Test Google Nexus 5 Smartphone
Google hat den Fertigungsauftrag für das Nexus 5 erneut an LG vergeben. Offensichtlich war die Android-Schmiede mit der gelieferten Hardware im Nexus 4 sehr zufrieden. Der südkoreanische Konzern hat erst vor kurzem sein neuestes Flaggschiff vorgestellt. Das LG G2 verfügt daher über eine nahezu identische Hardwarezusammenstellung. Unter dem Kunststoffgehäuse des Nexus 5 arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 800 mit 2,26 GHz pro Kern und einem Arbeitsspeicher von 2 GB. Das Full-HD-Display misst 4,95 Zoll und wird von Corning Gorilla Glas 3 geschützt. Bei der Kameraauflösung hat sich nichts verändert, dafür gibt es eine lang ersehnte Neuerung im Vergleich zu dem Nexus 4 – das eingebaute LTE-Modul. Derzeit ist die Auswahl an Smartphones mit dem Snapdragon 800 groß, jedoch besitzt nur das LG G2 einen ähnlich großen Screen. Das Galaxy Note 3 misst 5,7 Zoll, das Sony Xperia Z Ultra kommt dabei sogar auf 6,4 Zoll und schimpft sich trotzdem weiterhin "Smartphone". Ob sich das Nexus 5 von den Kontrahenten abheben kann und sich als Wunderwaffe von Google erweist, werden wir in den kommenden Zeilen für Sie aufbereiten. Eins ist jedoch bereits klar. Das Hardwaredatenblatt liest sich sehr gut und noch attraktiver ist der Kaufpreis – mit 350 Euro für die 16 GB Version und 400 Euro für 32 GB, hat die Konkurrenz nichts zu lachen.
Der Gehäuserand des Nexus 4 besteht aus dem gleichen Material, aus dem nun die komplette Rückseite des Nexus 5 hergestellt ist. Google und der Auftragsfertiger LG verabschieden sich von der Glas-Rückseite und greifen zu mattem, griffigem Polycarbonat. Der Werkstoff fühlt sich wertig und stabil an. Bei punktuellem Druck oder bei Verwindungen können wir keine Verarbeitungsmängel feststellen. Im Gegensatz zum Gehäuse des LG G2 drängt sich nicht permanent der Gedanke auf, das Gerät könnte einem aus der Hand gleiten, weil die Rückseite derart glatt ist. Die leicht gewölbten Seitenkanten verstärken den positiven Eindruck der Haptik nochmals.
In der Länge ist das Nexus 5 etwas kürzer (137,84 mm) als das LG G2 (138,5 mm). Gleiches messen wir bei der Breite (69,17 mm) und der Dicke (8,59 mm). Dem G2 muss man jedoch zu Gute halten, dass ein um 0,2 Zoll größeres Display verbaut wurde. Mit Erfolg hat Google sein neustes Flaggschiff auf Diät gesetzt. Stolze 9 Gramm leichter ist das Nexus 5 (130 Gramm) im Vergleich zu seinem Vorgänger.
Eine sonderbare Anordnung der Tasten, wie es beim LG G2 der Fall ist, sucht man vergebens. Das war Google offensichtlich zu viel Innovation auf einmal – Schade eigentlich, denn die gewöhnungsbedürftige Anordnung hat uns beim Test des G2 bereits nach kurzer Zeit sehr gut gefallen. Wie bei vielen Smartphones ist der Power-Button an der rechten, oberen Seite vorzufinden und die Lautstärkewippe liegt diesem gegenüber. Der 3,5-mm-Klinkenanschluss befindet sich an der Kopfseite und der USB-Port ist, genau wie die Stereo-Lautsprecher, an der Unterseite angebracht.
