Test Samsung Galaxy Note 10.1 (GT-N8010) Tablet/MID
Beim Vorgänger – oder bessser gesagt beim kleinen Bruder – des aktuellen Samsung Galaxy Note 10.1, dem Galaxy Note N7000, konnten wir uns im Test nicht recht entscheiden: Ist es noch ein Smartphone oder schon ein Tablet? Daher haben wir dem Test in der Überschrift einfach beide Parameter – Smartphone und Tablet/MID – mitgegeben. Mit seiner Displaygröße von 5.3 Zoll lag das N7000 tatsächlich exakt zwischen den Welten. Bis dato hatte sich nur Samsung an das ungewöhnliche Format herangetraut. Dem Erfolg des Galaxy Note N7000 hat dies keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Samsung hat bereits einen Nachfolger mit 5.5-Zoll-Display und Android 4.1 alias Jelly Bean angekündigt. Beim Galaxy Note 10.1 weist schon der Name auf die eindeutig tablet-taugliche Displaygröße hin.
Samsung tituliert das Galaxy Note 10.1 als das Spitzenmodell seiner Tablet-Familie, von der wir bereits einige Modelle im Test hatten – zuletzt das eher im Mittelklasse-Bereich angesiedelte Galaxy Tab 2 10.1 mit Dualcore-Prozessor von Texas Instruments. Beim neuen Topmodell verbaut Samsung hingegen wieder ein CPU-Eigengewächs. Der Exynos 4412 taktet mit 1.4 GHz und verfügt über vier ARM-Cortex-A9-Kerne, die mit dem ARM v7 Befehlssatz arbeiten. Im SoC integriert ist zudem eine GPU vom Typ ARM Mali-400 MP4, ebenfalls ein Vierkerner.
Samsung bietet das Galaxy Note 10.1 in den Farben Weiß und Grau an. Bisher gibt es nur Modelle mit 16 GB Speicher in einer WLAN-only- und einer WLAN/3G-Version. Die UVPs betragen 599 bzw. 689 Euro. Im Test haben wir die graue Variante ohne UMTS-Modul.
In der Farbe Grau sieht das Samsung Galaxy Note 10.1 auf den ersten Blick ein wenig wie die graue Maus unter den modernen Tablets aus. Zeitlos ist das schlichte Design mit dem umlaufenden silbergrauen Rahmen aber in jedem Fall. Beim Material setzen die Koreaner auf hochwertigen Kunststoff, nur der Touchscreen sitzt unter einer recht unempfindlichen Glasscheibe. Die Rückseite ist bis auf den oberen Rand, wo sich eine Kameralinse verbirgt, in einem dunkleren Grauton gehalten. Die Verarbeitung ist tadellos. Dank der abgerundeten Ecken und des mit knapp 600 Gramm noch moderaten Gewichts liegt das 10.1-Zoll-Tablet gut in der Hand. Starken Druck quittiert die Rückseite mit deutlichem Nachgeben, im Alltagseinsatz ist das Galaxy Note aber mehr als ausreichend stabil. Mit einer Höhe von 8.9 Millimetern ist das Gerät noch schlank.
Hält man das Tablet im Querformat, versteckt sich in der rechten unteren Ecke ein S Pen genannter Eingabestift, neudeutsch auch gern als Digitizer bezeichnet. Laut Samsung hat der Stift mit seinen Ahnen aus der PalmPilot-Zeit nicht mehr viel gemeinsam. Aber dazu später mehr.
Dass Samsung im Galaxy Note 10.1 einen Exynos 4412 Prozessor aus eigener Herstellung mit vier Kernen und 1.4 GHz Taktfrequenz verbaut, haben wir ebenso bereits erwähnt wie die ARM Mali-400 MP4 Grafikeinheit als Bestandteil des SoC. Mit zwei GB Arbeitsspeicher hat das Galaxy Note den meisten aktuellen Tablets aber einen großen Schritt voraus. Da die Koreaner aber das neue Highend-Tablet dafür konzipiert haben, zwei Anwendungen gleichzeitig anzuzeigen und im Multitasking-Betrieb laufen zu lassen, ist der großzügige Speicherausbau sicher von Vorteil.
