Test Samsung Galaxy S5 Smartphone
Es ist wieder so weit, wie jedes Jahr beginnt im Frühjahr die Parade der High-End-Smartphones. Das HTC One M8 haben wir schon getestet und hätten uns etwas mehr echte Innovation gewünscht.
Mehr Sicherheit, mehr Sparsamkeit, mehr Fitness: Damit will der ewige Verkaufsschlager Samsung Galaxy S in seiner fünften Generation punkten. Dabei klingen einige der beworbenen Aspekte wirklich innovativ: Weltraum- oder auch irdischer Staub soll dem Galaxy S5 genausowenig anhaben können wie Wasser. Trotzdem ist Samsung dem abnehmbaren Cover und dem austauschbaren Akku treu geblieben. Die Kamera wurde mit schnellerem Autofokus und natürlich der beinahe schon obligatorischen Software zum Verschieben des Fokus aufgepeppt.
Die Finger werden beim Galaxy S5 von einem Herzfrequenz- und einem Fingerabdrucksensor abgetastet. Pille hätte seine Freude am Galaxy Gear Fit, das die Herzfrequenz am Handgelenk misst und sie auf das Smartphone überträgt. Der "Download-Booster" kombiniert WLAN und LTE für superschnelle Downloads und der Ultrastromsparmodus soll die Laufzeiten verbessern: Das HTC One M8 hatte einen vergleichbaren Modus, der durchaus brauchbar war.
Um die Krone im Smartphone-Segment konkurriert das Galaxy S5 weiterhin mit dem iPhone 5s, dem bereits erwähnten HTC One M8, dem Google Nexus 5 und dem LG G2. Beim Nokia Lumia 925 und Sony Xperia Z1 steht schon die nächste Generation in den Startlöchern, dennoch sind sie immer noch sehr gute (und mittlerweile sehr günstig zu habende) High-End-Smartphones, ebenso wie das Galaxy S4 vom letzten Jahr.
In neue Dimensionen stößt das Design des Galaxy S5 nicht vor, man könnte es wohl eher als "vorsichtige Evolution" bezeichnen. Oder anders gesagt: Wer das Galaxy S4 mochte, der wird sich auch beim Galaxy S5 wie zuhause fühlen. Die Rückseite glänzt nun in wahlweise Schwarz, Gold, Blau oder Weiß, wobei beim weißen Modell auch die Vorderseite diese Farbe annimmt. Gemein ist allen Farben die chromfarbene Umrandung. Die Rückseite lässt sich abnehmen, darunter erhält man Zugriff auf den austauschbaren Akku, micro-SIM- und micro-SD-Slot.
Neu ist, dass das Smartphone jetzt nach IP67-Standard wasser- und staubdicht ist. Das gab es vorher schon beim Galaxy S4 Active, ist aber für die Spitzenmodelle der Galaxy-S-Serie ein Novum. Grundsätzlich ist es natürlich eine feine Sache und macht das Smartphone auch für Baustellen und Schwimmbäder gut geeignet. Nervig daran ist allerdings, dass man vom System immer mal wieder gefragt wird, ob man auch das Cover oder den Verschluss des USB-Anschlusses richtig aufgesetzt hat. Sonst könnte schließlich doch Wasser oder Staub eindringen.
Wie auch HTC beim One M8 braucht Samsung etwas mehr Platz im Gehäuse als beim Vorgänger um die neuen Features unterzubringen. Die Dicke steigt leicht von 7,9 Millimeter beim Samsung Galaxy S4 auf 8,1 Millimeter beim Galaxy S5. Ansonsten sorgt der größere Bildschirm auch für leicht gestiegene Abmessungen in Länge und Breite. Im direkten Vergleich zum just getesteten HTC One M8 ist das Galaxy S5 aber dünner (9,35 gegen 8,1 Millimeter) und fast einen Zentimeter kürzer: HTC musste eben die exzellenten Stereolautsprecher unterbringen.
Die Stabilität muss bei einem High-End-Gerät stimmen und tatsächlich ist das Galaxy S5 sehr widerstandsfähig: Druck auf den Bildschirm macht sich auf dem Panel nicht bemerkbar, weder von hinten noch von vorne. Dennoch gibt es einen kleinen Haken: Grundsätzlich gefällt uns das Kunststoffgehäuse des Galaxy S5 gut, es fühlt sich rundherum griffig und wertig an. Außerdem ist es mit der leicht glänzenden Rückseite und der relativen Unempfindlichkeit gegenüber Fingerabdrücken auch schön anzusehen.
Samsung zeigt, dass es nicht immer Metall sein muss, dennoch erreicht das Galaxy S5 nicht ganz die Stabilität des Unibody-Gehäuses beim HTC One M8: Die oberen Ecken lassen sich etwas verwinden und es sind bei starkem Druck leise Knackgeräusche vom Cover zu vernehmen. Das ist nicht schlimm, aber eben auch nicht ganz so perfekt wie bei HTCs neuem High-End-Smartphone.
Beim HTC One M8 mussten wir und die Kollegen von iFixit monieren, dass sich das Handy so gut wie gar nicht warten lässt. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel, weil sich eine Reparatur nach der Garantie kaum noch lohnen dürfte.
