der Geräuschpegel noch einmal deutlich an. Hier sind Werte von 41.7 dB(A) bis hin zu 46.1 dB(A) möglich. Damit ist das MSI GE70 Notebook nicht nur deutlich hörbar, sondern bereits als laut zu beschreiben. Damit die Stimmung im Spiel nicht komplett zerstört wird, empfehlen wir Kopfhörer zu nutzen. Es geht aber noch weiter. MSI bietet dem Nutzer die Möglichkeit einen Turbo-Modus für den Lüfter zu aktivieren. In diesem Modus dreht der Lüfter noch weiter auf und erreicht Werte von 49.3 dB(A)!
Da das aktuelle Testmuster den leistungsfähigeren i7-Prozessor kühlen muss, ist die Lautstärke höher als beim i5-Modell. Speziell im Betrieb ohne Last ist dies auffällig und der Unterschied durchaus hörbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.6 / 34.6 / 37.2 dB(A) |
HDD |
| 35.1 dB(A) |
DVD |
| 37.9 / dB(A) |
Last |
| 41.7 / 46.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz des sehr aktiven Kühlsystems erreicht das MSI GE70 recht hohe Temperaturwerte an den Oberflächen. Im Leerlauf liegen die Temperaturen zwar noch im hohen 20 Grad Celsius Bereich (Oberseite maximal 27.4 Grad Celsius, Unterseite maximal 29.6 Grad Celsius), unter Last steigen die Werte aber noch einmal deutlich an. So erreicht das Notebook bei Belastung an der Oberseite maximal 42.0 Grad Celsius. Die Handballenauflagen erwärmen sich auf 30.8 Grad Celsius (linke Seite), beziehungsweise 27.1 Grad Celsius (rechte Seite). Das Touchpad liegt bei 35.2 Grad Celsius. Auf der Unterseite wird es dann richtig heiß. Hier erreicht das MSI GE70 eine maximale Temperatur von 52.0 Grad Celsius. An einen Betrieb auf den Oberschenkeln ist hier nicht mehr zu denken.
Zudem scheint das Notebook Probleme mit den hohen Temperaturen im Ineren zu bekommen. Während unseres Stresstests kam es wiederholt zur Abschaltung des Notebooks.
In unserem Belastungstest muss sich das GE70 der intensiven Belastung von Prozessor und Grafikkarte durch FurMark und Prime95 stellen. Während FurMark die Grafikkarte auslasten soll, belastet Prime95 den Prozessor. Hier handelt es sich um ein Extremszenario, dass im Praxisbetrieb in der Regel nicht oder nur kurzzeitig eintritt.
Leider war es nicht möglich, mit den üblichen Programmen (HWInfo, PcWizard) die Temperaturen des Prozessors auszulesen. Auch die neusten Versionen halfen hier nicht weiter. Allerdings zeigt schon einer der Sensoren am Mainboard mit über 100 Grad Celsius in was für einer Größenordnung wir uns bewegen. Und auch die Luft die aus dem Notebook kommt ist so heiß, dass man nach kurzer Zeit die Hand wegziehen muss. Zu Beginn des Tests war Turbo Boost noch aktiv und hat den Prozessor noch übertaktet. Nach und nach fiel der Takt aber immer weiter, bis er sich auf „Normal-Level“ eingependelte. Der anschließende 3D Mark 06 Benchmark zeigte mit 14420 Punkten keine Auffälligkeiten, was negative Auswirkungen im praxisnahen Gamingbetrieb unwahrscheinlich erscheinen lässt.
Bei den Temperaturen schneidet das i5-Modell deutlich besser ab als das aktuell getestete i7-Modell. Es sind nicht nur die Durchschnittstemperaturen niedriger, die i5-Version schlägt sich auch deutlich besser unter Volllast.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6.4 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind für ein Notebook sehr ordentlich. Dank zwei kleinen Lautsprechern auf der Unterseite besitzt der Klang deutlich mehr Tiefe als bei anderen Notebooks. An das GT70 reicht es aber nicht heran. Während das GT70 über ein 2.1 Soundsystem verfügt, besitzt das GE70 "lediglich" ein 4.0 System, also ohne Subwoofer. Trotzdem zählt der Klang des GE70 noch zu den Besseren der Branche.
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch des MSI GE70 macht sich die neue Prozessorgeneration bemerkbar. 10.8 Watt – 19.3 Watt im Leerlauf sind für ein Notebook vom Kaliber des GE70 sehr passable Werte. Andere Notebooks mit älteren Prozessoren und ohne Grafikumschaltung verbrauchen hier oftmals das Doppelte oder mehr. Unter Last gleicht sich das Gaming-Notebook dann wieder anderen vergleichbaren Geräten an, hier liegen die Werte bei 79.3 Watt – 120.7 Watt.
Auch beim Energieverbrauch schneidet die i5-Version erwartungsgemäß besser ab. Mit maximal 85 Watt verbraucht die i5-Variante fast 20 Watt weniger als die i7-Version (unter Belastung).
Aus / Standby | 0.1 / 0.8 Watt |
Idle | 10.8 / 17.7 / 19.3 Watt |
Last |
79.3 / 120.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Allein schon wenn man die kleinen 49 Wh sieht, den man neben dem GE70 schon fast als niedlich bezeichnen kann, ist klar, dass man keine großartigen Akkulaufzeiten erwarten kann. Obwohl das GE70 im Battery Eater Readers Test (Minimale Systembelastung, geringste Helligkeit und WLAN etc deaktiviert) dank der umfangreichen Energiesparfunktionen noch passable 4 Stunden und 20 Minuten schafft, sieht es bei den anderen Szenarios nicht so gut aus. In unserem WLAN-Surf-Test (Mittlere Helligkeit, WLAN an) schafft das Notebook nur noch 2 Stunden und 23 Minuten. Unter Volllast sind es dann nur noch 45 Minuten.
Für knapp 1100 Euro bietet MSI dem Kunden ein ordentliches Gaming-Notebook, dass zwar nicht perfekt ist, aber dennoch über seine Reize verfügt. So wären da beispielsweise das gute Full-HD Display mit matter Oberfläche. Auch mit dem Ivy Bridge Prozessor ist man für die kommenden Jahre erst einmal gut gerüstet. Die verbaute GeForce GT 650M Grafikkarte schafft es die meisten aktuellen Titel mit hohen Details flüssig wiederzugeben.
Leider gibt es aber auch Schattenseiten am GE70. Die Tastatur konnte uns nicht so recht überzeugen, sie biegt sich durch, hört sich klapperig an und könnte insgesamt einen wertigeren Eindruck machen, an der Funktion gibt es aber nichts auszusetzen. Genau so die ganzen hochglänzenden Kunststoffflächen am Notebook. Nach kurzer Zeit ist das Notebook bedeckt von Fingerabdrücken.
Alles in Allem hat MSI ein preislich attraktives Paket für den Kunden geschnürt, das vor allem Gelegenheitsspieler interessieren dürfte die nicht gleich über 2000 Euro für ihr Notebook ausgeben wollen. Man sollte sich allerdings mit den hochglänzenden Oberflächen anfreunden können. Wer nicht ganz so viel ausgeben möchte und der Meinung ist, dass etwas weniger (CPU-)Leistung noch immer genug ist, der sollte sich die i5-Version des GE70 einmal genauer ansehen. Bis auf den kleinen Leistungsunterschied, gleichen sich die beiden Notebooks fast bis aufs Haar. Zudem schneidet die i5-Variante besser bei den Emissionen ab.