Test Huawei Ascend Mate Smartphone
Während das Samsung Galaxy Note II GT-N7100 mit seinem exakt 5,55 Zoll Großen Display schon sehr beeindruckend aussah, setzt das Ascend Mate von Huawei in dieser Hinsicht noch einen oben drauf und übernimmt damit spielend die Führung in der Klasse der XXL-Smartphones: Das Ascend Mate ist mit einem beeindruckend großen 6,1-Zoll-IPS+-LC-Display (15,49 Zentimeter) ausgestattet, das zwar keine Full-HD-Auflösung bietet, aber immerhin die „kleine“ HD-Auflösung von 1280 x 720 Pixel darstellen kann. Als Gehäusefarbe stehen lediglich schwarz, wie unser Testgerät, oder weiß zur Auswahl – auf die von vielen Konkurrenten für ihre Produkte angebotenen bunten Zwischentöne müssen Käufer verzichten. Für das Huawei Ascend Mate sind aktuell rund 400 Euro fällig.
Huawei setzt im Ascend Mate wie schon beim Ascend G615 und dem Ascend D1 Quad XL auf den hauseigenen Prozessor HiSilicon Quad-Core K3V2, allerdings mit einer höheren Taktfrequenz von 1,5 GHz. Als Betriebssystem kommt Android-OS zum Einsatz, das mit Version 4.1 Jelly Bean auf dem neuesten Stand ist. Insgesamt scheinen die Eckdaten gute Voraussetzungen für einen überzeugenden Auftritt zu bilden. Unser Test zeigt auch prompt, dass das Ascend Mate in vielen Bereichen brillieren kann, allerdings auch die eine oder andere Schwäche mit sich herumschleppt.
Mit seiner stattlichen Displaygröße setzt der Testkandidat nicht nur die neue Bestmarke bei den Abmessungen (163,5 x 85,7 x 9,9 Millimeter), sondern auch beim Gewicht für ein Smartphone (198 Gramm). Mit knapp einem Zentimeter Dicke ist das Ascend Mate kein Hungerhaken, lässt sich jedoch sehr gut in der Hand halten. Im direkten Vergleich mit ähnlich großen Tablets zeigt sich, dass der Testkandidat mit knapp einem Zentimeter Bauhöhe sogar noch ein paar Millimeter flacher ist als etwas das Asus Fonepad ME371MG (10,4 Millimeter) und das Google Nexus 7 (10,5 Millimeter).
Einen großen Anteil an der gelungenen Haptik hat die aus mattem Polykarbonat gefertigte Gehäuserückseite mit profilierter Oberfläche, die den Fingern einen sicheren Halt gibt und zu keiner Zeit das Gefühl entstehen lässt, das XXL-Smartphone würde einem entgleiten. Aufgrund seiner schieren Größe braucht es jedoch beide Hände, um das Ascend Mate zu bedienen.
Die Verarbeitungsqualität des Ascend Mate lässt ebenso wenig Wünsche offen wie bei den bereits getesteten kleineren Huawei-Kollegen Ascend G615, Ascend G600 und Ascend D1 Quad XL. Das Gehäuse wirkt so stabil wie ein Stein: Weder Druck- noch Verwindungsversuche können das Smartphone beeindrucken noch ihm irgendwelche Geräusche entlocken, die darauf hindeuten, dass das Material stark beansprucht wird. Nur bei sehr hoher Krafteinwirkung lässt sich das Gehäuse minimal verdrehen, einzig die Gehäuserückseite kann man minimal eindrücken, jedoch nicht weiter als rund einen Millimeter.
Der nicht herausnehmbare Akku des Ascend Mate liefert mit 4.050 mAh einen weiteren Rekordwert, der auf eine hohe Akkulaufzeit hoffen lässt. Dem könnte allerdings das große Display einen Riegel vorschieben, da es einen erheblichen Anteil am gesamten Stromverbrauch haben dürfte. Ebenfalls im Gehäuse eingefasst sind eine mit 1,0 Megapixel auflösende Frontkamera sowie die Hauptkamera auf der Rückseite, die mit 8,0 Megapixel auflöst.