Samsungs Galaxy S5 bekommt immerhin 5 von 10 Punkten bei iFixit: Der Akku lässt sich sehr einfach entnehmen, an die restlichen Teile kommt man aber nur mit Spezialwerkzeugen heran. Zudem muss man zahlreiche Kabel vorsichtig lösen. Auch lässt sich der Bildschirm, ein oft zu ersetzendes Teil, recht schnell entfernen. Allerdings ist er verklebt und es braucht viel Geschick, um ihn ohne Beschädigung der Kabel zu entnehmen. Insgesamt keine Glanzleistung und ein Rückschritt gegenüber dem Vorgänger (8 von 10 Punkten bei iFixit), aber gegenüber dem HTC One M8 immer noch stark im Vorteil.
Was beim HTC One M8 noch eine kleine Sensation war, ist beim Galaxy S5 selbstverständlich: Per micro-SD-Karte lässt sich der Speicher um bis zu 128 GByte erweitern. 16 oder 32 GByte Speicher sind fest im Gerät verbaut. Ein winziger Infrarotsender an der Oberseite ermöglicht den Einsatz als Fernbedienung. Der USB-Anschluss an der Unterseite ist nun ein USB 3.0 Micro-B, der breiter ist als ein normaler micro-USB-Anschluss, allerdings nimmt er auch normale micro-USB-Kabel auf.
Ungewöhnlich: An der Rückseite befindet sich ein Herzfrequenzsensor, der anhand eines aufgelegten Fingers den Puls messen kann. Das ist anfangs etwas fummelig, klappt aber mit etwas Übung ganz gut.
Auch ein Fingerabdrucksensor ist diesmal an Bord, Apples iPhone 5S lässt grüßen. Der Scanner liegt ebenfalls unter dem "Home"-Button und funktioniert zuverlässig. Allerdings kann es durch die Größe des Geräts schon mal unbequem werden, das Smartphone per Fingerabdruck zu entsperren: man muss immer von oben nach unten streichen und immer den gesamten Sensor bedecken. Wenn's nicht klappt, gibt es ein alternatives Passwort, dennoch kann die Prozedur dann ganz schön lange dauern. Der Fingerabdrucksensor ist dafür eine der sichersten Methoden, um sein Smartphone zu sperren. Datenschützer sind von den gespeicherten Fingerabdrücken aber naturgemäß nicht begeistert.
Software
Samsungs TouchWiz-Oberfläche gefiel schon immer durch großen Funktionsumfang und sinnvolle Erweiterungen der ohnehin schon sehr ordentlichen Android-Basis. Die im Galaxy S5 aufgespielte Version basiert auf Android 4.4.2 und hat ein bisschen Ähnlichkeit mit dem HTC Gerät: Der früher "Flipboard" genannte Nachrichtenaggregator ist immer noch vorhanden, allerdings nun auch fest auf den Startseiten als "My Magazine"-App verankert. Ähnlich wie HTCs "Blinkfeed" bekommt man hier Nachrichten und Social-Media-Aktivitäten im Mix präsentiert. Ganz so ausgefeilt wie die neue "Blinkfeed"-Version mit ortsbezogenen Tipps und automatischem Lernen ist "My Magazine" allerdings noch nicht.
Der Notfallassistent, den wir schon beim Samsung Galaxy S4 als sinnvolles Feature gelobt haben, wurde beim Galaxy S5 noch einmal erweitert. So werden nun automatisch Informationen über Naturkatastrophen in der Nähe abgefragt und Ihnen mitgeteilt. Weiterhin lassen sich Notfallkontakte bestimmen und im Notfall über dreimaliges Drücken der Ein-/Aus-Taste eine Nachricht oder sogar ein Foto an die wichtigsten Kontakte senden.
Wem das 5,1-Zoll-Display zu groß ist, der kann den "einhändigen Betrieb" aktivieren, bei dem der Bildschirminhalt in einem Fenster verkleinert dargestellt wird. Auf dem Sperrbildschirm lassen sich Infos über den Benutzer anzeigen, falls das Smartphone mal verloren geht und die Empfindlichkeit des Touchscreens lässt sich erhöhen, damit man das Galaxy S5 auch mit Handschuhen bedienen kann. Im "privaten Modus" lassen sich Inhalte vor weiteren Nutzern verbergen, mit "Multi-Window" können mehrere Anwendungen gleichzeitig laufen, wie man es von den Galaxy Note-Tablets kennt.
Wir hatten das Galaxy S5 nun beinahe eine Woche überall dabei und entdecken immer noch neue Funktionen, die für sich genommen "nur" nice-to-have sind, zusammen aber ein sehr rundes Betriebssystem ergeben, das für viele Nutzer sinnvolle Funktionnen anbietet.
Kommunikation & GPS
Als Kommunikator hätte sich das Samsung Galaxy S5 auch auf der Enterprise (und natürlich bei Bodeneinsätzen) sehr gut gemacht, funkt es doch über beinahe alle bekannten Möglichkeiten. WLAN nach Standard 802.11 a/b/g/n/ac im 2,4 GHz- oder 5GHz-Band, Bluetooth 4.0, NFC, Quadband-GSM und -UMTS sowie Hexaband-LTE mit schnellen 150 MBit pro Sekunde Download und 50 MBit pro Sekunde Upload.
