Test Apple iPhone 6 Smartphone
Der Hype um das neue iPhone erfasste uns schon bei der Abholung des Gerätes im Apple Store Oberhausen, denn auch wir mussten unser Testgerät kaufen. Anstatt einfach durchgehen zu können, verwies man uns in die Schlange für die übrigen Kunden mit Reservierung. Es sei einfach ein zu großer Andrang. Während sich die Schlange vor dem Store selber noch in Grenzen hielt, wurden wir weiter nach draußen gelotst, um uns unter die mehreren Hundert wartenden Jünger zu mischen. Auch in der verkürzten Warteschlange mussten wir zwei Stunden ausharren, bis wir das Gerät in den Händen halten konnten. Trotz einer Reservierung mit Abholtermin. Dabei sollen die ersten Fans sich bereits am Abend zuvor angestellt haben, um eines der Smartphones ergattern zu können. Außerdem tummelten sich viele Besucher aus europäischen Nachbarländern unter den Wartenden, da ein Release des iPhone 6 dort erst für einen späteren Termin angekündigt ist.
Augenscheinlichste Änderung des iPhone 6 ist das runderneuerte Design und das deutlich auf 4,7 Zoll angewachsene Display. Im Inneren werkelt ein neuer Dual-Core-Prozessor, welcher weiterhin von 1 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Die Kamera wurde lediglich im Detail verbessert. Bei den Speicherausstattungen stehen 16, 64 oder 128 GB zur Wahl. In der kleinsten Variante soll das Smartphone bereits 699 Euro kosten. Jede weitere Speichererweiterung schlägt mit rund 100 Euro zu Buche, sodass das Spitzenmodell happige 899 Euro kostet. Dies ist auch unser Testmodell. Viel getan hat sich in der Feature-Liste also nicht. Ein NFC-Chip hat es endlich ins iPhone geschafft und ac-WLAN ist nun auch mit an Bord.
Die Konkurrenten müssen sich hinter der Design-Ikone aus Cupertino nicht verstecken und können es aufgrund der größeren Displays auch nicht. Das Samsung Galaxy S5 (5,1 Zoll, ab 435 Euro) ist momentan das Maß der Dinge. Aber auch das HTC One M8 (5,0 Zoll, ab 470 Euro), das LG G3 (5,5 Zoll, ab 420 Euro) oder die Xperia-Modelle Z2 (5,2 Zoll, ab 420 Euro) und Z1 Compact (4,3 Zoll, ab 340 Euro) von Sony stellen starke Kontrahenten mit Google Android dar. Bei den Smartphones mit Windows Phone wird die Flaggschiff-Auswahl schon geringer. Hier ist das Nokia Lumia 930 (5,0 Zoll, ab 399 Euro) zu nennen, aber auch das HTC One M8 mit Windows, welches jedoch bislang in Europa nicht erhältlich ist. Wer ist größer mag, kann nun auch bei Apple zum größeren iPhone 6 Plus (5,5 Zoll) greifen.
Apple setzt auch beim iPhone 6 auf die bewährten hochwertigen Materialien wie Aluminium und Glas. Durch das größere Display ist das Smartphone gewachsen, aber dennoch mit gerade mal 6,9 Millimetern etwas schlanker geworden als sein Vorgänger das iPhone 5S (112 Gramm, 7,6 mm). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Kameralinse auf der Rückseite nicht mehr bündig mit dem übrigen Gehäuse abschließt und etwa einen Millimeter hoch ist. Zählt man die Linse also zur Bauhöhe hinzu, ist das iPhone 6 sogar minimal dicker.
Das Design als solches wurde vollständig überarbeitet. Es ist nun viel runder und entpuppt sich als echter Handschmeichler. Der Übergang zwischen dem abgerundeten sowie kratzfesten Displayglas und dem Aluminiumbody ist kaum spürbar. Es fühlt sich deutlich schlanker und leichter an als das iPhone 5S, welches daneben gehalten etwas klotzartig wirkt, aber eigentlich weniger wiegt. Erst wenn man beide Geräte in den Händen hält, muss man die subjektive Empfindung korrigieren. Immerhin ist das neue Modell rund 17 Gramm schwerer und bringt 129 Gramm auf die Waage.
Die Verarbeitungsqualität sucht ihresgleichen und ist hervorragend. Das iPhone 6 wirkt stabil, ist verwindungssteif und zeigt sich unempfindlich gegenüber Druck. Weder ein Knarzen konnten wir dem Gerät entlocken, noch war es möglich, eine Wellenbildung auf dem Panel hervorzurufen. Diesbezüglich gibt es also keinerlei Anlass zur Kritik. Großartig.
Der Energiespeicher ist wieder fest ins Gehäuse integriert und soll nur von einem autorisierten Servicemitarbeiter ausgetauscht werden. Die Kollegen von iFixit haben das neueste Produkt von Apple bereits zerlegt und gaben ihm eine gute Wartungsnote. Sie lobten sogar ausdrücklich die gute Erreichbarkeit des Akkus.
Die Ausstattung des Apple iPhone 6 ist im Vergleich zum Vorgänger nahezu unverändert. Als einziger Anschluss steht der Lightning-Port zur Verfügung, über welchen das Smartphone an einen Computer angeschlossen oder aufgeladen werden kann. Wer Geld in entsprechende Adapter investiert, kann die Schnittstelle auch zur Bildausgabe (HDMI oder VGA) oder als Kartenlesegerät nutzen.
Eine Möglichkeit der Speichererweiterung mittels MicroSD-Karte ist weiterhin nicht möglich. Kabellos lassen sich Medieninhalte lediglich über AirPlay streamen.
