Test Google Nexus 7 Tablet/MID
Beachten Sie auch unseren umfangreichen Test des Nachfolgers Nexus 7 aus 2013 mit Full HD Bildschirm.
Nach dem Erfolg des E-Book-Readers Kindle Fire 2011 richteten sich alle Augen darauf, ob Google nicht auch bereits ein eigenes "richtiges" Tablet unter Verschluss hätte. Schließlich hatte sich der Suchmaschinengigant offenbar mit dem Kauf von Motorola und der Fusion zwischen Honeycomb und Gingerbread, heute als Ice Cream Sandwich bekannt, bereits auf einen Tablet-Start vorbereitet.
Die formale Ankündigung des Google Tablets erfolgte nur wenige Wochen vor der offiziellen Einführung, doch Gerüchte über Bildschirmgröße, CPU-Wahl und sogar Hersteller waren bereits monatelang zuvor auf der Tagesordnung einschlägiger Plattformen. Ein sehr früher Prototyp wurde leise auf der CES 2012 vorgestellt und von Google nur am Rande angesprochen. Das Endprodukt folgt dem bekannten Nexus Branding nach und wird mit einem 1.2 GHz Quadcore Nvidia Tegra 3 SoC, 1 GB DDR3 RAM, 8 bis 16 GB SSD und einem 7-Zoll-Bildschirm mit 1280 x 800 Pixel Auflösung ausgestattet - und das alles für gerade einmal 200 US-Dollar. In diesem Testbericht nehmen wir die Features und die Leistung des Nexus-7-Tablet unter die Lupe.
Gehäuse
Obwohl Google nunmehr Eigner von Motorola ist, beauftragte es den taiwanesischen Hersteller Asus mit der Herstellung des Nexus 7. Dies ist vielleicht wenig überraschend, dennoch erzeugt Asus im Moment erfolgreiche Android-Tablets mit ausgezeichneter Verarbeitung. Die aktuellen Transformer Tablets, etwa das Prime oder das Infinity konnten uns bereits beeindrucken. Weist das Nexus 7 die gleichen Qualitäten auf?
Das Google Tablet sieht viel schlanker und moderner aus als das klobigere und langweiligere Design des Amazon Tablets. Allerdings fehlt ihm auch die Schlankheit und der Glanz der Asus-Transformer-Serie. Die Notwendigkeit, ein kostengünstiges Tablet zu erzeugen, bedeutet, dass Kunststoff das Material der Wahl wurde. Trotzdem fühlt sich das Tablet in der Hand ohne schwerwiegende Verwindungsprobleme angemessen stabil an. Der Silberstreifen könnte aus der Ferne betrachtet gar mit Metall verwechselt werden, ist aber aus gefärbten Hartplastik - er soll das Erscheinungsbild aufpolieren. Die Vorderseite ist vollkommen flach und mit Corning Glass geschützt. Im Gegensatz dazu ist die gebogene Rückseite aus texturiertem Kunststoff mit einer leichten Gummi-Haptik. Daher ist sie weniger anfällig für Fingerabdrücke als eine glänzende Oberfläche.
Verglichen mit Amazons Angebot ist das Nexus 7 weniger robust, da es sowohl deutlich leichter (345 Gramm vs. 413 Gramm) als auch größer (198.5 mm vs. 180 mm) bei einem scheinbar dünneren Gehäuse ist. Der zentrale Bereich der Rückseite kann beispielsweise etwas mehr eingedrückt werden als beim Kindle Fire, jedoch nur zu einem so geringen Ausmaß, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt. Aufgrund des Gewichtsunterschiedes empfanden wir es allerdings bereits nach nur einer Sitzung als unangenehm, zum klobigeren Kindle Fire zurückzukehren. Es ist erstaunlich, wie viel ein Unterschied von ungefähr 60 Gramm beim Vergleich von Tablets ausmacht. Von einem ergonomischen Standpunkt aus ist das Nexus 7 diesbezüglich sicherlich das einfacher zu handhabende Tablet.
Ausstattung
Die Schnittstellenausstattung ist ziemlich mager: Nur ein Micro-USB-Port und eine 3.5-mm-Kopfhörer-Buchse sind verfügbar. Wer auf Mini-/Micro-HDMI oder sogar einen Kartenleser gehofft hat, wird enttäuscht. Interessanterweise kann man an der unteren linken Kante vier auffällige Federkontaktstifte (Pogo-Pins) entdecken, die den drei Kontakten des Galaxy Nexus Smartphones ähneln. Wir nehmen an, dass zukünftiges Zubehör und Docks diese Verbindung nutzen werden. Bis dahin erfüllen diese herstellerspezifischen Kontakte keinen Zweck.
