Test Acer Liquid S1 Smartphone/Phablet Update
Serienmodell-Update:
Bereits im August hatte uns Acer Deutschland ein Vorserienmodell des Acer Liquid S1 Phablets für einen ersten Kurztest zur Verfügung gestellt. Der Vorserienstatus manifestierte sich unter anderem in einer instabilen Gehäuseabdeckung und einem schlecht abgestimmten Display. Mit dem Seriengerät vervollständigen wir diesen Test mit allen aktuellen Benchmarks, holen fehlende Tests nach und vergleichen die Veränderungen zum Vorserienmodell. Außerdem muss sich das Acer Liquid S1 jetzt natürlich unserem harten Testurteil stellen.
Nachdem es auf dem PC-Markt nicht mehr so richtig läuft, macht sich auch Acer mit einer Modelloffensive im Smartphonebereich fit für neue Märkte. Das Acer Liquid Z3 soll den Einsteigermarkt bedienen, das Liquid E2 bedient den Mittelklassemarkt für klassische Smartphones.
Mit dem Liquid S1 wollen die Taiwaner den Markt der Phablets aufrollen. Diese Zwischenkategorie zwischen Smartphones und Tablets definiert sich vor allem über die Bildschirmgröße zwischen 5 und 7 Zoll. Damit sind die Phablets meist gerade noch mit einer Hand zu halten und zu bedienen, wenn man keine zu kleinen Hände hat.
Das Gerät ist preislich und von den Leistungskomponenten in der Mittelklasse einzuordnen: 349 Euro und ein Quad-Core-SoC Mediatek MT6589 mit integrierter PowerVR SGX544 GPU sollen es für Acer richten. Dazu gibt es 1 GB RAM und magere 8 GB internen Flashspeicher, der jedoch per microSD-Karte erweiterbar ist. Unser Testmodell nimmt zudem zwei SIM-Karten gleichzeitig an und arbeitet mit dem aktuellen Betriebssystem Android 4.2.2.
Das Acer Liquid S1 ist nicht das flachste Phablet und liegt mit 9,6 Millimeter Bauhöhe genau zwischen dem 8 mm flachen Samsung Galaxy Mega und dem Huawei Ascend Mate (9,9 mm). Aufgrund der abgerundeten Kanten wirkt es jedoch niedrig. Mit Abmessungen von 163 x 83 mm ist es für die vergleichsweise geringe Displaygröße von 5,7 Zoll recht groß. Hier hat die Konkurrenz, speziell das Huawei Ascend Mate mit 163,5 x 85,7 Millimetern Baugröße und einem 6,1-Zoll-Display deutlich die Nase vorne. Dafür unterbietet es die Mitbewerber mit einem Gewicht von 195 Gramm knapp.
Das Gehäuse des Vorserienmodells war noch nicht komplett final, hier sollte laut Acer die Qualität noch verbessert werden. So saß beispielsweise die abnehmbare Rückschale noch nicht hundertprozentig fest und klapperte. Dieses Manko hat Acer mit der Serienversion nun behoben. Das Back Cover sitzt an den Rändern bombenfest und hat nur in der Mitte, direkt über dem Akku, minimal Spiel, was sich jedoch im Alltagsbetrieb nicht störend manifestiert. Einen weiteren Kritikpunkt am Vorserienmodell hat Acer nicht komplett in den Griff bekommen: Im Mittelbereich lässt sich das Liquid S1 immer noch etwas verwinden, was sich in Bildstörungen auf dem Monitor bemerkbar macht.
Designtechnisch kann man Acer keinen Vorwurf machen, wenn auch das Phablet nur aus Kunststoff besteht: Die schwarze Vorderseite wird von einem schwarz glänzenden Rahmen eingefasst, der sich im Bereich des Ohrhörers leicht zur Innenseite ausdehnt.
Die schick designte und dennoch klare Beschriftung der Touch-Buttons im unteren Bereich der Vorderseite ist zudem positiv zu erwähnen. Die Rückseite ist griffig, mit einem großen, silbernen Acer-Logo versehen und wirkt durch die leicht abfallenden Seiten schlank. Die Silhouette ist durch einen leichten Schwung und chromfarbene Einlagen ebenfalls gelungen. Wer übrigens Abwechslung beim Handydesign bevorzugt, den wird es freuen zu hören, dass Acer neben der schwarzen auch eine weiße Rückschale mit jedem Gerät liefert.
