Test Motorola Moto X Smartphone
Nicht mal zwei Jahre hat Googles Partnerschaft mit Motorola gedauert: Demnächst geht der traditionsreiche Mobiltelefonhersteller an Lenovo. Das neue Moto X wird also wohl das letzte Smartphone sein, das unter Googles Führung bei Motorola entstand. Motorola war nie einer der ganz Großen am Handymarkt, konnte aber immer wieder mit ungewöhlichen Produkten auf sich aufmerksam machen, die den Markt weiterbrachten, beispielsweise das superdünne Klapphandy Razr oder das Smartphone Razr i mit Intel-Atom-Prozessor.
Beim neuen Moto X soll dieser Tradition natürlich entsprochen werden, gleichzeitig soll natürlich auch die enge Verknüpfung mit der Noch-Mutter Google Vorteile für den Nutzer bringen und die Verkäufe anheizen. So hat Motorola zwei sehr sparsame Rechenkerne integriert, die anstatt des Hauptprozessors im Standby-Modus aktiv werden. So soll sich Energie sparen lassen und gleichzeitig sollen besondere Funktionen ermöglicht werden. Dazu zählen das Active Display mit den wichtigsten Informationen im Standby-Modus und die vollintegrierte Sprachsteuerung "Google Now".
Interessante Features – zum Verhängnis könnte dem Motorola Moto X aber werden, dass sich in der Preisklasse um 350 Euro viele interessante Konkurrenten tummeln. Beispielsweise auch das Google Nexus 5, das mit seiner extrem hohen Leistung und dem nativen und einfach upgrade-baren Android viele Nutzer überzeugt. Auch das LG Optimus L9 II verbindet viel Leistung und einen günstigen Preis. Das Alcatel One Touch Idol X ist sehr schlank und bunt und gewinnt vermutlich schon mit diesen Äußerlichkeiten viele Herzen. Auch Acer hat mit dem Liquid S1 ein Mittelklasse-Smartphone auf dem Markt, das Huawei Ascend G700 bietet ebenfalls ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Wer auf Android verzichten kann, der bekommt mit dem Nokia Lumia 625 eine interessante Alternative mit Windows Phone.
Nur weiß und schwarz als Farben? In einer Zeit, in der sogar Apple sich zu einem bunten iPhone 5c durchgerungen hat? Motorola begründete in einem Gespräch auf dem Presse-Event zum Launch die eher klassische Farbpalette mit dem Zielpublikum, das eher an technischen Neuerungen interessiert ist und ein zurückhaltendes Gerät sucht.
Zurückhaltend ist eine sehr treffende Beschreibung des Geräts: An unserem schwarzen Testgerät fiel allenfalls die Rückseite auf, die mit einer angerauten Oberfläche gefiel und das leicht vertiefte Motorola-Logo bietet, in dem der Zeigefinger sofort Halt findet. Die Umrahmung des Displays an der Vorderseite ist hingegen glänzend und stellt damit einen Designbruch dar: Irgendwie wirkt das Moto X, als wären hier die zwei Hälften unterschiedlicher Geräte zusammengesetzt worden.
Die Touchtasten sind in den Bildschirm integriert. Das hilft, die Abmessungen in der Höhe gering zu halten. Bei der Dicke des Gehäuses sieht es weniger gut aus: 10,4 Millimeter misst das Smartphone an der dicksten Stelle, auch eine Folge der geschwungenen Rückseite, die gut in der Hand liegt. Das Alcatel One Touch Idol X liegt hier aber mit nur 6,9 Millimeter weit vorne.
Verarbeitung und Stabilität des Gehäuses lassen nicht zu wünschen übrig: Selbst starker Druck auf das Smartphone lässt den Bildschirm unbeeindruckt. Ebensowenig lässt sich das Gerät verwinden.
Die Ausstattung des Motorola Moto X ist für ein Mittelklasse-Smartphone durchaus üblich, echte Highlights fehlen aber: Dual-Core-Prozessor mit 1,5 GHz, dazu die erwähnten Zusatzkerne, die nur aktiv werden, wenn sich das Gerät im Standby-Modus befindet. 16 GByte Speicher, der sich nicht erweitern lässt und von dem im Auslieferungszustand etwa 12 GByte nutzbar sind. Eine micro-SD-Karte lässt sich nicht einsetzen, ebensowenig ist der Akku austauschbar. Die physischen Schnittstellen sind mit micro-USB-Anschluss und 3,5mm-Headsetport ebenfalls üblich.
