Test Apple iPhone 5S Smartphone
Auf dem jährlich üblichen iPhone-Event am 10. September im kalifornischen Cupertino hat Apple neben dem bunten iPhone 5c auch sein neues Flaggschiff vorgestellt – das iPhone 5s. Doch was ist wirklich neu und lohnt sich für iPhone-5-Besitzer der Umstieg?
Nun, neben dem statt in Schwarz-Graphit nun in "Space Grey" und alternativ in Weiß-Silber oder Weiß-Gold gehaltenen Gehäuses hat sich optisch wenig getan. Das IPS-Display in 4 Zoll löst noch immer mit 1.136 x 640 Pixeln auf, etwas heller ist es allerdings geworden. Die leicht verbesserte Kamera bekam einen Doppel-LED-Blitz angeflanscht und statt dem konventionellen Home Button verbaut Apple jetzt eine Version mit integriertem Fingerabdruckleser. Damit lässt sich das iPhone 5s flott entsperren oder Store-Käufe unkompliziert und ohne Passworteingabe bestätigen. Neben letzterer Hardware-Neuerung stellen der nagelneue Apple A7-SoC mit integrierter Imagination PowerVR G6430 Grafiklösung und der Apple M7 Co-Chip die wohl größte und wichtigste Neuerung dar. Zudem verarbeitet der integrierte LTE-Chip nunmehr alle in Deutschland nutzbaren Frequenzbereiche. Natürlich wird auch das neue Topmodell mit dem aktuellen Betriebssystem iOS 7.02 ausgeliefert. Das iPhone 5s ist wie gewohnt mit fest integriertem Speicher in Größen von 16, 32 und 64 GB erhältlich. Dank stärkerem Akku soll das Smartphone nunmehr bis zu 10 Stunden Gesprächszeit mit 3G bieten.
Zumindest preislich ist alles beim alten geblieben: Ab 699 Euro (UVP) ohne Vertrag fängt der Spaß an mit der hier getesteten 16-GB-Version. Ob die wirklich fast doppelt so schnell ist wie das iPhone 5, wie es Apple verspricht, das klärt unser ausführlicher Testbericht. Außerdem klären wir, wie und ob es sich gegen die Konkurrenz behaupten kann. Die ist nämlich mittlerweile sehr zahlreich und stark vertreten. Das Testgerät iPhone 5s muss sich gegen die Flaggschiffe der Mitbewerber durchsetzen. Im Android-Lager geht es traditionell am heißesten her: Das Samsung Galaxy S4, das HTC One, das Sony Xperia Z1 und LG G2 liefern sich ein sehr knappes Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei den Windows-8-Phones stechen das Nokia Lumia 1020 und das Nokia Lumia 925 aus der Masse heraus. Und nicht zuletzt im eigenen Hause lauern das iPhone 5 und das iPhone 5c.
Das Gehäuse des Apple iPhone 5s blieb im direkten Vergleich zu dem Unibody-Chassis des Vorgängers iPhone 5 nahezu unverändert – bis auf den neuen Doppelblitz neben dem rückseitigen Kameramodul und den neuen Home Button mit integriertem Fingerabdruckleser. Folglich gelten fast dieselben positiven wie auch negativen Eigenschaften des Vorgängers, die Sie im ausführlichen Testbericht zum iPhone 5 nachlesen können.
Die Farbauswahl hat sich indes vergrößert. So stehen neben den weiß-silberfarbenen nun auch weiß-goldfarbene Smartphones zur Auswahl. Die schwarze Variante, die in der ersten Produktcharge des iPhone 5 noch mit kratzeranfälliger Beschichtung aufwartete, wurde nun leicht aufgehellt und kommt in Spacegrau mit schwarzen, gläsernen Akzenten. Unser Testgerät weist eine sehr robuste Farbbeschichtung auf und ist auch nach einem längeren Testzeitraum nicht von unschönen Kratzern verunziert. Die Verarbeitungsqualität liegt mit edlen Materialien und durchweg gleichmäßigen Spaltmaßen auf Topniveau.
Auch Abmessungen und Gewicht entsprechen exakt den Werten des iPhone 5: 112 g und Maße von 58,6 x 123,8 mm bei einer Dicke von 7,6 mm sind nach wie vor State of the Art für ein 4-Zoll-Smartphone aus Aluminium.
Hier ist bei Apple traditionell Schmalhans der Küchenmeister. Eine 3,5-mm-Audiobuchse und ein Lightning Port, beide an der Unterkante des Gehäuses angeordnet, sowie ein Slot für Nano-SIM-Karten auf der rechten Seite – das war's. Will man ein Micro-USB-Ladekabel anschließen, muss man immer noch einen 19 Euro teuren Adapter von Lightning auf Micro-USB-2.0 dazukaufen – der sollte eigentlich zum sowieso schon schlanken Lieferumfang zählen. Dazu gesellen sich die üblichen iPhone-Bedienelemente. Neben den Lautstärkereglern und dem Stummschalter links befindet sich an der Oberkante der Powerknopf. Auch hier also keine Veränderungen zum Vorgänger iPhone 5. Neu ist einzig der revidierte Home Button mit Touch ID, doch dazu später mehr.