Weniger großzügig ist Samsung beim internen Speicher, der mit 16 GB an der unteren Grenze des heute Üblichen liegt. Der Hersteller erklärt das einerseits mit einer preissensiblen Kundschaft. Andererseits könne der Speicher ja schnell und einfach per microSD-Karte um bis zu 64 GB erweitert werden. Im Datenblatt des Gerätes ist von einer 32-GB-Version zumindest schon die Rede. Mehr Informationen haben wir dazu aber noch nicht.
Die weitere Ausstattung hält zwei Überraschungen bereit – eine kleinere und eine etwas größere. An der Oberkante des Tablets befindet sich eine Infrarotschnittstelle, die zusammen mit der entsprechenden App als Universalfernbedienung fungiert, was in unserem Test mit einem Sony Fernseher und einem Yahama AV-Receiver einwandfrei funktioniert hat. Mit einem älteren JVC CD-Player hingegen ließ sich keine Verbindung aufbauen. Die zweite Überraschung ist der S Pen, ein Eingabestift, der in der rechten unteren Ecke untergebracht ist. Seine Funktion beschreiben wir im Kapitel "Eingabegeräte und Bedienung".
Zu erwähnen bleiben noch die beiden Kameras: Das frontseitige Modell löst mit 1.9 MP auf, das rückwärtige mit 5 MP. Andere Hersteller wie Asus oder Fujitsu bieten hier schon Sensoren mit 8 MP. Eine bessere Bildqualität muss das aber nicht zur Folge haben.
Software
Als Betriebssytem kommt Googles nicht mehr ganz brandaktuelles Ice Cream Sandwich zum Einsatz. Die Versionsnummer lautet 4.0.4. Zu einem etwaigen Update auf Android 4.1 Jelly Bean gibt es bis dato keine Informationen. Wie gewohnt stülpt Samsung dem Betriebssystem auch diesmal seine TouchWiz-Oberfläche über. Diese hält zu einem kleine Schnellzugriff-Apps bereit, die über einen Pfeil am unteren Bildschirmrand aufgerufen werden. Zum anderen passt Samsung so das System an die Benutzung des S Pen Eingabestiftes an. Auch eine eigene Screenshot-Funktion implementiert Samsung, obwohl diese seit Android 4.0 zu Standard-Repertoire von Googles Tablet-Betriebssystem zählt.
Kommunikation & GPS
Dieses Kapitel ist schnell abgehakt, Samsung macht hier alles richtig. Das WLAN-Modul unterstützt die Standards 802.11a/b/g/n und funkt sowohl im 2.4- als auch im 5-GHz-Band. Bluetooth ist mit Version 4.0 nahezu auf dem neuesten Stand, und der GPS-Sensor macht seine Arbeit gut. Mit Verbindungsabbrüchen hatten wir jedenfalls nicht zu kämpfen. Das bestätigt auch die App GPS Test. Ein 3G-Modul ist bei unserem Testmodell nicht an Bord. Samsung bietet aber eine 3G-Variante an. Der Mobilfunkchip beherrscht HSPA+ und soll auch zum Telefonieren taugen.
Kameras & Multimedia
Auch Samsung stattet seinen jüngsten Tablet-Spross mit zwei Digitalkameras aus, das gehört mittlerweile offenbar zum guten Ton. Die Frontkamera arbeitet mit einem 1.9-MP-Sensor, die Bildqualität ist aber mangelhaft. Die Fotos sind unscharf und verrauscht. Für die Bildtelefonie mit Skype und Co. ist die Aufnahmequalität aber in Ordnung. Sie zeichnet Filme wie die rückwärtige 5-MP-Kamera in HD-Qualität mit 1280 x 720 Bildpunkten auf. FullHD beherrschen beide Cams nicht. Die rückwärtige 5-MP-Kamera liefert sowohl bei Videos als auch bei Fotos brauchbare Ergebnisse ab. Sie reagiert recht schnell auf Hell-Dunkel-Übergänge. Lediglich in der Mitte der Videoaufnahmen ist ein leichter rotstichiger Spot zu erkennen. Die Fotoaufnahmen sind im Zentrum recht scharf, die Farben nur leicht blass. An den Rändern nimmt die Unschärfe etwas zu, bei diffusem Licht rauschen die Bilder stark.
