Test HTC One Smartphone
Nach Sony ist das taiwanische Unternehmen HTC als zweites mit einem aktuellen High-End-Smartphone am deutschen Markt vertreten. Mit der Vorstellung des HTC One in New York City wurde alles richtig gemacht. Eine Woche vor dem Mobile World Congress 2013 in Barcelona sorgte das Smartphone für ein großes Medienecho, womit man den zahlreichen Meldungen zuvorkam. Auf dem MWC 2013 Ende Februar konnten wir uns das Gerät das erste Mal genauer anschauen. Das Video finden Sie hier.
Entsprechend dem Anspruch setzt HTC auf ein hochwertiges Gehäuse, das aus Aluminium hergestellt wird. Je nach Geschmack ist es in Glacial Silver oder Stealth Black erhältlich. Unter der Haube werkelt der neue Qualcomm Snapdragon 600 System-on-a-Chip (SoC) mit vier Kernen und einer Leistung von 1,7 GHz. Zu den weiteren Keyfacts gehören eine 4,7-Zoll-Anzeige mit einer nativen Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel (1080p, Full-HD), 2 GB Arbeitsspeicher, 32 GB Speicherkapazität, Stereo-Lautsprecher, aktuelle Funktechnologien samt LTE-Unterstützung und Google Android 4.1 (Jelly Bean) mit modifizierter HTC Sense 5 Benutzeroberfläche.
Auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) von 679 Euro bestätigt die Positionierung im Premium-Segment. In diesem Review nehmen wir uns den Stärken und Schwächen an, und bieten Vergleichsmöglichkeiten zu Konkurrenzprodukten. Wichtige Namen sind Apples iPhone 5, das Google Nexus 4, Samsungs Galaxy S4 (GT-I9505), das Sony Xperia Z und das One X+ als ehemaliges Flaggschiff des deutschen HTC-Portfolios.
Nach dem Auspacken begrüßt uns ein sehr schickes Smartphone mit einem Aluminium-Gehäuse. Das Chassis des HTC One besteht aus zwei Aluminium-Teilen für die Vorder- und Rückseite, die aus einem Aluminiumblock herausgefräst werden. Die Verbindung der Teile erfolgt über die sogenannte Zero-Gap-Technologie. Zwischen die Teile wird dabei ein Kunststoff eingesetzt, der anschließend ausgeschnitten wird. Dadurch entsteht ein fast nahtloses Gehäuse ohne Spaltmaße. Die Verarbeitung ist dementsprechend hochwertig. Auch die Stabilität lässt keine Wünsche offen. Aufgrund der geschlossenen Bauweise bekommt das HTC One im Teardown von iFixit aber nur einen von zehn möglichen Punkten.
Die Haptik ist natürlich ein wichtiges Thema. Die kühlen Oberflächen der Aluminium-Teile wirken angenehm. Auch die abgerundete Rückseite gefällt dem Redakteur recht gut. Es liegt gut in der Hand. Die Kamera an der Rückseite wurde eben in das Gehäuse eingelassen. Das hervorstehende Modul ist ein Kritikpunkt des HTC One X beziehungsweise HTC One X+. Die Vorderseite des One ist im Vergleich zur ovalen Rückseite flach gestaltet. Der Bildschirm ist dabei durch widerstandsfähiges Corning Gorilla Glas 2 geschützt. Je nach Geschmack bietet HTC das Smartphone in Silber (Glacial Silver) oder Schwarz (Stealth Black) an, wobei wir Ihnen die Entscheidung nicht abnehmen können. Ein direkter Vergleich im Geschäft ist der einfachste Weg zur richtigen Variante.
Kommen wir nun zu den harten Fakten. Bei einer Größe von 68,2 x 137,4 x 9,3 Millimeter (B x H x T) bringt das HTC One genau 143 Gramm auf die Waage. Damit ist es ein wenig dicker und schwerer als das HTC One X+ mit einer Bauhöhe von 8,9 Millimetern und 135 Gramm Gesamtgewicht. Das Samsung Galaxy S4 mit Kunststoff-Gehäuse ist mit 130 Gramm leichter und auch etwas schlanker (7,9 Millimeter). Das kompaktere iPhone 5 muss sich in puncto Bauhöhe und Gewicht nicht verstecken. Bei durchgehend 7,6 Millimetern bringt das 4-Zoll-Smartphone aus Cupertino nur 112 Gramm auf die Waage.
Auf der Produktseite von HTC finden sich zwei Varianten mit 32 beziehungsweise 64 GB interner Speicherkapazität. In Deutschland wird bisher aber nur das kleinere Modell angeboten. Nach der ersten Einrichtung des Smartphones über den Assistenten stehen dem Nutzer 25,3 GB zur Verfügung. Dies entspricht einer Nettokapazität von 79 Prozent. HTC selbst verweist auf eine geringere Kapazität aufgrund der notwendigen Software. Die Erweiterung der Kapazität über eine Speicherkarte ist im Fall des HTC One nicht möglich. Uns hätte ein Kartenleser gut gefallen. Alternativ werden 25 GB Dropbox-Speicher in der Cloud angeboten, der zwei Jahre kostenlos zur Verfügung steht.
