Test Huawei MediaPad 10 FHD Tablet/MID
Mit lediglich zwei weiteren, kleineren Tablets – neben dem hier getesteten 10-Zöller – ist Huawei ein Neuling auf dem Tabletmarkt und sicherlich nicht jedem ein Begriff. Langsam aber sicher baut Huawei sein Portfolio bei Tablets und Smartphones aus und versucht einen Teil des großen Kuchens abzubekommen. Das technische Datenblatt des MediaPad 10 klingt vielversprechend, und sofern die Hard- und Software gut miteinander harmonieren, kann das Tablet ein Verkaufsschlager werden.
Ein Quad-Core mit 1,2 GHz Taktfrequenz und einer „16 Core GPU für Grafik“ klingt vielversprechend. Der Prozessor mit der Bezeichnung K3V2 wird von einer Tochterfirma namens HiSilicon selbst hergestellt. Gepaart mit einem Full-HD-tauglichen Display (1.920 x 1.200 Pixel) steht dem Multimediaerlebnis nichts mehr im Wege – oder doch?! Unser gewohnt ausführlicher Test bringt Licht ins Dunkel.
Die Materialwahl beim kleineren MediaPad 7 hat sich offenbar bewährt, dementsprechend besitzt auch das MediaPad 10 FHD ein Backcover aus silberfarbenem Aluminium. Der rückwärtige obere Bereich um die Hauptkamera ist aus weißem Polycarbonat, unter anderem um die Empfangs- und Sendeleistung der WLAN-Antenne zu verbessern. Das Gehäuse ist sehr verwindungssteif, aber bei punktueller Kraft auf das Aluminium lässt sich dieses deutlich eindrücken. Die Verarbeitungsqualität ist, bis auf die Druckstabilität, sehr zufriedenstellend. Es gibt keine ungleichmäßigen Spaltmaße, der Displayrahmen ist leicht erhöht, um Kratzern vorzubeugen, und die Materialwahl überzeugt uns.
Gegenüber den drei größten Konkurrenten des MediaPad 10 kann es bei den Gehäuseabmessungen punkten. In der Breite ist es bis zu 5,6 mm schmaler als das Acer Iconia Tab A700 (260 x 175 x 10,95 mm), das Asus Transformer Pad Infinity TF700T (263 x 180,8 x 8,5 mm) und das Samsung Galaxy Note 10.1 (262 x 180 x 8,9 mm). 8,8 mm Dicke machen es sehr handlich und angenehm zu tragen. Bei einem Gewicht von 598 g ist es ebenfalls so schwer wie das Transformer Pad Infinity und sogar leichter als die anderen beiden genannten Tablets.
Die interessantesten Features bei dem MediaPad 10 sind sicherlich das Full-HD-Display und der eigens produzierte 1,2-GHz-Quad-Core (SoC). Auf das Display und die Recheneinheit werden wir später genauer eingehen. Im Auslieferungszustand ist bei unserem Testgerät Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) installiert. Wann und ob es denn ein Update auf aktuellere Android Versionen geben wird, ist derzeit unklar. Da es sich aber um das neueste Gerät des chinesischen Großunternehmens handelt, ist davon auszugehen, dass es in unbestimmter Zeit Software-Updates geben könnte. Die weiteren Eckdaten sind nämlich mittlerweile Klassenstandard. Der Arbeitsspeicher verfügt über 1 GB, der interne Speicher leider nur über 8 GB (kann aber dank Micro-SD-Slot auf bis zu 32 GB erweitert werden). Nach Abzug des systemreservierten Speichers sind noch 5,67 GB nutzbar. Die Hauptkamera löst mit 8 Megapixeln auf, die Frontkamera hingegen nur mit mageren 1,3 Megapixeln.
An der Geräteunterseite findet sich noch ein 30-pin-Dockinganschluss, welcher auch zum Aufladen dient. Auf der Herstellerseite finden wir Produktfotos, auf denen das MediaPad 10 in eine vollwertige Tastatur mit Touchpad eingedockt ist. Das erinnert stark an die Transformer-Reihe von Asus. Leider konnten wir keine näheren Informationen zu den Möglichkeiten des Docking-Anschlusses finden.
Kommunikation & GPS
Huawei erfüllt in puncto Kommunikation die Standardanforderungen und verbaut ein A-GPS Modul, um die mobile Navigation und andere nützliche Features zu ermöglichen. Innerhalb einer Minute findet das Modul, auch innerhalb geschlossener Räume, aber in der Nähe eines Fensters, GPS-Satelliten.
