Test Sony Xperia Z2 Smartphone
37,6 Millionen Smartphones hat Sony im letzten Jahr laut dem Marktforschungsinstitut Gartner verkauft. Das ist nicht mal ein Zehntel dessen, was Marktführer Samsung pro Jahr veräußert. Aber Sony hat meistens den Konzerntrumpf im Ärmel: Sei es eine spezielle Bildschirmtechnologie, die von den hauseigenen Smart-TVs übernommen wird, eine besonders ausgefeilte Kameralinse aus der Fotografie-Abteilung oder die enge Verknüpfung mit der Playstation, die in vielen Wohnzimmern steht. Leider ist das aber oft nicht so konsequent umgesetzt, wie es sich zunächst anhört. Mal sehen, ob Sony dazugelernt hat.
Mit dem Xperia Z2 steht nun nämlich ein neues Flaggschiff bereit, um noch mehr Käufer von Sonys Smartphones zu überzeugen. Beeindruckend ist das Smartphone schon allein aufgrund seiner Größe: Obwohl der Bildschirmdurchmesser nur 0,2 Zoll größer ist als beim Samsung Galaxy S5 oder dem HTC One M8, wirkt das Smartphone auf den ersten Blick fast wie ein Phablet. Der technische Unterbau ist derselbe wie beim Galaxy S5 und dem HTC One M8, Unterschiede werden sich also wohl eher nicht bei der Leistung sondern bei Gehäuse, Kamera, Software und Bedienung finden lassen. Weil die drei großen neuen High-End-Smartphones viel Stoff für Vergleiche liefern, werden wir sie noch in einem eigenen Artikel vergleichen.
Neben dem Vergleich mit dem Samsung Galaxy S5 und dem HTC One M8 stellt sich natürlich auch die Frage, wie sich das Xperia Z2 im Vergleich zum Vorgänger Xperia Z1 schlägt, der ja noch gar nicht so alt ist und für den man aktuell im Internet immerhin 200 Euro weniger bezahlen muss als für das Xperia Z2. LG G2, Nokia Lumia 925, Google Nexus 5 und Apple iPhone 5s heißen die weiteren Mitbewerber im High-End-Segment, mit denen sich das Xperia Z2 messen muss.
Wie schon erwähnt, ist das augenfälligste Merkmal des Sony Xperia Z2 seine Größe: Um 0,2 Zoll ist die Bildschirmdiagonale im Vergleich zum Xperia Z1 gewachsen. Das Xperia Z2 hat nun also einen 5,2-Zoll-Screen. Dennoch wächst nur die Länge etwas, nämlich um knapp 3 Millimeter, die Breite schrumpft sogar um 0,7 Millimeter, und auch die Dicke des Gehäuses wurde um 0,3 Millimeter verringert. Warum wirkt das Xperia Z2 dann wuchtiger als andere Smartphones wie das Galaxy S5 oder das HTC One M8? Wahrscheinlich liegt es schlicht an der eckigeren Grundform, die nur leicht abgerundete Kanten bietet, wohingegen HTC und Samsung eher auf runde Formen setzen.
Ein kleines bisschen leichter ist das Xperia Z2 im Vergleich zum Z1 auch geworden, allerdings nur um 6 Gramm, das wird man in der Hand kaum bemerken. Das leichteste Smartphone in vergleichbarer Größe und Ausstattung bleibt das Samsung Galaxy S5, das das Xperia Z2 um 18 Gramm unterbietet.
Sonys neues High-End-Smartphone wirkt dennoch nicht schwer, sondern liegt vielmehr satt und griffig in der Hand. Sicher ist ein 5,2-Zoll-Smartphone nichts für kleine Hände, dieses Problem wird man aber mit allen aktuellen High-End-Smartphones haben - dafür gibt es ja dann die "Compact"-Versionen.
Große Unterschiede zum Design des Vorgängers konnten wir, abgesehen von den leicht gewachsenen Maßen, nicht feststellen. Die geschliffenen Kanten mit leichten Rundungen, der chromfarben eingefasste Audioport, der charakteristische runde Startknopf im Retro-Design: Alles wirkt hochwertig und schön designt. Als Farben kann man wählen zwischen klassischem Schwarz, edlem Weiß und flippigem Lila. Die Unterschiede erstrecken sich auf die Umrahmung des Displays und die Rückseite.
Sonys Xperia Z2 ist wiederum staub- und wassergeschützt nach IP55 und IP58. Nach Angaben von Sony kann das Smartphone maximal 1,50 Meter tief bis zu 30 Minuten im Süßwasser verwendet werden. Dazu kommt "Schutz gegen Staub in schädigender Menge". Samsungs Galaxy S5 ist nach IP67 staub- und wassergeschützt, also völlig staubdicht, dafür aber kann es nicht ganz so lange tauchen.
