Test Samsung Galaxy Note II GT-N7100 Smartphone
Wer wie Samsung eine große Produktvielfalt anbietet, kann auch Nischen besetzen. Und das tun die Koreaner immer wieder. Sei es mit Smartphones, die einen LED-Beamer integriert haben, oder mit robusten Geräten für den Outdooreinsatz. Und während Apple die "neue Größe" seines iPhone 5 anpreist, hat Samsung Tablets und Smartphones in allen Größen längst im Programm
Beim Erscheinen des ersten Galaxy Note haben sich viele – auch wir – erst einmal die Augen gerieben ob der ungewöhnlichen Größe. Mit 5,3 Zoll war das Display für ein Smartphone zu groß und für ein Tablet zu klein, dachten die meisten. So wundert es nicht, dass unser Test damals zu Jahresbeginn mit den Worten "Smartphone oder Tablet" begann. Letztlich hat die neue Zwischengröße aber ein sehr gutes Endergebnis erzielt und in fast allen Testdisziplinen überzeugt. Lediglich die eingeschränkte Mobilität und den hohen Preis haben wir bemängelt.
Das kürzlich erschienene Samsung Galaxy Note II, Produktcode GT-N7100, tritt nun in die recht erfolgreichen Fußstapfen des Ur-Note und – wie soll es auch anders sein? – wächst noch einmal um ein kleines Stückchen. 5,55 Zoll misst die Bildschirmdiagonale jetzt, allerdings schrumpft das Seitenverhältnis von 16:10 auf 16:9, sodass das "Smartlet" nur in der Länge zugelegt hat. Die Breite hat sich gar um etwa fünf Millimeter verringert.
Optisch sind die Veränderungen dennoch sehr moderat ausgefallen. Das Facelift bezieht sich in erster Linie auf die inneren Werte. Und da hat Samsung richtig was zu bieten: Vierkern-Prozessor aus eigener Produktion, zwei GB Speicher und das neueste Android-Betriebssystem 4.1 namens Jelly Bean. Der große Bruder, das Galaxy Note 10.1, hat mit nahezu identischer Ausstattung bei uns bereits mit seiner herausragenden Performance für Furore gesorgt
Nichts geändert hat sich an der Preisempfehlung. Sie liegt weiterhin bei 699 Euro. Für ein Gerät mit 16 GB Speicher mehr als sportlich. Zum Glück liegen die realen Straßenpreise deutlich darunter.
War unsere Überraschung über die Abmessungen beim ersten Galaxy Note noch groß, erscheint das Note II aufgrund der sich immer weiter nach oben verschiebenden Größendimensionen im Smartphone-Bereich nicht mehr so extrem. Dennoch nimmt es mit seinem 5,55-Zoll-Display eine Sonderstellung ein. Samsung hat aber gut daran getan, das Bildschirmseitenverhältnis auf 16:9 "einzudampfen". So liegt das neue Note etwas eleganter in der Hand als das 1er.
Die Verarbeitungsqualität liegt ebenfalls wieder auf hohem Niveau. Die Materialauswahl wird einem derart teuren Highend-Smartphone allerdings nicht ganz gerecht. Kunststoff dominiert wieder den überwiegenden Teil des Gehäuses. Der Akkudeckel macht mit seiner Metalloptik allerdings etwas mehr her als beim Vorgänger. Stabil ist er indes nicht. Das merkt man aber nur beim Öffnen. Der Akkudeckel ist einfach sehr dünn, vorm Zerbrechen muss man bei seltenem Öffnen dennoch keine Angst haben.
Gegenüber dem Vorgänger ist das Note II in der Länge um gut vier Millimeter gewachsen, dafür ist es aber fünf Millimeter schmaler geworden. Von einem filigranen Telefon kann man aber längst noch nicht sprechen. Eher von einem leicht handlicheren. Vier Gramm mehr Gewicht sind zu verschmerzen. Trotz der 182 Gramm fühlt sich das Samsung Galaxy Note II recht leicht an. Hier täuscht wohl die Größe über das tatsächliche Gewicht hinweg.
Die weiteren Beobachtungen zum Gehäuse decken sich mit den Erfahrungen, die wir mit dem Vorgänger gemacht haben. Dass der microSD-Kartenschacht unter dem Akkudeckel sitzt, finden wir weiterhin verbesserungswürdig.
Wie bei allen Note-Modellen steckt auch im Note II der obligatorsiche Eingabestift namens S Pen, der jetzt länger und dicker geworden ist, was der Beidenbarkeit zugute kommen sollte. Er ist in die rechte untere Gehäuseecke eingeschoben.
