Test LG G2 Smartphone
Mit dem LG G2 offeriert der südkoreanische Hersteller sein neuestes Flaggschiff im Smartphone-Segment. Bei diesem 5,2-Zoll-Riesen kommt ein extrem schneller SoC von Qualcomm zum Einsatz. Mit vier Kernen und einer Taktrate von je 2,3 GHz soll der stromhungrige Cortex A15-Prozessor schnellstmöglich ein hohes Maß an Leistung zur Verfügung stellen. Zur Seite stehen ihm dabei die Adreno 330-GPU, 2 GB Arbeitsspeicher und 32 GB interner Flashspeicher, welcher leider nicht erweitert werden kann. Beim Test des damaligen Highend-Smartphones Optimus G E975 sind uns große Gemeinsamkeiten zum Nexus 4 aufgefallen. Möglicherweise ist das G2 ein Vorbote der Hardware des Nexus 5 – wir bleiben gespannt. Zunächst widmen wir uns jedoch der Hard- und Softwarekombination des Probanden und arbeiten für Sie dessen Stärken und Schwächen heraus.
Zu Gunsten des Gewichts hat sich LG für ein Gehäuse aus Kunststoff entschieden. Die Rückseite verfügt über abgerundete Flanken und bietet die Optik von strukturiertem Polycarbonat. Hält man das Gerät in den Händen, fällt jedoch auf, dass es sich um glatten, glänzenden Kunststoff handelt – ein Magnet für Fingerabdrücke. Leider ist das Backcover nicht abnehmbar und daher kann auch der Akku nicht ausgetauscht werden. Dennoch ist das G2 stabil, wirkt hochwertig verarbeitet und ist resistent gegen punktuellen Druck. Den Verwindungen in jede erdenkliche Richtung bietet es problemlos Paroli.
Mit 138,5 x 70,9 x 9,14 mm ist das G2 spürbar größer als sein Vorgänger – nicht verwunderlich bei einem um 0,5 Zoll größeren Display. Selbiges gleicht es beim Gewicht aus, denn es ist 5 Gramm leichter als das Optimus G E975.
Mittlerweile hat sich eine weitestgehend einheitliche Anordnung der Anschlüsse und Tasten etabliert. Endlich durchbricht ein Hersteller diesen „Standard“ und verwendet ein innovatives System. Etwas verwundert waren wir beim ersten Hands-On, denn vergeblich gestaltete sich die Suche nach dem Power-Button am Gehäuserand. Zuerst standen wir vor der Herausforderung, dass Mobiltelefon anzuschalten. Selbstverständlich ist man zu stolz, um in der Kurzanleitung nach Hilfe zu suchen, daher folgte ein wildes Gefummel am kompletten Gehäuse. Seltsam erschienen uns beim Betrachten die Tasten unterhalb der Hauptkamera. Offenbar wandert der Power-Button bei LG nun zentriert auf die Geräterückseite, denn mit dieser Aktion lässt sich das G2 einschalten. Die Tastenanordnung ist nun wie folgt: Direkt unterhalb der Kamera befindet sich die Lautstärkewippe, welche den Power-Button umschließt. Alle vier Gehäuseseiten sind frei von Tasten. Lediglich an der Unterseite sind der Micro-USB-Port, die 3,5-mm-Buchse und der Stereo-Lautsprecher beheimatet.
Um Daten abzuspeichern, setzt LG einen Flashspeicher mit der Größe von 32 GB ein. Dieser ist nicht per Micro-SD-Karte erweiterbar.
Software
Beim Betriebssystem ist Googles Android, in Version 4.2.2, erstes Mittel der Wahl – schließlich gab es bereits in der Vergangenheit enge Kooperationen mit dem Suchmaschinen-Giganten. Das Google Nexus 4 entstammt beispielsweise den Fabriken von LG und auch beim Nexus 5 wird derzeit gerätselt, ob und welche Rolle der südkoreanische Konzern dabei spielt.
LG installiert ihren hauseigenen Launcher vor und hat diverse Anpassungen in den Systemeinstellungen vorgenommen. So hat der Besitzer beispielsweise die Möglichkeit, die Belegungsreihenfolge der Navigations-Softkeys zu ändern oder Features wie „Intelligenter Bildschirm“ (Bildschirm bleibt eingeschaltet, so lange er betrachtet wird) oder „Smart Video“ zu steuern. Bloatware kommt beim G2 nicht zu kurz, denn mit „Life Square“, „LG Backup“, „SmartWorld“ oder „Safety Care“ ist das Smartphone mit allerhand Software ausgestattet – auch wenn eine Vielzahl davon sicher nicht bei jedem Käufer für Freude sorgt.
