Test Motorola Moto X (2014) Smartphone
Motorola hat das Moto X runderneuert und gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert. Musste das Flaggschiff-Smartphone der ersten Generation noch mit einem Snapdragon S4 Pro, 1,5 GB RAM, einem 720p-Display und einer 10 MP Kamera auskommen, werden die technischen Spezifikationen dem aktuellen Stand der Technik angepasst, ohne auf Superlative zu setzen. Der flotte Snapdragon 801 ist zwar sehr schnell, aber nicht das aktuelle Topprodukt des Hauses Qualcomm. Auch ein Full-HD-Panel ist zwar der auf 5,2 Zoll angewachsenen Displaydiagonale angemessen, reicht aber nicht an die Quad-HD-Auflösung eines LG G3 heran. Anstatt auf technische Superlative setzt Motorola den Fokus des neuen Moto X auf die Nutzererfahrung und die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten des Smartphones, welche in diesem Maße bei den Konkurrenten nicht zu finden sind.
Das Smartphone lässt sich über den Moto Maker online einfach gestalten und ist ab 529 Euro zu haben. Wer eine Rückseite aus Leder oder Holz haben möchte, muss zusätzliche 20 Euro berappen. Außerdem schlägt eine Speichererweiterung auf 32 GB mit zusätzlichen 50 Euro zu Buche, sodass ein Moto X bis zu 599 Euro kosten kann.
Die Kontrahenten sind breit gefächert. Neben Android-Smartphones wie dem Samsung Galaxy S5 (ab 430 Euro), Sony Xperia Z3 (ab 610 Euro), HTC One M8 (ab 530 Euro) oder dem LG G3 (ab 430 Euro), gehören auch das Apple iPhone 6 Plus (ab 800 Euro) mit iOS und das Nokia Lumia 930 (ab 420 Euro) mit Windows Phone dazu.
Das Gehäuse des neuen Motorola Moto X wurde komplett überarbeitet, die ergonomische Form jedoch beibehalten. Die Rückseite ist gewölbt und an den äußeren Rändern gerade mal 3,8 Millimeter dick. Zur Smartphone-Mitte wächst es auf 9,9 Millimeter an. Das Gewicht geht mit 145 Gramm in Ordnung.
Gut gefällt uns die Möglichkeit, das Moto X bei der Online-Bestellung auf der Webseite von Motorola individuell gestalten zu können. Die Vorderseite ist in Schwarz und Weiß erhältlich. Bei der Rückseite wird die Wahl dann schon schwieriger. Hier kann der Kunde zwischen 17 verschiedenen Kunststoff- und je vier Leder- beziehungsweise Holzrückseiten wählen. Auch die Lautsprecherelemente und der Ring um das Motorola-Logo lassen sich farblich gestalten. Wie bei Apple lässt sich das Gerät individuell gravieren.
Die hohe Flexibilität des Designs schlägt sich jedoch negativ auf die Spaltmaße nieder. Unser Testgerät besitzt eine Holzrückseite, welche mit dem tadellosen Aluminiumrahmen nicht gleichmäßig abschließt und stellenweise übersteht. Die Lautsprecherelemente auf der Vorderseite lassen ebenfalls viel Platz zur Corning Gorilla Glas 3 Abdeckung, sodass sich dort schnell Schmutz sammeln kann. Die Verwindungssteifheit des Moto X ist jedoch sehr gut. Es lässt sich lediglich ein leises Knarzen entlocken.
Der Nano-SIM-Slot schließt bündig mit dem Aluminiumrahmen ab, lässt sich jedoch nur schwer öffnen. Einen Slot zur Speichererweiterung gibt es nicht. Außerdem lässt sich der Akku nicht austauschen. Eine IP-Zertifizierung ist nicht vorhanden, jedoch ist das Smartphone durch eine Nano-Beschichtung spritzwassergeschützt, weshalb ihm Regen und versehentlich verschüttete Flüssigkeiten nichts anhaben können.