Software
Das Apple iPhone 6 wird mit dem brandneuen iOS 8 ausgeliefert. Doch das vom Hersteller als größtes aller Zeiten angepriesene Update kommt ohne mächtige Neuerungen daher. Vielmehr werden viele Details im Betriebssystem verändert und kleinere Bedienungserleichterungen geschaffen. So erhält die Nachrichten-App einpaar Verbesserungen und kann nun beispielsweise Sprachaufnahmen, Fotos sowie Videos einfach mittels Fingertipp verschicken. Auch in der Foto-App können Aufnahmen nun schneller und einfacher bearbeitet werden, außerdem ist es nun möglich auch Dritt-Anbieter-Anwendungen zu integrieren. Ebenso kann nun auch nach Fotos gesucht werden. Neu ist die Anwendung Health, in welcher gesundheitliche Daten erfasst und zentral verwaltet werden können. Auch Drittanbieter-Apps können hierfür ihre Daten bereitstellen. Außerdem lässt sich ein Notfallpass erstellen, welcher die wichtigsten medizinischen Fakten des Nutzers beinhaltet. Dieser kann auch über den Sperrbildschirm erreicht werden, ohne das iPhone entsperren zu müssen.
Eine der augenscheinlichsten Änderungen ist die zusätzliche Leiste in der Liste der geöffneten Apps. Über den Anwendungen werden nun die favorisierten sowie die zuletzt verwendeten Kontakte angezeigt. Das Tippen auf eines der Kontaktfelder öffnet einen geteilten Dialog, welcher es ermöglicht, sofort einen Anruf zu starten oder den Nachrichtenverlauf aufzurufen. Ebenso wurde das Mailprogramm überarbeitet. E-Mails lassen sich nun leichter markieren und löschen, indem ein Menü nun einfach hineingeschoben wird, wenn man vom rechten Bildschirmrand aus über die Mail streicht.
Die Funktion Integration ist wohl die große Neuerung in iOS 8, kann jedoch noch nicht vollständig genutzt werden. Sie soll es ermöglichen, geräteübergreifend in verschiedenen Apps zu arbeiten. So kann beispielsweise eine iMessage auf dem iPhone begonnen und auf dem Mac zu Ende geschrieben werden. Auch das Schreiben von E-Mails, SMS und das Bearbeiten von Dokumenten soll so unterbrechungsfrei zwischen den Geräten möglich sein. Auf dem Mac wird dies jedoch erst mit Mac OS X 10.10 eingeführt. Außerdem ist es nun möglich im WLAN Telefonate mit einem iPad oder einem anderen iPhone zu übernehmen. Beide Features sind nur innerhalb der Apple-Produktpalette nutzbar. Wer also nur ein iPhone oder iPad besitzt, kann keinen Nutzen daraus ziehen.
Als sehr nützlich erweist sich die Möglichkeit, Einkäufe im App Store, bei iTunes oder iBooks mit bis zu sechs anderen Familienmitgliedern zu teilen, ohne dass diese die Inhalte erneut erwerben müssen. Außerdem kann eine Kreditkarte für mehrere Familienmitglieder hinterlegt werden.
Dies sind nur einige der Neuerungen in iOS 8, aber für Nutzer eines iPhones die wahrscheinlich auffälligsten. Sicherlich beinhaltet es einige tolle neue Features, jedoch ist es mit etwas Abstand betrachtet eher mittelprächtig und etwas weniger, als wir von einem vollen Versionssprung erwartet hätten. Außerdem scheint die neue Version noch nicht ganz rund zu laufen. Hin und wieder können wir kleine Ruckler feststellen, vor allem, wenn wir gerade eine etwas leistungsintensivere App beendet hatten. Der Benchmark Browsermark 2.1 stürzte im Safari laufend ab und startete neu, ohne jemals zum Ende zu gelangen. Wir konnten nach mehreren Versuchen, dem Benchmark aber dennoch ein Ergebnis abringen. Auch die beliebte AnTuTu-App funktioniert nicht fehlerfrei unter iOS, sondern wird während des Tests vollständig beendet. Andere Apps wie Dropbox oder Outbank 2 laufen ebenfalls nicht ordnungsgemäß oder stürzen sogar schon nach dem Start ab. Hier müssen wahrscheinlich noch einige Apps angepasst werden.
Apple Pay
Mit den neuen iPhone-Modellen präsentierte Apple erstmal den eigenen Bezahldienst Apple Pay. Dieser ermöglicht es jedem iPhone 6 oder iPhone 6 Plus Besitzer bargeldlos mittels NFC zu bezahlen. Die dafür benötigten Daten stammen direkt aus der Apple-ID beziehungsweise dem iTunes-Konto. Die Einrichtung ist praktisch nicht nötig, sofern eine Kreditkarte oder ein anderes Zahlungsmittel im eigenen Account hinterlegt sind. Immerhin gibt es damit etwa 800 Millionen potenzielle Nutzer. Auch wenn diese sich momentan noch auf die Besitzer eines neuen iPhones beschränken. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der Konkurrenz von Google, welches seinen Bezahldienst Wallet bislang nicht etablieren konnte. Apple arbeitet dabei eng mit den Kreditkartenfirmen zusammen.
Der im iPhone 6 integrierte NFC-Chip besitzt ein eigenes Secure-Element, in dem die wichtigsten Daten verschlüsselt gespeichert werden. Dieses wird teilweise bei anderen Smartphones auf der SIM-Karte integriert und von den Providern ausgegeben. Dies ist beim iPhone nicht nötig. Technisch besitzen auch andere Hersteller die Voraussetzungen mit einem Secure-NFC-Chip, doch hapert es hier noch an der entsprechenden Software und Kooperationsverträgen mit Kreditinstituten. Microsoft soll ebenfalls mit Hochdruck an einer entsprechenden Lösung arbeiten.
Genau anschauen konnten wird uns Apple Pay noch nicht, denn der Dienst wird erst im Oktober mit einem Update nachgereicht und startet dann erstmal in den USA. In Europa ist der Finanzmarkt komplexer und die Verhandlungen mit den Kreditinstituten laufen bereits. Apple verspricht auch hier einen zeitnahen Start. Dadurch, dass mit Apple Pay sowohl die Möglichkeit besteht online wie offline zu bezahlen und dies sehr unkompliziert möglich sein wird, könnte dies den Durchbruch für das Mobile Payment bedeuten. Die große Frage ist, wie es vom Verbraucher angenommen wird.