Die Seiten des HTC One sind überschaubar bestückt. Neben der Lautstärkewippe und einer 3,5-mm-Stereo-Klinke findet sich an der Unterseite ein Micro-USB-2.0-Anschluss. Dieser unterstützt den Mobile High-Definition Link (MHL). Mit einem günstigen Adapter für zirka 10 Euro können Inhalte via HDMI auf den Fernseher oder Computer-Monitor übertragen werden. Eine Besonderheit versteckt sich im Power-Button. Dieser ist gleichzeitig eine Infrarot-Schnittstelle, wodurch man das HTC One auch als Fernbedienung benutzen kann. Ein praktisches Feature, das sich auch an Bord des Samsung Galaxy S4 findet. Bei Sony ist aktuell nur das Xperia ZL mit einem solchen Bauteil ausgestattet.
Software
Mit dem HTC One hat das Unternehmen gleichzeitig die Benutzeroberfläche Sense 5 offiziell vorgestellt. Die Basis bildet im Fall des Testgeräts Google Android 4.1 (Jelly Bean). Optisch fällt eine gewisse Ähnlichkeit zu den vorherigen Versionen des Launchers auf. Neben alten und überarbeiteten Features hat HTC aber auch neue Funktionen vorgestellt. Im Menü lassen sich nun beispielsweise Ordner anlegen. Auf dem Lockscreen werden neben der Uhrzeit ortsbasierte Dienste und verschiedene Shortcuts angezeigt. Nach dem Entsperren wartet schon die erste Neuerung:
HTC BlinkFeed
Dabei handelt es sich um einen hübschen Newsreader, der sich automatisch aktualisiert, und die schnelle Informationsaufnahme „on the go“ ermöglichen soll. In den Einstellungen finden sich neben einigen hervorgehobenen Kanälen auch Ressorts, die man durch einen Klick hinzufügen oder entfernen kann. Zudem ermöglicht BlinkFeed die Integration von sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, LinkedIn oder weiteren Applikationen. Dazu zählt beispielsweise der eigene Kalender.
Hinter den Bilderkacheln verbirgt sich meist der vollständige Artikel, der ohne großen Umweg konsumiert werden kann. Für die Warteschlange in der Postfiliale oder die Zugfahrt ein nettes Feature, an das wir uns schnell gewöhnt haben. Aktuell lassen sich allerdings keine RSS-Feeds manuell hinzufügen. Dieses Feature soll in einer späteren Version folgen. BlinkFeed läuft konstant im Hintergrund, um immer die neusten Artikel parat zu haben. Der Datenverbrauch soll nicht sonderlich hoch sein. Nutzer mit einem geringen Datenvolumen können auf den reinen WLAN-Refresh umstellen. Bei Nichtgefallen kann dem Home-Button in den Systemeinstellungen eine andere Funktion zugeordnet werden.
HTC Sense TV
So heißt das Werkzeug zur integrierten Infrarot-Schnittstelle. Eine Anwendung, die Fernsehprogramm und Fernbedienung für mehrere Geräte vereint. Vor der Nutzung müssen die eigene Postleitzahl und der Anbieter ausgewählt werden. Danach zeigt die App das TV-Programm, Informationen zu Sendungen und deren Laufzeiten. Zudem können Erinnerungen angelegt werden. Kurz vor der Sendung erscheint auf dem One ein Hinweis. Nach der Auswahl des Herstellers muss der Fernseher ausgeschaltet werden. Bei der Einrichtung sendet das Smartphone dauerhaft ein Signal, und fragt parallel nach dem Erfolg. Erst bei Bestätigung werden die spezifischen Codes übernommen. Während der Nutzung von Sense TV kann die Lautstärke des Endgeräts über die Lautstärkewippe am Smartphone reguliert werden. Die Nutzung mehrerer Geräte für eine Aktion lässt sich kinderleicht konfigurieren. Die Anwendung überzeugt uns nach wenigen Minuten.
HTC Zoe
Zoe ist ein spezieller Aufnahmemodus der Kamera. Dabei werden pro Sekunde bis zu sieben Bilder aufgezeichnet, die im Anschluss kinderleicht ausgewählt werden können. Die Aufnahme beginnt bereits eine Sekunde vor dem eigentlichen Auslösen. Das ist bei schnellen Bewegungen praktisch, da man mit Sicherheit eine gute Aufnahme erhält. Die Zoe-Aufnahmen werden in der Galerie entsprechend dem Standort und Aufnahmedatum gruppiert. Neben den zahlreichen Einzelbildern erstellt Zoe auch kurze Videos, die vom Smartphone automatisch zu einem Zoe Highlight zusammengefügt werden. Diese Videos sind 30 bis 32 Sekunden kurz, und können leicht angepasst werden. Zum Start stehen sechs unterschiedliche Themen (Bild- und Toneffekte) zur Verfügung. Eigene Hintergrundmusik kann bisher nicht genutzt werden.
Kommunikation & GPS
Das volle Paket gibt es bei der Kommunikationsausstattung. Lokale Funknetzwerke können mit 2,4 beziehungsweise 5 GHz über die WLAN-Standards IEEE 802.11a/ac/b/g/n angesteuert werden. Der neuste Standard (802.11ac) funkt mit bis zu 1.300 Mbit/s. Zum Vergleich: Über den aktuell häufig genutzten n-Standard sind maximal 450 Mbit/s möglich. Für die Nutzung der neuesten Technologie ist allerdings auch ein moderner Router mit entsprechender Unterstützung notwendig. Der Datentransfer zwischen Endgeräten wird via Bluetooth 4.0 abgewickelt.