Bei der Ausstattung des Galaxy Note II hat Samsung offenbar nach der Maxime "Viel hilft viel" gehandelt. Dafür ist die Note-Familie der Koreaner ja bekannt. Beim Herzstück, dem SoC (System-on-a-Chip), orientiert sich das Smartlet an seinem Tablet-Bruder Note 10.1, das uns bereits mit seiner hohen Leistung beeindruckt hat. Beim "kleinen" Note II setzt Samsung allerdings noch einen obendrauf. Der hauseigene Exynos 4412 Quad-Core-Prozessor zählt sowieso schon zu den derzeit schnellsten Tablet- und Smartphone-SoCs. Dennoch taktet ihn Samsung nicht wie im Note 10.1 "nur" mit 1,4 GHz. Beim Note II arbeiten die vier Kerne gar mit 1,6 GHz. Auf dem SoC ist zudem eine Vierkern-Grafikeinheit namens ARM Mali-400 MP4 untergebracht, ebenfalls sicher nicht gerade schwach auf der Brust. Der Recheneinheit stellt Samsung üppige zwei GB Arbeitsspeicher zur Seite und übertrifft damit die meisten Highend-Konkurrenten.
Gewohnt sparsam ist Samsung bei der Größe des internen Speichers. Gerade angesichts des sportlichen Preises klingen 16 GB dürftig. Auch wenn die Koreaner immer wieder betonen, dass die Erweiterung per microSD-Karte ja schnell und kostengünstig möglich ist.
Viele Tasten und Buchsen gibt es am Gehäuse des Note II nicht. Die Platzierung der Lautstärkewippe und des Power-Buttons jeweils in der oberen Hälfte der linken und rechten Seite – das Gerät im Hochformat gehalten – hat bei uns leider öfter zu ungewollten Bedienungen geführt. Aufgrund der Größe des Gerätes dürften viele aber das Querformat nutzen. Unten gibt es einen Multifunktionsanschluss, oben eine Kopfhörerbuchse.
Software
Nach dem Google Nexus 7 ist das Samsung Galaxy Note II das zweite Android-Device das mit der neuesten Version des Google-Betriebssystems namens Jelly Bean zum Test antritt. Alle anderen Smartphones und Tablets wurden auch nach Erscheinen von Android 4.1 noch mit der Vorgängerversion Ice Cream Sandwich ausgeliefert. Letztlich handelt es sich zwar nur um ein Minor Release. Die Optimierungen gegenüber Android 4.0 sind aber nicht zu vernachlässigen. So hat Google viel dafür getan, dass die alltägliche Bedienung sehr komfortabel und verzögerunsgfrei funktioniert. Google spricht gar von einer "butterweichen" User Experience. Hinzu gekommen sind zudem die Funktionen von Google Now, die die Organisation des Alltags erleichtern sollen. Wichtige Neuerungen sind auch inkrementelle App-Updates und die stärkere Einbindung der Hardware-Hersteller in die Entwicklung des Google-OS. Damit sollen Updates künftig schneller an die Endkunden verteilt werden können.
Eine Besonderheit der Note-Devices von Samsung sind die auf Stifteingabe optimierten S-Apps. Funktionsweise des S Pen haben wir bereits beim Test des Vorgängers und des großen Bruders, dem Galaxy Note 10.1, ausführlich beschrieben.
Interessant ist, dass sich Samsung mit dem Note II wieder vom hauseigenen Symbol zur Erstellung von Screenshots verabschiedet hat und obendrein die native Funktion von Android Jelly Bean – mittels Power- und Volume-Down-Taste – nicht übernimmt. Vielmehr muss der User die Power- und Hometaste gleichzeitig drücken, und der S Pen besitzt ebenfalls eine Screenshot-Funktion.
Kommunikation & GPS
Wie es sich für ein modernes Smartphone der Spitzenklasse gehört, bietet das Samsung Galaxy Note II alle wichtigen Kommunikationsschnittstellen. Vorbildlich: Das WLAN-Modul funkt auch auf dem weniger stark frequentierten 5-GHz-Band, und der Bluetooth-4.0-Standard ist ebenfalls auf dem neuesten Stand. Unterwegs kommuniziert das Note II über den schnellen UMTS-Standard HSPA+ mit bis zu 21 MBit/s in Download- und maximal 5,76 MBit/s in Upload-Richtung. In Anbetracht des hohen Preises dürfte unserer Meinung nach aber durchaus auch ein LTE-Modul an Bord sein. Wenn schon nicht wegen der theoretisch höheren Datenraten, dann zumindest um ein topaktuelles Gerät in Händen halten zu können.