Kommunikation und GPS
Das Apple iPhone 6 setzt auf das WLAN-Modul Murata 339S0228. Dieses beherrscht die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n und ac. Damit ist nun endlich auch Apple bei dem aktuell modernsten Wifi-Standard angelangt. Die Dual-Band-WLAN-Komponente besitzt eine gute Reichweite. In unmittelbarer Nähe zum Router (Fritz!Box 6360, 2,4 GHz-Band) liegen die Ping-Zeiten unter 10 Millisekunden und die Signalqualität wird als sehr gut eingestuft. Auch rund 20 Meter von der Sendequelle entfernt und getrennt durch zwei Innenwände, verliert die Anzeige des iPhones gerade mal einen Empfangsbalken und die Pingzeiten steigen auf durchschnittlich 14 Millisekunden. Beim Seitenaufbau im Safari ist dann zwar eine kurze Verzögerung feststellbar, funktioniert aber immer noch flott. Ebenso war es störungsfrei möglich ein HD-Video über Netflix zu streamen. Wir mussten jedoch hin und wieder feststellen, dass die WLAN-Verbindung abbrach und dann nur ein Neustart Abhilfe schuf.
Der mobile Datenzugang wurde ebenfalls beschleunigt. Hier kommt neben HSPA+, welches eine Downloadrate von bis zu 42 MBit/s unterstützt, auch LTE Cat. 4 zum Einsatz. Der schnelle Mobilfunkstandard unterstützt bis zu 150 MBit/s im Down- und 50 MBit/s im Upstream. Positiv ist hier vor allem die enorm breite Frequenzabdeckung zu nennen, welche in den meisten Teilen der Welt für Empfang sorgen sollte. Damit hievt der Hersteller sein Smartphone auf einen zeitgemäßen Standard, Geschwindigkeitsenthusiasten werden jedoch ein wenig enttäuscht sein, da auch in Europa noch in diesem Jahr der LTE Cat. 6 Standard an den Start gehen soll. So will die Deutsche Telekom noch im dritten Quartal 2014 LTE mit bis zu 300 MBit/s ermöglichen. Die kommenden Smartphone-Flaggschiffe mit Qualcomm Snapdragon 805 oder HiSilicon Kirin 925 SoC werden den neuen Mobilfunkstandard bereits unterstützen.
Auch Bluetooth 4.0 LE ist mit an Bord und bewegt sich damit auch nicht auf dem aktuellsten Stand der Technik. Hier werden im kommenden Monat die ersten Geräte mit Bluetooth 4.1 erwartet. Das ist zwar nicht gravierend, doch bietet der neuere Standard zahlreiche Optimierungen. Vor allem soll die Störanfälligkeit zum nahegelegenen 2,6-GHz-LTE-Frequenzband stark reduziert worden sein. Außerdem sollen nun mehrere Geräte untereinander Daten austauschen können, was die Flexibilität vor allem mit Gadgets wie Smartwatches und Pulsmessgurten erhöhen wird. Das im iPhone 6 integrierte Bluetooth arbeitet jedoch einwandfrei. Auch beim Streamen von HD-Videos aus dem Internet wird der Ton sauber an einen externen Lautsprecher übertragen. In einschlägigen Foren wird beschrieben, dass es im Zusammenspiel mit dem iPhone 6 zu Problemen mit Freisprecheinrichtungen in Kraftfahrzeugen der Marken VW und BMW kommt. Wir haben das bei einem aktuellen Modell des Skoda Superb nachgestellt und können das bestätigen. Ein aktives Gespräch konnten wir problemlos an die Freisprecheinrichtung übergeben, danach ließ sich das Telefon jedoch nicht über das Fahrzeug bedienen. Versuchten wir mit einem bereits gekoppelten Gerät einen Anruf zu tätigen, kam dieser nicht zu stande. Auch hier wird Apple noch nachbessern müssen.
Zwar ist NFC nun auch im iPhone 6 verbaut, doch beschränkt sich dieser momentan noch auf seine Bezahlfunktion für das kommende Apple Pay. Das vereinfachte Koppeln von Geräten, Datenaustausch oder die Nutzung von SmartTags ist damit leider nicht möglich.
Für die Positionsbestimmung werden sowohl GPS als auch Glonass unterstützt. Außerdem besitzt das iPhone 6 ein Barometer. Durch die Ermittlung des Luftdrucks soll dies, ähnlich wie bei einem Flugzeug, die Bestimmung der Höhenmeter ermöglichen. Dies ist zwar noch nicht optimal, aber deutlich genauer als bei unserem Vergleichsgerät, dem Garmin Edge 500 Fahrrad-Computer. Während die von uns mit dem Fahrrad abgefahrene Strecke zwischen 51 und 73 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ermittelte das Testgerät eine Höhe zwischen 73 und 78 Metern. Das ist zwar nicht ganz korrekt, aber immer noch besser als das Edge 500 (80 – 83 m). Die Ermittlung der zurückgelegten Strecke klappt ebenfalls ziemlich gut, lediglich im bewaldeten Gebiet ist der gefahrene Weg nicht korrekt erfasst. Hier ist das iPhone 5C exakter.
