Test BlackBerry Z10 Smartphone
Zwei Jahre Entwicklung für ein neues Betriebssystem sind eine lange Zeit, und die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Die Kanadier von Blackberry, vormals Rim, wollen es mit dem taufrischen Blackberry 10 OS und einem neuen Spitzenmodell schaffen, sich Marktanteile abzuknapsen. Dafür hat man die ehemals strikte Businessausrichtung etwas aufgeweicht, um auch den Privatmarkt zu erreichen. Die Vorreiterrolle dieses ambitionierten Vorhabens übernimmt das Blackberry Z10.
Die Ausstattung kann sich sehen lassen. Ein helles TFT-Display mit einer Größe von 4,2 Zoll und einer Auflösung von 768 x 1.280 Pixeln steckt in einem stabilen, 9 mm dünnen Gehäuse. Angetrieben wird das Z10 von einem Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960 SoC mit 1,5 GHz Taktrate. Kein Unbekannter, arbeitet diese CPU doch in Konkurrenzmodellen wie dem Nokia Lumia 920 oder dem Samsung ATIV S. Dazu kredenzt der kanadische Hersteller einen schmackhaften Mix aus Micro-USB 2.0 und Micro-HDMI sowie Features a lá NFC, LTE und WLAN a/b/g/n. Der interne Speicher von 16 GB lässt sich via microSD-Karten um bis zu 64 GB aufrüsten. Zu haben ist das interessante Gerät für 629 Euro (UVP) in klassischem Schwarz und modischem Weiß. Müssen sich iPhone 5, One X+, Galaxy S3 und Co. jetzt warm anziehen?
Das Blackberry Z10 zählt mit Abmessungen von 130 x 66 mm (L x B) und einem Gewicht von 145 g zwar zu den schwereren Smartphones seiner Klasse, dennoch ist es subjektiv nicht unhandlich. Mit einer Dicke von 9 mm liegt es auf Augenhöhe mit den Konkurrenzgeräten Samsung Galaxy S3, Samsung ATIV S und HTC One X+. Das kompaktere iPhone 5 unterbietet das Testgerät knapp, das wuchtige Nokia Lumia 920 ist dicker und schwerer. Das Gehäuse des Z10 ist stabil und bietet eine angenehme Haptik. Das Chassis besteht aus matt-schwarzem Kunststoff, das abnehmbare Backcover wurde mit einer Gummierung überzogen und ist geprägt. Dadurch liegt das Gerät gut in der Hand. Unter der Rückwand verbergen sich der wechselbare Akku, ein Micro-SIM-Kartenslot und ein microSD-Kartenleser. Letzterer arbeitet entgegen der Herstellerangabe von 32 GB auch mit 64-GB-Karten zusammen. Das 4,2 Zoll große LCD-Panel liegt unter einer Glasscheibe, die bei stärkerem Druck geringfügig nachgibt und Fehldarstellungen provoziert. Im normalen Betrieb stellt dies jedoch kein Problem dar.
Im Inneren des Blackberry Z10 arbeitet ein Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960 SoC mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz, zur Seite stehen ihm üppige 2 GB RAM. Grafische Aufgaben übernimmt eine Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte mit 400 MHz Taktrate. Der interne Flashspeicher beläuft sich auf 16 GB, wovon rund 11 GB nutzbar sind. Über eine microSD-Slot unter dem Backcover kann der Speicherplatz um bis zu 64 GB erweitert werden. Dort befinden sich ebenfalls ein Micro-SIM-Kartenslot und der entnehmbare Akku.
Das Schnittstellenangebot des Testsamples übersteigt das der meisten Mitbewerber. Neben einem Micro-USB-2.0-Port sitzt noch eine Micro-HDMI-Buchse an der linken Gehäusekante. An der Stirnseite befinden sich die obligatorische 3,5-mm-Audiobuchse.
Neben einem Powerknopf besitzt das Blackberry Z10 weitere konventionelle Tasten: Zwei Knöpfe zur Lautstärkeregulierung flankieren einen Knopf, der die Sprachbedienung aktiviert.
