Test Sony Xperia Z Smartphone
Bereits auf der Consumer Electronics Show 2013 (CES) hat Sony das neue High-End-Smartphone Xperia Z vorgestellt. Damit haben die Japaner die Messlatte eine Stufe höher gelegt. Seit dem 22. Februar ist es nun auch deutschlandweit erhältlich. Auf der anderen Seite wird in Kürze auch das HTC One (M7) um die Gunst der Kunden buhlen. Samsung greift wahrscheinlich am 14. März in das Geschehen ein, denn zu diesem Zeitpunkt soll das Galaxy S4 in New York vorgestellt werden.
Was haben all diese Geräte gemeinsam? Eine hochauflösende TFT-Anzeige mit 1.080 x 1.920 Pixel und 443 DPI. Das Sony Xperia Z bewegt sich mit einem 5-Zoll-Display am oberen Rand für diese Geräteklasse. Größere Handsets laufen meist unter der Bezeichnung Phablet – eine Mischung aus Phone und Tablet. Zurück zu unserem Testgerät: Unter der Haube werkeln ein 1,5 GHz starker Quad-Core-SoC (System-on-a-Chip), die integrierte Qualcomm Adreno 320 Grafikeinheit, 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB Flashspeicher. Ein Kartenleser für Micro-SD-Speichermedien und ein LTE-Funkmodul sind ebenfalls an Bord.
Mit Google Android 4.1.2 alias Jelly Bean kommt auch eine aktuelle Version des mobilen Betriebssystems zum Einsatz. Je nach Geschmack ist das Gerät in Schwarz, Weiß oder Violett erhältlich. Das Smartphone kann ab sofort für 649 Euro (UVP) erworben werden. Testen wir mit der weißen Variante den Wolf im Schafspelz? Die Antwort erwartet Sie in diesem Testbericht.
Nach dem Auspacken fällt als erstes das große, aber dennoch sehr flache Gehäuse auf. Durch das gradlinige „OmniBalance“-Design, ohne verspielte Rundungen an der Rückseite, wirkt es schlicht, aber dennoch modern. Das weiße Modell besitzt einen Rahmen aus Kunststoff, in dem sich kleine Inlays befinden. Das Äußere des Smartphones besteht sonst nahezu komplett aus Mineralglas. Ab Werk sind an der Vorder- und Rückseite Schutzfolien aufgebracht, die kaum zu erkennen sind. Abziehen sollte man diese Folien nicht. Das nachträgliche Aufbringen einer matten Displayschutzfolie ist übrigens kein Problem.
Eine Alleinstellungsmerkmal (USP) des Xperia Z sind die IP-Zertifizierungen. Dies sind weltweit gültige Normen für den Schutz von Geräten gegenüber festen Stoffen und Flüssigkeiten. Das Smartphone von Sony erfüllt die Normen IP55 und IP57. Die erste Ziffer (5) steht in beiden Fällen für den Schutz vor Staubablagerungen. Die zweite Ziffer beschreibt den Schutz vor schwachen Wasserstrahlen (5) respektive den Schutz gegen kurzfristiges Untertauchen (7). Laut Sony hält das Xperia einen Tauchgang von rund 30 Minuten ohne Probleme aus.
Die Verarbeitung hinterlässt einen guten Eindruck. Das Gerät ist solide gefertigt. Die glatten Oberflächen bieten einen guten Halt. Mit Handschuhen oder leicht feuchten Händen schwindet die Griffigkeit allerdings rasch. Bei starker Verwindung mit beiden Händen konnten wir keine außergewöhnlichen Geräusche ausmachen. Allerdings fällt eine leichte Wellenbildung negativ auf. Diese wird auch bei starkem, punktuellem Druck auf das Display sichtbar. Optisch sorgen die Abdeckungen über den Schnittstellen für einen runden Gesamteindruck. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz vor Verschmutzung. Auf der anderen Seite ist diese Lösung auf Dauer eventuell ein wenig nervig. Weiß gefällt Ihnen nicht? Sony bietet das Xperia Z ohne Aufpreis auch in Schwarz oder Violett an.