Mit NFC (Near Field Communication) ist eine weitere Kurzstreckenfunktechnologie an Bord. Zum Ausprobieren legt HTC zwei NFC-Tags bei, die sich mit entsprechenden Apps programmieren lassen. So kann beispielsweise eine Adresse auf dem Tag hinterlegt werden. Bei Berührungen mit dem Smartphone startet dann die Navigation zum Arbeitsplatz. Das Bezahlen mit NFC steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen.
Natürlich können Sie mit dem HTC One auch mobil auf das Internet zugreifen. Am schnellsten geht das mit LTE (Long Term Evolution). Über die Frequenzen 800, 1.800 und 2.600 MHz sind Downloads von bis zu 100 Mbit/s und eine Upstream-Rate bis maximal 50 Mbit/s möglich. Voraussetzung ist ein Datentarif mit LTE-Zusatzoption. Dank HSPA/WCDMA-Unterstützung kommen auch Nutzer ohne dieses teure Extra auf ihre Kosten (HSPA+ mit maximal 42 Mbit/s). Gefunkt wird in diesem Fall mit 850, 900, 1.900 und 2.100 MHz. Die endgültige Geschwindigkeit hängt vom eigenen Netzanbieter und dem aktuellen Empfang am eigenen Standort ab.
Mit der Anwendung GPS Test haben wir die Empfangsleistung überprüft. Im Freien dauert die erste Ortung nur wenige Sekunden. Die Genauigkeit stimmt in diesem Szenario ebenfalls. Im Treppenhaus, Keller oder Garage nimmt die Leistung erwartungsgemäß ab. Insgesamt aber eine gute Vorstellung, die sich im Alltag bezahlt macht. Anwendungsbeispiele sind Navigationsanwendungen und ortsbasierte Services wie Facebook Places, Foursquare oder auch die geografische Sortierung von Zoe-Aufnahmen in der Galerie unter HTC Sense 5.
Telefonfunktionen
Die Telefonfunktion unter Android 4.1 (Jelly) hält keine großen Überraschungen bereit. Optisch unterscheidet sich die Anwendung aufgrund der modifizierten Benutzeroberfläche. Die Nutzung der App inklusive Reiter im oberen Bereich versteht sich von selbst. Das Smartphone selbst unterstützt die vier Haupt-GSM-Frequenzen 850, 900, 1.800 und 1.900 MHz. Damit kann das One in fast allen Netzwerken der Welt genutzt werden. Eine länderspezifische Micro-SIM (Prepaid) oder eine Auslandsoption sind meist ratsam. Informationen zu diesem Thema bekommen Sie bei Ihrem Mobilfunkanbieter.
Kameras & Multimedia
HTC widersetzt sich dem Megapixel-Wahn mit einer Hauptkamera an der Rückseite, die mit 4 Megapixel (2.688 x 1.520 Pixel) auflöst. Dabei handelt es sich um eine sogenannte UltraPixel-Kamera, dessen Hauptbestandteile ein BSI-Sensor, der HTC ImageChip 2 und eine 28-Millimeter-Linse mit Blende F2.0 sind. Im Vergleich zu einer Kamera mit 13 Megapixel sind die einzelnen Pixel größer, wodurch mehr Licht aufgefangen werden kann. Auf der anderen Seite eignen sich die Fotos nicht für große Poster oder Plakate. Aber die Smartphone-Kamera ist ja ohnehin mehr für Schnappschüsse gedacht. Die Nutzung des optischen Zooms ist nicht zu empfehlen, da die Bildqualität rasch abnimmt, weil die Pixel nur vergrößert werden.
Im Alltag liefert die Hauptkamera des HTC One akzeptable Bilder, die uns allerdings nicht vom Hocker hauen. Wir hätten angesichts der starken Werbung von HTC etwas mehr erwartet. Zum Vergleich haben wir dem One das Apple iPhone 5 und der Sony NEX-5R System-Kamera zur Seite gestellt. Nach diversen Berichten im Internet hat HTC mittlerweile einen Fehler in der Software bestätigt. So funktioniert die manuelle ISO-Einstellung nicht richtig. Diese erhöht nur den maximalen Wert, zwingt die Kamera aber nicht mit einem höheren ISO-Wert zu belichten. Über die Softwareaktualisierung war zum Zeitpunkt des Tests kein Update verfügbar. Zusammen mit Zoe aber eine gute Leistung, da man grundsätzliche nicht die Leistung einer digitale Spiegelreflexkamera erwarten sollte. Ein leichtes Rauschen bei dunkler Umgebung lässt sich auch mit den größeren Pixeln nicht komplett vermeiden.
Die Frontkamera ist für Videochats gedacht. Dieses Modul löst mit 2,1 Megapixel und bietet ein 88-Grad-Weitwinkelobjektiv. Die Aufnahmequalität ist auch hier in Ordnung für das anvisierte Einsatzgebiet. Abgesehen davon können beide Kameras an Bord des HTC One Videos in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel, 1080p) aufgenommen werden. Bei dieser hohen Auflösung werden maximal 30 fps gespeichert. Des Weiteren sind die Einstellungen recht umfangreich. Neu ist auch die Möglichkeit im laufenden Betrieb Filter zu nutzen. Dies gilt sowohl für Foto- als auch für Videoaufnahmen. Zusammen mit Zoe braucht man daher eigentlich keine zusätzlichen Apps wie Instagram und Co.