Mineralglas und Aluminium sind die vorherrschenden Materialien, auch hier gibt es keine Unterschiede zum Vorgänger. Ein Handschmeichler wie das HTC One M8 ist Sonys neues Smartphone allerdings nicht, das eckige Design fühlt sich doch etwas sperriger an. Auch die Glasrückseite, die sehr anfällig für Fingerabdrücke ist und nicht ganz so griffig wie die des Samsung Galaxy S5, ist schick, aber nicht ganz so praktisch.
Von iFixit gibt es momentan noch kein Teardown des Sony Xperia Z2 oder des Vorgängers. Allerdings haben sich die chinesischen Kollegen von Mobile China die Mühe gemacht, das Smartphone zu zerlegen. Trotz der eigentlich bruchempfindlichen Mineralglasrückseite ist das Xperia Z2 nach ihren Angaben mit dem richtigen Werkzeug recht leicht zu öffnen, und man bekommt einfach und schnell Zugriff auf alle Chips und den Akku. Auf dem Bild sieht der Aufbau zudem recht simpel aus, was die Reparaturkosten senken dürfte. Dennoch: Eine abnehmbare Rückseite und damit einen für den Endverbraucher leicht wechselbaren Akku bietet aus der Vergleichsgruppe nur das Samsungs Galaxy S5.
Einen USB-3.0-Anschluss wie beim Samsungs Galaxy S5 dürfen Sie beim Sony Xperia Z2 nicht erwarten, und auch die Infrarot-Schnittstelle, mit der das Galaxy S5 und das HTC One M8 die Fernbedienung Ihres Smart-TV ersetzen wollen, fehlt Sonys neuem Flaggschiff. Auf spektakuläre Gimmicks wie den Pulsmesser und Fingerabdrucksensor von Samsungs Galaxy S5 verzichtet Sony ebenfalls.
Das Smartphone bringt 16 GByte Speicher mit, die sich über den micro-SD-Port um bis zu 128 GByte erweitern lassen. Auch dem Fitness-Trend trägt Sony Rechnung und integriert einen Schrittzähler. An der linken Seite befindet sich ein magnetischer Anschluss für die gesondert angebotene Docking-Station.
Bemerkenswert ist allenfalls noch der erhöhte Arbeitsspeicher: 3.072 MByte stehen dem Xperia Z2 zur Verfügung. Das ist aber eher ein Feature für die Zukunft, aktuell reichen auch die 2.048 GByte der Mitbewerber für die allermeisten Szenarien völlig aus. Besonders da das Xperia Z2 im Gegensatz zu Samsungs Galaxy S5 kein echtes Multi-Tasking beherrscht.
Alle Anschlüsse verstecken sich hinter Klappen, um Staub- und Wasserfestigkeit sicherzustellen. Diese lassen sich leicht öffnen und schließen. Das Einlegen der SIM-Karte geht aber arg fummelig vonstatten.
Software
Leider hat Sony nicht unbedingt den Ruf, immer auf das neueste Betriebssystem zu setzen. So kam auch beim Sony Xperia Z1 noch Android 4.2 zum Einsatz. Nun hat man sich aber doch eines Besseren besonnen und dem Xperia Z2 Android 4.4 spendiert. Sony erweitert das Betriebssystem um eigene Bestandteile, was wohl der Hauptgrund für die verzögerte Auslieferung der neuen Betriebssystemversion sein dürfte.
Im Kern wurde das Betriebssystem nur in Details angepasst und sollte Android Veteranen keine Rätsel aufgeben. Die Bedienung läuft aber auch für Neulinge schnell und flüssig ab. Die Performance ist ebenfalls bestens: Ruckler oder Hänger konnten wir nicht feststellen. Einmal hingen sich Downloads aus dem Google Play Store auf, das lies sich aber durch einen Neustart schnell beheben.
Eigene Bestandteile sind beispielsweise "Xperia Designs", die sich im Menü "Personalisieren" in den Einstellungen wiederfinden. Hier kann man zwischen einigen vorinstallierten und dutzenden downloadbaren Themes wählen, die das Aussehen von Android teils deutlich verändern. Ob nun zum neuen "Spider-Man"-Film oder im Film-Noir-Look: Die Themes sind eine nette Abwechslung zum Einheits-Aussehen.
Auf dem Startbildschirm finden sich Links zu den Sony Apps, also für Musik (Walkman), Fotos (Album), Filme oder "PlayStation Mobile". Wer hinter Letzterem allerdings tolle Gratis-Spiele, einen PS-Vita-Emulator oder womöglich sogar eine Implementierung des Streaming-Dienstes "GaiKai" erwartet, der wird recht enttäuscht sein: Es handelt sich um einen mobilen Store, in dem man im Endeffekt Apps kaufen kann, die es auch im Google Play Store gibt... Mit "Sony Select" gibt es dann sogar noch einen weiteren Store, der wiederum dieselben Apps anbietet. Das einzige echte Killer-Feature für Gamer könnte die Kompatibilität des Smartphones mit dem Playstation-3-Controller sein, allerdings lässt sich das auch auf anderen Android Phones über Umwege verwirklichen.
