Test Huawei Ascend D1 Quad XL Smartphone
Wie wir bereits am 01.03.2012 in dieser News-Meldung berichteten, würde der eigens hergestellte HiSilicon K3V2 Hi3620 Quad-Core-SoC im MediaPad 10 FHD, sowie im Ascend D1 Quad XL eingebaut werden. Jetzt, mehr als sechs Monate später halten wir das Gerät in den Händen und geben unser ausführliches Urteil darüber ab. Doch findet nicht nur der gleiche SoC wie im MediaPad 10 in unserem Testgerät Platz, sondern es auch andere Eckdaten kommen uns von dem bereits getesteten Full-HD-Tablet bekannt vor. Der Name „Quad-XL“ ließ uns zunächst ein überdurchschnittlich großes Display vermuten. In Zeiten eines Samsung Galaxy Note 2 fragt man sich jedoch, wie groß ein Smartphone noch werden kann. Deshalb waren wir beim Auspacken etwas überrascht, denn das mit Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) bestückte Smartphone weist „nur“ eine Displaygröße von 4,5 Zoll auf. Huawei setzt auf 1 GB Arbeitsspeicher, ein IPS-Display mit Corning Gorilla-Glas und auf einen knapp bemessenen internen Speicher von 8 GB. Dieser kann aber dank Micro-SD-Slot um bis zu 32 GB erweitert werden.
Den großen Bruder haben wir bereits genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, dass dieser bezüglich Prozessorleistung in Benchmarks und 3D-Spielen leicht ins Schwitzen kommt. Huawei hat beim Prozessortakt nachgelegt und spendiert zusätzliche 200 MHz, womit sich eine Taktrate von 1,4 GHz ergibt. Wie sich das Ascend D1 Quad XL mit diesem Upgrade verhält, erfahren Sie in dem folgenden Test.
Nimmt man das Smartphone das erste Mal in der Hand fällt eines sofort auf – die Bauhöhe. Mit 11,5 mm ist es deutlich stärker als die meisten Smartphone-Konkurrenten und sogar dicker als viele Tablets. Entgegen vielen Erwartungen bewerten wir das nicht negativ, denn das Ascend D1 Quad XL liegt gerade deshalb gut in der Hand. In Länge und Breite (129,9 mm x 64,9 mm) ist es kleiner als das HTC One S (130,9 mm x 65 mm), obwohl letzteres ein um 0,2 Zoll kleineres Display hat. Das Gewicht schlägt mit 145 Gramm zu Buche. Damit ist es sogar 12 Gramm schwerer als das erheblich größere Samsung Galaxy S3.
Das Backcover ist komplett aus schwarzem, profiliertem Kunststoff gefertigt. Zwar beharrt Samsung bei seiner Galaxy-Reihe ebenfalls auf Kunststoff, kann aber, abhängig von der Gerätegröße ein geringeres Gewicht erreichen. Wieso das Ascend D1 Quad XL so schwer ist, können wir uns nicht vollends erklären. Sehr wahrscheinlich hängt das mit der Stabilität zusammen. Huawei setzt bei der Verwindungssteifigkeit einen neuen Maßstab. Man könnte es mit einem Ziegelstein vergleichen. Auch wenn wird es in allen Achsen biegen und drehen, ist nur bei sehr hohem Kraftaufwand ist eine minimale Verwindung möglich. Das Kunststoff-Backcover hingegen lässt sich in der Mitte einen Millimeter eindrücken. Entfernt man das Cover, sticht ein Kritikpunkt direkt ins Auge. Der Akku, mit einer Kapazität von 2.600 mAh, ist nicht austauschbar. Die Kamera sowie der Dual-LED-Blitz sind in Metall eingefasst, welches einen farblich abgesetzten (bordeauxroten) Rahmen hat. Der Displayrahmen ist gegenüber dem Touchscreen leicht erhöht um Kratzer zu verhindern.