Außerdem integriert Samsung eine Funktion, die sich "Download Booster" nennt und die WLAN und Handynetz kombiniert, um noch schnellere Downloads bei großen Dateien zu ermöglichen. Das funktioniert schnell und unkompliziert, ist aber mit Vorsicht zu genießen: Auch Dateien, die normalerweise nur über WLAN geladen werden, nutzen bei eingeschaltetem "Download Booster" nämlich zusätzlich die Datenverbindung zum Handynetz und können so schnell das Surfbudget aufbrauchen. Theoretisch sind mit WLAN nach 802.11 ac und LTE dann allerdings auch beeindruckende 1,15 GBit an Downloadgeschwindigkeit möglich.
Das WLAN-Modul funkt auch durch Raumschiff- oder Zimmerwände hindurch recht zuverlässig und kann in 10 Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände immerhin noch halben Empfang sicherstellen. Das HTC One M8 hatte mit seinem WLAN-Modul hier allerdings einen leichten Vorsprung.
Für die Ortung ist ein Modul zuständig, das neben GPS und dem russischen Standard Glonass sogar das chinesische Beidou-Netz unterstützt. Damit sollte man nun endgültig fast überall ortbar sein. Das GPS-Modul des Samsung Galaxy S4 hat uns schon beeindruckt und das Galaxy S5 macht hier nahtlos weiter: Nach kürzester Zeit sind wir in Innenräumen auf 10 Meter genau auffindbar, im Freien steigt die Genauigkeit auf bis zu 5 Meter.
Wir vergleichen die GPS-Genauigkeit bei einer Ausfahrt mit dem Mountainbike, als Referenz dient das Profi-Navi Garmin Edge 500. Das Galaxy S5 misst nur 150 Meter weniger Weg als das Profinavi, die geringe Abweichung ist erfreulich. Gleichzeitig ist das Garmin Edge 500 genauer: Die gemessene Wegstrecke liegt näher am tatsächlichen Weg, dennoch sind die Abweichungen des Galaxy S5 noch akzeptabel.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App arbeitet mit großen Bildern und viereckigen Tasten und erinnert damit ein wenig an Windows Phone. Zu jedem Anrufer erhalten Sie eine detaillierte Anruf-Historie, die auch Nachrichten mit einschließt. Das Tastenfeld ist sehr groß geraten, hier sollten auch Menschen mit Sehschwäche keine Probleme haben, die Tasten schnell zu bedienen. Außerdem funktioniert die App auch im Querformat – eine sehr gute Idee. Favoriten kann man selbst auswählen und sie werden automatisch in einer "Häufig kontaktiert"-Liste abgelegt.
Entschließt man sich zu einem Telefongespräch, kommt die Stimme des Gegenübers klar und deutlich an. Zudem ist eine relativ hohe Lautstärke möglich, was die Verständlichkeit in lauter Umgebung leichter macht. Auch der Angerufene bestätigt uns eine sehr gute Verständlichkeit. Die Freisprecheinrichtung über den kleinen Lautsprecher an der Rückseite funktioniert ebenfalls gut, es gibt sogar noch einen "Extra Lautstärke"-Button im Display, der das Gegenüber noch einmal verstärken soll. In einer leisen Umgebung konnten wir allerdings keinen großen Unterschied feststellen. Die Soundqualität des Lautsprechers ist gut, kommt allerdings nicht an die brillanten Stereo-Lautsprecher des HTC One M8 heran.
Kameras & Multimedia
Keine Experimente – das hat sich Samsung wohl bei der Kamera gedacht. Bei HTCs neuem High-End-Smartphone wurde die höherauflösende Kamera kurzerhand an die Bildschirmseite verfrachtet, um dem Selfie-Trend Rechnung zu tragen. Gleichzeitig wurde die rückwärtige Kamera mit allerlei Effekten aufgemotzt, litt aber dennoch unter dem recht niedrig auflösenden Sensor.
Samsung geht da konservativer vor und baut an der Rückseite eine 16-Megapixel-Kamera ein, die damit im Vergleich zum Vorgänger 3 Megapixel hinzugewonnen hat. An der Vorderseite findet sich weiterhin eine 2-Megapixel-Linse, die mit Full-HD-Auflösung für Selfies aber ebenfalls locker ausreicht.
Die Funktion "Selektiver Fokus" macht eigentlich das, was HTC als einen der größten Effekte für die Kamera des One M8 anpreist: Sie kann Objekte in den Fokus nehmen und den Hintergrund mit einem schicken Unschärfeeffekt versehen. So erscheinen die Bilder einem Foto aus einer Spiegelreflexkamera ähnlicher. Die Kamera macht das teilweise sogar automatisch, wodurch die Bilder recht plastisch wirken. Was das HTC One M8 kann, das Galaxy S5 aber nicht: Nachträglich die Schärfe verschieben. Das geht bei Samsungs Smartphone nur, wenn sich ein Gesicht im Bild befindet und dann auch nur per Softwaredaten, also ungenauer.
