Test Samsung Galaxy S7 Edge Smartphone
Die Galaxy S-Reihe kommt mittlerweile in zwei Varianten, das S6 sogar zuletzt in drei. So gibt es neben dem Galaxy S6, die Edge-Variante (beide 5,1 Zoll) sowie ein S6-Edge-Plus-Modell (5,7 Zoll). Letztes erwarten wir für die aktuelle S7-Reihe jedoch nicht, denn das Galaxy S7 besitzt weiterhin eine Displaydiagonale von 5,1 Zoll, wogegen das S7 Edge nun ein etwas größeres Display besitzt. Dieses bietet eine Paneldiagonale von 5,5 Zoll und an beiden Seiten die bekannten Dual-Edge-Ränder. Damit ist jedoch schon Schluss mit den Unterschieden, denn auch im Galaxy S7 Edge werkelt ein Exynos 8890-SoC mit 4 GB Arbeitsspeicher und auch die Kamera-Modelle sind identisch.
Im europäischen Raum wird wieder nur das Modell mit 32 GB UFS 2.0 Flashspeicher angeboten. Die 64 GB bleiben dem asiatischen Markt vorbehalten. Das 128 GB-Modell wurde komplett gestrichen, dafür kehrt die optionale Speichererweiterung mittels MicroSD-Karte zurück in das Flaggschiff von Samsung. Etwas preiswerter ist die Edge-Variante geworden und ist nun für 799 Euro (UVP) erhältlich. Ebenfalls wieder zur Ausstattung gehört der Schutz gegen Staub und Wasser, welcher erstmals beim Galaxy S5 zu den Spezifikationen zählte.
Die Konkurrenz erstreckt sich durch den gesamten Highend-Bereich. Darunter befinden sich das Microsoft Lumia 950 XL, Apple iPhone 6s Plus, Google Nexus 6P, Motorola Moto X Force, Huawei Mate S sowie Mate 8, LG G4, Sony Xperia Z5 Premium, OnePlus 2 und HTC One M9. Bei den Geräten von HTC und LG handelt es sich im Vergleich noch um die Vorjahresmodelle, vor allem das LG G5 gilt als heißer Konkurrent für das Samsung Galaxy S7 Edge.
Update 18.04.2017: Unser ausführliches Review zum neuen Samsung Galaxy S8+ ist ab sofort hier verfügbar.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Rein optisch hat sich das Samsung Galaxy S7 Edge nur wenig verändert. Am stärksten fällt neben dem angewachsenen Display vor allem die abgerundete Rückseite ins Auge. Der Rahmen aus Aluminium sieht sehr gut aus und fühlt sich auch haptisch prima an. Das Gleiche gilt für das Corning Gorilla Glas 4, welches sich auf Vorder- und Rückseite befindet. Das Gerät ist ein echter Handschmeichler, obwohl das S7 in dieser Hinsicht noch etwas gefälliger ist, denn der schmale Alu-Rahmen an den Seiten fühlt sich einfach etwas kantiger an als die runde Wölbung des S7.
Etwas dicker ist das Galaxy S7 Edge geworden und wächst gemäß Samsung um 0,7 auf 7,7 Millimetern in der Bauhöhe. Wir haben in der Mitte des Gerätes jedoch 7,85 Millimeter gemessen. Im Bereich des Homebuttons ermitteln wir 8,1, bei der Kamera 8,5 Millimeter. Damit ist es immer noch gertenschlank. Besonders erfreulich ist, dass die Kamerawölbung sichtbar geringer ist.
Die Stabilität und die Verarbeitungsqualität des Galaxy S7 Edge sind ebenfalls sehr gut. Die Spaltmaße sind bündig und nicht zu groß. Lediglich der SIM-Slot dürfte noch etwas genauer mit dem restlichen Gehäuse abschließen. Außerdem ist es schade, dass dieser vollständig aus Kunststoff besteht, denn dies ist nicht nur für die Stabilität des Schlittens nicht sonderlich gut, sondern mit der Zeit kann es hier auch zu einer Farbveränderung kommen. In der europäischen Variante verbirgt sich hinter dem Slot sowohl der Einschub für eine Nano-SIM- als auch für die MicroSD-Karte. In anderen Ländern ist ebenfalls ein Dual-SIM-Modell verfügbar.
Die Verwindungssteifheit des Smartphones gibt ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Unter starkem Druck ist zwar ein leises Knarzen zu vernehmen, aber aufgrund des verwendeten OLED-Displays kommt es zu keinerlei Wellenbildung auf dem Panel.
In puncto Wartungsfreundlichkeit haben die Kollegen von iFixit einen genaueren Blick auf das Samsung Galaxy S7 Edge geworfen. Diese haben gelobt, dass viele Komponenten des Gerätes sich einfach auswechseln lassen, unter anderem ist auch der Tausch des festverbauten Akkus erleichtert worden. Dagegen muss das Display entfernt werden, um den USB-Port auszutauschen. Außerdem macht es der Einsatz von Glas auf beiden Seiten schwierig, das Smartphone überhaupt zu öffnen, vor allem, da auf der Rückseite viel Kleber zum Einsatz kommt. So erhält das Galaxy S7 Edge gerade mal 3 von 10 möglichen Punkten.
Ausstattung
Bei der Ausstattung hat Samsung ein wenig abgespeckt. Während das UKW-Radio bereits nicht mehr im Galaxy S6 Edge zu finden war, hätten wir uns gewünscht, dass der Hersteller jetzt den Schritt wagt und einen DAB+ Empfänger integriert, wie LG es beispielsweise im Stylus 2 macht.