Software
Als Betriebssystem kommt Blackberry 10 OS in der Version 10.0.10.261 zum Einsatz. Beim Testbeginn wurde jedoch bereits ein Update auf die Version 10.0.10.90 angeboten. Zusätzlich steht für Firmenkunden die umfangreiche Business-Software Blackberry Enterprise Service 10 zur Verfügung, mit der das Gerät in ein Unternehmensnetzwerk eingebunden werden kann. Pfiffig: Mittels Blackberry Balance lässt sich zwischen einer Privat- und einer Firmenoberfläche umschalten, inklusive individualisierter Apps.
Der Hersteller stellt eine intuitive Bedienung des Z10 mit drei essentiellen Wischgesten und in sich verzahnten Anwendungen über den sogenannten Blackberry Flow sicher. Mehr zum Betriebssystem haben wir bereits hier aufgelistet.
Sinnvolle Softwarebeigaben finden sich auf dem Testsample zuhauf. Dabei ist beispielsweise Docs to Go, einer Microsoft-Office-kompatiblen Textverarbeitungs-App, mit der man Word-Dokumente, Excel-Tabellen und Powerpoint-Präsentationen anzeigen, bearbeiten und erstellen kann. Social-Media-Portale wie Facebook oder das Business-Portal LinkedIn sind ebenso vorhanden wie Youtube oder Dropbox. Im Blackberry World genannten App-Store befinden sich laut Hersteller bereits über 70.000 Anwendungen zum Download. Darunter sind einige bekannte Apps, die auf anderen Betriebssystemen sehr beliebt sind. Wir haben beispielsweise Umsetzungen von Deutsche Bahn und Lufthansa ebenso gefunden wie WhatsApp oder Sportschau. Um sich mit der Konkurrenz messen zu können, muss das Angebot dennoch stark anwachsen.
Kommunikation & GPS
Das Blackberry Z10 ist eine komplett ausgestattete Kommunikationszentrale. Was ist mit Wi-Fi? WLAN 802.11 a/b/g/n, check. Bluetooth 4 LE (Low Energy)? Check. Quadband-GSM und UMTS? Doppelcheck. Sogar LTE (Long Term Evaluation) ist mit vier Frequenzen (inklusive des in Deutschland nicht genutzten 900-MHz-Bandes) an Bord. A-GPS und NFC (Near Field Communication) vervollständigen das umfangreiche Angebot.
Das Tolle daran: Der Empfang der Funkmodule ist einer der besten, der uns bislang untergekommen ist. Da die App "GPS Test" für Blackberry nicht verfügbar ist, haben wir die Empfangsstärke des GPS-Moduls mit dem eingebauten Kompass geprüft. Nach kurzer Zeit war eine Verbindung gefunden und das Gerät bestätigte eine präzise Ortung. Dies bestätigte auch die Navigations-App "Karten", die eine exakte Wegfindung auf Basis von Google Maps ermöglicht.
Telefonfunktionen
Die Telefon-App des Blackberry Z10 ist übersichtlich und gut in das Gesamtsystem eingebunden. Wie üblich stehen Anrufe, Kontakte und ein Ziffernblock zur Auswahl. Beim Anrufe-Reiter stehen neben der Rufliste drei individualisierbare Kurzwahlbuttons zur Verfügung.
Kameras & Multimedia
Das Testgerät ist mit zwei Kameras ausgestattet. Die Frontkamera löst mit 2 Megapixeln ausreichend hoch auf und liefert bei guter Beleuchtung ordentliche Fotos. Die Hauptkamera schießt Bilder mit einer Auflösung von 8 Megapixeln und verfügt über Autofokus und LED-Blitz. Damit gelingen ansprechende, scharfe Fotos. Je schlechter das Umgebungslicht, desto höher auch das Bildrauschen. Beim Blitz-Einsatz erhöht es sich überproportional stark. Insgesamt ist die Bildqualität beider Linsen eher durchschnittlich. Sehr störend wirkt sich das nicht deaktivierbare Auslösegeräusch aus – selbst im Lautlos-Modus. Positiv dagegen ist, dass die Lautstärke-Tasten auch als Auslöser fungieren. Der zuschaltbare Bildstabilisator ist kurioserweise nicht zusammen mit dem Blitz nutzbar. Wie das brandneue Samsung Galaxy S4 bietet auch das Blackberry Z10 bei Videotelefonaten Möglichkeiten wie Bild-in-Bild oder die Übertragung der Hauptkamera an den Gesprächspartner.