Das Nexus 5 ist derzeit in zwei Farbvarianten (schwarz, weiß) erhältlich und kann entweder mit 16 oder 32 GB erworben werden. Unser Testmodell verfügt über 16 GB Speicher. Leider ist dieser nicht erweiterbar und auch der Akku kann nicht getauscht werden. Die Spezialisten von ifixit.com haben dem Nexus 5 jedoch eine gute Reparierbarkeit bestätigt.
Software
Genauso groß wie der Hype um das Nexus 5 ist auch der um die neue Android Version. Unser Testgerät ist das erste Smartphone mit Android 4.4 KitKat. Die optischen Anpassungen stechen sofort ins Auge, denn alles sieht etwas frischer aus. Die Statusleiste und die Navigationsleiste sind transparent, was zur Folge hat, dass das Display etwas größer wirkt. Innerhalb geöffneter Apps lassen sich beide Leisten ausblenden, was dementsprechend einen Platzgewinn auf dem Display nach sich zieht. Dies funktioniert nur, sofern die Applikation diese Funktion unterstützt. Generell hat Google viele Anwendungen und Einstellungen aufgehübscht. So bekommen einige Apps neue Logos und auch innerhalb dieser findet man oftmals ein neues Design. Beispielsweise bei der Telefonfunktion oder auch der Nachrichten-App, welche komplett durch „Hangouts“ ersetzt wurde. Ebenso runderneuert wurde die Office-Funktion, die nun mit der Google-App „Quick Office“ vorinstalliert ist. Interessant ist die effiziente Eingliederung des Druckdienstes. Ist das Smartphone mit "Google Cloud Print“ oder „HP ePrint Drucker“ verbunden, können Dokumente spielend von überall gedruckt werden. Erfreulich ist die stärkere Integration von „Google Now“. Der Vorhersagedienst für alle Lebenslagen hat jetzt eine eigene Homescreen-Seite gewidmet bekommen und ist omnipräsenter.
Neben den zahlreichen neuen Funktionen, wurde ebenso viel an der Performance des Systems gearbeitet. Unter der Haube sorgen viele neue Features für ein flüssiger laufendes System und ein ressourcenschonendes Arbeiten. Das äußert sich beispielsweise darin, dass Android 4.4 bereits auf Geräten installiert werden kann, welche nur über 512 MB Arbeitsspeicher verfügen. Ein weiteres Indiz für das noch nicht komplett ausgeschöpfte Potenzial von Android 4.4 ist die implementierte, aber deaktivierte Funktion der neuen virtuellen Maschine ART (Android Runtime). Diese Kompilierungsmethode soll die altbekannte Umgebung des Dalvik Runtime in naher Zukunft ablösen und für Performanceschübe sorgen.
Kommunikation & GPS
In diesem Testabschnitt kann das Testgerät seine Modulvielfalt ausspielen. Nahezu das komplette Anschluss- und Modul-Portfolio ist im und um das Nexus 5 vertreten. Das performante WLAN-Modul macht hierbei den Anfang und funkt gemäß 802.11 a/b/g/n/ac mit hoher Geschwindigkeit im Dual-Band-Modus (2,4 GHz und 5 GHz). Sofern eine entsprechende Infrastruktur verfügbar ist, können hohe Transferraten erreicht werden. Außerhalb eines WLANs stellt das Testgerät die Verbindung zum mobilen Internet, vorzugsweiße per LTE, her. Sofern kein entsprechender Mobilfunkvertrag abgeschlossen wurde, greift das Smartphone automatisch auf UMTS zurück. Dabei liegen die Downloadraten bei maximal 42,2 Mbit/s. Im Nahbereich kommt Bluetooth in Version 4.0 zum Einsatz. Wird der Abstand zwischen Smartphone und Endgerät noch geringer, kann auf das NFC-Modul zurückgegriffen werden. Damit soll auch das Bezahlen mit dem Nexus 5 realisiert werden. Quer durch verschiedene Testreihen und über den kompletten Testzeitraum hinweg, konnten wir keine unerklärlichen Verbindungsabbrüche feststellen. Die Sende- und Empfangsleistung der Module überzeugt uns zudem ebenfalls.