Leider lässt das Nexus 7, wie Benutzer berichten, MHL- und OTG-Unterstützung zumindest in diesem frühen Stadium vermissen. Das USB-OTG (USB On-the-Go) arbeitet mit bestimmten Mäusen und Tastaturen, doch unsere USB-Flash-Laufwerke wurden im Test leider nicht richtig erkannt.
Kommunikation
Die kabellose Funktionalität umfasst Wireless-n, GPS, Bluetooth und NFC. In Anbetracht der Preisklasse ist dies eine ziemliche Fülle. GPS-Fix (ohne WLAN-Unterstützung) funktioniert mit 1-2 Minuten ziemlich schnell und die WLAN-Reichweite ist mit dem Kindle Fire vergleichbar. NFC konnten wir nicht testen, am Tablet ist jedoch Google Wallet (von Android 4.1.1) vorinstalliert und es sollte mit allen seinen Features kompatibel sein.
Zur Zeit gibt es keine Modelle mit GSM oder EVDO-Unterstützung, womit sich das Nexus 7 ähnlich dem Kindle Fire und dem Vizio Tablet eher für den Innen- und Multimediaeinsatz eignet. Zudem ist erwähnenswert, dass es keine Status-LEDs gibt, die anzeigen, ob beispielsweise geladen wird bzw. vollständig geladen ist, oder darüber informieren, wenn ein Micro-USB-Kabel angeschlossen ist.
Interessant ist in dieser Hinsicht, ob Google etwa für den Europäischen Markt eine Variante mit integriertem Breitband nachschießt. Ansonsten muss der User auf einen mobilen Hotspot über sein Smartphone zurückgreifen.
Garantie
Die Endverbrauchergarantie wird fast vollständig von Asus, dem Hersteller des Nexus 7, abgedeckt. Die Standardgarantie beträgt 12 Monate und umfasst nur Herstellungsfehler. Zum Zeitpunkt der Testerstellung gibt es bei Bestellung von Google scheinbar noch keine optionalen Garantieerweiterungen.
Software
Bis jetzt kamen alle Google Geräte mit der neuesten Google Version ohne herstellerspezifische Benutzerschnittstellen auf den Markt. Während die meisten Tablets noch Ice Cream Sandwich oder frühere Version nutzen, ist das Google Tablet mit der neusten Version von Jelly Bean, das Funktionen wie Google Now und andere Betriebssystemerweiterungen einschließt, bevorzugt. Wie beim Galaxy Nexus ist ein kleiner Teil des 7-Zoll-Bildschirms fast immer für die Back-, Home- und Menü-Tasten reserviert.
Von Anfang an wird deutlich, dass das Nexus 7 auf einen Multimedia-Einsatz ausgerichtet ist. So wie das Kindle Fire den Benutzer ständig zum Amazon Store leitet, verweisen die Verknüpfungen und Widgets in der Standardkonfiguration des Nexus 7 direkt auf den Google Play Markt. Transformers: Dark of the Moon und einige eBooks sind am Gerät frei erhältlich, einmal abgesehen von dem gratis US-$-25-Guthaben bei Google Play, wenn man das Tablet direkt im Play Markt erwirbt. Es ist kein Geheimnis, dass sich Google seinen Gewinn nicht vom Verkaufspreis des Tablets, sondern in Folge von den angebotenen digitalen Downloads erwartet.
Erfreulicherweise arbeitet die Software viel effizienter und problemloser als beim Kindle Fire, und die Nutzer können beliebige Android Apps, Filme und Musik ohne Side-Loading oder andere umständliche Umwege herunterladen. Da das Kindle Fire eine stark umgestaltete Benutzerschnittstelle aufweist, ist es vergleichsweise leichter, von Android oder iOS Smartphones auf das Nexus 7 umzusteigen.
Kamera und Multimedia
Ganz im Gegensatz zum Kindle Fire bietet das Nexus 7 eine eingebaute, nach vorne gerichtete 1,2-MP-Kamera für Videokonferenzen und Portraits. Leider gibt es keine vorinstallierte Kamera-App, sondern der Benutzer soll eine solche vom Play Store herunterladen. Die Test-Bilder sind ziemlich unterdurchschnittlich, und die Frontkamera vor allem im Vergleich mit den rückseitigen 5-MP- und 8-MP-Kameras, die man üblicherweise bei größeren 10.1-Tablets antrifft, nicht empfehlenswert. Da die Kamera scheinbar hauptsächlich für Videoaufnahmen in Standardauflösung konzipiert wurde, fehlen Funktionen wie Fokus, Blitz und Gesichtserkennung.
