Test Samsung Galaxy S4 GT-I9505 Smartphone
Retina-Display oder Super-AMOLED, Industriedesign oder organische Formen, Kalifornien oder Südkorea – spätestens seit 2010 das erste Galaxy S auf den Markt kam, tobt das Ringen um die Smartphonenutzer. Flaggschiff und Stolz von Samsung sind seit Jahren die Galaxy-S-Geräte, stellen sie doch die technische Top-Liga der Android-Geräte dar.
Nun kommt das neueste Top-Modell, das Samsung Galaxy S4 auf den Markt und glänzt schon bei den technischen Daten: Full-HD-Display in Super-AMOLED-Technologie, ein Qualcomm Snapdragon 600 Quad-Core-Prozessor, schnelle Adreno 320 Grafikkarte, 2 GByte Arbeitsspeicher und 16 GByte Flashspeicher. Dazu gibt es allerhand technische Neuerungen wie verschiedene Displaymodi, die für noch brillantere Bilder sorgen sollen, berührungslose Gestensteuerung, Sprachkommandos, Blickverfolgung und so weiter. Mitte Juni soll eine Variante mit 64 GByte Speicher folgen, eine Octa-Core-Variante des Smartphones wird ab Ende Mai angeblich erst in Russland ausgeliefert.
Aber die Konkurrenz ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht und hat dem Spitzenmodell aus Südkorea inzwischen einiges entgegenzusetzen. Neben dem ewigen Konkurrenten Apple iPhone 5 sind auch bei anderen Herstellern wertige Geräte entstanden: Das HTC One kam nicht nur in unserem Test sehr gut weg, das LG Optimus G überzeugt mit edler Glasrückseite und schneller Rechenleistung. Sony hat mit Xperia Z und Xperia ZL mittlerweile zwei Topmodelle auf dem Markt, die diesen Namen dank schneller Prozessoren und Full-HD-Displays verdienen. Das Google Nexus 4 ist der Preis-Leistungs-Hammer unter den Spitzengeräten, während Nokia mit seinem Windows-Phone-8-Gerät Lumia 920 auf eigenständiges, buntes Design setzt und praktische Details wie kabelloses Laden und einen mit Handschuhen bedienbaren Touchscreen integriert. Das HTC 8X ist ebenfalls ein Spitzenmodell unter den Windows-Phone-8-Telefonen, während Blackberry mit seinem ganz neuen Blackberry Z10 und einem eigenen Betriebssystem zurück nach oben will.
Auch im eigenen Haus wartet Konkurrenz, etwa das sehr gut ausgestattete Samsung Ativ S, das ebenfalls mit Windows Phone 8 ausgestattet ist und mittlerweile zu einem Straßenpreis von unter 300 Euro zu haben ist. Und dann bleibt ja auch das Samsung Galaxy S3 weiterhin auf dem Markt, sodass sich das neue Topmodell schon deutlich absetzen muss, damit die Kunden nicht zum günstigeren Vorgänger greifen. Samsung scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben, ob es auch diesmal für die absolute Spitzenposition im Markt reicht, das schauen wir uns nun im Detail an.
Samsung setzt bei den Gehäusen seiner Smartphones bis hinauf zu den absoluten Topmodellen auf Kunststoff. Das hat den Vorteil, dass das Gewicht der Geräte recht gering bleibt und es die Kosten für Samsung gering hält. Kritiker monieren vor allem die weniger wertige Haptik im Vergleich zum iPhone 5 oder dem HTC One. Samsung versucht den Kritikern zumindest durch die zunehmende Metall-Optik etwas Wind aus den Segeln zu nehmen: Wie schon beim Galaxy S3 umgibt ein umlaufender Streifen in Chromoptik das Smartphone. Letztendlich bleibt das Material aber, was es ist: Polycarbonat in Reinform.
Ob einem das nun gefällt oder nicht ist letztlich Geschmackssache, ebenso wie das neue Design, das auf ein winziges Punktmuster an Vorder- und Rückseite setzt. Bei der von uns getesteten schwarzen Version ist dieses Design auf der Rückseite durch einen ausgeprägten Spiegeleffekt recht dominant, bei der weißen Version wirkt es eher wie kleine Vertiefungen. Auf uns wirkt dieses Design vor allem auf der Rückseite des schwarzen Geräts etwas zu dominant, zumal die glänzende Oberfläche Fingerabdrücke fast magisch anzieht. Wie schon bei früheren Geräten setzt Samsung allerdings auch hier auf eine komplett abnehmbare Rückseite, sodass sich diese bei Nichtgefallen auch austauschen lässt. Von der Form her nähert sich das Samsung Galaxy S4 trotz zahlreichen Patentrechtstreitigkeiten wieder mehr dem Industriedesign des iPhone 5 an und zeigt eine etwas kantigere Form als der Vorgänger, wenn auch die Rundungen weiterhin überwiegen.
Von der Geschmacksfrage Design zu den Fakten über die Verarbeitung: Die lässt, das ist man ebenfalls von Samsung Smartphones gewohnt, keine Wünsche offen. Obwohl das Gehäuse nur aus Kunststoff besteht, ist die Stabilität des Gehäuses exzellent, selbst starker Druck von hinten schlägt nicht auf den Bildschirm durch und die einzelnen Teile passen ohne große Spaltmaße zusammen. Nach Stürzen gebrochene Oberflächen, wie beim Google Nexus 4, LG Optimus G oder Apple iPhone 5 sind zudem durch die Verwendung von Kunststoff ausgeschlossen. Zudem soll das über dem Bildschirm angebrachte Gorilla Glass 3 extrem bruch- und kratzfest sein, einige Internetnutzer haben dazu sogar schon Videos veröffentlicht.