Software
Beim Betriebssystem profitiert der Nutzer von Motorolas Noch-Zugehörigkeit zum Google-Konzern: Die aktuellste Android Version 4.4.2 ist in der unveränderten Originaldistribution aufgespielt. Das hat den Vorteil, dass Softwareupdates von Google nicht erst angepasst werden müssen, sondern direkt eingespielt werden können.
Wie schon mehrfach erwähnt, ist der Standby-Modus anders gestaltet als bei üblichen Android-Smartphones: Eine sehr puristisch gehaltene Oberfläche erscheint, wenn man das Handy anhebt und zeigt die Zeit, sowie Benachrichtigungen über Nachrichten und Anrufe an. Zudem kann man einstellen, dass die Zeit und Infos immer mal wieder aufblinken. Laut Motorola sehen viele Nutzer auf ihr Smartphone, nur um zu sehen, wie spät es ist und ob Nachrichten vorliegen. Dadurch wird aber immer viel Energie verbraucht, da der Prozessor hochfahren muss, der Bildschirm voll leuchtet etc. Motorola verspricht sich durch "Active Display" längere Akkulaufzeiten, da ein besonders sparsamer, eigener Rechenkern für diese Oberfläche verantwortlich ist. Weitere Details, wie der Anfang des Nachrichtentextes oder der Name des Anrufers lassen sich ebenfalls in der Standby-Oberfläche abrufen, ohne das Betriebssystem hochfahren zu müssen. Das Ganze erinnert an einfache Zweitbetriebssysteme, die es gelegentlich bei Multimedia-Notebooks gibt oder auch an die Zweitdisplays bei Klapphandys. Insgesamt eine sehr gute Idee, die auch flüssig und einfach funktioniert.
An besonderer Software ist Motorola Assist integriert, das per Bluetooth-Verbindungen und WLAN-Umgebung erkennt, wo es sich gerade befindet. Ist man gerade im Auto unterwegs, klingelt das Handy nicht, um den Fahrer nicht abzulenken. Nachts können ebenfalls Benachrichtigungen und Anrufe ausgeschaltet werden, es lassen sich aber auch immer Ausnahmen festlegen.
Motorola Connect ist eine Erweiterung für Googles Chrome-Browser mit der sich ankommende Nachrichten auf dem Handy direkt im Browser anzeigen und sogar von dort beantworten lassen. Dazu muss das Moto X nur per Bluetooth mit dem Rechner verbunden sein.
Als besonderen Bonus bekommt man mit dem Moto X zwei Jahre lang kostenlos 50 GByte Speicherplatz auf Google Drive.
Kommunikation & GPS
Erfreulich groß ist die Vielfalt bei den schnurlosen Kommunikationsmöglichkeiten: Quad-Band-GSM, Hexa-Band-UMTS und sogar Tri-Band-LTE mit bis zu 42 MBit stellt das Motorola Moto X zur Verfügung. Neben Bluetooth in der aktuellen Version 4.0 ist natürlich auch WLAN an Bord. Drahtlose Netzwerke können sogar nach dem aktuellsten Standard 802.11 ac angefunkt werden.
Die Empfangsqualität des WLAN-Moduls ist dabei in Ordnung: In 10 Metern Entfernung und durch drei Wände sind noch 3/4 der Signalqualität vorhanden. Bringt man noch eine Wand und weitere zwei Meter zwischen Handy und Router, schwankt die Signalqualität zwischen 1/2 und 1/4, wobei Seiten im Internet immer noch recht schnell aufgebaut werden.
Das GPS-Modul testen wir auf einer Fahrradfahrt, wobei wir die Genauigkeit mit dem Navigationsgerät Garmin Edge 500 vergleichen. Insgesamt zeigt sich das GPS-Modul des Moto X hier als relativ genau, zwar liegen die gemessenen Werte nicht immer exakt auf dem Weg, allerdings weicht auch das Profi-Navi hier immer wieder ab. Auch im Test mit der App GPS-Test schneidet das GPS-Modul gut ab: Zwar braucht es etwas, bis genug Satelliten für eine Standortbestimmung erkannt wurden, dann wird der Standort aber bis auf wenige Meter genau bestimmt. Auch in Innenräumen ist eine Standortbestimmung möglich, wenn auch längst nicht so genau wie im Freien.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität ist richtig gut: Sowohl der Anrufer als auch der Angerufene klingen sehr klar und verständlich. Die Lautstärke ist selbst für lautere öffentliche Orte ausreichend. Wer per Freisprecheinrichtung telefoniert, der kann sich ebenfalls über eine sehr ordentliche Sprachqualität freuen und bei maximaler Lautstärke ist das Gegenüber im ganzen Zimmer gut zu hören.