Die Ortung funktioniert auch in Gebäuden recht gut, auch wenn dies einmal einen Moment länger dauern kann und die Signalqualität nur noch schwach ist. Im Freien hingegen kommt der Satfix schnell zustande.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App des iPhone 6 ist gewohnt aufgeräumt und ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die Anruf- und Kontaktliste. Wird das Gerät ans Ohr gehalten, ist die Sprachqualität des Smartphones sehr gut auf beiden Seiten. Lediglich bei der Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen könnte das Gerät noch etwas besser werden. Die von uns im Hintergrund gespielte Musik wurde nur teilweise gefiltert und war immer wieder sequenzartig zu hören. Mit dem Lautsprecher lässt sich vergleichsweise gut telefonieren, die Stimme des iPhone-Nutzers klingt jedoch dumpf. Die mitgelieferten Kopfhörer hinterlassen einen gemischten Eindruck. Während das Mikrofon gute Dienste leistet, sind die Lautsprecher sehr basslastig, was beim Telefonieren befremdlich wirkt. Außerdem werden hohe Töne stark übersteuert, sodass sie recht schrill sind.
Kameras
Bei den Kameras hat sich in puncto Hardware nichts auf dem Datenblatt verändert. Die Webcam löst immer noch mit 1,2 MP (1.280 x 960 Pixel, 4:3) auf und die Hauptkamera auf der Rückseite kann auf rund 8 MP (3.264 x 2.448 Pixel, 4:3) zurückgreifen, welche mit nur 1,5 Mikrometer großen Pixeln scharfe Aufnahmen ermöglichen soll. Die Frontoptik ist für Videotelefonate absolut ausreichend. Für Selfies ist die gebotene Auflösung jedoch etwas mager. Die Aufnahmen sind jedoch sehr hell, sodass auch bei schwachem Licht etwas zu erkennen ist, wenn auch leicht verrauscht.
Die Optik auf der Rückseite wurde nur im Detail verbessert, liefert aber durchaus kontrastreichere Bilder als ihr Vorgänger im iPhone 5S. Der Autofokus mit Focus Pixeln ermöglicht eine noch schnellere Fokussierung der Motive und tatsächlich ist die höhere Geschwindigkeit in der Praxis auch spürbar. Die Aufnahmen mit dem iPhone 6 sind sichtbar ausgewogener und natürlich als die des 5S.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Der automatische HDR-Modus liefert dabei gute Resultate, wie am Beispiel des Blumenstraußes gut zu sehen ist. Bei schwachem Licht jedoch wirken harte Konturen, bei genauerer Betrachtung, leicht ausgefranst und Details werden leicht vermatscht dargestellt. Ohne Blitz gerät der elektronische Bildstabilisator dann auch schnell an seine Grenzen. Die Farbwiedergabe hinterlässt jedoch einen ordentlichen Eindruck. Der True-Tone-Blitz des Smartphones funktioniert recht gut, belichtet aber über, sodass sich ein weißlicher Schleier über das Bild legt und die Farben ausgebleicht wirken.
Die Panorama-Funktion des iPhones ist zwar einfach zu bedienen, bedarf aber eines sehr ruhigen Händchens. Vor allem, wenn gerade Kanten im Motiv enthalten sind, werden diese nicht richtig zusammengefügt, so kann mitunter deutlicher Versatz entstehen.
Apple will mit dem iPhone 6 das Filmen revolutionieren. Dafür sorgen sollen das verbesserte kontinuierliche Autofokussystem, die neue Zeitraffer-Funktion sowie die erhöhte Bilderzahl für Slo-Motion-Videos bis zu 240 Bilder pro Sekunde (fps).
Normale Videos werden in 1.920 x 1.080 Bildpunkten (Full HD) mit 60 fps aufgezeichnet. Dies soll für flüssigere Aufnahmen sorgen, ermöglicht aber auch eine Zeitlupenfunktion in Full HD. Die Videos wissen zu gefallen und besitzen eine gute Bildqualität, sind aufgrund der geringen Datenrate (rund 18 MBit/s) aber nicht mit einer DLRS vergleichbar. Bereits bei etwas weniger Licht nimmt die Bildqualität schon rasch ab. Der Ton wird in Stereo aufgezeichnet und wirkt etwas blechern. Hier sind die Lumias 930 und 1520 klar im Vorteil, welche vier HD-Mikrofone nutzen, um echten Raumklang aufzunehmen.
Schöne Features sind die Zeitraffer-Funktion, welche Bestandteil von iOS 8 ist, sowie der verbesserte Zeitlupenmodus. Bei ersterem werden in dynamisch festgelegten Intervallen Fotos gemacht und zu einem Full-HD-Video zusammengefasst. Eine Begrenzung der Aufnahmezeit gibt es hier nicht. Sie wird also nur anhand des verfügbaren Speichers und der Akkuausdauer eingeschränkt. Das Beispielvideo wurde in einem Zeitraum von über zwei Stunden aufgezeichnet. Zwar ist die Datenmenge mit 64 MB (1080p, 30 fps, 15 MBit/s) für das 36 Sekunden-Resultat überschaubar, doch war der Energiebedarf des iPhone 6 nicht gering. Rund 40 Prozent unserer Akkuleistung hat die Aufzeichnung verschlungen. Auch das Slow Motion Video zeigt sich nicht sonderlich speicherhungrig und benötigte für das zweiminütige Endresultat gerade mal 84 MB (720p, 30 fps, 6 MBit/s). Dabei wurde der mit 240 fps aufgezeichnete Film in iMovie bearbeitet und als neue Datei gespeichert. Schade, dass diese Aufnahmen nur in der kleinen HD-Auflösung möglich sind.
Die geringen Datenraten der Videos fallen bei der Bearbeitung am Computer schon ins Auge. Auf dem iPhone selber sehen sie jedoch toll aus und auch auf dem Fernseher hinterlassen sie einen guten Eindruck. Auch wenn man der Slo-Mo ihre schlechtere Qualität ansieht. In unserem Beispielvideo wird ein kleines Manko sichtbar. Die iSight-Kamera kommt mit dem Kunstlicht im Zusammenspiel mit dem weißen Hintergrund nicht zurecht, was zu einem Flackern des Bildes führt. Eine Revolution findet hier sicherlich nicht statt, aber mit dem iPhone 6 ist es einfach, spannende Aufnahmen zu machen.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör des Apple iPhone 6 umfasst ein modulares Netzteil, mit einer Nennleistung von 5 Watt (5 Volt, 1 Ampere), ein Lightning-Kabel sowie ein Headset.