Außerdem ist, wie schon beim Galaxy S6 Edge+, der Infrarot-Sender der Streichliste zum Opfer gefallen. Auf unsere Nachfrage wurde geantwortet, dass einfach zu wenig Käufer dieses Feature überhaupt nutzen.
Etwas rückständig zeigt sich das Galaxy S7 Edge bei seinem USB-Port, denn es handelt sich nach wie vor um eine Micro-USB-Schnittstelle nach dem 2.0-Standard. Da Samsung sein neuestes Smartphone stark im Zusammenspiel mit der Gear VR vermarktet, welche wir im Test des Galaxy S7 genauer unter die Lupe genommen haben, wird das Fehlen eines USB-Type-C-Anschlusses darin begründet sein. Denn die Gear VR benötigt einen Micro-USB-Port, um mit dem Smartphone verbunden zu werden. Dennoch ein schwacher Grund dafür, eine veraltete Schnittstelle zu benutzen, die in einem Highend-Smartphone aus dem Jahr 2016 nichts mehr verloren hat.
Darüber hinaus kann dieser Anschluss auch vergleichsweise wenig, denn er unterstützt weder SlimPort noch MHL, sodass eine kabelgebundene Ausgabe des Inhalts an einen größeren Bildschirm nicht möglich ist. Auch DLNA fehlt. Dafür gibt es immerhin Wifi Direct und Miracast-Unterstützung (Smart View). Letztere haben wir im Zusammenspiel mit einem Amazon Fire TV Stick ausprobiert. Das funktioniert in der Praxis auch ziemlich gut, leider scheint die Wiedergabe eines Full HD-Videos die Kombination bereits an ihre Grenzen zu führen. Das Bild zeigte viele Artefakte und ruckelte ständig. Zur Präsentation von Fotos reicht die gebotene Leistung aber aus.
Außerdem gibt es Unterstützung für Ant+, Bluetooth 4.2 und NFC.
Software
Die Software-Ausstattung des Galaxy S7 Edge unterscheidet sich nicht von dem Standard-Modell S7. Es kommt Google Android 6.0.1 Marshmallow zum Einsatz, welches zum Zeitpunkt des Tests über die Sicherheitspatch-Ebene vom Stand Februar 2016 verfügt. Es wird interessant sein, wie gut Samsung dieses Patch-Level pflegt. Samsung KNOX 2.6 ist ebenfalls mit an Bord. Als Benutzeroberfläche setzt der Hersteller auf die hauseigene UI TouchWiz, sodass sich trotz der neueren Betriebssystemversion optisch kaum Änderungen für Samsung-Nutzer ergeben.
Auch Samsungs eigener App-Store ist wieder vorinstalliert. Einige Nutzer haben sich darüber beklagt, dass Samsung Music nicht mehr installiert sei, dies lässt sich aber bequem über die Galaxy Apps nachholen. Leider packt der Hersteller auch viele Anwendungen mit auf das Smartphone, die sich zwar ausblenden, aber nicht vollständig deinstallieren lassen. Darunter sind Facebook, WhatsApp und auch Microsoft Office Apps. Mit upday ist zudem eine neue News-Anwendung integriert. Bekannte Apps wie S Health, S Voice, Samsung Gear und der S Planner sind ebenfalls direkt nutzbar.
Als Alleinstellungsmerkmal des Galaxy S7 Edge gibt es den Seitenbildschirm. Dieser besitzt wieder alle Funktionen, die auch im Galaxy S6 Edge zu finden sind und wurden etwas erweitert. Dabei kann der Seitenbildschirm wahlweise über die linke oder rechte Kante benutzt werden. Der Seitenpanel-Pfeil lässt sich in drei Größen und in unterschiedlichen Positionierungen einstellen. Außerdem kann die Transparenz gewählt werden, bis hin zu Unsichtbarkeit.
Der Funktionsumfang des Edge-Displays ist ein wenig angewachsen. So können nicht nur bis zu zehn favorisierte Apps direkt angezeigt, sondern auch Short-Cuts zu bestimmten Aufgaben, wie das Verfassen von Nachrichten, Terminanlegung oder Selfie-Aufnahme, angelegt werden. Genauso stehen Kontakte-Favoriten, das Wetter, der Kalender und die sogenannten Quicktools zur Wahl. Letztere kennt man noch aus dem Galaxy Note 4 Edge und beinhalten unter anderem ein Lineal, einen Kompass sowie einen Schnellzugriff auf die Taschenlampenfunktion, inklusive fünfstufiger Steuerung. Einige wenige, weitere Leisten können, teilweise kostenpflichtig, nachinstalliert werden.
Wer das Smartphone auf das Display legt, kann die Edge-Kante auch nutzen, um optische Statusmeldungen zu Anrufen zu erhalten. Außerdem können auch im Standby zusätzliche Inhalte dort angezeigt werden. Der Funktionsumfang wurde also etwas erweitert, aber wer viele Leisten nutzt, wird dennoch viel scrollen müssen, sodass vieles immer noch schneller über den Homescreen zu managen sein wird.
Kommunikation und GPS
Leider macht Samsung keine genauen Angaben zum verwendeten LTE-Modem im Galaxy S7 Edge. Die bekannten Spezifikationen weisen es als Cat. 9-Modell (max. Download 450 MBit/s, Upload 50 MBit/s) aus. Vermutlich kommt das WWAN-Modul von Samsung zum Einsatz, welches bereits im Galaxy S6 Edge+ zu finden ist. Demnach würde es über eine breite Frequenzausstattung verfügen. Eine Bestätigung hierzu seitens Samsung steht aber noch aus. Die Snapdragon-Variante des S7 ist hier im Vorteil, denn laut Qualcomm ist dort bereits das neue X12 LTE-Modem integriert, welches neben besseren Empfangseigenschaften auch höhere Datenraten (bis zu 600 MBit/s Download, 150 MBit/S Upload) verspricht, sofern das Mobilfunknetzt diese auch liefern kann. Im Alltag zeigte das Smartphone eine gute Konnektivität zum Mobilfunknetz, ohne dass uns außergewöhnliche Störungen aufgefallen wären.