Wie bereits zu Beginn erwähnt, arbeitet im Ascend Mate der hauseigene HiSilicon Quad-Core K3V2-Prozessor, der mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz läuft. Der CPU steht die „16-core GPU“ Vivante GC4000 zur Seite, dazu gesellen sich opulente 2 GB RAM sowie 8 GB interner Speicher, der sich per Micro-SD-Slot um bis zu weitere 32 GB ausbauen lässt.
Die native Auflösung des 6,1-Zoll-Displays beträgt 1.280 x 720 Pixel und ist damit nicht größer als bei physisch ähnlich dimensionierten Smartphones, wobei hier zuallererst das Samsung Galaxy Note II GT-N7100 infrage kommt (5,55 Zoll, 1.280 x 720 Pixel). Auch ein Blick in die Tablet-Welt zeigt, dass die Auflösung des Mate im üblichen Rahmen bewegt: Asus Fonepad ME371MG (7 Zoll, 1.280 x 800 Pixel), dem Google Nexus 7 (7 Zoll, 1.280 x 800) oder dem Samsung Note 8.0 Tablet (8 Zoll, 1.280 x 800). Lediglich das Apple iPad Mini (7,9 Zoll, 1024 x 768 Pixel) fällt hier mit einer etwas geringeren Auflösung und einem 4:3 statt einem 16:9- oder 16:10-Seitenverhältnis aus der Reihe.
Die Tasten- und Anschluss-Ausstattung sorgt nicht für Überraschungen – alle wichtigen Elemente sind mit an Bord, allerdings gibt es hier auch keine herausragenden Merkmale. Auf der rechten Gehäuseseite sitzen die Ein- und Ausschalttaste und direkt darunter die Lautstärkewippe. Linkerhand befindet sich der Micro-SD-Steckplatz, an der Oberseite ein Micro-SIM-Steckplatz sowie eine 3,5-mm-Headset-Buchse. An der unteren Kante des Ascend Mate sind das Mikrofon und der Micro-USB-Steckplatz angeordnet.
Software
Als OS dient das Google-Betriebssystem Android 4.1 Jelly Bean. Zusätzlich installiert ist Huaweis neue grafische Benutzeroberfläche EmotionUI, welche die Bedienung und das App-Management des Android-Gerätes erleichtern soll.
Kommunikation & GPS
Das Ascend Mate versteht sich auf alle gängigen 2G- und 3G-Mobilfunkstandards und wurde von Huawei zudem mit einem NFC-Modul ausgestattet, was man in dieser Preisklasse durchaus erwarten kann. Dank der Intel XMM 6260-Plattform überträgt das Huawei im UMTS-Netz HSDPA-Tempi bis zu 21 Mbit/s und erlaubt damit DSL-ähnliche Geschwindigkeiten. Mit HSUPA sind bis zu 5,76 Mbit/s möglich. Das WLAN-Modul gestattet Funkverbindungen nach dem Standard 802.11 b/g/n und arbeitet im Test durchgehend stabil und ohne ungeplante Verbindungsabbrüche. Bluetooth unterstützt der Testkandidat in der Version 4.0+EDR. Integriert sind außerdem GPS-, A-GPS- und Glonass-Sensoren zur genauen Positionsbestimmung, die unter freiem Himmel reibungslos funktionieren und am Teststandort auch innerhalb geschlossener Räume eine schnelle Ortung ermöglichten.