Optionales Zubehör offerieren die Kalifornier reichlich in ihrem Store. Dies fängt an bei Hüllen sowie besseren Kopfhörern und erstreckt sich bis hin zu professionellen Audioschnittstellen.
Garantie
Apple bietet zwölf Monate Garantie auf das iPhone 6. Diese Garantie wird in Europa durch eine Gewährleistung von zwei Jahren ergänzt. Außerdem gibt es einen 90 Tage umfassenden Telefonsupport dazu.
Die Garantieerweiterung Apple Care+ (99 Euro) erhöht die Dauer auf 24 Monate und muss binnen 60 Tagen nach dem Kauf erworben werden. Es deckt bis zu zwei unbeabsichtigte Beschädigungen ab. Dabei wird jedoch zusätzlich eine Servicepauschale von 69 Euro für jeden Reparatur-Fall erhoben.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen des Apple iPhone 6 zeigt sich sehr gleitfreudig und reagiert ziemlich genau. Lediglich bei Eingaben auf der kleinen Tastatur hatten wir manchmal den Eindruck, dass das letzte Stück Präzision fehlt. Die Glasoberfläche zieht Fingerabdrücke zwar magisch an, lässt sich aber vergleichsweise einfach reinigen.
Bei der Tastatur hat Apple ein bisschen nachgebessert. Am Layout ändert sich zwar nichts, aber das virtuelle Eingabegerät bekommt eine zusätzliche Zeile spendiert, in der Wortvorschläge anhand der bereits gemachten Eingaben gemacht werden. Apple nennt dies QuickType. Dies kennt man von anderen Herstellern zwar schon länger, ist aber dennoch ein nettes Feature.
Die physikalischen Tasten des iPhone 6 besitzen einen kurzen Hub und haben einen festen Druckpunkt. Das haptische Feedback ist sehr gut. Der Touch-ID-Button ist nun etwas unauffälliger. Die Erkennung von Fingerabdrücken funktioniert sehr gut und kann nicht nur zum Entsperren des Smartphones, sondern auch für die Kaufbestätigung von Apps, Musik und Filmen genutzt werden. Auch Apple Pay soll damit zusammen funktionieren. Etwas lästig ist lediglich, dass nach einem Neustart des Gerätes erst einmalig alle Passwörter neu eingegeben werden müssen, um wieder den eigenen Finger nutzen zu können.
Das Retina HD Display des Apple iPhone 6 ist im Vergleich zum Vorgänger (4,0 Zoll, 326 PPI) leicht gewachsen und nun 4,7 Zoll groß. Um die hohe Pixeldichte beizubehalten, hat der Hersteller die Auflösung auf 1.334 x 750 Bildpunkte erhöht und erreicht damit exakt die gleiche Pixeldichte wie das iPhone 5S. Apple verspricht eine Leuchtkraft von 500 cd/m² und kann dies auch halten und in den meisten Bereichen des Panels sogar leicht übertreffen.
Bei den Konkurrenten sind die Screens mindestens 5 Zoll groß und die Auflösungen fallen höher aus. In puncto Leuchtkraft ist das iPhone 6 jedoch das hellste Smartphone im Testfeld und erreicht Werte von bis zu 529 cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 88 Prozent zwar ordentlich, könnte aber etwas gleichmäßiger sein. Deutlich dunkler sind die Geräte mit OLED-Displays wie das Galaxy S5 (max. 401 cd/m², 432 PPI, 82 %) und das Lumia 930 (max. 297 cd/m², 441 PPI, 89 %). Besser ausgeleuchtet sind jedoch das HTC One M8 (max. 508 cd/m², 441 PPI, 93 %) sowie das Ascend P7 (max. 489 cd/m², 441 PPI, 92 %).
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 520 cd/m²
Kontrast: 852:1 (Schwarzwert: 0.61 cd/m²)
ΔE Color 3.92 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.33 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.46
Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | Apple iPhone 5S PowerVR G6430, A7, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | HTC One M8 Adreno 330, 801 MSM8974AB, 16 GB iNAND Flash | Sony Xperia Z2 Adreno 330, 801 MSM8974AB, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 930 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | 6% | -22% | -9% | -9% | -73% | |
Helligkeit Bildmitte | 520 | 579 11% | 358 -31% | 474 -9% | 460 -12% | 275 -47% |
Brightness | 511 | 538 5% | 364 -29% | 486 -5% | 456 -11% | 278 -46% |
Brightness Distribution | 88 | 88 0% | 82 -7% | 93 6% | 95 8% | 89 1% |
Schwarzwert * | 0.61 | 0.8 -31% | 0.54 11% | 0.7 -15% | ||
Kontrast | 852 | 724 -15% | 878 3% | 657 -23% | ||
Delta E Colorchecker * | 3.92 | 2.76 30% | 5.28 -35% | 5.86 -49% | 4.43 -13% | 10.99 -180% |
Delta E Graustufen * | 4.33 | 2.55 41% | 4.65 -7% | 5.2 -20% | 4.21 3% | 8.29 -91% |
Gamma | 2.46 89% | 2.43 91% | 2.48 89% | 2.29 96% | 2.79 79% | 2.16 102% |
CCT | 7384 88% | 6977 93% | 7690 85% | 7218 90% | 7122 91% | 6731 97% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das dargestellte Schwarz des iPhone 6 ist zwar immer noch nicht so tiefschwarz wie bei einem OLED-Panel, aber immerhin besser als beim iPhone 5S. Wir haben 0,6 cd/m² gemessen, das ist zwar kein Topwert, aber immer noch besser als die meisten Konkurrenten in diesem Bereich. Lediglich das Lumia 930 und das Galaxy S5 können diesen Wert klar unterbieten und erreichen 0,0 cd/m². Das ist aber der verwendeten Paneltechnologie zu verdanken. Bei den Kontrahenten mit LCD-Display kann nur das One M8 (0,54 cd/m², 878:1) einen besseren Wert vorweisen. Manche liegen sogar deutlich darüber wie das LG G3 (0,96 cd/m², 434:1) oder das Ascend P7 (0,92 cd/m², 504:1). Der von Apple angepriesene Kontrastwert in Höhe von 1.400:1 erreicht das Testgerät aber nicht annährend, dennoch sind die gemessenen 852:1 ein gutes Ergebnis.