Das WLAN-Modul des Samsung Galaxy S7 Edge unterstützt die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und kann sowohl im 5,0- als auch 2,4-GHz-Netz funken. Dazu bietet es MIMO-Antennentechnik. Die Empfangsqualität des Smartphones ist sehr gut. Das Gerät bescheinigte uns auch rund 14 Meter vom Access Point (Devolo dLAN 1200+ WiFi ac, 2,4 GHz) entfernt, durch zwei Innenwände noch einen guten Empfang und die Dämpfung des Signals war mit -61 dBm gering. Sowohl beim Browsen im Web als auch beim Streamen von HD-Videos kam es zu keinen Einschränkungen.
Zur Positionsbestimmung nutzt das Samsung Galaxy S7 Edge die Satelliten-Netzwerke GPS, Glonass und BeiDou. Der Satfix erfolgt auch in einem Gebäude sehr schnell und auf vier Meter genau. Das ist eine starke Leistung, die uns für den Vergleichstest mit dem Garmin Edge 500 positiv einstimmte.
Leider fällt dieser nicht so gut aus wie erwartet, liegt aber dennoch auf einem prima Niveau. Die Abweichungen belaufen sich auf der Gesamtstrecke unter zwei Prozent. Diese kommen vor allem dadurch zustande, dass das Smartphone seine Position nicht so häufig aktualisiert wie der Fahrrad-Computer. Aber im Bereich der Brücke sind auch kleinere Ungenauigkeiten zu beobachten. Das auch ein Smartphone wesentlich besser sein kann, zeigen vor allem die iPhones in konstanter Regelmäßigkeit. Für die Navigation reicht die gebotene Leistung mehr als aus und auch für Geocaching und Fitness-Tracking ist das Galaxy S7 Edge bestens gerüstet.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App des Samsung Galaxy S7 Edge hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert und ist in ihrer Struktur der Standard-App von Google sehr ähnlich. Praktisch ist, dass sowohl beim SIM-Karten- als auch MicroSD-Karten-Wechsel das Smartphone nicht neu gestartet werden muss.
Die Sprachqualität des Smartphones hat uns gut gefallen. Dabei haben wir sowohl Testanrufe über Skype als auch über das Mobilfunknetz getätigt. Der Anrufer ist gut verständlich und auch wir wurden gut verstanden. Lediglich an der Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen darf Samsung noch etwas feilen. Zwar war die Stimme des Galaxy-Nutzers deutlich lauter, der Hintergrund aber immer noch gut zu verstehen. Über den Lautsprecher ist die Qualität schlechter. Das Mikrofon scheint keine große Reichweite zu haben und so waren wir bereits bei einer Armlänge Abstand nur noch leise zu hören. Das mitgelieferte Headset hingegen hat uns positiv überrascht, zwar wird unser Gesprächspartner etwas dumpf transportiert, das integrierte Mikrofon übermittelte unsere Stimme jedoch sehr klar.
Kameras
Die Kamera-Ausstattung ist identisch mit der des Schwestermodells Galaxy S7. Dabei verwendet Samsung jedoch unterschiedliche Sensoren für die Hauptoptik. Da wäre zum einen der hauseigene Sensor und zum anderen der Sony IMX 260. Letzterer kommt auch bei unserem Testgerät zum Einsatz. Ob dieser auch über die Dual-Pixel-Technik verfügt, können wir nicht abschließend sagen, auch in diesem Fall warten wir noch auf eine Antwort von Samsung. Anders als zuletzt wird die Auflösung der Kamera nicht weiter erhöht, sondern schrumpft auf zwölf Megapixel. Der Qualität tut dies jedoch keinen Abbruch, diese ist hervorragend. Neben den zahlreichen Features weiß vor allem die Abbildungsleistung und der vergleichsweise hohe Dynamikumfang zu gefallen. Die Bilder sind sehr scharf, aber auch sehr hell. Die große Blendenzahl f/1.7 verspricht eine hohe Lichtempfindlichkeit, ohne dabei für größere Unschärfen in den Randbereichen der Aufnahme zu sorgen. Konturen werden schärfer als beispielsweise im iPhone 6s Plus dargestellt, dafür zeigt das Apfel-Smartphone eine etwas bessere Farbwiedergabe. Bei schwächeren Lichtverhältnissen kann das S7 Edge seine Stärken voll ausspielen und hellt die Umgebung sehr stark auf (Szene 3), sogar heller als die Realität, dafür sind Konturen jedoch auch leicht ausgefressen. Im Pro-Modus können die Einstellungen manuell gesetzt werden und außerdem auf das RAW-Format zurückgegriffen werden. Die Lichtempfindlichkeit lässt sich zwischen ISO 100 und 800 einstellen und die Verschlusszeiten zwischen 1/24.000 und 10 Sekunden. Wer mit dem Pro-Modus arbeitet, muss sich jedoch erst ein wenig eingewöhnen, denn die Live-View-Anzeige war im Test nicht immer zuverlässig. Hier muss Samsung noch mit einem Update nachbessern.