Die Bildqualität ist durch die Unschärfeeffekte gefühlt sehr hoch und durch die hohe Auflösung der Kamera sind die Fotos sehr detailreich. Der Autofokus wird von Samsung als "unglaublich schnell" bezeichnet. Soweit würden wir nicht gehen, aber flott und recht zuverlässig arbeitet er auf jeden Fall. Bei schlechten Lichtverhältnissen gibt es Verbesserungsbedarf: Die Kamera nutzt dann sehr lange Verschlusszeiten, wodurch die Bilder oft verwackeln, zudem ist bei schlechtem Licht eine deutliche Körnung im Bild erkennbar. Hier liegt das HTC One M8 mit seinen größeren Bildpunkten, die mehr Licht einfangen können, deutlich vorne. Vielleicht sollte sich auch Samsung entscheiden beim Nachfolger auf bessere Low-Light-Performance zu setzen, anstatt auf mehr Megapixel. Zumal die Unterschiede im Detailreichtum zwischen dem Galaxy S5 (16 Megapixel) und dem iPhone 5s (8 Megapixel) selbst in der Vergrößerung zwar sichtbar, aber doch eher gering sind.
Bei der Videoaufzeichnung brüstet sich Samsung mit der Fähigkeit des Galaxy S5, UHD-Videos aufzuzeichnen, also Videos im 4K-Format, das als Nachfolger der Full-HD-Auflösung für Fernseher und Mediengeräte eingeführt wurde. Allerdings muss man wegen der vielen Rechenpower, die dafür benötigt wird, auf einige Möglichkeiten verzichten: So kann man keine Einzelbilder mehr direkt bei der Aufnahme aufnehmen. Auch Zeitlupenaufnahmen sind nur bei 720p-Auflösung möglich. Bei schlechten Lichtverhältnissen hat die Kamera auch bei der Videoaufnahme Probleme: Die Bilder wirken sehr verrauscht. Bei normalen Lichtverhältnissen allerdings ist die Bildqualität und der Detailreichtum durch die extrem hohe Auflösung beeindruckend. Auch der Autofokus arbeitet zuverlässig und schnell. Wir haben mal ein Testvideo angehängt.
Zubehör/Gear Fit
Ladegerät, USB-Kabel, Headset, Kurzanleitungen. Sonderlich ausgefallenes Zubehör findet sich in der Verpackung des Galaxy S5 nicht gerade. Online gibt es dann doch einige interessante Gadgets zu finden: Beispielsweise die S View Cover, die über ein Folienfenster an der Vorderseite einen angepassten Startscreen zeigt und auch das Annehmen und Ablehnen von Anrufen ermöglicht, ohne das Cover öffnen zu müssen. 49,95 Euro ruft Samsung dafür auf.
Neben einigen einfacheren Covers, Ladegeräten und ähnlichem Standard-Zubehör findet sich noch ein besonderes Zubehörteil, das Samsung uns ebenfalls zur Verfügung gestellt hat: Die Samsung Galaxy Gear Fit ist eine Smartwatch mit gebogenem AMOLED-Touchscreen. Der Bildschirm besitzt eine hervorragende Farbwiedergabe und ist auch in hellem Licht noch einigermaßen gut lesbar. Im Namen ist es schon angelegt: Das Accessoire für das Handgelenk legt diesmal besonderen Wert auf Fitness, dazu hat Samsung einen Pulsmesser und einen Schrittzähler eingebaut.
Die Form des Waerables ist schick und die Smartwatch trägt am Handgelenk nicht zu sehr auf. Außerdem ist sie angenehm leicht. Als Armbanduhrersatz taugt die Gear Fit zwar, allerdings muss man jedes Mal auf den Standby-Button drücken, wenn man die Zeit ablesen möchte. Es können keine zusätzlichen Apps geladen werden, nur jene, die Samsung zur Verfügung stellt. Einen Lautsprecher besitzt das Gear Fit nicht, allerdings einen Vibrationsmotor, der Anrufe ankündigt oder während des Laufens je nach vorgeschlagener Gangart schneller oder langsamer vibriert.
Der Akku hält 2-3 Tage, bevor das Gear Fit wieder auf die mitgelieferte Ladestation muss, wenn man die Fitnessfunktionen nicht nutzt eventuell auch etwas länger. Getragen wird das Gear Fit entweder an der Oberseite oder der Unterseite des Handgelenks, wir fanden es an der Unterseite (also mit dem Display über den Pulsadern) angenehmer zu lesen, zu bedienen und auch die Herzfrequenz konnte hier exakter gemessen werden.
Über Bluetooth verbindet sich die Smartwatch mit dem Phone und wird über die App "Gear Fit Manager" gesteuert. Dort kann man das Aussehen des Startbildschirms ändern und die Anordnung der Symbole auf dem Desktop managen. Vieles lässt sich aber auch auf der Smartwatch selbst einstellen, denn das Wearable ist über große Symbole mit dem Finger gut bedienbar. Ankommende Anrufe können direkt auf der Smartwatch abgelehnt oder mit einer vorgefertigten Textnachricht beantwortet werden. Zum Annehmen muss man aber doch das Smartphone verwenden.
Nachrichten und Benachrichtigungen aus diversen Apps lassen sich auf der Gear Fit anzeigen. Außerdem lässt sich die Medienwiedergabe in Grundzügen steuern. Der Fokus liegt aber klar auf den Fitness- und Gesundheitsaspekten: Vom Schrittzähler über den Trainingsassistenten bis hin zur Schlafüberwachung bietet die Gear Fit zahlreiche Funktionen.