Software
Als Betriebssystem fungiert beim Iphone 5s das runderneuerte iOS 7. Das Testsample hat die zum Testzeitpunkt aktuellste Version 7.02 installiert, ein Update auf 7.03 dürfte jedoch bald folgen, um weitere Kinderkrankheiten des erst seit September erhältlichen OS auszumerzen. Alle weiteren Infos zum Betriebssystem sind in unserem Testbericht zum iPhone 5c ausführlich beschrieben.
Die derzeitigen Gerüchte, das iPhone 5s habe mit doppelt so vielen App-Abstürzen zu kämpfen wie das iPhone 5 oder iPhone 5c, können wir im Testverlauf nicht bestätigen. Das Smartphone läuft nicht weniger stabil als der Dauertestkandidat iPhone 5. Probleme mit dem Umstieg auf 64 Bit haben die meisten App-Entwickler bereits durch ein Update gelöst. Manche Nachzügler sind noch mit der Anpassung ihrer Anwendungen beschäftigt.
Kommunikation & GPS
Wie beim gerade getesteten iPhone 5c führt Apple auch beim Flaggschiff iPhone 5s das erweiterte Funk-Modul mit Unterstützung für mehr LTE-Bänder ein. Mit den vier GSM- und fünf UMTS-Frequenzen sollte eine fast weltweite Funkverbindung sichergestellt sein. Weitere Details hierzu bietet der iPhone 5c-Testbericht.
Das WLAN-Modul arbeitet nach dem Standard 802.11a/b/g/n, der neue ac-Standard wird noch nicht unterstützt. Im Vor-Ort-Test muss sich das Testsample über etwa 10 m und 3 Wände hindurch eine Verbindung zum WLAN-Router aufbauen. Dabei schlägt es sich im Direktvergleich mit dem iPhone 5 sehr respektabel und schwankt je nach Lage im Zimmer zwischen zwei Dritteln der Empfangsleistung und Vollausschlag. Damit schneidet es minimal besser ab als das iPhone 5. Das Nokia Lumia 920 muss sich hier nur ganz knapp dahinter einreihen. Einzig die Top-Empfangsleistung des aktuellen Empfangs-Spitzenreiters Blackberry Z10 schafft das iPhone 5s nicht ganz.
Der Test des GPS-Moduls fällt analog zum Samsung Galaxy S4 und iPhone 5c aufwändiger aus. Mit dem Fahrrad fahren wir eine teils dicht bewaldete Strecke voller unterschiedlicher landschaftlicher Gegebenheiten ab. Dabei ist ein spezielles Navigationsgerät von Garmin der direkte Gegenspieler des iPhone 5s. Ausgewertet wird dieser Selbsttest mittels des Fitness-Programms Runtastic.
Noch genauer als bereits das iPhone 5c kann das Testgerät iPhone 5s mit besonders akkurater Genauigkeit punkten und das Spezialgerät von Garmin teils deutlich hinter sich lassen. Dafür ist neben dem guten GPS-Modul wohl auch der neue Apple M7 Motion Co-Prozessor verantwortlich, der als Sensor-Hub alle Informationen von Kompass, Gyroskop und Beschleunigungssensor pausenlos entgegennimmt und mit Hilfe der Core Motion API von iOS 7 auswertet. Damit muss der A7 SoC weniger arbeiten, was auch der Batterielaufzeit zugute kommt. Dies macht er so effizient, dass beispielsweise die jeweilige Navigations-App automatisch einen etwaigen Wechsel von Autofahrt zu Fußgänger erkennt und die Navigation entsprechend anpasst. Während des Autofahrens kann der M7 aber auch eingehende WiFi-Verbindungen unterdrücken und ablenkende Pop-Ups so verhindern.
Die Brückenüberfahrt beweist die tolle Performance eindrucksvoll: Während das Garmin Navi uns streckenweise scheinbar im Zick-zack über und neben der Straße entlang vermutet, zeichnet das iPhone 5s den tatsächlich gefahrenen Weg wesentlich genauer nach. Der Wald stellt beide Geräte vor Probleme, die allerdings auch hier das iPhone 5s besser meistert.
Das GPS-Modul des iPhone 5s schneidet insgesamt überdurchschnittlich gut ab, was auch diverse Innenraumtests mit schneller und exakter Standortbestimmung eindrucksvoll abdrunden.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App funktioniert nach wie vor sehr zuverlässig und intuitiv und wurde optisch dem Stil des neuen iOS 7 angepasst. Alle Details dazu sind in den ausführlichen Testberichten zum iPhone 5c und zum iPhone 5 zu finden, weshalb wir an dieser Stelle darauf verweisen.