Die Materialwahl wirkt sich positiv auf das Gewicht aus: Mit 130 Gramm ist das Samsung Galaxy S4 zwar nur unwesentlich leichter als der Vorgänger, immerhin ist aber auch der Bildschirm um 0,2 Zoll gewachsen. Das ein Zoll kleinere iPhone 5 kommt auf 20 Gramm weniger. Dass das Samsung Galaxy S4 dennoch ein sehr leichtes Handy für seine Größe ist, zeigt der Vergleich mit den anderen Mitbewerbern: Alle wiegen bei kleinerem oder gleich großem Display deutlich mehr, allen voran das Nokia Lumia 920 mit 4,5-Zoll-Display und 185 Gramm.
Von den Abmessungen her bleibt das Apple iPhone 5 mit 7,6 Millimetern das dünnste Smartphone, das Samsung Galaxy S4 folgt aber dichtauf mit 7,9 Millimetern, das schafft ansonsten nur noch das Sony Xperia Z. Die meisten anderen Mitbewerber bewegen sich um die 9 Millimeter, Nokias Lumia 920 ist mit 10,7 Millimeter auch hier am wuchtigsten. Die wirkliche Überraschung ist aber, dass das Gehäuse im Vergleich zum Vorgänger Galaxy S3 mit kleinerem Bildschirm sogar leicht kleiner geworden ist. Insgesamt schafft es Samsung also, ein sehr großes Display in einem vergleichsweise kompakten Gehäuse unterzubringen – also genau das, was man von einem Premium-Smartphone erwartet. Über das Design – vor allem der Rückseite – lässt sich sicherlich streiten, Stabilität und Gewicht sind aber absolute Oberklasse.
Bei der Anschlussausstattung erlebt der Nutzer im Vergleich zu anderen Smartphones keine Überraschungen: Ein micro-USB-2.0-Anschluss zum Verbinden mit dem PC und zum Laden an der Unterseite sowie ein 3,5mm-Audioanschluss an der Oberseite sind die beiden einzigen physischen Schnittstellen zur Außenwelt. Oben findet sich außerdem noch ein zweites Mikrofon, das für Geräuschunterdrückung und Stereotonaufnahme benutzt wird. Außerdem findet sich an der linken Seite die Lautstärkewippe und rechts die Standby-Taste.
Unter der abnehmbaren Rückseite versteckt sich neben dem micro-SIM-Slot auch ein micro-SD-Slot, der sich mit Karten bis 64 GByte versteht. Diese micro-SD-Karten erweitern den internen Speicher von 16 GByte, von dem 9,15 GByte zur Verfügung stehen, den Rest belegt das Betriebssystem.
Betriebssystem
Samsung setzt mit dem Galaxy S4 nun auch auf die aktuellste Version von Googles Android-Plattform: Android 4.2.2 Jelly Bean heißt diese und bringt einige Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger mit sich, beispielsweise sind nun Widgets auch auf dem Homescreen möglich, auf der Tastatur lässt sich nicht nur durch Tippen, sondern auch durch direkte Bewegung von einem Buchstaben zum anderen schreiben und die direkte Weitergabe von Inhalten auf andere Geräten und Bildschirme wurde erweitert.
Von den Galaxy Tablets kennt man die Fähigkeit, mehrere Apps gleichzeitig auf dem geteilten Bildschirm darzustellen. Dies ist nun auch auf dem Samsung Galaxy S4 möglich. So kann man beispielsweise ein Video in einem Bereich des Bildschirms laufen lassen, während man im anderen einen SMS schreibt.
Obwohl Samsung die grundlegende Struktur von Android beibehält, führt die TouchWiz-Benutzeroberfläche doch einige wichtige Neuerungen ein: Zunächst gibt Samsung mit großflächigen Widgets der Android-Oberfläche einen sehr eigenen Look, der stark auf die jeweiligen Hintergrundbilder der Widgets setzt und damit fast den Look einer Zeitschrift erzeugt. Das bekannte Blättern nach links und rechts durch mehrere Bildschirme bleibt erhalten, ebenso kann man den Startscreen fast völlig frei selbst gestalten. Über das Einstellungen-Menü kann man zudem den "Einfachen Modus" aktivieren, der auf große Symbole und Piktogramme setzt, sodass sich auch Kinder, ältere Menschen oder generell Freunde einer einfacheren Optik leichter zurechtfinden.
Optionen
In der Vielzahl an Optionen kann man sich bei Android ohnehin schon verlaufen, Samsung fügt zahlreiche weitere Einstellungen hinzu, sortiert die Optionen aber immerhin in vier einzeln anwählbare Gruppen, sodass es etwas übersichtlicher wird.
Beim Samsung Galaxy S4 kann man über die Optionen beispielsweise einen Ruhemodus aktivieren, der Benachrichtigungen zu bestimmten Themen unterdrückt. Das lässt sich zudem noch für eine bestimmte Zeit festlegen, so kann man zwischen 24:00 Uhr und 4:00 Uhr sämtliche Benachrichtigungen über eingehende Anrufe (außer von ausgewählten Kontakten) deaktivieren. Der Sicherheitsassistent lässt sich durch Drücken der beiden Lautstärketasten gleichzeitig aktivieren, nimmt Kamerabilder auf und informiert Notfallkontakte, dass Sie ein Problem haben.
Software
An eigener Software legt Samsung einige Apps bei, die Sie meist an dem vorangestellten "S" erkennen. So ist "S Voice" die integrierte Sprachsteuerung von Samsung, die ähnlich funktioniert wie Apples Siri. "ChatON" ist Samsungs Alternative zu "What's App", mit "WatchON" lassen sich Smart-TVs und andere Geräte steuern, mit "S Translator" haben Sie eine ordentliche Übersetzungssoftware auf dem Gerät und mit "S Health" bietet Ihnen Samsung sogar einen eigenen virtuellen Fitnesstrainer. "S Travel" zeigt Ihnen in Kooperation mit TripAdvisor Reiseinformationen zu zufälligen oder ausgewählten Orten an.