Die Trainingsapp gibt einem über das Display Anweisungen (schneller oder langsamer laufen, etc.) und misst in Verbindung mit dem GPS des Smartphones auch die gelaufene oder gefahrene Strecke. Das Smartphone muss man aber beispielsweise beim Radfahren dennoch mitnehmen, sonst verliert die Smartwatch die Bluetooth-Verbindung, somit auch das GPS-Signal und das Training bricht ab. Leider funktioniert das Gear Fit auch nur mit Samsungs "S Health"-App, so dass andere Apps wie "Runtastic" außen vor bleiben.
Passend zum Galaxy S5 ist die Gear Fit wasser- und staubgeschützt. Man kann sie also zum Duschen tragen. Außerdem kann sie über farbige Armbänder auch äußerlich personalisiert werden. 199 Euro ruft Samsung für die Smartwatch auf, sie kann auch mit dem Galaxy S4, dem Galaxy Note 3 und 15 weiteren Geräten aus der Galaxy-Familie benutzt werden.
Garantie
24 Monate lang ist ihr Galaxy S5 durch Samsungs Garantiebestimmungen abgesichert. 6 Monate lang sind auch das Zubehör und der Akku abgedeckt. Garantieleistungen können Sie auch in anderen Ländern, in denen das Galaxy S5 verfügbar ist, in Anspruch nehmen.
Eingabegeräte & Bedienung
Touchscreen
Der Touchscreen des Galaxy S5 ist wie beim Vorgänger exzellent zu bedienen: Selbst in den äußersten Ecken ist er noch empfindlich, sehr präzise und mit bis zu 10 Fingern gleichzeitig bedienbar. Multitouchgesten, wie das Zoomen und Drehen werden ebenfalls zuverlässig erkannt. Die vom Galaxy S4 bekannten Gesten für Screenshot (mit der Handkante über das Display streichen) und Stoppen der Medienwiedergabe, indem man das Display bedeckt, sind auch wieder dabei. Im Winter kann man durch den Hochempfindlichkeits-Modus wieder mit dünnen Handschuhen sein Smartphone bedienen.
Tastatur
Die Tastatur ist ebenfalls bereits von anderen Samsung-Modellen bekannt und gefällt uns erneut sehr gut. Gründe dafür sind die unzähligen Einstellungen und Eingabemöglichkeiten: Spracheingabe, Handschrift oder wischen ohne abzusetzen. Oft verwendete Wörter können auf die Zahlentasten gelegt werden, Layout mit oder ohne Umlaute, einstellbare Verzögerung, und vieles mehr. Etwas nervig fanden wir allerdings die Funktion "Automatisch ersetzen", die unser säuberlich getipptes Wort ohne Nachfrage durch eines ersetzt, das dem System geläufig ist. Auch diese Funktion ist aber mit wenigen Tippern ausgeschaltet.
Auch wenn die Tasten auf den ersten Blick etwas klein wirken, so ist ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben und Zahlen. So ist sichergestellt, dass man zuverlässig tippen kann und durch die Wortvorschläge lassen sich lange Wörter schneller eingeben. Die Tastatur wirkt dabei etwas aufgeräumter und übersichtlicher, als die des HTC One M8. Sowohl im Quer-, als auch im Hochkantmodus konnten wir zuverlässig und schnell Nachrichten und Texte tippen.
Sonstige Eingabemöglichkeiten
Die Blickverfolgung zum Scrollen vom Samsung Galaxy S4 fanden die Koreaner wohl selbst nicht so gelungen oder sinnvoll, jedenfalls ist sie beim Galaxy S5 tief im Menü versteckt. Im selben Menü finden sich auch zahlreiche Hilfen für Menschen mit Handicap, beispielsweise Sehhilfen oder Blinklichter statt akustischer Signale.
Mit "Air Browse" können sie durch Bewegungen der Hand knapp über dem Display scrollen und mit "Air View" bekommen sie genauere infos zu Elementen, wenn sie den Finger knapp über dem Display schweben lassen. Wie schon erwähnt, gibt es dutzende Möglichkeiten sein Galaxy S5 an die eigenen Vorlieben und Bedürfnisse anzupassen und wir sind nicht sicher, ob wir nach über einer Woche schon alle entdeckt haben...
Wer die SAMOLED-Displays von Samsung kennt, der weiß schon ungefähr, was ihn beim Galaxy S5 erwartet: Ein Bildschirm mit Full-HD-Auflösung, strahlenden Farben, tollem Schwarzwert und Kontrast. Das Galaxy S5 verteidigt hier die Familienehre und strahlt zudem deutlich heller als der Vorgänger: Waren es beim Galaxy S4 noch durchschnittlich 300 cd/m² Helligkeit, so sind es beim S5 nun 364 cd/m².
Die Ausleuchtung ist zwar mit 82% relativ ungleichmäßig, selbst bei großen Farbflächen konnten wir aber keine Helligkeitsunterschiede erkennen. Bei maximaler Helligkeit war uns das Display übrigens in den meisten Umgebungen zu hell, selbst circa 10% der Helligkeit reichen für das Arbeiten in geschlossenen Räumen locker aus.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 358 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.28 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.65 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.48
Schon beim Galaxy S4 war der Schwarzwert nicht messbar, da schwarze Flächen tatsächlich keine Helligkeit abstrahlen. Somit fällt auch der Kontrast zu hoch aus, um ihn messen zu können. Durch die höhere Helligkeit und die absoluten Schwarztöne wirken Farben sehr kräftig und lebendig auf dem Display.