Kommen wir abschließend zu den harten Fakten. Das Smartphone ist mit 71 x 139 x 7,9 Millimeter (B x T x H) sicherlich kein kleines Gerät mehr. Im Vergleich ist es aber auch nicht überdimensional. Das beliebte Samsung Galaxy S3 (133 Gramm) spielt mit 71 x 137 x 8,6 Millimeter (B x T x H) auf Augenhöhe. Auch die Differenz zum Google Nexus 4 (139 Gramm) oder dem Asus Padfone 2 (135 Gramm) ist gering. Sony hat gute Arbeitet geleistet und ein größeres Display in einem relativ kompakten Gehäuse untergebracht. Auch das Gesamtgewicht von nur 146 Gramm kann sich sehen lassen.
Sony verzichtet auf den Verkauf des Xperia Z mit unterschiedlicher Speicherkapazität und spendiert dem Gerät einen Kartenleser. Zu den integrierten 16 GB Flashspeicher kann eine Micro-SD-Speicherkarte mit bis zu 64 GB genutzt werden. Ab Werk legt das Unternehmen ein Modell mit 2 GB in den Lieferumfang. Neben diesen Informationen ist auch die Nettokapazität ohne Speicherkarte interessant. Nach der Einrichtung des Systems stehen 11,8 GB zur freien Verfügung (74 Prozent).
Zur weiteren Ausstattung gehören ein Micro-USB-Anschluss, der die Spezifikation 2.0 erfüllt, und gleichzeitig die Videoausgabe via MHL (Mobile High-Definition Link) ermöglicht. Der passende Adapter muss separat gekauft werden. Daneben finden sich der Kartenleser und die Kontakte für die optional erhältliche Dockingstation. Ein Headset kann über die genormte 3,5-mm-Stereo-Klinke angesteuert werden, die sich an der Kopfseite des Gerätes findet. Bevor man mit dem Xperia Z richtig loslegen kann, muss die passende SIM-Karte her. In diesem Fall muss es eine Micro-SIM sein. Die kleinere Nano-SIM (Apple iPhone 5) kann mit einem Adapterstück genutzt werden.
Software
Ab Werk wird das Xperia Z mit Google Android 4.1.2 (Jelly Bean) ausgeliefert. Es wird eine aktuelle Version dieses Betriebssystems geboten. Optisch hat Sony keine großen Veränderungen an der Benutzeroberfläche vorgenommen. Positiv sind uns Widgets aufgefallen, die sich über das Menü der aktiven Anwendungen (rechter Android-Button) aufrufen lassen. Diese können auf dem Bildschirm frei bewegt werden.
Auch die angepassten Systemeinstellungen gefallen. Die vorinstallierte Bloatware hätte nicht sein müssen. Der Deinstallation dieser Tools steht nichts im Wege. Die Performance des Betriebssystems kann sich sehen lassen. Die Ladezeiten sind gering und Verzögerungen gibt es nicht.
Kommunikation & GPS
Die Kommunikationsausstattung wird dem Premium-Anspruch des Smartphones gerecht. Die Verbindung innerhalb lokaler Netzwerke erfolgt mittels WLAN nach 802.11b/g/n-Standard. Für die Übertragung respektive Verbindung zwischen und mit Endgeräten stehen Bluetooth 4.0 (A2DP) und NFC (Near Field Communication) zur Verfügung.
Der mobile Internetzugriff erfolgt heute in der Regel via UMTS/HSPA+ mit bis zu 42 Mbit/s. Das Xperia Z unterstützt in diesem Fall die Frequenzbereiche 850, 900, 1.900 und 2.100 MHz. Die moderne Funktechnologie LTE (Long Term Evolution) beherrscht das Gerät selbstredend. Gefunkt wird in Deutschland über die Frequenzen 800, 1.800 und 2.600 MHz. Die entstehenden Zusatzkosten für die Nutzung von LTE sind heute aber noch vergleichsweise hoch. Zudem ist dieser Service in Deutschland bisher nur im Rahmen eines Laufzeitvertrages erhältlich.
Ortsbasierte Anwendungen können gleich auf zwei Netzwerke zurückgreifen. Den Anfang macht Assisted-GPS (A-GPS) auf Basis des amerikanischen Satellitennetzwerkes. Als Ergänzung unterstützt das Gerät auch das globale Satellitensystem Glonass vom russischen Verteidigungsministerium. Mit der Anwendung GPS Test haben wir die Leistung überprüft. Die Ortung nach dem Start der App war innerhalb von wenigen Sekunden abgeschlossen. Die Abweichung zur eigentlichen Position fällt gering aus.
