Test Samsung Galaxy Camera
Um eine Sache gleich zu Beginn des Testberichts einmal klarzustellen: Ein Smartphone ist die Samsung Galaxy Camera nicht. Zwar lässt sich eine Micro-Sim-Karte einsetzen, diese wird aber nur für den Datentransfer genutzt. Gespräche lassen sich mit der Samsung Galaxy Camera keine führen. Dafür verfügt sie über eine breite Palette an weiteren Features. Beginnend mit den fotografischen Qualitäten, bietet die Samsung Galaxy Camera einen 16 Megapixel auflösenden CMOS Sensor, einen 21-fachen optischen Zoom, einen Bildstabilisator und GPS. Auch die - nennen wir sie tabletseitigen - Features können sich sehen lassen. Ein Cortex A9 Quad-Core mit 1,4 GHz treibt die Kamera an, dazu gibt es WiFi, 3G und Android in Version 4.1. Wie sich die Samsung Galaxy Camera schlägt und ob es einen Mehrwert gegenüber handelsüblichen Kompaktkameras gibt, werden wir in unserem Test herausfinden.
Nimmt man die Samsung Galaxy Camera das erste Mal in die Hand, fällt einem zunächst das recht hohe Gewicht der Kamera auf: Mit rund 300 Gramm ist sie nicht gerade ein Leichtgewicht. Dabei muss man aber auch erwähnen, dass sich die Kamera sehr wertig in der Hand anfühlt. Der ausgepolsterte Griff an der rechten Seite bietet ausreichenden Halt und vermittelt genug Sicherheit, so dass man nicht durchgehend Angst hat, dass die Kamera herunterfällt. Trotzdem hätte der Griff etwas größer sein können, aber das ist sicherlich Geschmackssache und bleibt in der Wertung unberücksichtigt. Der Touchscreen nimmt die komplette Rückseite der Kamera ein und ist in einem kleinen Metallrahmen eingefasst. An der Unterseite befindet sich noch ein Standard-Stativgewinde, mit der sich die Kamera auf die meisten handelsüblichen Stative schrauben lässt. In puncto Verarbeitungsqualität muss sich die Galaxy Camera nicht verstecken, nur bei den Klappen sollte man etwas aufpassen, da diese nur aus dünnem Kunststoff bestehen.
An Anschlussmöglichkeiten bietet die Samsung Galaxy Camera zunächst den obligatorischen Mini-USB-Anschluss. Videos kann man direkt über den Micro-HDMI-Ausgang weitergeben. Des Weiteren gibt es noch einen 3,5-Millimeter-Klinkenausgang, an den sich Kopfhörer anschließen lassen. Wem der interne Speicher nicht genügt, kann diesen mit einer Micro-SD-Karte erweitern. Akzeptiert werden die Formate SC, HC und XC. Die maximale Größe der SD-Karte darf 64 GB betragen. Eine Micro-SD-Karte sollte man auch nutzen, da der interne Speicher gerade einmal 4 GB beträgt. Dieser ist natürlich recht zügig voll.
Kommunikation
Für eine Kamera eher unüblich, bietet die Samsung Galaxy Camera eigentlich alles, was man von aktuellen Smartphones oder Tablets kennt. Neben WiFi a/b/g/n sind 3G und ein GPS-Empfänger mit an Bord. Auch Bluetooth in Version 4.0 darf natürlich nicht fehlen und hat es ebenfalls in die Kamera geschafft. Welche Mobiltechnologien mit an Bord sind, hängt von der gewählten Ausstattungsvariante ab. So soll es noch eine Version nur mit WiFi geben und eine Version mit WiFi und Mobilfunk (wie hier im Test).
