Test Asus Transformer Pad Infinity TF700T Tablet/MID
In den vergangenen Monaten hat Asus mit seinen Transformer Pads den Tablet-Markt ganz schön aufgemischt. Allen voran das Prime TF201, welches nicht nur bei uns im Test sehr gut abgeschnitten hat. Sein Aluminiumgehäuse sorgte allerdings für Probleme beim WLAN- und GPS-Empfang. Das darauf folgende Transformer Pad TF300T aus Kunststoff hatte dieses Manko nicht, dafür konnte es in Sachen Display und Verarbeitung nicht ganz mit dem Prime mithalten. Mit dem brandneuen Highend Tablet Transformer Pad Infinity TF700T will Asus nun alles richtig machen und tolles Design, top Verarbeitung und Spitzenleistung in einem Gerät vereinen.
Auf dem Datenblatt können wir zumindest keine Patzer bei der Ausstattung entdecken. Angefangen beim 10.1 Zoll großen Display mit 1920 x 1200 Bildpunkten, über die potente Nvidia Tegra 3 CPU mit vier 1.6 GHz schnellen Kernen bis hin zum 64 GB großen internen Speicher lesen sich die Spezifikationen des Asus Transformer Pad Infinity TF700T wie das Who-is-Who der Tablet-Szene. Und damit die leistungsfähige Technik auch ein attraktives Aussehen erhält, setzt Asus beim neuen Topmodell wieder auf ein Aluminiumgehäuse im hauseigenen ZEN-Design. Dahinter verbergen sich feine, konzentrische Kreise auf der Gehäuseoberfläche, die das Licht brechen und so die "Sinne stimulieren" sollen. Wie auch immer: Das Infinity sieht klasse aus. Auch, weil es sehr flach ist.
Das Infinity TF700T wäre kein Transformer Pad, würde es sich nicht mit einer Docking-Tastatur koppeln lassen. Und so kommt auch das neue Spitzenmodell von Asus mit einer gebundelten Tastatur, die nicht nur das Tippen beschleunigt, sondern auch weitere Schnittstellen und zusätzliche Akkukapazität bereitstellt. Ausführungen ohne Bundle Dock sollen Mitte Juli folgen. Von einem 3G- bzw. LTE-Modell hat Asus bis dato allerdings noch nichts verlauten lassen.
Mit dem Transformer Pad TF300T hat Asus einen kurzen Ausflug in die Welt der Kunststoffgehäuse unternommen. Jetzt sind die Taiwaner wieder zu Aluminium zurückgekehrt und wandeln damit auf den Spuren des erfolgreichen Prime TF201. Auch das aktuelle Topmodell von Asus, das Transformer Pad Infinity TF700T, setzt wieder auf das Asus eigene ZEN-Design mit konzentrischen Kreisen, die in die Alu-Oberfläche eingelassen sind. Unser Testgerät mit dem Produktcode TF700T-1B130A kommt in der Farbe Amethystgrau daher. Die leichte Violettfärbung steht dem 10.1-Zoll-Tablet gut. Sie wirkt weder zu kühl noch zu verspielt.
Gilt das New iPad als flaches Tablet, ist das Asus Infinity ultraflach. Die im Datenblatt angegebenen 8.5 Millimeter "Dicke" fallen schon bei der ersten Berührung positiv auf. Das Asus Device liegt einfach gut in der Hand. Dabei zählt es mit 598 Gramm nicht zu den ausgewiesenen Leichtgewichten in der 10-Zoll-Klasse.
In Sachen Verarbeitungsqualität knüpft Asus nahtlos an das sehr hohe Niveau des Prime TF201 an. Auch am Infinity TF700T haben wir nichts zu bemängeln – weder gibt es scharfe Kanten noch ungleichmäßige Spaltmaße. Zudem ist das Alu-Gehäuse sehr stabil und lässt sich nur mit Gewalt verwinden.
Das Display besteht wieder aus dem widerstandsfähigen Corning Gorilla Glas. Asus verbaut Version 2 des kratzfesten Glases, das laut Hersteller dünner geworden ist, ohne jedoch an Robustheit einzubüßen.