Zubehör
Neben dem Smartphone selbst und einem 1.800-mAh-Akku befinden sich noch einige Kurzanleitungen und ein Standard-Stereo-Headset mit im schwarzen Karton. Außerdem finden wir das modulare 3,75-Watt-Netzteil mit einem 1,20 m langen USB-Datenkabel - mehr gibt es leider nicht. Optional ist auf der Blackberry-Webseite weiteres Zubehör wie diverse Schutzhüllen, externe Stereolautsprecher oder auch Ersatzakku und Kabel erhältlich.
Garantie
Blackberry gewährt für das Z10 nur einen beschränkten Garantiezeitraum von 12 Monaten auf das Gerät und das Zubehör. Eine optionale Verlängerung oder Erweiterung des Zeitraumes wird nicht angeboten.
Eingabegeräte & Bedienung
Der Touchscreen des Testgerätes reagiert schnell und exakt auf jedwede Eingaben. Scrollen und Wischgesten werden durch die hohe Gleitfähigkeit der Glasoberfläche erleichtert. Die automatische Drehung des Bildinhaltes geschieht flott.
Die virtuelle Tastatur des Blackberry Z10 tritt in die Fußstapfen der kongenialen Hardwaretastaturen aus eigenem Haus. Ohne das Tastenfeedback ist sie zwar nicht ganz so schnell und fehlerfrei zu bedienen, kann aber dennoch mit einer angenehmen Tastengröße und einem übersichtlichen QWERTZ-Layout punkten. Die Tasten sind gut zu treffen und ermöglichen eine flotte Schreibweise. Noch schneller geht es mit den Wortvorschlägen, die über dem Buchstaben erscheinen, der als nächster zum Wort gehört. Will man diesen Vorschlag nutzen, muss man ihn einfach mit einem kurzen Wischer nach oben in Richtung Textfeld schieben. Da diese Vorschläge zudem lernfähig sind und sich mit fortschreitender Benutzung am selbst Geschriebenen orientieren, verbessert sich dieses effektive Feature immer mehr.
Mit etwas Eingewöhnungszeit steht somit einem flüssigen Arbeiten nichts im Weg. Die intuitive Bedienung geht mit dem zentralen Blackberry Hub, einer Sammelstelle für Konversationen aller Art, sowie Blackberry Flow, dem Konzept der intelligenten Verflechtung aller Funktionen, bald in Fleisch und Blut über und macht richtig Spaß. Dabei hilft auch das durchdachte Multitasking. Geöffnete Apps werden per Wischgeste nach oben verkleinert. Dann werden bis zu vier aktive Anwendungen angezeigt, insgesamt verarbeitet das Z10 bis zu acht offene Apps. Sobald eine neunte hinzukommt, schließt sich diejenige, die am längsten inaktiv war.
Die verbauten physischen Tasten überzeugen schließlich mit einem deutlichen Druckpunkt und einem ausreichend großen Tastenhub.
Das LCD-Display des Blackberry Z10 misst 4,2 Zoll und löst mit 768 x 1.280 Pixeln im 15:9-Format hoch auf. Soviel bietet bei der Konkurrenz nur das Nokia Lumia 920, beim Rest muss sich der Nutzer teils mit deutlich weniger begnügen. Das iPhone 5 beispielsweise verfügt über eine Auflösung von 640 x 1.136 Pixeln. Zudem überzeugen eine Pixeldichte von 356 PPI und eine scharfe Darstellung. Auch hier bieten die Mitbewerber durchweg weniger (iPhone 5: 326 PPI, Lumia 920: 322, Samsung ATIV S, HTC One X+: 312,5 PPI).