Kommunikation & GPS
Um eine Spitzenposition in der Top 10 der Smartphones zu erreichen, darf es auch an zahlreichen Kommunikationsmodulen und -Schnittstellen nicht fehlen. Mit dem LTE-Funkmodul ist grundsätzlich eine ausreichend schnelle Datenverbindung aufgebaut (42,2 Mbit/s Downstream) – sofern das Mobilfunknetz mitspielt. Mit WLAN-Netzen kann sich das G2 gemäß 802.11 b/g/n verbinden und auch Bluetooth steht in der Version 4.0 zum Datenaustausch bereit. Neben der NFC-Technologie kommt noch ein Infrarot-Port zum Einsatz, welcher das Smartphone in eine Universalfernbedienung verwandeln kann.
Das aGPS-Modul verbindet sich binnen weniger Sekunden mit den Satelliten im Orbit. Unter freiem Himmel steigt die Genauigkeit und der Sat-Fix ist konstant stabil, sofern man sich nicht für längere Zeit in einer Tiefgarage aufhält. Alle getesteten Module erfüllen unsere Anforderungen und zeigten keine negativen Eigenschaften, wie ein abbrechendes Signal oder eine erheblich kurze Reichweite.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Hier erlaubt sich der Südkoreaner keine Patzer. Die Klangqualität ist klar und deutlich, sofern ein ausreichendes Maß an Netzabdeckung bereit steht. Durch eine zusätzlich aktivierbare „Stimmverbesserung“ kann nochmals nachgeholfen werden und auch die Freisprecheinrichtung verrichtet einen guten Job. Darüber hinaus kann das mitgelieferte In-Ear-Headset überzeugen, wenngleich im Zubehör Headsets mit besserer Klangqualität erworben werden können.
Kameras & Multimedia
Im G2 lassen sich Fotos und Videoaufnahmen mittels Front- und Hauptkamera tätigen. Die rückseitig verbaute Kamera schießt Bilder mit einer maximalen Auflösung von 4.368 x 2.919 Pixeln, was 13 MP entspricht. Videos können in Full-HD-Qualität, bei 60 Bildern pro Sekunde, aufgezeichnet werden. Zudem verfügt der Sensor über einen Bildstabilisator und einen eingebauten LED-Blitz. Ein interessantes Feature ist das „Dual Recording“. Damit ist es möglich, ein Video oder ein Foto mit beiden Kameramodulen gleichzeitig aufzunehmen. Weiterhin kann aus einer großen Bandbreite von Kamera-Modi ausgewählt werden. Eine Funktion ist zum Beispiel das Erstellen von 360 °-Panoramen, wie man es vom Nexus 4 kennt.
Anhand einer Vielzahl von Testaufnahmen, bewerten wir die Qualität der Hauptkamera im direkten Vergleich mit anderen Smartphones und unserer Referenzkamera, der Sony Alpha A57. Insgesamt liefert der 13-MP-Sensor einen ausreichend hohen Schärfegrad bei allen Motiven. Die Farben werden originalgetreu abgebildet und ein Bildrauschen ist, bei unseren Außenaufnahmen, nicht ersichtlich. Insgesamt ein durchweg zufriedenstellendes Ergebnis.
Zubehör & Garantie
Nicht in jedem Testabschnitt kann man Überraschungen erwarten und schließlich hat uns LG mit dem neuen Bedienkonzept bereits ausreichend verwundert. Beim Zubehör erwarten den Käufer im Lieferumfang lediglich das modulare Netzteil, sowie ein In-Ear-Headset.
Sollte ein nicht verschuldeter Hard- oder Softwaredefekt des Geräts vorliegen, gewährt der Hersteller eine Garantie von 24 Monaten auf das Hauptgerät. Der Akku unterliegt lediglich einer Garantiedauer von 6 Monaten. Etwaige Ansprüche können über eine Hotline oder die Reparaturanfrage auf der Herstellerwebsite geltend gemacht werden.