In Puncto Multimedia kommt das HTC One mit allen gängigen Audio- und Videoformaten zurecht. Ab Werk können auch hochauflösende Videodateien im Matroska Media Container (.mkv) abgespielt werden. Auf dem Bildschirm sollte man dies mal ausprobiert haben. Zu beachten ist allerdings, dass eine DTS-Audiospur allerdings nicht abgespielt werden kann. Alternative Anwendungen kommen damit zurecht, allerdings gibt es in diesem Fall ab und zu Verzögerungen im Bild. Für Files mit DTS-Audio gibt es im Netz aber zahlreiche Konverter. Die Aufnahme von Audio- und Videomaterial erfolgt übrigens im .amr- respektive .mp4-Format.
Zubehör
In der Verpackung findet sich leicht gehobener Standard. Neben dem Gerät selbst legt HTC ein In-Ear-Headset mit unterschiedlichen Aufsätzen bei. Dieses kommt allerdings nicht von Beats Audio, ist aber besser als eine ganz einfache Lösung. Zum weiteren Inhalt gehören Dokumentationen, SIM-Werkzeug und ein USB-Kabel. Unser Testgerät aus England kommt ohne modulares USB-Netzteil. In Deutschland wird das Smartphone allerdings mit diesem Zubehörteil ausgeliefert.
Im Shop von HTC finden sich optionale Produkte. Darunter eine externe Batterie mit USB-Anschluss und einer Kapazität von 3.000 mAh für 55 Euro, ein schwarzes Klappetui (HC V841) mit rotem Innenfutter für 30 Euro, ein Schutzgehäuse (HC C840) für 20 Euro, eine Displayschutzfolie (11 Euro) und eine Halterung für die Nutzung im Auto (CAR D160, 50 Euro). Bis auf den universalen Zusatzakku sind die speziellen Zubehörprodukte erfreulicherweise auf Lager. Ein Preisvergleich ist aber angebracht. Händler bieten die Produkte zum Teil deutlich günstiger an.
Garantie
Ab Werk wird das HTC One mit einer Garantielaufzeit von 24 Monaten ausgeliefert. Das Zubehör und der Akku sind zwölf Monate abgesichert. HTC selbst bietet keine Garantieverlängerungen an.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Bedienung des HTC One erfolgt über den kapazitiven Touchscreen, der optisch laminiert wurde. Berührungen und Wischbewegungen auf dem Display werden ohne große Verzögerungen präzise umgesetzt. Auch mit Multi-Touch-Gesten wie Pinch-to-Zoom oder Tap-to-Zoom hat der Bildschirm keine Probleme. Insgesamt werden bis zu zehn Finger gleichzeitig erkannt, wobei man im Alltag meist nur mit zwei bis drei Fingern simultan arbeitet.
Für die Texteingabe steht ein virtuelles Keyboard zur Verfügung, das je nach Bedarf automatisch eingeblendet wird. Optisch unterscheidet es sich nicht von der Tastatur des HTC One X+. Allerdings wurde das Eingabegerät unter HTC Sense 5 leicht modifiziert. Die nervigen Pfeiltasten im Querformat sind nun ab Werk deaktiviert, und die Einstellungen ein wenig umfangreicher gestaltet. Dort kann auch die Eingabe per Wischbewegung über die Tasten aktiviert werden. Ein nettes Feature, das ausprobiert werden sollte. Positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass das Keyboard im Hochformat nur wenig Platz benötigt. Die Ergonomie wird dadurch nicht eingeschränkt.
Neuigkeiten gibt es auch bei den Android-Bedienelementen unter dem Bildschirm. Anstatt drei finden sich an dieser Stelle nur zwei berührungsempfindliche Buttons: Die Zurück-Taste und der Home-Button. Der App-Switcher (Multi-Tasking) wird im Fall des HTC One durch das doppelte Antippen des Home-Buttons realisiert. Das HTC-Logo ist ab Werk ohne Funktion. Laut XDA-Developers wäre die Nutzung als drittes Bedienelement möglich. Es bleibt offen, ob HTC ein offizielles Update bietet oder dieses Feature über ein Custom-ROM freigeschaltet werden muss.
Die Smartphone-Bildschirme werden größer und größer. Samsung und Sony setzen ihrerseits auf 5-Zoll-Anzeigen. HTC bleibt dem 4,7-Zoll-Format treu. Im Vergleich zum One X+ löst der Bildschirm des HTC One aber deutlich feiner auf. Bei gleicher Größe stellt das Panel von Sharp 1.080 x 1.920 Pixel im Hochformat dar. Im Querformat entspricht dies natürlich dem Full-HD-Standard (1080p, 1.920 x 1.080 Pixel). Bei der glänzenden Anzeige handelt es sich um einen Flüssigkristallbildschirm namens Super Liquid Crystal Display 3 – kurz SLCD3. Aus den zuvor genannten Daten errechnet sich eine Pixeldichte von 468 PPI (Pixel per inch). Das Bild ist gestochen scharf. Dem menschlichen Auge fällt der Vergleich zu den 326 PPI des Apple iPhone 5 sehr schwer.