Bei unserem Testgerät mitgeliefert ist die von Asus bereits bekannte Docking-Tastatur. Sie ist ebenfalls aus Alu in derselben Farbe. Die Kreise des ZEN-Designs greift sie allerdings nicht auf. Die Verarbeitungsqualität muss sich hingegen nicht hinter der des Tablets selbst verstecken. Die Tastatur schlägt noch einmal mit 538 Gramm zu Buche, sodass die Einheit aus Tablet und Dock auf gut 1100 Gramm Gewicht kommt und damit auf dem Niveau sehr leichter Notebooks liegt. Da sich in der Docking-Tastatur jedoch ein zweiter Akku "versteckt", sollte das Asus Infinity jedes noch so ausdauernde Notebook bei der Akkulaufzeit locker in die Tasche stecken.
Wie in vielen aktuellen Tablets schlagen auch im Asus Transformer Pad Infinity TF700T gleich vier Herzen, und zwar in Form des Nvidia-SoC Tegra 3. Von den meisten Konkurrenten abheben kann sich das Asus Topmodell allerdings bei der Taktfrequenz der CPU. Rechnet nur ein Kern, erreicht die CPU maximal 1.7 GHz; sind alle Kerne gefordert, arbeiten sie mit 1.6 GHz. Wie bei allen Tegra-3-SoCs verfügt auch das Asus Infinity über einen fünften Kern, der nur bei anspruchslosen Aufgaben zum Einsatz kommt, um die Akkulaufzeit nachhaltig zu verlängern. Ebenfalls Bestandteil des SoC (System on a Chip) ist eine Grafikeinheit mit 12 Rechenkernen. Die Größe des Arbeitsspeichers beträgt ein GB, das ist mittlerweile klassenüblich.
Absolut nicht klassenüblich ist hingegen die hohe Auflösung des 10.1-Zoll-Displays. Es stellt 1920 x 1200 Bildpunkte dar und wird damit aktuell nur vom Retina-Display des New iPad übertroffen. Asus selbst spricht von einer FullHD-Auflösung, was natürlich nicht mit der unter FullHD bekannten Auflösung übereinstimmt. Wollen wir es so formulieren: Das Asus Display stellt mehr als die FullHD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel dar. Sei's drum – die Auflösung klingt auf jeden Fall vielversprechend. Erst recht, da es sich um ein Super-IPS-Panel handelt.
Die weitere Ausstattung in aller Kürze: 64 GB interner Speicher, per microSD-Karte um bis 32 GB erweiterbar, 8-Megapixel-Kamera rück- und 2-Megapixel-Objektiv frontseitig.
Software
Bereits mit dem Transformer Pad TF300T ist Asus auf den Android-4-Zug aufgesprungen. Das Infinity TF700T setzt ebenfalls auf das jüngste Google Betriebssystem namens Ice Cream Sandwich (ICS). Und wie beim Konzernbruder läuft auch auf dem Infinity-Tablet das Minor-Release 4.0.3. Daher gilt das bereits im Testbericht des Asus Transformer Pad TF300T Gesagte zum Google OS und zur weiteren Software-Ausstattung.
Kommunikation und GPS
Eigentlich sollte für aktuelle Tablets die drahtlose Kommunikation eine leichte Übung sein. Doch nach unserem Test des Asus Transformer Pad Prime TF201 wurden zahlreiche Stimmen in einschlägigen Online-Foren laut, die eine schlechte WLAN- und GPS-Performance anprangerten. Und tatsächlich: In einem Nachtest konnten wir zumindest die GPS-Schwäche ebenfalls feststellen. Problem war wohl das Metallgehäuse des Prime TF201, das die Signale zu stark abschirmte.
