Test LG G4 Smartphone
Der Vorgänger LG G3 war bereits ein richtig gutes Smartphone, welches jedoch noch die eine oder andere Tücke für den Nutzer bereithielt. Hier ist besonders die enorme Wärmeentwicklung unter der Abdeckung hervorzuheben, welche nicht nur den SoC drosselte, sondern auch das Display dimmte. Die gleiche Problematik lässt sich auch beim LG Flex 2 beobachten. Auch in puncto Kontraststärke des Panels und Systemperformance haben wir noch Verbesserungspotential gesehen.
Das LG G4 bleibt vielen Tugenden treu. Der Akku ist weiterhin wechsel- und der Speicher erweiterbar. Außerdem setzen die Koreaner nicht auf den aktuellen Top-SoC von Qualcomm, sondern auf den Snapdragon 808, welcher im Test aber durchaus überzeugen kann. Auch an der Kamera hat LG weiter gearbeitet und offeriert sicherlich eine der besten Optiken, die momentan in einem Smartphone zu finden sind. Die Preise starten bei vergleichsweise günstigen 649 Euro (UVP). Wer eine Lederrückseite möchte, muss nochmals 50 Euro drauflegen.
Die Konkurrenten erstrecken sich durch das gesamte Highend-Segment, von den Materialen kann dem LG G4 jedoch nur das Moto X das Wasser reichen, denn auch dieses ist optional mit einer Leder- oder Holzrückseite erhältlich.
Gehäuse
Das LG G4 ist kein super schlankes Smartphone wie das Samsung Galaxy S6 (6,8 mm) oder das Huawei P8 (6,4 mm) und erreicht eine Bauhöhe von 9,8 Millimetern. Dabei ist aber auch anzumerken, dass das S6 mit dem hervorstehenden Kamerahof rund zwei Millimeter dicker ist. Aufgrund der runden Form liegt es aber prima in der Hand. Außerdem ist das G4 eines der Flaggschiff-Modelle mit der größten Bildschirmdiagonale und erreicht wie sein Vorgänger 5,5 Zoll. Die seitlichen Rahmen wirken noch einen Hauch schmaler, dafür hat das Testgerät an Kopf- und Fußseite ein wenig zugelegt.
Das Smartphone präsentiert sich gegen Druck und Verwindungsversuche als sehr widerstandsfähig und zeigt selbst auf dem Display keine Wellenbildungen. Die gesamte Rückseite unseres Testgerätes wird von dem Ledercover abgedeckt. Die Verarbeitung, Haptik und auch der Geruch können überzeugen. Anders als beim Moto X wird die Lederrückseite nicht in den Rahmen eingelassen, sondern wird auf einem flexiblen Kunststoff-Cover angebracht. Das Leder wird dabei um die Kante herumgeschlagen. Den ansonsten hervorragenden Verarbeitungseindruck trüben lediglich die Port-Führungsstücke aus Kunststoff, diese sind zwar sehr stabil, wirken jedoch etwas billig. Die Abstände zwischen der Basis und dem Back-Cover sind zwar gut sichtbar, was dem umgeschlagenen Leder geschuldet ist - die Spaltmaße sind aber sehr gleichmäßig.
Die Rückseite des LG G4 lässt sich vollständig entfernen und gewährt danach den Zugriff auf den wechselbaren Energiespeicher sowie dem Micro-SIM- und MicroSD-Slot. Bei beiden Steckplätzen handelt es sich um simple Einschubschächte ohne Auswurfmechanik. Im Backcover ist auch der NFC-Chip untergebracht.
Ausstattung
Der Micro-USB-Port des LG G4 unterstützt leider weiterhin nur den 2.0-Standard. MHL ist immer noch nicht an Bord, dafür gibt es jedoch eine Slim-Port-Unterstützung, welche es erlaubt mit Hilfe eines optionalen Adapters ein HDMI-Kabel zu nutzen. Außerdem können Medien mittels DLNA und Miracast auch kabellos gestreamt werden. Die Schnittstelle unterstützt zudem noch OTG, sodass auch externe Eingabegeräte und Massenspeicher an das Smartphone angeschlossen werden können.
Der MicroSD-Kartenslot kann Speicherkarten bis zu einer Größe von 2 TB nutzen. Dies ist jedoch eine theoretische Angabe, welche die aktuellen Grenzen des SDXC-Standards wiederspiegelt. Tatsächlich gibt es momentan lediglich Karten mit einer Größe von bis zu 200 GB, erste Modelle mit bis zu 512 GB sind im Rahmen der Computex vorgestellt worden, aber kaum bezahlbar. App2SD funktionierte mit den von uns getesteten Apps tadellos.