Telefonfunktionen
Die Telefon-Anwendung ist übersichtlich gestaltet. Neben einem Ziffernfeld sind die Kontakte, Favoriten und angelegten Gruppen über eigene Reiter im oberen Bereich erreichbar. Sowohl versierte Android-Nutzer, als auch Neueinsteiger werden mit der Gestaltung dieser Funktion keine Probleme haben. Dank Unterstützung der vier Haupt-GSM-Frequenzen (850, 900, 1.800 & 1.900 MHz) lässt sich das Gerät zudem in den meisten Netzen dieser Welt zum Telefonieren nutzen.
Kameras & Multimedia
Für Foto- und Videoaufnahmen bietet das Sony Xperia Z zwei Linsen. Die Hauptkamera befindet sich an der Rückseite. Diese bietet 13 Megapixel, womit Bildaufnahmen mit 4.128 x 3.096 Pixel im Format 4:3 beziehungsweise Videoaufnahmen in 1080p (1.920 x 1.080 Pixel) möglich sind. Breitbildaufnahmen können mit 9 Megapixel und 3.920 x 2.204 Pixel gemacht werden. Die Leistung ist im Vergleich zum Apple iPhone 5 und zu der von uns gewählten Systemkamera Sony NEX-5 in Ordnung. Die Bilder zeigen aber auch, dass Megapixel nicht alles sind. Die Abbildungsleistung der geringer auflösenden Kamera an Bord des Apple iPhone 5 liegt auf Augenhöhe.
Der 16x Digital-Zoom sollte bei Smartphones generell gemieden werden. Die Qualität nimmt schon bei geringer Vergrößerung sichtbar ab. Die NEX-5R mit optischer Vergrößerung macht dies deutlich. Im Kampf um immer höhere Megapixelzahlen scheint HTC mit dem kürzlich vorgestellten One alias M7 ein Zeichen setzen zu wollen. Dessen Optik löst nur mit 4 Megapixel auf, wobei die Technologie „UltraPixel“ gute Bilder versprechen soll.
Die Frontkamera des Xperia Z ist für Videogespräche und einfache Selbstportraits gedacht. Die Linse löst mit 2 Megapixel auf. Foto- und Videoaufnahmen sind im Full-HD-Standard (1080p) mit 1.920 x 1.080 Pixel möglich. Die Abbildungsleistung kann sich im Vergleich zum iPhone 5 sehen lassen. Knackscharf sind aber auch die Aufnahmen des Xperia nicht. Ein sichtbares Rauschen lässt sich leider nicht vermeiden.
Abschließend kommen wir noch kurz auf die unterstützten Dateiformate zu sprechen. Das Smartphone kommt mit allen gängigen Audio- und Videoformaten zurecht. Der häufig genutzte Matroska Media Container (.mkv) für hochauflösende Videos kann flüssig abgespielt werden. Auch das verlustfreie Audioformat .flac kann (über die vorinstallierte Walkman-Anwendung) wiedergegeben werden.
Zubehör
In der Verpackung des Sony Xperia Z findet sich nur leicht gehobener Standard. Neben dem Gerät selbst liefert das Unternehmen ein modulares USB-Netzteil, ein passendes Kabel, ein In-Ear-Headset, Dokumentationen und eine Micro-SD-Speicherkarte mit 2 GB Kapazität. Das etwas hochwertigere Headset und die kleine Speicherkarte sind nette Zugaben.
Das im Unboxing der japanischen Variante des Xperia Z zu sehende Charging Dock DK26 gehört in Deutschland ebenfalls zum Lieferumfang. Unser Testgerät wurde ohne diese Zubehörprodukte ausgeliefert.
Garantie
Sony gewährt eine Garantielaufzeit von 24 Monaten auf das Smartphone. Dieser Zeitraum beginnt mit dem Kaufdatum des Geräts. Zubehör und der integrierte Akku sind zwölf Monate über die Garantie geschützt.