Software
Samsung setzt bei der Galaxy Camera auf Android in der Version 4.1.1. Wie schon beim Samsung Galaxy S3 (mit dem die Galaxy Camera einiges gemeinsam hat), kommt auch bei der Galaxy Camera die TouchWiz Oberfläche zum Einsatz. Insgesamt wirkt die Oberfläche sehr übersichtlich und aufgeräumt. Samsung liefert bereits einige Apps mit der Galaxy Camera mit, neben den üblichen Google Apps ist beispielsweise die App für Dropbox oder Instagram direkt mit an Bord. Auf sogenannte Bloatware verzichtet Samsung bei der Galaxy Camera glücklicherweise, sodass man das Gerät nicht beim ersten Starten erst einmal bereinigen muss.
Lieferumfang
Im Lieferumfang der Galaxy Camera befindet sich natürlich die Kamera selbst, ein passender Akku, eine kleine Handschlaufe, ein USB-Ladekabel samt 230-V-Stecker und die üblichen gedruckten Unterlagen zwecks Garantie, die im Übrigen 12 Monate beträgt.
Der Touchscreen auf der Rückseite der Kamera funktioniert zügig und flüssig. Wie man es von den Smartphones der Galaxy Serie gewohnt ist, könnte der Touchscreen kaum besser auf Eingaben reagieren. Dank Multitouch wird auch die gleichzeitige Eingabe mit mehreren Fingern erkannt und umgesetzt, soweit die Anwendung diese Funktion unterstützt. Bei der Bedienung der Tablet- beziehungsweise Smartphone-Funktionen sollten keine Probleme aufkommen, da hier weitestgehend Bewährtes aus dem Smartphone-/Tablet-Bereich übernommen wurde, in dem Samsung als großer Hersteller ja über einiges an Erfahrung verfügt.
Für die Kamerafunktionen sieht es allerdings etwas anders aus. Neben den Bedienelementen für den Zoom, den Auslöser und dem Button, um den Blitz auszufahren, gibt es keine weiteren Bedienelemente, um irgendwelche Einstellungen an der Kamera vorzunehmen. So muss man immer erst die Kamera absetzen und sich durch das Menü auf dem Touchscreen arbeiten. Das kostet Zeit, in der vielleicht die entscheidende Aufnahme vergangen ist.
Samsung setzt in der Galaxy Camera ein 12,19 cm (4,8 Zoll) HD Super Clear Touchdisplay ein. Das Display besitzt eine Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten, was dem HD-Format entspricht. Die Pixeldichte des Displays der Samsung Galaxy Camera liegt damit bei 306 PPI, das Apple iPhone5 besitzt mit 326 PPI nur marginal mehr. Neben der Anzeigefunktion der Bilder und der Android Oberfläche dient das Touchdisplay aber auch als Hauptschnittstelle zur Bedienung der Kamera. Da es ansonsten kaum dedizierte Knöpfe für Funktionen gibt (Auslöser, Zoom, Powerbutton und Blitzbutton sind vorhanden). Mit seinen 4,8 Zoll ist das Display für eine Digitalkamera ungewöhnlich groß ausgefallen, so lassen sich die aufgenommenen Bilder sehr gut betrachten, und auch die Navigation durch das Android Betriebssystem funktioniert hervorragend. Verglichen mit den Touchscreens anderer Kameras triumphiert eindeutig die Samsung Galaxy Camera. Nutzer, die bereits Erfahrungen mit Smartphones sammeln konnten oder sogar ein Samsung Galaxy ihr Eigen nennen können, werden sich sofort mit der Kamera zurecht finden.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 310 cd/m²
Kontrast: 810:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
Des Weiteren ist die hohe Helligkeit des Displays hervorzuheben. Mit einem maximalen Wert von 336 cd/m2 und einer durchschnittlichen Helligkeit von 312,9 cd/m2 ist das Display sehr hell. Die Ausleuchtung ist mit 87 Prozent zwar nicht die homogenste, die wir je gemessen haben. Auf so einer kleinen Fläche wie dem Display der Kamera fallen die Helligkeitsunterschiede jedoch kaum ins Gewicht, so dass sie mit dem menschlichen Auge eigentlich nicht wahrnehmbar sind. Der Schwarzwert von 0,39 cd/m2 sorgt für einen ordentlichen Kontrast von 810:1.