Was die Sprach- und Hörqualität beim Telefonieren angeht, so hat sich beim iPhone 5s rein gar nichts verändert im Vergleich zum iPhone 5 oder iPhone 5c. Das war aber auch nicht nötig, da diese sehr gut ist und dank der aktiven Außengeräusch-Unterdrückung die eigene Stimme auch dann dem Gesprächspartner gut hörbar macht, wenn man direkt neben einer lauten Straße oder einer Baustelle telefoniert. Eingehende Telefonate sind ebenfalls sehr klar und deutlich zu vernehmen.
Kameras & Multimedia
Wirft man einen Blick auf die technischen Daten der beiden Kameras, so fällt auf den ersten Blick keine nennenswerte Änderung auf. Die rückwärtige iSight Kamera löst wieder mit 8 Megapixeln (3.264 x 2.448 Pixel) auf und verfügt über Autofokus und LED-Blitz. Letzterer heißt nun "True Tone Blitz" und wurde sogar verdoppelt, wobei eine LED in einem kälteren, die andere in einem wärmeren Farbton aufblitzt, was eine natürlichere Farbwiedergabe gewährleisten soll. Speziell Hauttöne kommen im Test so wesentlich angenehmer und realistischer zur Geltung als noch beim iPhone 5/5c. Zudem ist der Sensor im Vergleich zum Vorgänger und dem iPhone 5c um 15 Prozent angewachsen auf auf 1,5 µm pro Pixel und die Offenblende wurde auf f/2.2 vergrößert. Dadurch gelingen gerade bei schlechten Lichtverhältnissen teils deutlich bessere Aufnahmen. Im direkten Vergleich mit dem iPhone 5 löst beispielsweise der Blitz in der Automatikstellung bei identischen Bedingungen wesentlich weniger oft aus, und dennoch ist das Bild am iPhone 5s besser. Videoaufnahmen in FullHD gelingen dank des sauber und flott arbeitenden Bildstabilisators scharf und wissen so zu gefallen.
Der witzige Panorama-Modus ist schon bei älteren iPhones mit iOS 6 eingeführt worden. Neu dabei sind zwei praktische Funktionen: Die Serienaufnahme und die Zeitlupenaufnahme. Erstere ist wohl dem schnelleren Apple A7 SoC und seiner Fähigkeit geschuldet, Daten sehr schnell in und aus dem Hauptspeicher zu bewegen. Dazu verwendet das iPhone 5s wohl den DRAM als Zwischenspeicher, da der iNand-Flash nicht derart schnell reagieren könnte. Die Latenz von Bild zu Bild ist nahezu nicht vorhanden. Bleibt man auf dem Auslöser, so aktiviert man die pfeilschnelle Serienbildaufnahme. Die schießt bis zu 999 Fotos, die in der Fotogalerie platzsparend als ein Bild zusammengefasst werden. Aus diesen kann man dann komfortabel die gewünschten Bilder auswählen, die man behalten möchte, der Rest wird dann gelöscht. Dabei gibt die Kamera-App eine intelligente Vorauswahl, der man aber nicht zustimmen muss. Auch wenn man sich noch nicht entschieden hat, können alle so gemachten Bilder per USB auf einen PC oder Mac übertragen werden. Die Zeitlupenaufnahme produziert mit 120 FPS witzige Videos, ist aber wohl eher als Spielerei gedacht.
Insgesamt schneidet die iSight-Kamera des iPhone 5s sehr gut ab, gerade bei schlechten Lichtverhältnissen – ob mit oder ohne Blitz – bringt sie klar bessere Resultate als die Kameramodule von iPhone 5 und iPhone 5c.
Die Facetime-Kamera entspricht der des iPhone 5c und wurde im Vergleich zum iPhone 5 ebenfalls leicht verbessert. Der Sensor wuchs in der Pixelgröße von 1,75 µm auf 1,9 µm an, die Auflösung von 1,2 Megapixeln (1.280 x 720 Pixel) und die Blende f/2.4 blieben indes gleich. Das Resultat der Überarbeitung: Wie schon die iSight-Kamera profitiert die Frontkamera besonders bei schlechten Lichtverhältnissen stark. Trotzdem ist die Frontkamera hauptsächlich für Selbstportraits und die Videotelefonie-App Facetime geeignet, weniger für ernsthaftere Knipserei.