Damit sind wir eigentlich auch schon bei einem Wermutstropfen mancher Software-Beigaben: Samsung möchte an seinen Smartphone-Käufern gerne noch mehr Geld verdienen und bietet Ihnen allerhand Dinge zum Kauf an. So können Sie beispielsweise anstatt des Google Play Store gleich zwei Alternativen von Samsung nutzen: Entweder den "Samsung Hub" oder "Samsung Apps". Für beide, wie auch für manch andere vorinstallierte App, benötigen Sie neben dem Google Konto auch noch ein Samsung Konto. Wirklich ärgerlich wird es bei der vorinstallierten Bloatware, also recht sinnfreier Werbesoftware, die Ihnen meist kaum Mehrwert bringt, Samsung hingegen bekommt von den Partnern Geld für's Vorinstallieren.
Zusammengefasst schafft Samsung eine hochwertige und grafisch ansprechende Oberfläche, bietet vielerlei Erweiterungen und sinnvolle neue Optionen für das Betriebssystem. Außerdem sind einige gute Apps vorinstalliert, die Bloatware nervt aber – besonders bei einem so hochpreisigen Gerät – doch sehr.
Kommunikation
Als Telefon der Oberklasse unterstützt das Samsung Galaxy S4 natürlich Quad-Band-GSM und Quad-Band-UMTS sowie Hexa-Band-LTE mit bis zu 100 MBit pro Sekunde im Downstream und 50 MBit pro Sekunde im Upstream. Das Gerät sollte also mit Handynetzen aller Geschwindigkeiten in verschiedensten Ländern zusammenarbeiten. Die Empfangsqualität im Mobilfunknetz war in Ordnung, teilweise erreichte das Samsung Galaxy S4 aber nur drei von vier Balken, wo unser Vergleichsgerät, ein Samsung Ativ S vollen Empfang meldete. Sprachqualität und Übertragungsgeschwindigkeit wurden davon nicht beeinträchtigt, beides war sehr gut.
Diverse Medien berichten von LTE-Problemen des Samsung Galaxy S4 im Vodafone-Netz, wir konnten das leider nicht überprüfen, hatten aber im Telekom-Netz schnelle LTE-Geschwindigkeiten und konnten während unseres Testes auch keine Verbindungsprobleme feststellen.
Abgesehen vom mobilen Telefon- und Datennetz kommuniziert das Samsung Galaxy S4 per WLAN nach Standard 802.11 b/g/n und ist sogar schon für den aktuell noch in der Entwicklung befindlichen Standard 802.11 ac gerüstet. Dieser Standard soll über das 5 GHz-Band senden und Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde erreichen. Die Empfangsqualität ist auch hier im Vergleich zum Samsung Ativ S eingeschränkt: In zehn Metern Entfernung durch zwei Wände sind noch 3/4 der Empfangsleistung verfügbar, bringt man noch eine Wand und weitere fünf Meter zwischen sich und den Router, bricht die Empfangsleistung auf teils nur noch 1/4 ein. Das Ativ S zeigte in allen Szenarien vollen Empfang.
Geht man in das Verbindungsmenü, so sieht man eine Vielzahl an weiteren Technologien, die Samsung dem Galaxy S4 spendiert, so kann man per NFC Daten mit nahen Geräten austauschen, per Screen Mirroring Bilder und Videos an andere Bildschirme im selben Netzwerk senden oder per DLNA mit anderen Geräten kommunizieren. Außerdem unterstützt das Gerät WiFi Direct und natürlich Bluetooth 4.0. Tethering, also die Freigabe der Internetverbindung ist per USB-Kabel, Bluetooth und WLAN möglich. Alle von uns getesteten Verbindungsarten funktionieren zuverlässig. Allerdings ist es manchmal aufgrund der Vielzahl der Verbindungtechniken schwierig, herauszufinden, mit welcher Technologie man sein Bild gerade überträgt: So landete ein Bild, dass wir eigentlich an ein anderes Handy senden wollten ohne Nachfrage auf einem Smart-TV. Gut: Durch ein spezielles Kabel lässt sich das Handy auch über die USB-Schnittstelle per HDMI an andere Endgeräte anschließen.
Zusätzlich verbaut Samsung eine Infrarotschnittstelle im Galaxy S4, die es ermöglicht, das Telefon mit entsprechenden Apps als Fernsteuerung für Fernseher und zahlreiche andere Geräte zu verwenden. Über die vorinstallierte "WatchON"-App funktionierte das mit einem Sony Smart-TV nach einer sehr kurzen Einrichtung exzellent.
Zusammengefasst unterstützt das Samsung Galaxy S4 so gut wie jede verfügbare drahtlose Kommunikationstechnologie für Mobiltelefone. Schade ist, dass die Empfangsleistung etwas geringer ausfällt als bei anderen Geräten. Außerdem kann die Vielzahl an Kommunikationstechnologien schon mal verwirren.
GPS und Glonass
Zur Ortsbestimmung verwendet Samsungs Smartphone entweder GPS oder das russische Glonass Satelliten-Netzwerk. Beeindruckend dabei ist, dass das Samsung Galaxy S4 sogar in Innenräumen noch genügend Satelliten erkennt, um ihre Position auf 30 Meter genau zu bestimmen. Viele günstigere Smartphones schaffen dies nicht.
Telefonfunktionen
Die Telefonapp ist bereits von anderen Samsung-Handys gut bekannt, bietet im Vergleich zur Standard-Android-App ein anderes Design und einige Verbesserungen, die sich aber eher auf die Kontaktverwaltung beziehen: So kann man beispielsweise Favoriten aus seinen Kontakten definieren und über einen speziellen Reiter schnell darauf zugreifen. Die Telefon-App funktioniert zuverlässig und ist intuitiv zu bedienen.
Kameras
Zu einem erstklassigen Smartphone gehört natürlich auch eine ordentlich Kamera, oder noch besser zwei: Samsung verbaut im Galaxy S4 eine 13-Megapixel-Kamera an der Rückseite mit einer maximalen Auflösung von 4.128 x 3.096 Pixel. In dieser höchsten Auflösung werden Bilder allerdings in 4:3 aufgenommen, das Smartphone verwendet standardmäßig eine minimal niedrigere Auflösung von 4.128 x 2.322 Pixeln, um Bilder im 16:9-Format aufzunehmen. Der Bildsensor stammt von Sony, der Blendenwert beträgt 2,2 und die Brennweite 31 Millimeter. Durch die um fünf Millimeter erhöhte Brennweite im Vergleich zum Vorgänger ist diesmal die Kamera auch leicht über das Gehäuse erhaben. Samsung stattet die Kamera zudem mit Autofokus, LED-Blitz und 4-fach digitalem Zoom aus. Die Frontkamera basiert auf einem Sensor von Samsung selbst und löst mit maximal 1.920 x 1.080 Pixeln auf.