Da man die Kamera in vielen Fällen ja auch an der frischen Luft und bei Sonnenschein nutzen möchte, ist es wichtig, dass der Displayinhalt der Kamera auch in solchen Situationen noch erkennbar ist. Gerade dann, wenn die Einstellung der Kamera über den Touchscreen erfolgt. Das Display besitzt zwar eine spiegelnde Oberfläche, aber die hohe Helligkeit kann diesen Nachteil wieder ausgleichen. Mit einer Helligkeit von über 300 cd/m2 sollte das Ablesen des Displays auch bei Sonnenschein kein Problem sein.
Die Blickwinkel sind nicht zu hundert Prozent ideal. So verändern sich die Farben leicht, sobald man von der Seite auf das Display schaut. Insgesamt bleibt der Bildinhalt aber klar und im Ganzen erkennbar, selbst bei extremen Blickwinkeln.
Beim Prozessor setzt Samsung auf den gleichen Prozessor wie schon beim Galaxy S3. Der Exynos 4 Quad System-on-a-Chip (SoC) basiert auf der ARMv7-Architektur mit Coretex-A9 Quad-Core-Rechenkern und liefert 1,4 GHz pro Kern. Damit besitzt die Galaxy Camera wie schon das Galaxy S3 eine solide Basisleistung.
Die Ähnlichkeit zum Galaxy S3 kann man auch an den Benchmarkergebnissen erkennen. In den meisten Fällen liegen das Galaxy S3 und die Galaxy Camera sehr dicht beieinander. Allerdings scheint der verwendete 4-GB-Speicher im Vergleich zum Galaxy S3 das Nachsehen zu haben, hier liegt das Galaxy S3 teilweise deutlich vor der Galaxy Kamera.
Bei den browserbasierten Benchmarks konnte die Galaxy Camera recht gut abschneiden. Während beim Browsermark Benchmark sowohl das Galaxy S3 als auch das Nexus 4 leicht vor der Galaxy Camera liegen, konnte sich die Galaxy Camera beim Google V8 Ver.7 Benchmark gegenüber dem Nexus 4 absetzen. Das Galaxy S3 holt es aber trotzdem nicht ein.
Insgesamt muss sich die Galaxy Camera dem Samsung Galaxy S3 geschlagen geben. Trotzdem kann man subjektiv behaupten, dass sich Erstere auch so gut bedienen lässt. In unserem Test wurden sämtliche Anwendungen flüssig und zügig ausgeführt. Ruckler oder merkliche Verzögerungen gab es ebenfalls keine.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X |
AndroBench 3-5 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Um die Grafikausgabe kümmert sich in der Samsung Galaxy Camera eine ARM Mali-400 MP4 GPU. Im Nena Mark 2 Benchmark liegt die Samsung Galaxy Camera wieder leicht hinter dem Galaxy S3 und dem Nexus 4, welche hier fast beide gleichauf sind. Das HTC One X wird von der Galaxy Camera aber deutlich zurückgelassen.
Beim aktuellen GL Benchmark in der Version 2.5 wird unser Testmodell deutlich von dem Nexus 4 geschlagen. Das Galaxy S3 taucht in dieser Wertung leider nicht auf, da zum Testzeitpunkt des S3 noch die Version 2.1 genutzt wurde, welche nun nicht mehr im Android Store verfügbar ist.