Der USB-2.0-Port an der Fußseite des Motorola Moto X dient sowohl zum Laden des Smartphones als auch zur Datenübertragung an einem Computer. Die Schnittstelle unterstützt OTG, sodass mittels eines optionalen Adapters auch USB-Sticks und Eingabegeräte an das Gerät angeschlossen werden können. MHL zur Bildübertragung wird jedoch nicht unterstützt. Wer sein Bild kabellos übertragen möchte, kann dies über Miracast bewerkstelligen.
Software
Als Betriebssystem kommt im Motorola Moto X Google Android 4.4.4 KitKat zum Einsatz, welche die momentan aktuellste Version ist. Dies kommt ohne Anpassungen daher und Motorola verspricht, dass das Smartphone zeitnah mit den neuesten Versionen von Android versorgt wird.
Zusätzliche Software ist Mangelware. Lediglich Quickoffice ist vorinstalliert. Dazu kommen ein paar hauseigene Apps von Motorola, welche bei der Verwaltung und Steuerung des Smartphones helfen.
Kommunikation & GPS
Das Motorola Moto X besitzt ein WLAN-Modul, welches die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac unterstützt und somit in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz funkt. Die Reichweite der Komponente geht in Ordnung. Auch 20 Meter vom Router (Fritz!Box 6360, 2,4 GHz) entfernt war die Verbindung noch stabil, wenn auch sehr schwach. Beim Seitenaufbau kam es zu spürbaren Verzögerungen.
Mit den mobilen Datenverbindungen gelangt man mittels HSPA+ (bis zu 42 MBit/s Downstream) oder LTE Cat. 4 (max. 150 MBit/s) ins Internet. LTE Cat. 6 wird noch nicht unterstützt. Erfreulich ist die hohe Frequenzabdeckung, mit der auch im europäischen Ausland keine Engpässe auftreten sollten.
Bluetooth 4.0 LE ist ebenfalls an Bord und liefert gute Resultate beim reinen Audiostreaming. Wer jedoch Videos aus dem Internet streamt und den Ton auf einen externen Lautsprecher wiedergeben möchte, wird feststellen, dass der Ton nicht lippensynchron ist. Ein zusätzlicher Einsatz einer Smartwatch könnte die Bluetooth-Verbindung weiter belasten.
Die Positionsbestimmung führt das Moto X mittels GPS und Glonass durch. Der Satfix findet im Freien praktisch ohne Verzögerung statt. Auch in Gebäuden konnten wir noch ein brauchbares Signal feststellen.
Die Genauigkeit des Smartphones ist im Vergleich zum Fahrrad-Computer Garmin Edge 500 merklich schlechter. Laut dem Testgerät sind wir etwa 720 Meter mehr gefahren, was einer Abweichung von rund 7 Prozent entspricht. Auch bei einem genaueren Blick auf die Streckenverfolgung lassen sich bei schwierigen Wegsituationen deutliche Abweichungen von der zurückgelegten Strecke feststellen. Dafür sind die Höhenangaben des Moto X relativ exakt, sodass sich ein ordentliches, wenn auch nicht überragendes, Gesamtbild ergibt.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Wenn das Motorola Moto X direkt ans Ohr gehalten wird, kann es in puncto Sprachqualität absolut überzeugen. Auf beiden Seiten ist die Sprachübertragung klar und frei von hörbaren Störgeräuschen. Da kann man nicht meckern. Wird der Lautsprecher hinzugenommen, kann es auf der Seite des Testgerätes selten zu kurzen Sprachaussetzern kommen, während wir uns bei unserem Gesprächspartner leicht blechern anhörten und der Ton stark nachhallte.
Die Telefon-App ist schlicht gestaltet. Praktisch ist, dass die App mit einer Verlaufsseite startet, auf der oben die letzte gewählte Rufnummer angezeigt wird. Darunter befindet sich eine Kurzwahlansicht, auf der bis zu vier Kontakte Platz finden, diese sind kachelförmig angeordnet und lassen sich frei sortieren.