Das aGPS-Modul verleiht dem Nexus 5 die Fähigkeit, als nahezu vollwertige Navigationslösung genutzt zu werden. Bereits innerhalb geschlossener Räume kann, mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit, eine Verbindung hergestellt werden. Die Dauer des Sat-Fixes ist hierbei maßgeblich von der Qualität der bestehenden Internetverbindung abhängig. Um die Genauigkeit des Moduls im Außenbereich transparenter zu gestalten, haben wir den GPS-Empfänger mit einem Referenzprodukt des Herstellers Garmin verglichen. Das kürzlich getestete Apple iPhone 5S kann in dieser Disziplin eine absolute Spitzenleistung abrufen. Leider ist das bei Googles Vorzeigemodell absolut nicht der Fall. Auf der Landkarte von „Google Maps“ sieht unsere Fahrradtour eher wie eine abgehackte Trackingtour über Stock und Stein aus. Bei der Passage durch dicht bewaldetes Gebiet, macht es sich das Modul leicht und zeichnet lediglich die Luftlinie ein. Das Endergebnis ist daher nicht zufriedenstellend, denn das Nexus 5 hat beachtliche 500 m von unserer Testfahrt unterschlagen. Bei größeren Fahrradtouren oder bei Joggingaktivitäten ist diese Differenz nicht zu vernachlässigen.
Kameras & Multimedia
Gleicher Hersteller, unterschiedliche Kameramodule. Beim LG G2 verfügt die Hauptkamera über einen Sensor mit einer maximalen Auflösung von 13 MP. Die geschrumpfte Ausführung ist im Nexus 5 vertreten. Mit 8 MP löst die Kamera zwar immer noch hoch auf, dennoch muss man mit Abstrichen in der Detailtreue rechnen. Die Fronkamera verfügt sogar nur über magere 1,3 MP. Wie man es von der Stock-Kamera des Android-Betriebssystems kennt, ist die Software spartanisch ausgestattet. Aktuelle Smartphones, beispielsweise von Samsung, verfügen über zahlreiche Kamerafunktionen für jede erdenkliche Situation.
Der Sensor des LG G2 ist zwar in der Lage, deutlich mehr Details auf den geschossenen Bildern festzuhalten, jedoch ist das Ergebnis des Nexus 5 durchaus überzeugend. Die Detailschärfe ist durchgängig in hohem Maße vorhanden und auch die Bilder stellen die Originalfarben des Motivs korrekt dar. Mit schlecht ausgeleuchteten Bildpassagen hat die Kamera Probleme, was zu Bildrauschen und einer unkenntlichen Bereichsdarstellung führen kann. Abhilfe schafft hierbei die HDR-Funktion, jedoch sollte man davon keine Wunder erwarten. Im Vergleich zu dem Kameramodul des Nexus 4 haben Google und LG nachgelegt und erzielen nun ein sichtbar besseres Resultat.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Nach über einer Woche Nutzung haben wir etliche Stunden mit dem Smartphone telefoniert. Sofern die Netzabdeckung in ausreichender Qualität zur Verfügung steht, haben wir an der Sprachqualität nichts auszusetzen. Die Gegenseite bestätigt eine klare Stimmwiedergabe ohne jegliche Störgeräusche. Die eingebaute Freisprechfunktion könnte hingegen etwas lauter sein. Sofern man diese im Auto nutzen möchte, wird die Kombination aus Lautsprecher und Mikrofon an ihre Grenzen gebracht. Leider legt Google kein Headset dem Lieferumfang bei, daher muss man sich an optionalem Zubehör bedienen oder auf die mäßige Freisprechfunktion zurückgreifen.