Die Glasoberfläche des Displays spiegelt zwar stark, dieses Manko wird aber durch eine Maximalluminanz von 706 cd/m² nahezu ausgeglichen. Im Durchschnitt leuchtet das Display mit hellen 656 cd/m². Der Klassenvergleich zeigt: Mehr schafft kein Konkurrent. Das iPhone 5 kommt mit 487 cd/m² noch am nächsten, auf den Plätzen folgen das One X+ und Lumia 920 mit je 322 cd/m². Abgeschlagen ist das ATIV S mit 244 cd/m². Es ist noch zu erwähnen, dass der verbaute Lichtsensor des Blackberry Z10 nicht abgeschaltet werden kann, die Luminanz aber situationsbedingt sehr akkurat regelt. In welcher Umgebung das Testsample auch immer arbeitet, die Luminanz ist stets mehr als ausreichend. Nur bei der Ausleuchtung muss das Testgerät Federn lassen: An den gemessenen 84 Prozent zieht die versammelte Konkurrenz mit etwa 4 bis 11 Prozent mehr vorbei. Hier gilt aber: Im Alltagsbetrieb fällt das nicht ins Gewicht.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 706 cd/m²
Kontrast: 1358:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)
Beeindruckend ist auch der hohe Kontrast des LCD-Panels von rund 1.358:1 bei einem ansehnlichen Schwarzwert von 0,52 cd/m². Aufgrund der unschlagbaren Werte des AMOLED-Screens ist das ATIV S in dieser Disziplin unschlagbar. Den Rest der Mitbewerber kann das Z10 beim Kontrast übertrumpfen, beim Schwarzwert liegt es auf Augenhöhe. Subjektiv stellt das Blackberry Z10 Inhalte scharf und mit leuchtenden Farben dar.
Nutzt man das Blackberry Z10 draußen, muss man kaum Abstriche machen. Die hohe Luminanz wirkt den starken Spiegelungen der Glasoberfläche effektiv entgegen und ermöglicht auch bei direktem Lichteinfall eine annehmbare Ablesbarkeit.
Die Blickwinkelstabilität des Z10 ist sehr gut. Obwohl kein IPS- oder AMOLED-Panel verbaut ist, glänzt das Testgerät mit stabilen Blickwinkeln. Erst in der Praxis, bei nicht relevanten Sichtwinkeln, nimmt die Helligkeit sichtbar ab, die Bilddarstellung bleibt aber frei von Invertierungen.
Im Blackberry Z10 sorgt ein Team aus einem Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960 SoC mit einer Taktrate von 1,5 GHz und einer Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte mit 400 MHz Taktfrequenz zusammen mit einem üppig bemessenen Arbeitsspeicher von 2 GB für eine gute Anwendungsleistung. Des Weiteren ist im Z10 ein interner Flashspeicher von 16 GB (Netto: 11 GB) eingebaut, der über eine microSD-Karte mit bis zu 64 GB erweitert werden kann. Überdies können Daten via Dropbox ausgelagert und synchronisiert werden.
Aufgrund des taufrischen Betriebssystems Blackberry 10 OS sind im Store noch so gut wie keine Benchmark-Programme zu finden. Einzig der von uns verwendete Geekbench 2 bietet zumindest eine Vergleichsbasis mit Android-Smartphones und dem Apple iPhone 5. Insgesamt schneidet unser Testsample mit 1.755 Punkten sehr ansehnlich ab. Das Samsung Galaxy S3 liegt auf Augenhöhe (1.816 Zähler), das HTC One X+ und das iPhone 5 kann das Z10 abhängen.
Die browserbasierten Benchmarks bieten eine gute Vergleichsmöglichkeit mit Konkurrenzgeräten. Hier zeigt der Blackberry 10 Browser eine durchwachsene Performance. Im Mozilla Kraken V1 und dem Google Octane V1 Benchmark landet das BlackBerry Z10 auf dem vorletzten Platz im Vergleich, nur das Samsung ATIV S ist hier schlechter. Das gleiche Bild entsteht beim Peacekeeper Benchmark, in dem das Z10 nur magere 361 Punkte erreicht. Die Konkurrenz ist hier teils doppelt so leistungsfähig. Die Google V8 Tests und der Sunspider 0.9.1 festigen den Vorsprung der Mitbewerber weiter.