Natürlich haben wir uns dieser besonderen Thematik beim aktuellen Topmodell von Asus, das ja wieder aus Metall besteht, ausführlich gewidmet. Bei unserem Infinity-Testgerät war die GPS-Schwäche des Prime TF201 nicht vorhanden. An verschiedenen Orten – sowohl auf dem freien Land als auch in der Stadt und sogar im Wald – war der GPS-Empfang immer einwandfrei. Die Genauigkeit lag jeweils bei etwa 10 Meter.
Bei der kabellosen Ausstattung gibt es keine Unterschiede zum kürzlich getesteten Transformer Pad TF300T. Auch das Infinity kommt mit 802.11b/g/n WLAN (nur im 2.4-GHz-Band) und Bluetooth 3.0. Eine Version mit 3G-Modul hat Asus hingegen bisher nicht angekündigt. Das TF300T gibt es mit 3G und sogar als LTE-Version. Mal sehen, ob Asus da bei seinem Flaggschiff noch nachlegt. Denn wer sich ein Tablet dieser Preisklasse zulegt, will zumindest die Qual der Wahl haben.
Kameras und Multimedia
Schon beim Transformer Pad TF300T hat Asus zwei Kameras verbaut, wovon die rückwärtige ein 8-Megapixel-Modell mit Autofokus war. Das hat sich beim "Infinity" getauften Topmodell nicht geändert. Auf der Vorderseite kommt jetzt jedoch ein 2-Megapixel- statt eines 1.2-Megapixel-Sensors zum Einsatz.
Bei der rückseitigen Kamera gehen wir davon aus, dass Asus auf denselben Chip wie beim TF300T zurückgegriffen hat. Die "Incredible Camera" soll mit Blende f/2.2 besonders lichtstark sein und auch bei diffusen Lichtverhältnissen noch gute Ergebnisse liefern. Den beim TF300T gestrichenen LED-Blitz führt Asus beim Infinity TF700T wieder ein. Das wäre aus unserer Sicht nicht nötig gewesen. Die Leistung dieser Blitze ist für gewöhnlich indiskutabel und macht die Aufnahmen eher schlechter als besser. Videos dreht das rückwärtige Kameramodul in voller HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Bildpunkten.
Die zweite, auf der Vorderseite oben rechts leicht neben der Mitte angebrachte Kamera löst mit zwei Megapixel auf. Für Fotos kommt sie aufgrund der Platzierung nicht infrage. Für Videotelefonie ist die Auflösung angemessen.
Hohe Megapixel-Zahlen mögen zwar in der Theorie gut klingen. Bei derart kleinen Sensoren, wie sie in Tablets zum Einsatz kommen, liegen die Probleme aber oft woanders. Meist fehlt es den Aufnahmen an Schärfe und Farbbrillianz, hinzu kommt oft ein starkes Bildrauschen bei nicht optimalen Lichtverhältnissen. Asus möchte dem bei der rückwärtigen Kamera mit einem besonders lichtstarken Sensor entgegenwirken. Und das gelingt auch zum Teil: Die Bilder taugen als Schnappschüsse allemal. Anspruchsvolle Fotografen werden dennoch eine gewisse Schärfe vermissen und die recht blassen Farben bemängeln. Wird das Licht etwas diffuser, ist es allerdings schnell vorbei mit guten Bildern. Da hat Asus den anderen Tablet-Herstellern also nichts voraus. Die Frontkamera taugt überhaupt nicht für Fotos. Die Bilder sehen aus, als kämen sie aus der Waschmaschine.
Videos anzusehen macht mit dem Asus Transformer Pad Infinity TF700T einfach Spaß. Das Display liefert satte Schwarztöne und leuchtende Farben. Hinzu kommt ein hoher Kontrast, sodass selbst düstere Filme mit vielen dunklen Sequenzen zu einem echten Kinovergnügen werden. Mit HD-Material jeglichen Datenformats hat das Device keine Probleme, was bei der starken CPU- und GPU-Ausstattung aber auch nicht anders zu erwarten war. Die Ausgabe an ein großes Display über HDMI gelingt ebenfalls einwandfrei.