Zubehör & Garantie
Hat man das Smartphone über den Google Play Store erworben kann man 12 Monate lang von seinem Garantieanspruch Gebrauch machen. Sofern das Nexus 5 im freien Handel bezogen wurde, kann man die Garantie 24 Monate ab Kaufdatum in Anspruch nehmen. Trotzdem gilt die Gewährleistung insgesamt 24 Monate – auch für das im Play Store gekaufte Gerät. In beiden Fällen kann die Garantie auf einen Defekt des Akkus nur 6 Monate lang geltend gemacht werden.
Dem Lieferumfang legt Google ein modulares Netzteil bei. Auf ein In-Ear-Headset oder weitere Zugaben muss der Käufer verzichten. Wer ein Original-Cover möchte, kann dies ebenfalls im Play Store für 29,99 Euro bestellen.
Eingabegeräte & Bedienung
Der LCD-Screen reagiert sehr präzise und kann mit bis zu zehn Fingern gleichzeitig bedient werden. Getätigte Eingaben werden nahezu ohne Verzögerung umgesetzt und auch die Drehung des Displays um jeweils 90° nimmt kaum Zeit in Anspruch. Durch die relativ große Darstellung der Icons und Navigationssymbole, ist eine hohe Treffsicherheit gewährleistet. Ein Nachteil von großen Symbolen ist der verbleibende Raum auf dem Display. Im Vergleich zum Homescreen des LG G2 finden signifikant weniger Anwendungen Platz. Genau wie im Hochkant-Modus, belegt die vorinstallierte Tastatur im Landscape-Modus weniger als 50 % des Displays.
Viele Hersteller machen es vor. Die Displays der aktuellen Flaggschiffe werden zunehmend größer. Auf Anhieb fällt uns kein Modell ein, bei dem der Nachfolger ein kleineres Display besitzt. Dabei fällt auch Google nicht aus dem Rahmen und verpasst dem Nexus 5 ein um fast 0,3 Zoll größeres Panel. Der Screen misst exakt 4,975 Zoll und löst die Displayinhalte mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf, was Full-HD entspricht. Das LCD-IPS-Panel ist von Corning Gorilla-Glas 3 geschützt und liefert 445 ppi. Eine etwas höhere Pixeldichte als beim LG G2, da dessen Display minimal größer ist (5,2 Zoll).
Mit dem X-Rite i1pro 2 haben wir die Eigenschaften genauer untersucht. Im Durchschnitt erreicht der Screen eine Luminanz von 469 cd/m², was eine deutliche Verbesserung zum Nexus 4 (275,3 cd/m²) darstellt und ebenfalls ca. 140 cd/m² heller ist als beim LG G2. Die Homogenität ist mit 94 % auf einem sehr hohen Niveau und übertrumpft die des iPhone 5S oder des LG G2 um Längen. Dank 0,49 cd/m² ist der Schwarzwert angemessen niedrig und kann einen mehr als zufriedenstellenden Kontrast (957:1) aufrufen. Im Vergleich zum Vorgängermodell steigt der Schwarzwert leicht an (0,24 cd/m²), was allerdings subjektiv betrachtet, keine spürbare Verschlechterung nach sich zieht.
Ein Ärgernis sind unserer Meinung nach die softwaregestützten Navigations-Buttons. Dadurch werden ca. 5 mm des nutzbaren Displays blockiert. Nur bei gewissen Anwendungen stehen die kompletten 5 Zoll zur Verfügung, denn dort werden die Navigationsleiste und die Statusleiste ausgeblendet. Ein Problem, mit dem auch das LG G2 zu kämpfen hat, jedoch souverän bei der Samsung Galaxy-Reihe gelöst wird. Navigationstasten befinden sich dort außerhalb des Displays und werden zudem vom physikalischen Home-Button unterstützt.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 469 cd/m²
Kontrast: 957:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
ΔE Color 2.05 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.45 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2
Die Farbdarstellung des Nexus 5 überrascht uns im positiven Sinn. Zwischen der Soll- und Ist-Darstellung der Farben lässt sich nur bei Rot und Blau ein minimaler Unterschied erkennen. Die restlichen Farben werden sehr originalgetreu angezeigt. Daher gibt es auch nur geringe DeltaE-2000-Abweichungen. Der durchschnittliche DeltaE-2000-Wert liegt bei 2,05 und im Maximum bei 3,81. Damit muss sich auch das brandneue iPhone 5S mit durchschnittlich 2,67 geschlagen geben und vom bescheidenen Wert des LG G2 ganz zu schweigen. Im AdobeRGB-Modus steigt DeltaE-2000 auf durchschnittlich 3,47 an, ist damit aber immer noch besser positioniert als beim iPhone 5S (4,06).