Die Frontkamera bietet nominell die gleiche Blendenzahl wie ihre große Schwester auf der Rückseite, jedoch nur mit 5-MP-Auflösung. Auch hier kommt ein automatischer HDR-Modus zum Einsatz. Außerdem stehen diverse Beauty-Modi zur Wahl. Die Aufnahmen gefallen uns richtig gut, die Optik gehört klar zu den besseren ihres Metiers.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Farbtreue und Schärfe
Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir uns die Abbildungsleistung das Samsung Galaxy S7 Edge nochmal genauer angeschaut. Dabei wird unser Testchart möglichst bildfüllend aufgenommen und keiner weiteren Nachbearbeitung unterzogen. Der Schärfegrad ist vor allem in der Bildmitte enorm hoch. Die wechselnden Farbflächen stellen für das Smartphone ebenfalls kein Problem dar. Lediglich in den Ecken am äußeren Rand schleichen sich Unschärfen ein, aber dies ist vollkommen legitim.
Unter identischen Bedingungen haben wir die X-Rite ColorChecker Passport fotografiert. Auch in diesem Fall wurde das Bild nicht nachbearbeitet. Anders als bei dem Foto in der Praxis (Szene 2) zeigt sich hier eine leichte Übersättigung der dargestellten Farben, was den Aufnahmen eine höhere Brillanz verleiht. Der Weißabgleich ist recht warm, liegt aber auf einem guten Niveau.
Video
Das Samsung Galaxy S7 Edge kann in zahlreichen Formaten Videos aufnehmen. Angefangen bei 480p, über die kleine HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) und 1:1-Aufnahmen (1.440 x 1.440 Pixel), Full HD und QHD bis hin zu aktuellem Ultra HD (3.840 x 2.160 Pixel, 30 fps, 47 MBit/s). Den Fokus legt Samsung aber immer noch auf herkömmliches Full HD (1.920 x 1.080 Pixel, 30 fps, 17 MBit/s), denn dies ist die höchstmögliche Auflösung, in der Features wie HDR, der Verfolgungsautofokus sowie die verschiedenen Videoeffekte zur Verfügung stehen. Dies alles steht leider ebenfalls nicht bei 1.080p mit 60 fps (27,5 MBit/s) zur Verfügung. Außerdem sind die Bildwiederholfrequenzen stark für den außereuropäischen Markt optimiert. 24, 25 oder 50 fps gibt es nicht.
Die Bildqualität kann sich sehen lassen und auch der optische Bildstabilisator funktioniert bei der Freihandfahrt auf dem Fahrrad (bei 1.080p @ 30 fps) sehr gut. Leider sind die unbearbeiteten Beispielvideos auf Youtube nicht so ansehnlich wie die Originale. Diese zeigen eine gute Bildschärfe und einen guten Dynamikumfang. Auch der Ton kann sich hören lassen.
Zubehör
Im Lieferumfang des Samsung Galaxy S7 Edge befindet sich neben dem Smartphone selbst ein modulares Netzteil, welches eine Nennleistung von 10 Watt (5 Volt, 2 Ampere) besitzt. Dazu gibt es ein In-Ear-Headset mit Aufsätzen in unterschiedlichen Größen, ein kleines Werkzeug zum Öffnen des Kartenslots sowie Einleger für Kurzanleitung, Sicherheitsinformationen und Garantiebestimmungen. Außerdem liegt dem Smartphone ein OTG-Adapter bei, welcher sowohl zur Datenübernahme des alten Smartphones als auch als herkömmlicher OTG-Adapter genutzt werden kann.
Optional gibt es auch für das S7 Edge entsprechende Cover, Zusatz-Akkus, Hüllen, Ladestationen und einiges mehr im Samsung Shop.
Garantie
Samsung gewährt auf sein Smartphone 24 Monate Garantie. Auf das mitgelieferte Zubehör gibt es sechs, lediglich der Akku erhält zwölf Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Das Samsung Galaxy S7 Edge besitzt einen 5,5 Zoll großen kapazitiven Touchscreen, welcher extrem empfindlich ist und bis zu zehn gleichzeitige Berührungen erkennen kann. Die Eingaben werden schnell und zuverlässig umgesetzt. Ein druckempfindliches Dsiplay, wie beim iPhone 6s Plus, besitzt das S7 Edge nicht. Da das Smartphone gemäß IP68 vor Staub und Wasser geschützt ist, haben wir uns das Verhalten des Touchscreens auch im feuchten Nass angeschaut. Die Berührung von Wasser kann auch Eingaben auf dem Screen auslösen, was soweit nicht ungewöhnlich ist. Unter Wasser funktioniert dies jedoch nur sehr schlecht, dafür kann die Kamera jedoch mit einem Doppelklick auf den Homebutton gestartet werden. Als Auslöser lassen sich die Lautstärketasten nutzen.
Die physikalischen Tasten als solche hinterlassen einen sehr wertigen Eindruck. Der Druckpunkt ist knackig und genau, hier gibt es nichts zu bemängeln. Wer den Homebutton dreimal in Folge drückt, startet den Einhandmodus, dies muss jedoch erst in den Einstellungen aktiviert werden. Leider lässt dieser sich nicht im Querformat nutzen, sondern schaltet dann direkt wieder auf die Standardnutzung um. Im Homebutton ist ebenfalls der Fingerabdruckscanner integriert, welcher im Test zuverlässig und zügig arbeitete. Leider bietet er keine zusätzlichen Funktionen wie es beispielsweise beim Huawei Mate S der Fall ist.
Samsung installiert sein bekanntes Tastaturlayout vor, welches Wisch- sowie Spracheingaben unterstützt. Alternativ lassen sich auch andere Layouts aus dem Google Play Store einrichten. Ein weiteres nützliches Feature sind die erweiterten Screenshot-Funktionen (Power- und Homebutton gleichzeitig drücken). So kann im Anschluss gewählt werden, ob mehr Inhalt, wenn es sich beispielsweise um eine Webseite handelt, oder lediglich ein Ausschnitt erfasst werden soll.