Eingabegeräte & Bedienung
Für die Eingabe von Text steht ein virtuelles Keyboard zur Verfügung, das je nach Bedarf automatisch eingeblendet wird. Das Layout ist großzügig und übersichtlich gestaltet. Durch die Android-Bedienelemente befindet sich die Tastatur jedoch nicht direkt am unteren Bildschirmrand. Praktisch ist die zusätzliche Zeile am oberen Rand. Diese enthält wichtige Sonderzeichen, wodurch eine effektivere Nutzung möglich ist.
Im Querformat kommen Vielschreiber auf ihre Kosten. Die Tastatur befindet sich dann direkt am unteren Bildschirmrand. Leider ist vom angezeigten Content nicht mehr viel zu erkennen. Vor allem bei Gesprächen via Whatsapp und Co. empfiehlt sich daher die Ausrichtung im Hochformat. Ansonsten bleiben keine Wünsche offen.
Die Bedienung über den kapazitiven Touchscreen überzeugt. Die Anzeige erkennt bis zu zehn Finger gleichzeitig. Entsprechende Multi-Touch-Gesten und einfache Berührungen werden punktgenau und zügig umgesetzt. Die Positionierung der Lautstärke-Wippe gefällt uns nicht. Diese befindet sich zu weit unten. An dieser Stelle hätten wir den höher angebrachten Power-Button erwartet. Zudem fehlt uns ein dedizierter Auslöser für die Kamera-Funktionalität.
Das wichtigste Feature des Sony Xperia Z ist das große „HD Reality Display“. Die Anzeige misst 5 Zoll in der Diagonalen (12,7 Zentimeter), löst nativ mit 1.080 x 1.920 Pixel (Full-HD, 1080p) auf und bietet eine Pixeldichte von 443 DPI. Genau in diese Richtung geht der Trend – große Anzeigen mit hoher Auflösung und entsprechender Pixeldichte. Das HTC One ist das Pendant aus Taiwan. Im Vergleich ist die Anzeige mit 4,7 Zoll aber minimal kleiner. Die Bildschirme der bisherigen High-End-Geräte sehen dagegen meist alt aus. Das 4-Zoll-Display des Apple iPhone 5 löst nur mit 1.136 x 640 Pixel (326 DPI) auf, womit noch nicht mal der gängige 720p-Standard (1.280 x 720 Pixel) erfüllt wird. Ebenfalls zu erwähnen ist das Google Nexus 4. Dieses Smartphone bietet 1.280 x 768 Pixel bei einer Diagonale von 4,7 Zoll (320 DPI).
Sony bewirbt in diesem Kontext die verwendete Mobile Bravia Engine 2. Diese Technologie soll dem TFT-Bildschirm zu einer brillanteren Farbdarstellung verhelfen. In der Praxis ist dieser Unterschied rasch zu erkennen. Der Kontrast wird angehoben und die Sättigung der Farben erhöht. Allerdings ist uns auch ein Nachteil aufgefallen. Bei dem schnellen Wechsel zwischen hochauflösenden Bildern in der Galerie dauert es eine Sekunde bis die Technologie greift. Ansonsten bleibt ein positiver Eindruck. Bilder und Texte sind dank einer Pixeldichte von 443 DPI gestochen scharf, allerdings müssen Bilder bei dem Heranzoomen deutlich größer als 1.920 x 1.080 Pixel sein, da das Bild ansonsten schnell unscharf wird.
Mit dem Mavo-Monitor der Firma Gossen haben wir die Werte überprüft. Den Anfang macht die gebotene Leuchtdichte. Mit Werten jenseits der 400 cd/m² und einem Durchschnitt von 428 cd/m² überzeugt uns das Panel. Sony selbst spricht auf dem Datenblatt von 500 cd/m². Diesen Wert konnten wir nicht nachvollziehen. Ein weiteres Kriterium ist die Ausleuchtung der gebotenen Fläche. Mit 88 Prozent liefert das Xperia Z ein gutes, aber nicht vollkommen überzeugendes Ergebnis ab. Ein Helligkeitsverlust von oben nach unten fällt negativ auf. Glücklicherweise ist dieser im Alltag nicht zu erkennen.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 441 cd/m²
Kontrast: 464:1 (Schwarzwert: 0.95 cd/m²)
Die weiteren Messwerte überzeugen uns nicht. Der Schwarzwert ist mit 0,95 cd/m² deutlich zu hoch. Das Resultat ist ein deutlich sichtbarer Grauschleier bei schwarzen beziehungsweise dunklen Elementen. Auch das Kontrastverhältnis von 464:1 wird dem Premium-Anspruch nicht gerecht. Vor allem bei der Wiedergabe von Filmen wünscht man sich ein sattes Schwarz und einen hohen Kontrast.