Die Graustufendarstellung kann uns ebenfalls überzeugen, denn diese ist sehr homogen und deckungsgleich mit der Idealkurve. Insgesamt liefert das Display des Nexus 5 ein hervorragendes Resultat ab. Selbst das im iPhone 5S verbaute Panel zieht den Kürzeren und muss sich geschlagen geben.
Dank hoher durchschnittlicher Helligkeit und einem Kontrast, fast im vierstelligen Bereich, ist der Displayinhalt sehr gut ablesbar. Das spiegelnde Display muss unter starker Sonneneinstrahlung dennoch mit Reflexionen zurechtkommen. Hier kann eine matte Displayschutzfolie aufgebracht werden. Dadurch wird die Brillanz des Displays etwas verringert und es wirkt zudem leicht grisselig. Somit ist die matte Folie auch keine Wunderwaffe, denn man erkauft sich mit geringeren Spiegelungen ein etwas schlechteres Displaybild.
Wie könnte es anders sein – das IPS-Panel liefert ein zufriedenstellendes Ergebnis. Bei spitzen Blickwinkeln ist die Farbtreue auf hohem Niveau und bestätigt unsere Vorstellung von einem guten IPS-Panel. Ehrlich gesagt haben wir auch kein anderes Ergebnis erwartet. Ein Flaggschiff ohne dementsprechend gute Blickwinkelstabilität sucht man mittlerweile vergebens – erfreulicherweise.
Der SoC im Nexus 5 ist ein alter Bekannter und kommt derzeit in vielen Topmodellen zum Einsatz. Qualcomm hat mit dem Snapdragon 800 ein extrem hochwertiges Stück Hardware an den Start gebracht. Dieser hört auf den Namen MSM8974 und verrichtet die Arbeit gemäß dem Befehlssatz ARMv7. In diesem Testgerät wird eine Taktrate von 2,26 GHz pro Kern abgerufen. Die vier Krait-Kerne werden von der Adreno 330 (450 MHz) unterstützt und sind daher in der Lage, QFHD-Filme (2160p) wiederzugeben. Auch wenn der LTE-fähige Chipsatz „nur“ innerhalb der 32-bit-Technologie seine Arbeit verrichtet, ist er dennoch auf einer Geschwindigkeitsebene mit dem Prozessor des iPhone 5S – zumal es derzeit keine 64-bit-kompatible Apps gibt. Ebenso kommt dieser SoC im LG G2, im Sony Xperia Z Ultra und im kürzlich getesteten Samsung Galaxy Note 3 zum Einsatz. Beim zuletzt genannten Topmodell der Galaxy Note-Reihe wurde sogar ein USB 3.0-Port verbaut. Auf dieses Feature muss beim Nexus 5 leider verzichtet werden.
Trotz ähnlicher Hardware in den android-basierten Highend-Geräten ist der Unterschied in den Benchmarkergebnissen nicht unerheblich. Wenngleich eine subjektive Differenz kaum festzustellen ist. Die erste Hürde muss das Nexus 5 in Form der synthetischen Laufzeittests nehmen. Als erstes fällt uns ins Auge, dass unser Testgerät nahezu keine Chance gegen die Ergebnisse des iPhone 5S hat, denn mit bis zu 445 % ist es diesem, bei „Linpack for Android“, unterlegen. Generell lässt sich sagen, dass sich alle vier Android-Topmodelle bei den Top-Scores abwechseln. Es ist kein eindeutiger Sieger im Google-Lager zu identifizieren, jedoch kann festgestellt werden, dass die Leistung, im Vergleich zum Vorgänger, deutlich angehoben wurde.