Spiele
Um es kurz zu machen: Aktuelle Spiele, und seien sie auch noch so anspruchsvoll, stellen keinerlei Heraussforderung für das Asus Flaggschiff dar. Das Tablet ist einfach sehr leistungsstark. Nvidias Tegra-3-CPU und die integrierte GeForce-ULP-Grafikeinheit nehmen es auch mit geringeren Taktraten problemlos mit anspuchsvollen 3D-Titeln wie ShadowGun und Need for Speed Hot Pursuit auf.
Zum Spielspaß tragen außerdem die angenehm glatte Oberfläche des Display-Glases und der recht zuverlässig funktionierende Beschleunigungssensor bei.
Eingabegeräte und Bedienung
Normalerweise erfolgt die Bedienung eines Android-Tablets mit Ice Cream Sandwich ausschließlich über den Touchscreen. Google hat sich mit Android 4 endgültig von den bei Android-Smartphones und -Tablets obligatorischen Tasten verabschiedet. Beim Asus Transformer Pad Infinity TF700T müssen wir dennoch wieder über Tasten sprechen – über die an der Docking-Tastatur. Doch zunächst zum Tablet selbst.
Am multitouch-fähigen Touchscreen gibt es nichts zu kritisieren. Die Fingerbefehle werden verzögerungsfrei und präzise umgesetzt. Da man leicht über die Oberfläche gleitet, gehen auch Gesten gut von der Hand. Scrollen und schnelle Eingaben über die virtuelle Tastatur führen nicht zu Rucklern oder fehlenden Buchstaben. Dies hatten wir beim Test des Transformer Pad TF300T noch ein wenig bemängelt. Einziges kleines Manko: Dem automatischen Drehen des Bildschirms geht eine kleine Gedenksekunde voraus.
Bei unserem Testgerät handelt es sich um ein Bundle aus Tablet und Docking-Tastatur. Bisher ist auch nur diese Variante im Handel erhältlich. Die Versionen ohne Docking-Tastatur sollen aber laut Asus noch im Laufe des Monats Juli folgen.
Bei der Beurteilung der Docking-Tastatur verweisen wir auf den Test des Transformer Pad TF300T, das prinzipiell dieselbe Tastatur besitzt. Einziger nennenswerter Unterschied ist das Material des Gehäuses: Aluminium beim Infinitiy TF700T, Kunststoff beim TF300T. Dadurch ist das Dock des Infinity eine Spur verwindungssteifer und lässt sich beim Tippen nicht so weit eindrücken. Ansonsten gilt das bereits zum TF300T Erwähnte ohne Einschränkungen. Die Tastatur erlaubt schnelles Tippen, der Zugriff auf zahlreiche Funktionen wie WLAN und Bluetooth ein/aus gelingt bequem per Funktionstaste. Und auch das Touchpad macht seine Sache gut, wenngleich es recht klein geraten ist.
Vielleicht d e r Leckerbissen am Asus Transformer Pad Infinity TF700T ist das Display mit seiner Auflösung von 1920 x 1200 Pixel. Schon die technischen Daten lassen einem das sprichwörtliche Wasser im Mund zusammenlaufen. Asus kehrt mit dem Infinity-Tablet wieder zu einem Super-IPS-Panel zurück. Mit dieser Technik hat uns bereits das Display des Transformer Pad Prime TF202 vollends überzeugt. Und das neue Luxus-Tablet von Asus setzt die "Tradition" in beeindruckender Manier fort. Nicht nur, dass das Display eine sehr hohe Strahlkraft von maximal 563 cd/m2 besitzt, die Schärfe von Buchstaben und Bildern ist wirklich hervorragend. Fotos, die mit einer guten Kamera aufgenommen wurden, wirken auf dem Display gestochen scharf und lebendig.