Eingabegeräte & Bedienung
Einige Abschnitte weiter oben, sind wir bereits auf die neue Anordnung der physikalischen Gerätetasten eingegangen. Die Reform der physikalischen Tasten ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer sich nicht dauerhaft an das Drücken des Power-Buttons gewöhnen möchte, hat noch eine andere Möglichkeit, das Gerät aus dem Schlaf zu erwecken. Ist das Display ausgeschaltet, genügt ein „Doppelklick“ auf das Display um es anzuschalten. Umgekehrt, muss man erneut auf eine freie Stelle auf dem Homescreen (oder auf die Statusleiste) doppelt tippen, um es zu deaktivieren. Dies funktioniert in der Praxis einwandfrei und stellt einen echten Mehrwert dar.
Ebenso präzise und problemlos funktioniert die Arbeit mit dem kapazitiven Display – so wie es sich für ein hochpreisiges Highend-Gerät gehört. Im Hochkant-Modus nimmt die Tastatur minimal weniger als 50 % des Screens ein. Dies liegt daran, dass oberhalb der Buchstaben permanent ein Zahlenstrahl und Navigationsbuttons eingeblendet sind. Im Landscape-Modus wird es dementsprechend sehr beengt.
In LGs neuem Flaggschiff ist ein 5,2 Zoll-IPS-Display verbaut. Dieses verfügt über ein extrem hochauflösendes Full-HD-Display. Mit 1.920 x 1.080 Pixeln kommt das Testgerät auf eine Pixeldichte von 424 dpi – etwas geringer als in Samsungs Topmodell (S4: 440 dpi) und nochmals geringer als beim HTC One (468 dpi). Positiv zu erwähnen ist der äußerst schmale Rand zwischen Display und Gehäuse. Beim Samsung Galaxy S4 wurde dieser bereits auf ein Minimum beschränkt und den Ingenieuren von LG ist es nochmals gelungen, diesen zu verkleinern.
Mit unserem Messgerät, dem X-Rite i1pro 2 messen wir im Durchschnitt eine Luminanz von 330,1 cd/m², bei einer gerade noch akzeptablen Ausleuchtung von 84 %. Kombiniert mit dem Schwarzwert von 0,33 cd/m² errechnet sich ein Kontrast von 1085:1.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 358 cd/m²
Kontrast: 1085:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 6.14 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.58 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.44
Unter Zuhilfenahme der Kolorimeter-Software CalMAN 5 fällt auf, dass das Display einen leichten Blaustich hat und rote Farben etwas zu blass dargestellt werden. Jedoch fällt diese, vom Original abweichende, Darstellung, nicht sonderlich ins Gewicht (Delta-E unterhalb 5). Auch bei dem Graustufenverlauf des Panels lässt sich eine weitestgehend originalgetreue Darstellung beobachten, auch wenn die Farbtemperatur etwas zu kühl wiedergegeben wird.
In diesem Fall liefert die Kombination von geringem Schwarzwert, hohem Kontrast und hellem Display eine sehr gute Ausgangslage für die Benutzung unter freiem Himmel. In den zahlreichen Situationen außerhalb unserer vier Wände konnte sich das Panel behaupten und lieferte ein zufriedenstellendes Ergebnis. Um die Lesbarkeit des Displays auf die Spitze zu treiben, kann man eine matte Displayschutzfolie aufbringen. Diese reduziert Fingerabdrücke und Spiegelungen gleichermaßen.
Bei der Blickwinkelstabilität haben wir keinen Anlass zur Kritik. Die Farbtreue und der Kontrast des IPS-LCDs bleiben, auch bei geringsten Betrachtungswinkeln, stabil.
In dem neuen Topmodell greift LG auf einen Quad-Core aus dem Hause Qualcomm zurück. Der Snapdragon 800 verfügt über eine Kerntaktrate von jeweils 2,3 GHz und ist mit 2 GB Arbeitsspeicher untersetzt. Nach wie vor arbeitet dieser gemäß dem ARMv7-Befehlssatz, mit der 32 Bit-Technologie und soll für den neuen Formatstandard für Videos gerüstet sein. „Ultra-HD“ heißt das Kind und beschert eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln – immerhin viermal so viel wie es bei Full-HD der Fall ist.