Kameras & Multimedia
10 Megapixel bietet die rückwärtige Kamera des Moto X, was einer Auflösung von 4.320 x 2.432 Pixel entspricht. Neben RGB-Farben, also Rot, Grün und Blau soll der Sensor auch weiße Pixel verarbeiten, was zu einer Aufhellung von dunklen Ecken ohne Bildrauschen führen soll. Tatsächlich schafft es die Kamera dadurch, Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich aufzuhellen. Ein deutliches Bildrauschen ist dann dennoch zu sehen, die Qualität der Bilder ist eher mau. Bei normalen Lichtsituationen wirkt sich die zusätzliche Kontrastfarbe aber durchaus positiv auf die Bildqualität aus, wie an den Vergleichsbildern unten zu erkennen ist: Selbst bei fahlem Winterlicht wirken die Bilder leuchtend und farbenfroh, aber dadurch auch etwas unecht. Generell ist die Schärfe der Bilder gut, schwankt aber ab und an mit der Automatik.
Die Frontkamera mit 2 Megapixel ist für Videotelefonie und ein gelegentliches Selfie gedacht, dafür ist sie mit ihrer Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln gut genug, insgesamt wirken die Bilder hier aber oft etwas unscharf und die Farben zu kräftig.
Zubehör
Ein Headset müssen Sie sich selbst besorgen, Motorola legt keines bei. Dafür gibt es ein ungewöhnliches Ladegerät mit zwei USB-Anschlüssen - auf Wunsch können Sie also zwei Geräte gleichzeitig laden. Auf der Website wird kein weiteres Zubehör für das Moto X angeboten.
Garantie
24 Monate Garantie bietet Motorola auf das Moto X. Die Garantie gilt nur in dem Land, in dem Sie das Gerät erworben haben. Fair: Nach einer Reparatur haben Sie immer noch mindestens 90 Tage Garantie, selbst wenn diese Frist über den eigentlichen Garantiezeitraum hinausgeht.
Eingabegeräte & Bedienung
Das Moto X bietet ein unverändertes Standard-Android, das gilt auch für die Bildschirmtastatur. Wer bereits zuvor ein Android-Smartphone besaß, der wird sich sofort zurechtfinden. Auch alle anderen werden durch die intuitive Anordnung der Tasten schnell zurechtkommen. Durch den 4,7-Zoll Bildschirm sind die Tasten auch im Hochkant-Modus relativ groß und leicht zu treffen. Im Quermodus bietet es sich an mit zwei Händen zu schreiben. Der kapazitive Touchscreen trägt ebenfalls zum angenehmen Bediengefühl bei: Er ist gut zu bedienen, reagiert zuverlässig bis in die Ecken auf unsere Eingaben und ist gleitfreudig.
Als Besonderheit bindet Motorola die Sprachsteuerung "Google Now" vollständig in die Bedienung ein: Das Moto X überwacht sogar im Standby-Modus mittels eines Prozessorkerns das Mikrofon und reagiert auf die Phrase "OK, Google Now". Danach kann man eine Suchanfrage stellen, einen Termin diktieren oder eine Nachricht versenden lassen, alles per Stimmeingabe. Bei einigen einfachen Anfragen ("Wie hoch ist der Eiffelturm?") antwortet das Handy direkt, ansonsten wird die Anfrage an die Google Suche übergeben. Insgesamt funktioniert die Sprachsteuerung recht zuverlässig, auch im Standbymodus reagiert sie schnell auf Sprache.
Die Kamera lässt sich durch zweimaliges Drehen des Smartphones aktivieren, eine etwas ungewöhnliche Geste, die aber zuverlässig funktioniert.
Immer mehr Smartphones mit Full-HD-Auflösung tummeln sich auch im Mittelklasse-Segment. Das Moto X hält sich da noch etwas zurück und bietet auf seinem 4,7-Zoll-Display nur eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixel. Damit liegt es immerhin noch vor dem Nokia Lumia 625, das nur mit 480 x 800 Pixel auflöst.
Bei der durchschnittlichen Helligkeit liegt das Motorola Moto X mit nur 314,1 cd/m² deutlich hinter dem Vergleichsfeld zurück. Das Huawei Ascend G700 bietet beispielsweise 542,6 cd/m². Dafür ist die Ausleuchtung beim Moto X sehr gleichmäßig über das Display verteilt.
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Ausleuchtung: 97 %
Helligkeit Akku: 309 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.06 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.14 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.46
Der Kontrast fällt sehr, sehr hoch aus, da das AMOLED-Display nicht hinterleuchtete und damit absolut schwarze Pixel ermöglicht. Auch subjektiv wirken Farben sehr kräftig und Schwarz sehr dunkel.