Im Vergleich zu unserer Referenzkamera Sony A57 ist die Bildschärfe etwas geringer, zieht man aber die Smartphone-Konkurrenz zum Vergleich hinzu, kann das iPhone 5s hier punkten. Am Szene-Bildvergleich wird deutlich, dass beispielsweise das Nokia Lumia 920 hier deutlich Federn lassen muss, das Bild wirkt etwas flau und lässt das letzte Bisschen Bildschärfe vermissen. Selbst das nominell höher auflösende Samsung Galaxy S4 schneidet nicht besser ab. Gefühlt überbetont es die Farben eher, das Bild vom iPhone 5s wirkt natürlicher und farbechter und hat eine minimal bessere Bildschärfe, was speziell am Fell der Kuscheltiere im Szenebild deutlich wahrnehmbar ist.
Zubehör
Im Vergleich zum iPhone 5 und iPhone 5c hat sich hier nichts verändert. Auch das Testgerät bringt neben den Apple EarPods ein 5V-USB-Netzteil sowie ein 1m langes USB-auf-Lightning-Kabel mit.
Optional ist allerlei Zubehör erhältlich, darunter die neuen Lederhüllen in mehreren Farben für 39 Euro oder ein Dock für rund 30 Euro. Diverse Kabel und Adapter sowie Hüllen von Fremdherstellern gibt es ebenso im Apple Store und bei anderen Online-Händlern zu finden.
Garantie
Wie gewohnt gibt Apple 12 Monate Garantie und 24 Monate Gewährleistung ab dem Kaufdatum. Mittels Apple Care Protection Plan für rund 100 Euro kann die einjährige Garantie auf 2 Jahre und durch einige Leistungen aufgestockt werden.
Eingabegeräte & Bedienung
Touchscreen & Virtuelle Tastatur
Der kapazitive Touchscreen des iPhone 5s arbeitet genauso zuverlässig und exakt wie die Pendants der beiden Vorgänger iPhone 5 und iPhone 5c. Die Glasoberfläche unterstützt das Gleiten des Fingers angenehm und bürgt so für flotte und genaue Eingaben. Der Touchscreen wie auch die virtuelle Tastatur entsprechen denen des kürzlich von uns getesteten iPhone 5c. Weitere Angaben hierzu entnehmen Sie demnach dem Testbericht des iPhone 5c. Zudem ist dort auch ein Video der veränderten Benutzeroberfläche von iOS 7 zu sehen.
Touch ID
Die wohl interessanteste Neuheit im iPhone 5s stellt neben dem Apple A7 SoC und den Kameramodulen sicherlich der neu designte Home Button dar. Dieser wurde anders als der konkave Knopf im iPhone 5 und iPhone 5c eben ausgeführt und etwas vertieft eingelassen sowie von einem Edelstahlring geschützt, der zudem als Aktivator des Fingerabdrucklesers fungiert. Ohne die Berührung des Rings funktioniert auch die Touch ID nicht. Unter der Abdeckung aus Saphirglas steckt diesmal nämlich ein waschechter Fingerabdruck-Sensor, der mit 500 PPi scannt und mit 360° Lesefähigkeit kapazitiv arbeitet. Einmal eingelesen dient dieser dem Entsperren des Lock Screens anstatt einer Code-Eingabe – außer nach dem Hochfahren oder nach 48 Stunden Nichtentsperren, dann ist der Code einmalig zwingend erforderlich. Zudem spart man sich so das lästige Bestätigen des Passwortes beim Einkauf in iTunes, iBooks und im App Store. Einfach Finger drauf, und eine Sekunde später ist entriegelt beziehungsweise bestätigt. Die Einrichtung der Touch ID funktioniert übrigens sehr einfach und schnell. In knapp 30 Sekunden pro Finger wird mit mehrmaligem Auflegen desselben in verschiedenen Winkeln der jeweilige Abdruck verschlüsselt direkt im Apple A7 SoC gespeichert und somit diebstahlsicher aufbewahrt. Ein Speichern in der iCloud oder auf sonstigen Apple-Servern erfolgt nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt können auch Third-Party-Apps nicht auf die Touch ID zugreifen. Bis zu fünf Finger können gespeichert werden, sodass beispielsweise neben zwei eigenen auch die Abdrücke der Familie gespeichert werden können, wenn ein Zugang gewünscht ist. Die Aktivierung eines Passcodes ist allerdings zwingend nötig, um die Touch ID zu nutzen. So kann auch im Falle eines Problems beim Scannen immer auf die Codeeingabe zurückgegriffen werden.
Einige Mitglieder des Chaos-Computer-Clubs haben gerüchteweise einen Hack für die Touch ID veröffentlicht, wobei sie mittels eines Fingerabdrucks einen Kunstfinger hergestellt haben, der dann das Smartphone entsperren konnte. Damit wollen sie auf die Gefahren einer Sicherung durch biometrische Daten aufmerksam machen. Da dies im Alltag jedoch sehr unwahrscheinlich ist, kann es unserer Meinung nach vernachlässigt werden. Ganz auszuschließen ist jedoch so ein Hack bei Fingerabdrucklesern nie.