Wer die Farben lieber etwas gedeckter haben möchte, der kann über den Menüpunkt "Bildschirmmodus" verschiedene Profile auswählen, bei "Kino" wirken die Farben am natürlichsten, bei "Dynamisch" leuchten sie etwas unnatürlich, dafür wirken die Inhalte sehr lebendig. Im "Modus Adapt" wählt das System ein passendes Farbprofil je nach Anwendung aus.
Im genaueren Test mit der Software CalMan und dem Kolorimeter zeigt sich, dass die Farbprofile durchaus große Unterschiede machen: So ändert sich zwar nichts an der grundsätzlichen Einstellung des Farbmanagements (blaue Töne werden hervorgehoben, rote zurückgenommen), dafür ist die Stärke des Ausschlags durchaus unterschiedlich. Die geringsten Abweichungen der Farbtöne im Vergleich zum Farbraum sRGB bietet der Modus "Kino", hier sind die Farben am naturgetreusten. Auch für Graustufen gilt das, die größte Abweichung hat hier jeweils das Profil "Dynamisch". Bei der Sättigung sind Blautöne stark untersättigt, so dass kein Blaustich entstehen kann. Grüne Farbtöne werden leicht übersättigt im Modus "Kino" dargestellt und erreichen so die beste Annäherung an die Referenzwerte.
Die hohe Helligkeit und der sehr hohe Kontrast erleichtern die Lesbarkeit im Freien. Wenn die Sonne direkt auf das Display fällt, wird es ob der spiegelnden Oberfläche dennoch schwer etwas zu erkennen. An bewölkten Tagen, ohne direkte Sonneneinstrahlung oder im Schatten, ist das Display aber immer gut lesbar.
"Kurz gesagt perfekt", so haben wir die Blickwinkel des Displays im Galaxy S4 vor knapp einem Jahr bewertet. Recht viel mehr gibt es eigentlich zum diesjährigen Bildschirm im Galaxy S5 auch nicht zu sagen: Selbst aus den flachsten Winkeln kann man noch erkennen, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, Helligkeits- oder Kontrastverluste treten nicht auf.
Mit dem Qualcomm Snapdragon 801 MSM8974AC spendiert Samsung seinem Galaxy S5 ein SoC der neuesten Generation, das im Vergleich zu den Snapdragon-800er-Modellen hauptsächlich durch mehr Energieeffizienz und mehr Leistung glänzt. Dennoch ist er eher ein Zwischenschritt, wie auch die Namensgebung schon andeutet. Im HTC One M8 steckt übrigens grundsätzlich dasselbe SoC, nur mit niedrigerer Taktung (2,3 GHz).
Mit 2,45 GHz und vier Kernen ist das SoC reichlich ausgestattet für alle aktuellen Apps und auch für das Multitasking, das Samsungs TouchWiz-Oberfläche anbietet. Im praktischen Betrieb haben wir keinen einzigen Ruckler und schnelle Ladezeiten bei allen Apps erlebt.
Erfreulich ist auch, dass das Galaxy S5 im Gegensatz zum kürzlich getesteten HTC One M8 nicht betrügen muss, um gute Benchmarkergebnisse zu bekommen. Zumindest fanden weder wir, noch die Kollegen von Anandtech dafür irgendwelche Hinweise. Es setzt sich einfach durch die harmonische Zusammenstellung des Systems und das schnelle SoC an die Spitze in vielen Benchmarks. Das Galaxy S5 ist damit eines der schnellesten Smartphones auf dem Markt, nur das iPhone 5s rechnet noch schneller.
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - System (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
Quadrant Standard Edition 2.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 |
Die im SoC verbaute Grafiklösung heißt Adreno 330 und kann durch einen Takt von 578 MHz auch die anspruchsvollsten Games im Google Play Store aktuell flüssig darstellen. Bei den 3D-Berechnungen kann auch das iPhone 5s seine Spitzenposition nicht immer halten und muss sie in manchen Benchmarks an das Galaxy S5 abgeben. Das HTC One M8 fällt wegen des etwas niedrigeren Takts je nach Benchmark zwischen 4% und 37% zurück.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 5S | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
Nokia Lumia 925 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
Nokia Lumia 925 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
Basemark X 1.1 | |
Medium Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 |
Auch das Surfen geht mit dem Galaxy S5 flüssig von der Hand. Durch den großen Bildschirm und die hohe Auflösung werden Webseiten übersichtlich dargestellt. Durch die exakte Steuerung auf dem Touchscreen trifft man auch kleinere Schaltflächen zuverlässig.
Die Leistung überzeugt ebenfalls: Flüssiges Scrollen und schneller Seitenaufbau sind selbstverständlich. Auch in den Benchmarks gibt sich das Galaxy S5 keine Blöße und mischt ganz vorne mit.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
Nokia Lumia 925 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
Nokia Lumia 925 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 | |
Apple iPhone 5S | |
Sony Xperia Z1 | |
Nokia Lumia 925 | |
HTC One M8 | |
Google Nexus 5 | |
LG G2 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Geschwindigkeit des Speichers in unserem 16-GByte-Modell überzeugte ebenfalls. Allerdings nicht ganz ohne Einschränkungen: Samsung hat den Speicher auf sequenzielles Lesen und Schreiben getrimmt. Hier ergibt sich gegenüber dem Galaxy S4 ein deutlicher Geschwindigkeitszuwachs, lediglich das HTC One M8 ist noch etwas schneller.