Mit dem Tool X-Rite i1Pro 2 haben wir die Anzeige des One unter die Lupe genommen. Im ersten Schritt muss sich die Leuchtkraft beweisen. Dafür nehmen wir die Werte von neun Messpunkten. Aus diesen ergibt sich ein überzeugender Durchschnittswert von 489 cd/m². Das Sony Xperia Z muss sich mit „nur“ 428 cd/m² geschlagen geben. Apples iPhone 5 bewegt sich auf Augenhöhe. Das günstigere Google Nexus 4 ist mit einem Wert von 275 cd/m² nicht der hellste Stern am Smartphone-Himmel. Ein weiterer Pluspunkt des SLCD3 ist die gleichmäßige Ausleuchtung (90 Prozent). Die Schwankungen sind im Alltag nicht zu erkennen.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 487 cd/m²
Kontrast: 2117:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
Auch die weiteren Messwerte werden dem Premium-Anspruch gerecht. Der Schwarzwert ist mit 0,23 cd/m² sehr gering. Das Resultat ist eine satte Schwarzdarstellung, die vor allem bei der Wiedergabe von Filmen und Fotos gefällt. Aus diesem Wert und der hohen Displayhelligkeit ergibt sich zudem ein extrem hohes Kontrastverhältnis von 2.117:1. Aus dem Pool der zuvor genannten Vergleichsgeräte schneidet das Xperia Z mit 0,98 cd/m² mit Abstand am schlechtesten ab. Danach folgt das iPhone 5 mit einem akzeptablen Wert von 0,48 cd/m². Positiv fällt das Google Nexus 4 mit 0,24 cd/m² und einem Kontrast von 1.179:1 auf.
Zusätzlich zu diesen Messwerten haben wir noch die Farbtreue, Sättigung und die Darstellung der Graustufe überprüft. Die RGB-Balance zeigt eine zu positive Blau-Abweichung, und ein zu etwas schwach ausgeprägtes Rot. Dadurch wirkt das Bild insgesamt etwas kühl. Insgesamt aber kein großer Kritikpunkt, da die Abweichungen gering sind. In den Einstellungen gibt es keine Anpassungsmöglichkeit. Aktuelle Samsung-Smartphones bieten eine entsprechende Funktion in den Settings von Google Android. Subjektiv hinterlassen Darstellung und Bildschärfe einen positiven Eindruck.
Im Freien macht das HTC One eine gute Figur. Trotz glänzender Oberfläche lässt sich das Smartphone gut nutzen. Gründe dafür sind die hohe Helligkeit, der gute Schwarzwert und das hervorragende Kontrastverhältnis. Die automatische Helligkeit haben wir in diesem Szenario deaktiviert. Bei Gegenlichtsituationen schätzt die Automatik das Umgebungslicht teils falsch ein, aber das ist kein gerätespezifisches Problem. Optional empfiehlt sich zudem eine matte Displayschutzfolie. Bei wirklichem Interesse sollte man aber nicht das billigste Produkt nehmen, da diese häufig die Bildschärfe schwächen.
Mit der Blickwinkelstabilität hat das Sharp SLCD3 keine Probleme. Selbst bei der seitlichen Betrachtung zeigen sich keine Veränderungen. Der Inhalt ist weiterhin gut zu erkennen, die Farben bleiben stabil und ein sichtbarer Helligkeitsverlust bleibt aus. Hier zahlt sich das hochwertige Display aus.
Das Herzstück des HTC One bildet der neue Qualcomm Snapdragon 600 SoC. Dieser Chip basiert auf der eigens entwickelten Krait-300-Architektur, bietet vier Kerne mit einer Leistung von jeweils 1,7 GHz und beherbergt eine beschleunigte Version der Adreno 320 Grafikeinheit mit höherer Taktfrequenz. Gefertigt wird der SoC in 28 Nanometer Strukturbreite. Im Vergleich zu den bisher häufig genutzten Snapdragon S4 SoCs wurde die Architektur verbessert. Die Leistung von Cortex-A15-Kernen wird nicht erreicht. Auf der anderen Seite ist der Stromverbrauch aber auch geringer.
Der integrierte Decoder des Snapdragon 600 kann Full-HD-Material mit maximal 30 fps und 3D-Fotos mit bis zu 20 Megapixel ohne Probleme verarbeiten. Neben diesen Features bietet dieser Chip auch Platz für ein Funkmodul, das Bluetooth 4.0 und WLAN nach 802.11a/ac/b/g/n unterstützt. Zur weiteren Ausstattung gehören 2 GB LPDDR2-Arbeitsspeicher und 32 GB integrierter Speicher. Interessanterweise setzt HTC trotz Unterstützung des SoCs nicht auf moderneren LPDDR3-RAM. Dieser findet sich beispielsweise an Bord des Samsung Galaxy S4.