Die Videoqualität der Kamera reicht von schlecht bis durchschnittlich und hängt stark von den Lichtverhältnissen ab. Bildwiederholrate und Farben sind im Vergleich zum Inneneinsatz beim Einsatz draußen (Tageslicht) deutlich besser. Für bessere Qualität sollte man sich also an einem gut beleuchteten Ort befinden. Erfreulicherweise hat Skype, nachdem es vom Play Markt heruntergeladen wurde, keine Probleme, die Front-Kamera und das Mikrofon zu erkennen.
Der eingebaute Video-Player funktioniert gut, doch fehlen sowohl Funktionen als auch native Unterstützung für die gebräuchlichen AVI- und MKV-Files. Abgesehen von Untertiteln und Vollbildoption wird außer Play, Pause und dem Video-Fortschrittsbalken nicht viel geboten. Alternative Software findet man im Play Store allerdings reichlich.
Games
Wie es vom namhaften Grafikchiphersteller Nvidia erwartet wird, trumpft die Tegra-3-SoC insbesondere bei Spielen auf. Im Vergleich mit Tegra 2 bietet die integrierte Tegra-3-GPU doppelt so viele Pixel-Shadereinheiten und eine schnellere Taktrate. Alle zur Zeit am Play Markt verfügbaren Spiele sollten damit problemlos spielbar sein.
Need for Speed Hot Pursuit beispielsweise läuft problemlos mit flüssigen und beständigen Frameraten am Nexus 7. Wir haben zudem N.O.V.A. 3 getestet, einen der in Bezug auf Texturdetails eindruckvollsten Titel derzeit am Markt. Die Bildwiederholraten sind bei diesem Gameloft Titel unregelmäßiger als bei anderen 3D-Spielen. Sie fallen jedoch nie auf Diashow-Geschwindigkeit, und das Spiel ist trotzdem sehr gut spielbar.
Display
Am einfachsten kann wahrscheinlich beim Bildschirm gespart werden, um den Preis eines Tablets niedrig zu halten. Erfreulicherweise ist der 7-Zoll-Bildschirm allerdings ein herausragendes Merkmal des Nexus 7. Der LED-beleuchtete Bildschirm mit 1280 x 800 Pixel Auflösung bietet 216 dpi und nutzt ein IPS-Panel, wie es üblicherweise in Mittelklasse- bis High-End-Tablets eingesetzt wird. Weiß erscheint am Google Tablet weißer und Farben wirken tiefer als beim direkten Vergleich mit dem Kindle Fire. Zudem ermöglicht die höhere Auflösung des Nexus 7 eine schärfere Darstellung beim Internet-Surfen und in Videos.
Die durchschnittliche Bildschirmhelligkeit beträgt rund 280 cd/m2, wobei die hellste Stelle im zentralen Bildbereich gemessen wurde. Das ist heller als die meisten Notebooks und mit dem Samsung Galaxy Tab 7.0 Plus vergleichbar, doch gleichzeitig deutlich niedriger als bei den meisten Tablets wie der dritten Generation iPad (Retina), dem Asus Transformer Infinity und dem Kindle Fire. Subjektiv ist der Helligkeitsunterschied zwischen dem Google und dem Amazon Tablet gering bis mittelmäßig.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 302 cd/m²
Kontrast: 944:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
Kleine Schriften und Bilder können im Freien unter direkter Sonneneinstrahlung schwer erkennbar werden. Allerdings ist die Lesbarkeit auch nicht deutlich besser oder schlechter als beim Kindle Fire. Ein längerer Außeneinsatz findet besser im Schatten statt.
Der glänzende Bildschirm des Nexus 7 reflektiert weniger als jener des Kindle Fire. Dies ist beim täglichen Einsatz hilfreich und entschädigt etwas für die niedrigere Helligkeit. Spiegelungen der Umgebung treten zwar auf, aber zu einem geringeren Ausmaß.
Die Blickwinkelstabilität ist dank IPS Panel unabhängig vom Blickwinkel gleichmäßig. Farbveränderungen können nicht beobachtet werden, allerdings deutliche Helligkeitsverluste bei extremen Winkeln. Eine direkt Sichtlinie ist zwar trotzdem besser, aber beim gleichzeitigen Betrachten des Bildschirms mit einem oder zwei benachbarten Benutzern sollte es keine großen Probleme geben.