Bluetooth verrichtet in Version 3.0 seine Arbeit, und das WLAN-Modul funkt mit dem Standard 802.11 b/g/n. Dabei konnten wir über den Testzeitraum keine unerwarteten Verbindungsabbrüche feststellen. Entgegen dem MediaPad 7 gibt es bei der Full-HD-Variante bis dato keine Version mit 3G-Modul.
Software
Bereits jetzt ist Android 4.2 (Jelly Bean) auf manchen Devices verfügbar oder gerätespezifische Updates sind angekündigt. Dennoch wird das Huawei MediaPad 10 FHD mit Ice Cream Sandwich (4.0) ausgeliefert. Huawei hat an der bekannten Android Oberfläche ein paar Veränderungen vorgenommen. Bei dem vorinstallierten Launcher gibt es zum Beispiel keinen App Drawer (App-Menü) mehr. Genau wie bei Apples iOS sind alle installierten Apps auf einem der Homebildschirme abgelegt. Zur besseren Übersicht kann der Nutzer Ordner anlegen. In den Einstellungen hat sich weitestgehend nichts verändert. Der Anwender hat aber nun die Möglichkeit, zwischen drei Energiesparmodi auszuwählen: „Akkuschonfunktion“ – „Ausgewogen“ – „Leistung“. An der Taktrate des SoC ändert sich dabei trotzdem nichts.
Das Layout der Tastatur hat sich ebenfalls leicht geändert: In optisch-ansprechendem Weiß kann so durch die Android Welt navigiert werden. Huawei Deutschland hat sich auf Anfrage unsererseits dahingehend geäußert, dass es bislang keinen Termin zur Veröffentlichung eines Softwareupdates gibt.
Kameras & Multimedia
Huawei passt sich den Konkurrenten an und versieht das MediaPad 10 FHD ebenfalls mit den obligatorischen zwei Kameramodulen: ein hoch auflösender Sensor auf der Rückseite (8 Megapixel) und ein eher gering auflösender Sensor auf der Vorderseite (1,3 Megapixel). Da die alleinige Angabe der Megapixel nur wenig Aussagekraft besitzt, vergleichen wir die geschossenen Testbilder mit einer Referenzkamera (Canon EOS 600D mit 18 Megapixel).
Bei allen Bildern wird schnell deutlich, dass es an Schärfe fehlt. Trotz einer vergleichsweise hohen Auflösung von 8 Megapixeln wirken die Bilder unscharf. Die Hauptkamera kommt mit schlechten Lichtverhältnissen deutlich besser zurecht als die Frontkamera, jedoch kann bei beiden Kameras nicht von hoher Qualität gesprochen werden. Von einer Detailtreue, Schärfe und einem derart ausgewogenem Farbbild, wie es bei der Hauptkamera des Asus Transformer Pad Inifinity der Fall ist, ist das MediaPad 10 meilenweit entfernt. Für gelegentliche Schnappschüsse mag der 8-Megapixel-Sensor zu gebrauchen sein, bei der Frontkamera sieht es bei Fotoaufnahmen nicht so rosig aus. Ihre Funktion als Webcam erfüllt sie dennoch gut.
Zubehör
In der optisch ansprechenden Verpackung verbirgt sich leider nicht sonderlich viel Zubehör. Neben dem Gerät selbst liegt ein modulares Netzteil bei und eine Schnellstartanleitung. Wie bereits erwähnt, kann man auf der Herstellerseite eine Tastatur sehen, in welche das MediaPad eingedockt ist. Wo und ob solch optionales Zubehör erhältlich ist, ist uns zum Testzeitpunkt - genauso wie mögliche Preise - leider nicht bekannt.
Garantie
Huawei gewährt auf sein Tablet eine Garantie von 12 Monaten.
Eingabegeräte & Bedienung
Das zentrale Bedienelement ist der kapazitive Touchscreen mit fulminanter Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten. Alle Befehle werden präzise und zeitnah umgesetzt. Die Touchscreen-Bedienung lässt, genau wie bei dem Asus Transformer Pad Infinity, keine Wünsche offen. Bis zu zehn Finger erkennt das MediaPad 10 gleichzeitig und macht somit die Bedienung über Multitouch-Gesten möglich. Dennoch fällt hier sofort eine weitere Parallelität zum Pad Infinity auf – die Gedenksekunde bei der automatischen Displaydrehung.