Samsung hat seine Kamera auf möglichst hohe Bildqualität in hellem Tageslicht getrimmt – die Mitbewerber HTC One und Nokia Lumia 920 setzen dagegen auf eine Optimierung der Bildqualität bei schlechtem Licht, beispielsweise in Kneipen und Diskos. Im direkten Vergleich mit dem Referenzbild aus der Spiegelreflexkamera zeigt das Bild der Rückkamera im Samsung Galaxy S4 einen deutlichen Blaustich. Das Bild ist etwas überschärft und die Ränder fransen bei genauerer Betrachtung aus. Das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau: Für ein Smartphone macht das Galaxy S4 erstklassige Bilder, die sogar höher auflösen als unsere Spiegelreflexkamera und sich durch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten noch deutlich verbessern lassen. Die Frontkamera mit 2 Megapixel bietet ein etwas körniges und flaues Bild, ist aber für den Hauptverwendungszweck Videotelefonie dennoch mehr als geeignet.
Kameraapp und Einstellungen
Die Kameraapp wird Besitzern einer Samsung Galaxy Camera bekannt vorkommen, daran orientiert sich auch die neue, erweiterte Kamerabedienung im Samsung Galaxy S4. So finden sich oben nun die wichtigsten Einstellungen, rechts der Auslöser und die Modusumschaltung und von unten kann man Effekte mit Live-Vorschau hinzufügen. Das alles lässt sich schnell und intuitiv bedienen und bietet zahllose Möglichkeiten: So bietet Samsung allein zwölf verschiede Aufnahmemodi an, bei denen sich beispielsweise ein Teil auswählen lässt, den man aus dem Bild schneiden möchte oder man sich selbst während der Aufnahme über die Frontkamera fotografieren und ins Bild einfügen kann. Serienaufnahmen, HDR-Bilder, Panoramaschüsse, animierte GIFs, Bilder mit Klang und noch einiges mehr lassen sich mit dem Galaxy S4 erstellen. Dazu gibt es ein Dutzend Effekte, wie Vignetten oder Cartoon-Optik.
Sprachqualität
Natürlich ist das Samsung Galaxy S4 auch ein mobiles Telefon, mit dem man sich in sehr guter Sprachqualität mit seinem Gegenüber unterhalten kann. Der Ton, der bei unserem Gegenüber am Festnetztelefon ankommt ist sehr klar, deutlich und ohne jede Störung. Wir hören unser Gegenüber etwas dumpfer, das mag aber auch an der Qualität des Festnetztelefons liegen. Auch die Lautstärke ist sehr gut, zumindest solange man nicht den Lautsprecher für die Klangwiedergabe verwendet, der dürfte die Stimme unseres Gegenübers ruhig noch etwas lauter wiedergeben.
Zubehör
Wie es sich für ein Oberklassetelefon mit einem entsprechenden Preis gehört, liegen dem Samsung Galaxy S4 ein Ladegerät, ein USB-Kabel sowie eine Kurzanleitung bei. Darüber hinaus geht Samsung mit den beiliegenden Extras zwar nicht, bietet aber immerhin eine große Auswahl an Zubehörteilen an.
Das S-View Cover (um die 29 Euro) beispielsweise erinnert an alte Zeiten, in denen Klapphandys zwei Bildschirme hatten. Das Handy erkennt, wenn das Cover geschlossen ist und blendet in einem speziell ausgeschnittenen Bereich alle wichtigen Infos ein. Öffnet man das Cover kommt der normale Sperrbildschirm zum Vorschein. Über ein spezielles Ladecover lässt sich das Nokia Lumia 920 induktiv, also ohne Kabel laden. Dieses Feature gibt es nun als Zubehör auch für das Samsung Galaxy S4. Kostenpunkt: Circa 79 Euro für Ladestation und Cover. Die schon bekannten Flip Cover und Cover+ (je circa 19 Euro) gibt es in vielen bunten Farben, eine eigene Akkuladestation mit Zusatzakku erhöht die Flexibilität für um die 39 Euro.
Ganz besondere Zubehörteile sind der Herzfrequenzmonitor (um die 79 Euro) und die Personenwaage für circa 69 Euro, die mit dem Handy verbunden werden können und zusammen mit der "S Health"-App ein gezieltes und von der App überwachtes Fitnesstraining ermöglichen.
Garantie
Auf alle seine Mobiltelefone bietet Samsung 24 Monate Garantie. Es handelt sich dabei um ein Bring-In, der Nutzer muss also sein Gerät zu einem Service-Partner von Samsung bringen oder schicken. Garantieerweiterungen bietet Samsung für Mobiltelefone nicht an.
Eingabegeräte & Bedienung
Touchscreen
Der 5 Zoll große, kapazitive Touchscreen des Samsung Galaxy S4 erkennt bis zu 10 Finger gleichzeitig. Die Eingaben wurden während unseres gesamten Testzeitraums stets korrekt erkannt, auch Multitouchgesten, wie Zoomen mit zwei Fingern werden zuverlässig umgesetzt. Spaß macht die Bedienung vor allem auch wegen des sehr flüssigen Ablaufs beim Scrollen oder Zoomen: Die hohe Systemleistung macht sich hier bezahlt. Samsung bringt außerdem zwei neue Gesten ins Spiel: Streichen Sie mit der Handkante über den Bildschirm, wird ein Screenshot erstellt. Bedecken Sie das Telefon mit der ganzen Hand wird die Medienwiedergabe gestoppt.