Leistung
Für ein Tablet dieser Größe und dieser Preisklasse ist der 1.2 GHz 40 nm Quad-Core Tegra 3 T30L ein absolutes Kraftpaket. Erst Mitte des vorigen Jahres haben die meisten Hersteller begonnen, Tablets mit Zwei-Kern-Tegra-2-Prozessoren für mehr als das Zwei- bis Dreifache des Einstiegspreis unseres Nexus 7 auf den Markt zu bringen. In Bezug auf Frameraten, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit sind Bildlauf und Navigation um Klassen besser als beim Kindle Fire. Pedanten könnten ein leichtes Ghosting in der Praxis erkennen, doch wir empfanden es nicht im Geringsten als störend.
In unserem Testbericht über das iPad der dritten Generation äußerten wir, dass es uns enttäuschte, im Wesentlichen den gleichem 1-GHz-Zwei-Kern-Prozessor anzutreffen wie im iPad 2, allerdings mit verbesserter Grafikleistung. Der 1.2-GHz-Vier-Kern-Tegra-3 sollte das iPad in Bezug auf reine CPU-Leistung übertreffen können und die GeekBench-2-Ergebnisse bestätigen dies. Ganzzahl- und Kommazahlen-Berechnungen erfolgen mehr als zweimal so schnell wie bei Apples neuestem Tablet und ungefähr gleich schnell wie beim ähnlich ausgestatteten (und über zweimal so teuren) Asus Transformer Prime.
Die Leistung der integrierten ULP GeForce GPU ist im Vergleich zum Tegra 2 ein enormer Fortschritt, obwohl die grafischen Fähigkeiten deutlich geringer sind als beim iPad der dritten Generation. Die Pro und Egypt Tests im GLBenchmark 2.1 werden bei 60 fps vertikal synchronisiert, doch die Off-Screen-Ergebnisse zeigen die Unterschiede in der Grafikleistung des Tegra 3 und Apple A5X ziemlich deutlich. Der Apple SoC ist auch physikalisch größer als der Tegra 3 SoC und nutzt die gleiche Vier-Kern-PowerVR-GPU, die auch das Sony Vita antreibt. Von einem reinen Grafikstandpunkt aus ist Nvidia also im Nachteil.
1-GB-DDR3-Speicher in Kombination mit Jelly-Bean-Optimierungen bedeuten, dass Web-Surfen, Multitasking und Tab-Management genauso gut, wenn nicht sogar etwas besser als bei den meisten anderen Tablets funktioniert. Während normaler Nutzung traten nie erhebliche Leistungsprobleme auf.
Browsermark 1.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 7 | |
Apple iPad 1 3G 64GB | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 | |
Asus Eee Pad Transformer TF101 | |
HTC Flyer 7-Zoll WiFi + 3G | |
HTC One X |
Sunspider | |
1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 | |
0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 7 | |
Apple iPad 1 3G 64GB | |
Apple iPad 2 | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 | |
Asus Eee Pad Transformer TF101 | |
HTC Flyer 7-Zoll WiFi + 3G | |
HTC One X |
* ... kleinere Werte sind besser
Emissionen
Geräuschemissionen
Wie Smartphones nutzen Tablets fast immer Flash-Speicher und kommen ohne Lüfter für die Systemkühlung aus. Daher arbeitet das Nexus 7, abgesehen von den Lautsprechern, geräuschlos.
Temperatur
Um die Idle-Temperaturen festzustellen, ließen wir das Tablet eine Stunde lang eine E-Book-Seite anzeigen (ohne Bildschirm-Timeouts), bevor wir die Messungen vornahmen. Die Oberflächen wurden leicht warm, jedoch nicht außergewöhnlich für ein Tablet. Es gab keine Stelle, die sich viel stärker erwärmte als der Rest.
Um die Lasttemperaturen zu messen, spielten wir vor unseren Messungen etwa eine Stunde lang eine Runde N.O.V.A. 3. Abhängig von der Umgebungstemperatur erreichen einige Bereiche des Tablets Temperaturen ziemlich nahe der 40-Grad-Celsius-Marke. Für ein Tablet ist das relativ hoch. Bei normaler Verwendung sollten die moderaten Temperaturen allerdings nie ein Problem darstellen und zwar schon allein aufgrund dessen, wie das Tablet beim Spielen gehalten wird. So ist es ein Einfaches, die wärmsten Stellen einfach zu ignorieren. Web-Surfen und Videoschauen verursachen niedrigere Temperaturen als die hier gemessenen Höchstwerte.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Abdeckung der Stereo-Lautsprecher befindet sich an der Hinterkante und weist vom Benutzer weg. Aufgrund der Lage können sie leicht durch die linke oder rechte Hand des Benutzers blockiert werden. Bei 50 % Lautstärke ist die Wiedergabe eher weicher, daher drehten wir sie bei Video- und Musikwiedergabe meist auf 80 % bis 90 % hoch.