Wenn es um die Farbgenauigkeit geht, macht das iPhone 6 seine Sache ebenfalls gut. Die Abweichungen bei der Farbtreue werden allenfalls bei Cyan und Reinweiß sichtbar. Bei letzterer "Farbe" ist ein leichter Stich ins Blaue feststellbar. Dieser fällt im Alltag jedoch nicht auf. Bei den Graustufen setzt sich dieser Eindruck fort. Außerdem deckt es nahezu den gesamten sRGB-Farbraum ab. Dies kann im Vergleichsfeld lediglich das Galaxy S5 übertrumpfen, welches sogar den größeren Adobe RGB Farbraum abdeckt. In summa erhält ein iPhone 6 Besitzer ein sehr gutes LCD-Display.
Im Außeneinsatz hinterlässt das Apple iPhone 6 einen guten Eindruck. Die hohe Helligkeit und das gute Kontrastverhältnis tragen dazu bei, dass der dargestellte Inhalt auch bei hellem Umgebungslicht gut ablesbar bleibt. Außerdem halten sich die Spiegelungen der Glasoberfläche in Grenzen, was im Freien ebenfalls vom Vorteil ist.
Apple bewirbt sogenannte Dual-Domain Pixel für das iPhone 6, welche für eine noch bessere Blickwinkelstabilität des IPS-Panels sorgen sollen. In der Tat gibt es auch bei enorm flachen Betrachtungswinkeln an der Darstellungsqualität des Displays nichts zu bemängeln. Die Farben bleiben unverändert und selbst die Helligkeit reduziert sich nicht. Hier macht das Testgerät alles richtig.
Der neue Apple A8 Chip ist abermals ein Dual-Core-Prozessor. Jeder Kern könnte bis zu 1,35 GHz takten, zumindest wird dies von mehreren Benchmark-Programmen so angegeben. Bestätigt hat Apple die Angaben jedoch nicht. Dabei gibt es mit dem M8 Motion Coprozessor abermals eine separate Einheit, um die Daten der Sensoren zu verarbeiten. 1 GB Arbeitsspeicher ist im Vergleich zur Android-Konkurrenz zwar nicht viel, scheint aber immer noch zu reichen. Als Grafikeinheit kommt eine Imagination PowerVR GX6450 zum Einsatz, welche über vier Cluster verfügt, wie die Kollegen von AnandTech bestätigen. Apple verspricht hier spürbare Geschwindigkeitszuwächse gegenüber dem ohnehin schon schnellen Vorgänger.
Die Menge des Arbeitsspeichers sorgt immer wieder für Diskussionen. Unter iOS 8 scheint das iPhone 6 damit langsam an seine Grenzen zu stoßen. Speicherintensive Browsertests wie der Browsermark 2.1 stürzten bei uns vielfach ab, bis sie endlich ein Ergebnis lieferten. Und auch AnTuTu v5, in der aktuellen Version, stürzt beim Test des Speichers ab. Außerdem fallen uns nach leistungsintensiveren Apps immer wieder kleine Ruckler auf. Ob dies einfach an der noch nicht ganz rund laufenden Version von iOS 8 oder der Arbeitsspeichermenge liegt, werden uns erst zukünftige Updates zeigen.
Ein Blick auf die Benchmarks demonstriert, dass Apple in puncto Leistungszuwachs nicht zu viel versprochen hat. Im Geekbench 3 Single-Core-Test ist es 16 Prozent schneller als das iPhone 5S, wenn beide Kerne zum Einsatz kommen sogar 61 Prozent. Die Pro-Megahertz-Leistung, welche hier von Apple heraufbeschworen wird, ist wirklich erstklassig. Da kann momentan auch kein anderes der Flaggschiff-Smartphones mithalten. Lediglich das NVIDIA Shield Tablet, welches auf den K1-SoC setzt, ist im Multi-Core-Bereich flotter.
Ähnlich sieht es bei der Grafikperformance aus. Hier ist das Shield zwar deutlich schneller, aber die übrigen Kontrahenten müssen sich abermals geschlagen geben. Im Offscreen-Test des GFXBench 2.7 ist das iPhone 6 rund 70 Prozent zügiger als sein Vorgänger und auch Geschwindigkeitsboliden wie das One M8 oder das Galaxy S5 erreichen lediglich zwei Drittel der Framezahlen des iPhones. Prima, hier macht Apple alles richtig und legt stark vor. Wir freuen uns auf kommende Vergleichstests mit Geräten auf Basis des Snapdragon 805 oder dem Kirin 925.