Kameras
Das Motorola Moto X besitzt zwei Kameras. Die Optik auf der Frontseite liefert eine Auflösung von 2 MP (1.920 x 1.080 Pixel, 16:9) und ermöglicht brauchbare Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen, solange man deren Einsatz auf soziale Netzwerke und Messenger Apps beschränkt. Die Videotelefonieeigenschaften sind ordentlich.
Die Hauptkamera des Smartphones löst mit bis zu 13 MP (4.160 x 3.120 Pixel, 4:3) auf und ermöglicht bei Tageslicht gute Ergebnisse. Diese sind jedoch leicht überbelichtet, sodass ein paar Details verloren gehen. Auch die Schärfe leidet ein wenig darunter, sodass Details ausgefranst wirken. Die Farbwiedergabe ist recht natürlich und gibt kaum Anlass zur Kritik.
Im Low-Light-Bereich gerät die Kamera des Moto X schnell an ihre Grenzen. Details werden unscharf dargestellt und verrauschen sehr stark. Die Ergebnisse sind aber noch besser als mit einem iPhone 6. Wird der Ringblitz zur Hilfe genommen, welcher mit zwei LEDs ausgestattet ist, werden nahe Objekte zu stark belichtet und selbst Staubkörner werden überdeutlich sichtbar gemacht. Die Aufnahmen wirken dann dennoch verrauscht.
Videos nimmt das Moto X wahlweise in Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) oder Ultra HD (3.840 x 2.160 Pixel) mit jeweils 30 Bildern pro Sekunde auf. An den Einstellungen lässt sich dies nicht verändern, was schade ist, denn das europäische PAL-Format setzt auf 25 beziehungsweise 50 Bilder pro Sekunde. Die gebotene Qualität ist ordentlich, lässt bei schwachem Licht aber erheblich nach. Auch mit starken Bewegungen kann die Optik nicht gut umgehen. Einen Slow-Motion-Modus in 1.080p bietet das Smartphone ebenfalls an. Von diesem raten wir jedoch ab, da dieser einfach die Bildwiederholrate halbiert. Dies ist zum einen keine tolle Zeitlupe und führt zum anderen zu einem schlechten Bildergebnis mit Schlierenbildung, da die 15 fps einfach zu wenig sind.
Somit bietet das Moto X sicherlich keine schlechte Kamera, aber ist auch kein Spielzeug für Enthusiasten. Mit den Top-Optiken wie im LG G3, Galaxy S5 oder Lumia 1020 kann es nicht mithalten.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Szene 4Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör des Motorola Moto X umfasst lediglich ein modulares Netzteil und ein entsprechendes Datenkabel. Leider haben wir das Smartphone ohne Beigaben erhalten, sodass wir uns kein näheres Bild von den Artikeln machen konnten. Der Hersteller legt weiterhin kein Headset bei.
Optionales Zubehör wird bei Motorola für das hauseigene Flaggschiff nicht offeriert. Zu nennen ist hier lediglich die Smartwatch Moto 360, welche zum Testzeitpunkt jedoch noch nicht verfügbar war.
Garantie
Motorola gewährt auf sein Smartphone 24 Monate Garantie, welche sich nicht erweitern lässt.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen des Motorola Moto X hinterlässt einen prima Eindruck und erkennt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig. Die Oberfläche präsentiert sich gleitfreudig und setzt Eingaben schnell und präzise um. Das Tastatur-Layout setzt auf den Android-Standard und hält keine Besonderheiten parat.