Filme- und Walkman-App überzeugen dafür mit schickem Layout und umfangreichen Möglichkeiten, ohne zu sehr mit "Jetzt bei Video Unlimited kaufen" zu nerven. Wer Sonys Download-Dienste gerne nutzt, der kann sich über ein Applet auf der Startseite alle Neuheiten anzeigen lassen.
Bei HTC gibt es "BlinkFeed", bei Samsung "Filpboard" und bei Sony? Da heißt der Nachrichtenaggregator, der auch Social-Media-Feeds mit einbezieht, "Sociallife". Das Design ist sehr schick, die Bedienung simpel, dafür sind die Widgets nicht so gut geraten wie bei den beiden Mitbewerbern.
Mit "Wisepilot" gibt es eine ordentliche Navigationssoftware gratis dazu, ebenso ist eine Testversion der Garmin Navigation installiert. Außerdem kann man durch den Kauf des Xperia Z2 bei Video Unlimited einige aktuelle Filme gratis anschauen.
Alles in allem versüßt einem Sony den Kauf des Xperia Z2 mit Angeboten aus dem großen Konzern. Allerdings wäre hier deutlich mehr drin gewesen: Exklusive Inhalte für Playstation Besitzer, die nun auch ein Sony Handy besitzen beispielsweise, oder eine vorgefüllte Musikbibliothek aus den Beständen von Sony Music. Dennoch macht Sony einige Geschenke, die andere Smartphone-Hersteller nicht bieten können.
Kommunikation & GPS
Die Kommunikationsfähigkeiten des Xperia Z2 sind auf sehr hohem Niveau, wie man das von einem High-End-Smartphone ja auch erwartet: Vier GPRS-Bänder, fünf UMTS-Bänder und zehn LTE-Bänder sollen das Telefonieren und Surfen in möglichst vielen Ländern und Netzen möglich machen. Im eher mäßig gut ausgebauten deutschen E-Plus-Netz erreichten wir jedenfalls in vielen Fällen eine ordentliche Signalstärke, auch schwankte die Empfangsqualität innerhalb unserer Büroräume kaum. Die maximalen Übertragungsraten für LTE sind 150 MBit pro Sekunde im Downstream und 50 MBit im Upstream. NFC und Bluetooth 4.0 stehen ebenso zur Verfügung wie MHL oder der Miracast-Standard.
WLAN nach Standard 802.11 a/b/g/n/ac ermöglicht theoretisch Übertragungsraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Außerdem sendet das Sony Xperia Z2 natürlich per WLAN auf beiden verfügbaren Frequenzbändern: 2,4 GHz und 5 GHz. Der Empfang ist auf gutem Niveau: In zehn Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände konnte das WLAN-Modul noch 3/4 des Signals empfangen, nochmals fünf Meter weiter und durch eine weitere Wand war noch die halbe Signalstärke verfügbar.
Bei der Standortbestimmung setzt Sony auf eine Kombination aus dem amerikanischen GPS mit dem russischen Glonass System. Durch die erhöhte Satellitenanzahl kann die Position noch genauer bestimmt werden. Die Positionsbestimmung in Innenräumen gehört allerdings nicht zur Stärke des Xperia Z2: Hier erreichen zu wenige Satellitensignale das Modul, und eine Bestimmung ist nicht möglich. Im Freien dauert es zwar einige Sekunden, danach ist die Position aber bis auf drei Meter genau bestimmt.
Die Genauigkeit des GPS-Signals bestimmen wir mit einer Überlandfahrt mit dem Mountain-Bike, bei der wir auch das Profi-Navi Garmin Edge 500 dabei haben. Das Sony Xperia Z2 misst die Streckenlänge etwa 200 Meter kürzer als das Profi-Gerät, die Position springt bei der Brückenüberfahrt recht wild hin und her. Im Wald liegt die Strecke doch ein gutes Stück neben dem eigentlichen Weg. Insgesamt hätte sich Sony hier etwas mehr Mühe geben können, schließlich werden Navigationsanwendungen für viele Kunden immer wichtiger.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonapp bietet erst mal keine Überraschungen: Die Standard-App von Google kommt zum Einsatz. Sie lässt sich gewohnt intuitiv und problemlos bedienen. Als kleines Extra gibt es einen eingebauten Anrufbeantworter, so dass man nicht immer seine Mailbox anrufen muss und die Anrufe direkt auf dem Telefon gespeichert hat. Allerdings muss man zwingend eine Sprachbotschaft an die Anrufer annehmen, eine voreingestellte Standardansage gibt es nicht.
Nimmt man den Anruf an, dann wird einem schnell die hervorragende Sprachqualität auffallen, die das Sony Xperia Z2 bietet. Das Gegenüber wird ausgesprochen klar wiedergegeben und wirkt sehr natürlich. Außerdem ist die maximale Lautstärke sehr hoch, dann hört allerdings auch das nähere Umfeld, was der Anrufer zu uns sagt. Per Lautsprecher klingt die Stimme ebenfalls gut, allerdings kommt die Qualität der Freisprecheinrichtung nicht ganz an die des HTC One M8 heran. Auch wir werden auf der Gegenseite sehr gut verstanden.