Der Bildschirm kann in den Optionen so eingestellt werden, dass die Empfindlichkeit erhöht wird und man ihn dann sogar mit Handschuhen steuern kann. Dieses Feature hat sich Samsung vom Nokia Lumia 920 abgeschaut. Dort funktionierte die Bedienung mit Handschuhen recht gut, das Samsung Galaxy S4 braucht hingegen etwas Anlaufzeit. Am besten streicht man erst mal mit dem Finger über den Bildschirm, sobald das Handy dadurch merkt, dass es nun mit Handschuhen gesteuert wird, funktionieren die Eingaben mit dünnen Handschuhen recht ordentlich. Mit dicken Winterhandschuhen ist eine Bedienung aber weiterhin nicht möglich.
Virtuelle Tastatur
Die virtuelle Tastatur wurde von Samsung ausführlich überarbeitet und erweitert, so werden die Zahlen nun in einer eigenen Reihe oberhalb der Buchstaben angezeigt. Das ist sehr praktisch, weil man nun nicht ständig vom Zahlen- in den Buchstabenmodus umschalten muss. Die Tastatur wird dadurch allerdings auch etwas höher, was angesichts des großen Displays des Samsung Galaxy S4 aber kein großes Problem ist. Die Tasten sind zudem nicht so hoch, wie bei der Standard-Android-Tastatur, allerdings blieben Schreibfehler im Praxistest aus. Sagt Ihnen die Tastatur dennoch nicht zu, schalten Sie einfach auf das Android-Standard-Modell um oder laden aus dem Google Play Store ein anderes Modell herunter.
Die Tastatur bietet zahlreiche Optionen, so kann man die Hochformattastatur auf Wunsch auf das von älteren Handys bekannte Tastenfeld umschalten, direkt einen Text diktieren oder Handschrifterkennung einschalten. Die Handschrifterkennung funktioniert dabei sehr ordentlich, ganze Wörter werden generell besser erkannt als einzelne Buchstaben. Einen Touchpen erkennt das Handy nicht, Sie müssen Ihre Eingaben mit dem Finger zeichnen. Das Diktieren per Spracheingabe funktioniert ebenfalls sehr zuverlässig, selbst wenn man schnell und nicht sonderlich deutlich spricht, erkennt das System die allermeisten Wörter.
Spracheingabe
Mit der Sprache lassen sich viele weitere Funktionen des Handys steuern: Über den standardmäßig eingestellten Befehl "Hallo Galaxy" lässt sich das Handy beispielsweise entsperren, wenn kein Sicherheitscode gesetzt ist, und direkt die Sprachsteuerung "S Voice" aufrufen. Eingehende Anrufe können per Sprachbefehl angenommen oder abgewiesen werden, Alarme deaktiviert oder verschoben werden und der Kameraauslöser kann per Sprachbefehl aktiviert werden und hilft hier sogar, ein Verwackeln durch Druck auf den Auslöser auszuschließen. Das alles funktioniert in einer ruhigen Umgebung überraschend gut, man muss nur daran denken, die Sprachbefehle zu benutzen.
Blickverfolgung
Die Blickverfolgung erkennt automatisch Ihren Blick und schaltet den Bildschirm nicht aus, solange Sie auf das Handy blicken. Außerdem kann das Handy Internetseiten oder Dokumente automatisch Ihrem Blick entsprechend scrollen oder Videos pausieren, sobald Sie nicht auf den Bildschirm blicken.
Das Scrollen funktionierte in unserem Test recht gut, allerdings muss man darauf achten, das Handy nicht zu kippen, da sich dann ebenfalls der Winkel des Blicks verändert und das System darauf reagiert. Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man diesen Effekt aber auch nutzen, um durch ein Kippen den Smartphones zu scrollen. In Videos konnten wir das Samsung in manchen Fällen nicht dazu bringen, das Video anzuhalten, wenn wir zur Seite oder vom Bildschirm weg blickten. Wenn es unsere Augen aber erst mal erkannt hatte, funktionierte dieses Feature fast ein bisschen zu gut: Manches Mal blickten wir unbewusst kurz zur Seite und das Handy hielt sofort die Wiedergabe an, wenn wir wieder zurückblickten lief das Video erst mit kurzer Verzögerung wieder weiter.
Sonstige Eingabemethoden
Sie denken das war schon alles? Weit gefehlt, Samsung hat noch mehr Möglichkeiten in petto, wie Sie ihr Galaxy S4 bedienen können: Beispielsweise können Sie einstellen, dass das Telefon beim Hochnehmen verpasste Anrufe anzeigt oder einen Kontakt, den Sie aufgerufen haben, während das Handy noch auf dem Tisch lag direkt anzurufen. Wenn Sie mit dem Finger knapp über dem Bildschirm schweben, ohne ihn zu berühren können Sie außerdem in entsprechend angepassten Apps zusätzliche Infos zu einzelnen Objekten aufrufen.
Bot das Samsung Galaxy S3 noch einen Bildschirm mit 1.280 x 720 Pixeln Auflösung, kommt die neue Generation bereits mit Full-HD-Display zu Ihnen: Der Super-AMOLED-Bildschirm löst mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf. Damit bringt es das Gerät auf 441 Pixel pro Zoll, ein exzellenter Wert, der beispielsweise von Apples Retina Display im iPhone 5 mit 326 Pixeln pro Zoll deutlich unterboten wird. Allerdings ist bei einem 5 Zoll großen Display der Unterschied hier für das menschliche Auge kaum auszumachen.
Wegen der organischen Natur der Leuchtdioden gibt es leichte Unterschiede in der Effizienz der drei Grundfarben Blau, Rot und Grün aus denen sich das Bild des Displays zusammensetzt. Um dies auszugleichen hat Samsung die grünen, blauen und roten Leuchtpunkte jeweils unterschiedlich groß gemacht und in Form von Diamanten (Blau und Rot) bzw. Ovalen (Grün) angeordnet. Samsung nennt diese Form der Anordnung "Diamond Pixels".