Motorola fokussiert sich eher auf den Bereich der Sprachsteuerung und greift dabei auf Google Now zurück. Jedoch ist das Moto X weiterhin das einzige Smartphone, welches einen separaten Always-on-Audio-Prozessor nutzt, um die Sprachbefehle auch aus dem Standby heraus empfangen zu können. Das gestaltet sich besonders beim Autofahren als praktisch, da mittels eines Schlüsselsatzes oder –wortes die Sprachsteuerung aktiviert wird. Bereits von anderen Geräten ist der Ausruf „Ok Google!“ bekannt, welcher auch mit dem Testgerät verwendbar ist. Im Moto X ist jedoch ebenfalls ein individueller Auslöser wählbar. Das funktioniert in der Praxis ziemlich gut, selbst wenn es um einem herum etwas unruhiger ist. Google Now wird dabei um praktische Anweisungen ergänzt, so kann man mittels „Telefon finden“ das Smartphone einen grellen Ton aussenden lassen oder mit „Gute Nacht“ den Nachtmodus aktivieren beziehungsweise mit „Guten Morgen“ wieder deaktivieren.
Durch drei Infrarotsensoren auf der Vorderseite erkennt das Moto X Annährungen an das Gerät aus einer Distanz von 15 Zentimetern. Damit lassen sich beispielsweise Infos, die Uhrzeit sowie verpasste Anrufe und eingegangene Nachrichten auf dem Bildschirm anzeigen. Ebenso können die Sensoren dazu genutzt werden, einen eingehenden Anruf mittels eines Winks leiser zu stellen oder den Wecker in den Schlummer-Modus zu versetzen.
Beim Display setzt Motorola wieder auf einen AMOLED-Screen. Dieser löst nun aber mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten (Full HD) auf, was bei einer Paneldiagonalen von 5,2 Zoll eine Pixeldichte von rund 424 PPI ermöglicht. Der dargestellte Inhalt wirkt somit gestochen scharf.
Die Helligkeit ist mit maximal 278 cd/m² sogar noch geringer als beim Vorgänger (max. 320 cd/m²) und die niedrigste im Vergleichsfeld. Zwar sind OLED-Screens generell nicht so leuchtstark wie LCD-Panels, doch selbst andere Geräte mit AMOLEDs leuchten heller. Das Samsung Galaxy S5 liegt mit bis zu 401 cd/m² deutlich darüber und auch das Lumia 930 erreicht immerhin bis zu 297 cd/m². Die Ausleuchtung des Moto X ist mit 91 Prozent zwar sehr gut, doch auch hier findet eine Verschlechterung zum Vorjahresmodell (97 Prozent) statt. Lichthöfe lassen sich keine feststellen.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 259 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 6.52 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.05 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.31
Motorola Moto X 2. Gen 2014 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | HTC One M8 Adreno 330, 801 MSM8974AB, 16 GB iNAND Flash | |
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Bildschirm | -46% | 7% | 42% | 22% | |
Helligkeit Bildmitte | 259 | 275 6% | 358 38% | 519 100% | 474 83% |
Brightness | 263 | 278 6% | 364 38% | 496 89% | 486 85% |
Brightness Distribution | 91 | 89 -2% | 82 -10% | 90 -1% | 93 2% |
Schwarzwert * | 0.62 | 0.54 | |||
Delta E Colorchecker * | 6.52 | 10.99 -69% | 5.28 19% | 3.67 44% | 5.86 10% |
Delta E Graustufen * | 3.05 | 8.29 -172% | 4.65 -52% | 3.78 -24% | 5.2 -70% |
Gamma | 2.31 95% | 2.16 102% | 2.48 89% | 2.42 91% | 2.29 96% |
CCT | 6226 104% | 6731 97% | 7690 85% | 7327 89% | 7218 90% |
Kontrast | 837 | 878 |
* ... kleinere Werte sind besser
Aufgrund der verwendeten OLED-Technik im Motorola Moto X wird dem Nutzer ein tiefes Schwarz präsentiert, welchem kein Leuchten nachgewiesen werden kann. Daraus resultiert ein Kontrastverhältnis, das in der Theorie gegen unendlich tendiert. Da können Smartphones, welche auf einen LCD-Screen setzen, nicht mithalten. So wirken selbst beim iPhone 6 Plus (0,62 cd/m², 837:1) und dem HTC One M8 (0,54 cd/m², 878:1) schwarze Flächen stets eher Anthrazit.