Zusätzlich lässt sich im Menü über zahlreiche Einstellungen die Sprachqualität verbessern: Die Einstellungen für den "Equalizer" der Stimme brachten bei uns allerdings kaum Veränderung. Sehr viel half hingegen die "Stimmoptimierung", hiermit klang die Stimme tatsächlich noch einmal voller. Wer nicht mehr so gut hört oder schnell sprechende Freunde hat, der kann sogar das Gegenüber verlangsamen, so dass der- oder diejenige besser zu verstehen ist. Alles in allem bietet Sony eine tolle Telefoniequalität, die durch zahlreiche Optionen noch an persönliche Bedürfnisse angepasst werden kann.
Kameras & Multimedia
Bei der Kamera kann Sony auf zahlreiche Ressourcen im eigenen Haus zurückgreifen, baut man doch selbst Kompaktkameras und Systemkameras auf hohem Niveau. So kommen einem auch gleich viele Sony Markennamen entgegen: Exmor RS und BIONZ zum Beispiel; ersterer bezeichnet den Sensor, zweiterer den Bildprozessor, der besonders bei schlechten Lichtverhältnissen hochwertige Aufnahmen liefern soll.
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich hier wenig getan: Der Sensor ist immer noch der gleiche. Das ist aber keineswegs schlecht: Die 20,7-Megapixel-Kamera belichtet nämlich auf einen 1/2,3 Zoll großen Sensor, das entspricht ungefähr 7,7 Millimeter Durchmesser. Damit ist der Sensor deutlich größer als bei den meisten anderen Smartphone-Kameras; diese Sensorgröße verwenden auch die meisten Kompaktkameras. Der Sensor des Samsung Galaxy S5 beispielsweise ist mit 1/2,6 Zoll (etwa 6,2 Millimeter Durchmesser) deutlich kleiner.
Damit und mit dem BIONZ-Bildprozessor lassen sich sehr gute Fotoergebnisse erzielen. Bei guten Lichtverhältnissen machte das Xperia Z1 unserer Meinung nach oft die besten Fotos von allen Vergleichsgeräten. Allerdings ist mittlerweile mit HTC One M8 und Galaxy S5 auch eine neue Generation nachgerückt. Bei schlechten Lichtverhältnissen hatte zudem das Nokia Lumia 920 die Nase vorn. Vorsicht: Das Xperia Z2 nimmt mit der Standardapp Bilder in 8 Megapixel auf, die volle Auflösung ist nur im manuellen Modus oder mit anderen Apps verfügbar.
Bei guten Lichtverhältnissen liefert das Xperia Z2 hervorragende Bilder, die sich auch vor dem Fotografieprimus Nokia Lumia 1020 nicht verstecken müssen. An die Systemkamera kommen sie natürlich nicht heran, man kann aber viele Details erkennen, die Kanten sind auch in der Vergrößerung nicht ausgefranst und Farben wirken natürlich und leuchtend, aber nicht übertrieben. Auch die Schärfe gefällt. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist das Sony Xperia Z2 auf einem Level mit dem Samsung Galaxy S5 und dam HTC One M8: Kanten sind dann in der Vergrößerung nicht mehr so exakt, zudem ist ein leichtes Farbrauschen erkennbar. Insgesamt sind aber auch Bilder bei schlechtem Licht noch in ordentlicher Qualität möglich. Alle Modelle bleiben übrigens hinter den aktuellen Nokia Kameras zurück, was die Low-Light-Performance angeht.
Softwaretechnisch hat sich nicht allzuviel getan, Sony spendiert allerdings noch einige Lösungen, um die Kamera auf eine Höhe mit Galaxy S5 und HTC One M8 zu bringen. So können Sie die beinahe obligatorischen Unschärfeeffekte für den Hintergrund einfügen. Da Sie bereits vor der Aufnahme diesen Effekt wählen, funktioniert es recht gut: Die Kamera nimmt zwei Fotos mit unterschiedlicher Schärfe auf und errechnet daraus den unscharfen Hintergrund. Nachträglich kann man die Stärke des Effekts einstellen. Außerdem können Sie mit AR-Effekten Dinos durchs Bild laufen lassen, Panoramen aufnehmen oder bereits während der Aufnahme zusätzliche Infos zur Umgebung, beispielsweise wichtigen Bauwerken, bekommen.
Auch für die Videoaufnahme hat sich Sony ins Zeug gelegt, so können Sie natürlich 4K-Videos aufnehmen. Im Internet kursiert aber die Warnung, dass das Xperia Z2 bei längerer 4K-Aufnahme sehr heiß würde und sich nach einiger Zeit sogar selbst abschalten wolle. Tatsächlich ist nach drei Minuten Aufnahme eine Erwärmung spürbar, nach fünf Minuten wurde eine Temperaturwarnung ausgegeben und die Kamera abgeschaltet. Es lassen sich auch Zeitlupenvideos aufnehmen, was gut funktioniert, allerdings ist zu beachten, dass später auch der Ton in Zeitlupe abgespielt wird.