Display
Das Display des Samsung Galaxy S7 Edge ist im Vergleich zum Vorgänger leicht angewachsen und misst nun 5,5 Zoll. Es löst mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten (QHD) auf, was einer Pixeldichte von üppigen 534 PPI entspricht. Dies wird nur vom Sony Xperia Z5 Premium (Ultra HD, 801 PPI) übertroffen. Für den Alltag ist die gebotene Auflösung mehr als ausreichend, der dargestellte Inhalt wirkt stets gestochen scharf. Wer jedoch eine Samsung Gear VR nutzt, wird sich wünschen, die Koreaner hätten doch ein höherauflösendes Panel benutzt, denn da jedem Auge nur die halbe Pixelzahl zur Verfügung steht und das Gerät sehr dicht vor dem Sehorgan platziert wird, werden einzelne Pixel bei genauer Betrachtung sichtbar.
Als zusätzliches Feature bewirbt Samsung die Always-On-Funktionalität des Screens, welche es dauerhaft ermöglicht, Uhrzeit, Kalender und Benachrichtigung auf diesem darzustellen, wenn sich das Gerät im Standby befindet. An sich ist das nichts Neues, denn eine ähnliche Funktion (Blick) findet sich auch schon im Lumia 950 XL und Teilen seiner Vorgänger.
In puncto Leuchtkraft und Kontrast bietet das Super-AMOLED-Display von Samsung Bestwerte. Mit aktiviertem Helligkeitssensor haben wir dieses vermessen. Wird die manuelle Leuchtkraft gewählt, erreicht das Smartphone gerade mal 264 cd/m² in der Bildschirmmitte. Praxisnäher sind die Messungen mit einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen (APL 50), in diesem Szenario erreicht das Galaxy S7 Edge bis zu 728 cd/m² und liegt damit sogar noch etwas höher als das kleinere Schwestermodell S7 (max. 684 cd/m²). Auch die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist auf einem hervorragenden Niveau.
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Ausleuchtung: 96 %
Helligkeit Akku: 554 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.59 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.01 | 0.5-98 Ø5.2
99.98% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
82.12% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
93.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
100% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
86% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.01
Samsung Galaxy S7 Edge Super AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Samsung Galaxy S6 Edge Super AMOLED, 2560x1440, 5.1" | Sony Xperia Z5 Premium IPS, 3840x2160, 5.5" | Microsoft Lumia 950 XL AMOLED, 2560x1440, 5.7" | Apple iPhone 6S Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | Google Nexus 6P AMOLED, 2560x1440, 5.7" | Huawei Mate 8 IPS-NEO, 1920x1080, 6" | |
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Bildschirm | -21% | -202% | -35% | -36% | -14% | -79% | |
Helligkeit Bildmitte | 554 | 343 -38% | 560 1% | 297 -46% | 583 5% | 363 -34% | 514 -7% |
Brightness | 552 | 338 -39% | 541 -2% | 297 -46% | 560 1% | 365 -34% | 513 -7% |
Brightness Distribution | 96 | 94 -2% | 85 -11% | 93 -3% | 91 -5% | 90 -6% | 94 -2% |
Schwarzwert * | 0.45 | 0.46 | 0.35 | ||||
Delta E Colorchecker * | 1.59 | 2.2 -38% | 9.19 -478% | 2.67 -68% | 3.55 -123% | 2.34 -47% | 5.08 -219% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.56 | 15.01 -486% | 3.98 -55% | 8.28 -223% | |||
Delta E Graustufen * | 2.01 | 2.37 -18% | 10.58 -426% | 2.81 -40% | 3.88 -93% | 1.03 49% | 5.49 -173% |
Gamma | 2.01 109% | 2.41 91% | 2.7 81% | 2.08 106% | 2.2 100% | 2.23 99% | 2.08 106% |
CCT | 6321 103% | 6425 101% | 9760 67% | 6379 102% | 7280 89% | 6429 101% | 7254 90% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 82.12 | 87.77 7% | 73.19 -11% | 66.31 -19% | 59.05 -28% | 79.95 -3% | |
Color Space (Percent of sRGB) | 99.98 | 99.79 0% | 92.8 -7% | 99.84 0% | |||
Kontrast | 1244 | 1267 | 1469 |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit dem Fotospektrometer und der Analyse-Software CalMAN sind wir dem Super AMOLED-Display des Samsung Galaxy S7 Edge auf die Pelle gerückt. Auch hier hat Samsung die ohnehin schon sehr guten Werte des Vorgängers nochmals verbessert. Wer eine natürliche Wiedergabe der Farben auf seinem Display bevorzugt, sollte das Anzeige-Profil Foto wählen, denn in diesem gibt es die geringsten Abweichungen zum jeweiligen Referenzfarbraum. Diese sind jedoch leicht übersättigt, um den Bildern mehr Brillanz zu verleihen. Die geringste Sättigung bietet das Profil Einfach, auch hier sind die dargestellten Farben sehr exakt. Im Kino-Profil wird ein Blaustich über das Bild gelegt und die Farben stark übersättigt. Wer die Anpassungsfähige Anzeige wählt, welche auch voreingestellt ist, profitiert davon, dass das Smartphone die Darstellung dem abgebildeten Inhalt anpasst, solange die genutzte App dies unterstützt. In summa bietet das S7 Edge eine sehr exakte Farbwiedergabe ohne grobe Ausreißer. Dieses Display ist momentan sicherlich das beste, welches in einem Smartphone zu finden ist.