Unser abschließendes Urteil über die Touch ID: Zuerst waren wir etwas skeptisch ob der Praktikabilität, aber die saubere Implementierung in das iOS hat uns überzeugt. Nach einer Woche Alltagsbetrieb mit dem Gerät vermissen wir die Touch ID etwas, sobald wir wieder auf das iPhone 5 zurückgreifen.
Das Display des iPhone 5s ist grundsätzlich dem der beiden Vorgänger iPhone 5 und iPhone 5c sehr ähnlich. Wieder besitzt das IPS-LCD-Display eine Auflösung von 1.136 x 640 Pixel bei einem Seitenverhältnis von 16:9 und misst 4 Zoll Bildschirm-Diagonale. Das Retina-Display hinkt zwar mit diesen technischen Daten vielen Konkurrenzprodukten auf dem Papier hinterher, subjektiv ist es mit satten Farben und hoher Helligkeit sowie einer guten Farbraumabdeckung trotzdem noch vorne mit dabei.
Gerade bei der Helligkeit kann es im Konkurrenzvergleich stark punkten. Das iPhone 5 bietet gut 50 cd/m² weniger Durchschnittsluminanz, auch das iPhone 5c liegt mit 537,2 cd/m² knapp unter den 538,4 cd/m² des Testgerätes. Letzteres schreiben wir allerdings der Serienstreuung zu. Mit einem Spitzenwert von 579 cd/m² setzt es sich an die absolute Spitze im Vergleichsfeld. Kämpfen das Sony Xperia Z1 mit 523 cd/m² oder das HTC One mit 519 cd/m² noch in etwa auf Augenhöhe, so landen das Nokia Lumia 925 mit 315 cd/m², das Nokia Lumia 1020 mit 310 cd/m² sowie das Samsung Galaxy S4 (310 cd/m²) und das LG G2 (358 cd/m²) weit abgeschlagen in dieser Kategorie. Dabei ist zu erwähnen, dass die beiden Nokia Lumia Smartphones und das Samsung Galaxy S4 Displays mit OLED-Technik verwenden, die zwar messtechnisch dunkler sind, aber aufgrund der Technologie auch so relativ hell wirken.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 579 cd/m²
Kontrast: 724:1 (Schwarzwert: 0.8 cd/m²)
ΔE Color 2.76 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.55 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.43
Die gute Ausleuchtung von 88 Prozent ist auf Augenhöhe mit dem iPhone 5c, liegt allerdings weit hinter den sehr guten 95 Prozent des iPhone 5, was allerdings mit bloßem Auge kaum sichtbar ist. Nur bei einem einfarbigen Weißbild ist an den Rändern eine marginal schwächere Luminanz zu erkennen. Zwar bietet das Testsample-Display eine höhere Helligkeit als die gesamte Konkurrenz, dafür ist leider auch der Schwarzwert höher. Das Schwarzbild offenbart, dass Schwarz hier etwas gräulich wirkt bei einem Messwert von 0,8 cd/m² – im Vergleich mit den 0,66 cd/m² des iPhone 5c oder gar den 0,48 cd/m² vom direkten Vorgänger erschreckend hoch. Auch Mitbewerber wie das LG G2 mit 0,33 cd/m² oder das HTC One mit 0,23 cd/m² liegen weit darunter, von Vertretern mit OLED-Displays wie dem Samsung Galaxy S4 oder dem Nokia Lumia 925 und Nokia Lumia 1020 mit Referenzschwarzwerten ganz zu schweigen. Einzig das Sony Xperia Z1 liegt mit 0,9 cd/m² etwas darüber. Beim Kontrast stellt sich das Verhältnis analog dazu dar. Der rechnerische Kontrastwert von vergleichsweise nur mittelmäßigen 724:1 ergibt sich aus dem hohen Schwarzwert. Auch hier kann das iPhone 5s nur das Sony Xperia Z1 mit nur 561:1 abhängen, die OLED-Konkurrenz spielt in einer anderen Liga.
Bei den Messtests mittels Kolorimeter und der Software CalMAN 5 kann das Retina-Display dagegen wieder richtig glänzen. Die vorkalibrierten Werte sind gerade beim Farbmanagement mehr als ordentlich. Hier bleiben alle Farbwerte deutlich unterhalb eines DeltaE-Wertes von 5, was eine geringe Abweichung vom sRGB-Referenzfarbraum bedeutet. Die Farbgenauigkeit ist ebenfalls sehr gut und zeigt nur geringe Abweichungen. Der DeltaE-Wert 4 im größeren Adobe-RGB-Farbraum attestiert dem Retina-Display ebenfalls eine gute Performance. Der Blauwert ist bei der Farbsättigung nun nicht mehr so stark zurückgenommen wie noch beim iPhone 5c. Dennoch fällt kein Blaustich bei der Farbdarstellung auf. Der Graustufenverlauf ist sehr nahe am Ideal angesiedelt, was die niedrigen DeltaE-Werte in den Farbräumen sRGB und Adboe RGB unterstreichen.