Im Browsermark 2.0 dreht sich das Testergebnis. Das ATIV S und das One X+ liegen um 22 respektive 10 Prozent zurück. Abermals kämpft das Galaxy S3 auf gleich hohem Niveau. Nur am iPhone 5 mit einem um 25 Prozent besseren Ergebnis kommt der Blackberry-Hoffnungsträger nicht vorbei.
Dass das Unternehmen mit dem Wegfall von kostenpflichtigen, proprietären Internetdiensten und der HTML5-Unterstützung einen wichtigen Schritt in Richtung Consumerfreundlichkeit getan hat, soll hier gesondert erwähnt werden.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
Google V8 Ver. 3 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
Google V8 Ver. 6 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Samsung ATIV S | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X+ |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Games profitieren von der integrierten Qualcomm Adreno 225 Grafiklösung deutlich. In der Blackberry World finden sich schon einige bekannte Spiele wie der Geschicklichkeitsklassiker Angry Birds Star Wars, das Tower-Defense-Spektakel Radiant Defense oder das Jetski-Rennspiel Riptide GP. Der anspruchsvolle Ego-Shooter Nova 3 ist ebenfalls erhältlich. Auch der vom Android-Store bekannte Genre-Mix PinBowl 3D und das Action-Rollenspiel Lemegeton sind vorhanden. Die Performance der repräsentativ ausgewählten Games ist durchweg als sehr gut zu bezeichnen. Der Game-Check bewies eine durchweg stabile Framerate und ein flüssiges Spielerlebnis. Die Steuerung mit dem Touchscreen und den Lage- und Beschleunigungssensoren funktionierte einwandfrei.
Sprachqualität
Die Sprach- und Hörqualität beim Telefonieren ist sehr gut. Dazu trägt maßgeblich das zweite Mikrofon inklusive Störgeräuschunterdrückung bei. Diese arbeitet selbst bei direktem Straßenlärm oder lauter Musik im Hintergrund beeindruckend zuverlässig. Hervorzuheben ist auch das geringe Grundrauschen und die hohe Maximallautstärke des Lautsprechers. Bei Testgesprächen attestierten die Gesprächspartner dem Smartphone eine klare Verständlichkeit und eine gute Lautstärke. Das mitgelieferte Headset stellt nur eine Notlösung dar und sollte bei erhöhtem Bedarf getauscht werden.
Lautsprecher
Die Soundausgabe des verbauten Lautsprechers ist vergleichsweise gut, zudem bietet er eine hohe Maximallautstärke. Das Klangbild ist trotz geringer Bässe und Mitten voll und klar, die Höhen treten nicht allzu störend in den Vordergrund. Die Klangübertragung und die Lautstärke über die 3,5-mm-Klinkenbuchse sind tadellos.
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen im praxisnahen Einsatz bleiben durchweg in einem angenehmen Bereich. Im Idle-Betrieb erwärmt sich das Blackberry Z10 mit maximal 32,2 °C kaum. Auch im Volllastbetrieb, ermittelt mit einem FullHD-Video, steigen die Temperaturen auf höchstens 36,3 °C, im Schnitt messen wir hier 34,5 °C an der Ober- und 32,5 °C an der Unterseite. Subjektiv wird das Gerät gerade mal handwarm.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch fällt im Klassenvergleich niedrig aus. Im Idle benötigt das Blackberry Z10 0,3 bis 1,7 Watt. Unter Last werden zwischen 2,3 und 3,7 Watt verbraucht. Damit kommt das Testgerät zwar speziell im Lastbetrieb nicht ganz an den Stromsparer iPhone 5 heran (maximal 2,9 Watt). Im Idle kann es die restlichen Mitbewerber deutlich unterbieten. Unter Last fällt der Vorteil etwas knapper aus (ATIV S: 3,9 W, Galaxy S3: 3,4 W, Lumia 920: 5,4 W, One X+: 4,4 W). Insgesamt eine tolle Vorstellung.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 0.3 / 1.5 / 1.7 Watt |
Last |
2.3 / 3.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Hersteller gibt für den 3G-Standby 408 Stunden an, für Videos 10 und für Audiodateien 60 Stunden. Unsere Analyse der Akkulaufzeit attestiert dem Blackberry Z10 eine gute Ausdauer. Maximal erreicht das Gerät bei minimaler Helligkeit 15 Stunden und 57 Minuten. Beim Lasttest mit einem 1.080p-Video haben wir uns wegen dem nicht deaktivierbaren Luminanzsensor eines einfachen Tricks bedient und eine LED-Lampe auf das Gerät gerichtet. Dadurch wurde die maximale Luminanz erzwungen. Nach 4 Stunden und 38 Minuten war damit Schluss. Im praxisnahen Surftest via WLAN hielt der 6,8-Wh-Akku (1.800 mAh) ganze 6 Stunden durch – die auf 150 cd/m angepasste Helligkeit erreichten wir mit der beschriebenen LED-Methode und der festen Einstellung auf 10 Prozent der maximalen Luminanz.