NFC und der aktuelle Bluetooth-Standard 4.1 sind ebenso an Bord wie ein Infrarotsender. Mit letzterem lassen sich neben den üblichen Heimkinogeräten auch entsprechend kompatible Projektoren und Klimaanlagen steuern.
Software
Als Betriebssystem setzt der Hersteller auf das momentan aktuellste Google Android 5.1 Lollipop und legt darüber seine hauseigene Benutzeroberfläche LG UX 4.0. Diese wurde dem neuen Material Design angepasst und wirkt nicht mehr ganz so poppig bunt wie beim LG G3.
Auch die vorinstallierte Drittanbieter-Software beschränkt sich nun auf ein Minimum und kann gegebenenfalls deinstalliert werden. Die bekannten Software-Beigaben wie QuickMemo+ und Quick Remote sind genauso an Bord wie LG Backup und LG Health. Bei letzterem handelt es sich um eine schlichte Fitness-App, mit der Sie ihre Schritte zählen lassen und eigene Daten wie das Körpergewicht protokollieren können. Über den sogenannten Tracker können verschiedene Aktivitäten wie Wandern, Gehen, Laufen, Radfahren oder Inline-Skating aufgezeichnet werden.
Kommunikation & GPS
Für die mobile Datenanbindung unterwegs stellt das LG G4 HSPA+ (Upload bis zu 5,76 MBit/s; Download bis zu 42 MBit/s) und LTE Cat. 6 (Upload bis zu 50 MBit/s; Download bis zu 300 MBit/s) zur Verfügung. Die Frequenzabdeckung dürfte etwas breiter sein. Vor allem für Personen, die viel im Ausland unterwegs sind, wäre dies wichtig. Das G4 zeigt sich hier stark an die Bedürfnisse der jeweiligen Region angepasst. Innerhalb von Europa gibt es damit jedoch keinerlei Probleme.
Das WLAN-Modul des Smartphones unterstützt die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und funkt damit in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. Die Reichweite ist gut und kann überzeugen. Selbst bei einem weiten Abstand zum Access Point wurde uns noch eine durchschnittliche Verbindungsqualität vom Gerät bescheinigt. Das Surfen im Web ging immer noch flott von der Hand, beim Streamen von HD-Filmen kam es im 2,4 GHz-Netz jedoch gelegentlich zu kleineren Aussetzern.
Für die Positionsbestimmung nutzt das LG G4 das GPS-, Glonass und BeiDou-Netzwerk. Im Freien dauerte die Ortung einen Moment, war dann jedoch recht exakt. Im Gebäude war noch etwas mehr Zeit nötig, aber auch hier konnte eine korrekte Bestimmung unseres Aufenthaltsortes erfolgen. Die vergleichsweise hohe Ortungszeit ließ für den Vergleichstest bereits keine guten Ergebnisse erwarten.
Messen lassen musste sich das LG G4 am Garmin Edge 500 Fahrrad-Computer. Dieser zeigt im direkten Vergleich mit dem Smartphone eine exaktere Streckenverfolgung. Das LG G4 kam im Test sowohl bei einer engeren Straßenführung als auch unter erschwerten Ortungsbedingungen im Wald vom Weg ab. Die Gesamtabweichungen bleiben mit rund vier Prozent jedoch in einem ordentlichen Rahmen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität des LG G4 ist nur durchschnittlich. Da haben wir auch schon bei deutlich preiswerteren Geräten mehr geboten bekommen. Auf beiden Seiten wird das Gespräch von einem leichten Knistern begleitet. Außerdem kam es bei mehreren Testtelefonaten zu kurzen Sprachaussetzern. Der Lautsprecher ist in einer ruhigen Umgebung brauchbar, einen guten Freisprech-Ersatz stellt er aber nicht dar.
Kameras
Die Frontkamera des LG G4 löst mit bis zu 8 MP (2.448 x 3.264 Pixel, 4:3) auf. In den Standard-Einstellungen werden aufgrund des 16:9-Formates jedoch nur 6 MP (1.836 x 3.264 Pixel) genutzt. Aufnahmen mit einer Kantenlänge von 1:1 (2.048 x 2.048 Pixel, 4,2 MP) reduzieren die Auflösung weiter. Neben dem aus dem LG G3 bekannten Gestenauslöser gibt es auch einen Auslöser, welcher auf Sprachbefehle reagiert. Beides lässt sich prima im Zusammenspiel mit einem Selfiestick verwenden. Wenn man den Auslöser auf dem Display oder der Rückseite (Lautstärke verringern) gedrückt hält, werden vier Aufnahmen in Folge gemacht, zwischen denen nur wenige Sekunden liegen. Ein bisschen Retusche darf nicht fehlen, weshalb es einen zehnstufigen Weichzeichner gibt. Die Qualität der Aufnahmen ist selbst bei schummrigen Licht noch recht gut.