Bei einem Mittelklasse-Handy erwartet man an Anschlüssen nicht mehr als einen 3,5mm-Audioport und einen USB-Anschluss zum Laden und die Verbindung mit dem PC. Auch beim Acer Liquid S1 wird in dieser Hinsicht nichts Neues geboten. Ein Quad-Core-SoC und ein HD-Bildschirm, wie sie das Phablet bietet, sind ebenfalls Standard.
Eine Besonderheit bietet das Acer Liquid S1 dann aber doch, besonders in diesem Preissegment: Sie können zwei SIM-Karten gleichzeitig verwenden. Das funktioniert, dank der intuitiven Android-Funktion, sehr flüssig und problemlos: Ohne das Handy auszuschalten, können Sie einfach vor jedem Anruf eine andere SIM-Karte wählen und Anrufe werden mit unterschiedlichen Farbprofilen leicht erkennbar den beiden SIM-Karten zugeordnet. Einzelne Funktionen, wie beispielsweise mobiles Internet, lassen sich für die einzelnen Karten einfach deaktivieren.
Software
Bei der Software-Ausstattung hat Acer sich Mühe gegeben, das installierte Betriebssystem Android 4.2 sinnvoll zu erweitern: Sprachsteuerung für die Kamera, Multi-Tasking mit bestimmten Apps, Cloud-Dienste und automatische Profile unterstützen den Nutzer im Alltag.
Wie nützlich sind diese Erweiterungen? Wer sich schon mal über verwackelte Bilder von der Handy-Kamera geärgert hat, der wird sich über die Sprachsteuerung freuen: Einfach innerhalb der Kamera-App "Cheese" oder "Capture" sagen und das Liquid S1 nimmt automatisch ein Bild auf. Diese Funktion fanden wir schon beim Samsung Galaxy S4 sehr hilfreich. Leider ist die Sprachsteuerung auch bei unserem Serienmodell nur auf Englisch integriert.
Dank "Float UI" lassen sich gewisse Apps (Kamera, Taschenrechner, Notizblock, Maps) in einem eigenen Fenster aufrufen, das über dem Desktop oder anderen Anwendungen schwebt. Das funktioniert ganz gut und kann schon mal nützlich sein.
Eine wirklich Innovation sind die automatischen Profile: Das Acer Liquid S1 bestimmt per GPS wo sie sich gerade befinden. Wenn Sie vorher abgespeichert haben, dass sich hier Ihr Zuhause oder Ihr Büro befindet, wählt das Phablet automatisch das passende Profil aus: Im Büro beispielsweise keine Klingeltöne, zuhause möglichst laut und das WLAN aktivieren. Das alles lässt sich umfangreich einstellen. Die Erkennung funktionierte in einem kurzen Test recht zuverlässig.
Weitere kleine, aber nützliche Softwarebeigaben sind beispielsweise die Drucksoftware "Acer Print", mit der Sie endlich auch vom Smartphone aus drucken können, sofern ihr Drucker WLAN unterstützt. Außerdem kommt mit "Moodagent" eine Software, die durch Beobachtung ihrer Musikauswahl Ihre Stimmung erkennt und dynamische Playlists daran anpasst. Erfreulich war auch, dass es keine Bloatware auf unserem Serienmodell gab.
Kommunikation & GPS
Wer dank LTE-Empfang zukunftsfähig sein möchte, der muss sich woanders umschauen. Ebenso Fans der Nahfeldkommunikation "NFC", auch diese ist nicht verbaut. Dafür gibt es HSPA als schnellste Kommunikationstechnik, Dual-Band-Empfang im 3G-Modus und Quad-Band-Empfang im 2G-Modus. Letztere sind vor allem für Menschen interessant, die sich viel im Ausland aufhalten, da hier oft andere Frequenzen zum Einsatz kommen. Daten per WLAN werden nach Standard 802.11 b/g/n versendet. Auch hier gibt es schon den zukunftsfähigeren Standard 802.11 ac, der nicht integriert ist. Der Empfang des WLAN-Moduls schwankt in zehn Metern Entfernung und durch drei Wände zwischen 3/4 und 1/2 und ist damit in Ordnung.