Zubehör
Neben Gratis-Apps, Filmen und dem neuen Album von Michael Jackson bekommen Sie tatsächlich auch ein hochwertiges Headset mitgeliefert, dass im Sony Store immerhin mit 59 Euro zu Buche schlägt. Der Clou: Es besitzt eine sogenannte Noise-Cancelling-Technologie, filtert also Umgebungsgeräusche und soll so ungestörtes Telefonieren und Musikhören ermöglichen. Tatsächlich funktioniert das recht effektiv: In der U-Bahn ist man gut vom Umfeld abgeschirmt.
Auch spannend: Wer die 4K-Videoaufnahme für den eigenen Kurzfilm nutzen oder ein Interview führen will, der kann mit dem passenden Stereomikrofon hochwertig Ton aufzeichnen. 39,90 Euro verlangt Sony für das Mikro.
Die Dockingstation bietet leider keine großartigen Fähigkeiten außer dem Laden des Akkus, da wäre mit Musikanschlüssen oder einem Lautsprecher mehr drin gewesen. 39 Euro kostet sie, das Cover mit praktischem Standfuß gibt es für 29 Euro.
Garantie
Die Gewährleistungspflicht des Händlers gilt in Deutschland und Österreich immer und leistet Ihnen 24 Monate Schutz gegen Herstellungsfehler. Sony bietet zudem auch 24 Monate Garantie auf seine Smartphones, so dass Sie das Smartphone in dieser Zeit auch direkt beim Hersteller reparieren lassen können.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen des Xperia Z2 unterstützt bis zu 10 Finger gleichzeitig und bietet auch einen besonders empfindlichen Modus an, in dem man das Smartphone mit Handschuhen bedienen kann. Tatsächlich funktioniert das mit dünnen Handschuhen auch ganz gut, Skihandschuhe sind aber dann doch zu dick, um eine Interaktion noch zu ermöglichen.
Die Touchbuttons sind nur virtuell auf dem Bildschirm vorhanden und verkleinern so in vielen Situationen die verfügbare Bildschirmfläche. Da Sony aber auf einen 5,2-Zoll-Bildschirm setzt, steht einem abzüglich der Touchbuttons ungefähr ein 5-Zoll-Screen zur Verfügung. Die physischen Buttons konzentrieren sich an der rechten Gehäuseseite, wenn man das Smartphone hochkant hält. Hier finden sich Ein-/Ausschalter, Lautstärkewippe und ein physischer Kamerabutton. Alle Tasten wirken hochwertig, die Lautstärkewippe ist zwar etwas klein geraten, lässt sich aber dennoch gut bedienen.
Bei der Tastatur setzt Sony auf die selbst entwickelte "Xperia Tastatur". Die lässt sich über das Zauberstab-Symbol unten links an persönliche Vorlieben anpassen: Punkt- und Kommatasten kann man ein- und ausblenden, eine eigene Smiley-Taste ist einfügbar und die automatische Korrektur kann angepasst werden. Tippen oder Streichen über die Tastatur sind Eingabemöglichkeiten, eine Diktatfunktion gibt es ebenfalls. Eine Handschrifteingabe ist eigentlich das einzige Feature, das fehlt. Ansonsten ist es erfreulich, wie umfangreich sich die Tastatur konfigurieren lässt: Puristen bekommen eine übersichtliche Tastatur, Freunde von schnellem Schreiben können sich Schnellzugriffe für viele Symbole einrichten.
Beim Display des Xperia Z1 musste sich Sony den Vorwurf gefallen lassen, dass der Schwarzwert eindeutig zu hoch und auch die Blickwinkelstabilität nicht überragend war. Aber da können die Japaner beim Xperia Z2 ja nachlegen. Das Display setzt immer noch auf Sonys Triluminous-Technologie und bietet weiterhin 1.920 x 1.080 Pixel Auflösung. Durch die etwas größere Bildschirmdiagonale von 5,2 Zoll sinkt der dpi-Wert leicht auf 423.6 dpi. Dennoch wirkt das Display subjektiv sehr scharf und die Farben leuchtend.
Die durchschnittliche Helligkeit sinkt allerdings im Vergleich zum Vorgänger um ca. 40 cd/m² auf 456,3 cd/m². Damit spielt das Xperia Z2 immer noch im oberen Bereich des Vergleichsfeldes mit, HTC One M8 oder iPhone 5s bieten aber noch hellere Bildschirme.
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 460 cd/m²
Kontrast: 657:1 (Schwarzwert: 0.7 cd/m²)
ΔE Color 4.43 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.21 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.79
Der Schwarzwert ist etwas besser als beim Vorgänger, mit 0,7 cd/m² aber immer noch nicht richtig gut. Mit einem Kontrast von 657:1 erreicht das Sony Xperia Z2 dann auch den letzten Platz im Testfeld, wenn man mal vom Xperia Z1 absieht. Tatsächlich ist die Hinterleuchtung von schwarzen Flächen sichtbar, Farben wirken aber subjektiv kräftiger und besser differenziert als auf dem Display des HTC One M8, das eigentlich einen höheren Kontrastwert bietet.