Tatsächlich offenbart das Infinity-Display keine Schwäche. Zur hohen Helligkeit gesellen sich eine 92-prozentige Ausleuchtung, ein toller Schwarzwert von 0.34 cd/m2, der zu einem ebenso tollen Kontrast von 1658:1 führt.
|
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 563 cd/m²
Kontrast: 1656:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
Asus integriert wie schon beim Prime TF201 neben dem Helligkeitsregler einen zusätzlichen Button, der mit "IPS+" beschriftet ist. Aktiviert der User diese Funktion, leuchtet das Display noch einmal deutlich heller als im normalen "IPS"-Modus. Außerdem weißt das Tablet darauf hin, dass dieser Modus speziell für den Außeneinsatz bei Sonnenlicht konzipiert wurde. Denn wie nehezu jedes Tablet krankt auch das Asus Transformer Pad Infinity TF700T an einer stark spiegelnden Display-Oberfläche, die die Nutzung bei hellem Umgebungslicht zumindest deutlich einschränkt.
Asus jedoch weiß mit dem Transformer Pad Infinity TF700T selbst gleißendem Sonnenlicht mit einem extrem hellen Display entgegen zu treten. Solange man das Device in einem günstigen Winkel hält, reicht die maximale Helligkeit für nahezu jede Umgebung. Störende Reflexionen kann aber auch das hellste Display nicht ausblenden. Ansonsten machen mobile Ausflüge unter freiem Himmel mit den Infinity großen Spaß – auch am hellichten Tag.
Bei der Blickwinkelstabilität hat ein IPS-Display von vornherein schon gute Karten. Asus gibt im Datenblatt des Infinity-Tablets horizontal wie vertikal 178 Grad an. Und das glauben wir dem Hersteller, ohne es auf das Grad genau nachgemessen zu haben. Dabei zeigt sich, dass das Panel in der Horizontalen noch etwas stabiler ist als bei vertikalen Blickwinkeln. Doch auch beim Blick von oben und unten bleiben die Farben über einen sehr weiten Bereich stabil, lediglich der Kontrast lässt nach. Aber hier hat das Panel mehr als ausreichend Reserven. Erst spät muss man mit Aufhellungen bzw. Invertierungen leben.
Bei einem Sportwagen würde man wahrscheinlich sagen: Der muss seine Leistung erst einmal auf die Straße bringen. Doch ist das Asus Transformer Tab Infinity TF700T überhaupt ein Sportwagen? Aus unserer Sicht ist es eher eine stark motorisierte Luxuslimousine. Das ändert aber nichts daran, dass das Asus Topmodell zeigen muss, ob es seine Leistung aus dem Datenblatt auch in die Praxis übertragen kann.
Die Voraussetzungen sind jedenfalls denkbar günstig: Die aktuelle Vier-Kern-CPU Nvidia Tegra 3, im Inifinity mit 1.6 GHz (Multi-Core) bis 1.7 GHz (Single-Core) getaktet, und die integrierte Nvidia Grafikeinheit mit zwölf Rechenkernen versprechen jedenfalls Leistung im Überfluss. Andere Tablets mit derselben Basis, aber niedrigeren Taktraten, konnten sich bereits sehr weit vorne in der Riege der stärksten Tablets einreihen.
Bis auf eine Ausnahme, dem Gaming Index des Smartbench 2012, lässt das Asus Infinity keine Zweifel aufkommen, dass es aktuell mit das stärkste Tablet auf dem Markt ist, wenn nicht sogar das stärkste überhaupt. Den Ausrutscher beim Smartbench 2012 Gaming Index können wir uns nicht erklären. Das Ergebnis wurde aber in zahlreichen Durchläufen – mit und ohne Ladegerät – immer wieder mit marginalen Abweichungen bestätigt. In allen anderen Tests lässt das Asus Flaggschiff die versammelte Tablet-Prominenz hinter sich, zum Teil mit deutlichem Vorsprung. Auch das Appe New iPad kann nicht ganz gleichziehen.