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Sony Xperia Z2 | |
LG G3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Sony Xperia Z2 | |
LG G3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Huawei Ascend P7 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z2 | |
LG G3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Huawei Ascend P7 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z2 | |
LG G3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Huawei Ascend P7 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z2 | |
LG G3 | |
HTC One M8 | |
Samsung Galaxy S5 | |
NVIDIA Shield Tablet P1761W |
Die Browser-Performance des Apple iPhone 6 sucht ihresgleichen. Rein subjektiv werden selbst komplexe Webseiten sehr schnell aufgebaut. Auch die Benchmarks bestätigen diesen Eindruck, beim Browsen im Web macht Apple niemandem etwas vor. Die Werte werden nur noch von vereinzelten Notebooks überboten.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Nokia Lumia 930 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
Sony Xperia Z2 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 5S |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Nokia Lumia 930 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Nokia Lumia 930 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
Sony Xperia Z2 | |
HTC One M8 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Nokia Lumia 930 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
Sony Xperia Z2 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 5S |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Nokia Lumia 930 | |
Samsung Galaxy S5 | |
Huawei Ascend P7 | |
Sony Xperia Z2 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Apple iPhone 6 ist in drei Speichervarianten erhältlich und zwar mit 16, 64 und 128 GB. Dieser ist nicht erweiterbar und kann allenfalls durch Cloud-Speicher ergänzt werden. 5 GB aus der iCloud gibt es kostenlos dazu. Bei unserem Testgerät handelt es sich um die 128 GB Version. Da diese Menge im Dezimalsystem angegeben ist, handelt es sich um 119 „echte“ GB. So wird es auch unter iOS angezeigt. Davon stehen dem Nutzer rund 114 GB zur freien Verfügung, die übrigen 5 GB werden vom Betriebssystem und den vorinstallierten Apps benötigt. Bei der 16 und 64 GB Variante müssten demnach 10 beziehungsweise 55 GB noch frei sein. Wer gerne filmt, viele Fotos macht oder Medien auf seinem iPhone horten möchte, sollte mindestens zur mittleren Speicherversion greifen, da 10 GB doch recht schnell knapp werden.
Die Geschwindigkeit des Speichers ist sehr gut und hängt die gesamte Android-Konkurrenz mühelos ab. Lediglich das Lumia 930 zeigt im Basemark OS II seine Zähne und erreicht ein Ergebnis, welches mehr als doppelt so schnell ist wie das iPhone 6.
BaseMark OS II - Memory (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
LG G3 | |
Nokia Lumia 930 |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - Disk Tests (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 6 | |
Huawei Ascend P7 | |
Samsung Galaxy S5 | |
LG G3 | |
HTC One M8 |
Spiele
Die enorme Leistung der Imagination PowerVR GX6450 sorgt für mehr als ausreichend Power für alle Titel in Apples App Store. OpenGL ES 3.1 wird nicht unterstützt. Apple hat stattdessen eine eigene Grafikschnittstelle namens Metal entwickelt, welche die Leistung und die Qualität der Effekte optimieren soll. Im App Store gibt es eine eigene Sektion, in der bereits Titel zu finden sind, welche die neue Schnittstelle nutzen. Der Referenztitel Vain Glory wird jedoch frühestens im Oktober erwartet, sieht aber bereits sehr vielversprechend aus. Aber auch bestehende Titel wie Asphalt 8 wurden bereits um einige Effekte aufgepeppt und hinterlassen einen richtig guten Eindruck.
Der Touchscreen und die prima arbeitenden Sensoren runden den Spielspaß gelungen ab. Auch aufgrund des größeren Displays macht das Spielen auf dem iPhone 6 einfach mehr Spaß. Vor allem bei Tower Defense Titeln oder Aufbauspielen ist man für die größere Fläche dankbar.
Temperatur
Bereits im Idle-Betrieb erreicht das Apple iPhone 6 vergleichsweise hohe Oberflächentemperaturen und wird mit bis zu 37 °C handwarm. Lediglich das LG G3 (max. 39 °C) wird hier wärmer.
Für die Ermittlung der Messwerte unter andauernder Last haben wir für über eine Stunde den Relative Benchmark ausgeführt. Dabei wurde das Testgerät über die gesamte Fläche hinweg recht warm und erreichte Spitzenwerte von bis zu 43,6 °C. Das ist jedoch kein bedenklicher Wert. Wärmer wurde im Vergleichsfeld nur das Lumia 930 (max. 48,8 °C). Die coolsten Kontrahenten sind das Huawei Ascend P7 (max. 37,9 °C), welches jedoch einen schwächeren SoC besitzt, sowie das Samsung Galaxy S5 (max. 37,7 °C).
Unter andauernder Last verspricht Apple zudem eine konstantere Leistung. Wir haben das mit dem Akkutest des GFXBench 3.0 überprüft, in dem auch die Framestabilität getestet wird. Dabei wird dreißigmal der T-Rex-Onscreen-Test durchgeführt, um ein Ergebnis zu ermitteln. Das Resultat ist überzeugend. Die Leistung des iPhone 6 bleibt über den gesamten Testzyklus konstant.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Monolautsprecher des iPhone 6 ist an der Unterkante positioniert und kann sehr laut werden. Bis zu etwa 60 Prozent seiner Leistung liefert er ein recht ausgewogenes Klangbild. Sogar Mitten und Bässe sind gut wahrnehmbar, wenn auch letztere nicht spürbar sind. Die Höhen sind ebenfalls sauber. Wird das Smartphone jedoch voll aufgedreht, nimmt die Qualität deutlich ab. Die Wiedergabe wirkt dann blechern und übersteuert leicht, die Mitten saufen vollständig ab. Die Klangeigenschaften der mitgelieferten Kopfhörer sind recht ordentlich, wenn auch sehr basslastig. Die EarPods gehören definitiv zu den besseren Beigaben in der Branche, werden audiophile Menschen jedoch nicht vom Hocker hauen.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des iPhone 6 ist im Vergleich zu seinem Vorgänger stark angestiegen. Im Leerlauf benötigt es bereits zwischen 0,3 und 2,0 Watt, wo das 5S lediglich maximal 1,3 Watt benötigte. Das Galaxy S5 (max. 1,1 W) und das One M8 (max. 1,6 W) benötigen trotz größerer Displays weniger Energie.
Unter Last werden die Karten neu gemischt. Die mittlere Last haben wir mit Epic Citadel simuliert und die höchste Auslastung konnten wir mit dem Relative Benchmark erzielen. Hier steigt der maximale Verbrauchswert des Testgerätes auf bis zu 5,2 Watt an, was angesichts der leistungsstarken Komponenten ein gutes Resultat ist. Das S5 (max. 6,2 W) und das M8 (max. 5,7 W) benötigen etwas mehr Power, das Xperia Z2 (max. 5,1 W) liegt mit dem iPhone 6 auf Augenhöhe.