Ein Highlight des LG G4 ist jedoch die Hauptkamera auf der Rückseite. Diese löst mit bis zu 15,9 MP (5.312 x 2.988 Pixel, 16:9) auf. Wer lieber das 4:3-Format nutzt, muss sich mit 11,9 MP (3.984 x 2.988 Pixel) begnügen. Die Optik wird wieder vom Laser-Autofokus unterstützt, der im Vergleich zum Vorgänger jedoch weiterentwickelt wurde und nun noch schneller fokussieren soll. In der Tat arbeitet dieser selbst bei widrigen Lichtbedingungen recht flott und ist spürbar schneller als beim LG G3, jedoch nicht ganz so flott wie im Galaxy S6.
Neu ist der Farbspektrum-Sensor, welcher das Umgebungslicht misst und anhand dessen den Weißpunkt optimiert, um so eine optimale Farbwiedergabe gewährleisten zu können. Der neue optische Bildstabilisator OIS 2.0 stellt ebenfalls eine Weiterentwicklung dar und stabilisiert das Gerät nun auf drei Achsen, anstatt zwei wie bisher, außerdem ist er in der Lage nun eine 2-prozentige Neigung zu kompensieren.
Einen manuellen Modus gibt es ebenfalls dazu. Dieser erlaubt es den Weißpunkt, die Verschlusszeit (1/6000 – 30 Sekunden), die Lichtempfindlichkeit (ISO 50 – 2.700) und den Belichtungswert selbst einzustellen und bietet zudem ein Histogramm sowie die Möglichkeit, manuell zu fokussieren. Letzteres wird sich vor allem bei Nachtaufnahmen als nützlich erweisen, da der Laserautofokus auf weiten Distanzen an Präzision einbüßt und länger zum Fokussieren benötigt. Ähnlich wie beim Huawei P8 bewirbt LG bei seinem Flaggschiff auch die Aufnahme-Möglichkeit sogenannter Lichtspur-Effekte. Während das im P8 eine deutlich vereinfachte Langzeitbelichtung darstellt, muss dies beim G4 jedoch über den manuellen Modus erledigt werden, wie mit herkömmlichen Kameras auch. Erfreulich ist, dass das Testgerät auch das DNG-Format unterstützt. Leider steht dieses jedoch nur im manuellen Modus zur Verfügung.
Die Qualität der Aufnahmen des LG G4 ist auf einem sehr guten Niveau. Bei Tageslicht offenbart die Optik einen vergleichsweise hohen Dynamikumfang. Kontraste werden klar dargestellt und auch bei schwierigen Lichtbedingungen gehen kaum Details verloren. Die große Blende (f/1.8) des G4 sorgt jedoch dafür, dass die Schärfe in den Randbereichen sichtbar abnimmt. Die Farben wirken sehr lebendig, ohne unnatürlich zu erscheinen. Kleinere Probleme hat die Kamera, wenn Objekte sehr nah sind. Hier muss ein Mindestabstand von zehn Zentimetern gewahrt werden, damit der Autofokus seiner Arbeit nachkommen kann.
Bei schwächerem Licht liefert das LG G4 dennoch gute Ergebnisse und zeigt die natürlichste Farbwiedergabe bei den Vergleichsgeräten. Die Schärfe ist recht ordentlich, auch wenn man hier wieder ein wenig Acht geben muss, da die große Blende die Schärfentiefe sichtbar beeinflusst. Abseits der gewählten Autofokus-Punkte nimmt diese etwas ab. Schöne Aufnahmen werden so dennoch ermöglicht. Das LG G4 zeigt hier wahrlich sein Können und erreicht im Vergleichsfeld prima Ergebnisse (Szene 3). Während die Aufnahmen des Galaxy S6 bereits leicht vermatscht sind, bleiben die des Lumia 930 noch deutlich schärfer, sogar etwas besser als beim G4, aber dafür ist die Farbbalance beim Testgerät sichtbar ausgewogener, sodass ihm die schönste Low-Light-Aufnahme gelingt.