Bei solch einem ultramobilen Gerät ist das Display das zentrale Bedienelement und einer der entscheidenden Kaufgründe. Bislang gibt es noch wenige Tablets mit einem Full-HD-Display, voraussichtlich wird es in naher Zukunft aber immer mehr davon geben. Leider erreicht unser Testexemplar nur eine maximale Displayhelligkeit von mittelmäßigen 249 cd/m². Im Vergleich dazu strahlt das Display des Asus Pad Infinity (Maximalwert: 563 cd/m²) förmlich. Der gemittelte Helligkeitswert beträgt dementsprechend auch nur 226 cd/m², bei einer Ausleuchtung von mageren 84 %. Beim Schwarzwert (0,22 cd/m²) hängt das MediaPad die Konkurenz von Acer, Asus und Samsung ab. Daraus errechnet sich ein Kontrast von 1132:1, welcher nur vom Asus Pad Infinity getoppt wird (1656:1). Einem hervorragenden IPS-Display steht also „nur“ die etwas schwache Displayhelligkeit im Weg.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 249 cd/m²
Kontrast: 1132:1 (Schwarzwert: 0.22 cd/m²)
Beim Außengebrauch kommt es in erster Linie auf eine hohe maximale Displayhelligkeit an, um Inhalte noch ohne große Anstrengung erkennen zu können. Dem geschulten Auge fällt bei unseren Messwerten direkt auf, dass sich das MediaPad in einem Grenzbereich befindet. Selbst das gering leuchtstärkere Acer Iconia Tab A700 hat bereits große Probleme im Outdoor-Einsatz - und so ist es auch bei dem MediaPad 10. Kommen dann noch störende Reflexionen von anderen Lichtquellen hinzu, steigt der Frust. Das stark spiegelnde Display verstärkt diesen Effekt zusätzlich.
Das verbaute IPS-Display mit Gorilla Glas von Corning hat technologiebedingt eine sehr hohe Blickwinkelstabilität und gewährleistet auch bei spitzen Betrachtungswinkeln satte Farben. Es fällt aber auf, dass der Kontrast mit zunehmendem Blickwinkel sinkt. Zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass das Display unseres Testproband einen Pixelfehler hat. Das fällt besonders stark bei einfarbigen Hintergründen (schwarz, weiß) auf.
Das Datenblatt ist auf der Herstellerseite klar ersichtlich, jedoch beantwortet es nicht vollständig unsere Fragen. Der verwendete SoC (System-on-a-Chip) ist bislang nicht sehr verbreitet, und eine konkrete Auskunft über die Leistung der GPU-Einheit ist schwer zu finden. Huawei setzt in dem Full-HD-Tablet einen 1,2-GHz-Quad-Core ein – den K3V2. Es handelt sich um eine Eigenentwicklung einer Tochter von Huawei namens HiSilicon, welche ebenfalls in Smartphones des Telekommunikationsunternehmens zum Einsatz kommt. Der SoC wird von 1 GB Arbeitsspeicher unterstützt.
Um erste Vergleiche mit anderen Systemen ziehen zu können, haben wir das Tablet einer Reihe von Benchmarks unterzogen. Kommen wir zunächst zu den Testergebnissen, die unserem subjektiven Eindruck entsprechen. In nahezu allen durchgeführten Benchmarks schneidet das MediaPad mehr oder weniger schlechter als die Konkurrenz ab. Egal ob es ein synthetischer oder browserbasierter Test ist. Die verwendete Hardware im Asus Transformer Pad Infinity und ebenso im Samsung Galaxy Note 10.1 ist schlicht und ergreifend deutlich stärker. Bei manchen Benchmarks schneidet das Acer Iconia Tab A700 gleich dem MediaPad ab (Unterschied von weniger als 7 %). Der Datendurchsatz des internen Festspeichers arbeitet hingegen bei sequentiellen Lesezugriffen fast 10 MB/s schneller als das Galaxy Note 10.1.
Eine Überraschung gelingt Huawei, wenn es um die Grafikleistung geht, also beispielsweise bei dem GLBenchmark. Nach eigenen Angaben verfügt das MediaPad über eine „16-Core-GPU für Grafik“. Was sich hinter dieser leicht schwammigen Aussage verbirgt, zeigt der GLBenchmark. Mit 18 fps wird fast die doppelte Leistung im Bereich „Egypt HD Fixed Time“ erzielt im Vergleich zu dem Galaxy Note 10.1 (9,8 fps). Das Apple iPad 4 legt dennoch eine gewaltige Schippe drauf in Sachen Grafikleistung.