Zubehör
Mit dem Digitizer namens S Pen liefert Samsung schon mehr Zubehör mit als die meisten Tablet-Hersteller. Dazu gibt es noch ein Stereo-In-Ear-Headset und eine Handvoll Ersatzspitzen für den S Pen. Obendrein schenkt Samsung jedem Note-Käufer 50 GB Speicherplatz bei Dropbox für einen Zeitraum von zwei Jahren. Der Gegenwert beträgt etwa 100 Euro.
Auf der Webseite von Samsung gibt es weiteres interessantes Zubehör. Das HDMI-Adapterkabel kostet happige 40 Euro. Das USB Connection Kit zum Anschluss von Digitalkameras oder zum direkten Auslesen von SD-Speicherkarten schlägt mit 30 Euro zu Buche.
Garantie
Samsung gewährt die Herstellergarantie für einen Zeitraum von 24 Monaten. Spezielle Optionen oder Verlängerungen gibt es nicht.
Spiele
Allein die Betrachtung der technischen Daten des Samsung Galaxy Note 10.1 lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass das Tablet auch mit aktuellen 3D-Spielen keinerlei Schwierigkeiten haben dürfte. Dennoch haben wir die Spiele-Performance anhand einiger aktueller Titel überprüft. Doch weder der Shooter ShadowGun noch die Rennsimulationen Raging Thunder 2 und Need for Speed Hot Pursuit konnten das Samsung Galaxy Note 10.1 an seine Grenzen bringen. Der Touchscreen ermöglicht eine präzise Steuerung, lediglich der Lagesensor arbeitet mit einer minimalen Verzögerung. Wirklich störend ist das noch nicht.
Eingabegeräte & Bedienung
Im Mittelpunkt der Bedienung steht natürlich auch beim Samsung Galaxy Note 10.1 der kapazitive Touchscreen. Dank der gläsernen Oberfläche gleiten die Finger sanft und ermöglichen eine präzise Steuerung. Auch das Scrollen durch Listen und lange Webseiten erfolgt verzögerungs- und ruckelfrei. Nur bei aktiviertem Energiesparmodus, wenn der CPU-Takt reduziert wird, sind einzelne Ruckler auszumachen. Die automatische Drehung des Bildschirminhaltes gönnt sich eine kurze Gedenksekunde, sie funktioniert aber sehr zuverlässig. Bei einer Drehung um 180 Grad wird der Bildschirm für einen Augenblick schwarz.
Entnimmt man den S Pen seiner Garage an der rechten unteren Gehäuseecke, erklingt ein Quittungston und es erscheint eine App-Leiste mit Programmen, die für die Stiftbedienung optimiert sind. Dazu zählen unter anderem die Notizen-App S Note, der Kalender namens S Planner sowie das Spiel Crayon Physics. Gerade die Notizen-App ist prädestiniert für das Schreiben mit dem Stift. Und das klappt sehr gut. Zudem lässt sich der Digitizer auch systemweit als Fingerersatz nutzen. Die Technik des S Pen stammt von Wacom, einem anerkannten Spezialisten für Zeichen-Tablets. Die Stromversorgung übernimmt das Display, der Stift arbeitet passiv. Dadurch konnte er sehr kompakt ausfallen.
Eine Handschriftenerkennung bietet der S Pen ebenfalls. Diese lässt sich auch systemweit aktivieren und als Alternative zur virtuellen Tastatur nutzen. Wir waren sehr erstaunt darüber, wie gut die Erkennung funktioniert. Die Zeiten kryptischer Zeichen, die man etwa vor Jahren bei einem PalmPilot nutzen musste, sind damit endgültig vorbei. Aus unserer Sicht ist der S Pen ein echter Mehrwert des Samsung Galaxy Note 10.1 im Vergleich zu anderen aktuellen Tablets. Man sollte den Stift nach der Benutzung aber tunlichst wieder im Gehäuse fixieren. Andernfalls können lange Suchaktionen die Folge sein. Der Autor jedenfalls hat im Laufe des Test viele Dinge wiedergefunden, von denen er nicht einmal wusste, dass er sie verlegt hatte.