Im Freien profitiert das Samsung Galaxy S7 Edge von seiner enormen Leuchtkraft und dem bärenstarken Kontrast der Super-AMOLED-Technik, sodass es im Alltag zu keinerlei Schwierigkeiten kommen sollte. Lediglich bei direkter Sonneneinstrahlung wird es mühsam, den Inhalt auf dem Panel zu erkennen. Die Reflexionen der spiegelnden Oberfläche stören nur bei flachen Betrachungswinkeln.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
12 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 6 ms steigend | |
↘ 6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 28 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
20 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14 ms steigend | |
↘ 6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 29 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 240.4 Hz | ||
Das Display flackert mit 240.4 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 240.4 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Aufgrund der verwendeten OLED-Technologie stellt die Blickwinkelstabilität für das Samsung Galaxy S7 Edge kein großes Problem dar. Es kommt zu keinerlei Farbinvertierungen oder Ghost-Effekten. Ab einem Betrachtungswinkel von etwa 45 Grad legt sich ein leichter Grünschimmer über das Bild, welcher sich bis hin zu rund 80 Grad verstärkt. Außerdem wirken die Edge-Kanten je nach Betrachtungswinkel heller als das übrige Display oder ein Teil des Inhalts geht hinter der Rundung verloren.
Leistung
Das Samsung Galaxy S7 Edge (SM-G935F) ist genauso wie das Galaxy S7 mit dem neuesten SoC von Samsung ausgestattet, dem Exynos 8890. Dessen CPU besitzt wieder acht Kerne und basiert auf dem big.LITTLE-Konzept. Es werden vier Cortex-A53-Kerne (max. 1,6 GHz) verbaut sowie vier Samsung-M1-Kerne. Letztere takten im Dual-Core-Betrieb mit bis zu 2,6 GHz und wenn alle genutzt werden mit höchsten 2,3 GHz. Die Taktraten wurden also kräftig nach oben geschraubt, um mehr Leistung liefern zu können. Unterstützt wird das System von 4 GB LPDDR4-Arbeitsspeicher und der integrierten Grafikeinheit ARM Mali-T880 MP12. Von dem Smartphone gibt es auch Varianten mit Qualcomms neuen Quad-Core Snapdragon 820 (GPU: Adreno 530), welche unter anderem in den Vereinigten Staaten erhältlich ist. Wo welche Variante zum Einsatz kommt, konnte uns bisher noch niemand verraten. Wir warten noch auf eine Antwort seitens Samsung und werden den Artikel entsprechend aktualisieren, wenn wir mehr wissen.
In den Benchmarks setzt sich der Samsung-SoC an die Spitze und hält den hohen Erwartungen stand. Lediglich der Snapdragon 820 auf einem Referenzsystem von Qualcomm liefert beständig bessere Ergebnisse in den Benchmarks. Dies muss jedoch nicht heißen, dass dies auch in marktreifen Geräten der Fall ist.
Im Geekbench 3 Single-Core-Test sind lediglich das iPhone 6s Plus sowie der Snapdragon 820 schneller. Werden alle Kerne genutzt, setzt sich der SoC von Samsung an die Spitze. Ein ähnliches Bild liefern auch andere CPU-lastige Benchmarks, sobald jedoch die GPU gefragt ist, kann es schon mal passieren, dass auch Modelle mit dem älteren Snapdragon 810 bessere Resultate erzielen, wie es beispielsweise im GFXBench 3.1 (Onscreen) der Fall ist. Dabei ist aber auch zu beachten, dass das S7 Edge in diesem Fall eine höhere Auflösung bewältigen muss.
Bei den Systembenchmarks liefert das S7 Edge ebenfalls Bestwerte. Lediglich in dem als sehr konsistent geltenden PCMark for Android fällt das Testgerät ins untere Drittel ab und bleibt sogar leicht hinter dem Vorgänger zurück. Dies kann durchaus auf die Performance-Bremse TouchWiz UI zurückzuführen sein. Im Alltag läuft das System sehr flüssig und es gibt nur nach rechenintensiven Apps kleinere Ruckler.
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Huawei Mate 8 | |
Huawei Mate S | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Google Nexus 6P | |
LG G4 | |
Qualcomm Snapdragon 820 MDP |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei Mate 8 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium |
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Huawei Mate 8 | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 | |
Qualcomm Snapdragon 820 MDP |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei Mate 8 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Google Nexus 6P | |
Qualcomm Snapdragon 820 MDP |
GFXBench | |
on screen Car Chase Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei Mate 8 | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Qualcomm Snapdragon 820 MDP | |
1920x1080 Car Chase Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei Mate 8 | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Qualcomm Snapdragon 820 MDP |
Die Web-Benchmarks haben wir mit dem vorinstallierten Samsung-Browser gemacht, welcher eine sehr gute Surf-Performance liefert. In fast allen Benchmarks nimmt er nach dem iPhone 6s Plus den zweiten Platz ein. Im Basemark OS II muss sich das Galaxy S7 Edge zusätzlich dem Huawei Mate 8 geschlagen geben. Es liefert somit eine ausgezeichnete Performance, welche sich auch im Alltag widerspiegelt.
* ... kleinere Werte sind besser
Der UFS 2.0 Flashspeicher von Samsung gehört nach wie vor zu den schnellsten Speicherarten. Die Performance wurde vor allem beim Lesen von Daten nochmals um rund 50 Prozent gegenüber dem Vorgänger verbessert und erreicht nun absurde Werte von bis zu 487 MB/s im AndroBench. Lediglich beim Schreiben von kleinen Datenblöcken (4k) schwächelt das S7 Edge ein wenig und ist langsamer als das S6 Edge und das Mate 8.