Einen GPS-Sensor hat das Samsung Smartlet natürlich auch im Gepäck. An dessen Funktion und Genauigkeit gibt es nichts auszusetzen.
Kameras & Multimedia
Ein Smartphone ohne Kamera? Undenkbar! Laut Apple werden von keiner Kamera mehr Bilder in die einschlägigen Fotoportale hochgeladen als mit dem iPhone 4S aufgenommene. Fakt ist: Smartphones ersetzen in vielen Haushalten die Digicam vollends, sei es im Urlaub, auf der Party oder einfach im Alltag. Man hat seine Kamera ja sowieso dabei. Bei der Qualität der Smartphone-Cams gibt es aber noch reichlich Schattenseiten. Doch zunächst zu den technischen Daten der Bildsensoren im Samsung Galaxy Note II. An der Frontseite, oben rechts in der Ecke, bringen die Koreaner ein Optik mit 1,9 Megapixel Auflösung unter. Die rückwärtige Kamera löst mit zeitgemäßen acht Megapixel auf und wird von einem LED-Blitz begleitet.
Die Frontkamera ist bestenfalls für Videotelefonie zu gebrauchen, Fotos sind sehr unscharf und blass. Die rückwärtige Kamera hingegen taugt bei hellem Umgebungslicht für brauchbare Bilder. Die Schärfe stimmt, die Farben sind allerdings auch hier etwas zu blass. In schlecht beleuchteter Umgebung stellt sich ein starkes Rauschen ein. Gut gemacht ist die Panoramafunktion, die auch bei nicht ganz ruhiger Hand überzeugende Ergebnisse liefert. Videos dreht die Kamera in FullHD. Da passen dann auch die Farben, und der Sensor reagiert schnell auf Hell-Dunkel-Wechsel.
Die Wiedergabe von Filmen macht richtig Spaß. Hier kommt das AMOLED-Display voll zur Geltung. Außerdem sorgt der ordentliche Lautsprecher für guten Klang.
Zubehör
Viel ist nicht drin in der kompakten, edel anmutenden Schachtel des Galaxy Note II. Neben den obligatorischen Dingen wie Netzadapter und USB-Kabel, Kurzanleitung und Garantiehinweisen findet sich ein kabelgebundenes Stereo-In-Ear-Headset mit Fernbedienung. Außerdem liegen auswechselbare Silikon-Ohrstöpsel in verschiedenen Größen bei. Als optionales Zubehör listet die Samsung-Webseite unter anderem verschiedene Covers zu Preisen zwischen 20 und 35 Euro. Daneben gibt es eine Multimedia-Dockingstation für 80 Euro, die drei weitere USB-Ports, eine HDMI- und eine Audio-Buchse zur Verfügung stellt. Ein Ersatz für den S Pen schlägt mit 30 Euro zu Buche.
Garantie
Die Garantiezeit beträgt 24 Monate. Davon ausgenommen sind Akku, Headset und Ladegerät samt USB-Kabel. Darauf gibt es nur sechs Monate.
Spiele
Wie schon beim großen Bruder Galaxy Note 10.1 ist die Grafikleistung des Note II für alle aktuellen 3D-Spiele schon auf dem Papier mehr als ausreichend. Das bestätigt auch der Praxistest mit anspruchsvollen Games wie Raging Thunder 2 und dem 3rd-Person-Shooter ShadowGun. Die Spiele laufen absolut flüssig und machen auf dem großen, extrem kontrastreichen Display großen Spaß. Die Steuerung über den präzisen Touchscreen und der gut funktionierende Lagensensor tun ihr Übriges fürs Spielevergnügen.
Eingabegeräte & Bedienung
Zur Bedienung des Samsung Galaxy Note II gibt es nicht viel zu sagen – und das ist durchwegs als positiv zu verstehen. Apps starten sehr schnell, das Drehen des Bildschirms erfolgt fast verzögerungsfrei, und der Touchscreen funktioniert einwandfrei. Von den für ein Smartphone äußerst üppigen Abmessungen profitieren auch die Android-Bedienelemente. So fallen die Tasten der virtuellen Tastatur angenehm groß aus und erlauben auch im Hochformat schnelles und fehlerfreies Tippen.