Die virtuelle Tastatur der TouchWiz-Oberfläche verrichtet ihren Dienst ebenfalls einwandfrei. Schön gelöst ist die kontext-basierte Belegung mancher Tasten. So wird die "www."-Taste nach der ersten Betätigung automatisch zur ".com"-Taste – durchaus hilfreich.
Ebenfalls einzigartig unter den aktuellen Tablets ist die im Galaxy Note integrierte Funktion "Mehrfachbildschirm". Dahinter verbirgt sich nichts anderes, als dass zwei Apps gleichzeitig angezeigt werden, und zwar je zur Hälfte auf dem vertikal geteilten Bildschirm. Auch diese Funktion arbeitet reibungslos und bietet echte Vorteile.
Beim Display beschreitet Samsung ausgetretene Pfade. 10.1 Zoll Bildschirmdiagonale und eine Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten ist mittlerweile Klassenstandard. Von einem Top-Modell hätten wir uns mehr erwartet. Aber da kritisieren wir auf hohem Niveau. Samsung selbst macht keine Angaben zur Paneltechnologie. Betrachtet man den Schwarzwert von 0.47 cd/m2 und die nicht extrem leuchtenden Farben, scheidet AMOLED als Technik schon mal aus. Die sehr gute Blickwinkelstabilität deutet dennoch auf ein hochwertiges IPS- oder S-IPS-Panel hin. Die maximale Helligkeit von 378 cd/m2 ist zwar in Ordnung. Für ein Tablet, das auch viel unter freiem Himmel eingesetzt wird, ist die Leuchtkraft dennoch nur mäßig. Der Kontrast hingegen fällt mit 804:1 sehr überzeugend aus. Und auch die Ausleuchtung von 90 Prozent passt.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 378 cd/m²
Kontrast: 804:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
Die subjektive Bewertung der Bildqualität fällt durchwegs positiv aus. Dunkle Filmsequenzen etwa werden in einem satten Schwarzton dargestellt, kontrastreiche Fotos verlieren nichts von ihrer Brillanz. Die Farben sind naturgetreu, wenn auch nicht besonders leuchtend. Das sind sie in der Natur jedoch auch meist nicht. Insgesamt sind wir mit der Bildqualität sehr zufrieden.
Das Display des Samsung Galaxy Note spiegelt stark. Daher ist auch die Helligkeit mit maximale 378 cd/m2 nicht immer ausreichend. An schattigen Plätzen ist der Bildschirminhalt meist noch gut zu erkennen. Treffen aber Sonnenlicht und Fingerabdrücke aufeinander, mutiert das Display zum schwarzen Loch.
Wie bereits erörtert gehen wir davon aus, dass Samsung ein IPS- oder S-IPS-Panel im Galaxy Note 10.1 verbaut hat. Darauf deutet zumindest die sehr hohe Blickwinkelstabilität hin. Bis hin zu flachsten Blickwinkeln bleibt die Farbdarstellung unverändert, und der Kontrast wird kaum gemindert. Störende Spiegelungen auf der Glasoberfläche treten viel früher auf als Effekte, die durch flache Blickwinkel herbeigeführt werden.
Tablets mit schnellen Vierkern-CPUs und potenter 3D-Grafik gibt es mittlerweile fast wie Sand am Meer. In den meisten Fällen ist ein Nvidia Tegra-3-SoC Herzstück der leistungsfähigen Devices. Nicht so beim neuen Samsung-Flaggschiff. Hier vertrauen die Koreaner auf Chips aus eigener Entwicklung. Der Exynos 4412 ist fast noch taufrisch. Er wird mit 32 Nanometer Strukturbreite gefertigt – beim Nvidia Tegra 3 sind es 40 Nanometer – und arbeitet mit einem Takt von 1.4 GHz auf allen vier ARM Cortex-A9-Kernen, die sich auf den aktuellen ARM v7-Befehlssatz verstehen. Die integrierte Grafik besitzt ebenfalls vier Kerne und hört auf den Namen ARM Mali-400 MP4. Zu erwähnen bleibt noch, dass Samsung das Galaxy Note 10.1 mit zwei GB Arbeitsspeicher ausstattet. Das birgt sicher auch Performance-Vorteile gegenüber der versammelten Tegra-3-Konkurrenz.