In puncto Helligkeit konnten Samsungs OLED-Displays bisher nicht mit den LCD-Displays der Mitbewerber mithalten, das ändert sich auch beim Galaxy S4 nicht: Die duchschnittliche Ausleuchtung hinkt mit 300,6 cd/m² immer noch den meisten LCD-Displays hinterher.
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 296 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Greyscale 3.47 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.46
Subjektiv ist das Bild sehr farbenfroh und durch die hohe Auflösung und große Pixeldichte extrem scharf. Kontrast und sattes Schwarz überzeugen uns beim Ansehen genauso und die Testwerte bestätigen dies: Ein exzellenter Kontrastwert von 2.478:1 überzeugt ebenso wie der extrem niedrige Schwarzwert von 0,119 cd/m², hier kann keines der Vergleichsgeräte mithalten. Zu Schwarzwert und Kontrast muss noch ergänzt werden, dass bei einem OLED-Display schwarze Bereiche einfach dadurch zustande kommen, dass die Pixel nicht beleuchtet werden. Damit sind die also absolut schwarz, womit der Kontrast theoretisch ins Unendliche geht. Das Testgerät kann diese Werte gegen Null oder sogar Null aber nicht exakt messen.
Samsung bietet dem Nutzer vier verschiedene Bildschirmmodi an, wie man Sie beispielsweise von Fernsehern kennt: Kontrast und Farbsättigung werden so verändert, dass Sie zum jeweiligen Bildschirminhalt passen oder den Vorlieben des Nutzers entsprechen. Alternativ kann man die Entscheidung auch dem System überlassen. Die vier Bildmodi sind:
Dynamisch: Farbsättigung sehr hoch
Standard: Normale Sättigung und Kontrast
Professionelles Foto: Möglichst natürliche Farbwiedergabe
Video: Geringste Farbsättigung
Wir testen den Bildschirm in allen vier Bildmodi mit der Software CalMan und dem Kolorimeter. Die Screenshots dazu sehen Sie unten.
Im Modus "Dynamisch" sind die alle Farbanteile deutlich überbetont, im Modus "Video" kommen sie dem Idealwert am nächsten. Auch Graustufen wirken im Modus "Video" am unverfälschtesten, während sie im Modus "Dynamisch" einen leichten Grünstich haben. Generell ist die Wiedergabe der Graustufen auf dem Display des Galaxy S4 aber in allen Modi recht naturgetreu.
Da heute sogar schon einzelne Sequenzen in Hollywoodfilmen mit Smartphones gedreht werden und die Kameras immer besser werden, kann es für Profis Sinn machen, sich auch anzusehen wie professionelles Material im sRGB-Farbraum oder gar Adobe RGB-Farbraum auf dem Bildschirm dargestellt wird. Der Modus "Professionelles Foto" heißt in manchen Ländern AdobeRGB, was einen eindeutigen Rückschluss darauf zulässt, was Samsung meint: Das S4 soll den im Vergleich zu sRGB deutlich größeren AdobeRGB-Farbraum wiedergeben können. Wir testen das mit dem Color Checker der CalMAN-Software. Dabei zeigt sich eine insgesamt höhere Farbabweichung bei sRGB im Vergleich zu AdobeRGB, worauf der Modus "Professionelles Foto" mit einem mittleren DeltaE von 2,78 gut abgestimmt ist.
Für welchen Farbmodus sollten Sie sich also entscheiden? Wenn Sie kräftige Farben mögen, nehmen Sie "Dynamisch", das farbenfrohe Benutzerinterface ist gut dafür geeignet. Die natürlichsten Farben erhalten Sie im Modus "Video", die anderen beiden Modi liegen dazwischen. Am besten probieren Sie jeden Modus aus und sehen, welcher am besten zu Ihnen passt.
An bewölkten Tagen werden Sie auch draußen Ihre Freude am Galaxy S4 haben: Die deutlich erhöhten Helligkeitswerte des Displays und der starke Kontrast machen die Nutzung im Freien großteils möglich, solange man die Helligkeit auf höchste Stufe stellt. Erst im sehr grellen Sonnenlicht kann es anstrengend werden, auf dem Display etwas zu erkennen. Erfreulicherweise spiegelt der Bildschirm aber auch weniger als erwartet, wodurch man beim Galaxy S4 durchaus von einer Tauglichkeit für den Außeneinsatz sprechen kann.
Die Blickwinkelstabilität ist kurz gesagt perfekt: Sowohl horizontal als auch vertikal verliert das Bild bei sehr spitzen Blickwinkeln weder an Kontrast noch an Helligkeit und bleibt aus jeder Lage in voller Qualität erkennbar.
Ein Top-Smartphone muss auch Top-Leistung bringen, denkt sich Samsung und bestückt unser Testgerät mit dem bewährten SoC Qualcomm Snapdragon 600 mit vier CPU-Rechenkernen, das beispielsweise auch im HTC One zum Einsatz kommt. Samsung taktet die CPU aber etwas höher, nämlich 1,9 GHz im Vergleich zu den 1,7 GHz in HTCs Handy. Hinzu kommt die Adreno 320 GPU mit zwei Kernen und einem Takt von 450 GHz, sowie 2.048 GByte Arbeitsspeicher und 16 GByte Flashspeicher. Ein Galaxy S4 mit Octa-Core ist zwar ebenfalls angekündigt, ob und wann es auch bei uns erhältlich ist, weiß man aber noch nicht.
Aber auch der Quad-Core-Prozessor im Snapdragon 600 SoC reicht aus, um das Galaxy S4 auf den Spitzenplatz in der CPU- und Systemleistung unter den Smartphones zu bringen: Fast alle synthetischen Benchmarks schließt unser Testgerät auf dem vordersten Platz ab. Im Vergleich zum Vorgänger Galaxy S3 ist der Unterschied gewaltig: Mindestens 34 Prozent und maximal 82 Prozent liegt das Galaxy S4 je nach Test vor seinem Vorgänger. Das bestätigt den subjektiven Eindruck, dass sowohl das Betriebssystem, als auch alle Apps ohne jegliche Verzögerung und sehr flüssig zu bedienen sind.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ |
Für die 3D-Leistung ist im Samsung Galaxy S4 eine Adreno 320 GPU zuständig, deren zwei Rechenkerne mit 450 MHz takten. Auch sie verhiflt dem Samsung Galaxy S4 in den synthetischen 3D-Benchmarks zu Spitzenleistungen. Lediglich das Google Nexus 4, bzw. das fast baugleiche LG Optimus G stemmen sich manchmal noch gegen die Vorherrschaft des Samsung-Phones. Auch der Vorgänger Galaxy S3 gibt sich mit bis zu 73 Prozent Rückstand deutlich geschlagen.