Das GPS-Modul kann nicht überzeugen: Auf dem Balkon und 2 Meter von der nächsten Hauswand entfernt findet das Smartphone gerade einmal fünf Satelliten, die nicht ausreichen, um die Position zu bestimmen. Im Inneren ist überhaupt kein Empfang möglich.
Den schlechten Empfang zeigt auch unser bewährter Vergleichstest mit einem Spezialnavi von Garmin. Dabei fahren wir eine Teststrecke mit dem Fahrrad ab, die die unterschiedlichsten landschaftlichen Begebenheiten bietet. Genauer schauen wir uns hier ein kleines, dichtes Waldstück und eine Brückenüberfahrt mit anschließender S-Kurve an. Zur Auswertung dient uns die genau arbeitende Fitness-App Runtastic.
Bei der Walddurchfahrt zeigt schon das Spezialgerät Schwächen, unser Testsample vermutet uns aber gar direkt im Wald, und zeigt uns auch sonst deutlich abseits der eigentlich gefahrenen Strecke. Die Brücke haben wir laut Acer Liquid S1 offensichtlich neben uns gelassen und fliegend die Straße überquert. Sobald wir von einer geraden Strecke abbiegen, springt die Ortung wild in einem Zick-zack-Kurs hin und her. Kurz: Für eine ordentliche Navigation scheint das Testgerät nicht geeignet zu sein, was besonders angesichts des großen Displays schade ist.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonapp wurde nicht verändert und entspricht dem Android-Standard-Modell. Dieses ist intuitiv zu bedienen und lässt eigentlich keine Funktionen vermissen: Übersichtliche Listen für eingegangen, ausgegangene und verpasste Anrufe, schneller Zugriff auf die Kontakte und das Tastenfeld und Schnellwahl. Auch die vielfältigen Dual-SIM-Funktionen sind sinnvoll zu bedienen.
Hat man dann einen Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung, ist die Sprachqualität durchschnittlich: Ein Rauschen in der Leitung ist durchaus einmal zu vernehmen und so richtig klar klingt das Gegenüber auf dem Acer Liquid S1 nicht. Auch über den Lautsprecher macht es nicht so viel Spaß, da dieser den Gesprächspartner einfach zu leise wiedergibt, selbst bei maximaler Lautstärke. Das Mikrofon bürgt laut den Angerufenen bei einigen Testanrufen ebenfalls nicht für rauscharmes und klar verständliches Telefonieren, geht aber noch in Ordnung.
Kameras & Multimedia
Das Acer Liquid S1 bringt zwei Kameras mit: Die Hauptkamera an der Rückseite löst mit 8 Megapixel auf und bietet einen Autofokus, sowie einen LED-Blitz. Während der Autofokus sein Sache ganz gut macht, wirken die Bilder eher enttäuschend: Tagsüber sieht es aus, als würde ein Grauschleier über dem Bild liegen, kräftige Farben und guter Kontrast sind ebenfalls Wunschdenken. Dies wird gerade bei unserem Umgebungsbild deutlich. Die Szene offenbart ein zu helles Bild mit lauen Farben und wenig Schärfe. Generell stören eine zu niedrige Helligkeit sowie ein unangenehmes Bildrauschen, das umso stärker wird, je schlechter das Umgebungslicht ist. Hier platziert sich das Testgerät im Vergleich zu den besten Kameras im Smartphone-Bereich im hinteren Bereich. An die Bildqualität vom Schlage eines iPhone 5 oder eines Samsung Galaxy S4 kann unser Testsample bei weitem nicht heranreichen, das Nokia Lumia 920 ist ebenso unerreichbar. Auch der direkten Konkurrenz wie beispielsweise dem Samsung Galaxy Mega oder dem Huawei Ascend Mate ist das Acer Liquid S1 nicht gewachsen.
Die Bilder der Frontkamera mit 2 Megapixel wirken von den Farben her besser, sind aber generell zu dunkel. Beide Kameras liefern also wie schon im Vorseriengerät eine höchstens befriedigende Bildqualität.
Zubehör
Wie bereits erwähnt, erhalten Sie mit jedem Acer Liquid S1 ein zweites Backcover. Sie können dann entscheiden, ob die Rückseite weiß oder schwarz sein soll. Acer bietet auch ein Bundle an, das ein Flipcover aus Leder sowie einen digitalen Eingabestift enthält. Aufpreis: 30 Euro.