Videos zeichnet das LG G4 bestenfalls in Ultra HD (4k, 3.840 x 2.160 Pixel, 30 fps, 30 MBit/s) auf. Für Full HD-Aufnahmen (1.920 x 1.080 Pixel, 30 fps, 17 MBit/s) steht leider kein HFR zur Verfügung. Die Aufnahme-Qualität ist in 1.080p jedoch etwas besser. Während sich bei Tageslicht kaum Unterschiede ausmachen lassen, nimmt das Rauschen im Ultra HD-Video schneller zu, wenn das Licht nachlässt. Die Video-Qualität kann dennoch als gut bezeichnet werden. Der Ton wird in Stereo aufgezeichnet und wird in ruhigen Umgebungen von einem recht deutlichen Rauschen begleitet. Zeitlupen-Videos können ebenfalls aufgenommen werden. Dies geschieht mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde, leider aber nur in der kleinen HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel).
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie
Im Lieferumfang des LG G4 befanden sich bei uns lediglich ein modulares Netzteil sowie ein USB-Datenkabel. In der Verkaufsversion soll noch ein Headset beiliegen. Außerdem soll ein zweites Kunststoffcover bei der Ledervariante beiliegen.
Die Hersteller gewährt 24 Monate Garantie auf sein Produkt, welche sich nicht erweitern lässt.
Eingabegeräte & Bedienung
Bei den Eingabemöglichkeiten hat LG im Vergleich zum Vorgänger G3 beim Testgerät nur ein wenig Feintunig betrieben. Der kapazitive Touchscreen besitzt eine sehr gleitfreudige Oberfläche und zeigt sich auch in den Ecken reaktionsfreudig. Eingaben werden flott und präzise umgesetzt, was auch der virtuellen Tastatur zugute kommt.
Das Tastatur-Layout des LG G4 ist weitestgehend unverändert. Auch wenn die Tasten recht klein wirken, lässt sich damit sehr gut schreiben. Wer das Smartphone im Querformat hält, kann die Eingabefläche durch ein simples Auseinanderziehen teilen. Damit lässt sich mit den beiden Daumen zügig schreiben. Es gibt eine Neuheit: Wenn die Leertaste gehalten wird, muss die Wortvorschlagszeile einer separaten Eingabezeile weichen, in der sich der Cursor besonders einfach für Korrekturen verschieben lässt. Wischeingaben werden auf Wunsch ebenfalls unterstützt und müssen in den Einstellungen aktiviert werden. Das Layout lässt sich auch in dunklen Farben nutzen. Außerdem gibt es eine verkleinerte Tastatur für die Einhandbedienung.
Auch beim G4 hält LG an dem Rear-Key-Design fest, welches die Lautstärkewippe und den Powerbutton auf die Rückseite verbannt. LG-Nutzer werden sich daran gewöhnt haben, Neulinge werden einen Moment dafür benötigen. Die Lautstärkewippe wurde mit zusätzlichen Funktionen belegt. Wird die "Erhöhen"-Taste zweimal gedrückt, öffnet sich QuickMemo+, bei der "Verringern"-Taste die Kamera-App. Wahlweise kann nach dem Öffnen letzterer direkt ein Foto gemacht werden, alternativ kann dies auch mit einem weiteren Drücken des Buttons erledigt werden. Was für schnelle Selfies recht praktisch ist, bedarf einer kleinen Handgelenksverrenkung bei der Nutzung der Hauptkamera.
Display
Das Display des LG G4 misst wie beim Vorgänger 5,5 Zoll und löst mit üppigen 2.560 x 1.440 Bildpunkten auf. Das entspricht einem Seitenverhältnis von 16:9 und einer Pixeldichte von knackscharfen 534 PPI. Bereits beim subjektiven Vergleich zwischen dem Testgerät und dem LG G3 fällt auf, dass Helligkeit und Kontrast sichtbar verbessert wurden, was auch bitter nötig war. Das Display ist leicht gekrümmt, jedoch nicht annährend so stark wie beim Flex 2.
Mit dem Fotospektrometer gehen wir der Sache auf den Grund und ermitteln eine Leuchtkraft von bis zu 566 cd/m² beim Quantum-IPS-Panel des G4. Das ist ein richtig guter Wert und zudem ist die Ausleuchtung mit 90 Prozent auch sehr gleichmäßig. Das G3 erreicht gerade mal 417 cd/m², was einer Steigerung von rund 36 Prozent entspricht. Das Galaxy S6 Edge kann mit aktiviertem Helligkeitssensor sogar über 600 cd/m² erreichen. Ansonsten ist die Konkurrenz nicht so leuchtstark wie das G4, nur das Sony Xperia Z3 (max. 702 cd/m², 90 %) leuchtet noch heller.