Mit den lokalen System-Benchmarks starten wir in unseren umfangreichen Parcours. Den ersten Paukenschlag erleben wir gleich im AnTuTu-Benchmark (Version 3). In diesem Test erreicht das HTC One 23.500 Punkte. Dieses Ergebnis reicht für eine deutliche Führung. Das Sony Xperia Z mit Snapdragon S4 Pro SoC schneidet mit 14.244 Punkten 39 Prozent schlechter ab. Das One X+ sowie das Google Nexus 4 sind etwas schneller als das Smartphone von Sony, wobei die Differenz zum HTC One von 31 respektive 25 Prozent dennoch deutlich ausfällt. Im NenaMark 2 rücken die Konkurrenten enger zusammen. Mit 60,4 fps sichert sich unser Testgerät nur sehr knapp den Thron.
Der betriebssystemunabhängige GeekBench 2 attestiert ein vergleichbares Ergebnis, wobei die Differenzen wieder größer ausfallen. Die Gesamtwertung von 2.332 Punkten reicht aber für die Führung vor dem Google Nexus 4 mit 2.054 Punkten (Differenz: 12 %) und dem Sony Xperia Z mit 1.918 Punkten (Differenz: 18 %). Eine weitere Leistungsspitze erwartet uns bei der Multi-Thread-Berechnung von Linpack. Mit 733 MFLOPS mit Abstand das beste Ergebnisse in unserer Tabelle. Lediglich im Basemark ES 2.0 muss sich das HTC One gegenüber dem Google Nexus 4 geschlagen geben. Ein Ergebnis von 41 fps reicht nur für den zweiten Rang. Das Google-Smartphone schneidet in diesem Test mit ca. 54 fps rund 30 Prozent besser ab.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 |
Kommen wir zu den Browser-Benchmarks. Diese haben wir mit der App von HTC ausgeführt. Alternativen wie Google Chrome lassen sich natürlich auch ohne Probleme installieren. Im Peacekeeper von Futuremark erreicht das HTC One eine Wertung von 683 Punkten. Damit hängt das Smartphone andere Androiden und Geräte mit Windows Phone 8 (WP8) ab. Das Minus von 43 Prozent des Sony Xperia Z (Google Chrome) ist überraschend. Das Samsung Galaxy S3 oder das HTC One X+ geben sich nicht so leicht geschlagen. Sieger in diesem Test ist aber das Apple iPhone 5 mit der mobilen Version von Safari. Das Gerät erreicht 863 Punkte und sichert sich damit ein Plus von 26 Prozent. Ähnliche Ergebnisse liefert auch Browsermark 2.0 von RightWare.
Im Google-V8-Benchmark liefert der Browser von HTC ein gutes Ergebnis im oberen Drittel unserer Datenbank. Das Gesamtergebnis von 1.899 Punkten reicht aber nicht für die Spitzenposition in unserer Tabelle. Das HTC One X+ schneidet mit 2.136 Punkten besser ab (Differenz: 12 %). Smartphone mit WP8 und dem Internet Explorer können in diesem Test mit rund 800 Punkten nicht überzeugen. Abschließend noch einen Blick auf den JavaScript-Benchmark Sunspider 0.9.1. In diesem Test gewinnt das kleinste Ergebnis. 1,138 Millisekunden sprechen für eine gute Leistung. In diesem Fall punktet aber das HTC Windows Phone 8X mit nur 896 Millisekunden (Differenz: 21 %). Auch das Apple iPhone 5 sichert sich einen komfortablen Vorsprung von 18 Prozent (935,4 Millisekunden).
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung ATIV S |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 920 | |
Samsung ATIV S |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 920 | |
Samsung ATIV S | |
HTC Windows Phone 8X |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Apple iPhone 5 | |
Nokia Lumia 920 | |
Samsung ATIV S | |
HTC Windows Phone 8X |
* ... kleinere Werte sind besser
Der integrierte Flashspeicher ist ein entscheidender Bestandteil für die Performance des Systems. Mit AndroBench 3 haben wir die Leistung des Bauteils überprüft. Sowohl bei sequentiellen als auch zufälligen Operationen hinterlässt das HTC One ein gutes Bild. Mit maximal 58,75 MB/s sehen vergleichbare Geräte alt aus. Das Sony Xperia Z muss sich mit einem Minus von 17 Prozent zufriedengeben. Das HTC One X+ hat im Fall der Vergleichstabelle den „langsamsten“ Speicher integriert. Das Smartphone erreicht beim sequentiellen Schreiben eine Transferrate von 37 MB/s (Differenz: 37 %). Bei den zufälligen 4K-Operationen fallen die Unterschiede geringer aus. Hier überzeugen das Sony Xperia Z und das Google Nexus 4.
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
HTC One X+ | |
Samsung Galaxy S3 | |
Google Nexus 4 |
Spiele
Die enhanced Adreno 320 GPU des Qualcomm Snapdragon 600 zeigt keine Schwächen bei der Gaming-Performance. Der Benchmark von Epic Citadel bietet eine gute Vergleichsmöglichkeit. Im High-Performance-Modus erreicht das HTC One eine durchschnittliche Bildwiederholungsrate von 57,5 fps. Damit sichert sich das Smartphone aktuell die Spitzenposition in unserer Datenbank. Das Google Nexus 4 oder das Sony Xperia Z mit Qualcomm Snapdragon S4 Pro müssen sich allerdings nur knapp geschlagen geben.