Die Performance des Snapdragon 800 ist beachtlich. Mühelos räumt das LG G2 das Feld von hinten auf und prescht bis an die Leistungsspitze vor. Die Konkurrenz von Samsung, HTC und Google ist mehr als eindeutig unterlegen – bei jedem synthetischen Benchmark. Bei dem „3DMark (2013) – Ice Storm Standard“ konnte das Testresultat nicht mehr in Zahlen gefasst werden. Die App spuckte uns nur den folgenden Wortlaut aus: „Maxed Out“.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 |
3DMark | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Google Nexus 4 | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 |
Smartbench 2012 | |
Gaming Index (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 | |
Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 |
Linpack Android / IOS | |
Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 | |
Single Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 | |
LG Optimus G E975 |
Epic Citadel - Ultra High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Google Nexus 4 |
Bei browserbasierten Benchmarks kann die Konkurrenz ein wenig aufholen, jedoch haben die anderen Highend-Smartphones nichts zu lachen. Nur vereinzelt gelingt es beispielsweise dem Apple iPhone 5 beim „Peacekeeper“ ein um 4 % besseres Ergebnis zu erlangen. Zwei weitere Ausreißer sind bei Mozillas „Kraken V1“ zu beobachten. Alles in allem ein Kantersieg, bei browserbasierten Benchmarks, für unseren Probanden.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 925 | |
Sony Xperia ZL |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 925 | |
Sony Xperia ZL |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 925 | |
Sony Xperia ZL |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 925 | |
Sony Xperia ZL |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 925 | |
Sony Xperia ZL |
* ... kleinere Werte sind besser
Um das Triple komplett zu machen, zeigt sich der Flashspeicher des G2 nochmals von seiner besten Seite. Erstmalig beobachten wir, dass der interne Speicher eines Smartphones eine Leserate von über 100 MB/s erreicht. Das Ergebnis ist nun klar – das LG G2 ist aktuell die neue Referenz in puncto Leistung.
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
Google Nexus 4 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
Google Nexus 4 |
Spiele
Wenn in diesem Testbereich nicht die volle Punktzahl erreicht werden würde, wäre sicherlich etwas schief gelaufen. Entweder bei unserem Test oder bei LG. Ein Quad-Core-SoC mit einer Taktrate über 2 GHz und 2 GB Arbeitsspeicher sollte derzeit von kaum einer Anwendung so sehr unter Druck gesetzt werden, dass es Probleme bei der Ausführung gibt. Dementsprechend gestalten sich unsere Testvideos als keine große Herausforderung für das Smartphone, auch wenn diese immerhin eine Datenrate von bis zu 6.100 kBit/s aufweisen und eine Full-HD-Auflösung besitzen. Selbst für das kommende Videoformat „Ultra-High-Definition“ ist der SoC gewappnet und soll diese verzögerungsfrei abspielen können.
Ein ähnliches Schauspiel ereignet sich bei aktuellen 3D- und 2D-Spielen. Die Performance ist weit mehr als ausreichend und kann das Testgerät ebenso wenig an die Leistungsgrenzen führen.
Temperatur
Ein SoC mit derart hoher Leistung produziert eine Menge Abwärme, welche schnellstmöglich abtransportiert werden will. Wie gut diese Herausforderung den Konstrukteuren gelingt, zeigt sich im Temperaturprofil. Bei unserem Probanden gelingt dies dem Hersteller mit passablem Ergebnis, denn unter Last misst unser Voltcraft IR-350 im Durchschnitt 36,5 °C auf der Vorderseite und 36,4 °C auf der Geräterückseite. Dabei verzeichnet sich kein Messwert oberhalb von 40 °C. Sinkt das Arbeitspensum des Prozessors auf ein Minimum, fällt auch die Temperatur deutlich ab. Zwischen 28,8 °C und 29,4 °C fallen im Idle-Zustand an. Eine sehr gute Leistung für einen derartigen Boliden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher ist ebenfalls ein einer ungewöhnlichen Stelle angebracht. Meistens findet man diesen auf der Geräterückseite, oder, wie es beim HTC One der Fall ist, an der Vorderseite. Bei diesem Topmodell ist er rechts und links neben dem Micro-USB-Port vorzufinden. Unser Lobgesang auf das G2 geht auch an dieser Stelle weiter, denn LG setzt nicht auf extrem hohe Pegel, sondern konzentriert sich auf einen klaren, und weitgehend verzerrungsfreien Klang. Bis zu 50 % der Gesamtlautstärke ist der Lautsprecher relativ leise. Erst mit dem Erreichen des Höchstpegels nehmen wir Unklarheiten im Klang wahr. Selbstverständlich ist auch ein Equalizer an Bord und es kann aus voreingestellten Presets gewählt werden. Auch wenn es so aussieht, als ob zwei separate Lautsprecher eingebaut sind, handelt es sich nur um einen Mono-Lautsprecher.