Dass wir die Platzierung der Lautstärkewippe und des Power-Buttons nicht als ideal empfinden, haben wir ja bereits angesprochen. Und dass der S Pen gut funktioniert und durchaus seine Vorzüge bietet, gibt es beim Galaxy Note 10.1 zu lesen.
Das Display des Samsung Galaxy Note II ist groß. Punkt. 5,55 Zoll misst es in der Diagonale, die damit um 0,25 Zoll gegenüber dem Vorgänger zugelegt hat. Da sich das Seitenverhältnis aber von 16:10 auf 16:9 verringert hat, ist die effektive Anzeigefläche nahezu unverändert geblieben. Das schmalere Seitenverhältnis hat natürlich auch Einfluss auf die Auflösung. So stellt das Note II jetzt nicht mehr 1280 x 800 Bildpunkte dar, sondern zeigt die "kleine" HD-Auflösung mit 1280 x 720 Bildpunkten. Cineasten wird es freuen, da so bei HD-Material keine Balken mehr angezeigt werden. An der minimal geringeren Auflösung ändert das freilich nichts.
Wie beim Smartphone-Flaggschiff Galaxy S3 setzt Samsung auch beim neuen Highend-Smartlet auf ein Super AMOLED-Display aus eigener Produktion. Eine gute Entscheidung. Steht die AMOLED-Technik doch für brillante Farben, satte Kontraste und absolute Blickwinkelstabilität.
Ganz überzeugen kann uns der Bildschirm des Note II dann aber doch nicht. Die Helligkeitsmessungen ergeben eine maximale mittlere Leuchtkraft von mäßigen 230 cd/m2. Das kann so mancher Konkurrent weit besser. Auch der Vorgänger leuchtete rund 110 cd/m2, also etwa 50 Prozent, heller. Und die Ausleuchtung ist mit 89 Prozent nicht perfekt. Helligkeitsunterschiede sind mit bloßem Auge aber nicht zu erkennen. Da bei einem AMOLED-Display schwarze Bereiche einfach dadurch dargestellt werden, dass das entsprechende Pixel nicht leuchtet, liegt der Schwarzwert bei Null. Damit ist aber ein Kontrastverhältnis nicht berechenbar, es geht gegen unendlich. Tatsache ist, der Kontrast ist sehr hoch.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 223 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Die subjektive Beurteilung der Bildqualität bestätigt, was die Messwerte bereits vermuten lassen. Das Display punktet mit leuchtenden Farben und sehr satten Schwarztönen. Fotos und Filme profitieren sichtbar vom hohen Kontrast. Bei hellen und weißen Tönen wird aber auch eine typische Schwäche von AMOLED-Displays offenbar: ein leichter, aber stets präsenter Blaustich.
Beim Einsatz unter freiem Himmel hinterlässt das Display des Note II einen zwiespältigen Eindruck. Zwar hat AMOLED hier gewisse Vorteile gegenüber IPS-Panels, also hintergundbeleuchteteten TFTs. Zaubern kann aber auch ein AOLED-Panel nicht. Zu geringe Leuchtkraft macht sich halt doch bemerkbar. Hinzu kommt die spiegelnde Glasoberfläche, die aktuell kapazitive Touchscreens einfach bedingen. Dennoch schlägt sich das Samsung Smartlet recht wacker. Nur direkter Sonneneinstrahlung hat das Display nichts entgegenzusetzen.
Eine typische Paradedisziplin der organischen LED-Displays ist die Blickwinkelstabilität. Da macht das Samsung Galaxy Note II keine Ausnahme, zumindest fast nicht. Die Farben und die Helligkeit bleiben bis in flachste Winkel stabil. Damit war zu rechnen. Allerdings verstärkt sich der Blaustich, je flacher die Blickwinkel werden. Das trübt den sonst positiven Eindruck ein wenig.
Kompromisslos – das trifft wohl am ehesten auf die CPU-Ausstattung des Samsung Galaxy Note II zu. Mit dem hauseigenen Vierkerner Exynos 4412 verbauen die Koreaner eines der aktuell stärksten SoCs im Smartphone- und Tablet-Segment überhaupt. Und mit der hohen Taktrate von 1,6 GHz dürfte es derzeit tatsächlich keinen ernsthaften Konkurrenten außer dem Apple A6-Chip im iPhone 5 geben, der ja bei der Grafikleistung in Kürze vom iPad der vierten Generation mit dem neuen A6X nochmal deutlich übertrumpft werden soll. Wir werden zeitnah mit einem Test online gehen. Aber zurück zum Note II. Die Grafikarbeit übernimmt mit dem ARM Mail-400 MP4 ebenfalls ein Quadcore-Chip. Mit zwei GB Arbeitsspeicher hat das Note II auch hier die Nase ganz weit vorn. Dass Samsung sein zweites Smartlet in der Spitzengruppe etablieren will, ist angesichts dieser technischen Daten offensichtlich.