Lichthöfe konnten wir unserem Testgerät übrigens keine nachweisen.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 566 cd/m²
Kontrast: 1204:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
ΔE Color 6.17 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.26 | 0.5-98 Ø5.2
98.63% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
65.48% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.48
LG G4 Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | LG G3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | OnePlus One Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Edge Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -27% | -17% | 1% | 15% | -5% | 11% | -42% | |
Helligkeit Bildmitte | 566 | 417 -26% | 423 -25% | 519 -8% | 343 -39% | 474 -16% | 453 -20% | 275 -51% |
Brightness | 536 | 395 -26% | 408 -24% | 496 -7% | 338 -37% | 458 -15% | 439 -18% | 278 -48% |
Brightness Distribution | 90 | 89 -1% | 83 -8% | 90 0% | 94 4% | 85 -6% | 91 1% | 89 -1% |
Schwarzwert * | 0.47 | 0.96 -104% | 0.54 -15% | 0.62 -32% | 0.4 15% | 0.28 40% | ||
Kontrast | 1204 | 434 -64% | 783 -35% | 837 -30% | 1185 -2% | 1618 34% | ||
Delta E Colorchecker * | 6.17 | 5.67 8% | 5.56 10% | 3.67 41% | 2.2 64% | 6.32 -2% | 4.7 24% | 10.99 -78% |
Delta E Graustufen * | 6.26 | 5.66 10% | 7.55 -21% | 3.78 40% | 2.37 62% | 6.36 -2% | 5.03 20% | 8.29 -32% |
Gamma | 2.48 89% | 2.53 87% | 2.33 94% | 2.42 91% | 2.41 91% | 2.43 91% | 2.27 97% | 2.16 102% |
CCT | 8171 80% | 7741 84% | 7624 85% | 7327 89% | 6425 101% | 8218 79% | 7439 87% | 6731 97% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 65.48 | 59 -10% | 87.77 34% | 58.81 -10% | 72.04 10% | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 98.63 |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Schwarzwert des LG G4 wurde ebenfalls stark reduziert und leuchtet nun mit 0,47 cd/m². In Kombination mit der hohen Leuchtkraft ergibt sich ein hervorragendes Kontrastverhältnis, welches nur noch von den Geräten mit OLED-Panels und dem Huawei P8 geschlagen wird.
Bei der Farbwiedergabe zeigt sich das LG G4 nicht ganz so souverän, sondern ist sogar noch ein wenig schlechter als sein Vorgänger. Vor allem die Graustufen stellen eine Achillesferse dar, hier erreicht das Display des Smartphones einen DeltaE von bis zu 10 und ein Blaustich wird sichtbar, welcher das Bild leicht kühl erscheinen lässt. Bei den Mischfarben sind die Abweichungen nicht ganz so gravierend und überschreiten dE 8,3 nicht. Außerdem werden die Farben leicht übersättigt. In der Praxis ist dies zwar nicht störend, doch sollte anhand des Displays kein Rückschluss auf die Farbgenauigkeit von Fotos gezogen werden. Für ein Top-Smartphone hätten wir hier bessere Werte erwartet.
Bei der Farbraumabdeckung macht LG ebenfalls einen großen Schritt nach vorne. Der Hersteller orientiert sich am Digital Cinema Initiatives Farbraum (DCI), welcher zu fast 100 Prozent abgedeckt werden soll und größer als der sRGB-Farbraum ist. Aufgrund des fehlenden Vergleichsprofils konnten wir dies leider nicht überprüfen. Der sRGB füllt den des DCI nur zu 80 Prozent aus. Die tatsächliche Abdeckung des sRGB-Farbraumes liegt mit über 98 Prozent auf einem sehr guten Niveau. Lediglich beim größeren Adobe RGB muss sich das G4 dem Galaxy S6 Edge (88 %) und dem Huawei P8 (72 %) geschlagen geben. Dennoch besitzt das LG G4 momentan eines der besten Displays, die man in einem Smartphone finden kann.
Im Außeneinsatz hinterlässt das LG G4 ebenfalls einen guten Eindruck. Die hohe Leuchtkraft und das prima Kontrastverhältnis lassen den Inhalt auch in einer hellen Umgebung gut ablesbar erscheinen. Lediglich das spiegelnde Display ist hier stellenweise ein Spielverderber. An die Outdoor-Eigenschaften des Galaxy S6 oder des Lumia 930 reicht es aber nicht ganz heran.