Garantie
Das Acer Liquid S1 wird, wie alle Acer Smartphones, mit einer Garantie von 24 Monaten ausgestattet. Eine Garantieerweiterung wird nicht angeboten.
Eingabegeräte & Bedienung
Dass Acer eigentlich wenig an Android 4.2 herumgeschraubt hat, fällt auch bei der Tastatur auf: Diese ist ebenfalls das Standardmodell von Google Android. Durch einen langen Druck auf die Leertaste können Sie weitere Eingabemodi aufrufen, hier gibt es die Spracheingabe sowie Swype, eine Tastaturvariante, bei der sie nicht tippen, sondern einfach in einem Zug über die gewünschten Buchstaben fahren.
Die Größe des 5,7-Zoll-Bildschirms ist bei der Bedienung der Tastatur ein klarer Vorteil, da sich die einzelnen Tasten zuverlässig treffen lassen. Im Landscape-Modus sind die Tasten so groß, das man sogar mit zwei Händen schreiben kann.
An weiteren Eingabemöglichkeiten ist noch die Acer-Spracheingabe zu erwähnen, die die Kamera auslöst und durch vorher festgelegte Kommandos auch einzelne Apps aufruft. Das funktioniert auch insgesamt recht zuverlässig.
Der Tochscreen lässt sich mit bis zu zehn Fingern oder einem Stift bedienen. Leider liefert Acer zum Vorserienmodell keinen Stift, so dass wir dies nicht überprüfen können. Die Eingabe mit den Finger funktioniert jedenfalls sehr gut, die Oberfläche des Bildschirms ist sehr gleitfreudig.
Der 5,7-Zoll-Bildschirm des Acer Liquid S1 löst mit 1.280 x 720 Pixeln auf und ist damit auf einem Niveau mit anderen Phablets, wie dem Samsung Galaxy Mega und dem Huawei Ascend Mate. Bei der Helligkeit lassen sich die beiden Vergleichsgeräte nicht lumpen und haben teils eine durchschnittliche Luminanz von über 500 cd/m² (Ascend Mate). Der Bildschirm des Acer-Phablets ist mit durchschnittlich 412,6 cd/m² immerhin rund 87 cd/m² weniger hell und etwa 47 cd/m² dunkler als noch das Vorseriengerät. Das fällt aber bei so hohen Werten kaum ins Gewicht, der Bildschirm ist immer noch sehr leuchtstark. Das Samsung Galaxy Note 3 hingegen kann unser Testsample klar überholen, was aber auch an der vom Konkurrenten genutzten OLED-Technologie liegt, die bauartbedingt immer etwas weniger Luminanz erzeugt. Die Ausleuchtung ist mit 87% zudem sehr gleichmäßig.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 432 cd/m²
Kontrast: 686:1 (Schwarzwert: 0.63 cd/m²)
ΔE Color 8.54 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.66 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.36
Bei Kontrast und Schwarzwert fällt das Acer Liquid S1 dann deutlich zurück. Im Vergleich zum Vorserienmodell hat Acer leider am Display kaum etwas verändert. Im Gegenteil, das Display des Testsamples schneidet sogar minimal schlechter ab, was wir aber der Serienstreuung zuschreiben.
Die Taiwaner haben besonders bei der Farbsättigung des Displays gepatzt, hier weichen fast alle Farben sehr stark vom Referenzfarbraum ab, was ein DeltaE von 8,54 verdeutlicht. Dies ist eines der Ergebnisse unserer Farbanalyse mit Kolorimeter und der Software CalMan. Zudem ist aktuell ein extremer Blaustich zu erkennen, der gerade bei den helleren Graustufen sichtbar wird. Hier beträgt das gemessene DeltaE 8,66. Im Alltagsbetrieb fallen diese Abweichungen jedoch weniger ins Gewicht, selbst ein vollflächiges Weißbild zeigt nur geringfügige Verfärbungen. An die Konkurrenz in Form des Samsung Galaxy Mega oder des Samsung Galaxy Note 3 kommt das Acer Liquid S1 bei weitem nicht heran, dem Huawei Ascend Mate begegnet es auf Augenhöhe.
Die Nutzung im Freien ist grundsätzlich möglich. Da das Display aber stark spiegelt, ist bei direkter Sonneinstrahlung selbst mit höchster Helligkeit nichts mehr zu erkennen. In weniger hellen Umgebungen wird man aber dank des zuverlässigen Helligkeitssensors fast immer ein optimales Bild haben.