Besonders beeindruckend sind die Ergebniss bei LinPack und dem AnTuTu-Benchmark. In beiden Tests zieht das Infinity der Konkurrenz auf und davon. Unterm Strich ist das Infinity eine echte Hochleistungsmaschine unter den modernen Tablets und derzeit in Sachen Leistung wohl nicht zu toppen.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Acer Iconia Tab A510 | |
Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 | |
Samsung Galaxy Tab 2 10.1 |
* ... kleinere Werte sind besser
Vellamo Mobile Web Benchmark 1.0.6 - Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Acer Iconia Tab A510 | |
Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 | |
Samsung Galaxy Tab 2 10.1 |
Geräuschemissionen
Je kürzer dieses Kapitel bei einem Tablet ausfällt, desto besser. Beim Asus Transformer Pad Infinity TF700T fällt es sogar sehr kurz aus. Das Device gibt in keinem Last irgendwelche Geräusche von sich. Das gilt auch für das Netzteil. So soll es sein.
Temperatur
Sich beim Thema Temperatur mit dem Konzernbruder Prime TF201 messen zu müssen, ist ein hartes Los. Denn das ehemalige Topmodell von Asus behielt selbst unter Volllast stets einen sehr kühlen Kopf und wurde an keinem Messpunkt wärmer als 25 Grad Celsius. Das ist Spitze. Und tatsächlich: Trotz des nahezu identischen Aluminiumgehäuses kann das Infinity da nicht mithalten. Mit Maximalwerten von gut 28 Grad im Idle-Mode und rund 34 Grad unter Last sind die Ergebnisse dennoch immer noch vorbildlich. Wir konnten zudem keinen Hot-Spot ermitteln. Die höchste Netzteiltemperatur lässt uns allerdings schon stutzen. Fast 63 Grad ist entschieden zu hoch und tut selbst Erwachsenen beim Anfassen schon weh. Zum Vergleich müssen wir wieder das Prime TF201 vom selben Hersteller heranziehen: 26.3 Grad.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Im Datenblatt des Transformer Pad Infinity spricht Asus von Stereolautsprechern und der Unterstützung von High Definition Audio. Das klingt erstmal gut. Ein Blick auf die Rückseite des Tablets zeigt jedoch, dass wie beim Prime TF201 nur eine Öffnung für Lautsprecher vorhanden ist. Diese sitzt auf der rechten Seite. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass wir dieselbe Kritik üben wie beim Konzernbruder: "Der Sound kommt daher stets von rechts und konnte im Test mit keiner Audio-Datei als Stereo wahrgenommen werden."
Die Klangqualität des Lautsprechers entspricht etwa dem Gros aktueller Tablets. Für mobile Ausflüge und die Wiedergabe von Youtube-Videos taugt er ganz passabel. Für die Musikwiedergabe fehlt es aber einfach an Volumen und Brillanz. Beim Anschluss des Infinity an ein großes Display wird der Sound über HDMI ausgegeben, das funktioniert einwandfrei. Wer das Tablet als Music-Box nutzen will, sollte über gute Aktivlautsprecher nachdenken.
Energieaufnahme
Ein hochgetakteter Vierkern-Prozessor samt leistungsfähiger Grafik wirken sich eher nachteilig auf die Akkulaufzeit eines Tablets aus. Das sieht offensichtlich auch Asus so. Denn gegenüber dem Transformer Pad TF300T kommt wieder ein stärkerer Lithium-Polymer-Akku zum Einsatz. Mit 25 Wh ist der Energiespeicher des Infinity-Tablets nun wieder exakt so groß wie beim Transformer Prime TF201. In der Docking-Tastatur bringt Asus noch einen zweiten Akku unter. Im angedockten Zustand stehen dann für das Gesamtsystem ganze 47 Wh Energie zu Verfügung. Das ist mehr als bei so manchem Ultrabook.