Bei einer wärmeren Umgebung und längeren Nutzung schlägt sich zusätzlich negativ nieder, dass das Smartphone sein Display automatisch dimmt, um eine Überhitzung zu vermeiden. Der Effekt ist bereits vom LG G3 und dem Flex 2 bekannt, tritt beim G4 jedoch nicht in dem extremen Maß auf. Kommt es doch mal vor, ist es vor allem im Freien ärgerlich, da die Panelleuchtkraft dann auf 325 cd/m² (80 %) abfällt. Das kann vor allem beim Spielen, UHD-Filmen und längerem Surfen auftreten.
Die Blickwinkelstabilität des Quantum-IPS-Displays des LG G4 ist sehr gut und gibt keinen Grund zur Klage. Die Farben bleiben selbst bei extrem flachen Betrachtungswinkeln stabil und die Helligkeit nimmt nur leicht ab. Lediglich Spiegelungen auf der Glasoberfläche können hier störend sein.
Die Reaktionszeiten des Displays in unseren Messungen betrugen bei Schwarz zu Weiß 2,7 ms, Weiß zu Schwarz deutlich längere 13,5 ms. Dadurch ergibt sich eine Response Time von etwa 16,1 ms. Der Graustufenwechsel von 50 auf 80 % zeigt kein gröberes Überschwingen (Overdrive) und benötigt 18,8 ms (steigend - rise) bzw 17 ms (fallend - fall) - ergibt 35,8 ms gesamt. PWM Modulation bei verringerter Helligkeit konnten wir keine feststellen (mit dem Rigol DS1052E).
Leistung
LG setzt im G4 bekanntermaßen nicht auf den aktuellen Top-SoC aus dem Hause Qualcomm, sondern auf dessen kleineren Bruder, den Snadragon 808 MSM8992. Dabei handelt es sich um einen 64-Bit-fähigen Hexa-Core-Prozessor, welcher im Big.Litte-Prinzip arbeitet und ähnlich wie der Snapdragon 810 vier schwächere Cortex-A53-Kerne bietet, aber nur zwei der schnellen Cortex-A57-Kerne, welche nominell mit bis zu 2,0 GHz takten können. In der von LG eingesetzten Variante ist die Taktfrequenz jedoch auf 1,8 GHz beschränkt. Dem System stehen 3 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Das Konzept von LG auf den kleineren Bruder zu setzen, scheint aufzugehen. Denn in Sachen Prozessor-Leistung hinterlässt der SoC einen sehr guten Eindruck und schlägt die älteren Flaggschiff-Modelle. An die aktuellen Geräte reicht die Leistung erwartungsgemäß nicht heran. So zeigen das HTC One M9 (Snapdragon 810) oder das Galaxy S6 Edge (Exynos 7420) teilweise eine wesentlich höhere Performance. Im Linpack sind diese um bis zu 73 Prozent schneller. Ein ähnliches Bild zeigt sich im CPU-Test des PassMark, wobei hier der Abstand etwas geringer ausfällt.
Die Gesamt-Performance ist an diesem Punkt entscheidender und hier schneidet das LG G4 ziemlich gut ab und erreicht im AnTuTu v5 fast 50.000 Punkte. Im PCMark for Android ist das Testgerät sogar schneller als das One M9.Die anderen Flaggschiffe sind damit zwar schneller, aber dass ein schneller SoC nicht alles ist, hat das Huawei P8 (Kirin 930) gezeigt. Die gefühlte Systemperformance des LG G4 hat sich auch spürbar verbessert, aber ganz ohne Ruckler kommt die LG UI immer noch nicht aus.
Geekbench 3 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Huawei P8 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Huawei P8 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Huawei P8 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
Als Grafikeinheit ist im SoC des LG G4 eine Qualcomm Adreno 418 integriert. Die GPU arbeitet mit einem Takt von bis zu 600 MHz und unterstützt unter anderem die Grafik-APIs OpenGL ES 3.1, OpenCL 1.2 sowie DirectX 11.2 und auch Hardware-Tessellation. In puncto Performance siedelt sich die Grafikeinheit zwischen der Adreno 330 und 420 an und bietet somit reichlich Power.