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X | |
Google Nexus 4 |
GLBenchmark 2.5 - Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Camera EK-GC100ZWADBT | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
In erster Linie soll die Samsung Galaxy Camera aber eine Kamera sein, wie es der Name schon sagt. Für Fotografen wird zunächst einmal ungewohnt sein, dass sie einige Zeit zum Booten benötigt, ehe sie voll einsatzfähig ist. Nach dem Starten landet man zunächst in der Foto-App. Das Display an der Rückseite zeigt nun das mögliche Foto an und beinhaltet gleichzeitig alle Steuerungselemente für das Foto. Auf der rechten Seite lassen sich über ein Menü die Aufnahme-Modi auswählen. Neben den klassischen Modi wie Vollautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik und dem manuellen Modus gibt es noch sogenannte intelligente Modi. Hierbei handelt es sich um bestimmte Aufnahmemodi, die sich besonders für bestimmte Szenen eignen. So gibt es Programme für Panoramas, Nachtaufnahmen, Feuerwerk, Portraits und noch für einige weitere Gegebenheiten.
Am unteren Bildrand befindet sich ein Menü mit Filtern, die man über die Fotos legen kann. Auch hier liefert Samsung eine große Bandbreite an Möglichkeiten von Schwarzweiß-Filter über Sepia-Filter bis hin zu Comic-Filter. Die Auswahl ist zufriedenstellend umfangreich und vielseitig ausgefallen.
Der Autofokus der Kamera macht einen guten Eindruck und hat bei niedrigen Zoomstufen den Fokus meist sehr schnell gefunden. Die Auslöseverzögerung fällt ebenfalls recht gering aus. Zwar kommen beide Werte nicht an die einer DSLR heran, mit den am Markt erhältlichen Kompaktkameras kann die Galaxy Camera aber locker mithalten. Verglichen mit Handykameras erfolgen sowohl das Fokussieren als auch die Bildaufnahme deutlich schneller. In der maximalen Zoomstufe klappt das Fokussieren jedoch nicht mehr ganz so mühelos. Man merkt deutlich, wie der Fokus öfter hin und her pumpt, bis der Fokuspunkt endlich gefunden wird. Zudem gibt es durch den Bildstabilisator eine deutliche Verzögerung bei der Anzeige des Bildes. Da der Bildstabilisator gerade bei den hohen Brennweiten viel zu tun hat, merkt man, wie das Bild stellenweise der Bewegung hinterher eilt. Besonders bei Schwenks auf der horizontalen Achse kann man den Effekt verstärkt beobachten.
Interessant ist zudem die Funktion der Sprachsteuerung. Ist diese aktiviert, lassen sich über Schlagworte bestimmte Funktionen der Kamera steuern. So führt ein „Lächeln“ oder „Bitte lächeln“ dazu, dass die Kamera selbstständig fokussiert und ein Foto aufnimmt. Auf die gleiche Weise lassen sich auch die Videoaufnahme starten, der Zoom verändern oder in die Galerie wechseln.
Zusammenfassend lässt sich zur Bildaufnahme sagen, dass Samsung sich bei der Galaxy Camera Mühe gegeben hat, die Kamerafunktionen sinnvoll und intuitiv in der Touch-Oberfläche unterzubringen. Das haben sie unserer Meinung auch weitestgehend geschafft. Einzig bei hohen Brennweiten kommt die Kamera etwas ins Schwitzen, und wer die Kamera im manuellen Modus bedient, muss sich bei jeder Veränderung der Werte durch das Menü kämpfen.
Bildqualität
Im Punkt Bildqualität hängt es ganz davon ab, mit welchem Maßstab man die Bilder der Galaxy Camera bewertet. Vergleicht man die Fotos mit denen von aktuellen Smartphones, so kommen diese nicht an die Bildqualität der Galaxy Camera heran. Auch im Vergleich mit Kompaktkameras schneidet unser Testmodell immer noch passabel ab, allerdings würde man hier eher von einem Gleichauf sprechen. Verglichen mit einer günstigen DSLR (in diesem Fall eine Canon 600D), hat die Galaxy Camera eindeutig das Nachsehen.
Bei unseren Testbildern, die zugegebenermaßen nicht bei bestem Wetter gemacht wurden, fehlt uns ein wenig die Schärfe in den Bildern. Wir haben die Kamera im Automatikmodus gelassen, da wir davon ausgehen, dass auch der Großteil der Käufer hauptsächlich in diesem Modus fotografieren wird. Die von der Kamera gewählten Werte sind durchaus in Ordnung gewesen.