Mit dem Kolorimeter und der Software CalMan lässt sich der Bildschirm noch genauer unter die Lupe nehmen. So können wir beispielsweise die Farbgenauigkeit im Vergleich zum Referenzfarbraum sRGB oder AdobeRGB bestimmen. Der Bildschirm kann hier mit niedrigen Werten für die Abweichung DeltaE überzeugen. Während dunkle Töne einigermaßen genau dargestellt werden, weichen helle Graustufen stärker vom Idealwert ab und zeigen einen leichten Blaustich, der auch durch die starke Untersättigung der Blauwerte nicht ganz verhindert werden kann.
Erfreulicherweise bietet Sony in den Einstellungen aber eine Option für einen manuellen Weißabgleich des Bildschirms, der die Farben noch einmal optimieren kann.
Natürlich ist der spiegelnde Bildschirm ein Ärgernis für alle, die ihr Smartphone gerne im Freien benutzen, allerdings ist das im Moment kaum zu vermeiden. Abgesehen davon schlägt sich das Xperia Z2 trotz dem eigentlich niedrigeren Kontrast in etwa auf dem Niveau des HTC One M8, wenn es ins Freie geht. Die dank des unendlichen Kontrastes tolle Lesbarkeit des Samsung Galaxy S5 wird aber nicht erreicht.
Die Blickwinkel waren ein Knackpunkt beim Vorgänger, und auch beim Sony Xperia Z2 sind sie leider nicht perfekt: Trotz der IPS-Technologie legt sich, besonders wenn man sein Smartphone zu den Seiten kippt, ein leichter Grauschleier über das Bild. Der ist zwar nicht mehr so sichtbar wie beim Vorgänger, aber immer noch eindeutig vorhanden.
Wenig überraschend setzt das Xperia Z2 ebenso wie das HTC One M8 und das Samsung Galaxy S5 auf ein SoC der Snapdragon-801-Generation von Qualcomm. Das Qualcomm Snapdragon 801 MSM8974AB taktet mit 2,36 GHz nur etwas höher als das SoC im Xperia Z1 (2,15 GHz), ist aber effizienter und unterstützt schnelleren Speicher.
Anhand der Benchmarks lässt sich kaum ein Leistungsvorsprung gegenüber dem Vorgänger ausmachen, auch mit dem HTC One M8 liegt die Prozessor- und Systemleistung ungefähr gleichauf. Das Samsung Galaxy S5 kann sich in manchen Benchmarks um bis zu 29 % absetzen, insgesamt sind aber auch hier die Unterschiede nicht riesig.
In der Praxis konnten wir mit dem Sony Xperia Z2 flüssig arbeiten; auch das in die Software integrierte Multitasking mit ausgewählten Funktionen brachte das Smartphone nicht ins Stottern. Alle von uns getesteten Apps starteten zudem schnell und liefen absolut flüssig.
Nach den Erfahrungen beim HTC One M8, das in Benchmarks betrog, installieren wir auch beim Sony Xperia Z2 die Benchmarks 3DMark und AnTuTu 4 aus unbenannten .apk-Dateien. Die Ergebnisse sind erfreulicherweise beim Xperia Z2 gleich wie bei den Benchmarks, die wir aus dem Play Store installierten. Somit können wir Manipulationen an den Benchmarkergebnissen von Seiten Sonys ziemlich sicher ausschließen.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 |
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S |
Die Grafiklösung Adreno 330 ist die gleiche wie beim Vorgänger, allerdings taktet sie nun etwas schneller: 578 MHz gegenüber 450 MHz beim Xperia Z1. Das wirkt sich zwar nicht in allen Benchmarks aus, bringt dem Xperia Z2 aber ingesamt einen leichten Leistungsvorsprung von ca. 5 bis 10 Prozent.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Nokia Lumia 925 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Nokia Lumia 925 |
Basemark X 1.1 | |
Medium Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 |
Das Xperia Z1 war mit Chrome 30 ein sehr schnelles Smartphone, um damit im Internet zu surfen. Beim Xperia Z2 ermitteln wir die Werte mit Chrome 34: Sie liegen in etwa gleichauf, allerdings eher etwas niedriger. Im Vergleich zu den aktuellen Konkurrenten One M8 und Galaxy S5 gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, hier kann keines der drei Smartphones die Krone für sich beanspruchen.
In der Praxis bedeutet das für uns, dass wir mit dem Xperia Z2 schnell im Netz surfen, dass Seiten sich rasch aufbauen und die Navigation flüssig verläuft. Auch aufwändige HTML5-Effekte bringen das Smartphone nicht an seine Grenzen.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Nokia Lumia 925 |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Nokia Lumia 925 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S | |
Nokia Lumia 925 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 | |
Sony Xperia Z1 | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
LG G2 | |
Google Nexus 5 | |
Apple iPhone 5S |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Speicher des Xperia Z1 war eine Wucht, er lässt heute noch, außer beim sequenziellen Lesen, die Mitbewerber deutlich hinter sich. Das Xperia Z2 ist hier mit nicht ganz so schnellen Speicherchips gerüstet, deklassiert aber vor allem beim zufälligen Schreib- und Lesezugriff immer noch alle Vergleichsgeräte. Schnelle Ladezeiten sind damit in der Praxis garantiert.