Auch an den Blickwinkeln hat Acer nicht mehr gearbeitet: Zwar bleibt der Inhalt des Bildschirms nach allen Seiten auch bei sehr steilen Winkeln erkennbar, allerdings verfälschen die Farben dann doch deutlich. So ist bei weißen Flächen ein deutlicher Gelbstich zu erkennen.
Im Vergleich zum Vorseriengerät konnte unser Testsample keine besseren Leistungen erreichen. Bei allen Benchmarks ähneln sich die Testwerte stark.
Dass das Acer Liquid S1 kein High-End-Gerät sein will, sondern ein moderat bepreistes Mittelklassegerät ist, zeigt sich auch im Leistungsvergleich beispielsweise mit dem Sony Xperia ZL: Fast die dreifache Prozessorleistung und 30% mehr Systemleistung wirft Sonys Flaggschiff in den Ring. Auch das teurere Samsung Galaxy Note 3 enteilt in andere Leistungssphären. Sonstige Phablets, wie das Galaxy Mega oder das Huawei Ascend Mate sind allerdings mehr oder weniger auf einer Stufe, was die Systemleistung angeht.
Im 3D-Bereich liegt unser Phablet zwar in den Benchmarks hinter allen Vergleichsgeräten zurück, zeigte aber dennoch eine ganz ordentliche Spieleperformance (siehe unten).
Auch Internetsurfen macht richtig Spaß auf dem Gerät, welches Seiten schnell aufbaut und auch beim Scrollen meist flüssig bleibt. In den synthetischen Benchmarks liegt das Liquid S1 deshalb auch meist vorne, nur das Galaxy Mega und das Xperia ZL können es teilweise übertrumpfen.
Beim Speicherzugriff schließlich zeigt sich das Acer Liquid S1 recht schnell und oft sogar auf einem Level mit dem Sony Xperia ZL. Nur im Random Write gibt es sich die Blöße und fällt hinter alle Vergleichsgeräte zurück.
Insgesamt sind die Leistungswerte für ein Mittelklassegerät durchaus ordentlich und mindestens auf dem Niveau von Galaxy Mega und Ascend Mate, die beide eine höhere Preisempfehlung seitens des Herstellers besitzen. Lange Ladezeiten bei manchen Spielen lassen sich zwar nicht ganz vermeiden, Surfen und Navigieren gehen aber sehr flott von der Hand. Dies zeigt auch unser Video vom Testgerät im Kapitel Software.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend Mate | |
Samsung Galaxy Mega 6.3 I9200 | |
Sony Xperia ZL |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend Mate | |
Samsung Galaxy Mega 6.3 I9200 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia ZL |
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 |
3DMark - 1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend Mate | |
Samsung Galaxy Mega 6.3 I9200 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia ZL |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend Mate | |
Samsung Galaxy Mega 6.3 I9200 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia ZL | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend Mate | |
Samsung Galaxy Mega 6.3 I9200 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia ZL |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Huawei Ascend Mate | |
Samsung Galaxy Mega 6.3 I9200 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia ZL |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S1 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Sony Xperia ZL |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Das große Display bietet sich auch an, um darauf Spiele zu spielen. Tatsächlich lässt sich das recht anspruchsvolle 3D-Game "Iron Man 3" flüssig ausführen. Die Ladezeiten sind allerdings recht lang. Auch die Steuerung per Touchscreen und Neigungssensor funktioniert sehr gut. Einfachere Games, wie "Angry Birds: Star Wars 2" laufen natürlich ebenso flüssig.
Temperatur
Hier hat Acer die hohe Temperatur von 40 °C der Vorserie im Idle-Betrieb etwas senken können. Das Seriengerät erwärmt sich maximal auf 37,1°C, damit wird das Phablet ohne Belastung nicht mehr so warm. Im Schnitt erwärmt es sich auf rund 30 °C an der Unter- und 32 °C an der Oberseite.