Wie bereits zu Beginn des Tests erwähnt, verbaut Huawei in seinem aktuellen Full-HD-Tablet eine nahezu identische Hardwarekonfiguration. Der SoC von HiSilicon taktet beim Ascend D1 Quad XL mit 1,4 GHz, verfügt über 1 GB Arbeitsspeicher und eine „16-Core-GPU“ Vivante (GC4000) Grafikeinheit. Dagegen kommt die Auflösung des Displays leider nicht der des MediaPad 10 gleich. Auf dem 4,5-Zoll Bildschirm liefert es eine native Auflösung von 1.280 x 720 Pixel. Bezüglich Software bedient sich Huawei an Googles Android 4.0.4 (Ice Cream Sandwich). In puncto Farbauswahl („Matt-Black“) und internen Speicher, nämlich 8 GB Speicherkapazität (5,29 GB frei verwendbar), gibt es keine Optionen. Abhilfe schafft der Micro-SD-Slot, welcher Speicherkarten mit bis zu 32 GB verarbeiten kann. Beide Kameras können Videos in HD-Qualität aufzeichnen. Die Hauptkamera an der Rückseite besitzt 8 Megapixel (+BSI: Back Side Illumination mit Autofokus), während die Frontkamera mit 1,3 Megapixel zurechtkommen muss.
Nur noch zwei Hardwaretasten kommen bei dem Testgerät zum Einsatz, nämlich der Power-Button an der oberen rechten Seite und die Lautstärkewippe an der rechten Gehäuseseite. Die Druckpunkte dieser beiden Tasten sind zufriedenstellend. Zum Aufladen verwendet das MediaPad 10 FHD einen 30-Pin-Dock-Anschluss, unser Testgerät dagegen einenm Micro-USB-Anschluss an der linken Seite.
Kommunikation & GPS
Um als High-End-Gerät klassifiziert werden zu können, müssen selbstverständlich Standards erfüllt sein. Auch beim Ascend D1 Quad XL findet ein A-GPS Modul (GLONASS) Verwendung. Das Modul verbindet sich schnell (in geschlossenen Räumen) mit ausreichend vielen Satelliten und kann eine stabile Verbindung aufrechterhalten. Die Kommunikationsschnittstelle Bluetooth (Version 3.0) darf nicht fehlen, genauso wenig wie ein WLAN-Modul. Dieses zentrale Feature funkt beim Ascend D1 Quad XL mit dem Standard 802.11 b/g/n. Es dauert nur wenige Momente bis die WLAN-Verbindung aufgebaut ist und in der Testzeit konnten keine unerwarteten Abbrüche festgestellt werden. Die HSPA-Schnittstelle arbeitet mit einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 21 Mbit/s, um einen zeitgemäß schnellen Austausch über das mobile Datennetz zu gewährleisten.
Software
Obwohl erste Windows Phone 8 Geräte bereits verkauft werden, setzt Huawei auf das etablierte Betriebssystem Android von Google in Version 4.0.4 (Ice Cream Sandwich). Huawei orientiert sich bei der Gestaltung des Homescreens und des App-Drawer am Google-Standard und nimmt im Gegensatz zum MediaPad 10 keine größeren Veränderungen. In den Einstellungen wurde der „Energiesparmodus“ eingebaut. Der Anwender hat die Möglichkeit, zwischen drei Stromsparmodi zu wählen. Über die Sinnhaftigkeit lässt sich jedoch streiten.
Kameras & Multimedia
Huawei setzt auf zwei Kameramodule. Die Frontkamera löst mit 1,3 Megapixeln auf, die Hauptkamera mit 8 Megapixeln und besitzt zudem einen Dual-LED-Blitz, BSI mit Autofokus und eine HDR-Effekt-Optimierung. Beide Kameras können HD-Material aufzeichnen, die Rückseitige der beiden sogar in Full-HD. Kameras anderer Smartphones lösen nicht mit erheblich mehr Pixeln auf (Galaxy S3: Back 8 MP, Front 1,9 MP).