Im Außengebrauch macht sich die starke Hintergrundbeleuchtung der Anzeige bezahlt. Im geschlossenen Raum ohne direkte Lichteinstrahlung kann die Helligkeit trotz spiegelnder Bildschirmoberfläche meist problemlos reduziert werden. Bei direkter Sonneneinstrahlung im Freien oder mit einer starken Lichtquelle im Rücken sollte dagegen die maximale Leuchtkraft abgerufen werden. Ein Grund dafür ist auch der geringe Kontrast der Anzeige. Der Inhalt ist auch in diesem Szenario gut zu erkennen. Spiegelungen lassen sich allerdings nie ganz vermeiden.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Blickwinkel des IPS-LCD-Panels. Schon bei einer geringen Abweichung in der Vertikalen verliert die Anzeige an Leuchtkraft. In der Horizontalen ist das Bild deutlich stabiler, wobei wir auch in diesem Test ein leichtes Aufblenden erkennen konnten. Hier hätten wir eine deutlich bessere Performance erwartet.
Neben aktueller Software von Google kommt auch leistungsstarke Hardware zum Einsatz. Das Herz des Sony Xperia Z bildet ein etwas älterer Qualcomm Snadragon S4 Pro APQ8064A System-on-a-Chip mit vier Krait-Kernen, integrierter Adreno 320 Grafikeinheit und einer Leistung von 1,5 GHz. Im Rahmen des Reviews über das Asus Padfone 2 haben wir diesen Bestandteil genauer unter die Lupe genommen. Auf dem Mobile World Congress 2013 sind aktuell schon einige Smartphones mit dem neueren Snapdragon 600 SoC zu sehen, der bei mehr Leistung noch weniger Strom verbraucht. Zur weiteren Ausstattung gehören natürlich 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB interner Speicher. Sony bietet derzeit kein Modell mit 32 oder 64 GB an. In diesem Kontext bietet sich der integrierter Kartenleser des Smartphones an.
Mit verschiedenen Systembenchmarks steigen wir in unseren ausführlichen Parcours ein. Im AnTuTu-Benchmark (Version 3) erreicht das Testgerät gute 14.244 Punkte. Im Vergleich verliert es aber gegen ältere High-End-Smartphones wie das Samsung Galaxy S3. Auch das frisch aufgelegte HTC One X+ mit Nvidia Tegra 3 SoC (+ 14 %) oder das deutlich günstigere Google Nexus 4 (+ 23 %) schneiden besser ab. Auf der anderen Seite schließt das Xperia Z in den Tests NenaMark 2 und GeekBench 2 auf. Die Differenz zwischen vergleichbaren Konfigurationen fällt sichtbar knapp aus.
Interessant ist die Differenz in Basemark ES 2.0. Das Sony Xperia Z erreicht mit 38,14 FPS nur die Hälfte der Leistung des Asus Padfone 2 mit gleicher Hardwareausstattung. In diesem Test liegt das Samsung Galaxy S3 auf Augenhöhe. Das HTC One X+ verliert im Fall von Basemark auch deutlich an Boden. Mit 15,53 FPS ist es in diesem Benchmark der Verlierer der von uns eingefügten Konfigurationen.
Last but not least haben wir die Leistung des Prozessors mit der Multi-Thread-Berechnung von Linpack ausgereizt. Das Sony Xperia Z erzielt mit rund 570 MFLOPS ein überzeugendes Ergebnis. In direkter Nachbarschaft finden sich das Asus Padfone 2 oder das Apple iPhone 5. Das Samsung Galaxy S3 schneidet mit 137 MFLOPS deutlich schlechter ab (- 76 %).