Kameras & Multimedia
Im Huawei Ascend Mate sind eine mit 1.280 x 720 Pixel auflösende Frontwebcam (1,0 MP) sowie eine 8-Megapixel-Hauptkamera, der zusätzlich ein Autofokus sowie ein LED-Blitz zur Verfügung stehen. Beide Kameras können zudem Videos im 720p-Format aufzeichnen. Die Qualitäten der Frontkamera lassen bei stehenden und bewegten Bildmotiven zu wünschen übrig, denn die Aufnahmen sind von starkem Bildrauschen durchsetzt und machen wegen der geringen Auflösung allenfalls für Videochats Sinn. Etwas besser macht es die 8-Megapixel-Hauptkamera, die jedoch selbst bei optimalen Lichtverhältnissen keinen Fotopreis gewinnt. Bilder erscheinen mal mit zu blassen Farben, mal übertrieben kontrastreich, wirken insgesamt trotz Autofokus und LED-Blitz generell nicht besonders scharf und sind von Bildrauschen durchsetzt. Wie es besser geht, zeigt gleich eine ganze Palette von Smartphones, etwa das Apple iPhone 5, das Google Nexus 4 oder das Nokia Lumia 920. Im direkten Vergleich schneidet das Ascend Mate jedoch gar nicht mal so schlecht ab und schießt durchaus brauchbare Fotos.
Zubehör & Garantie
In der Verpackung des Huawei Ascend Mate findet sich ein kompaktes Netzteil, an das sich das ebenfalls mitgelieferte Mini-USB-Kabel anschließen lässt. Hinzu kommen eine Schnellstartanleitung und ein Standard-Stereoheadset. Weiteres Zubehör ist vom Hersteller derzeit nicht im Angebot. Huawei gibt auf das Ascend Mate eine Garantie von 24 Monaten. Eine Garantieverlängerung ist nicht verfügbar.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Bedienung des Ascend Mate geht durch die virtuelle QUERTZ-Tastatur leicht von der Hand, wenn es um die Eingabe von Webadressen oder kurzer Texte geht. Durch das große Display werden die einzelnen Tasten bereits bei hochkanter Darstellung in komfortabler Größe dargestellt, und natürlich erst recht, wenn man den Bildschirm ins Querformat dreht.
Beim Touchscreen hat Huawei alles Wesentliche richtig gemacht: Das Display reagiert ohne merkenswerte Verzögerung auf Eingaben, die automatische Drehung der Anzeige geht schnell vonstatten und die Finger gleiten angenehm widerstandsfrei über die Glasoberfläche. Keine Beanstandungen gibt es auch bei den drei Softtouch-Tasten unterhalb des Displays und den physikalischen Tasten wie dem Ein- und Ausschaltknopf oder der Lautstärkewippe, die ebenso zuverlässig reagieren. Insgesamt resultiert das in einer flinken Bedienung des Ascend Mate, die an keiner entscheidenden Stelle hakt.
Ein Marketingversprechen namens „Magic Touch“ konnten wir in der Praxis jedoch nicht ganz nachvollziehen. Laut Huawei soll sich das Smartphone-Display auch dann bedienen lassen, wenn man zum Beispiel einen dicken Lederhandschuh trägt. Dazu gibt es mit dem "Gloves Mode" eine separate Android-Einstellung, die in der Standardeinstellung deaktiviert ist. Im Test und mit aktivierter Gloves-Funktion konnten wir zwar sowohl mit einem Leder- als auch mit einem dicken Stoffhandschuh durch die Android-Menüs navigieren, doch dabei blieb die Feinmotorik etwas auf der Strecke. Hier kommt es letztlich auf den Handschuh an und in welchem Umfang damit exakte Eingaben möglich sind. Mitunter muss man regelrecht auf die Displayoberfläche drücken, damit der Testkandidat reagiert, was die Fehlerquote bei Eingaben in die Höhe treibt.
Das 6,1-Zoll-Display des Huawei Ascend Mate wird von einer Corning Gorilla Glass Oberfläche vor Beschädigungen geschützt und widersteht im Test auch erfolgreich jedem dezenten Kratzversuch. Die Auflösung ist mit 1.280 x 720 Pixel klassentypisch, wenngleich man beim bislang größten Smartphone auch eine höhere Bildauflösung hätte erwarten können.