Die Farbtreue deutet bereits an, was sich bei der Messung der Farbsättigung bestätigt. Die Farben werden auf dem Display des Moto X stark übersättigt dargestellt. Während die Graustufen (max. dE 5) noch einen richtig guten Eindruck hinterlassen, zeigen sich bei den Mischfarben (max. dE 12) sichtbare Abweichungen. Freunde der AMOLED-Technik wird dies nicht stören. Wer jedoch auf eine natürliche Farbdarstellung Wert legt, setzt hier auf das falsche Pferd. Dies bewerkstelligt das Galaxy S5 wesentlich besser, indem es verschiedene Farbprofile bereitstellt, mit denen auch eine natürliche Farbwiedergabe möglich ist. Erfreulich ist, dass das Moto X lediglich einen minimalen Gelbstich besitzt.
Im Außeneinsatz hinterlässt das Motorola Moto X einen durchwachsenen Eindruck. Das Display leidet aufgrund seiner vergleichsweise geringen Leuchtkraft. Da kann auch der hervorragende Kontrast das Gerät in der Sonne nicht mehr retten. Zumal die Glasoberfläche sehr stark spiegelt. Bei Bewölkung oder einer schattigen Umgebung stellt dies alles kein Problem dar. Bei direkter Sonneneinstrahlung sieht es jedoch anders aus. Sonnenanbeter werden dankbar sein, sich ihre Nachrichten vorlesen lassen zu können.
Die Blickwinkelstabilität des Motorola Moto X ist aufgrund der verwendeten AMOLED-Technik schon ziemlich gut. Doch müssen bei enorm flachen Betrachtungswinkeln kleinere Abstriche wegen der spiegelnden Oberfläche gemacht werden. Außerdem legt sich ab etwa 45 Grad ein gut sichtbarer Grünstich über den dargestellten Inhalt, welcher auch in der Praxis manchmal störend auffällt.
Das Motorola Moto X setzt auf den schnellen Qualcomm Snapdragon 801 MSM 8974AC SoC, welcher über vier Prozessorkerne verfügt, die jeweils mit bis zu 2,45 GHz takten. Zusammen mit den 2 GB Arbeitsspeicher sorgt das Kraftpaket für reichlich Power und einen flüssigen Betrieb von Google Android 4.4 KitKat. Schade ist lediglich, dass Motorola auf die Möglichkeit des Multitaskings verzichtet. Potent genug wäre das System allemal. Die Grafikberechnungen übernimmt die integrierte Qualcomm Adreno 330, welche mit bis zu 578 MHz werkelt.
In den Benchmarks kann das Moto X vollends überzeugen und führt die Rankings im Vergleichsfeld an. Lediglich bei der Grafikperformance kommt es nicht ganz an die Leistung des iPhone 6 Plus heran. Ebenso bleibt das iPhone der Spitzenreiter, wenn es um den Single-Core-Einsatz geht. Dennoch verspricht das Testgerät prima Leistungswerte, welche momentan nur von Geräten mit dem Tegra K1 oder dem Snapdragon 805 übertroffen werden können.