Epic Citadel - Ultra High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - System (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
Apple iPhone 5S | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
In Bezug auf das iPhone 5S stellt sich das gleiche Bild ein, wie es bei den vorangehenden Benchmarks der Fall war. Nahezu uneinholbar drängt sich das Flaggschiff von Apple auf Platz 1. Zunehmend öfter kann sich das Nexus 5 vor die Android-Konkurrenz drängen. Daran ist sicherlich auch die Integration von Googles Chrome beteiligt. Bei den meisten Tests kann sich das Lumia 1020 nicht gegen die getesteten Topmodelle behaupten.
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
Apple iPhone 5S | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Google Nexus 4 | |
Nokia Lumia 1020 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
Apple iPhone 5S | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Google Nexus 4 | |
Nokia Lumia 1020 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
Apple iPhone 5S | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Google Nexus 4 | |
Nokia Lumia 1020 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
Apple iPhone 5S | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Google Nexus 4 | |
Nokia Lumia 1020 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
HTC One |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Google Nexus 4 | |
Nokia Lumia 1020 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bezugnehmend auf die Geschwindigkeit des Flashspeichers muss ganz eindeutig mit Abstrichen gerechnet werden. Das Galaxy Note 3, sowie das LG G2 erreichen sequentielle Leseraten (256 KB) von über 100 MB/s – davon kann unser Testgerät nur träumen. Überraschend ist, dass das Google Nexus 4 bei zufälligen Schreib- und Lesezugriffen mehr Performanz zeigt als der Nachfolger. Im Bereich des Flashspeichers hat Google offensichtlich nicht das Maximum aktueller Hardware verbaut.
Videos & Spiele
2,26 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher und ein geeigneter SoC für die Wiedergabe von QFHD-Material. Nach diesen Fakten sollten eigentlich alle Fragen, die Video- und Spieletauglichkeit betreffend, geklärt sein.
Dennoch gehen wir etwas detaillierter auf diesen Testabschnitt ein. Mit diversen Trailern, in unterschiedlichen Qualitäten haben wir überprüft, ob der SoC leistet, was er verspricht. Mit bis zu 20,8 MBit/s werden unsere Ultra-High-Definition-Trailer abgespielt. Bei der kompletten Sequenz konnten wir keine Ruckler oder Bildfehler feststellen. Alles wurde zu unserer Zufriedenheit mit dem vorinstallierten Google-Player abgespielt. Daher ist es wenig verwunderlich, dass jedes erdenkliche Spiel aus dem Play Store problemlos genutzt werden kann.
Temperatur
Trotz hoher Leistungsfähigkeit beobachten wir geringe Temperaturen unter Last. Hierbei messen wir im Durchschnitt auf der Vorderseite 33,5 °C und auf der Rückseite nur 32,4 °C. Auch bei den Maximalwerten verhält sich alles im Rahmen. Das LG G2 erreicht etwas höhere Werte (3 °C – 4 °C) und pendelt sich im Bereich des iPhone 5S ein. Durchschnittlich 28 °C werden auf der Vorderseite abgerufen, wenn das Smartphone keine rechenintensiven Anwendungen erledigen muss. Auf der Rückseite ist es nochmals etwas kühler (26,6 °C). Auch hier kann sich das Nexus 5 gegenüber dem iPhone-Flaggschiff und dem LG G2 behaupten, auch wenn der Unterschied nur von geringer Natur ist.