Für den Praxistest haben wir uns zusätzlich verschiedene Games aus dem Google Play Store heruntergeladen. Dazu zählen sowohl einfache Titel wie Angry Birds Star Wars oder Temple Run 2 als auch anspruchsvollere 3D-Games. Wir haben Shadowgun: DeadZone und Real Racing 3 ausprobiert. Die Spiele sehen gut aus und laufen durchweg flüssig. Mit dem HTC One kommen also auch Smartphone-Gamer auf ihre Kosten.
Epic Citadel - High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Sony Xperia Z | |
Google Nexus 4 | |
HTC One X+ | |
HTC One X+ |
Sprachqualität
Nach mehreren Gesprächen mit dem HTC One bleibt ein positiver Eindruck. Die eigene Stimme wird vom Gegenüber klar und natürlich wahrgenommen. Auch man selbst als Nutzer des One versteht den Gesprächspartner sehr gut, wobei dort natürlich auch das andere Telefon eine Rolle spielt. Das zweite Mikrofon an der Rückseite für Videoaufnahmen und das Unterdrücken von Nebengeräuschen erledigt seine Aufgabe zuverlässig. Auch die Nutzung der Freisprechfunktion über die Speaker überzeugt. Der Klang des beiliegenden In-Ear-Headsets gefällt ebenfalls. Für den Einstieg eine gute Lösung. Die verschiedenen Aufsätze sind eine sinnvolle Beigabe.
Temperatur
Die Temperaturentwicklung ist ein wichtiger Punkt bei einem Gerät, das man vorwiegend in der Hand hält. Im Leerlauf beziehungsweise Office-Betrieb erwärmt sich das Gehäuse kaum. Das Aluminium wird nicht warm, verliert aber seine ansonsten kühle Haptik. An der Rückseite konnten wir maximal 30,2° C messen. Alles im blauen Bereich – im Fall unserer Grafik.
Unter Last nimmt die Wärmeentwicklung der Komponenten zu. Dementsprechend erwärmt sich das Chassis. Der Spitzenwert 35,2° C an der Rückseite ist spürbar. Subjektiv schwankt die Wahrnehmung zwischen lauwarm und warm. Als heiß würde man es eventuell punktuell empfinden. Im direkten Vergleich mit dem One X+ schneidet das HTC One aber besser ab.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Eine Besonderheit des HTC One sind die frontal angebrachten Stereo-Lautsprecher mit integriertem Verstärker. HTC selbst führt diese unter dem Begriff „HTC BoomSound“. Von den vollmundigen Versprechungen auf das Produkt wird man nicht enttäuscht. Nach den ersten Tracks wird klar, dass wir die derzeit besten Speaker an Bord eines Smartphones gefunden haben. Echter Stereo-Klang im Querformat, ein relativ rundes Klangbild und eine gute Gesamtlautstärke. Bei entsprechender Qualität der Audiodatei verzerrt der Klang auch nicht. Bässe und die tiefen Töne sind vorhanden, aber natürlich nicht so ausgeprägt wie bei High-End-Peripherie. Insgesamt aber eine mehr als überzeugende Vorstellung.
Ergänzend wird der Klang durch die Software aufgewertet. In den Systemeinstellungen findet sich das bekannte Equalizer-Setting von Beats Audio. In diesem Zusammenhang müssen wir auch auf die überarbeite Anwendung „Musik“ zu sprechen kommen. Der von HTC entwickelte Musikplayer wurde mit der Sense-5-Benutzeroberfläche überarbeitet. Die Anwendung kann nun Visualisierungen und Songtexte darstellen. Nette Features, die über ein Symbol oben rechts abgerufen werden können.
Kopfhörer, externe Lautsprecher oder die eigene Heimkinoanlage können wahlweise über die 3,5-mm-Stereo-Klinke, Bluetooth oder den Micro-USB-Anschluss angesteuert werden. Für den USB-Port ist, wie eingangs erwähnt, aber ein MHL-HDMI-Adapter notwendig. Die Ausgabequalität ist einwandfrei.
Energieaufnahme
Neben einem Leistungsvorsprung hat Qualcomm auch die Energieeffizienz des Snapdragon 600 SoC optimiert. Bei aktiviertem Stromsparmodus wird die Taktfrequenz begrenzt, wodurch der Stromverbrauch minimiert wird. Im Leerlauf bei minimaler Bildschirmhelligkeit verbraucht das HTC One zwischen 0,4 und 1,1 Watt. Damit ist es stromsparender als das HTC One X+ mit Nvidia Tegra 3+ SoC, das Google Nexus 4 mit maximal 1,4 Watt oder das Sony Xperia Z als Negativbeispiel. Dieses Smartphone mit Qualcomm Snapdragon S4 Pro verbraucht in diesem Szenario bis zu 3,7 Watt. Auch das iPhone 5 muss sich am oberen Ende (Idle) mit 1,4 Watt geschlagen geben. Der minimale Verbrauch von 0,4 Watt ist identisch.
Unter Last verbraucht das HTC One maximal 4 Watt. Spitzenreiter ist in dieser Messung das Apple iPhone 5 mit maximal 2,9 Watt. Die vergleichbaren Android-Smartphones verbrauchen mehr Strom. Sei es das HTC One X+ mit 4,4 Watt, das Google Nexus 4 mit 6,5 Watt oder das Sony Xperia Z mit bis zu 6,6 Watt. Die Verbrauchswerte im Standby beziehungsweise ausgeschaltetem Zustand sind unauffällig. Im Standby schwankt der Verbrauch zwischen 0,5 und 0,8 Watt.