Mit einer durchschnittlichen Luminanz von 471 cd/m² erzielt das Ascend Mate ein herausragend gutes Ergebnis und lässt damit die Konkurrenz aus dem Smartphone- und Tablet-Lager nahezu geschlossen hinter sich. Nur wenige Geräte wie das Asus Transformer Pad Infinity kommen auf einen noch höheren Wert (534,6 cd/m²). Dagegen befinden sich weder das Apple iPad Mini (337,7 cd/m²) noch das nun zweitgrößte Smartphone Samsung Galaxy Note II (230,3 cd/m²) auch nur in der Nähe des Huawei. Lediglich das Samsung-Tablet Note 8.0 legt mit 449,2 cd/m² einen fast ebenso guten Wert hin. Noch höhere Weihen verhindert lediglich der mit 0,6 cd/m² recht hohe Schwarzwert des Ascend Mate, was in einem durchschnittlichen Kontrastverhältnis von 825:1 resultiert.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 495 cd/m²
Kontrast: 825:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
ΔE Color 5.44 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.36 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.44
Unsere Messungen mit Kolorimeter und CalMan-Software bestätigen die für viele Smartphone- und Tablet-Bildschirme mit LED-Technik typische Überbetonung blauer Farben. Auch das Huawei Ascend Mate bildet hier keine Ausnahme: Seine bläulichen Farbtöne weichen am stärksten von denen des sRGB-Farbraums ab. Zudem kann der Testkandidat Grautöne mit geringer Sättigung nicht optimal darstellen. Insgesamt ergeben sich aber keine derart großen Auffälligkeiten, wegen der wir die gelbe oder gar rote Karte ziehen müssten. Andererseits gehört die Farbdarstellung nicht zu Glanzleistungen des Ascend Mate. Wirklich Gutes auf diesem Gebiet leistet beispielsweise das Samsung Galaxy S4.
Aufgrund seines sehr hellen Displays lässt sich das Ascend Mate sehr gut im Außeneinsatz verwenden. Die glänzende Bildschirmoberfläche und der nicht ganz optimale Kontrast stören zwar ein wenig, beeinträchtigen die Outdoor-Tauglichkeit jedoch nicht entscheidend.
Das IPS-Panel des Huawei-Smartphones sorgt dafür, dass Farben selbst bei sehr kleinen Betrachtungswinkeln kaum verblassen sowie der Kontrast und die Helligkeit erhalten bleiben. Natürlich kommt es bei extremen Seitenansichten zu einem leichten Verblassen der Farben, doch im Praxiseinsatz spielt das kaum eine Rolle.
Smartphone und Prozessor kommen vom gleichen Hersteller: Huawei setzt im Ascend Mate auf die Quad-Core-CPU HiSilicon K3V2, die vier ARM Cortex A9-Prozessoren einsetzt. Mit einem aktiven CPU-Kern erreicht der Prozessor 1,5 GHz Taktfrequenz, bei gleichzeitig vier aktiven Cores 1,2 GHz. Zum HiSilicon K3V2 gesellt sich die Vivante-GPU GC4000 – eine Kombination, die sich nicht nur vielversprechend liest, sondern in der Praxis bei Anwendungen und Spielen gleichermaßen das Gaspedal durchtritt.
Weil der Ascend Mate aufgrund seines Riesen-Displays sowohl das Smartphone- als auch das Tablet-Lager bedient, haben wir zum Vergleich Geräte aus beiden Domänen herangezogen. Bei synthetischen 3D-Benchmarks zeigt der Testkandidat eine in etwa mit dem Asus Fonepad ME371MG, dem Google Nexus 7 sowie dem Samsung Galaxy Note II GT-N7100 und dem Samsung Galaxy Note 8.0 vergleichbare Leistung –die Performance-Unterschiede sind hier relativ gering.