Den wichtigen Anwendungsbereich im Freien meistert das iPhone 5s dank hoher Helligkeit mit Bravour. Bauartbedingt kann es aber bei direkter Lichteinstrahlung den dann entstehenden Reflexionen wenig entgegensetzen. Bei allen anderen Szenarien sind Bildinhalte jedoch stets einwandfrei sichtbar.
Da das Retina-Display wieder mit der IPS-Technologie arbeitet, ist die Blickwinkelstabilität erstklassig. Auch bei praxisuntypischen, weil extremen Blickwinkeln, ist der Bildinhalt noch klar und deutlich zu erkennen. Einzig die Helligkeit nimmt bei sehr spitzen Winkeln ab. Dabei treten jedoch weder Farbinvertierungen noch Kontrastverluste auf. Einzig das IPS-typische Glühen des Screens bei Anzeige eines Schwarzbildes fällt negativ auf, ist in der Praxis jedoch zu vernachlässigen.
Schenkt man Apple Glauben, dann beeindruckt der neue Apple A7 SoC inklusive integriertem Imagination PowerVR G6430 Grafikchip mit seiner 64-Bit-Architektur namens Cyclone und der mal wieder doppelten Geschwindigkeit vom Vorgänger, dem A6 im iPhone 5. Laut dem Halbleiterspezialisten von Chipworks stammt der SoC wieder von Samsung. Der Motion Coprozessor M7 wird von NXP gefertigt. Demnach beträgt die Strukturbreite 28 Nanometer. Der Zweikerner mit je 1,3 GHz Taktfrequenz beherrscht den ARMv8 Befehlssatz und verfügt über 1 GB RAM. Der M7 trägt die Bezeichnung NXP LPC18A1 und basiert auf ARM Cortex-M3.
Die Grafiklösung Imagination PowerVR G6430 ist ein 4-Cluster-Chip mit mehr als doppelt so viel Leistung wie die SGX543MP3 des A6 aus dem iPhone 5 und iPhone 5c.
Die synthetischen Benchmarks liefern klare Ergebnisse. So punktet das iPhone 5s im Geekbench 3 gewaltig, gerade im Single-Core Score. Bis zu 50 Prozent Vorsprung vor der Konkurrenz wie dem Samsung Galaxy S4 und auch dem iPhone 5 und iPhone 5c sprechen eine deutliche Sprache. Selbst das LG G2 landet um 40 Prozent abgeschlagen hinter dem Rechenkünstler aus Cupertino. Beim Multi-Core Score mogelt sich das Sony Xperia Z1 um 13 Prozent vorbei, der Rest muss sich aber noch immer hinten anstellen.
Ähnlich sieht das Bild beim Linpack Benchmark aus. Dem Sony Xperia Z1 muss sich das Testsample ganz knapp geschlagen geben, der Rest vom Feld sieht aber wieder kein Land. Auch hier schneiden die Vorgänger aus eigenem Hause etwa 30 bis 40 Prozent schlechter ab. Beim PassMark Performance Test landet das iPhone 5s um bis zu 36 Prozent vor der nicht langsamen Konkurrenz. Der Basemark X 1.0 Benchmark fällt noch drastischer zugunsten des Testgerätes aus: Fast 70 Prozent liegt das langsamste Gerät in Form des Samsung Galaxy S4 im On-Screen-Test zurück. Hier bekommt auch das flotte Sony Xperia Z1 keine Chance – über 30 Prozent weniger stehen dort auf der Ergebnisseite. Beim GFXBench 2.7 kann sich das Sony Xperia Z1 im Off-Screen-Test wieder bis auf 8 Prozent heranschieben. Das iPhone 5c schneidet ganze 73 Prozent schlechter ab, das LG G2 immerhin noch 20 Prozent. Der On-Screen-Test zeigt noch frappierender die Überlegenheit des neuen Apple-Smartphones. Zwischen 35 (Sony Xperia Z1) und 84 Prozent (Nokia Lumia 1020) beträgt hier der Vorsprung des iPhone 5s.
Im 3DMark Benchmark ergeben sich im Ice Storm keine zählbaren Werte (Maxed out!). Im Ice Storm Extreme ergibt sich ein Top-Ergebnis, da aber Teilwertungen auch nicht zählbar gewertet wurden, gilt auch dieser als "Maxed out!". Der Unlimited Test zeigt eine sehr gute Performance, die nicht weit hinter dem Sony Xperia Z1 liegt. Beim Graphics Score kommt das iPhone 5s sogar auf Augenhöhe heran.