Für die mobile Stromversorgung ist ein fest integrierter Lithium-Polymer-Akku mit 8,74 Wattstunden (Wh) respektive 2.300 mAh verantwortlich. Der Austausch des Akkus ist nicht möglich. Das Samsung Galaxy S4 bietet genau dieses Feature. Zudem ist der Akku mit 2.600 mAh größer dimensioniert. Der Energiespeicher an Bord des Asus Padfone Infinity unterscheidet sich mit 2.400 mAh nur geringfügig.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 0.4 / 0.6 / 1.1 Watt |
Last |
3.8 / 4 Watt |
Legende:
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max: Voltcraft VC-940 |
Akkulaufzeit
Mit der maximalen Laufzeit steigen wir in die letzten Messungen dieses Tests ein. Bei minimaler Bildschirmhelligkeit, aktivierten Stromsparfunktionen und deaktivierten Funktechnologien wird das Lesen eines Textdokuments simuliert. Erst nach 23 Stunden und 51 Minuten muss das HTC One an die Steckdose. Ein sehr gutes Ergebnis im Vergleich zu den wichtigsten Konkurrenten. Das andere Extrem bildet die minimale Laufzeit unter Last. Bei maximaler Helligkeit und aktivierten Funktechnologien wird dabei der Stresstest der Anwendung Stability Test ausgeführt. Nach 2 Stunden und 49 Minuten ist eine komplette Akkuladung aufgebraucht. Ein Ergebnis auf dem Niveau vergleichbarer Geräte, die im Schnitt zwischen zwei und drei Stunden durchhalten.
Die Messung „Surfen über WLAN“ ist ein realitätsnahes Szenario. Bei einer genormten Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m² wird alle 40 Sekunden eine neue Internetseite angesteuert. Die mögliche Laufzeit von 10 Stunden und 53 Minuten weiß ebenfalls zu überzeugen. Das Sony Xperia Z hält nur 8 Stunden und 50 Minuten durch. Schlechter schneidet nur das Google Nexus 4 ab (7 Stunden und 20 Minuten). Das HTC One X+ liegt dagegen auf Augenhöhe. Das Apple iPhone 5 kann mit über 15 Stunden punkten, wobei auf diesem Geräte die Flashinhalte nicht dargestellt werden können.
Last but not least haben wir die Leistung bei der Wiedergabe einer Full-HD-Videodatei (1.920 x 1.080 Pixel, 1080p) überprüft. Dank des guten Bildschirms und maximaler Helligkeit kommt schnell Freude auf. Nach 5 Stunden und 27 Minuten ist allerdings Schluss. Für zwei Filme ist die Laufzeit aber mehr als ausreichend.
Mit dem HTC One geht das taiwanische Unternehmen voll auf Angriff. Erfolgreich. Das hochwertige Aluminium-Gehäuse kann es ohne Probleme mit dem Apple iPhone 5 aufnehmen. Im Vergleich bietet das One aber die modernere Hardware. Angefangen mit dem hochauflösenden 4,7-Zoll-Bildschirm, der sowohl im Alltag als auch bei der Vermessung überzeugt. Unter der Haube werkeln der neue Qualcomm Snapdragon 600 SoC, alle erdenklichen Funktechnologien, 32 GB Speicher und 2 GB Arbeitsspeicher. Leider handelt es sich bei dem RAM nur um ein LPDDR2-Modul. Die wohl größten Mankos sind der fest integrierte Akku und der fehlende Kartenleser. Mit Sicherheit ein Vorteil des Samsung Galaxy S4, das im April erhältlich sein wird.
Neben der überzeugenden Hardware hat HTC auch ordentlich an der Software gearbeitet. Die Benutzeroberfläche HTC Sense 5 mit Features wie BlinkFeed, dem Aufnahmemodus Zoe oder überarbeiteten Anwendungen hinterlässt einen guten Eindruck. Leider hat die Kamera-Anwendung aktuell noch einen Bug bei der ISO-Einstellung. Für den normalen Nutzer aber kein Problem. Von der Leistung der UltraPixel-Kamera hätten wir uns insgesamt aber ein wenig mehr erwartet.
Wirklich überzeugt haben uns die Stereo-Lautsprecher des HTC One. Die Position an der Vorderseite sorgt für echten Stereo-Klang, der sich hören lassen kann. Zusammen mit dem guten Full-HD-Bildschirm macht die Wiedergabe von Filmen richtig Spaß. Abschließend liefert das Smartphone zudem gute Akkulaufzeiten. Im realitätsnahen Szenario „Surfen über WLAN“ sind fast elf Stunden abseits einer Steckdose möglich.
Ein insgesamt gelungenes Smartphone, das die Messlatte ein Stück höher legt. Wir sind auf den Vergleich mit kommenden High-End-Androiden wie dem Samsung Galaxy S4 oder dem Asus Padfone Infinity gespannt. Angesichts der Entwicklung kommt nun auch Apple in Zugzwang. Ein leicht aufgebohrtes iPhone 5 wäre wohl der richtige Weg. Bis auf Weiteres nimmt das HTC One die Spitzenposition unter den von uns getesteten Smartphones ein.