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ |
GLBenchmark 2.5 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ |
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 | |
1280x720 Ice Storm Standard Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One | |
Sony Xperia ZL | |
LG Optimus G E975 | |
Google Nexus 4 |
Abgesehen vom Peacekeeper-Benchmark verweist das Galaxy S4 auch in allen Browserbenchmarks die Konkurrenz auf die hinteren Plätze. Auch im alltäglichen Betrieb surften wir schnell und ohne Verzögerung im Internet.
* ... kleinere Werte sind besser
Dass Samsung sogar bei den Zugriffszeiten und Übertragungsraten des Flashspeichers Bestwerte erreicht, spricht dafür, dass die Ingenieure wirklich auf jedes Detail geachtet haben. In der Praxis wirkt sich der schnelle Speicher auf den Systemstart und den Start einzelner Apps aus, die ohne lange Verzögerung zur Verfügung stehen.
Insgesamt gesehen ist die Leistungsfähigkeit des Samsung Galaxy S4 beachtlich: Das Gerät ist wesentlich schneller als alle Mitbewerber. Selbst das ohnehin schon pfeilschnelle HTC One muss sich in fast allen Benchmarks geschlagen geben.
Spiele
Die verbaute Dual-Core-Grafiklösung Qualcomm Adreno 320 mit 450 MHz kommt beispielsweise auch im Sony Xperia Z, Sony Xperia ZL, HTC One und LG Optimus G zum Einsatz und hat bereits dort bewiesen, dass sie für so ziemlich alle aktuellen Mobile Games mehr als genug Power bereithält und man mit ihr auch für die nächsten Jahre gut gerüstet ist.
Egal ob Casual Game wie "Angry Birds: Star Wars", 3D-Grafikkracher wie "Real Racing 3" oder "Iron Man 3", schnelles Jump 'n' Run wie "Vector" oder Actiongames wie "Zombiewood": In keinem der von uns getesteten Games kam es zu Rucklern oder Aussetzern, dazu tragen natürlich auch der schnelle Flashspeicher und der kräftige Prozessor bei.
Die Präzision der Steuerung per Lagesensor und Touchscreen lässt sich gut in "Iron Man 3" erkennen, wo diese beiden Elemente kombiniert werden. Hier erleben wir, ebenso wie in allen anderen getesteten Games, eine sehr flüssige und präzise Umsetzung unserer Eingaben.
Temperatur
Im Samsung Galaxy S4 steckt viel Rechenpower, die natürlich auch Abwärme produziert. Die Ingenieure von Samsung schaffen es trotz der deutlichen Leistungssteigerung zum Vorgänger, dass das Galaxy S4 kühler bleibt als das Galaxy S3: Im Höchstfall werden noch mehrstündigem Stresstest unter voller Belastung 42,5 Grad erreicht. Diese höchste gemessene Temperatur liegt damit fast 4 Grad Celsius unter der Höchsttemperatur des Galaxy S3 und wurde von uns im Bereich des Ohrhörers an der Vorderseite gemessen. Im Idle-Betrieb macht sich die höhere Abwärme dann doch bemerkbar: Das Samsung Galaxy S4 ist hier an der gesamten Oberfläche um einige Grad wärmer als sein Vorgänger.
Insgesamt bleibt die Temperaturentwicklung dennoch sehr im Rahmen, auch wenn das HTC One durch seine Metalloberfläche insgesamt noch ein bisschen angenehmer, weil kühler in der Hand liegt. Am wärmsten wird in unserem Vergleichsfeld das Nokia Lumia 920 mit stellenweise über 50 Grad Oberflächentemperatur unter Last, davon ist das Galaxy S4 weit entfernt. Auch das kleine Steckernetzteil bleibt unter Ladelast erfreulich kühl.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Immer wichtiger wird bei High-End-Smartphones auch die Klangqualität: Wenn das HTC One seine Lautsprecher an die Vorderseite bringt und einen Verstärker einbaut, Apple beim iPhone 5 auf "magnetische Schallwandler" setzt und das Nokia Lumia 920 zumindest Stereolautsprecher mitbringt, muss auch Samsung nachziehen. Oder? In dieser Disziplin hat sich im Vergleich zum Galaxy S3 relativ wenig getan, Samsung erwähnt auffälligerweise den Lautsprecher auch nicht in seinen Marketingbotschaften.
Der Lautsprecher sitzt weiterhin an der Rückseite, ist allerdings ganz nach unten gewandert. Entfernt man die rückseitige Abdeckung fällt einem die Größe des Lautsprechers als vielversprechend auf und tatsächlich ist der Klang sehr gut gelungen. An den exzellenten Stereoklang des HTC One kommt Samsung so zwar nicht heran, dafür ist der Klang laut, voll und verzerrt auch bei maximaler Lautstärke kaum. Da der Lautsprecher auch das Gehäuse als Resonanzraum verwendet, stört es auch nicht, wenn man die kleine Öffnung an der Rückseite des Smartphones zuhält, der Klang bleibt trotzdem gut.
Wer aber wirklicher Musikfan ist, der wird eher zu externen Lösungen greifen wollen, die sich per Bluetooth oder ganz klassisch über die 3,5 Millimeter-Buchse an der Oberseite verbinden lassen. Die Klangausgabe funktioniert in beiden Fällen gut und störungsfrei.