Die Leistungsaufnahme liegt für ein Tablet dieser Größe auf moderatem Niveau. Mit 4.6 bis 8.7 Watt im Idle-Betrieb kommt es an die ganz sparsamen Geräte wie ein Motorola Xoom 2 oder seinen eigenen Vorgänger, das Transformer Tab TF300T, nicht ganz heran. Bei starker Belastung von CPU und GPU mithilfe des App Stability Tests messen wir eine maximale Leistungsaufnahme von 12.8 Watt. Das geht ebenfalls vollkommen in Ordnung.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 4.6 / 7.5 / 8.7 Watt |
Last |
12.7 / 12.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Nach den guten Ergbnissen des Asus Transformer Pad Prime waren wir bei der Ermittlung der Akkulaufzeit für das Asus Flaggschiff Infinity sehr gespannt. Die maximal mögliche Akkulaufzeit ermitteln wir mit einem Script, das im Browser Seiten eines Textdokuments aufruft und so das Lesen etwa eines E-Books simuliert. Die Helligkeit steht dabei auf minimal. Falls vorhanden, wird der Energiesparmodus aktiviert. Das TF700T hält bei diesem Test 13:20 Stunden durch – ein hervorragendes Ergebnis. Deutlich praxisnäher ist unser Surf-Test. Dabei ruft ein serverseitiges Script alle 40 Sekunden eine neue Webseite im Browser auf. Die Helligkeit steht auf 150 cd/m2. Das Ergebnis von gut sieben Stunden ist ebenfalls sehr gut. An den Klassenprimus in dieser Disziplin, das Apple iPad 3rd Gen, kommt das Asus Topmodell allerdings nicht heran. Und auch der Konzernbruder Prime TF201 hat hier die Nase noch ein ganzes Stück vorn.
Die Maximallast erzeugen wir mit dem Stability Test. Hier gibt das Infinity TF700T unerwartet früh auf. Schon nach nur 02:15 Stunden gehen dem Tablet die Lichter aus. Für den Alltagseinsatz ist dieser Wert aber weitestgehend uninteressant.
Wer eine wirklich lange Akkulaufzeit benötigt, sollte das Asus Transformer Pad Infinity zusammen mit der Docking-Tastatur betreiben. Im exemplarisch durchgeführten WLAN-Surf-Test hält das Gespann überragende 13:22 Stunden durch. Das sollte auch für die längste steckdosenfreie Zeit ausreichen.
In den vergangenen Wochen hatten wir eine ganze Reihe aktueller Tablets im Test. Echte Überraschungen oder Highlights waren jedoch nicht dabei. Zu einheitlich sind die grundlegenden Eckdaten der verschiedenen Geräte, was bei der begrenzten Auswahl an modernen Plattformen auch nicht verwunderlich ist. Asus hat es dennoch geschafft, uns ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Mit dem Asus Transformer Tab Infinity TF700T traf endlich mal wieder ein ganz besonderes Tablet in unserem Testlabor ein.
Bis auf ganz kleine Makel gibt es am Asus Topmodell überhaupt nichts auszusetzen. Das 10.1-Zoll-Tablet überzeugt mit sehr hoher Leistung, einem tollen Display mit sehr hoher Auflösung und einer hochwertigen Ausstattung. Die Docking-Tastatur ergänzt das Gesamtpaket perfekt. 719 Euro UVP sind dennoch eine sportliche Ansage, die wohl nicht jeder zu investieren bereit ist. Erst recht nicht, wenn er nicht einmal die Wahl hat, ob er ein modernes und derart teures Tablet mit oder ohne 3G-Modul haben möchte. Das ist der eine Kritikpunkt. Der andere betrifft – fast schon gebetsmühlenartig – die Kameras. Acht Megapixel klingen ja schön und gut. Aber die Bildqualität gibt letztendlich den Ausschlag. Und die ist nur unter Optimalbedingungen in Ordnung. Mehr aber auch nicht. Was uns auch nicht gefallen hat, ist die sehr hohe Temperatur des Netzteils: Über 60 Grad sind einfach zu heiß.
Ein besonderes Lob verdient das Display: Asus verbaut nicht nur ein sehr blickwinkelstabiles Super-IPS-Panel. Nein, das Display ist auch noch beeindruckend hell, kontraststark und scharf. Zusammen mit dem gut funktionierenden Touchscreen macht die Bedienung des Transformer Pad Infinity TF700T einfach einen Riesenspaß – drinnen wie draußen. Und darum geht es doch bei einem Tablet, oder?