Die Klangqualität ist in Anbetracht der Größe durchschnittlich und die Balance-Verzerrungen sind bei höheren Lautstärken klein bis gering. Die maximale Lautstärke und die Bassqualität sind etwas niedriger und schwächer als beim Kindle Fire. Für gelegentliche Spiele werden die meisten Benutzer die internen Lautsprecher aber als angemessen empfinden. Kopfhörer werden unmittelbar nach dem Anstecken an die 3.5-mm-Buchse erkannt, sollte eine bessere Ausgabequalität erwünscht sein.
Akkulaufzeit
Die maximale Akkulaufzeit ermittelten wir bei deaktivierten Bildschirm-Timeout, abgeschalteten WiFi-Modulen und minimaler Bildschirmhelligkeit. Das Tablet zeigte eine E-Book-Seite an. Unter diesen Bedingungen hielt das Gerät 17 Stunden 38 Minuten durch, bevor es automatisch runterfuhr.
Dagegen schalteten wir alle WiFi-Module (WLAN/GPS/NFC/Bluetooth) ein und setzten den Bildschirm auf maximale Helligkeit, um die minimale Akkulaufzeit zu messen. Wir führten den Stability Test 2.5 aus, um CPU und GPU auszulasten, bis sich das Tablet nach 2 Stunden 22 Minuten ausschaltete.
Zwischen diesen beiden Extremen führten wir den WLAN-Test aus, für welchen wir die Bildschirmsperre deaktivierten, nur WLAN einschalteten und die Helligkeit des Bildschirms auf 150 cd/m2 festlegten (ca. 50 % Helligkeit) und mit Hilfe unseres Standardskripts typisches Web-Surfen simulierten. Dieser realistischere Test endete nach 6 Stunden 50 Minuten.
Die geschätzten 7 Stunden durchgängigen Web-Surfens ist wesentlich länger als beim Galaxy Tab 7.0 Plus und beim HTC Flyer, die beide 7-Zoll-Bildschirme haben. Größere Tablets wie das Transformer Prime und iPad 3 haben auch größere Akkus und kommen näher an die 10-Stunden-Marke heran. In Anbetracht der Größe ist die Akkulaufzeit gut und das Nexus 7 sollte problemlos einen Tag Nutzung durchhalten.
Fazit
Noch nie wirkte ein Android-Tablet von Beginn an so sauber, übersichtlich und anpassbar. In dieser Preisklasse sind die Benutzerfreundlichkeit und die geschmeidige Software im schlanken Gehäuse einfach unerreicht. Android-Fans können ohne Zögern zugreifen, denn alle Kernfunktionalitäten arbeiten einwandfrei ohne Ruckeln.
Obwohl die Hardwareausstattung keinesfalls schlecht ist, so ist sie doch weniger beeindruckend als die Sofware, die sie ausführt. Das Gehäuse fühlt sich etwas weniger fest als beim Kindle Fire an, die physikalischen Schnittstellen sind beschränkt, die Kamera ist unterdurchschnittlich und die Helligkeit verbesserungswürdig. Insgesamt wiegen das geringere Gewicht, die höhere Auflösung, das schicke Aussehen und der weniger reflektierende Bildschirm die Nachteile unserer Meinung nach insgesamt auf. Bei allen Einsatzszenarios übertrifft das Google Tablet das Kindle Fire und andere ähnlich teure Tablets bei Weitem.
Der niedrige empfohlene Verkaufspreis von 200 US-Dollar mag ein Gefühl der Mittelmäßigkeit ohne Schnickschnack und Qualität vermitteln, obwohl im Nexus 7 der gleich starke Prozessor arbeitet, den wir auch in aktuellen hochwertigen Android Tablets und Smartphones finden. Dies, die Priority Updates und das reine Android-Feeling, das es mit Nexus Smartphones gemein hat, könnte für viele ein wichtiger Grund sein, das Nexus 7 anstatt teurerer Tablets zu kaufen.