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X+ | |
Google Nexus 4 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Asus Padfone 2 | |
HTC One X+ | |
Google Nexus 4 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Asus Padfone 2 | |
HTC One X+ | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Asus Padfone 2 | |
HTC One X+ | |
Google Nexus 4 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Asus Padfone 2 | |
HTC One X+ | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 |
Mit den Browserbenchmarks steigen auch Smartphones mit Windows Phone 8 (WP8) in das Rennen ein. Als Browser nutzt Sony ab Werk Google Chrome. Im relativ neuen Peacekeeper erreicht unser Testgerät 388 Punkte. Damit ist es schneller als das Samsung ATIV S mit WP8 (Differenz: 16 %), aber langsamer als das Samsung Galaxy S3 (+ 71 %), das HTC One X+ (+ 72 %) oder das iPhone 5. Das Smartphone aus Cupertino mit der mobilen Version von Safari sichert sich einen komfortablen Vorsprung von 122 Prozent (863 Punkte).
Der häufig genutzte Test Browsermark 2.0 attestiert ein knapperes Ergebnis. Mit 1.773 Punkten platziert sich Sony Xperia Z im breiten Mittelfeld der aktuell erhältlichen Premium-Smartphones. Das Asus Padfone 2 ist mit 2.592 Punkte wieder besser unterwegs (+ 46 %). Ähnlich sieht es bei Googles V8 und dem JavaScript-Benchmark Sunspider 0.9.1 aus. Geräte mit Windows Phone 8 schneiden im Schnitt schlechter ab als vergleichbare Smartphones mit Google Android. Das Apple iPhone 5 liegt insgesamt auf oder über dem Niveau der Android-Konkurrenten.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ | |
Samsung ATIV S |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ | |
Asus Padfone 2 | |
Nokia Lumia 920 | |
Samsung ATIV S |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ | |
Asus Padfone 2 | |
Nokia Lumia 920 | |
Samsung ATIV S |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ | |
Asus Padfone 2 | |
Nokia Lumia 920 | |
Samsung ATIV S |
* ... kleinere Werte sind besser
Der integrierte Flashspeicher hinterlässt einen positiven Eindruck. AndroBench 3 attestiert eine sequentielle Lesegeschwindigkeit von rund 49 MB/s. Lediglich das Google Nexus 4 ist in diesem Test minimal schneller. Im Vergleich dazu gewinnt das Sony Xperia Z bei Schreiboperationen. Sequentiell sind bis zu 14,5 MB möglich. Zudem erzielt das Smartphone überzeugende Werte bei den beiden 4KB-Messungen. Insgesamt sprechen die Ergebnisse für ein hochwertiges Speichermodul.
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ | |
Asus Padfone 2 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ | |
Asus Padfone 2 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ | |
Asus Padfone 2 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ | |
Asus Padfone 2 |
Spiele
Im Gaming-Betrieb bleiben keine Wünsche offen. Die integrierte Qualcomm Adreno 320 Grafikeinheit hat keine Probleme mit anspruchsvollen 3D-Games aus dem Store von Google. Wir haben unter anderem ShadowGun: DeadZone heruntergeladen und angespielt. Abgesehen von der flüssigen Wiedergabe gefällt uns das Spielerlebnis auf der großen 5-Zoll-Anzeige. Kleine Kritikpunkte sind die fehlenden Pixel im rechten Bereich. Dort sind dauerhaft die Android-Buttons und deren Leiste eingeblendet. Nichtsdestotrotz kommen Smartphone-Gamer mit diesem Gerät auf ihre Kosten. Die extrem hohe Pixeldichte von 443 DPI trägt ihren Teil dazu bei, wobei die Anwendung natürlich für HiDPI-Anzeigen optimiert sein muss.
Sprachqualität
Nach mehreren Telefonaten mit dem Xperia Z bleibt ein guter Eindruck. Das Gegenüber ist klar zu verstehen. Auch die Freisprecheinrichtung über den Mono-Speaker liefert gute Ergebnisse. Auf der anderen Seite wird man vom Gesprächspartner aber auch klar verstanden. Der Klang wirkt insgesamt natürlich. Störende Nebengeräusche in der Bahn oder in der Stadt werden gut herausgefiltert.