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch haben sich die Spitzenmodelle von Samsung bisher meist positiv hervorgetan, weil der Bildschirm durch die SAMOLED-Technologie sehr sparsam arbeitete. Das HTC One verwendet dasselbe SoC wie unser Testgerät und ein direkter Vergleich zeigt, dass das Samsung Galaxy S4 immer noch recht sparsam arbeitet, durch den größeren Bildschirm aber im Endeffekt auf sehr ähnliche Verbrauchswerte kommt. Lediglich der Verbrauch unter Volllast ist im Vergleich zu HTCs Gerät beim Galaxy S4 deutlich höher
Im Vergleich zum Vorgänger Galaxy S3 sind die Verbrauchswerte im Idle-Betrieb leicht gesunken, auch hier ist der Verbrauch unter Volllast aber deutlich höher. Insgesamt verbraucht das Samsung Galaxy S4 deutlich weniger Strom als viele andere High-End-Geräte, beispielsweise das Sony Xperia Z oder das Nokia Lumia 920 und das bei deutlich höherer Leistungsfähigkeit.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 0.4 / 0.8 / 1.2 Watt |
Last |
3.2 / 5.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Samsung verbaut in seinem Galaxy S4 einen Litium-Ionen-Akku mit 9,88 Wattstunden. Damit ist der Akku um ungefähr zwei Wattstunden leistungsfähiger als beim Vorgänger Galaxy S3 und auch circa eine Wattstunde stärker als der Akku des HTC One. Reicht das für exzellente Laufzeiten?
Die Antwort ist ein klares "Naja": Der starke Akku wurde wohl hauptsächlich deshalb verbaut um die gestiegene Displaygröße und das Leistungsplus auszugleichen. Unter Last hält unser Samsung Galaxy S4 dann eine halbe Stunde kürzer durch als der Vorgänger, beim WLAN surfen mit 8:53 Stunden ein bisschen länger. In diesem praxisnahen Test unterliegt es dem HTC One klar, steht aber mit den meisten anderen Smartphones ungefähr auf einer Stufe. Auch im Internet berichten Nutzer von einer Laufzeit um die 8 bis 9 Stunden, wenn das Handy regelmäßig benutzt wird. Bei seltenem Gebrauch hält das Gerät in der Praxis um die zwei Tage ohne Ladung durch.
Mittelmäßige Akkulaufzeiten sind es also, die das Samsung Galaxy S4 liefert. Schön ist aber, dass man im Gegensatz zum HTC One den Akku austauschen kann und somit die Möglichkeit besteht, bei langen Reisen einen Ersatzakku mitzunehmen.
Wer hat eigentlich gesagt, dass es an der Spitze einsam ist? Inzwischen tummeln sich zahlreiche vielversprechende Angebote im Sektor der High-End-Smartphones und die kommen nicht mehr nur von Apple und Samsung. Jetzt muss sich das neue Galaxy S4 auch gegen das HTC One, das Nokia Lumia 920 oder das Sony Xperia Z behaupten. Was Samsung schon mal richtig macht: Im Vergleich zum Vorgänger hat sich das Galaxy S4 in allen relevanten Bereichen signifikant verbessert.
Äußerlich ist das Samsung Galaxy S4 eindeutig eher eine Evolution als eine völlige Neuausrichtung und behält auch die kontrovers diskutierte Materialwahl Kunststoff bei. Obwohl die Verarbeitung exzellent ist, setzt Samsung also eher auf innere Werte – und was für welche: Beinahe alle aktuellen Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Internet und anderen Geräten sind verbaut, die Bedienung ist durch Gesten, Finger, Sprache, Augen, Gesichtserkennung möglich. Dazu ein vielleicht nicht unglaublich heller, dafür gestochen scharfer SAMOLED-Bildschirm mit Full-HD-Auflösung.
Die rückwärtige Kamera macht gute und extrem hochauflösende Bilder, die angebotenen Zubehörteile sind durchdacht und zahlreich und die Leistungsfähigkeit des Smartphones sollte auch für die nächsten Jahre noch mehr als ausreichen. Hinzu kommt die hervorragende TouchWiz-Oberfläche, die nicht nur gut aussieht, sondern sich auch sehr flüssig bedienen lässt. Samsung legt außerdem zahlreiche nützlich Apps bei.
Bei aller Euphorie kann man Samsung in einigen Punkten aber durchaus kritisieren: Die vorinstallierte Bloatware muss bei einem so teuren Gerät wirklich nicht sein und die Masse an Optionen und Bedienmöglichkeiten wird so machen Nutzer verwirrt zurücklassen, schließlich enthält allein die Schnellzugriffsleiste 20 Optionen. Der Akku lässt sich zwar austauschen und so kann man bei längeren Reisen auch einen Ersatzakku mitnehmen, allerdings kritisieren im Internet viele Nutzer die zu kurzen Akkulaufzeiten ihres Telefons. Von den objektiven Testergebnissen her können wir das allerdings nicht bestätigen.
Auch wenn Samsung also insgesamt ein hervorragendes Oberklasse-Smartphone abliefert hat man das Gefühl, dass die Luft für die Koreaner etwas dünner geworden ist: Full-HD-Displays hatten andere schon früher, die neuen Funktionen sind großteils Spielereien, die zwar meist gut funktionieren, aber eben nicht immer und nicht in allen Apps. Dazu kommt, dass man beispielsweise bei der Klang- und der Materialqualität der Konkurrenz in Form des HTC One hinterherhinkt – der große Wurf fehlt diesmal einfach.
Aber was soll's, man kann ohne Weiteres vom neuen Samsung-Topmodell genauso begeistert sein, wie von den Vorgängern. Denn das Galaxy S4 wie ein riesiges Schweizer Taschenmesser: Von der Fernbedienung für das Smart-TV über den Fitnesstrainer bis hin zum Reiseführer ersetzt das Galaxy S4 auf Wunsch mittlerweile ziemlich viel von dem, was man so im Alltag braucht. Dazu überrascht es einen sicherlich auch nach Monaten noch durch seine unglaublich umfangreichen Bedienmöglichkeiten und Optionen.