Vergleicht man die geschossenen Testbilder, fällt eine sehr große Ähnlichkeit zu den Testbildern des MediaPad 10 FHD auf. Daher gehen davon aus, dass beide Geräte den gleichen Sensor verwenden. Dementsprechend stimmt auch das Urteil überein: Den Bildern fehlt es an Schärfe und Detailtreue, wobei dies bei der Frontkamera besonders negativ auffällt. Wir würden die Frontkamera ausschließlich als Webcam und die Hauptkamera nur dann für gelegentliche Schnappschüsse verwenden, sollte gerade keine Alternative zur Hand sein. Bei den Videoaufnahmen in Full-HD-Qualität mangelt es erneut an Schärfe. Die Farbwiedergabe wirkt ein wenig blass und hängt stark von dem Umgebungslicht ab. Die Übergänge von hell zu dunkel werden schnell erkannt.
Zubehör
Huawei kann das Ascend D1 Quad XL bezüglich Zubehör nicht von der Masse abheben. In der Verpackung finden wir ein modulares Netzteil, diverse Kurzanleitungen und ein Headset (kein In-Ear-Headset). Weiteres Zubehör muss von Drittanbietern bezogen werden, denn auf Huaweis Produktwebseite findet sich kein Shop.
Garantie
Huawei bietet für sein Ascend D1 Quad XL eine Garantielaufzeit von 12 Monaten.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen reagiert punktgenau auf Berührungen und kommt mit Multi-Touch-Gesten gut klar. Pinch-to-Zoom oder Tap-to-Zoom sind nur zwei der zahlreichen unterstützten Gesten. Vorinstalliert ist eine Tastatur von Huawei. Im Landscape-Modus nimmt die Tastatur knapp mehr als 50 % des Displays ein. Ist zudem beispielsweise die Navigationsleiste des Browsers geöffnet, ist vom Displayinhalt nicht mehr viel zu sehen. Die automatische Displaydrehung startet nach einer Gedenksekunde verzögert. Hat der Lagesensor einmal reagiert, geht die eigentliche Drehbewegung sehr rasant vonstatten.
Ähnlich den Nexus-Modellen von Google, verzichtet das Ascend D1 Quad XL vollständig auf physikalische Knöpfe in der Navigationsleiste.
Das IPS-TFT-Display des Ascend D1 Quad XL misst in der Diagonale 11,59 cm. Zwar wissen wir nicht, ob sich das „XL“ im Produktnamen wirklich auf die Displaygröße bezieht, doch mit 4,5 Zoll ist es aber jedenfalls definitiv kein zu klein geratenes Smartphone. Durch die HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel und die Displaygröße ergibt sich eine Pixeldichte von 326 ppi. Diese ist also höher als beim Google Nexus 4 (318 ppi) oder beim Samsung Galaxy S3 (306 ppi).
Unsere Messung bescheinigt dem Testgerät eine maximale Displayhelligkeit von 431 cd/m² im unteren, mittleren Bereich und über das komplette Display betrachtet verfügt es über eine Ausleuchtung von 92 %. Im Durchschnitt erzielt das Ascend D1 Quad XL 411,2 cd/m² und positioniert sich damit vor vielen High-End-Smartphones. Das Galaxy Note 2 und das Galaxy S3 erreichen hier gerade einmal Helligkeitswerte von 230,3 cd/m² bzw. 148 cd/m². Im Bereich „Display“ stellt das Apple iPhone 5 eindeutig die Referenz dar. Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 486,8 cd/m² platziert es sich auch vor unserem Testgerät. Der Schwarzwert des Ascend D1 Quad XL ist mit 0,41 cd/m² marginal besser als der des iPhone 5 (Differenz 0,07 cd/m²). Damit erreichen beide Geräte bei einem fast identischen Kontrast. Unser Proband erreicht respektable 1010:1 (iPhone 5: 1040:1).