32 GB Flashspeicher hat der Nutzer des Smartphones zur Verfügung, wovon rund 25 GB netto übrigbleiben. Die 64 GB-Variante ist momentan nicht für Europa vorgesehen. Eine Speichererweiterung mittels MicroSD-Karte ist um bis zu 200 GB möglich. Zwar wird von Android 6.x Marshmallow die Funktion unterstützt, den internen Flashspeicher des Smartphones und den Speicher der MicroSD-Karte als ein virtuelles Laufwerk zu verwalten, doch ist dies von Samsung deaktiviert worden. Der Hersteller begründet dies damit, dass die Speicherkarten nicht annährend so schnell seien wie deren Flashspeicher und das System damit ausgebremst werden würde. Angesichts des schnellen UFS 2.0 Speichers ist das eine einleuchtende Begründung, wenn auch die Entscheidung dem Käufer nicht abgenommen werden sollte. Denn so langsam ist der integrierte MicroSD-Kartenslot des Galaxy S7 Edge gar nicht. Wir haben dessen Geschwindigkeit mit unserer Referenzspeicherkarte Toshiba Exceria Pro M401 (max. Lesen: 95 MB/s, Schreiben 80 MB/s) überprüft und mit 76,43 MB/s (Lesen) beziehungsweise 50,36 MB/s (Schreiben) gehört dieser zu den schnelleren seiner Art in Smartphones, wenn auch die Möglichkeiten der Testkarte nicht ausgereizt werden.
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - Disk Tests (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Huawei Mate 8 | |
Apple iPhone 6S Plus | |
OnePlus 2 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
LG G4 |
Spiele
Das Samsung Galaxy S7 Edge besitzt momentan einen der stärksten SoCs. Auch die GPU bietet richtig viel Power und unterstützt auch bereits die neue Vulkan-API. Der Touchscreen reagiert sehr schnell und genau und auch die Sensoren funktionieren tadellos. Lediglich der Lautsprecher ist im Querformat schlecht positioniert und wird schnell von der Hand verdeckt. Auch die Benchmarks zeigen, dass das Smartphone keinerlei Probleme mit aktuellen Titeln hat. Bei Apshalt 8 scheint es jedoch eine Begrenzung der Frameraten zu geben, denn diese verweilen ziemlich genau um die 30 fps. Dennoch steht mehr als genügend Leistung für alle aktuellen Titel zur Verfügung.
Mit dem Game Launcher und den Game Tools bietet Samsung darüber hinaus nützliche Funktionen für Spieler, welche wir im Test des Galaxy S7 bereits näher erklärt haben. Unter anderem ist es möglich, Benachrichtigungen während des Spielens zu unterdrücken und ein Video davon aufzuzeichnen. Die Aufnahme ist jedoch etwas ruckelig und dürfte höher auflösen.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 31 fps | ||
very low | 30 fps |
Real Racing 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 44 fps |
Temple Run 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
default | 60 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 56 fps |
Emissionen
Temperatur
Bei den Oberflächentemperaturen verhält sich das Samsung Galaxy S7 Edge vorbildlich. Während im Leerlauf die Werte nicht über 28,3 °C klettern, bleiben sie auch unter andauernder Last vergleichsweise niedrig. Gerade mal 40,0 °C ist der von uns gemessene Höchstwert. Angesichts der enormen Leistung des SoCs ist das hervorragend. Andere Smartphone werden deutlich wärmer, so wie beispielsweise das Lumia 950 XL, das stellenweise bis zu 45,8 °C warm wird.
Relevant ist aber auch, was unter der Abdeckung passiert. Mit dem GFXBench Akku-Test haben wir deshalb die Leistungsstabilität des SoCs unter andauernder Last getestet. Dabei wird der T-Rex-Test dreißigmal in Folge ausgeführt und neben dem Akkustand auch die Frameraten protokolliert. Nach zwei Dritteln des Tests beginnt das Throttling und die Performance bricht um rund 54 Prozent ein. Etwas später berappelt sich das System wieder ein wenig und die Leistung schwankt zwischen 58 und 69 Prozent der Ursprungsperformance.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Mono-Lautsprecher des Samsung Galaxy S7 Edge bietet wie beim S7 eine vergleichsweise gute Akustik und erreicht bei uns im Test eine Maximallautstärke von bis zu 88,66 dB(A). Der Klang ist erwartungsgemäß sehr höhenlastig und verzerrt bereits bei mittlerer Lautstärke leicht. Wird das Smartphone voll aufgedreht, ist dies besser hörbar. Außerdem konnten wir bei ruhigen Musikstücken ein leichtes Hintergrundrauschen wahrnehmen. Die Frequenzen zeigen sich sehr höhenlastig, wovon die Superhochtöne jedoch ausgenommen sind, die Mitten sind nur sehr schwach und saufen regelrecht ab, eine Basswiedergabe findet nicht statt. Für den Alltag ist der Lautsprecher vollkommen ausreichend - wer aber ein besseres Klangerlebnis sucht, sollte auf die Bluetooth-Verbindung oder die Audioklinke zurückgreifen.
Letzteres macht bereits mit dem mitgelieferten Headset eine gute Figur. Dessen Bass dürfte jedoch etwas kraftvoller und präsenter sein. Bei der Nutzung mit hochwertigeren Kopfhörern hinterlässt die Klinke rein subjektiv einen positiven Eindruck und glänzt durch eine saubere und rauscharme Übertragung.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Samsung Galaxy S7 Edge ist sehr gering und gibt keinen Grund zur Beanstandung. Selbst das Netzteil kann bedenkenlos in der Steckdose gelassen werden, denn dessen Energiebedarf beläuft sich gerade mal auf 0,005 Watt.