Iso
Die Samsung Galaxy Camera kann einen Iso-Bereich von 100-3200 abdecken. In unserer Belichtungsreihe sind die Fotos mit den Iso-Werten von 100 bis 400 vollkommen in Ordnung. Auch bei genauerem Hinsehen ist noch kein auffälliges Rauschen erkennbar. Bei Iso 800 beginnt das Rauschen langsam. Auf den dunkleren Flächen ist es schon deutlicher sichtbar. Zudem wird die integrierte Rauschunterdrückung nun aktiver, man merkt wie das Bild an Details verliert. Bei Iso 1600 wird das Ganze noch einmal verstärkt. Feinere Details werden sehr stark weichgezeichnet und sind nur noch schwer erkennbar. Zoomt man nicht in das Bild hinein, ist es aber dennoch nutzbar. Bei Iso 3200 ist das Bildrauschen sehr präsent, und das Bild wirkt noch "weicher". Allerdings muss man betonen, dass in unseren Testbildern nur ein verschwindend geringer Anteil an Farbrauschen auftritt.
Temperatur
Die Samsung Galaxy Camera wird ausschließlich über das Gehäuse gekühlt. Hier scheint die Kamera deutlich von ihrem Metallgehäuse zu profitieren. Das Galaxy S3, das ebenfalls über eine nahezu gleiche Hardwareausstattung verfügt, wird unter Belastung merklich wärmer. Bei dem Galaxy S3 kommt ein Gehäuse aus Polycarbonat zum Einsatz. Die maximale Temperatur der Galaxy Camera liegt mit 36,2 Grad Celsius in einem kaum erwähnenswerten Bereich. Auch bei längerer Spieldauer gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Kamera sich großartig erwärmt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher befindet sich unter dem Knopf für den Blitz, von vorn gesehen auf der rechten Seite der Kamera. Angesichts der Größe des Lautsprechers erzeugt dieser einen vernünftigen Klang. Die hohen Töne werden gut wiedergegeben, nur die tiefen Töne beziehungsweise Bässe sind quasi nicht vorhanden. Die Lautstärke ist in Ordnung, könnte aber ruhig etwas lauter sein. Da der Galaxy Camera die Bedienelemente zur Lautstärkeregelung der Smartphones fehlen, hat Samsung die Lautstärkeregelung in den Zoom verfrachtet. Kopfhörer wie bei den Smartphones sind nicht im Lieferumfang enthalten.
Energieaufnahme
Bei der Energieaufnahme der Samsung Galaxy Camera orientieren wir uns wieder am Galaxy S3. Zum einen wegen der nahezu identischen Hardware und weil wir bisher noch kein anderes vergleichbares Gerät zur Galaxy Camera im Test gehabt haben.
Im Leerlauf liegen die beiden Geräte nicht weit auseinander: Während die Galaxy Camera beim Minimum etwas weniger als das Galaxy S3 benötigt (9,5 Watt Camera/1,2 Watt S3), liegt sie beim Maximum etwas über dem S3 (1,9 Watt Camera/1,5 Watt S3). Unter Last liegt die Kamera dann doch deutlicher vorn. Mit 4,5 Watt benötigt die Galaxy Camera fast 1 Watt mehr als das Galaxy S3.
Aus / Standby | 0 / 0.4 Watt |
Idle | 0.5 / 1.2 / 1.9 Watt |
Last |
3.7 / 4.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Leerlauf beträgt die Akkulaufzeit der Galaxy Camera 10 Stunden und 44 Minuten. Bei diesem Test wurden alle Kommunikationsmittel wie Bluetooth, GPS usw. deaktiviert und die Displayhelligkeit auf ein Minimum heruntergefahren. Lediglich WLAN ist aktiv, und es läuft ein Skript ab, das das Lesen eines E-Books simuliert. In der Praxis wird diese Laufzeit in der Form aber nicht zu Stande kommen. Der Leerlauftest würde in der Praxis der Situation am nächsten kommen, dass die Kamera eingeschaltet einfach stehen gelassen wird. Da man den integrierten Timer aber nicht komplett deaktivieren kann, würde sich die Kamera nach maximal einer halben Stunde selbst ausschalten.