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Google Nexus 5 | |
LG G3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Google Nexus 5 | |
LG G3 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Google Nexus 5 | |
LG G3 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Google Nexus 5 | |
LG G3 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Google Nexus 5 | |
LG G3 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 Plus |
Die Browser-Performance des Motorola Moto X ist im Zusammenspiel mit Google Chrome 37 richtig gut. Das Surfen im Web geht gefühlt flott von der Hand und auch in den Benchmarks erreicht das Testgerät meistens gute Ergebnisse. So muss es sich im Octane 2.0 und Kraken 1.1 nur dem iPhone 6 Plus geschlagen geben. Im Java-Benchmark Sunspider zeigt es jedoch kleine Schwächen und ist nur schneller als das LG G3 und das Xperia Z3.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Google Nexus 5 | |
Nokia Lumia 930 | |
LG G3 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 Plus |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Google Nexus 5 | |
Nokia Lumia 930 | |
LG G3 | |
LG G3 |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Motorola Moto X ist in zwei Speichervarianten erhältlich: mit 16 und 32 GB. Letztere ist jedoch momentan exklusiv über den Moto Maker erwerbbar. Dabei macht gerade diese Sinn, denn in der 16-GB-Version stehen dem Nutzer gerade mal magere 8 GB zur Verfügung. Eine Speichererweiterung über einen MicroSD-Slot ist nicht möglich, weshalb wir dazu raten die 50 Euro für die Speicherverdopplung auszugeben, da die effektiven 8 GB doch schnell knapp werden.
Die Geschwindigkeit des Speichers kann jedoch überzeugen und zählt mit zu den schnellsten am Markt. Beim Schreiben von Daten gibt es im Android-Bereich nichts Schnelleres und auch beim Lesen des Speichers macht das Moto X eine sehr gute Figur. Im Basemark OS II ist lediglich das Lumia 930 schneller.
BaseMark OS II - Memory (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 2. Gen 2014 | |
Google Nexus 5 | |
Nokia Lumia 930 | |
LG G3 | |
Apple iPhone 6 Plus |
Spiele
Für eine hervorragende Grafikbeschleunigung sorgt im Moto X (2014) die Qualcomm Adreno 330, welche für alle Titel im Google Play Store genügend Leistung bereitstellen kann, ohne dass Details reduziert werden müssen. Auch aktuelle Spiele wie Fifa 15: Ultimate Team oder Grafikboliden wie Asphalt 8 laufen problemlos.
Der gute Touchscreen und die fehlerfrei arbeitenden Sensoren sorgen dafür, dass dem Spielspaß auch von dieser Seite nichts im Wege steht.
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Motorola Moto X liegen im Leerlauf bei höchstens 29,2 °C. Das Smartphone wird damit nicht einmal handwarm. Unter mehrstündiger Last, welche wir mit der App Stability Test simuliert haben, erreicht es Werte von bis zu 42 °C und bleibt damit in einem absolut unbedenklichen Bereich. Andere Geräte wie das Lumia 930 (max. 48,8 °C) werden deutlich wärmer. Am kühlsten bleibt im Vergleichsfeld das Galaxy S5, welches höchstens 37,7 °C erreicht.
Erfreulich ist, dass auch unter andauernder Last die nahezu volle Performance des Moto X zur Verfügung steht und kein hitzebedingtes Throttling auftritt. Dies haben wir mittels des Akku-Tests des GFXBench 3.0 überprüft, welcher den T-Rex-Test 30 Mal hintereinander ausführt und sowohl den Ladestand als auch die ermittelte Framezahl protokoliert.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der als Sprechmuschel getarnte Lautsprecher auf der Vorderseite des Motorola Moto X bietet eine solide Leistung. Bis zu etwa 60 Prozent der Lautstärke ist das Klangbild recht ausgewogen und liefert saubere Töne. Ein Bass ist zwar nicht vorhanden, aber das Resultat kann dennoch überzeugen. Wird der Lautstärkepegel weiter erhöht, verzerren die Höhen und das kann bei maximaler Lautstärke manchmal unangenehm klingen. In einer ruhigen Umgebung reicht die gebotene Leistung aber durchaus zur Betrachtung eines kleinen Videos aus. Die Soundausgabe über die Audioklinke ist gut, jedoch ließ sich unser Stecker nicht vollständig in der Buchse versenken.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Motorola Moto X liegt im Leerlauf zwischen 0,9 und 1,2 Watt. Der maximale Energiebedarf ist damit, im Vergleich zum Vorgänger (0,6 – 1,3 W), zwar ein wenig gesunken, doch wird dies wohl primär auf Kosten der Displayhelligkeit geschehen sein.