Spiele
Wie schon erwähnt, sollte das Xperia Z2 keine Probleme mit aufwändigen Games haben. Schließlich kommt eine der schnellsten aktuell verfügbaren mobilen Grafiklösungen zum Einsatz: die Adreno 330. Tatsächlich geben 3D-Games wie "Real Racing 3" oder "Iron Man 3" der Grafikkarte keine Probleme auf. Alle von uns getesteten Games überzeugten zudem auf dem Xperia Z2 durch kurze Ladezeiten und absolut flüssigen Ablauf.
Die Steuerung erfolgt über den präzisen Touchscreen oder den Lagesensor, der ebenfalls zuverlässig und prompt reagiert. Wer diese Art der Steuerung nicht mag, der kann auch einen Playstation Controller anschließen. Hat Sony damit eine tolle Gaming-Möglichkeit geschaffen? Das Feature wird vom Hersteller nicht an die große Glocke gehängt, was schon darauf hindeutet, dass es irgendwie noch nicht ganz ausgereift ist: Erstens muss man den Controller zuerst per USB-Kabel mit seinem Xperia Z2 verbinden – und wer hat schon ein Kabel mit zwei Micro-USB-Anschlüssen daheim? Man muss sich also einen USB-on-the-go-Adapter beschaffen.
Zweitens muss der Entwickler dann auch noch Support für ein Gamepad integrieren. Einige Games, die den Controller unterstützen sind: "GTA III: Vice City", "Dead Trigger", "Sonic the Hedgehog 4 Episode II", "Switch Galaxy", "Max Payne". Ein Problem ergibt sich auch noch beim gleichzeitigen Halten von Controller und Smartphone: Man braucht also einen Ständer für das Xperia Z2, um richtig komfortabel spielen zu können.
Temperatur
Das Xperia Z1 war ein Heißsporn, das schon mal richtig warm werden konnte. Zwar nicht so, dass man es nicht mehr hätte in der Hand halten können, aber es erwärmte sich unter Volllast doch spürbar. Für die Lebensdauer der internen Komponenten war das nicht von Vorteil.
Das Xperia Z2 hat einen effizienteres SoC und soll damit auch cooler bleiben. Tatsächlich schafft das der Nachfolger, besonders im Idle-Modus: Waren beim Xperia Z1 die Temperaturen an der Vorderseite noch durchgehend und flächendeckend um die 33 Grad, so erwärmt sich das Xperia Z2 nur noch punktuell auf 32 Grad und bleibt ansonsten unter 30 Grad.
Auch unter Last sind die Temperaturen flächendeckend um circa 2 Grad gefallen. Im Vergleich mit dem HTC One M8, dem Galaxy S5 oder dem iPhone 5s ist die Erwärmung aber dennoch beim Xperia Z2 am deutlichsten spürbar, und auch im Idle-Modus wird es am wärmsten. Zwar wird es für den Benutzer nie unangenehm, für die internen Komponenten aber offensichtlich schon: Nach fünf Minuten schaltet sich die Kamera im 4K-Aufnahmemodus aus Sicherheitsgründen ab. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass Samsung diese Sicherheitsschwelle ebenfalls eingebaut hat.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Auch bei Sony zeigen die Lautsprecher jetzt nach vorne. Diesen Kniff hat man sich beim HTC One M7 und M8 abgeschaut: Zwei horizontale Einschnitte im Gehäuse verbergen nun die Speaker am oberen und unteren Ende des Smartphones. Gegen das ausgefeilte Sounddesign des HTC One M8 kommen die Stereospeaker aber nicht an.
Erstens wirkt der Klang wesentlich weniger voll als bei HTCs High-End-Smartphone. Das mag am viel kleineren Klangraum liegen, den Sony seinen Lautsprechern in einem bereits vorhandenen Gehäuse einrichten kann. HTC hatte sein Chassis ja von Anfang an darauf getrimmt. Zweitens sind die Lautsprecher zwar ausreichend laut, allerdings überlagern sich die unterschiedlichen Frequenzen gerne mal und verschwimmen zu einem Klangbrei, anstatt ein differenziertes Klangbild zu liefern. Der Klang ist recht mittenbetont, dadurch aber ab und an auch etwas dumpf. Tiefen sind nur in geringem Maße vorhanden.
Gut gefällt uns Zubehör wie das Cover mit Standfuß und die Dockingstation, welche das Xperia Z2 in den Quermodus versetzen und damit den Stereoeffekt der Lautsprecher gut zur Geltung bringen. Auch gut ist das beiliegende Headset mit Noise-Cancelling-Funktion, das einen beim Telefonieren oder Musikhören von der Umgebung abschottet. Zudem verfügt das Xperia Z2 über eine fünfpolige Audiobuchse, so dass man auch hochwerige Kopfhörer mit allen Funktionen daran betreiben kann.