Auch unsere Benchmarks-Tests sprechen eine deutliche Sprache: Das Note II ist aktuell eines der schnellsten Geräte aller bisher bei uns getesteter Smartphones und Tablets. Es setzt sich vor seinen Konzernbrüdern Galaxy S3 und Note 10.1 in allen Benchmarks in der absoluten Spitzengruppe fest. Tatsächlich kann ihm aktuell nur das Apple iPhone 5 das Wasser reichen und teilweise überflügeln. In den Browser-basierten Tests Browsermark und SunSpider liefern sich die beiden Highend-Smarties ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichten Vorteilen beim iPhone. Beim Geekbench hingegen ist das Note II das Maß aller Dinge. Und auch die IO-Performance liegt auf sehr hohem Niveau, wie die entsprechende Disziplin des AnTuTu-Benchmarks beweist. Bei grafiklastigen Tests wie GL Benchmark 2.5 oder Basemark schneidet es ebenfalls sehr gut ab. An die herausragende Grafik-Performance des iPhone 5 reicht es indes nicht heran. Dennoch hat Samsung mit dem Galaxy Note II ein überaus leistungsfähiges Gerät hingezaubert.
Browsermark 1.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X | |
Google Nexus 7 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X | |
Google Nexus 7 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X | |
Google Nexus 7 |
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 | |
Google Nexus 7 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC One X | |
Google Nexus 7 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Samsung Galaxy S3 | |
Apple iPhone 5 | |
HTC One X | |
Google Nexus 7 |
* ... kleinere Werte sind besser
Zwar nimmt ein Smartphone heute die Rolle eines persönlichen Assistenten ein, Telefonieren zählt aber immer noch zu einer der Hauptapplikationen. Die Bedienung der Telefon-App gelingt sehr komfortabel und gibt keine Rätsel auf. Auch diese Anwendung profitiert von der Display-Größe. Die Hörqualität fällt gut aus, die Sprache des Anrufers ist deutlich zu verstehen und klingt recht natürlich. Sie dürfte dennoch ein wenig klarer rüberkommen, zum Teil wirkt die Wiedergabe etwas gedämpft. Der integrierte Lautsprecher macht seine Sache als Freisprecher gut, solange man sich in ruhigen Umgebungen aufhält. Beim Autofahren etwa ist die kleine Box überfordert. Auf Seiten des Gesprächspartners schneidet die Sprachqualität etwas schlechter ab, geht aber für ein Handy-Telefonat noch in Ordnung. Die Stimme klingt deutlich synthetischer und zum Teil leicht verfremdet. Nebengeräusche wie Wind oder Gespräche werden ausreichend ausgefiltert.
Temperatur
Dieses Kapitel ist beim Note II schnell abgehandelt. Mehr als handwarm wird das große Smartphone nur unter lang anhaltender Belastung. Wir nutzen dafür die App Stability Test. Doch auch hier bleiben die Temperaturen stets in einem völlig unbedenklichen Rahmen. Auf mehr als 42,5 Grad klettert unsere Infrarot-Thermometer nie.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Dass die Leistungsaufnahme gegenüber dem Vorgänger höher sein würde, war angesichts der deutlichen stärkeren CPU und GPU nicht anders zu erwarten. Samsung begegnet diesem Umstand mit einem erheblich größeren Akku. Statt wie bisher 2500 mAh fasst die Lithium-Ionen-Batterie jetzt satte 11,78 Wh bzw. 3100 mAh. Das sollte für lange Akkulaufzeiten sorgen, zumal der Stromhunger nach wie vor moderat ist. Im Idle-Betrieb liegt die Energieaufnahme zwischen 0,5 und 1,5 Watt, das sind hervorragende Werte. Unter Volllast geht der Strombedarf natürlich erheblich nach oben. Mehr als sechs Watt hat unser Multimeter aber nie angezeigt.