Potential bei der Grafikleistung ist somit vorhanden. Wünschenswert wäre es, wenn man auf diese Leistung auch in anderen Bereichen zugreifen könnte.
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Apple iPad 4 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Apple iPad 4 |
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Apple iPad 4 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Apple iPad 4 |
AndroBench 3-5 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Acer Iconia Tab A700 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Samsung Galaxy Note 10.1 | |
Acer Iconia Tab A700 |
* ... kleinere Werte sind besser
Aufgrund der zuvor gesehenen Resultate überrascht es uns wenig, dass sich das MediaPad bei der Wiedergabe der Trailer von Transformers 3 und Skyfall in Full-HD-Qualität sehr gut schlägt. Es gibt keinerlei Probleme mit Rucklern oder anderen Störfaktoren beim Abspielvorgang. Die Auflösung, die satten Farben und das tiefe Schwarz bereiten dem ambitionierten Zuschauer ein großes Maß an Freude.
Spiele
Ein zeitgemäß proportionierter Quad-Core-Prozessor und eine Full-HD-Auflösung – der Spaß kann beginnen. Aber man sollte nicht derart voreilig sein und anhand der technischen Daten ein verbindliches Urteil fällen. Im vorangehenden Abschnitt wurde bereits deutlich, dass die Leistung für anspruchsvolle 3D-Spiele an ihre Grenzen stoßen könnte. Aber genug spekuliert. Das Angebot ist dank Google Play Store ausreichend groß, und so haben wir uns das eine oder andere Spiel genauer angeschaut. Mit wenig anspruchsvollen Spielen wie dem Klassiker Angry Birds hat das Tablet erwartungsgemäß keinerlei Probleme. Etwas anders sieht das bei GTA III aus. Auf höchster Displayauflösung und maximalen Details entsteht kein großer Spielspaß, denn permanent muss nachgeladen werden und es ruckelt. Nun hat man natürlich die Möglichkeit, die Displayauflösung im Spiel zu ändern. Aber wer kauft sich ein Full-HD-Tablet, um dann die Auflösung herunterzuschrauben? Richtig – niemand. Also ändern wir nur die Detailstufe und siehe da, es ist möglich, deutlich flüssiger zu spielen, aber nicht komplett ohne lästige Ruckler.
Temperatur
Die Messung der Temperaturen im Last- und Idlezustand des Tablets spiegelt unser subjektives Empfinden wider. Das MediaPad 10 erreicht zu keinem Zeitpunkt bedenkliche Temperaturen – im Gegenteil. Bei Volllast messen wir eine Höchsttemperatur von 32,6 Grad Celsius rechts neben dem Dockinganschluss. Das schafft sogar das Asus Transformer Pad Infinity mit einer Maximaltemperatur von 34,2 Grad nicht besser, ganz zu schweigen von den Ergebnissen des Acer Iconia Tab A700 (49,3 Grad Celsius). Im Alltagsbetrieb messen wir Werte von 26,5 - 30,2 Grad Celsius. Das Netzteil bewegt sich mit maximal 40,4 Grad auch absolut im Rahmen. Wir können dem MediaPad 10 FHD ein rundum hervorragendes Ergebnis bei der Temperaturmessung bescheinigen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 31.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Das MediPad verfügt über zwei Lautsprecher auf der Rückseite. Stereoklang ist grundsätzlich möglich. Mit dem größten Problem von rückseitigen Lautsprechern hat auch dieses Tablet zu kämpfen: Legen wir es auf den Rücken, so wirkt der Klang deutlich dumpfer und die maximale Lautstärke verringert sich. Ansonsten verfügen die Lautsprecher über hohe Pegel. Vom dauerhaften „Hörgenuss“ bei annähernd höchstmöglicher Lautstärke raten wir jedoch ab. Den Klang übersteuert deutlich, wirkt sehr blechern und der notwendige Tiefgang fehlt bauartbedingt gänzlich. Huawei hat noch einen DMS-Modus (Dolby Mobile Settings) eingebaut. Damit kann zwischen drei Modi gewechselt werden: Aus – Musik – Film. Zwischen den letzten beiden Einstellungen bemerken wir keinen Unterschied. Ist die Funktion ausgeschaltet, wird die maximale Lautstärke verringert und die Höhen werden reduziert. Der audiophile Tabletnutzer sollte auf jeden Fall den 3,5-mm-Klinke-Anschluss verwenden, um seinen Ansprüchen zu entsprechen.