In den Benchmarks bestätigt sich das Können der Adreno 418, welche mit den aktuellen Top-GPUs jedoch nicht mithalten kann.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge |
Epic Citadel - Ultra High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Huawei P8 |
Das Surfen im Web geht subjektiv flott von der Hand und auch in den Benchmarks kann das LG G4 überzeugen. Dabei ist der vorinstallierte Stock-Browser noch etwas schneller als Googles Chrome. Im Vergleichsfeld belegt das Smartphone immer die vorderen Ränge und muss sich meistens nur dem iPhone 6 Plus oder dem Galaxy S6 Edge geschlagen geben.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
Nokia Lumia 930 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 930 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 930 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 930 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 930 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Huawei P8 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
BaseMark OS II - Web (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 930 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
Vellamo 3.x - Browser (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Sony Xperia Z3 | |
Google Nexus 6 | |
Huawei P8 |
* ... kleinere Werte sind besser
Das LG G4 bietet 32 GB eMMC Flashspeicher, wovon dem Nutzer rund 22 GB zur freien Verfügung stehen. Wem das nicht reicht, der kann den Speicher mittels MicroSD-Karte erweitern. Der Slot unterstützt alle gängigen Formate dieses Standards, sodass dieser zum Zeitpunkt des Tests um bis zu 200 GB erweitert werden kann.
Die Geschwindigkeit des internen Speichers ist sehr schnell. Das G4 besitzt den momentan schnellsten eMMC-Speicher in einem Smartphone und muss sich nur beim sequentiellen Schreiben von Daten dem OnePlus One geschlagen geben. In anderen Sphären schwebt momentan das Galaxy S6, welches auf UFS 2.0 Speicher setzt.
BaseMark OS II - Memory (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G4 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 930 | |
HTC One M9 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Google Nexus 6 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Huawei P8 |
Spiele
Die integrierte Qualcomm Adreno 418 des LG G4 ist zwar keine Highend-GPU, bietet aber dennoch eine sehr hohe Performance und unterstützt zudem alle gängigen Grafikschnittstellen. Probleme konnten wir bei keinem der getesteten Titel feststellen, egal ob es um grafisch aufwändigere Titel wie Asphalt 8 oder Anno geht. Die Spiele laufen in ihrer vollen Pracht ohne störende Ruckler.
Der sehr gute Touchscreen und die sauber arbeitenden Sensoren machen das LG G4 zu einer kompakten Spielekonsole für unterwegs.
Emissionen
Temperatur
Im Leerlauf erreicht das LG G4 auf seiner Oberfläche Temperaturen von maximal 36,2 °C und wird damit immerhin schon handwarm. Unter Last steigen die Werte an und klettern auf bis zu 44,3 °C. Das ist recht warm, aber nicht bedenklich. Im Vergleichsfeld wird lediglich das Lumia 930 noch etwas wärmer und erreicht bis zu 48,8 °C.
Mit dem Akku-Test des GFXBench 3.0 unterziehen wir den SoC des LG G4 einem Stresstest. Dabei wird der T-Rex-Test dreißigmal in Folge durchgeführt und neben dem Akkustand auch das CPU- und GPU-Verhalten protokolliert. Dabei zeigt sich das Testgerät recht lange leistungsstabil. Erst nach dem zwanzigsten Durchlauf fallen die Frameraten leicht ab, bis sie nach dem 25. Durchgang stärker fallen. Jedoch hält sich der Leistungsverlust mit rund 10 Prozent in Grenzen.
Auch das automatische Dimmen soll an dieser Stelle nochmal erwähnt werden. Da es bislang nur die Smartphones von LG mit QHD-Display betrifft, ist es am wahrscheinlichsten, dass die Panels selbst zu warm werden und nicht andere Komponenten wie der SoC dafür verantwortlich sind.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des LG G4 ist suboptimal positioniert, vor allem hochkant gehalten, wird er fast immer von der Hand abgeschirmt. Dafür wird die Qualität dennoch kaum gemindert. Durch den geschwungenen Rücken des Smartphones kann es auch ohne weiteres auf den Tisch gelegt werden, ohne die Klangeigenschaften zu beeinträchtigen.
Die Höhen werden meistens klar transportiert und auch das Gesamtklangbild ist recht ordentlich, aber sobald das G4 seine Lautstärke über 50 Prozent anhebt, hallt der wiedergegebene Ton in der Musikwiedergabe stark nach. Bei der Filmwiedergabe und beim Spielen ist der Effekt deutlich schwächer ausgeprägt.