Unter Last erhitzt sich unser Seriengerät ebenfalls nicht übermäßig. Punktuell werden höchstens 38,5 °C erreicht, im Schnitt bleibt die Oberfläche bei rund 32 °C. In der unteren Gerätehälfte, die im Betrieb meist in der Hand verweilt, bleibt das Gehäuse selbst unter Volllast im angenehmen Temperaturbereich. Somit ist das Acer Liquid S1 in dieser Kategorie absolut alltagstauglich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher an der Rückseite trägt stolz das "dts"-Zeichen über der Öffnung im Kunststoff. Dass er sich an der Rückseite befindet, ist erst mal kein Nachteil, weil der Lautsprecher das gesamte Gehäuse als Resonanzraum verwendet. Klanglich bietet er einen ordentlichen Sound, auch wenn Tiefen natürlich etwas unterrepräsentiert sind. Dafür sind Höhen und Mitten ordentlich ausbalanciert und die maximale Lautstärke ist ordentlich, allerdings nur, wenn man Musik hört oder Filme schaut: Telefongespräche werden zu leise wiedergegeben.
Die dts-Software bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, der Lautsprecher liefert aber auch ohne die Audioverbesserung schon einen guten Klang. Aktiviert man die verschiedenen Optionen, wird er noch einmal etwas fülliger.
Energieaufnahme
Im Idle-Betrieb braucht das Acer Liquid S1 mit maximal 1,9 Watt deutlich weniger Energie als noch das Vorseriengerät (2,6 W) und befindet sich nunmehr in Reichweite des Samsung Galaxy Mega. Das Phablet Huawei Ascend Mate benötigt hier noch einmal deutlich mehr Energie. Unter Last liegt das Acer-Phablet mit maximal 3,7 Watt an erster Stelle, das Huawei Ascend Mate braucht hier ganze 7 Watt mehr! Damit sollten ordentliche Akkulaufzeiten möglich sein, oder?
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 0.7 / 1.7 / 1.9 Watt |
Last |
3.1 / 3.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Lithium-Ionen-Akku im Serien-Modell kann 9,12 Wattstunden zur Verfügung stellen und liegt damit hinter Samsungs Galaxy Mega und dem Samsung Galaxy Note 3 (jeweils 12,16 Wattstunden) und dem Huawei Ascend Mate (circa 16 Wattstunden). Da schaut es natürlich trotz der niedrigen Verbrauchswerte plötzlich nicht mehr so gut für die Laufzeiten aus.
Unter Last ist es mit 3:22 Stunden noch ein ganz ordentlicher Wert. Wenn man aber gar nicht so viel Leistung benötigt, beispielsweise beim WLAN-Surfen, geht dem Gerät gegenüber seinen Konkurrenten mit stärkerem Akku doch deutlich schneller der Saft aus: Nach rund 7 Stunden ist Schluss. Huaweis Phablet hält fast 5 Stunden länger durch, das Samsung Galaxy Mega schafft immerhin knapp 2 Stunden mehr. Der Marathonläufer Samsung Galaxy Note 3 bleibt mit 18 Stunden in weiter Ferne. Maximal hält das Acer Liquid S1 11:25 Stunden durch und muss sich auch hier deutlich hinter den Mitbewerbern einreihen. Eine volle Akkuladung bei eingeschaltetem Gerät benötigt in etwa 2 Stunden.
Insgesamt kann Acer stolz sein auf sein Liquid S1: Schickes Design, tolle Erweiterungen des Android-Systems und ein mehr als konkurrenzfähiger Preispunkt. Dazu ist das Gerät leicht, liegt angenehm in der Hand und ist wertig verarbeitet. Eine zweite Rückabdeckung lassen sich andere Hersteller teuer bezahlen, Acer legt eine dazu. Der eingebaute Lautsprecher ist auch nicht übel und macht in Verbindung mit dem großen IPS-Display ein tolles Hosentaschenkino aus dem Acer.
Das wacklige Rückcover des Vorseriengerätes ist Geschichte, der nicht optimal eingestellte Bildschirm und die lauen Akkulaufzeiten im Verhältnis zur Größe des Gerätes sind jedoch in die Serie übertragen worden. Dennoch leuchtet das Acer Liquid S1 hell und der Bildschirm macht subjektiv ein gutes Bild.
Konkurrenten wie beispielsweise das Samsung Galaxy Mega sollten sich dennoch warm anziehen: Für 250 Euro weniger bietet Acer zwar ein etwas kleineres, aber genauso leistungsfähiges Gerät an. Das Liquid S1 könnte für Acer wirklich zu flüssigem Gold werden.