Bei den Graustufen-Tests mit der Software CalMan und dem Kolorimeter fallen dementsprechend die Abweichungen für alle Graustufen sehr gering aus. Auch die Farbgenauigkeit und die Sättigung weichen für die meisten Farbstufen zumindest nur moderat ab. Das liegt wohl auch am stark reduzierten Blauanteil. Generell wirken Farben kräftiger, als sie laut Referenzfarbraum sollten, was zu einem sehr leuchtenden, aber auch etwas unnatürlichen Farbeindruck führt.
Im Freien macht sich die nur moderate Helligkeit des Bildschirms negativ bemerkbar. Der spiegelnde Bildschirm sorgt dafür, dass man an hellen Tagen kaum etwas erkennt. Für Innenräume und schattige Plätzchen reicht die Helligkeit aber aus.
Die AMOLED-Technologie sorgt ebenfalls für exzellente Blickwinkel in alle Richtungen. Egal, wie man das Moto X dreht und wendet, man sieht immer den Bildschirminhalt mit den richtigen Farben.
Das Motorola Moto X ist mit einem Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960DT ausgestattet. Das SoC beinhaltet zwei Rechenkerne, die mit bis zu 1,73 GHz takten. Das "DT" hinter der Kennung zeigt an, dass zudem zwei Prozessorkerne verbaut sind, die lediglich dafür sorgen, dass Active Display und die Sprachsteuerung Google Now auch im Standby-Modus aktiv sind. Sie sind sehr niedrig getaktet und verbrauchen dadurch sehr wenig Energie.
Die synthetischen Benchmarks ergeben, dass das System sich insgesamt sogar mit dem Google Nexus 5 messen kann, die reine CPU-Power des Moto X ist allerdings circa 30% geringer. Im Alltag wurden all unsere Eingaben schnell umgesetzt, das Arbeiten mit dem Smartphone war erfreulich flüssig und angenehm.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
LG D605 Optimus L9 II | |
Google Nexus 5 | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 |
Bei der Grafikleistung spielt das Motorola Moto X mit seiner Adreno 320 Grafiklösung von Qualcomm ganz vorne mit, die synthetischen Benchmarks zeigen das Gerät fast immer an der Spitze des Vergleichsfeldes. Was das für den (Spiele-)Alltag bedeutet, lesen Sie unter den Vergleichstabellen beim Punkt "Spiele".
3DMark | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
LG D605 Optimus L9 II | |
Google Nexus 5 | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
LG D605 Optimus L9 II | |
Google Nexus 5 | |
Acer Liquid S1 | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 |
Google Nexus 5 und Alcatel One Touch Idol X heißen die schärfsten Konkurrenten beim Kampf um die Leistungskrone in Sachen Internetnutzung: Beide können immer mal wieder am Motorola Moto X vorbeiziehen, werden aber teilweise auch deutlich geschlagen. Das zeigt schon, dass das Moto X in der Mittelklasse vorne mitspielt, wenn es darum geht schnell zu surfen. Tatsächlich fallen auch im Alltag der schnelle Seitenaufbau und das ruckelfreie Scrollen durchwegs positiv auf.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
LG D605 Optimus L9 II | |
Google Nexus 5 | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 | |
Nokia Lumia 625 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Alcatel One Touch Idol X | |
LG D605 Optimus L9 II | |
Google Nexus 5 | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend G700 |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch wenn Alcatel One Touch Idol X oder Google Nexus 5 manchmal schneller schreiben oder lesen: Der Speicher des Motorola Moto X arbeitet sehr schnell und setzt sich beim Random Write sogar deutlich an die Spitze. Auch im Alltag waren die Startzeiten der Apps kurz und die Datenübertragung zum PC sehr flott.
Spiele
Der Adreno 320 Grafikchip, der im Motorola Moto X zum Einsatz kommt, taktet mit 400 MHz. Er kam zwar schon 2012 auf den Markt, befeuerte dann aber die Grafik in High-End-Geräten wie dem Sony Xperia Z oder dem LG Optimus G Pro. Nun ist er also in der Mittelklasse angekommen, reicht aber dennoch für alle aktuellen Games im Play Store aus: Anspruchslose Casual Games, wie "Angry Birds: Star Wars 2" laufen ebenso flüssig wie 3D-Games, beispielsweise "Iron Man 3".