Beim "Random Read and Write", also dem zufälligen Zugriff auf verschiedene Segmente des Speichers, liegt das Galaxy S5 allerdings deutlich hinter seinen Mitbewerbern zurück. Diese Tatsache kann vor allem dann die Leistung ausbremsen, wenn der Speicher stark fragmentiert ist, die benötigten Daten also nicht hintereinander liegen, sondern wild über den Speicher verteilt sind.
Spiele
Oben haben wir es schon kurz erwähnt: Die Adreno 330 als eingebaute Grafiklösung ist schnell genug für alle aktuell im Play Store erhältlichen Spiele. Egal ob Casual-Gamer, der gerne mit "Clash of Clans" oder "Angry Birds: Star Wars 2" seine Zeit verbringt oder Core-Gamer, der geliebte Klassiker wie "GTA: Liberty City" oder anspruchsvollere 3D-Games wie "Iron Man 3" auf dem Smartphone spielt: Beide werden mit dem Galaxy S5 vollauf zufrieden sein.
Zumal der präzise Touchscreen und der exakte Lagesensor die Steuerung der Spiele sehr genau umsetzen. Auch der große Bildschirm hilft: So werden Schaltflächen nicht zu klein dargestellt, die hohe Auflösung und die sehr gute Farbwiedergabe lassen Spielwelten plastisch erscheinen.
Temperatur
Beim Galaxy S4 blieb die Temperaturentwicklung im Rahmen, es war stets angenehm temperiert. Das Galaxy S5 zeigt, dass es sogar noch besser geht und unterbietet die Duchschnittstemperatur an Vorder- und Rückseite jeweils um 3 bis 4 Grad Celsius. Maximal werden unter Last 37,7 Grad erreicht, beim Vorgänger waren es noch 42,5 Grad.
Im Idle-Betrieb erwärmt sich das Galaxy S5 praktisch gar nicht: Maximal 27,3 Grad sind kaum spürbar. Das Galaxy S4 erreichte mit 34,1 Grad beinahe 7 Grad mehr. Das Samsung Galaxy S5 ist damit auch im Vergleichsfeld eines der kühlsten Smartphones: Apples iPhone 5s erreicht maximal 39,5 Grad und ist auch im Idle-Betrieb nicht so kühl, auch das HTC One M8 kann nicht ganz mithalten. Kudos für Samsung!
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Vielleicht sind wir jetzt ja etwas verwöhnt vom tollen Stereolautsprechersystem des HTC One M8. Der Lautsprecher des Galaxy S5 ist ja an sich nicht schlecht gelungen: Er ist ausreichend laut, erzeugt ein differenziertes Klangbild und dröhnt auch bei sehr lauter Musik nicht.
Und doch: Im Vergleich zum ausgefeilten Klang des One M8 klingt das Galaxy S5 immer noch sehr nach Smartphone-Lautsprecher. HTCs Lautsprechersystem schafft es sogar, so etwas wie Wärme in den Klang zu bringen, während der Lautsprecher des Galaxy S5 im Vergleich indirekter und etwas blecherner klingt. Für ein Smartphone ist der Klang immer noch ordentlicher, aber HTC hat hier eben einen neuen Standard gesetzt.
Energieaufnahme
Im Gegensatz zum HTC One M8, bei dem wir keine Verbesserung der Akkulaufzeiten im Vergleich zum Vorgänger feststellen konnten, ist das Galaxy S5 gegenüber dem S4 effizienter geworden: Samsung hat einerseits am Energieverbrauch des Displays geschraubt, andererseits ein SoC der Snapdragon-801er-Serie eingebaut, das im 28-nm-Prozess gefertigt wird und energieeffizienter arbeitet als die Vorgänger der Snapdragon-800er-Serie.
So sinkt der durchschnittliche Idle-Verbrauch von 0,8 Watt beim Galaxy S4 auf nur noch 0,5 Watt beim Galaxy S5. Das HTC One M8 genehmigte sich hier 1,4 Watt, auch das Google Nexus 5 oder das iPhone 5s benötigen hier mehr Energie. Unter absoluter Volllast kann das Galaxy S5 etwas mehr Energie verbrauchen als der Vorgänger: 6,2 Watt sind der Maximalverbrauch. Der Durchschnittsverbrauch unter Last bleibt aber mit 3,1 Watt ungefähr gleich.
Aus / Standby | 0.2 / 0.2 Watt |
Idle | 0.3 / 0.5 / 1.1 Watt |
Last |
3.1 / 6.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Den Akku hat Samsung nach Kapazität und auch physisch größer gestaltet: 10,78 Wattstunden kann er bereitstellen. Auch dadurch verbessern sich die Laufzeiten gegenüber dem Vorgänger: Surfen über WLAN ist nun über eine Stunde länger, nämlich 10:13 Stunden, möglich. Damit schlägt das Samsung Galaxy S5 auch knapp das iPhone 5s. Unter Last hält das Smartphone 4:13 durch und damit ebenfalls deutlich länger als der Vorgänger und die meisten Mitbewerber.