Im Vergleich zur Konkurrenz erreicht das Blackberry Z10 zwar bei nahezu allen Tests rund 20 weniger Akkulaufzeit, dafür verfügt die Konkurrenz auch über stärkere Akkus. So erreicht das Samsung ATIV S maximal gut 5 Stunden mehr Laufzeit, beim Lumia 920 und dem iPhone 5 sind es gar 6,5 Stunden mehr. Das One X+ erzielt immerhin noch 4 Stunden mehr – im Schnitt also ein Plus von 5 Stunden bei etwa 10 bis 20 Prozent stärkeren Akkus. Das sparsame iPhone 5 bildet mit einem 5,45-Wh-Akku (1.440 mAh ) die Ausnahme. Kurioserweise dreht sich dieses Bild beim Lasttest. Hier hält das Testgerät etwa doppelt so lange durch, nur das Galaxy S3 reicht fast heran.
Blackberry steht unter Zugzwang – das Z10 stellt DEN Hoffnungsträger des kanadischen Konzerns im Kampf gegen die etablierte Touchscreen-Konkurrenz dar. Nach unserem Test können wir dem Smartphone gute Chancen einräumen. Warum? Nun, weil das Z10 zunächst mal ein zeitloses, edles Äußeres vorweisen kann. Zumal ist es stabil und besticht mit einer tollen Verarbeitung. Doch auch mit den inneren Werten weiß der 4,2-Zöller zu überzeugen. Dafür sorgen zum einen ein potenter Qualcomm Snapdragon S4 SoC mit Adreno 225 Grafik und üppigen 2 GB RAM sowie eine gute Ausstattung. Beispielsweise sind Micro-HDMI, WLAN a/b/g/n, Bluetooth 4.0, NFC, GPS und LTE an Bord – noch Fragen? Zum anderen begeistert das derzeit hellste Display in einem Smartphone mit brillanter Bilddarstellung und einem flotten und präzisen Touchscreen. Die pfiffige, intuitive Bedienbarkeit und das tolle Multitasking- und Tastatur-Konzept legen noch einen drauf. Die Anwendungsleistung ist ebenfalls sehr gut. Weitere Pluspunkte sind die ordentlichen Akkulaufzeiten, ein wechselbarer Akku und der durch microSD-Karten erweiterbare Speicher von 16 GB. Von den intelligenten Business-Features ganz zu schweigen.
Zugegeben, die Kameramodule sind nur Durchschnitt, das Zubehör nicht gerade umfangreich und die Glasoberfläche könnte etwas stabiler sein. Die Bedienung des neuen Betriebssystems Blackberry 10 OS benötigt außerdem etwas Eingewöhnungszeit, außerdem muss das Angebot im Store noch kräftig zulegen. Insgesamt sind das unserer Meinung nach keine allzu schwerwiegenden Kritikpunkte.
Bekommt das Blackberry Z10 also unsere Kaufempfehlung? Wir möchten es so ausdrücken: Ein Straßenpreis von derzeit rund 530 Euro (UVP: 629 Euro) ist kein Pappenstiel. Wer aber ein aktuelles Flaggschiff-Smartphone sein Eigen nennen möchte und für das neue Betriebssystem offen ist, sollte sich das Gerät dringend näher ansehen.