Unter Volllast hält der Akku 2 Stunden und 14 Minuten durch. Hierfür wurden alle Kommunikationsmittel aktiviert und die Bildschirmhelligkeit auf das mögliche Maximum gestellt. Um die Hardware auszulasten wurde das Programm StabilityTest v2.7 ausgeführt.
Bei dem Akku handelt es sich im übrigen um einen Sonderakku, der zudem nur über die Kamera geladen werden kann. Ein extra Ladegerät, wie man es von manch anderen Kameras gewohnt ist, liegt nicht im Lieferumfang bei. Für Fotografen, die einen Akku in der Kamera haben und einen Reserveakku im Ladegerät nebenbei laden wollen, könnte es also Probleme geben. Der verwendete Akku (EB-F1A2GBU) wird auch im Samsung Galaxy S2 genutzt, wodurch es bei der Verfügbarkeit immerhin keine Probleme geben sollte.
Doch mehr Kamera als Smartphone – soviel lässt sich abschließend über die Samsung Galaxy Camera sicher sagen. Samsung hat uns mit der Galaxy Camera ein interessantes und vielseitiges Produkt beschert und gleichzeitig eine neue Geräteklasse kreiert.
Wie wir es bereits von den meisten anderen Samsung Geräten gewohnt sind, glänzt das Kameragehäuse durch solide Verarbeitung und eine gute Materialwahl. Die Kamera fühlt sich rundum wertig an und die Fusion mit dem großen Touchscreen ist sehr gut gelungen.
Die Eingabe über den Touchscreen klappt sowohl im Tablet-Betrieb als auch beim Fotografieren sehr gut und glänzte durch gutes Ansprechverhalten und hohe Genauigkeit. Die Werte des Touchscreens an sich konnten ebenfalls überzeugen, auch wenn dieser bei bestimmten Blickwinkeln die Farben minimal verfälscht.
Auch die Leistung der Hardware ist weitestgehend zufriedenstellend. Allerdings hinkt sie dem Samsung Galaxy S3 fast immer leicht hinterher.
Doch kommen wir nun zum Hauptaugenmerk, nämlich der eigentlichen Kamerafunktion. Die Steuerung per Touchscreen hat Samsung größtenteils gut gelöst, sofern man sich mit den Automatikprogrammen begnügt. Sobald man in die Halbautomatiken oder den manuellen Modus wechselt, wird das Verändern der Einstellungen mühselig.
Auch die Fotos der Kamera überzeugen nicht zu 100 Prozent. Die Kameras aus Smartphones haben ganz klar keine Chance gegen die Kamera. Die Kompaktkameras, zu der wir die Galaxy Camera auch zählen würden, sind in puncto Bildqualität ziemlich gleichauf mit der Galaxy Camera. Gegenüber einer Einsteiger-DSLR muss sich die Galaxy Camera dann doch geschlagen geben.
Und hier liegt das große Problem der Kamera: Eine günstige DSLR mit Objektiv bekommt man für weniger Geld als die Galaxy Camera. Da es sich "nur" um eine Kamera mit Internetanschluss handelt, ersetzt sie nicht das Smartphone und man muss für Fotos trotzdem ein extra Gerät mit sich rumtragen. Und wenn man sowieso ein extra Gerät braucht, kann es auch eine günstigere Kompaktkamera oder eine DSLR mit besserer Bildqualität sein. Einzig wenn man es kaum erwarten kann, seine geschossenen Fotos noch unterwegs ins Internet hochzuladen, lohnt sich die Galaxy Camera wirklich.