Aus / Standby | 0.5 / 0.5 Watt |
Idle | 0.5 / 1.2 / 1.5 Watt |
Last |
5.1 / 6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Samsungs Rechnung geht voll auf: Der große Akku sorgt zusammen mit dem genügsamen Stromhunger des Note II für beeindruckende Akkulaufzeiten. Samsung ist sich dessen offenbar bewusst. Anders lassen sich die sehr hohen Laufzeitangaben im Datenblatt nicht deuten. Bis zu 35 Stunden 2G-Gesprächszeit und knapp 1000 Stunden Standby klingen fast schon hanebüchen. Aber: Samsung übertreibt wenig bis gar nicht. Die reine Standby-Zeit überprüfen wir mangels Zeit nicht. Doch die maximale Akkulaufzeit in unserem Reader's Test bei minimaler Helligkeit und bis auf WLAN deaktivierten Kommunikationsmodulen lässt schon Rückschlüsse auf die Ausdauerfähigkeiten des Note II zu. Mit 14:36 Stunden erreicht das Device hier schon einen recht guten Wert. Richtig überzeugend ist aber das Ergebnis beim alltagsnahen WLAN-Surftest mit einer Helligkeit von 150 cd/m2. Hier kommt das große Smartphone auf eine Laufzeit von über zehn Stunden. Und sogar unter Volllast bei maximaler Helligkeit hält es noch über vier Stunden durch. Wieder voll geladen ist der Akku nach 3:35 Stunden, das dauert also relativ lange.
Sehr lang fällt die Sprechzeit aus. Nach vier Stunden Telefonat im 3G-Netz zeigt die App Battery Monitor Widget noch einen Akkufüllstand von 77 Prozent an. Daraus ergibt sich eine theoretische Sprechzeit von gut 15 Stunden. Da liegt Samsung mit seiner Datenblattangabe von 16,5 Stunden fast richtig. Und der Akku des Testgerätes war brandneu, sodass hier durchaus noch eine kleine Steigerung zu erwarten ist.
Beim Vorgänger des Samsung Galaxy Note II haben wir noch von einer Kompromisslösung gesprochen. Und obwohl das zweite Note noch einmal zugelegt hat bei der Display-Diagonale, finden wir, dass es sich jetzt besser einordnen lässt. Die geringere Breite und die Tatsache, dass Smartphones aktuell immer größer zu werden scheinen, macht aus das Note II mehr zu einem Smartphone denn zu einem Tablet. Es findet in den meisten Hosentaschen Platz, auch wenn es ein wenig drückt. Und schief angeschaut wird man heute auch nicht mehr, wenn man sich einen "Kleinbildfernseher" ans Ohr hält. Also halten wir fest: Das Samsung Galaxy Note II ist ein großes Smartphone und kein kleines Tablet.
Die Hardware des Gerätes ist überaus leistungsfähig und passt deutlich besser zum hohen Preis als die mäßige Materialanmutung. Die Verarbeitung gibt indes keinen Anlass zur Kritik. Die weitere Ausstattung steht einem Highend-Smartphone ebenfalls gut zu Gesicht. Vielleicht sollte Samsung aber mal über etwas mehr internen Speicher nachdenken.
Das Display liest sich auf dem Papier etwas besser als es sich in der Realität präsentiert. Zwar sind Farben, Kontrast und Schwarzwert sehr gut. Die Helligkeit lässt aber zu wünschen übrig, und die hohe Blickwinkelstabilität wird von einem sichtbaren Blaustich korrumpiert.
Was wir bei Smartphones fast immer kritisieren, sind die Kameras. Das frontseitige Modell des Note II kommt da auch nicht gut weg. Die "große" Kamera auf der Rückseite allerdings schießt brauchbare Fotos, solange das Umgebungslicht hell genug ist. Und als Filmkamera leistet das Note II ebenfalls gute Dienste. Die Panoramafunktion macht Spaß.
Spaß machen auch Spiele und der tägliche Umgang mit dem großen Smartphone. Verantwortlich dafür ist die extrem hohe Leistung in allen Bereichen. Aktuell gibt es nicht viele Geräte, die da mithalten können. Das gilt auch für Akkulaufzeit. Die ist mit einem Wort: spitze.
Was bleibt unterm Strich? Für User, die ein wirklich großes, leistungsfähiges Smartphone suchen, gibt es praktisch keine Alternative. Ist Größe nicht ausschlaggebend, kommt die Konkurrenz mit dem Galaxy S3 zum einen aus dem eigenen Haus, zum anderen von Apple und heißt iPhone 5. Ein vollwertiges Tablet kann das Note II nicht ersetzen, dafür fehlen einfach ein paar Zentimeter. Dennoch: Das Note II Smartphone zeigt echte Größe.