Die zahlreichen Android-Benchmarks lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Samsung bei der Wahl des SoC alles richtig gemacht hat. Sowohl die synthetischen Benchmarks wie AnTuTu und GL Bench 2.5 als auch die browser-basierten Tests wie Browsermark, Google v8 und SunSpider attestieren dem Samsung Topmodell die bis dato höchste Leistung aller Tablets, die sich je im Labor von notebookcheck.com zum Test eingefunden haben. Lediglich das Asus Transformer Pad Infinity TF700T kann dem Galaxy Note 10.1 beim AnTuTu-Test Paroli bieten. In allen anderen Tests wird die übrige Konkurrenz klar distanziert. Im Multithraed-Test von Linpack liegt der Vorsprung gegenüber den Tegra-3-Platzhirschen bei teilweise über 50 Prozent.
Die Leistung des Samsung Galaxy Note 10.1 hat ein kleines Zwischenfazit verdient. Sie ist derzeit einfach herausragend.
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Acer Iconia Tab A510 | |
Google Nexus 7 |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Acer Iconia Tab A510 | |
Google Nexus 7 |
Vellamo Mobile Web Benchmark 1.0.6 - Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Acer Iconia Tab A510 | |
Google Nexus 7 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Acer Iconia Tab A510 | |
Google Nexus 7 |
Browsermark 1.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Acer Iconia Tab A510 | |
Google Nexus 7 |
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Fujitsu Stylistic M532 | |
Apple iPad 3. Gen 2012-03 | |
Google Nexus 7 |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Absolut unkritisch ist das Thema Temperatur. Das Samsung Galaxy Note 10.1 wird selbst unter lang anhaltender Volllast beim Stabiltiy Test nicht übermäßig warm. Lediglich in der linken oberen Ecke gibt es front- und rückseitig einen leichten Hot-Spot. Mit 45.9 Grad ist das aber noch völlig unbedenklich – zumal das Gerät bei hochsommerlichen Umgebungstemperaturen vermessen wurde. Im Alltagsbetrieb bleibt die Oberflächentemperatur des Tablets an jedem Messpunkt unter 33 Grad, also angenehm kühl. Für die elekronischen Bauteile besteht jedenfalls keinerlei Überhitzungsgefahr. Auch das Netzteil erwärmt sich kaum.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Zwei kleine Lautsprecher befinden sich beim Samsung Galaxy Note 10.1 am linken und rechten Rand des Displays. Stereoklang ist damit halbwegs gut möglich. Für ein echtes Klangerlebnis vermögen die kleinen Boxen indes nicht zu sorgen. Zwar ist die Lautstärke ausreichend hoch, die Klangkörper fangen aber schon recht früh zu scheppern an und übersteuern schon deutlich vor der maximalen Lautstärke. Druckvolle Bässe gibt es zudem nicht. Wer mit dem Tablet Musik hören oder actionreiche Filme genießen will, sollte auf einen guten Kopfhörer ausweichen. Der entsprechende Anschluss macht seine Sache nämlich gut.
Energieaufnahme
Leider macht Samsung keine Angaben zur Akkukapzität in Wattstunden. Wir haben lediglich die Angabe, dass die Lithium-Polymer-Batterie 7000 mAh Strom bietet. Im Idle-Zustand ist die Leistungsaufnahme des 10-Zoll-Tablets moderat. Mit 1.9 bis 5.3 Watt zeigt es sich genügsam, kann aber mit ganz sparsamen Geräten wie etwa dem Fujitsu Stylistic M532 oder dem Motorola Xoom 2 nicht ganz mithalten. Werden CPU und GPU voll beansprucht, steigt die Energieaufnahme erwartungsgemäß deutlich an. Bis zu 10.1 Watt sind sicher auch ein Tribut an die enorm leistungsfähige Plattform. Denn wie heißt es so schön? Ein starker Motor will auch gefüttert werden. Im Off-Modus ist kaum mehr ein Stromfluss messbar. 1.5 Watt im Standby sind ok, es dürfte aber durchaus noch ein Watt weniger sein.