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 | |
1280x720 Ice Storm Standard Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 |
Epic Citadel | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Samsung Galaxy Note 8.0 | |
High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Apple iPad mini | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 |
Bei den Browser-Benchmarks zeigt der Ascend Mate bei Mozilla Kraken V1 die mit Abstand beste Leistung, muss sich aber im weiteren Verlauf bei Octane V1 und Google V8 Ver.7 beiden Samsung-Tablets Galaxy Note II GT-N7100 und Galaxy Note 8.0 geschlagen geben, die hier jeweils etwas schneller unterwegs sind. Nichtsdestotrotz treten im Test keinerlei Verzögerungen beim Surfen im Web, bei Downloads oder beim Durchstöbern des Google Play Store auf.
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Samsung Galaxy Note 8.0 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend Mate | |
Apple iPad mini | |
Asus Fonepad ME371MG | |
Google Nexus 7 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 8.0 |
* ... kleinere Werte sind besser
Zu guter Letzt die Lese- und Schreibleistung des Smartphones: Auch hier liegt das Ascend Mate in vielen Disziplinen in etwa mit den ausgewählten Konkurrenzmodellen gleichauf. Insgesamt gelingen die Dateioperationen jedoch dem Samsung Galaxy Note 8.0 am besten.
Spiele
Das CPU-/GPU-Gespann sorgt auch dafür, dass das Ascend Mate HD-Videos flüssig abspielt und ausreichend Leistung für aktuelle Spiele bietet. Dabei bereiten dem Testkandidaten auch grafisch anspruchsvollere Titel keine Probleme. Die Games laufen geschmeidig auf dem großen Bildschirm ab und lassen sich mittels Touchscreen sowie Lage- und Beschleunigungssensoren tadellos spielen.
Sprachqualität
Man glaubt es kaum, aber Mobiltelefone waren früher tatsächlich zu nichts anderem zu gebrauchen als zum Telefonieren. Das Ascend Mate hat diese Fähigkeit nicht verlernt und liefert in dieser Disziplin eine ordentliche Sprach- und Hörqualität ab. Das gilt allerdings nicht immer für die Gegenseite. Während die Sprachqualität beim Empfang mit einem anderen Mobilgerät gut ausfällt, nimmt sie etwas ab, wenn die Gegenseite einen Festnetzanschluss besitzt. In diesem Fall mischen sich im Test zudem hin und wieder leichte Störgeräusche ins Gespräch.
Temperatur
Die Temperaturentwicklung hält sich beim Ascend Mate in engen Grenzen, solange sich das Gerät im Leerlauf befindet. Dann erhitzt sich die Vorderseite des Smartphones auf durchschnittlich 30 Grad Celsius und die Rückseite bleibt 28,7 Grad Celsius kühl. Bei voller Auslastung steigt die Temperatur dagegen auf der Oberseite des Displays auf bis zu 47,4 Grad, was die Durchschnittstemperatur auf 37,1 Grad Celsius steigen lässt.
Diese Erwärmung ist deutlich zu spüren, vor allem dann, wenn man telefoniert und das Geräte dazu dicht ans Ohr hält. Wurden die Prozessoren des Ascend Mate kurz davor stark beansprucht, können sich angesichts der recht starken Wärmeentwicklung von über 47 Grad Celsius insbesondere längere Telefonate unter Umständen als unangenehm erweisen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher des Huawei-Riesen liefern bei Telefongesprächen einen guten Klang ab und sind ausreichend laut. Geht es jedoch um die Wiedergabe von Musik, will sich angesichts des eher blechernen Klangbildes so recht keine Freude einstellen: Die Mitten klingen verwaschen, die Höhen eher schrill und Basstöne versucht man vergebens zu hören. Einen qualitativ wesentlich besseren Klangeindruck machen die mitgelieferten Stereo-Kopfhörer, denn hier sorgt das integrierte und in der Standardeinstellung bereits aktivierte Soundprofil Dolby Digital Plus für guten Ton.
Energieaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme gibt sich das Huawei-Smartphone fordernder als andere Geräte. So verbraucht das Ascend Mate im Idle-Zustand zwischen 2.1 und 3.9 Watt und unter Last sind es bis zu 10,7 Watt. Diese Werte fallen jedoch nicht weiter ins Gewicht, denn im Testkandidaten sitzt ein Lithium-Polymer-Akku mit einer enormen Kapazität von 4.050 mAh. Dadurch dürfte das Ascend Mate die im Klassenvergleich etwas höhere Leistungsaufnahme durch seine große Ausdauer wieder wettmachen. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es indes, denn selbst im ausgeschalteten Zustand messen wir 0,3 Watt Leistungsaufnahme, wodurch sich der Akku zwar sehr langsam leert, aber irgendwann doch erschöpft ist.
Aus / Standby | 0.3 / 0.8 Watt |
Idle | 2.1 / 2.4 / 2.9 Watt |
Last |
7.4 / 10.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die hohe Kapazität des Akkus spiegelt sich in einer sehr guten Laufzeit wider: Die maximal erreichbare Laufzeit, gemessen mit unserem Leseskript (minimale Displayhelligkeit, alle Stromsparfunktionen eingeschaltet, nur WLAN aktiviert), beläuft sich auf hervorragende 23 Stunden und 22 Minuten. Das Samsung Galaxy Note II GT-N7100 als bislang größtes Smartphone kommt nur auf 14 Stunen und 36 Minuten. Beim WLAN-Surftest mit einer Displayhelligkeit von 150 cd/m² erreicht das Ascend Mate immer noch gut 12 Stunden und vier Minuten. Unter Volllast hält der Akku des Testkandidaten immerhin noch 3 Stunden und 29 Minuten durch.
Mit seinem 6,1-Zoll-Display ist das Huawei Ascend Mate das bislang größte Smartphone, das unseren Testparcours durchlaufen hat. Mit der imposanten Bilddiagonale hat sich die Haben-Seite des auf rund 400 Euro veranschlagten Gerätes jedoch keineswegs erschöpft. So beeindruckt das Ascend Mate auch durch seine sehr hohe Luminanz, die nur von wenigen anderen Smartphones übertroffen wird und die es Anwendern erlaubt, das Gerät trotz spiegelndem IPS-Panel ohne Weiteres im Freien einzusetzen. Dazu gesellt sich eine hohe Blickwinkelstabilität des Displays, das präzise und schnell auf Eingaben reagiert. Trotz Mega-Maßen ist das Gehäuse des Huawei sehr stabil und lässt im Test praktisch keine Verwindung oder Verdrehung zu.
Das mit 4.1 Jelly Bean und damit einer aktuellen Version von Android ausgestattete Ascend Mate überlässt die Einordnung nach Smartphone oder Tablet dem Nutzer, denn es lässt sich für beides einsetzen. Wer gerne Spiele auf dem Smartphone zockt, wird sich über den leistungsstarken Quad-Code-Prozessor freuen und für die Wiedergabe von HD-Videos ist der große Bildschirm wie gemacht. Zudem ist das Huawei auch im Web schnell unterwegs, da es beispielsweise im UMTS-Netz mit HSDPA bis zu 21 Mbit/s übertragen kann.
Letztlich gibt es nur zwei Bereiche, in denen das Huawei-Smartphone nicht ganz überzeugen kann. Da wäre zum einem die allenfalls mäßige Bildqualität der integrierten Kameras und die mitunter leichten Störgeräusche, die wir bei Telefonaten ins Festnetz unabhängig vom Standort festgestellt haben. Insgesamt macht das Ascend Mate jedoch richtig Laune und ist ein Hingucker, der deutlich mehr zu bieten hat als nur ein großes Display.