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 414 cd/m²
Kontrast: 1010:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
Gemessene Werte entsprechen nicht immer subjektiven Empfindungen. Im direkten Bildvergleich bei voller Displayhelligkeit mit dem Samsung Galaxy S3 erscheint uns das Galaxy S3 sogar ein wenig heller, obwohl es laut Messungen deutlich dunkler ist.
Bei direkter Sonneneinstrahlung machen sich die Reflexionen auf dem spiegelnden Display stark bemerkbar. Dagegen steuert die hohe Displayhelligkeit und versucht das Problem zu kompensieren, was auch gut gelingt. Displayinhalte sind gut zu erkennen und ermöglichen es, Internetseiten im Freien zu lesen oder Videos zu schauen.
Der IPS-Technologie hat es das Huawei Ascend D1 Quad XL zu verdanken, dass auch bei sehr kleinen Blickwinkeln die Farben wenig verblassen, der Kontrast erhalten bleibt und die Helligkeit nicht abfällt.
Der Test des Huawei MediaPad 10 FHD hat uns bereits nähere Auskünfte und Ergebnisse über die Leistungsfähigkeit des neuen SoCs geliefert. Die Resultate waren leider weder bei browserbasierten, noch bei synthetischen Benchmarks überzeugend. Um dem entgegen zu wirken hat Huawei die Taktrate pro Kern um 200 MHz angehoben. Nun stehen dem Quad-Core jeweils 1,4 GHz zur Verfügung. An den weiteren Eckdaten des SoC und des Arbeitsspeichers hat sich indes nichts verändert. Wie sich diese, eher geringfügige, Anpassung niederschlägt, haben wir mit den gleichen Benchmarks geprüft.
Vor allem bei synthetischen Tests, wie dem Smartbench oder Vellamo, zeigt sich ein deutlicher Unterschied zum Mediapad 10 FHD von bis zu 49 %. Gegenüber anderen Smartphones schneidet der Proband auch teilweise erheblich besser ab. Der AnTuTu Benchmark v2 setzt Ascend D1 Quad XL (12553 Punkte), Galaxy S3 (12208 Punkte) und Galaxy Note 2 (13637 Punkte) auf eine nahezu gleiche Ebene. Bei browserbasierten Benchmarks sind das MediaPad 10 und das Ascend D1 Quad XL gleichgestellt, können aber nicht an die Resultate der Konkurrenz anknüpfen. Um die sequentielle Schreib- und Lesegeschwindigkeit des Flash-Speichers ermittelt zu können, nutzen wir den AndroBench 3. Mit 36,61 MB/s bei Schreibvorgängen drängt sich unser Testgerät vor das Galaxy Note 2 (Differenz: 19 %), ist aber immer noch 5 MB/s langsamer als das Mediapad 10.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend D1 Quad XL | |
Samsung Galaxy S3 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend D1 Quad XL | |
Samsung Galaxy S3 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend D1 Quad XL | |
Samsung Galaxy S3 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
HTC One X |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend D1 Quad XL | |
Samsung Galaxy S3 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
HTC One X |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend D1 Quad XL | |
Samsung Galaxy S3 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
HTC One X |
Vellamo Mobile Benchmark 2.0 - Metal (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend D1 Quad XL | |
Samsung Galaxy S3 | |
Huawei MediaPad 10 FHD |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei Ascend D1 Quad XL | |
Samsung Galaxy S3 | |
Huawei MediaPad 10 FHD |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Testergebnisse zeigen, dass sich die Korrektur der Prozessortaktrate positiv bemerkbar macht. Es können teilweise deutliche Leistungssprünge verzeichnet werden und die Gesamtperformance des Ascend D1 Quad XL rückt näher in den Bereich der High-End-Geräte.