Lediglich beim Standby-Betrieb sollte beachtet werden, dass die Nutzung des Always-On-Displays die Leistungsaufnahme stark beeinflusst. Je nachdem, welche Art der Darstellung benutzt wird, schwankt der Energiebedarf zwischen 0,21 und 0,82 Watt und ist damit zwischenzeitlich höher, als wenn das Panel dauerhaft mit minimaler Helligkeit betrieben wird. Diese maximale Leistungsaufnahme im Standby herrscht jedoch nur kurzeitig, wenn die Anzeige ihre Position verändert.
Das Smartphone unterstützt Quick Charge und kann mit dem mitgelieferten Netzteil binnen 98 Minuten vollständig aufgeladen werden. Nach 20 Minuten sind bereits 26 Prozent erreicht, halb voll ist es nach 40 Minuten und die 80-Prozent-Marke wird nach 66 Minuten geknackt. Wer eine kabellose Ladestation verwendet, wird etwas höhere Ladezeiten haben.
Aus / Standby | 0.01 / 0.09 Watt |
Idle | 0.63 / 1.1 / 1.56 Watt |
Last |
5.95 / 6.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Samsung Galaxy S7 Edge Mali-T880 MP12, Exynos 8890, 32 GB UFS 2.0 Flash | Samsung Galaxy S6 Edge Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Motorola Moto X Force Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6S Plus A9 / PowerVR GT7600, A9, Apple AP0064K (iPhone NVMe) | Microsoft Lumia 950 XL Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Huawei Mate 8 Mali-T880 MP4, Kirin 950, 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 18% | -22% | -9% | -144% | -21% | |
Idle min * | 0.63 | 0.5 21% | 0.96 -52% | 0.5 21% | 2.85 -352% | 0.85 -35% |
Idle avg * | 1.1 | 0.9 18% | 1.35 -23% | 1.9 -73% | 2.95 -168% | 2.07 -88% |
Idle max * | 1.56 | 1.3 17% | 1.4 10% | 2.2 -41% | 3.26 -109% | 2.28 -46% |
Last avg * | 5.95 | 3.8 36% | 6.11 -3% | 3.2 46% | 8.92 -50% | 3.91 34% |
Last max * | 6.7 | 6.8 -1% | 9.43 -41% | 6.4 4% | 9.39 -40% | 4.69 30% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Im Vergleich zum Vorgänger ist die Akkukapazität stark angewachsen und das Samsung Galaxy S7 Edge kann davon auch hervorragend profitieren. Mit 3.600 mAh ist der Akku enorm kräftig und wird nur vom Mate 8 übertroffen.
Bei den Laufzeiten in unseren Tests schlägt sich das Testgerät hervorragend und lässt die meisten Konkurrenten deutlich hinter sich. Die Kombination aus geringem Verbrauch und dem großen Akku kann nur das Mate 8 Paroli bieten.
Mit dem Ultra-Energiesparmodus kann zudem noch etwas mehr Laufzeit herausgekitzelt werden, dabei werden jedoch auch die Funktionen eingeschränkt.
Samsung Galaxy S7 Edge 13.86 Wh, 95 | Samsung Galaxy S6 Edge 10 Wh, 92 | Samsung Galaxy S7 11.55 Wh, 92.6 | Huawei Mate 8 Wh, 96 | Microsoft Lumia 950 XL 13 Wh, 89.8 | Apple iPhone 6S Plus 10 Wh, 91.9 | Motorola Moto X Force Wh, 91 | Sony Xperia Z5 Premium 13 Wh, 91 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -36% | -17% | 0% | -43% | -26% | -21% | -43% | |
Idle | 1663 | 1349 -19% | 1810 9% | 1872 13% | 1078 -35% | 1655 0% | 1610 -3% | 1277 -23% |
H.264 | 914 | 417 -54% | 892 -2% | 963 5% | 611 -33% | 714 -22% | 710 -22% | 411 -55% |
WLAN | 732 | 534 -27% | 456 -38% | 865 18% | 369 -50% | 513 -30% | 426 -42% | 372 -49% |
Last | 392 | 224 -43% | 242 -38% | 256 -35% | 179 -54% | 197 -50% | 330 -16% | 210 -46% |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem Galaxy S7 Edge gelingt Samsung optisch und technisch ein hervorragendes Smartphone, das Maßstäbe setzt. Sicherlich hätten die Koreaner bei der Konnektivität in puncto moderneres LTE und vor allem bei der Anschlussausstattung etwas mehr bieten dürfen. Vor allem der Verzicht auf USB-Type-C ist diesbezüglich zu kritisieren.
Ansonsten macht Samsung beinahe alles richtig. Das Display ist zum Zeitpunkt des Tests das beste, das wir bisher in einem Smartphone getestet haben, die Kamera macht tolle Bilder, auch dann noch, wenn nur wenig Licht vorhanden ist. Und vor allem die außerordentlich guten Akkulaufzeiten steigern den Mehrwert gegenüber des herkömmlichen Galaxy S7. Das Dual-Edge-Display sieht gut aus, bleibt aber weiter eine Geschmacksfrage. Denn um diese zusätzlichen Features zur Verfügung zu stellen, bedarf es in den wenigsten Fällen tatsächlich eines gebogenen Displays.
Das Samsung Galaxy S7 Edge vereint rasante Performance, ein brillantes Display, eine tolle Kamera und starke Akkulaufzeiten in einem Gerät.
Mit der neuen Galaxy-S7-Reihe kann Samsung somit zurecht seine Spitzenposition bei den Smartphones verteidigen. Auch wenn diese Modelle eher eine Produktpflege darstellen, als durch Innovationskraft zu glänzen.
Update 18.04.2017: Unser ausführliches Review zum neuen Samsung Galaxy S8+ ist ab sofort hier verfügbar.
Samsung Galaxy S7 Edge
- 09.12.2016 v6 (old)
Daniel Schmidt