Das Netzteil behält ein einigermaßen kühles Gehäuse. An der Oberfläche messen wir unter Volllast maximal 34,5 °C.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
An der Geräteunterseite befinden sich rechts und links der USB-Schnittstelle die Lautsprecher. Die Anordnung ist identisch mit der beim Stiefschwestermodell, dem LG G2. Diese Positionierung der Lautsprecher hat den Vorteil, dass diese nicht verdeckt werden, wenn das Smartphone auf einem ebenen Untergrund liegt.
Ab ca. 70 % der Lautstärke werden die Höhen plötzlich deutlich angehoben und es entsteht ein unangenehmes Klangbild, hervorgerufen durch Übersteuern. Dieser Unterschied wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass der Klang bei geringeren Pegeln etwas dumpf wirkt. In diesem Testbereich drängt sich die Frage auf, ob denn der humane Kaufpreis eine Ursache für die mäßigen Lautsprecher ist. Leider fällt es etwas schwer, das In-Ear-Headset anzuschließen und zu testen, denn Google legt keines zum Lieferumfang des Nexus 5 bei. Dennoch ist die Kopplung via Bluetooth schnell erfolgt und hilft aus dem Schlamassel, sofern ein kompatibles Endgerät zur Verfügung steht.
Energieaufnahme
Generell wird oft davon ausgegangen, dass gleiche SoCs auch gleiche Energieaufnahmen benötigen. Trotzdem spielen weitere Faktoren eine entscheidende Rolle. Bei diesem Testmodell messen wir unter Last zwischen 4,3 und 8,4 Watt. Bei dem erheblich größeren Galaxy Note 3 werden maximal 6,5 Watt benötigt und das immer noch etwas größere LG G2 ist sogar mit nur maximal 4,8 Watt zufrieden gestellt. Das verbaute Display und dessen Technologie spielt somit eine nicht zu verachtende Rolle. Dümpelt das Nexus 5 nur vor sich hin, werden zwischen 0,3 und 1 Watt verbraucht. Hierbei ist das Galaxy Note 3 mit bis zu 1,4 Watt etwas stromhungriger und auch das LG G2 genehmigt sich mehr Strom aus dem Akku (1,4 Watt). Sofern das Gerät komplett ausgeschaltet ist, können wir keinen Strom messen. Erst im Standby-Modus zeigt uns das Voltcraft VC 940 einen Verbrauch von 0,1 Watt an. Sparsam ist das Nexus 5 somit nur, sobald wenig leistungsintensive Arbeiten anfallen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.3 / 0.8 / 1 Watt |
Last |
4.3 / 8.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Ein derzeit immer wieder heiß diskutiertes Thema stellt die Akkulaufzeit dar. Kaum ein aktuelles Smartphone in der 5-Zoll-Displayklasse schafft es, einen kompletten Tag bei moderater Nutzung zu überdauern. Ein großes Gerät, wie es das Galaxy Note 3 ist, hat einen Vorteil. Das Gehäuse liefert eine Menge Platz für einen großen Akku. Daher liefert das übergroße Tablet eine gute Performance in Sachen Akkulaufzeit. In den vergangenen Wochen hat uns besonders das LG G2 überrascht, denn es ist mit einem 3.000 mAh-Kraftwerk ausgestattet und liefert fabelhafte Laufzeiten. Die 2.300 mAh des Nexus 5 lassen bereits vermuten, dass das respektable Ergebnis des Stiefschwester-Modells nur schwer zu toppen ist. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Nexus 5 unter Last eine höhere Energieaufnahme besitzt. Immerhin hat der Akku im Vergleich zum Nexus 4 ein Upgrade erhalten.