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
HTC One | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 |
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 |
(nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 |
3DMark | |
System (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
Nokia Lumia 1020 | |
Nokia Lumia 925 | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
Nokia Lumia 1020 | |
Nokia Lumia 925 | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 |
Die browser-basierten Benchmarks haben wir mit dem aktuellen Safari von iOS 7.02 durchgeführt. Hier düpiert das iPhone 5s die versammelten Mitbewerber teils extrem. Ist das Sony Xperia Z1 als schnellster Verfolger im Google Octane V1 Test mit 25 Prozent Rückstand noch verhältnismäßig nahe dran, so dümpeln die beiden Windows-Phones Nokia Lumia 925 und Nokia Lumia 1020 mit knapp 90 Prozent Abstand weit abgeschlagen vor sich hin.
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
HTC One | |
Nokia Lumia 1020 | |
Nokia Lumia 925 | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
HTC One | |
Nokia Lumia 1020 | |
Nokia Lumia 925 | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
HTC One | |
Nokia Lumia 1020 | |
Nokia Lumia 925 | |
Apple iPhone 5 | |
LG G2 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5c | |
Nokia Lumia 1020 | |
LG G2 | |
Sony Xperia Z1 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Der in den SoC integrierte PowerVR G6430 Grafikchip von Imagination beherrscht die anspruchsvolle Grafik-Engine OpenGL ES Ver. 3.0 und beschleunigt daher alle Spiele problemlos, die der App-Store momentan hergibt. 2D-Spiele wie Rabbids: Big Bang oder Angry Birds Star Wars stellen keine große Herausforderung dar, aber auch 3D-Titel wie Infinity Blade 2, FIFA 14 oder auch Asphalt 8 laufen geschmeidig und in voller Pracht. Die anspruchsvolle Grafikdemo Epic Citadel sieht ebenso hervorragend aus und läuft ohne den kleinsten Ruckler. Die kommenden, auf die neue Hardware und auf 64 Bit optimierten Spiele werden da bestimmt noch eine ganze Latte drauflegen können.
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen im praxisnahen Einsatz bleiben beim iPhone 5s durchweg in einem annehmbaren Bereich. Im Normalbetrieb, was unserem gemessenen Idle-Betrieb entspricht, erreicht das Smartphone nicht einmal Handwärme. Höchstens 31,2 °C konnten wir hier messen.
Selbst beim Stresstest, bei dem mittels der Demo von Epic Citadel CPU und GPU für mehr als 1 Stunde voll ausgelastet werden, erhitzt sich die Oberfläche des Gerätes nicht über die Maßen. Maximal werden hier 39,5 °C erreicht, allerdings nur punktuell. Im Durchschnitt übersteigen die gemessenen Werte 36,6 °C an der Unter- und 36,2 °C an der Oberseite nicht. Auch bei stundenlangen Spielsitzungen wird das iPhone 5s nicht störend heiß. Sogar das Netzteil wird im Volllastbetrieb nur maximal 32,9 °C warm. In dieser Kategorie kann das iPhone 5s also voll punkten und bleibt immer im grünen Bereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Den positiven Gesamteindruck der Soundwiedergabe vom iPhone 5c und iPhone 5 kann das Testsample eins zu eins wiederholen. Für mehr Details hierzu lesen Sie bitte in den entsprechenden Testberichten nach.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des iPhone 5s ist ähnlich niedrig wie der des iPhone 5c und iPhone 5. Das Testgerät verbraucht unter Maximallast lediglich 0,5 Watt mehr als das iPhone 5c, was angesichts des wesentlich stärkeren SoCs und des helleren Bildschirms absolut vertretbar ist. Die meisten Konkurrenzvertreter der High-End-Zunft verbrauchen hier deutlich mehr. Einzig das HTC One spielt hier auf Augenhöhe mit.
Nur im Idle benötigt das iPhone 5s marginal mehr an Energie, was hauptsächlich dem strahlend hellen Bildschirm geschuldet sein dürfte. Werte zwischen 0,6 und 1,6 Watt sind im Alltagsbetrieb dennoch nicht übermäßig hoch. Wer vorher schon ein iPhone 5 mit iOS 6 genutzt hat, sehnt sich wohl nach den langen Akkulaufzeiten zurück. Um iOS 7 etwas genügsamer zu machen, raten wir zum Verzicht auf die animierten Hintergründe und die Hintergrundaktualisierungen sowie die Spotlight-Suche etwas herunterzuschrauben.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.6 / 0.8 / 1.6 Watt |
Last |
2.3 / 3.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Dafür fällt der fest verbaute Akku des iPhone 5s mit 5,96 Wattstunden rund 5 Prozent größer aus als der 5,73-Wh-Akku des iPhone 5c. Das iPhone 5 musste sich noch mit 5,45 Wh begnügen.