Aus / Standby | 0.05 / 1.5 Watt |
Idle | 1.9 / 5.2 / 5.3 Watt |
Last |
9.7 / 10.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der moderate Stromhunger verhilft dem Samsung Galaxy Note 10.1 zu guten Akkulaufzeiten. Mit unserem Lesescript hält das Tablet bei geringster Helligkeit im Energiesparmodus knapp über 14 Stunden durch. Damit liegt es in dieser Disziplin im guten Mittelfeld. Unter Volllast bei maximaler Helligkeit geht das Galaxy Note nach 03:12 Stunden aus. Die höchste Aussagekraft besitzt allerdings der WLAN-Surftest. Hierbei wird die Helligkeit auf alltagstaugliche 150 cd/m2 gedimmt und der Energiesparmodus – sofern vorhanden – aktiviert. Mit einer Akkulaufzeit von gut sieben Stunden fällt das Ergebis hier ebenfalls zufriedenstellend aus. Mit echten Dauerläufern wie etwa dem Acer Iconia Tab A510 kann das Samsung Flaggschiff aber nicht ganz mithalten.
Dass Samsung mit seinen Geräten der Galaxy-Note-Familie stets etwas Besonderes zu bieten hat, damit hatten wir auch beim neuen Galaxy Note 10.1 gerechnet. Die außerordentlich hohe Leistung des 10-Zoll-Tablets hat uns dann aber doch überrascht. Doch der Reihe nach.
Optisch verhält sich das Samsung Galaxy Note 10.1 sehr zurückhaltend. Verarbeitung und Anfassqualität sind dennoch auf hohem Niveau. Ein Alu-Unibody wäre sicher noch eine kleine Steigerung, würde aber wohl auch das Gewicht etwas nach oben treiben.
Die Ausstattung ist eines Highend-Tablets durchaus würdig. Eine vollwertige HDMI-Schnittstelle würde dem Tablet aber auch gut zu Gesicht stehen. Adapterlösungen sind immer ein Kompromiss. Ein nettes Feature ist die Infrarot-Schnittstelle, dank derer das Device im Handumdrehen zur Universalfernbedienung mutiert. Das Innenleben des Samsung Topmodells ist absolut auf Höhe der Zeit. Vierkernprozessor, 3D-fähige GPU und zwei GB Arbeitsspeicher – spitze. Der interne Speicher dürfte hingegen etwas größer ausfallen, zumindest optional. Keine Abstriche muss der Käufer bei WLAN und Bluetooth machen. 3G gibt es gegen einen fairen Aufpreis.
Interessante Alleinstellungsmerkmale sind der gut funktionierende Digitizer namens S Pen, der mit den entsprechenden Apps zusätzlichen Spaß bringt. Die Möglichkeit, zwei Apps gleichzeitig anzuzeigen, haben wir ebenfalls gern genutzt.
Gut ist auch das Display, obwohl es im Gesamteindruck des Tablets ein wenig zurückfällt. Es leuchtet zwar hell, ist aber noch kein Strahlemann. Die Auflösung ist ebenfalls nur zeitgemäß, aber eben nichts Besonderes. Bildqualität und Blickwinkelstabilität sind gut.
Sehr gut, und da gibt es keine Einschränkung, ist die Leistung des Samsung Galaxy Note 10.1. Für jeden Anwendungsbereich steht mehr als genug Power zu Verfügung, die das Gerät auch in den einschlägigen Benchmarks auszuspielen weiß. Stand heute ist das Galaxy Note d e r Leistungshammer im Tablet-Segment.
Die übrigen Kategorien in aller Kürze: Die Kameras sind für ein Tablet ok, die Lautsprecher weniger. Energieaufnahme und Akkulaufzeit sind ebenfalls in Ordnung, das können andere aber besser.
Unterm Strich sprechen wir eine deutliche Kaufempfehlung für das Samsung Galaxy Note 10.1 aus, da es mit kompromissloser Leistung und nur ganz wenigen Schwächen lockt. Die UVP von 599 Euro fällt aus unserer Sicht zu hoch aus. Die Straßenpreise liegen aber schon jetzt weit darunter.