Temperatur
Das Sony Xperia Z ist kein kühles Gemüt. Bereits im Leerlauf (Idle) erwärmt sich das Smartphone spürbar. Dabei wird es mit maximal 36,7° C lauwarm bis warm. Die Rückseite erwärmt sich ebenfalls spürbar, wobei das Maximum dort bei 35° C erreicht wird. In diesem Szenario sollte ein Smartphone eigentlich nicht wärmer als 30°C werden. Insgesamt sind die Werte erhöht, liegen aber noch im grünen Bereich für den alltäglichen Gebrauch.
Unter Last nehmen die Temperaturen an der Außenseite erwartungsgemäß zu. Nach einer Stunde im Stresstest, den wir mit der Anwendung Stability Test simulieren, ist die Abwärme der Komponenten deutlich zu spüren. Das Gerät ist warm. An der Rückseite merkt man dies vor allem in der oberen Hälfte. Im Vergleich schneidet das Asus Padfone 2 sowohl im Idle- als auch im Last-Betrieb gut ab. Das Apple iPhone 5 behält im Leerlauf einen kühlen Kopf. Unter Last liegt es, wie auch das Google Nexus 4 oder das Samsung Galaxy S3, auf Augenhöhe mit unserem Testgerät.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Für die Wiedergabe von Audiomaterial beherbergt das Xperia Z einen Mono-Speaker, der im unteren Bereich der reichten Seite des Smartphone untergebracht wurde. Die Positionierung ist suboptimal. In der Regel verdeckt man mit der Hand die Öffnung des Lautsprechers. Der Klang ist wider Erwarten relativ gut für eine solche Lösung. Natürlich sind die tiefen Töne und Bässe kaum bis gar nicht vorhanden. Aber die hohen und mittleren Tonlagen werden klar wiedergegeben. Bei maximaler Lautstärke konnten wir kein Verzerren wahrnehmen. Der neue Platzhirsch in diesem Bereich dürfte aber das HTC One (M7) mit zwei Lautsprechern über und unter dem Bildschirm werden.
Ein Headset oder externe Lautsprecher können über die 3,5-mm-Stereo-Klinke angeschlossen werden. Auch der Weg über einen MHL-USB-Adapter auf HDMI ist möglich. Die Klangqualität der Klinke-Buchse konnte uns überzeugen. Das beiliegende In-Ear-Headset liefert ebenfalls ein gutes Ergebnis, wobei diese Bauform nicht jedermanns Geschmack sein könnte. Die beiliegenden Ohrstücke in unterschiedlichen Größen gefallen. Hochwertige Hi-Fi-Peripherie ist das Zubehörprodukt natürlich nicht.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch eines Smartphones ist ein entscheidender Faktor für gute Akkulaufzeiten. Im Fall des Xperia Z ist dieser Punkt vor allem aufgrund des großen Bildschirms interessant. Im Leerlauf verbraucht unser Testgerät zwischen 1,8 und 3,7 Watt. Damit bewegt es sich oberhalb vergleichbarer Geräte. Spitzenreiter am unteren Ende ist das Apple iPhone 5 mit nur 0,4 Watt (Differenz: 78 %). Maximal sind es im Fall des Google Nexus 4 und dem aktuellen iPhone 1,4 Watt (Differenz: 62 %). Das Asus Padfone 2 mit identischem SoC verbraucht bis zu 1,9 Watt im Leerlauf (Differenz: 49 %).
Unter Last benötigen die Komponenten des Xperia Z bis zu 6,6 Watt. Der Abstand zum Google Nexus 4 (6,5 Watt) oder dem Asus Padfone 2 (6,1 Watt) fällt in diesem Szenario schon deutlich geringer aus. Das Apple iPhone 5 und das Samsung Galaxy S3 sind mit 2,9 respektive 3,4 Watt aber die Gewinner in diesem Vergleich. Ein Grund für die Differenz ist sicherlich der Verbrauch des größeren Bildschirms bei maximaler Helligkeit.
Dem Verbrauch steht ein fest integrierter Lithium-Ionen-Akku gegenüber. Dieser bietet 2.330 mAh und lässt sich leider nicht austauschen. Das beiliegende USB-Kabel samt Netzteil sollte zum festen Bestandteil des Reisegepäcks werden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 1.8 / 3 / 3.7 Watt |
Last |
5.4 / 6.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Akkulaufzeit
Auf den Datenblatt verspricht Sony eine Gesprächszeit von bis zu 11 Stunden. Im Standby mit deaktivierter WLAN-Verbindung (Stamina-Mode) sollen es sogar 550 Stunden sein. Ergänzend zu diesen Angaben haben wir weitere Messungen durchgeführt.