Im Lastbetrieb erreicht das iPhone 5s trotz des größeren Akkus nur 5 Minuten mehr Laufzeit als das iPhone 5c, der Grund hierfür ist bei dem kräftigeren SoC und dem helleren Display zu suchen. Die Theorie vom Test des iPhone 5c, dass sich die Akkulaufzeiten in Relation gesehen drastisch verkürzen, je weniger Leistung das Smartphone erbringen muss, scheint sich beim Testgerät nur partiell zu bestätigen. Den Surftest über WLAN hält das iPhone 5s nämlich rund 4 Stunden kürzer durch als noch das iPhone 5c. Dafür läuft der Idle-Test ganze 22 Stunden lang und damit mehr als 3 Stunden länger, bevor dem iPhone 5s der Saft ausgeht. Damit wird sogar fast wieder die Laufzeit des iPhone 5 erreicht.
Wichtige Randnotiz zum WLAN-Surftest: Das Testgerät sowie das iPhone 5 brachen bei einer bestimmten Webseite ohne ersichtlichen Grund immer wieder den Test ab und der Browser stürzte ab. Wir mussten die Browser-App also alle 5 Minuten neu öffnen, was natürlich etwas mehr Strom kostet. Deshalb sind die ermittelten 10 Stunden mit Vorsicht zu genießen, wir gehen von realistischen 13 bis 14 Stunden Laufzeit aus, ähnlich dem iPhone 5c.
Verglichen mit der Konkurrenz ist das iPhone 5s – vor allem im Anbetracht des wesentlich kleineren Akkus – dennoch unterm Strich gut im Rennen. Beim WLAN-Surftest überqueren das HTC One (8,74 Wh/2.300 mAh) und das Nokia Lumia 1020 (7,6 Wh/2.000 mAh) auch nicht ganz die 11-Stunden-Marke. Das Samsung Galaxy S4 (9,88 Wh/2.600 mAh) schafft gar nur knapp 9 Stunden. Das Sony Xperia Z1 (3.000 mAh) mit knapp 13 Stunden und das Nokia Lumia 925 (8,4 Wh/2.000 mAh) mit rund 15 Stunden schneiden hier etwas besser ab. Strahlender Flaggschiffsieger ist momentan das LG G2 mit dickem 11,4-Wh-Akku (3.000 mAh) und gigantischen 17 Stunden. Beim Lasttest ordnet sich das iPhone 5s mit 2 h 50 min in etwa auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern ein, nur das LG G2 und das Samsung Galaxy S4 preschen hier mit 3 h 40 min respektive 3 h 50 min voran.
Das Apple iPhone 5s ist eine gelungene Auffrischung des iPhone 5. Äußerlich hat sich kaum etwas verändert, der Fingerabdruckleser Touch ID stellt eine sinnvolle Neuerung dar, die gut und zuverlässig funktioniert, zu deren Verwendung man aber nicht gezwungen wird. Auch die verbesserten Kameramodule mit dem neuen Doppelblitz konnten einen sichtbaren Sprung nach vorne machen. Das neue Team aus Apple A7 SoC und Imagination PowerVR G6430 Grafikchip arbeitet rasant und ist zusammen mit der sinnvoll eingesetzten 64-Bit-Architektur ein Garant für hohe Anwendungsleistung. Das aktuelle iOS 7 ist intuitiv bedienbar und macht richtig Spaß im Alltag. Auch die Sprachqualität weiß nach wie vor zu begeistern, ebenso ist der externe Lautsprecher trotz Monopositionierung klanglich gut. Das GPS-Modul ist eine echte Überraschung und sticht so manches Spezial-Navi in Sachen Genauigkeit aus. Das ordentliche WLAN-Modul rundet die Sache gelungen ab.
Das scharfe, helle und gut vorkalibrierte Retina-Display ist immer noch schön anzusehen, schreit aber mittlerweile förmlich nach einem Update in Sachen Größe und Auflösung. Auch der Schwarzwert und der Kontrast müssen in dieser Preisklasse besser sein. NFC ist leider immer noch Fehlanzeige. Dafür gibt es endlich eine Unterstützung für alle deutschen LTE-Netze und -Anbieter.
Insgesamt ist Apple mit dem iPhone 5s wieder ein Hingucker gelungen, der mit der edlen goldenen Farbvariante noch vielseitiger geworden ist. Dafür muss der geneigte Kunde in der hier getesteten 16-GB-Version 699 Euro auf die Theke legen, kein Pappenstil. Dafür gibt es ein Oberklassegerät, das in Sachen Schnelligkeit momentan mit dem Sony Xperia Z1 nur einen echten Konkurrenten hat, in puncto Größe aber mittlerweile hinterherhinkt. Für die nächste iPhone-Generation wünschen wir uns von Apple – wie fast immer – mehr Mut zu echten Innovationen und Highlights.