Die maximale Leistungsaufnahme unter Last, welche wir mit der App Stability Test simuliert haben, liegt überraschend niedrig und erreicht gerade mal 3,9 Watt. Das ist im Vergleichsfeld der niedrigste Wert. Mit recht großem Abstand folgt das HTC One M8 (max. 5,7 W). Das LG G3 benötigt mit bis zu 9,1 Watt die meiste Leistung.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.9 / 1.1 / 1.2 Watt |
Last |
2.7 / 3.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Energiespeicher des Motorola Moto X bietet 2.300 mAh und ist damit etwas größer als im Vorgänger (2.000 mAh, 9 Wh), aber deutlich kleiner als bei den übrigen Konkurrenten. Die geringe Leistungsaufnahme ermöglicht dennoch sehr gute Laufzeiten. Lediglich unter voller Last ist die minimale Ausdauer gesunken und fällt unter drei Stunden. Hier sind nur das Sony Xperia Z3 (02:12 h) und das One M8 (01:42 h) noch schmalbrüstiger.
In den übrigen Bereichen kann das Testgerät jedoch überzeugen und wird nur von den Dauerläufern Lumia 930, Galaxy S5 und iPhone 6 Plus teilweise übertroffen. Ein Gerät, das wirklich in allen Bereichen die Nase vorn hat, gibt es nicht. Die beste Vergleichbarkeit liefert der Test „Surfen über WLAN“ bei einer angepassten Displayleuchtkraft von 150 cd/m². Hier wird bei lediglich aktivierter WLAN-Verbindung im Browser ein Skript ausgeführt, das alle 40 Sekunden eine neue Webseite aufruft. Hier erzielt das Moto X mit über zehn Stunden ein gutes Ergebnis und landet im Vergleichsfeld im guten Mittelfeld. Die beste Laufzeit erzielt in dieser Kategorie das Lumia 930 (16:42 h), die geringste das LG G3 (07:32 h). In der Praxis reicht die Kapazität des Akku aus, um problemlos über den Tag zu kommen.
Motorola Moto X 2. Gen 2014 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | 32% | 23% | 25% | 4% | |
Idle | 1078 | 1387 29% | 1436 33% | 1695 57% | 1203 12% |
H.264 | 604 | 675 12% | 556 -8% | 682 13% | |
WLAN (alt) | 617 | 1002 62% | 777 26% | 613 -1% | 672 9% |
Last | 165 | 175 6% | 199 21% | 253 53% | 132 -20% |
Das Motorola Moto X der zweiten Generation stellt eine gelungene und konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers dar. Durch seine gehobene Ausstattung positioniert es sich mittlerweile klar in der Oberklasse, auch wenn die technischen Superlative fehlen. Viel mehr überzeugt das Smartphone durch seine flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten, auch wenn wir hier das letzte Bisschen Präzision in der Verarbeitung vermissen. Außerdem nutzt momentan kein Konkurrent so durchdacht die Sprachsteuerung und die Möglichkeiten der berührungslosen Bedienung eines Smartphones aus. Das gefällt uns schon richtig gut, auch wenn hier noch einiges an Entwicklungspotenzial möglich ist. Zusammen mit der Update-Garantie sind uns diese nützlichen Features eine Aufwertung wert.
Verbesserungspotential bleibt bei der Leuchtkraft des Displays. Zwar kommt dies der Akkulaufzeit zugute, doch könnte der Hersteller hier mit einem größeren Akku gegensteuern, der verbaute Akku ist bekanntlich vergleichsweise klein ist. Bei einem Smartphone, welches über 500 Euro kostet, darf man auch erwarten, dass ein Headset zum Lieferumfang gehört. Außerdem ist der verfügbare Speicher sehr knapp. Hier vermissen wir schmerzlich einen MicroSD-Kartenslot. Dennoch bietet Motorola ein tolles Stück Technik, mit dem man lange seinen Spaß haben wird.