Videos in Full-HD-Qualität spielt das Smartphone ohne Probleme ab. Um dies zu ermitteln, haben wir uns die Trailer von Transformers III und James Bond Skyfall in 1080p-Auflösung angeschaut. Dabei konnten wir keine Abspielfehler beobachten.
Spiele
Aktuelle Spiele stellen für das Ascend D1 Quad XL kein Problem dar. Im Gegensatz zu dem Huawei MediaPad 10 FHD, kommt das Smartphone auch mit aktuellen 3D-Spielen ohne größere Probleme klar. Immerhin stehen ihm auch pro Kern 200 MHz mehr Taktfrequenz zur Seite und das Display verfügt über eine geringere Auflösung. Da rechenintensive 3D-Spiele keine Hürde darstellen, sind auch Spieleklassiker wie Angry Birds und andere 2D-Spiele absolut kein Problem.
Sprachqualität
Über mehrere Testgespräche hinweg bescheinigten uns die Gesprächspartner eine dauerhaft gute Sprach- und Hörqualität. Wir nahmen die Stimme deutlich und angehenm wahr und wurden gleichermaßen gut verstanden. Weder traten unerwartete Verbindungsabbrüche auf, noch können wir uns über die maximal mögliche Lautstärke beklagen.
Temperatur
Das Temperaturprofil des Smartphones bereitet uns in keinem Moment Sorgen. Unter Last werden maximal 42,4 Grad Celsius im oberen Drittel des Gerätes erreicht. Darunter messen wir Werte um 35 Grad auf der Vorderseite, auf der Rückseite sind es nochmals geringere Temperaturen. Beanspruchen wir das Ascend D1 Quad XL nur wenig, wird es maximal 33,9 Grad Celsius warm. Ebenfalls unbedenklich ist die Temperatur des modularen Netzteils. Wir messen 39,1 Grad im Last-Zustand und 33,7 Grad im Idle-Zustand.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der integrierte Lautsprecher befindet sich unter einer Aussparung im Backcover auf der unteren Seite. Auf Anhieb fällt auf, dass eine Mindestlautstärke von ungefähr 35 % eingestellt werden muss, um in angemessener Lautstärke (leise Umgebung) Musik hören zu können. Das nächste Problem ist die Pegelfestigkeit. Bei erhöhter Lautstärke wird der Klang leicht verzerrt und klingt blechern. Für Musikgenuss in hohen Lautstärken kommt man an Kopfhörern daher nicht vorbei. Zwar verrichtet das mitgelieferte Headset seinen Dienst besser, als der eingebaute Lautsprecher, doch von hochwertiger Qualität kann auch nicht die Rede sein.
Energieaufnahme
Vergleicht man die Leistungsaufnahme mit Smartphones anderer Prozessorarchitektur, so verbrauchen alle weniger Strom als unser Ascend D1 Quad XL. Dank kleinerem Bildschirm ist es jedoch nicht so stromhungrig wie Huaweis Tabletversion, das MediaPad 10. So benötigt der Proband im Idle-Zustand zwischen 1,4 und 2,4 Watt. Ein Galaxy S3 gibt sich mit 1,2 bis 1,5 Watt zufrieden (4,8 Zoll-Display) und das ebenfalls große HTC One X kommt mit 0,6 bis 1,5 Watt über die Runden. Steigen die Leistungsanforderungen erreicht das Ascend D1 Quad XL Spitzenwerte von 4,9 bis 6,9 Watt.
Der neue SoC von HiSilicon erweist sich als sehr stromgierig und liegt in puncto Energieeffizienz sicher nicht auf dem Niveau der Konkurrenz. Bekommt der Hersteller die Leistungsaufnahme besser in den Griff, kann er mit dem starken Akku (2.600 mAh) sehr gute Laufzeiten erreichen.