Energieaufnahme
Im Huawei MediaPad 10 kommt ein Lithium-Polymer-Akku mit 6.600 mAh zum Einsatz. Angaben zu der Akkukapazität in Wattstunden macht Huawei nicht. Im Idle-Zustand gibt sich das Tablet mit einer Leistungsaufnahmen zwischen 1,7 und 6,9 Watt zufrieden. Im Vergleich dazu sind das Pad Infinity, sowie das Iconia A700 etwas stromhungriger (4,6 W – 8,8 W). Unter Last, simuliert mit der App „Stability Test“, beobachten wir ein ähnliches Verhalten. Mit einem Verbrauch von 6,9 – 10,4 Watt pendelt sich das Tablet zwischen den anderen beiden Full-HD-Konkurrenten ein. Sobald das Gerät ausgeschaltet oder im Standby-Modus ist, genügen ihm bereits 0,1 Watt bzw. 0,2 Watt. Das Samsung Galaxy Note 10.1 verbraucht in diesen beiden Zuständen jeweils 0,05 Watt weniger, das Asus Pad Infinity dafür jeweils 0,1 Watt mehr.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 1.7 / 3.2 / 6.9 Watt |
Last |
6.9 / 10.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Acers Iconia Tab A700 hat einen deutlich leistungsfähigeren Akku (9.800 mAh), beim Galaxy Note 10.1 ist der Unterschied nicht mehr ganz so groß (7.000 mAh). Trotz eines schwächeren Akkus ist die Laufzeit in nahezu allen Testszenarien mindestens genauso hoch. Unter Volllast schaltet sich das Tablet erst nach stolzen 5 Stunden und 12 Minuten aus. Dies wurde mit der App „Stability Test“ überprüft. Stutzig macht uns allerdings, dass die App anzeigt, dass der SoC nur mit 800 MHz taktet. Daraus würde eine geringe Leistungsaufnahme resultieren, was im Endeffekt die lange Laufzeit erklärt. Bei unserem realitätsnahen WLAN-Surftest können wir uns 6 Stunden und 57 Minuten mit dem Device beschäftigen, bis das Display dunkel wird. Eine sehr ähnliche Laufzeit haben wir ebenso beim Acer Iconia Tab A700 und beim Asus Transformer Pad Infinity gemessen. Sind alle Funkmodule ausgeschaltet und das Display auf der niedrigsten Helligkeitsstufe, so hält das MediaPad 14 Stunden und 48 Minuten durch.
Der chinesische Hersteller Huawei bringt zunehmend mehr Tablets und Smartphones auf den Markt. Mit dem MediaPad 10 FHD erweitert er sein Portfolio und bietet ein 10-Zoll-Gerät an, nachdem es bereits zwei 7-Zoll-Tablets aus eigenem Hause gibt.
Optisch geht die Designabteilung keine neuen Wege. Ein silbernes Backcover aus Aluminium ist bei anderen Herstellern keine Seltenheit. Bei der Hardware sieht es etwas anders aus: Huawei verzichtet auf allseits bekannte Hardware wie beispielsweise einen SoC von Nvidia und verbaut bislang relativ unbekannte Komponenten. Der Prozessor kommt von HiSilicon, einem Tochterunternehmen. Auch die GPU ist nicht jedermann bekannt: die Vivante GC4000, eine „16-Core-GPU“. Die Full-HD-Displays sind ebenfalls im Moment selten in Tablets anzutreffen. Umso mehr Spaß bereitet es, einen hochauflösenden Film auf dem farbintensiven IPS-Display zu schauen. In Summe macht das MediaPad eine gute Figur, wenn wir nicht hier und da Abstriche machen müssten. Die Leistung in Benchmarks und bei 3D-Spielen lässt zu wünschen übrig. Ein Asus Transformer Pad Infinity muss mit solchen Leistungsengpässen nicht kämpfen.
Der Einstieg in das 10-Zoll-Highend-Segment ist Huawei mehr oder weniger gut gelungen. Nachbesserungspotential ist sicherlich vorhanden, möglicherweise kann bereits ein Softwareupdate einen Performanceschub bringen. Wir würden es uns wünschen. Zumal der Preis ab derzeit rund 420 Euro für ein Tablet mit hochauflösendem Display sehr attraktiv ist.