Energieaufnahme
Das riesige Display und der Quad-Core-SoC geben sich mit geringen Leistungsaufnahmen zufrieden. Sofern man keine rechenintensiven Prozesse, wie Videos oder Spiele, durchführt, kommt das G2 auf 0,4 bis 1,4 Watt. In diesem Bereich siedelt sich auch der Stromverbrauch des Galaxy S4 (0,4 – 1,2 Watt) und des HTC One (0,4 – 1,4 Watt) an. Sobald der Prozessor und dessen vier Kerne auf Hochtouren laufen, hat es mit dem Stromsparen ein Ende. Mit bis zu 4,8 Watt, verbraucht das G2 0,8 Watt mehr als das HTC One, dafür aber auch 0,3 Watt weniger als das Galaxy S4. Ob und wie stark die gemessenen Leistungsaufnahmen die tatsächliche Akkulaufzeit beeinflussen, haben wir im nächsten Testabschnitt genauer überprüft.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 0.4 / 1.1 / 1.4 Watt |
Last |
3.8 / 4.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Ein A15-Kern mit 2,3 GHz und das helle IPS-Display wollen mit allerhand Strom versorgt werden. Umso überraschender ist daher die Akkulaufzeit bei unserem WLAN-Test. 17 Stunden und 4 Minuten vergehen, bis sich das G2 in seinen wohlverdienten Feierabend verabschiedet. Das ist ungefähr die doppelte Laufzeit, die das Galaxy S4 an den Tag legt. Unter Volllast erreicht das Galaxy S4 eine minimal bessere Standfestigkeit, jedoch setzt sich das LG G2, mit 3 Stunden und 40 Minuten erneut vor das HTC One (02:49 Stunden). Ist der SoC arbeitslos, strebt die Akkulaufzeit gen unendlich – immerhin im Vergleich zu der Laufzeit von „normalen“ Smartphones. Mit 23 Stunden und 16 Minuten liefert der Proband eine erstaunliche Performance ab. Ein vollständiger Ladevorgang dauert indes 2 Stunden und 53 Minuten.
Mit dem LG G2 hat der südkoreanische Hersteller einen Volltreffer gelandet. In ihm kommt der rasante Quad-Core-SoC Snapdragon 800 zum Einsatz, welcher über vier Kerne mit je 2,3 GHz waltet. Diese bedienen sich an 2 GB Arbeitsspeicher und der Adreno 330-GPU – für ausreichend Power ist gesorgt. Das IPS-Display ist um 0,2 Zoll größer als das Panel des Galaxy S4 und besitzt einen nochmals kleineren Spalt hin zum Gehäuserand. Abzüge gibt es in der B-Note, denn der interne Speicher ist nicht erweiterbar und auch der Akku kann nicht getauscht werden. Des Weiteren kommt eine interessante Anordnung der physikalischen Tasten (Power-Button, Lautstärkewippe) zum Vorschein. LG war innovativ und positioniert diese unter der Hauptkamera. Das Display kann per „Doppelklick“ auf den Screen aktiviert und deaktiviert werden. Augenscheinlich macht LG mit seinem LTE-Boliden alles richtig, denn auch die Konkurrenz kann in keinster Weise an der Performance anknüpfen, wie man in den Benchmarks unschwer erkennen kann. Ebenso positiv stimmt uns die Akkulaufzeit. Im realitätsnahen WLAN-Test kommt das G2 auf 17 Stunden, bei dauerhaft angeschaltetem Display. Lieferbar ist das G2 ab dem 30. September zu einem Straßenpreis von ca. 550 Euro. Für das HTC One werden gerade einmal 20 Euro weniger fällig und für das Galaxy S4 muss man 500 Euro einkalkulieren. Die Entscheidung zu Gunsten eines der drei Geräte ist sicherlich nicht schnell gefällt, wer jedoch auf exorbitante Geschwindigkeit und brandaktuelle Hardware Wert legt, kommt am LG G2 nicht vorbei.