Die Soundausgabe über die 3,5-mm-Audioklinke ist rein subjektiv nicht zu beanstanden und hinterlässt einen tadellosen Eindruck.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des LG G4 ist im Leerlauf recht hoch. Selbst bei minimaler Displayleuchtkraft (4 cd/m²) benötigt das Smartphone noch vergleichsweise üppige 1,1 Watt. Die übrigen Verbrauchswerte haben sich, im Vergleich zum Vorgänger G3, verbessert. Unter Last ist dies am deutlichsten zu spüren, hier benötigt das G4 nur noch 8,8 Watt. Dies ist im Vergleich zur Konkurrenz jedoch recht viel. Das HTC One M9, welches über einen stärkeren SoC verfügt, benötigt unter Last sogar weniger Energie.
Das mitgelieferte Netzteil besitzt eine Nennleistung von 9 Watt (5 Volt, 1,8 Ampere) und ist damit recht knapp dimensioniert. Das Smartphone unterstützt zudem Quick Charge.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1.1 / 1.5 / 1.9 Watt |
Last |
6.6 / 8.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Akku des LG G4 ist üppige 3.000 mAh stark, was angesichts der Verbrauchswerte keinen großen Vorteil erwarten lässt. In den Laufzeittests bestätigt sich dieser Eindruck leider. Vor allem unter Last wird der Energiespeicher besonders flott leer gesaugt.
Die beste Vergleichbarkeit bieten die Tests mit einer angepassten Helligkeit (150 cd/m²). Im WLAN-Test hält das LG G4 nicht mal fünfeinhalb Stunden durch, was ein eher unterdurchschnittlicher Wert ist. Mit den Videolaufzeiten positioniert sich das Testgerät im Mittelfeld. Nur der Readers-Test bei minimaler Panelleuchtkraft liefert überzeugende Resultate.
Unterm Strich ist das G4 zwar besser als sein Vorgänger, bildet im Highend-Segment aber das Schlusslicht. Dennoch wird die gebotene Akkuleistung in den meisten Fällen für einen Tag ausreichen. Wer die Kamera viel nutzt und gerne zwischendurch spielt, sollte über einen externen Zusatzakku nachdenken.
LG G4 Adreno 418, 808 MSM8992, 32 GB eMMC Flash | LG G3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Google Nexus 6 Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Edge Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -4% | 8% | 6% | 12% | 31% | 32% | 19% | |
Idle | 1654 | 852 -48% | 1203 -27% | 1153 -30% | 805 -51% | 1349 -18% | 1436 -13% | 1387 -16% |
H.264 | 501 | 273 -46% | 682 36% | 652 30% | 421 -16% | 417 -17% | 675 35% | |
WLAN | 326 | 348 7% | 534 64% | |||||
Last | 114 | 207 82% | 132 16% | 135 18% | 236 107% | 224 96% | 199 75% | 175 54% |
WLAN (alt) | 452 | 672 | 601 | 573 | 777 | 1002 |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem G4 ist LG ein richtig gutes Premium-Smartphone gelungen. Die Entscheidung für den etwas schwächeren Snapdragon 808 lässt sich nicht kritisieren. Im Gegenteil, der kleine Bruder des Snapdragon 810 hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Das Smartphone überzeugt außerdem mit einer der besten Kameras, die es momentan in einem Smartphone gibt. Selbst die Frontkamera hat uns gut gefallen. Außerdem ist die Ledervariante des Gerätes einfach schön und weiß zudem haptisch wie olfaktorisch zu gefallen.
Elegantes Design trifft auf eine erstklassige Kamera und macht das LG G4 in vielerlei Hinsicht zu einem echten Hingucker.
Verbesserungspotenzial sehen wir immer noch bei der Wärmeentwicklung des Smartphones. Zwar dimmt das Display nicht mehr ganz so schnell automatisch ab, um eine Überhitzung zu vermeiden, wie beim G3, aber ärgerlich ist es dennoch. Außerdem läuft die LG UI immer noch nicht ganz flüssig, was definitiv nicht an der Performance des SoCs liegen kann, denn das Huawei P8 macht dies mit nominell schwächeren Komponenten deutlich besser. Außerdem hätten wir bei einem Highend-Smartphone eine bessere Sprachqualität erwartet. Besonders ärgerlich sind hier die gelegentlichen Sprachaussetzer.
Dennoch bleibt das LG G4 in summa eines der bestens Smartphones, das man momentan erwerben kann, denn auch das Display und die Konnektivität sind Top und zudem bietet es mit einem MicroSD-Kartenslot eine preisgünstige Möglichkeit den Speicher zu erweitern.
LG G4
- 13.04.2016 v5 (old)
Daniel Schmidt
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