Aus / Standby | 0.2 / 1.1 Watt |
Idle | 1.4 / 1.9 / 2.4 Watt |
Last |
4.9 / 6.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Laufzeitmessung in drei unterschiedlichen Szenarien spiegelt sich in dem zuvor behandelten Abschnitt zur Energieaufnahme wider. Bedingt durch permanent hohe Leistungsaufnahmen können keine überzeugenden Ergebnisse erzielt werden. Die Konkurrenz von Samsung, HTC und Apple ist Huawei beim Verbrauch überlegen. Im Leerlauf, bei angeschaltetem Display auf niedrigster Helligkeitsstufe und ausgeschalteten Funkmodulen, gehen nach 12 Stunden und 8 Minuten die Lichter aus. Das Idle-Laufzeitwunder Apple iPhone 5 hält in dieser Disziplin noch über 10 weitere Stunden durch. Auch in realitätsnahem WLAN-Surftest sieht es schlecht aus. Mit 5 Stunden und 33 Minuten kommt das Ascend D1 Quad XL nicht annähernd dem Durchhaltevermögen anderer Highend-Geräte gleich. Ein Lichtblick am Ende des Tunnels zeichnet sich im Volllast-Szenario ab. 2 Stunden und 50 Minuten hält das Testgerät durch. Bis auf das Galaxy Note 2 (4:09 Stunden) und das Galaxy S3 (4:29 Stunden), halten das HTC One X (1:52 Stunden) und das iPhone 5 (2:02 Stunden) bedeutend kürzer durch. Leider ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, denn eine 100 %-Auslastung von CPU+GPU ist im Alltag selten der Fall. Ein vollständiger Aufladevorgang dauert 3 Stunden und 9 Minuten.
Eingangs haben wir die Frage aufgeworfen, ob das Huawei Ascend D1 Quad XL nur ein Abklatsch des MediaPad 10 FHD sei, denn bis auf das Full-HD-Display wurden schlichtweg alle Komponenten übernommen und in ein kleineres Gehäuse gepackt. Es wurde sozusagen die Hälfte des Tablet-Gehäuses wegrationalisiert und schon hatte man ein neues Produkt im Portfolio. Ganz so einfach ist es aber doch nicht, denn grundlegende Beanstandungen unsererseits wurden verbessert. Die durchschnittliche Displayhelligkeit wurde um über 80 % gesteigert und dank Anpassung der Taktrate und geringer auflösendem Panel kann man auch leistungshungrige 3D-Spiele ohne Ruckler genießen. Performance und Displayhelligkeit steigen jedoch meist zu Lasten der Akkulaufzeit. In Kombination mit einem von vornherein stromfressenden SoC hilft nur noch eins – ein großer Akku. Mit 2.600 mAh versucht Huawei einer geringen Akkulaufzeit entgegenzuwirken und nimmt zudem ein 11,5 mm hohes Gehäuse in Kauf. Leider geht dieser Plan nicht komplett auf. Mit 5 Stunden und 33 Minuten Laufzeit im realitätsnahen WLAN-Test liegt das Ascend D1 Quad XL weit hinter der Konkurrenz.
Die Verarbeitung hingegen kann sich sehen lassen. Das etwas dicker geratene Gehäuse liegt angenehm in der Hand, trägt in der Hosentasche nicht zu sehr auf und ist verwindungssteif wie ein Stein.
Unterm Strich bleibt dem potentiellen Käufer ein gut konstruiertes, alltagstaugliches Gerät mit hellem Display, ausreichender Performance und jeder Menge Spaß. Das Ascend D1 Quad XL bewältigt alle gestellten Aufgaben ohne Probleme und hat immer noch ausreichend Reserven parat. Nach wie vor Anlass zur Kritik ist die geringe Akkulaufzeit und der nicht auswechselbare Akku – aber wer oder was ist schon perfekt?! Wir sehen das Huawei Ascend D1 Quad XL als eine echte Alternative zu High-End-Geräten aus dem Hause Samsung, HTC oder Apple.