Das Volllastszenario simulieren wir mit der App „Stability Test“. Zudem ist die Displayhelligkeit maximal und alle Funkmodule sind aktiviert. Nach 3 Stunden und 8 Minuten meldet uns der Füllstandsgeber, dass eine erneute Ladung notwendig ist. Die maximale Gerätelaufzeit, bei eingeschaltetem Display, beläuft sich auf 18 Stunden und 27 Minuten. Den Mix aus beiden Fallbeispielen ermitteln wir unter Zuhilfenahme eines Internetskripts, welches alle 30 Sekunden eine neue Website öffnet. Zudem ist das Display auf 150 cd/m² gedimmt. Stolze 12 Stunden und 14 Minuten hält das Smartphone durch. Im Vergleich zum iPhone 5S ist im WLAN- und im Last-Modus eine bessere Laufzeit möglich. Gegen das LG G2 hat das Nexus 5 jedoch nur unter Volllast ansatzweise eine Chance.
Genau wie beim Nexus 4 macht Google den Konkurrenten das Leben schwer. Für 350 Euro kann die 16-GB-Version des Smartphones erworben werden. Für den doppelten Speicherplatz (32 GB) muss ein Aufpreis von 50 Euro gezahlt werden. Beide Speichervarianten sind in Schwarz und Weiß erhältlich. Sony, Samsung und LG haben es mit einer ähnlichen Hardwarekombination bereits vorgemacht. Der verbaute Qualcomm Snapdragon 800 ist extrem leistungsstark und ermöglicht ein sehr flüssiges Arbeiten. In unserem Testgerät taktet der Quad-Core mit 2,26 GHz und verfügt über 2 GB Arbeitsspeicher. Auch wenn das iPhone 5S und das LG G2 oftmals bessere Benchmarkergebnisse erzielen, ist dieser Unterschied subjektiv nicht festzustellen. On top ist die Adreno 330-GPU in der Lage, Videos in QFHD-Auflösung abzuspielen und auf dem 5-Zoll-Display in einer unglaublich hohen Brillanz darzustellen. Hierbei ermitteln wir mit unseren Messgeräten sehr gute Werte, die Farbdarstellung und Farbtreue betreffend – absolute Spitzenklasse im Smartphone-Segment. Zudem ist das Display mit durchschnittlich 451,7 cd/m² ziemlich hell und homogen ausgeleuchtet (94 %).
Das LTE-fähige Smartphone ist mit allen gängigen Kommunikationsmodulen ausgestattet und lässt in diesem Bereich kaum Wünsche offen. Besonders angetan sind wir von der Verarbeitung des Gehäuses. Beim LG G2 stellt die Rückseite ein kleines Ärgernis dar, denn diese glänzende Polycarbonat-Rückseite ist rutschig und wirkt nicht derart hochwertig, wie es beim Nexus 5 der Fall ist. Bezogen auf die Akkulaufzeit spielt das LG G2 in einer anderen Liga. Mit 2.300 mAh hat das Nexus 5 nicht wirklich eine Chance gegen das Flaggschiff von LG. Nach etlichen Tagen des Testens und Arbeitens mit dem Smartphone konnte es uns nicht vollends überzeugen. Zwar ist der Kaufpreis mit 350 bzw. 400 Euro sehr fair, dennoch sehen wir im LG G2 (Straßenpreis: 449 Euro, 16 GB) mehr Potenzial, auch wenn das G2 aktuell ein Schattendasein fristet.
Boot Loop Problem
Update vom 22.09.2016 - Unser altes Redaktionsgerät hat nun das "Boot Loop" Problem ereilt. Hier schaltet sich das Gerät kontinuierlich ein und aus. Es ist kurz das Google Logo zu sehen (manchmal mit kurzer Vibration begleitet) und nach einiges Sekunden schaltet es sich wieder aus. Dies ist ein bekanntes Hardwareproblem des Nexus 5, der Einschaltknopf bleibt intern hängen. Manchmal hilft ein häufiges drücken des Knopfes bzw leichtes Klopfen auf der Rückseite. Wir mussten unser Gerät jedoch auseinandernehmen und den Button ausbauen. Nur so konnten wir das Nexus 5 noch einschalten und benutzen.