Auch im praktischen Einsatz hatte das Galaxy S5 eine gute Kondition: Bei normalem Gebrauch mit gelegentlichem Spielen, ein bis zwei längeren Telefonaten am Tag und den üblichen WhatsApp und SMS-Bencharichtigungen muss das Galaxy S5 alle zwei bis drei Tage ans Stromnetz.
Schon das HTC One M8 überzeugte uns mit seinem "Extreme Power Saving Mode", der aus einem schwachen Akku durchaus noch einige Stunden Standbyzeit herausholen konnte. Das ist sehr nützlich, wenn man weiß, dass man die nächsten Stunden noch erreichbar sein muss, aber keine Steckdose in der Nähe ist.
Auch Samsung hat sich Gedanken gemacht und integriert gleich zwei Energiesparmodi: Während der normale Energiesparmodus Hintergrundaktivität und Leistung einschränkt, sowie auf Wunsch den Bildschirm nur noch in Graustufen darstellt, ist der "Ultra-Energiesparmodus" noch etwas radikaler: Er stellt den Bildschirm auf Schwarz-Weiß und lässt sie nur noch ausgewählte Apps benutzen. Damit schafften wir es sogar mit einer Akkuladung von nur 1% (!) noch ca. 3 Stunden erreichbar zu sein.
In diesem Zusammenhang sehr angenehm aufgefallen ist uns, dass man das Samsung Galaxy S5 nach einer vollständigen Entladung des Akkus sehr schnell wieder benutzen kann: Einfach ans Ladegerät anschließen und nach wenigen Sekunden lässt sich das Gerät wieder verwenden. Auch die kurzen Ladezeiten gefielen uns: In weniger als zwei Stunden ist das Galaxy S5 mit dem beiliegenden Ladegerät bei voller Power.
Die "Next Generation" geht an den Start – was hat sich in einem Jahr auf dem Smartphonemarkt verändert? Nichts Fundamentales und das merkt man auch am Samsung Galaxy S5, das eine sehr ordentliche Evolution ist. Noch besseres Temperaturmanagement, ein etwas sparsamerer Prozessor mit mehr Leistung. Dazu etwas bessere Akkulaufzeiten und eine bessere Kamera. Samsung hat viel an Details verbessert, beispielsweise den Bildschirm noch heller und brillanter gemacht.
Die Software und die Vielzahl der Bedienmöglichkeiten sucht ihresgleichen, außerdem kommuniziert das Galaxy S5 in beinahe jedem Netz, mit beinahe jedem Ortungssatelliten und über beinahe alle denkbaren Kanäle mit der Außenwelt und das bei guter Signalqualität. Der Bildschirm ist eine Wucht und die Kamera macht detailreiche Bilder mit schickem Unschärfe-Effekt.
Auszusetzen gibt es diesmal fast nichts mehr: Jede Einstellung wird direkt vor Ort so erklärt, sodass sie auch Anfänger verstehen. Das Gehäuse wirkt zwar nicht ganz so hochwertig wie das des HTC One M8, ist aber dafür staub- und spritzwassergeschützt. Beim Lautsprecher hinkt das Galaxy S5 der Konkurrenz von HTC hinterher. Die Wartungsmöglichkeiten sind mies, immerhin lässt sich aber der Akku austauschen.
Durch die Größe des Geräts ist der Fingerabdrucksensor nicht immer komfortabel zu bedienen und der Pulsmesser an der Rückseite ist nett, aber für 80% aller Nutzer wohl auch nicht mehr. Die "Gear Fit" ist ein nettes Extra-Gadget, sitzt aber zwischen den Fitness-Armband- und Smartwatch-Stühlen und ist mit 199 Euro zu teuer.
Die härteste Konkurrenz kommt wohl diesmal aus dem eigenen Haus: Das Galaxy S4 kann vieles fast genauso gut wie sein Nachfolger und ist mittlerweile für 350 Euro im Internet zu haben. Verglichen mit den recht geringen Unterschieden zwischen den beiden Generationen ist es doch eine Überlegung wert, ob man sich nicht 200 Euro sparen möchte und zum Galaxy S4 greift.
Wer den Vorgänger sowieso schon besitzt, der muss nicht upgraden. Wer aber vor der Entscheidung steht, welches neue High-End-Smartphone er sich zulegen soll, der wird am Samsung Galaxy S5 nicht vorbeikommen: Die Anzahl der Features ist enorm und selbst nach Wochen findet man noch Funktionen, die man nutzen kann und die meistens auch Sinn machen. Gleichzeitig ist das Smartphone aber von vorne herein intuitiv bedienbar und überfordert den Nutzer nicht. Ein Balanceakt, der Samsung sehr gut glückt.
Wir vergeben an das Samsung Galaxy S5 einen Extrapunkt in der Bewertung: Die gut erklärte Software und die sehr kurzen Ladezeiten bei hoher Akkukapazität haben uns überzeugt.
Wer auf unzählige Einstellungsmöglichkeiten, neueste Technik und ein spritzwassergeschütztes Gehäuse Wert legt, für den gilt für das Samsung Galaxy S5 auf jeden Fall eine Kaufempfehlung. Wer ohnehin nur die grundlegenden Funktionen seines Smartphones nutzt, der kann mit dem Galaxy S4 ein Schnäppchen machen. Damit macht Samsung mal wieder viele Erdenbewohner glücklich.