Bei maximaler Bildschirmhelligkeit und aktivierten Funktechnologien haben wir mit der Anwendung Stability Test das Worst-Case-Szenario simuliert. Bei ausgelasteter Hardware reicht der volle Akku nur für 2 Stunden und 23 Minuten. Im Klassenvergleich kein ungewöhnlicher Wert. Apples iPhone 5, das Google Nexus 4 und das Asus Padfone 2 bewegen sich auf Augenhöhe. Lediglich das Samsung Galaxy S3 kann mit über vier Stunden punkten. Das andere Extrem bildet die maximale Laufzeit bei minimaler Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Funkverbindungen. In diesem Szenario erreicht das Sony Xperia Z eine Laufzeit von 14 Stunden und 34 Minuten. Das Nexus 4 schneidet mit rund 12 Stunden schlechter ab. Auf der anderen Seite erreichen die weiteren Geräte ein besseres Ergebnis. Das Apple iPhone 5 sichert sich mit rund 22 Stunden den Thron bei dieser Messung.
Die Messung „Surfen über WLAN“ stellt ein realitätsnahes Szenario dar. Bei einer genormten Helligkeit von 150 cd/m² wird alle 40 Sekunden eine neue Internetseite aufgerufen. In diesem Test erreicht unser Testgerät 8 Stunden und 50 Minuten, bevor eine Steckdose aufgesucht werden muss. Ein Ergebnis auf dem Niveau der anderen Geräte. Das Apple iPhone 5 kommt auf über 15 Stunden. Dort läuft der Test allerdings auch ohne Flash-Videos im Browser.
Natürlich surft man nicht immer mit reduzierter Helligkeit. Aus diesem Grund haben wir den vorherigen Test auch mit der maximalen Bildschirmhelligkeit gemacht. Das Resultat ist eine Laufzeit von 5 Stunden und 20 Minuten. Last but not least haben wir bei gleichen Settings auch die Wiedergabe einer Full-HD-Vieodatei (1080p, .mkv) überprüft. Nach genau vier Stunden streicht der integrierte Akku die Segel. Für die Wiedergabe eines Kinofilms ist der Energiespeicher aber ausreichend dimensioniert.
Das Sony Xperia Z hinterlässt bei uns einen geteilten Eindruck. Auf der einen Seite stehen das schicke Gehäuse mit IP-Zertifizierungen, die knackscharfe 5-Zoll-Full-HD-Anzeige, die gute Leistung der Komponenten und die umfangreiche Funkausstattung. Andererseits ist der Bildschirm auch die größte Schwachstelle des Premium-Smartphones. Er ist stark blickwinkelabhängig, der gebotene Schwarzwert ist zu hoch, der Kontrast deutlich zu niedrig. Im puncto Leistung muss man Sony zugute halten, dass das Xperia Z bereits erhältlich ist. Das HTC One oder das Asus Padfone Infinity kommen dagegen später, bieten mit dem Qualcomm Snapdragon 600 SoC aber auch mehr Power.
Die Kamera eignet sich gut für einfache Schnappschüsse, aber an diesem Gerät sieht man sehr gut, dass Megapixel nicht alles sind. Die netten Widgets im Multitasking-Menü von Google Android 4.1.2 sind ein nettes Gadget, aber nicht wirklich wichtig. Die einfache Bedienung und Texteingabe über den kapazitiven Touchscreen gefällt. Weitere Kritikpunkte: Die Abwärme der Komponenten ist schon im Leerlauf zu spüren, die Verbrauchswerte sind vergleichsweise hoch und die Laufzeiten bewegen sich nur im Durchschnitt. Über die Positionierung der Bedienelemente und des Speakers an der rechten Geräteseite hätte Sony nachdenken sollen.
Insgesamt meckern auf hohem Niveau, aber angesichts der Konkurrenz durchaus angebracht. Wir haben uns vor allem vom Display mehr versprochen. Angesichts der wahrscheinlich starken Konkurrenz wird es das 650 Euro teure Xperia Z daher nicht leicht haben.