Energieaufnahme
So richtig sparsam war der Vorgänger Xperia Z1 nicht, wenn es um den Energieverbrauch ging. Beim Nachfolger haben sich die Verbrauchswerte kaum verändert, der größere Bildschirm macht hier wohl das effizientere SoC wett. Der durchschnittliche Idle-Verbrauch ist mit 1,6 Watt exakt auf demselben Niveau wie beim Vorgänger und deutlich über dem Samsung Galaxy S5 oder dem iPhone 5s. Unter Last nähern sich die Mitbewerber aneinander an: 3,4 bis 5,1 Watt verbraucht das Xperia Z2 unter Last und ist damit mit Galaxy S5 und HTC One M8 ziemlich gleichauf.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 0.7 / 1.6 / 2.2 Watt |
Last |
3.4 / 5.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Verbrauch ist gleich geblieben, aber immerhin ist der Akku größer geworden: 3.200 mAh kann der Akku des Xperia Z2 liefern, gegenüber 3.000 mAh beim Xperia Z1. Bei unserem Testgerät sind insgesamt 11,84 Wattstunden verfügbar. Im WLAN-Test, der dem Praxisgebrauch am nächsten kommt, hält das Xperia Z2 dennoch nur 10:23 Stunden durch, der Vorgänger schafft hier noch 12:50 Stunden.
Im Vergleich mit den großen Konkurrenten HTC One M8 und Galaxy S5 landet das Xperia Z2 im Mittelfeld: Die tollen Standby-Zeiten des Galaxy S5 erreicht das Smartphone zwar nicht, dafür kann man ungefähr genauso lange im Internet surfen wie bei Samsungs aktuellem Topgerät. Das HTC One M8 muss sich deutlich geschlagen geben.
In der Praxis hielt das Xperia Z2 durchaus einen Tag mit üblicher Belastung durch, im Standby war das Gerät auch nach 2-3 Tagen noch aktiv. Zum Laden sollte man übrigens auf das mitgelieferte Netzteil zurückgreifen, das 1,5 Ampere liefert und so den Akku in knapp über zwei Stunden auflädt. Ladegeräte von anderen Smartphones haben oft wesentlich weniger Ampere und brauchen deutlich länger, um den großen Akku zu füllen.
Alle sieben Monate ein neues Modell, ändert sich da viel? Tatsächlich hat Sony das Xperia Z2 in einigen wesentlichen Bereichen (leicht) verbessern können: Der Bildschirm ist wesentlich besser als beim Xperia Z1, aber immer noch nicht ganz auf Augenhöhe mit dem AMOLED-Display im Galaxy S5 von Samsung.
Die Software sieht edel aus, wurde nochmals erweitert, und Sony legt einiges aus dem Konzernportfolio drauf, um den Smartphone-Umsatz anzukurbeln: Gratis-Filme, Micheal-Jackson-Album, hochwertiges Headset. Trotzdem bleibt das Gefühl, dass bei den Synergieeffekten noch mehr drin gewesen wäre, vor allem beim Thema Gaming und Playstation. Der Akku ist etwas größer geworden, die Laufzeiten werden dadurch aber nicht automatisch besser. Immerhin schlägt das Xperia Z2 das HTC One M8 in Sachen Akkulaufzeit deutlich.
Die Kamera wurde nur softwareseitig wirklich weiterentwickelt. Dennoch handelt es sich um eine der besten Smartphone-Kameras, die man aktuell bekommen kann. Außerdem kann man auch im Swimming Pool Videos machen, da das Smartphone wasser- und staubdicht ist. Das Gehäuse sollte man vor dem Kauf mal in die Hand nehmen, um zu sehen, ob einem die eher eckige Form und die glatte Rückseite gefallen. Leider ist auch die Verarbeitung nicht hundertprozentig gelungen, da haben HTC und Samsung die Nase vorn.
Wer diesen speziellen Sony Touch in Sachen Design mag, der wird sich mit dem Xperia Z2 ein tolles Smartphone ins Haus holen. Die Japaner schaffen es irgendwie immer, einen Hauch von Luxus in ihre Produkte zu bringen. Eine Kaufempfehlung gibt es auf jeden Fall, auch wenn man in Sachen Gehäuse und Bildschirm kleinere Abstriche machen muss. Einen Extra-Punkt spendieren wir Sonys Xperia Z2 für das tolle beigelegte Headset und die gute Software-Ausstattung.
Wer das Xperia Z1 schon daheim hat, der muss aber nicht schon wieder zum Händler tigern - ein Riesensprung ist das Xperia Z2 nämlich nicht. Eher eine sinnvolle Weiterentwicklung in vielen Bereichen, die auch schon andeutet, was uns wohl beim Xperia Z3 erwartet (stabileres Gehäuse, nach vorne gerichtete, klangvolle Lautsprecher, besserer Bildschirm). Hoffen wir zumindest, dann wäre Sonys Top-Gerät dem perfekten Smartphone noch den letzten kleinen Schritt nähergekommen.