Temperatur
Bei der Gehäusetemperaturen lassen sich keine großen Unterschiede zwischen dem Moto X und den gewählten Vergleichsgeräten feststellen: Das Moto X bleibt, wie die Vergleichsgeräte, recht kühl. Die absolute Maximaltemperatur, die wir bei unseren Test erreichen, beträgt 38,1 Grad an der Rückseite. Das ist immer noch handwarm. Natürlich gibt es Geräte, wie das Huawei Ascend G700, die diese Temperatur mit 34,5 Grad noch unterbieten, insgesamt ist das Moto X aber wie alle Vergleichsgeräte in jedem Betriebszustand angenehm in der Hand zu halten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher befindet sich an der Rückseite neben der Kamera. Eine recht gute Position, denn dort verdeckt die Hand den Speaker nicht. Musik, Sprache und Geräusch kommen druckvoll aus dem Lautsprecher, eine großes Zimmer lässt sich problemlos damit beschallen. Auch bei sehr hoher Lautstärke bleibt der Klang klar und differenziert, lässt aber leider Bass vermissen. Für gelegentliche YouTube-Videos und Musikstücke ist der Klang aber mehr als ausreichend. Über den Headsetport an der Oberseite wird ein klanglich ordentliches Signal ausgegeben, dann kommt es nur noch auf gute Kopfhörer an.
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme des Motorola Moto X ist auf ähnlichem Niveau wie bei den Vergleichsgeräten. 1 Watt verbraucht das Smartphone durchschnittlich im Idle-Betrieb und liegt damit im unteren Mittelfeld, beispielsweise vor dem Alcatel One Touch Idol X und dem Acer Liquid S1. Auch der Maximalverbrauch von 3,9 Watt ist auf dem Niveau der anderen Dual-Core-Smartphones im Vergleich.
Schwierig zu ermitteln ist der positive Einfluss des Active Display auf den Energieverbrauch: Motorola verspricht ja deutlich weniger Energieverbrauch, da der Hauptprozessor nicht hochgefahren werden muss, wenn der Nutzer nur Zeit und neue Benachrichtigungen kontrollieren will. Da der Standby-Verbrauch von 0,3 Watt aber auf oder unter dem Niveau der Vergleichsgeräte liegt, scheint Motorola sein Versprechen einzulösen: Der niedrig getaktete dedizierte Prozessorkern, der für 'Active Display' zuständig ist, verbraucht nur etwa die Hälfte der Energie, die der Hauptprozessor mindestens benötigt (geringster Idle-Verbrauch: 0,6 Watt).
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 0.6 / 1 / 1.3 Watt |
Last |
2.6 / 3.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
9 Wattstunden kann der Lithium-Ionen-Akku im Motorola Moto X leisten. Damit ist er deutlich leistungsfähiger als bei den meisten Vergleichs-Smartphones: Nur das Acer Liquid S1 hat mit 9,12 Wattstunden einen leichten Vorteil. So gesehen enttäuschen die Akkulaufzeiten, besonders beim praxisnahen WLAN-Test: Hier schafft unser Testgerät nur knapp sechs Stunden, deutlich länger halten hier das Google Nexus 5 oder das Huawei Ascend G700 durch. Bei Idle- und Lastbetrieb liegt das Moto X dann wieder auf Augenhöhe mit den Vergleichsgeräten.
Wir freuen uns, dass Motorola seinen Innovationsgeist nicht verloren hat und immer wieder beweist, dass man mit cleveren Ideen auch den Smartphone-Riesen noch zeigen kann, wie man es ein bisschen besser macht. 'Active Display' ist eine sehr praktische Sache, die im alltäglichen Betrieb die eigentlich nur durchschnittlichen Laufzeiten deutlich verlängern kann.
Auch beim Bildschirm hat Motorola gute Arbeit geleistet: Realtiv geringe Farbabweichungen, sehr guter Kontrast und tiefes Schwarz ergeben ein tolles Bild. Nur heller könnte es sein und die Farben leuchten für manchen Geschmack vielleicht etwas zu intensiv.
Die Softwareausstattung ist mit dem unveränderten Android, den interessanten Softwarebeigaben und Motorola Connect, über das man sogar am PC seine SMS beantworten kann, sehr gut geraten. Ebenso freuen wir uns über den guten Touchscreen und die ordentliche Kamera. Die vollintegrierte Sprachsteuerung Google Now ist ebenfalls ein nettes Gimmick. Dazu gibt es eine umfassende drahtlose Kommunikationsausstattung mit LTE und superschnellem WLAN.
Nachbessern müsste Motorola beim Design: Vorder- und Rückseite passen nicht so richtig zusammen. Recht viel mehr gibt es eigentlich nicht zu meckern: Das Moto X ist ein mehr als solides und sehr leistungsfähiges Mittelklasse-Smartphone, das sich mit cleveren Ideen von der Masse absetzt. Wer mit dem Design leben kann, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf das Gerät werfen.