Angesichts der hohen Leistungsaufnahme ist das mitgelieferte Netzteil (5 W, 1 V, 2 A) zu schwach dimensioniert. Wir würden zum Kauf eines stärkeren 12-Watt-Netzteiles von Apple raten. Dies hat nämlich den weiteren Vorteil, dass das iPhone, aufgrund der höheren Stromstärke, schneller geladen werden kann. Dauert ein Ladevorgang mit dem mitgelieferten Netzteil noch fast vier Stunden, kann das iPhone 6 mit dem stärkeren Ladegerät in etwas mehr als zwei Stunden aufgeladen werden.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.3 / 1.5 / 2 Watt |
Last |
3.1 / 5.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Apple iPhone 6 besitzt einen 1.810 mAh (6,91 Wh) starken Energiespeicher. Welcher im Vergleich zum Vorgänger (5,96 Wh, 1.570 mAh) zwar gewachsen ist, aber diese Mehrkapazität, aufgrund des höheren Verbrauchs, auch benötigen wird.
Die maximale Laufzeit ist noch fast identisch mit dem iPhone 5S. Bei der minimalen Ausdauer, wofür wir abermals auf den Relative Benchmark zurückgegriffen haben, schneidet das neuere Modell jedoch schlechter ab. Knapp über zwei Stunden sind kein sonderlich guter Wert, zumal dies beim Spielen ein realistisches Ergebnis sein dürfte. Auch Zeitrafferaufnahmen zeigen sich als echte Energiefresser (siehe Kamera-Abschnitt). Wer mal eine Nacht oder gar noch länger durchfilmen möchte, wird das iPhone 6 in der Nähe einer Steckdose aufstellen müssen oder einen entsprechend starken Zusatzakku benötigen.
Eine bessere Vergleichbarkeit liefern die Tests mit angepasster Display-Helligkeit von 150 cd/m². Im Test „Surfen über WLAN“ wird, bei lediglich aktivierter Wifi-Verbindung, ein Browserskript ausgeführt, welches alle 40 Sekunden eine andere Webseite aufruft. Hier fällt das iPhone 6 rund 2,5 Stunden hinter seinen Vorgänger (10 h) zurück. Es liegt damit auf dem Niveau des One M8 (07:33 h) und des LG G3 (07:32 h). Die übrigen Kontrahenten schaffen mindestens zehn Stunden. Als wahrer Dauersurfer entpuppt sich das Lumia 930 (16:42 h). In puncto Videowiedergabe liegt das iPhone 6 mit knapp zehn Stunden auf einem guten Niveau, wenn auch der erreichte Wert etwas unterhalb der beworbenen elf Stunden liegt. Innovative Energiesparmodi oder dergleichen sind im iPhone gar nicht zu finden.
Update: Mit der ausgerollten iOS-Version 8.0.2 haben sich die Akklaufzeiten verbessert. Der Wert für den Test "Surfen über WLAN" hat sich dadurch um 79 Minuten verlängert und wurde angepasst. An der Endwertung ändert dies aber nichts.
Das iPhone 6 ist ein wirklich tolles Smartphone. Die Designänderung ist absolut gelungen und die verwendeten Materialien sind hochwertig. Die Verarbeitung ist auf einem hervorragenden Niveau und auch die Performance ist erstklassig. Sowohl HSPA+ als auch LTE werden mit einem breiten Frequenzspektrum unterstützt und sollte weltweit für eine Datenverbindung zu gebrauchen sein. Zudem wird all dies durch ein sehr gutes Display und eine prima Sprachqualität abgerundet.
Das iPhone befindet sich in puncto Kommunikationsanbindungen nicht auf dem allerneuesten Stand. Das ist zwar schade, lässt sich jedoch verschmerzen. Dennoch hätten wir gerne schon Bluetooth 4.1, LTE Cat. 6 und einen vielseitigeren NFC-Chip im Gerät vorgefunden. Die Kamera macht zwar weiterhin gute Aufnahmen, doch dürften es gerne ein paar Megapixel mehr sein. Auch eine Unterstützung von Ultra HD sowie ein besseres Mikrofon für Videoaufzeichnungen wären wünschenswert gewesen, dann hätte es auch mit der angepriesenen Revolution klappen können. Doch die Slo-Mo-Funktion funktioniert nur in der kleinen HD-Auflösung (720p). Das sorgt zwar für tolle Möglichkeiten und beeindruckende Bilder, doch auf dem Fernseher werden die Abstriche bei der Qualität schnell sichtbar. Auch im Bereich Low-Light-Fotografie hat Apple noch etwas Nachholbedarf, hier zeigen die Lumia-Boliden, das Xperia Z2 und das LG G3, wie es besser geht.
Das neue iOS 8 läuft noch nicht ganz rund und viele Apps müssen scheinbar noch angepasst werden. Außerdem kommt es immer wieder mal zu Rucklern. Dazu gesellt sich, dass das WLAN-Modul sich bei unserem Testgerät gelegentlich mal abschaltete. Erst nach einem Neustart konnten wir wieder die Verbindung herstellen. Für ein Smartphone, welches den Anspruch hat, das Beste seiner Klasse zu sein, sind das kleinere Pannen, die nicht sein sollten, weshalb wir eine leichte Abwertung vornehmen. Sollten diese mit einem kommenden Update behoben werden, werden wir unsere Wertung entsprechend korrigieren.
Dennoch ist das iPhone 6 eine gelungene Evolution des Smartphone-Pioniers und mehr als nur eine schlichte Vergrößerung der Displaydiagonale. Auch wenn uns wirklich innovative Neuerungen dieses Mal gefehlt haben, integriert Apple bekannte Funktionen ausgereifter als die Konkurrenz. Wie gut sich das größere iPhone 6 Plus schlägt, lesen Sie bei uns in den kommenden Tagen.